→ Grillschalen, Grillanzünder, Einwegbesteck – allein durch diese Kleinigkeiten kann beim Grillen eine Menge Müll entstehen. Zudem ist Grillgut häufig aufwendig verpackt. All der Müll landet bestenfalls im Mülleimer, wenn zu Hause gegrillt wird. Doch viele grillen im Park und lassen ihren Müll dann leider dort zurück. Besser ist, Verpackungsmüll so weit wie möglich zu reduzieren und auf Einwegprodukte direkt zu verzichten. Einige Dinge können sogar ganz einfach selbst hergestellt werden.
Kohlrabiblätter können eine gute Alternative zu Grillschalen sein (siehe Seite 58).
→ Kohlegrills sind immer noch sehr beliebt. Sie haben auch einen riesigen Vorteil, denn es gibt sie in so vielen unterschiedlichen Größen, auch ganz kleine, die einfach mal ins Auto gepackt oder so nach draußen mitgenommen werden können. Kohle gibt es in der Grillsaison gefühlt an jeder Ecke zu kaufen, Gasflaschen eher seltener. Dabei ist die Kohle der problematische Rohstoff. Immer wieder steht sie im Verruf, weil für ihre Gewinnung illegal Wälder gerodet werden. Zudem legt sie noch lange Transportwege zurück. Doch zu Kohle gibt es Alternativen, die nur noch zu wenig bekannt sind. Es ist sogar möglich, einen Grill mit Maiskolben oder Weinreben zu entfachen, die sonst im Müll gelandet wären. So muss nichts extra neu hergestellt werden.
→ Oft steht an erster Stelle beim Grillen der Genuss von diversen Fleischsorten. Pulled Pork, aber auch Graved Lachs steigen auf der Beliebtheitsskala. Gleichzeitig belastet die Produktion von tierischen Lebensmitteln die Umwelt stark. So empfehlen das Umweltbundesamt und die WHO, weniger Fleisch zu essen. Für manch einen Grillfan ist das eine große Herausforderung. Dabei kommt weniger und besserer Konsum direkt der Umwelt, Menschen und Tieren zugute.
→ Weniger Lebensmittel wegwerfen, Ökostrom für den Elektrogrill nutzen, Deko upcyceln, neue, „unproblematischere“ Lebensmittel ausprobieren: Es gibt vieles, womit sich schon beim ersten Grillabend eine Menge Ressourcen sparen lassen. Am besten sollte man auch vor dem Kauf eines Grills genau analysieren, welches Modell man wohl über Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte nutzen würde. Fehlkäufe vermeiden und so Ressourcen in der Herstellung einsparen, heißt hier die Devise. Eine Alternative könnte auch das Ausleihen von oder Teilen mit Nachbarn sein, wie bei einem teuren Smoker: Das spart nicht nur Ressourcen, sondern verbindet auch Grillfans.
→ Das Umweltbundesamt empfiehlt aufgrund der Schadstoffentwicklung beim Grillen mit Holzkohle, lieber auf einen Holzkohlegrill zu verzichten und stattdessen Alternativen zu nutzen. Zudem sollte das Grillgut nicht mit Bier übergossen werden, denn dabei kann Asche aufgewirbelt werden, die sich dann auf das Grillgut legt. Wer es also schafft, einen Gas- oder Elektrogrill lieb zu gewinnen, der tut nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern auch der eigenen Gesundheit.
→ Von zu Hause kennt man den guten alten Kohlegrill, die Grillwürste, das Steak und das Ketchup. Von einem Pizzagrill hat man vielleicht schon einmal etwas gehört, aber wie sieht es mit dem Solargrill, Grillen auf Lavastein, Grillen mit Weinreben oder einem Rauchpaprika-Würzöl aus? Oder warum es nicht einmal wagen, auf das Fleisch vom Hof nebenan ganz zu verzichten und stattdessen komplett fleischfrei zu grillen? Wer sein Grillverhalten verändert, kann so viel Neues entdecken, und selbst wer beim gewohnten Grillgut bleiben will, kann mit kleinen Veränderungen einen überraschend anderen Geschmack daran bringen.
→ Es sind vielleicht keine 500 Euro, die gespart werden, aber wer bewusst einkauft, kann unnötige Ausgaben für Lebensmittel(reste), die im Müll landen, vermeiden. Wiederverwendbare Teller und Besteck sind ja fast selbstverständlich, aber wie wäre es mit wiederverwendbaren Servietten? So fallen pro Abend vielleicht nur ein paar Euro an. Wird mehrfach im Jahr und vielleicht sogar öfter groß gegrillt, kann da einiges zusammenkommen. Auch bei der Befeuerung oder dem Kauf eines Grills kann langfristig gespart werden.