KOHL IN ALLEN VARIANTEN

DAS KANN MAN ALLES AUS KOHL MACHEN

Alle Arten von Kohl sind ein prima Selbstversorgergemüse! Man kann sie zu verschiedenen Zeiten anbauen, sodass man fast das ganze Jahr über frischen Kohl ernten kann. Man kann ihn gut lagern und unterschiedlich verarbeiten und es gibt so viele Sorten, dass es nie langweilig wird. Ich baue von Januar bis September Kohl an und kann von März bis Januar oder Februar, es kommt immer ganz auf die Witterung an, frischen Kohl ernten. Außerdem lagere ich ihn ein, verarbeite viel Kohl zu Sauerkraut, friere ihn ein und koche Rotkohl in Gläsern ein.

Kohl kommt in so vielen unterschiedlichen Facetten daher: Weiß- und Rotkohl, Spitzkohl, Wirsing, Grün- und Palmkohl, Butterkohl, Chinakohl, Kohlrabi und Rosenkohl. Und dann natürlich auch den leckeren Brokkoli und Blumenkohl. Auch unterscheidet man zwischen frühen und späten Sorten, Lagersorten und solchen mit einer sehr kurzen Entwicklungszeit, die sich besonders für den sehr frühen oder späten Anbau eignen.

Im Kohltunnel wachsen die verschiedenen Kohlsorten wild durcheinander, Blumen und Erbsen ebenso.

AM BESTEN IM TUNNEL

Allen Kohlsorten ist gemein, dass sie sehr gesund sind, viel Vitamin C und Mineralstoffe enthalten, manchmal etwas anspruchsvoll im Anbau und ein beliebtes Fressen für Raupen und Weiße Kohlfliegen sind und eine sehr gute Nährstoffversorgung, sprich Dünger, brauchen, um anständige Köpfe oder Blätter hervorzubringen. Den meisten Kohl baue ich in meinen beiden Kohltunneln an. Das sind Tunnel, die statt einer Folie ein feinmaschiges Netz haben und so die Kohlpflanzen vor fliegenden Fraßfeinden, also vor Schmetterlingen und Erdflöhen, schützen. Allerdings habe ich Schnecken und Weiße Kohlfliege in den Tunneln. Ansonsten wachsen die Kohlpflanzen in dem etwas geschützten Kleinklima hervorragend.

Zum Abhärten stelle ich meine Kohljungpflanzen in ein Frühbeet ohne Deckel, aber mit Insektenschutznetz.

AB JANUAR SATZWEISE SÄEN

Den ersten Kopfkohl und Blattkohl des Jahres säe ich Anfang Januar im Haus aus und den letzten im Juli. So kann ich die Zeit, in der ich frischen Kohl ernten kann, verlängern. Vor den ersten Frösten im Herbst müssen sich meine Kohlpflanzen nicht fürchten. Lediglich Brokkoli und Kohlrabi vertragen keinen Frost. Aber alle Kopfkohlsorten können problemlos ein paar Nächte mit −5 °C ertragen, die meisten Blattkohlsorten (außer Palmkohl) und Rosenkohl vertragen bis zu −20 °C. Was einem Kopfkohl viel mehr zu schaffen macht, ist feuchtes Wetter. Wird er nämlich nass, friert, taut wieder auf, wird wieder nass und friert wieder, wird er unweigerlich irgendwann anfangen zu faulen. Erst an den äußeren Blättern, die man noch hervorragend entfernen kann, aber letztendlich auch im Inneren, und dann ist der ganze Kohlkopf verloren. Von daher ernte ich die Kohlköpfe dann doch meistens spätestens im Dezember, um dem vorzubeugen.

KOPFKOHL LAGERN

Lagersorten ernte ich ohne Strunk und lagere sie in meinem Schuppen. Alle faulen Blätter entferne ich natürlich, auch die kleinen Schnecken, die sich gerne unter den äußeren Blättern verstecken, aber ansonsten lasse ich so viele Blätter wie möglich dran. Die Köpfe decke ich locker mit einer dünnen Plane ab, damit nicht zu viel Feuchtigkeit verdunstet. Zu nass darf es natürlich auch nicht unter der Plane werden. Die letzten Kohlköpfe, die keine besonderen Lagereigenschaften haben, lagere ich ein paar Tage im Kühlschrank (wenn genügend Platz da ist), mache noch ein letztes Mal Sauerkraut und verbrauche sie dann zügig.

GRÜNKOHL UND SPROUTING BROCCOLI

Grünkohl lasse ich meistens den ganzen Winter über auf dem Beet stehen und ernte nur die Menge an Blättern, die ich gerade benötige. Im Frühjahr treibt er nämlich aus den Blattachseln aus. Hier entwickeln sich erst jede Menge frische Blätter und dann Blüten, die sich im geschlossenen Zustand wie Brokkoli ernten lassen. Diese kleinen Röschen brauchen nur kurz in der Pfanne gedünstet zu werden, machen absolut keine Arbeit und verwöhnen uns mit frischem Grün.

Wer nun im Frühjahr auf den Geschmack von jungen Kohlsprossen gekommen ist, sollte Ende Juni unbedingt Sprouting Broccoli aussäen. Die Pflanzen werden Ende Juli bis Anfang August gepflanzt und müssen überwintern (bis ca. −10 °C winterhart). Im Frühjahr, je nach Witterung jedoch spätestens im April, treiben sie dann eine Menge an kleinen Brokkoliröschen. Je mehr man erntet, umso mehr wachsen nach.

KOHL IN DER KÜCHE

Spitzkohl, Weißkohl und Palmkohl lassen sich in Streifen schneiden, blanchieren und einfrieren. Palmkohl verwende ich für meine berühmte grüne Nudelsauce, Spitzkohl und Weißkohl für Currys oder Kohlpfannen. Ansonsten kann man Weißkohl zu Sauerkraut fermentieren lassen oder frischen Krautsalat bzw. die britische Variante Cole Slaw herstellen. Rotkohl essen wir als Salat und klassisch gekocht.

BESONDERHEIT

VERWENDUNG

Mischungen aus schnell wachsenden Blattkohlarten, bei langen Tageslängen fangen sie schnell an zu schießen, sehr frosthart

perfekt im kleinen Stadium für Salat, größere Blätter für die Gemüsepfanne, asiatische Wokgerichte

braucht Frost, im Beet stehen lassen, treibt im Frühjahr zarte Sprossen aus den Blattachseln

klassisches Grünkohlgericht, grüne Nudelsauce, Salat

schmeckt auch ohne Frost, blattweise zu ernten, frosthart bis −5 °C

intensiver, einzigartiger Geschmack, perfekt für die Gemüsepfanne oder grüne Nudelsauce

kurze Entwicklungszeit

Kohlpfanne, Curry

rote Blätter, bis zu 2 kg schwer

Kohlpfanne, Rohkost

fester Kopf, lagerfähig

Krautsalat, Sauerkraut, Kohlpfanne

sehr kurze Entwicklungszeit, perfekt für den frühen und späten Anbau, nicht lagerfähig

Krautsalat, Sauerkraut, Kohlpfanne

Überwinterungskohl, der erst im Frühjahr eine Menge kleine Brokkoliröschen bildet, verträgt keine starken Fröste

Gemüsepfanne, einfrieren