Die meisten denken an einen „richtigen“ Burger, wenn sie sich einen Gemüseburger zubereiten, sehen ihn also als Ersatz für das, worauf sie verzichten wollen. Aber warum nicht einmal versuchen, Gemüseburger & Co. nicht als Ersatzprodukte anzusehen, sondern als Möglichkeit, etwas Neues zu entdecken und neue Geschmacksrichtungen kennenzulernen? Tierfreie Fischstäbchen und Burger sind aber wie auch Käse selten verpackungsfrei zu kaufen. Dennoch sind diese Produkte nachhaltiger als Fleisch, Wurst und Fisch und damit eine gute Wahl. Tierfreie Grillwürste sind mittlerweile geschmacklich viel besser als noch vor ein paar Jahren. So gibt es sie auf Basis von Soja, Lupine, Seitan und Erbsen. In Form gebracht werden sie mit Wasser, Öl und teilweise auch Stärke. Also so viel Chemie steckt gar nicht unbedingt drin. Es lohnt sich, einmal einen Blick auf die Inhaltsstoffe zu werfen. Wie bei Tierfleisch gilt auch hier bei vielen Produkten: Der Geschmack kommt durch die Gewürze zustande.
Vor einigen Jahren mussten Fleischersatzprodukte noch in speziellen Läden zu hohen Preisen gekauft werden. Seit den 2020ern bieten verschiedene Marken in ganz Europa vegetarische Produkte rund ums Grillen an. Mittlerweile gibt es unzählige unterschiedliche, und die bekannten Discounter bieten vegetarische und vegane Produkte sogar unter ihren eigenen Logos an. Die liegen preislich nicht viel höher als ihre fleischhaltigen Äquivalente. Selbst bekannte Unternehmen, die aus der reinen Tierproduktion kommen, schwenken um und verkaufen teilweise mittlerweile sogar mehr Veggie-Produkte als Tierprodukte.
Für die Herstellung von einem Kilogramm Käse werden ungefähr zehn Liter Kuhmilch benötigt.35 Das sind zehn Getränkekartons! Seit 2022 gibt es auch Grillkäse auf Basis von Mandeln. Der liegt preislich aktuell noch über dem Grillkäse auf Basis von Kuhmilch. Das wird sich hoffentlich noch ändern.
Tofu gibt es in den unterschiedlichsten Formen. Zum Start eignet sich Räuchertofu besonders gut. Denn sein rauchiger Geschmack passt gut zum Grillerlebnis.
Von Burgern gibt es mittlerweile mehr Variationen, als an einem Grillabend gegessen werden können: Darunter Fertigprodukte aus der Kühltheke, die direkt auf den Grill gelegt werden können, oder Burger-Granulat zum Anrühren. Man muss einfach ausprobieren, was einem am besten schmeckt. Von der Konsistenz her sind alle gut bissfest. Burger lassen sich auf Basis von roten Bohnen aber auch wunderbar selbst herstellen; sie können nach Belieben gewürzt werden, zum Grillen zum Beispiel auch mit flüssigem Rauch.
… sind ein bisschen die Kür beim tierfreien Grillen. Ein tierfreies Steak, das sich gut grillen lässt und geschmacklich glänzt, ist gar nicht so leicht herzustellen, anders als Spieße.
WARUM FLEISCHERSATZ-
PRODUKTE?
An dieser Stelle taucht vielleicht die Frage auf, warum es überhaupt Steaks, Burger und Grillspieße in vegetarisch und vegan geben muss. Die Antwort ist relativ einfach. Vielen Menschen fällt der Umstieg auf die pflanzliche Ernährung leichter, wenn sie Produkte kaufen können, die genau so gegrillt werden, ähnlich aussehen und schmecken wie das, was sie bereits kennen und lieben. Komplett neue Rezepte und Geschmacksrichtungen sind da schon die größere Herausforderung: Gewohnheiten müssten von Grund auf umgestellt werden.
Grundzutat: | Verwendung oft für: | Herkunft: |
Soja | Tofu, Burger, Würstchen | Meist importiert aus USA und Südamerika. |
Erbsen bzw. Erbsenprotein aus gelben oder grünen Erbsen | Burger und Bratwurst | Regionale Alternative zu Soja. |
Lupine | Bratwurst und Bratlinge | Regional. |
Seitan | Burger und Steaks | Besteht aus Weizeneiweiß und kann damit aus der Region kommen. |
Grünkern (halbreif geernteter Dinkel) | Grünkernbratlinge | Regional. |