Es scheint eine unlösbare Aufgabe zu sein, beim Einkauf zu erkennen, was wirklich ein regionales Produkt ist. Aussortiert ist schnell, wenn man im Kopf hat, was gerade ohnehin nicht Saison hat. Leichter ist es in einem Laden, in dem nur selbstgezogene Ware verkauft wird, also keine langen Lieferketten dahinterstehen. Manchmal verbirgt sich die Herkunft eines Lebensmittels auch hinter kryptischen Codes. Das alles beim kurzen Einkauf zwischendurch zu berücksichtigen ist ein Kraftakt. Aber mit ein paar einfachen Tricks lässt er sich gut meistern.
Beim Eiercode, der direkt auf das Ei gedruckt ist, folgt hinter dem Länderkürzel (DE) das Bundesland. Steht zum Beispiel hinter „0-DE“ die Zahlenfolge „-05xxxxx“, dann bezeichnet „05“ das Bundesland Nordrhein-Westfalen.
• 01 = Schleswig-Holstein
• 02 = Hamburg
• 03 = Niedersachsen
• 04 = Bremen
• 05 = Nordrhein-Westfalen
• 06 = Hessen
• 07 = Rheinland-Pfalz
• 08 = Baden-Württemberg
• 09 = Bayern
• 10 = Saarland
• 11 = Berlin
• 12 = Brandenburg
• 13 = Mecklenburg-Vorpommern
• 14 = Sachsen
• 15 = Sachsen-Anhalt
• 16 = Thüringen
Bei Rindfleisch muss die Herkunft auf dem Etikett stehen – wenn es nicht verarbeitet wurde. Das heißt, dass du bei einem Rindersteak leicht erkennst, wo die Tiere gelebt haben und wo sie geschlachtet wurden. Das Problem: Bei verarbeitetem Fleisch muss dies nicht zwingend angegeben werden, und auch nicht bei anderen Fleischsorten.
Auf dem Etikett von frischem Gemüse steht das erzeugende Unternehmen mit Adresse. Auch hier gibt es allerdings Ausnahmen: Bei Oliven und getrockneten Kräutern muss es nicht zwingend angegeben werden.
Auch hier findest du die Angabe auf dem Etikett, außer bei Trockenobst, wo sie nicht zwingend ist. Nicht alle Obstsorten sind aus regionaler Produktion zu bekommen, sodass du für dich entscheiden musst, ob du darauf verzichten kannst oder ob es für dich okay ist, dass sie einen weiten Weg hinter sich haben. Aber auch hier gibt es Unterschiede: So kann zum Beispiel eine Wassermelone im Sommer aus der Türkei kommen, aber auch aus China.
Auf dem Etikett wirst du nur folgende Hinweise finden: „Abgepackt in …“ und/oder „Hergestellt von …“. „Abgepackt in …“ heißt, dass es dort verpackt wurde. Und „Hergestellt von …“ zeigt, wer das Produkt verarbeitet hat, nicht, wo die Rohstoffe angebaut wurden. Einige Getreidesorten werden in Deutschland gezogen. Teilweise deckt der Anbau aber nicht den Bedarf: Es wird weniger angebaut, als gegessen/verfüttert wird. Daher muss beispielsweise Hartweizen für Nudeln aus Kanada, Italien oder Frankreich importiert werden. Hier müsstest du auf den Webseiten der herstellenden Unternehmen nachsehen, wo die Rohstoffe genau herkommen, und hoffen, dass dort etwas steht, dem du glauben kannst.5