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Das Hauptmerkmal des Nordostens ist das Wasser. Mächtige Ströme wälzen sich durch das Weideland. Feuchtgebiete bieten unzähligen Tieren einen Lebensraum. Der friedliche Río Iguazú, der sich durch den Tropenwald zwischen Brasilien und Argentinien windet, stürzt sich mit gewaltiger Urkraft die eindrucksvollsten Wasserfälle des Planeten hinunter.
Dann mündet der Fluss in den Paraná, einen der mächtigsten Wasserläufe der Welt, der südwärts strömt und sich schließlich bei Buenos Aires zum Río de la Plata weitet. An seinen Ufern liegen einige der interessantesten Städte des Landes: das schicke Corrientes, das koloniale Santa Fe und das boomende Rosario sowie Posadas, das Tor zur verfallenen Pracht der ehemaligen Jesuitenmissionen. Das Gebiet ist übersät mit einzigartigen Schutzgebieten und Nationalparks. Und die seichten Süßwasserseen der Esteros del Iberá bergen eine überwältigende Vielfalt an Wildtieren, die zwischen den Wasserpflanzen leicht zu entdecken ist.
Feb. Hitze und schrille Karnevalsfeiern in Gualeguaychú, Corrientes und Posadas.
Aug. Kühl und trocken; in den Esteros del Iberá kann man gut Tiere beobachten.
Sept.–Okt. Nicht zu kühl, nicht zu heiß, nicht zu voll. Der Iguazú führt genügend Wasser.
In der Region liegen einige sehenswerte Nationalparks, sie schützen die trockenen Savannen des Chaco ebenso wie die Regenwälder in der Provinz Misiones.
Im fernen Nordosten liegen der brasilianische Parque Nacional do Iguaçu und der argentinische Parque Nacional Iguazú mit den spektakulären Iguazú-Wasserfällen. Beide Nationalparks sind ein wichtiger Lebensraum für Orchideen, Raubkatzen wie etwa Jaguar und Ozelot sowie Vögel und andere Tiere und Pflanzen.
Nirgendwo sonst trifft man auf so viele unterschiedliche Wildtiere wie in den Feuchtgebieten der Reserva Provincial Esteros del Iberá. Was den Nationalpark El Palmar dagegen unvergesslich macht, ist die Eleganz seiner Yatay-Palmen.
Große Bereiche des Chaco wurden bereits gerodet, daher sind der Buschwald und die Feuchtgebiete des Nationalparks Chaco und des Nationalparks Río Pilcomayo heute von ganz besonderer ökologischer Bedeutung, ebenso wie die Schutzgebiete weiter westlich; siehe dazu den Kasten Klicken Sie hier.
Die Schönheit und Macht der Iguazú-Fälle
Der mächtige Paraná im lebens- und liebenswerten Rosario
Die witzigen Wasserschweine in der Reserva Provincial Esteros del Iberá
Ein Essen mit köstlichem Süßwasserfisch am Ufer des Río Uruguay im hübschen Colón
Die Ruinen der Jesuitenmissionen
Die Skulpturen in Resistencia und ein Ausflug in den „undurchdringlichen“ Chaco – eine Bastion der traditionellen indigenen Kultur
Die Teilnahme an den klassischen Karnevalsfeiern der Region – sei es in Gualeguaychú oder in Corrientes
Der mächtige Río Paraná beherrscht mit seinen knapp 4000 km als zweitlängster Fluss des Kontinents (nach dem 6405 km langen Amazonas) die Geografie des argentinischen Nordostens. Zahlreiche sehenswerte Städte liegen an seinen Ufern. Zwar wurden die Stadtzentren in sicherer Entfernung oberhalb der Uferbefestigungen angelegt, doch das gesellschaftliche Leben findet beinahe überall an der costanera (Flussufer) statt. Noch immer ist der Fluss von zentraler Bedeutung für den Handel; große Überseeschiffe befahren ihn bis Rosario und darüber hinaus, einer Stadt mit freundlichen, erfrischend optimistischen Einwohnern, die schon für sich alleine eine Reise wert sind.
Flussaufwärts folgen Santa Fe und Paraná, die auf die Besucher einen entspannten, etwas verschlafenen Eindruck machen – kein Wunder, bei der Feuchtigkeit, die vom Paraná aufsteigt. In beiden Städten begeistert die traditionelle Architektur. Das hübsche Corrientes ist die Heimat des chamamé (eine lokale Musikrichtung, die sich aus der Polka entwickelt hat), und Ausgangspunkt für einen Ausflug in die einzigartigen Sumpfgebiete der Esteros del Iberá.
Der Paraná versorgt die Einwohner mit riesigen Flussfischen wie Surubí, Dorado und Pacú, die Angler aus der ganzen Welt begeistern – ihr unverwechselbarer Geschmack bereichert die Speisekarten in den Restaurants der Region.
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0341 / 1,19 Mio. Ew.
Rosario, wichtiger Flusshafen sowie Geburtsort der argentinischen Flagge und Che Guevaras, erlebt gerade einen Aufschwung. Die verfallenen Gebäude entlang der costanera wurden in Galerien, Restaurants und Skaterparks umgestaltet, an den Stränden und auf den Flussinseln pulsiert das Leben. Das Zentrum ist eine seltsame Mischung aus wuchtigen Bauten des frühen 20. Jhs., die von hässlichen Apartmenthäusern überschattet werden, doch wirkt es angenehm belebt, und die Einwohner, die bodenständigen rosarinos, sind unglaublich sympathisch. Alle sind sehr stolz auf ihren gegenwärtig berühmtesten Sohn der Stadt: Lionel Messi, der legendäre Fußballspieler, wurde in Rosario geboren.
Zwar ist das Privathaus nicht öffentlich zugänglich, aber von außen kann man durchaus einen Blick auf das Wohngebäude in der Entre Ríos 480 werfen, in dem Ernesto „Che“ Guevara seine ersten Lebensjahre verbrachte.
Die ersten europäischen Einwohner ließen sich um 1720 ohne offizielle Erlaubnis der spanischen Krone in Rosario nieder. Nach der Unabhängigkeit überflügelte Rosario in ökonomischer Hinsicht schon bald Santa Fe, doch zur Verärgerung der rosarinos behielt die Provinzhauptstadt weiter ihre politische Vorrangstellung.
Die zentralargentinische Handelsgesellschaft brachte Landarbeiter und Siedler aus Europa nach Rosario. Von 1869 bis 1914 verzehnfachte sich die Bevölkerung der Stadt.
Der Niedergang der Wirtschaft und der Schifffahrt in den 1960er-Jahren führte zu sinkenden Einwohnerzahlen und einem stetigen Machtverlust. Doch noch immer wurde Rosarios Bedeutung als Handelshafen nur von Buenos Aires selbst übertroffen. Ihr Titel als zweitwichtigste Stadt Argentiniens allerdings wurde ihr später von Córdoba abspenstig gemacht – eine Tatsache, die die rosarinos bis heute als besondere Herausforderung empfinden.
Patriotische Argentinier ehren Rosario als „Cuna de la Bandera“ – Wiege der Flagge; denn die Stadt hat der argentinischen Flagge ein Denkmal gesetzt.
Detailansicht der Karte folgt
Rosario
Highlights
F2 Monumento Nacional a la Bandera
A3 Museo Municipal de Bellas Artes
Sehenswertes
1 D1 ‘Che’ Guevaras Wohnhaus
3 F3 Museo del Paraná y las Islas
4 A4 Museo Histórico Provincial
Aktivitäten, Kurse & Touren
7 F4 Rosario Bike, Kayak & Motor Boat Tours
Schlafen
17 D1 La Casona de Don Jaime II
18 D2 Roberta Rosa de Fontana Suites
Essen
23 E3 La Chernia, El Chucho y La Cholga
Ausgehen
Unterhaltung
29 A4 Estadio Parque Independencia
Shoppen
Zu den attraktivsten Gegenden Rosarios zählt das Flussufer. Einst beherrschten heruntergekommene Lagerhäuser und Eisenbahnschienen das Bild, heute befindet sich hier ein Erholungsareal, das sich über 15 km vom südlichen Ende der Stadt (beim Parque Urquiza) bis zum nördlichen Stadtrand erstreckt. Ganz in der Nähe überspannt eine Hängebrücke das Wasser, die in die Provinz Entre Ríos führt. Hier kann man herrlich spazieren gehen und die Umwelt beobachten – angefangen bei den Vögeln bis hin zu improvisierten Fußballspielen und mächtigen Frachtern, die gemächlich auf dem breiten Fluss vorbeiziehen.
An der grasbewachsenen Costanera Sur unweit des Stadtzentrums finden sich Jogger und Liebespaare ein, hier steht auch die Estación Fluvial (La Fluvial). Von dort fahren Boote zu den Inseln hinüber, die eine Reihe hochklassiger Möglichkeiten zum Essen und Ausgehen bieten. Lohnenswert ist auch das Museo Del Paraná y las Islas Google Maps (Spende; Sa & So 16–20 Uhr), das der ortsansässige Maler Raúl Domínguez mit viel Hingabe aufgebaut hat. Es dokumentiert das Leben auf den Flussinseln mit Fotos, Wandgemälden und zahlreichen Artefakten.
Richtung Norden geht es an verschiedenen kulturellen Veranstaltungsorten vorbei, bevor man den Parque de España Google Maps mit einem mausoleumsähnlichen Gebäude erreicht. In dem Viertel dahinter liegen viele Bars und Restaurants, die bei den Einheimischen sehr beliebt sind und in denen es am Wochenende lebhaft zugeht, dann folgt das Museo de Arte Contemporáneo de Rosario.
Im Sommer zieht aber vor allem die Costanera Norte, die 5 km nördlich des Stadtzentrums beginnt, die Massen an. An diesem Uferstreifen und auf den Flussinseln liegen die schönsten Badeplätze. Der breiteste Strand ist der Balneario La Florida (Eintritt 8 Arg$; Okt.–April), wo es Sonnenschirme, Duschen, Garderoben und Freiluftbars gibt. Zu erreichen ist die Costanera Norte mit der Buslinie 153 vom Stadtzentrum aus, der Bus fährt 6 km nach Norden bis zur Avenida Puccio. Dort sollte man aussteigen, weil der Bus anschließend landeinwärts abbiegt.
Google Maps (www.monumentoalabandera.gov.ar; Santa Fe 581; April–Sept., Di–So 9–18, Mo 14–18 Uhr, Okt.–März tgl. bis 19 Uhr) Manuel Belgrano, der Schöpfer der argentinischen Nationalfahne, ruht in einer Krypta unter diesem wuchtigen steinernen Obelisken. Dieser steht wiederum dort, wo die blauen und weißen Streifen zum ersten Mal gehisst wurden. Auch für Besucher, die nicht so patriotisch sind, gibt es hier viel zu sehen. Es lohnt sich, mit dem Aufzug bis ganz nach oben zu fahren (3 Arg$, 13–14 Uhr geschl.), denn von dort eröffnet sich ein fantastischer Blick über das Ufer, den Fluss und seine Inseln. Die schön gestaltete Kolonnade birgt eine ewige Flamme zur Erinnerung an diejenigen, die für das Vaterland gestorben sind.
Google Maps (www.museocastagnino.org.ar; Ecke Av. Carlos Pellegrini & Blvd. Oroño; Eintritt 4 Arg$; Mo & Mi–Fr 14–20, Sa & So 13–19 Uhr) Das Museum lohnt den Besuch wegen der einfallsreichen Gegenüberstellung von Kunstwerken vergangener Epochen – darunter etliche herausragende europäische Gemälde – mit zeitgenössischer Kunst aus der MACRO-Sammlung (Museo De Arte Contemporáneo De Rosario). Ein hl. Andreas von Ribera wird beispielsweise wunderbar mit einem faszinierenden Fotoporträt von Pierre Gonnord kombiniert.
(www.macromuseo.org.ar; Av. de la Costa bei Blvd. Oroño; Spende 3 Arg$; März–Aug. Do–Di 14–20 Uhr, Sept.–Feb. Do–Di 15–21 Uhr) Die Galerie in einem leuchtend bunt gestrichenen Getreidesilo ist Teil der eindrucksvollen Neugestaltung des Flussufers von Rosario. In kleinen Galerien, die sich über acht Stockwerke verteilen, präsentiert sie wechselnde Ausstellungen meist junger einheimischer Künstler in unterschiedlicher Qualität. Vom mirador (Aussichtspunkt) hat man einen schönen Blick auf die Flussinseln; unten am Ufer gibt es eine attraktive Café-Bar.
Google Maps (www.santafe.gov.ar; Parque Independencia; Eintritt 2 Arg$; Di–Fr 9–17, Sa & So 14–18 Uhr) Die gut präsentierte Sammlung des Museums zeigt vielfältige Ausstellungsstücke aus der Zeit nach der Unabhängigkeit und ausgezeichnete Schaubilder über indigene Kulturen aus ganz Lateinamerika. Besonders interessant ist eine Sammlung religiöser Kunst des Barocks aus den südlichen Anden. Die Erläuterungen sind leider ausschließlich auf Spanisch verfasst. Von November bis April wird am Wochenende eine Stunde später geöffnet. Wenn im angrenzenden Stadion Fußball gespielt wird, bleibt das Museum geschlossen.
Rosario liegt am oberen Delta des Río Paraná, einem 60 km breiten Gebiet mit zumeist unbewohnten subtropischen Inseln und mäandrierenden riachos (Wasserläufe). Das Delta bietet jeder Menge Vögeln und Wildtieren einen Lebensraum. Selbst die am nächsten gelegenen Inseln scheinen meilenweit im Nirgendwo zu liegen, obwohl man die Gebäude der Stadt sehen kann, die in 1 bis 2 km Entfernung aufragen. Zu erreichen sind die Inseln mit verschiedenen Fährdiensten. Von der Estación Fluvial Google Maps (447-3838; www.lafluvialrosario.com.ar) fahren von Mitte September bis Mai an den Wochenenden und im Sommer täglich (hin & zurück 30 Arg$) Boote zu den südlichen balnearios (Flussstrandbädern) von Vladimir und Deja Vu. Boote zu den nördlichen balnearios fahren im Sommer regelmäßig vom Embarcadero Costa Alta an der Costanera Norte ab.
Im Rahmen einer Bootstour erhält man den besten Eindruck vom faszinierenden Ökosystem des Deltas.
(437-2860; www.spanishinrosario.com; Catamarca 3095) Rosario ist eine tolle Stadt für einen längeren Aufenthalt, die hier genannte Einrichtung bietet kurzweilige Sprachprogramme. Die Schule vermittelt auf Wunsch auch Unterkünfte in Familien und Plätze in der Freiwilligenarbeit.
Google Maps (0341-15-571-3812; www.bikerosario.com.ar, www.kayaktoursrosario.com.ar; Zeballos 327) Der kompetente Veranstalter hat Bootsausflüge ins Paraná-Delta (100 Arg$, 2½ Std.) mit Vogelbeobachtung und Blick auf die Stadt im Programm. Wer mag, kann die Inseln per Kajak erkunden (140 Arg$, 3½ Std.) oder beides miteinander kombinieren. Angeboten werden auch Fahrradtouren durch Rosario (100 Arg$, 3½ Std.), bei denen sich auf sportliche Weise die Stadt erkunden lässt.
Google Maps (449-8688; www.barcocr1.com) Unweit der Estación Fluvial startet die umgebaute Barkasse zu zweistündigen Paraná-Törns für 31 Arg$; sie legt am Wochenende und an Feiertagen um 14.30 und 17 Uhr ab, im Sommer um 17 und 19.30 Uhr.
(0341-15-628-9287; rosariosail@hotmail.com) Veranstaltet am Samstag und Sonntag Ausflüge rund um die Paraná-Inseln in einem schnellen Schlauchboot. Die Touren dauern 90 Minuten und kosten 80 Arg$. Auf Wunsch werden auch Ausflüge mit einer Yacht arrangiert.
(www.encuentrodecolectividades.com) Die zehntägige Party steigt im November am Flussufer an der Kreuzung mit der Dorrego. Dann werden in Dutzenden Arealen die Herkunftsländer der Menschen vorgestellt, die heute die argentinische Nation bilden. Mit Nationalgerichten, typischer Kleidung, Musik- und Tanzvorführungen aus der jeweiligen früheren Heimat der heutigen Argentinier ist das Fest ein geselliges Event für die ganze Familie.
Das wichtigste Fest in Rosaria ist die „Woche der Flagge“. Höhepunkt sind die Feiern am 20. Juni, dem Todestag von Manuel Belgrano.
Das boomende Rosario bietet den Besuchern eine riesige Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten. Es gibt mehr als 40 Hostels (in der Touristeninformation nach einer Liste fragen) und eine ständig wachsende Zahl von Mittelklassehotels.
Google Maps (429-6000; www.esplendorsavoyrosario.com; San Lorenzo 1022; Zi./gehoben/Suite 446/532/666 Arg$; ) Unter den zahlreichen stilvollen Gebäuden vom Beginn des 20. Jhs. sticht dieses Jugendstil-Juwel besonders hervor. Nach einer Komplettrenovierung hat die Unterkunft kürzlich neu eröffnet. Die Zimmer verfügen über modernen Komfort, der sich gut in die hundertjährige Umgebung einfügt. Zu den weiteren Attraktionen zählen ein überdachter Pool, eine elegante Café-Bar und der Dachgarten.
Google Maps (424-5202; www.chepampas.com; Rioja 812; B 45–60 Arg$, 2BZ/DZ 136/180 Arg$; ) Das mit viel Einsatz und Energie gestaltete Hostel zählt zu den schönsten im Land. Plüschige Farben und stilvolle Details kennzeichnen die gemütlichen Schlafräume, die allerdings etwas unter dem Straßenlärm leiden. Es gibt auch Doppelzimmer sowie fast alle Annehmlichkeiten (DVDs, ausgezeichnete Küche, Grillbereich, Patio), die man sich so wünschen könnte. Und die engagierten Mitarbeiter sind die Krönung dieser ausgezeichneten Unterkunft, bei der man im Voraus buchen sollte.
Google Maps (447-6464; www.barisit.com.ar; Laprida 1311; EZ/DZ 280/320 Arg$; ) Wer das Flair von originalen Dielen, hohen Decken, Fenstern und Balkonen mag, sollte sich in diesem umgebauten historischen Gebäude für eines der vorderen Zimmer im Obergeschoss entscheiden. Die modernen Räume sind aber genauso attraktiv eingerichtet (und ruhiger). Das besondere Sahnehäubchen ist die persönliche Atmosphäre.
Google Maps (421-9899; www.hotelesplaza.com; San Juan 1055; EZ/DZ 340/370 Arg$; ) Dank der kürzlich erfolgten Renovierung wirken die Zimmer neu, sind zumeist sehr geräumig und mit bequemen Betten möbliert. Das Haus ist das beste unter den Hotels rund um die Plaza Montenegro: Es bietet seinen Gästen einen Fitnessraum, eine Sonnenterrasse, einen beheizten überdachten Pool im 11. Stock und hat ein hilfsbereites Personal. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist ganz ordentlich, besonders, wenn man dank der Online-Suche nicht den vollen Zimmerpreis zahlen muss.
Google Maps (530-2020; www.youthhostelrosario.com.ar; San Lorenzo 1530; B/DZ 60/210 Arg$; ) In diesem freundlichen Hostel bekommt man viel für seine Pesos. Es ist ruhig und sauber und verfügt über eine Kletterwand im Innenhof. Die Schlafsaalbetten bieten jede Menge Kopffreiheit, für einen kleinen Aufpreis wird die Klimaanlage eingeschaltet. Im Obergeschoss finden sich ausgesprochen schick eingerichtete Doppelzimmer. In der Wochenmitte und für HI-Mitglieder gibt es außerdem eine Ermäßigung.
Google Maps (424-5302; www.lacomunidadhostel.com; Roca 453; B/DZ 50/140 Arg$; ) In dem Hostel in einem prächtigen alten Gebäude sorgen hohe Decken für eine luftige, angenehme Atmosphäre. Die Schlafsäle sind mit hübschen Betten aus Holz und Dielenbrettern ausgestattet; auch ein behagliches Doppelzimmer steht den Gästen zur Verfügung. Weitere Pluspunkte sind die Bar, der Loungebereich und die friedliche Stimmung.
Google Maps (421-0905; www.hotellapazrosario.com.ar; Ba-rón de Maua 36; EZ/ DZ 180/220 Arg$; ) Das einladende Hotel, das günstig an der Plaza Montenegro liegt, sieht auch nach 60 Dienstjahren noch gut aus und bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Familienzimmer vorne hinaus haben Balkone mit Blick auf die Plaza Montenegro. Wem alles etwas zu abgewohnt vorkommt, kann auf das modernere Baron del Mil gleich nebenan ausweichen: Es hat dieselben Besitzer.
Google Maps (449-6767; www.rrdfsuites.com.ar; Entre Ríos 914; Zi. 350 Arg$; ) Die modernen, geräumigen Zimmer liegen sehr zentral über einem gut besuchten Café. Sie haben gebürstete Betondecken, schwarze Fußböden und eine kleine Küchenzeile. Zur Auswahl stehen verschiedene Größen, deshalb ist das Haus eine gute Wahl für Familien.
Google Maps (421-0358; www.rosarioinnhostel.com.ar; Sargento Cabral 54; B/DZ 50/140 Arg$; ) Direkt gegenüber vom wuchtigen Zollgebäude in der Nähe des Flusses macht dieses farbenfrohe Hostel mit seiner hübschen Lage und der entspannten Atmosphäre wett, was ihm an Einrichtungen fehlt. Die Räumlichkeiten gruppieren sich um Patios. Im Hostel herrscht eine gute Stimmung, die Mitarbeiter sind freundlich und hilfsbereit, sorgen für den Kontakt der Gäste untereinander und organisieren Aktivitäten. Die Sechs-Bett-Räume sind durchaus behaglich, die Badezimmer praktisch eingerichtet.
Google Maps (424-3077; www.anamundanahostel.com; Montevideo 1248; B/DZ 70/250 Arg$; ) Das Hostel liegt einen Block von der Pellegrini-Fressmeile entfernt und punktet durch bequeme Matratzen, einen persönlichen Service und ein attraktives Doppelzimmer. Das Frühstück ist überdurchschnittlich gut; in der Wochenmitte gibt es Ermäßigungen.
Google Maps (421-7276; Laprida 1050; ) Geräumige Zimmer und ein warmherziger Service sind die Aushängeschilder des etwas altmodischen Hotels in günstiger zentraler Lage. Beim letzten Besuch war es wegen Renovierung geschlossen, dürfte aber bei Erscheinen dieses Buches wieder geöffnet sein.
Google Maps (529-9000; www.rostower.com.ar; Mitre 295; Zi. ab 620 Arg$; ) Ein toller Service und eine tolle Einrichtung prägen das neue schicke Business-Spa-Hotel mit Spitzenblick auf den Fluss aus vielen der Zimmer.
Google Maps (440-8800; www.plazarealhotel.com; Santa Fe 1632; Zi. Standard/gehoben/Luxusausstattung 451/532/949 Arg$; ) Luxuriöse Zimmer, Apartments und Suiten in einem Businesshotel mit Pool auf der Dachterrasse. Erwähnenswert sind auch die schicke Einrichtung, das üppige Frühstück und der zuvorkommende Service.
Wenn es Zeit fürs Abendessen wird, wirkt das Zentrum von Rosario wie ausgestorben. Das liegt daran, dass sich die halbe Stadt auf der Avenida Carlos Pellegrini drängelt. Zwischen den Straßen Buenos Aires und Moreno gibt es eine unüberschaubare Zahl von familienfreundlichen Lokalen, darunter etliche scheunenartige parrillas (Steak-Restaurants), Dutzende Pizzerien, mehrere Läden mit All-you-can-eat-Büfett sowie Bars und hervorragende Eisdielen. Am besten schlendert man einmal hindurch und sucht sich das Passende aus. Die meisten Lokale haben eine Terrasse zur Straße hin.
Google Maps (Santa Fe 1171; Hauptgerichte 28–55 Arg$) Als diese parrilla einst Pleite machte, standen die Angestellten vor dem Nichts. Die Lokalverwaltung genehmigte ihnen die Wiedereröffnung in Form einer Kooperative, die ihren Job wirklich gut gemacht hat. Bessere Fleischgerichte sind in ganz Rosario nicht zu finden, außerdem gibt es hausgemachte schmackhafte Pasta und kreative Salate. An den dicht besetzten Tischen herrscht eine warme, gesellige Atmosphäre.
Google Maps (447-7550; www.amarrarestaurante.com.ar; Ecke Buenos Aires & Av. Belgrano; Hauptgerichte 35–70 Arg$; tgl. Mittagessen, Mo–Sa Abendessen; ) Das Restaurant gegenüber der Touristeninformation ist schick, aber entspannt, und präsentiert sich mit moderner Einrichtung auf versetzten Ebenen. Serviert werden fantasievolle Gerichte, die wunderbar zubereitet und angerichtet werden. Die Spezialität ist Fisch, aber auch die Fleischgerichte sind köstlich.
(Ecke Italia & Wheelwright; Hauptgerichte 50–70 Arg$) Obwohl das beliebte Lokal in einer Gegend voller parrillas liegt, sollten Gäste sich darauf einstellen, dass sie auf einen Tisch warten müssen. Die Fleischgerichte kommen in großzügigen Portionen und in ausgezeichneter Qualität auf den Tisch, das Personal erkundigt sich sogar, welche Zubereitung die Gäste wünschen. Auf der Karte stehen genügend Gerichte für jeden Geschmack, z. B. Crêpes und Pasta.
Google Maps (www.ru benmolinengo.com; Ecke JM de Rosas & Mendoza; Hauptgerichte 45–80 Arg$) Wer dieses wunderschön dekorierte, romantische Eck-Restaurant betritt, macht eine Zeitreise ein Jahrhundert zurück. Die lange Speisekarte befasst sich nur mit Fisch – von lokalen Arten aus dem Fluss bis hin zu Eintöpfen und Suppen, die vor leckeren Meeresfrüchten überquellen. Gemischte Platten für zwei Personen sind hier eine angenehme und preiswerte Option.
(www.losjardinesrestobar.com.ar; Flussufer nahe der España gelegen; Gerichte 20–40 Arg$; Di–So ab 12 Uhr; ) Das unkonventionelle Lokal direkt am Fluss bietet eine kleine Karte mit Pasta, Muscheln, Pizza und Kartoffelgerichten, außerdem leckere licuados (pürierte Obstsäfte mit Milch oder Wasser) und jede Menge Entspannung. Die Lage ist himmlisch – manch ein Gast findet sie besser als das Essen. Neben dem Restaurant Don Ferro geht es per Aufzug nach unten.
Google Maps (www.debuenhumorhelados.com.ar; Rioja 1560; Eiswaffel 10–15 Arg$; ) Das Eis in diesem Laden – so heißt es zumindest – wird angeblich mit der Milch glücklicher Kühe zubereitet. Aber wer Süßes mag, dem wird nicht nur das Eis schmecken, er wird auch die leckeren Eiswaffeln und Obstsalate, die Einrichtung und die Sitzmöglichkeiten im Innenhof genießen.
(www.puertoespana.com.ar; Hauptgerichte 30–85 Arg$; ) Im einstigen Bahnhof von Rosario residiert nun diese sehr ansehnliche parrilla mit einer angenehmen Terrasse auf dem Bahnsteig, einem ausgezeichneten Service und wirklich köstlichen Fleischgerichten. Das Don Ferro liegt am Flussufer unweit der España.
Google Maps (turinconvegetariano.blogspot.com; Mitre 720; Gerichte 15–22 Arg$; Mo–Sa Mittag- & Abendessen; ) Das im Wesentlichen vegetarische Restaurant bietet eine riesige Auswahl an fleischlosen warmen und kalten Gerichten zum Mitnehmen oder zum Essen an Ort und Stelle. Es gibt immer irgendwelche günstigen und leckeren Angebote.
Rosario bietet jede Menge restobares, eine Mischung aus Café und Bar, in denen im Allgemeinen die Standardauswahl an Snacks und kleinen Gerichten serviert wird. Viele eignen sich ebenso gut für den Morgenkaffee wie für ein Glas Wein am Abend.
Google Maps (Ecke Maipú & Urquiza; Mo–Sa ab 8 Uhr bis spätabends; ) Ein unglaublich gemütliches Lokal mit einer hübschen Terrasse und abgewetzten Holzmöbeln, einschließlich kleiner Fensterseparees. Das Pasaporte ist genau der richtige Ort, um den Morgenkaffee in Gemeinschaft mit den Angestellten vom Zollamt gegenüber zu genießen. Aber auch abends herrscht hier eine tolle, heimelige Atmosphäre – vor allem, wenn es draußen aus allen Wolken schüttet.
Google Maps (www.barelcairo.com; Ecke Sarmiento & Santa Fe; Mo–Do 7–13, Fr & Sa 7–15, So 16–1 Uhr; ) Das klassische Rosario-Café ist elegant, hat hohe Decken und riesige Glasfenster, durch die sich wunderbar die Passanten beobachten lassen (die natürlich auch umgekehrt gern einen Blick hineinwerfen). Es hat zu jeder Tageszeit seinen Reiz, besonders aber am Abend, denn dann werden Cocktails gemixt und gutes argentinisches Kneipenessen aufgetischt. Wer unbedingt das Nationalgetränk probieren möchte, hat hier Glück: Das Café ist eines der wenigen Lokale, in denen mate serviert wird.
Google Maps (Entre Ríos 599; ) Das ausgesprochen argentinische Café in einem auffälligen modernistischen Gebäude hat sich der Literatur verschrieben. Hier können die Gäste Kuchen und Quiches genießen, dazu ein Buch le-sen oder am Wochenende eine ungewöhnliche Live-Performance der einen oder anderen Art erleben.
(www.cerveceriafenicia.com; Francia 168) In dieser Braustube riecht es nach Malz, und die köstlichen Biere werden direkt unter den Füßen der Gäste produziert. Sie ist ein guter Startpunkt für eine Tour durch diese Gegend voller Bars und einem intensiven Nachtleben; außerdem hat man hier ein Händchen für Quesadillas, Burger und Salate. Die Dachterrasse ist an warmen Abenden sehr angenehm. Das Lokal liegt nordwestlich des Zentrums in der Nähe des Bahnhofs.
Es gibt jede Menge Tangolokale in Rosario; am besten holt man sich bei der Touristeninformation die Monatsbroschüre Rosario de Tango als Entscheidungshilfe.
(www.lacasadeltangorosario.com; Flussufer nahe España) Das Tango-Zentrum informiert über Vorführungen in der Stadt, bietet sehr billig unterhaltsamen Unterricht am Abend an und veranstaltet verschiedene Events. Angeschlossen sind ein gutes Café und empfehlenswertes Restaurant.
Google Maps (www.folklorerosario.com; Maipú 1111; Fr & Sa ab 22 Uhr) Wer abends mal etwas ganz anderes erleben möchte, ist in diesem volkstümlichen Lokal gut aufgehoben. Ein Duo mit Harfe und Gitarre lässt traditionelle Musik erklingen – untermalt vom Duft gebratenen Fleischs und dem Geräusch stampfender Füße und knallender Korken.
Google Maps (www.gotikacityclub.com.ar; Mitre 1539; Fr–So) Hinter der imponierenden Fassade einer ehemaligen Kirche verbirgt sich ein Club, der vorwiegend von Schwulen besucht wird. Am Wochenende geht hier mit abwechslungsreicher Musik von Drum ’n’ Bass bis House die Post ab.
Google Maps (Estación Fluvial; Eintritt 25 Arg$; März–Nov. Do–Sa) Das Moore, einer der wenigen Nachtclubs im Zentrum, liegt stimmungsvoll im Gebäude der Estación Fluvial und bietet seinen Gästen eine stets gut besuchte Terrasse im Freien. Die Tanzfläche im Obergeschoss ist immer proppenvoll.
(www.mdmdisco.com; Ecke Brown & Francia; Fr–Sa 23–5.30 Uhr) Die riesige, schick hergerichtete ehemalige Fabrikanlage bezeichnet sich selbst als größten Club Lateinamerikas. Am Wochenende lockt sie sogar Nachtschwärmer aus Buenos Aires an.
In Rosario gibt es zwei rivalisierende Fußballteams: Newell’s Old Boys (421-1180; www.nob.com.ar) spielt in rot-schwarzen Trikots im Estadio Parque Independencia Google Maps, dort hat auch der Club seine Vereinsräume. Aus seinen Reihen sind große argentinische Fußballer hervorgegangen. Rosario Central Google Maps (421-0000; www.rosariocentral.com; Mitre 857) spielt in gelb-blau gestreiften Trikots im Estadio ‘El Gigante de Arroyito’ (438-9595; Ecke Blvd. Avellaneda & Génova). Tickets sind bei den Stadien oder im Büro des Rosario Central Club erhältlich.
Google Maps (Av. Belgrano; Sa & So 14–21 Uhr) Auf dem kleinen Handwerkermarkt unweit der Touristeninformation verkaufen Händler alles, von Silberzeug bis Lederwaren. In der Stadt gibt es außerdem noch einige weitere Wochenendmärkte.
Es gibt viele Möglichkeiten, um online zu gehen, außerdem besteht an vielen Stellen kostenloses WLAN, z.B. an der von Platanen beschatteten Plaza 25 de Mayo (Netz: mr_gratuita).
Im Stadtzentrum gibt es mehrere Apotheken, die rund um die Uhr geöffnet haben, darunter eine an der Ecke San Lorenzo und Entre Ríos.
Banken und Geldautomaten finden sich überall, besonders viele an der Santa Fe unweit der Plaza 25 de Mayo. Wechselstuben an der San Martín und der Córdoba tauschen Reiseschecks ein (gegen Gebühr) und wechseln Bargeld.
Im Stadtzentrum finden sich viele locutorios (private Telefonläden), von denen aus man seine Telefonate führen kann.
Hospital Clemente Alvarez (480-8111; Rueda 1110) Südwestlich des Stadtzentrums gelegenes Krankenhaus.
Post (Córdoba 721)
Red Urbana (Av. Corrientes 563; Std. 3 Arg$; 24 Std.) Internetzugang.
Touristeninformation (480-2230; www.rosarioturismo.com; Av. del Huerto; Mo–Sa 9–19, So 9–18 Uhr) In Ufernähe. Eine Zweigstelle befindet sich am Terminal, wo die Fernbusse in die Umgebung abfahren.
Der Busbahnhof (Terminal) der Fernbusse (437-3030; www.terminalrosario.com.ar, auf Spanisch; Cafferata & Santa Fe) liegt 25 Blocks westlich vom Stadtzentrum. Vom Zentrum fahren alle die Santa Fe entlang fahrenden Busse zum Busbahnhof.
Rosario ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, zu allen größeren Zielen in Argentinien, aber auch verschiedenen Destinationen in den Nachbarländern bestehen täglich Direktverbindungen.
Manuel Tienda León (0810-888-5366; www.tiendaleon.com.ar; San Lorenzo 935) bietet eine Direktverbindung von und zum internationalen Flughafen Buenos Aires für 250 Arg$ (mit Abholservice vom Hotel).
Austral (0810-222-86527; www.austral.com.ar) fliegt nach Buenos Aires.
Gol (www.voegol.com) bedient Porto Alegre und Brasilia in Brasilien.
Sol (0810-444-4765; www.sol.com.ar) fliegt täglich nach Buenos Aires und unterhält Verbindungen nach Mendoza, Córdoba, Montevideo und Tucumán.
Vom Bahnhof Rosario Norte (Av. del Valle 2750; www.tbanet.com.ar) bestehen unzuverlässige Verbindungen nach Buenos Aires (50 Arg$, 6–8 Std.). Die Züge starten Montag bis Freitag jeweils um 22.50 Uhr, zurück fahren sie um 14.30 Uhr. Pro Woche halten vier weitere Züge auf ihrer Fahrt von Buenos Aires nach Córdoba bzw. Buenos Aires nach Tucumán (s. Klicken Sie hier, dies ist die interessantere Fahrt) in Rosario. Betreiberin ist die Bahngesellschaft Ferrocentral (www.ferrocentralsa.com.ar, Tickets 21–54 Arg$).
Von San Juan und Mitre fährt die Buslinie 138 zum Bahnhof.
REISEZIEL | FAHRPREIS (ARG$) | FAHRTZEIT (STD.) |
Buenos Aires | 122 | 4 |
Córdoba | 132 | 7 |
Corrientes | 238 | 11 |
Mendoza | 265 | 11 |
Paraná | 56 | 2 |
Posadas | 322 | 16 |
Resistencia | 245 | 10 |
Salta | 296 | 16 |
Santa Fe | 50 | 2 |
Santiago del Estero | 196 | 10 |
Tucumán | 239 | 12 |
Vom lokalen Busbahnhof an der Plaza Sarmiento bestehen praktisch überallhin Verbindungen (s. www.rosariobus.com.ar). Passagiere müssen den Fahrpreis von 2 Arg$ abgezählt bereithalten oder eine tarjeta magnética (Bus-Magnetkarte) erwerben – sie wird an jedem Kiosk (3,80/10,80 Arg$ für 2/6 Fahrten) verkauft. Vom Terminal für Fernbusse fahren Busse mit den Zielangaben „Centro“ oder „Plaza Sarmiento“ ins Stadtzentrum. Mit dem Taxi kostet die Fahrt 15 bis 20 Arg$.
Leihfahrräder gibt es bei Rosario Bike, Kayak & Motor Boat Tours. Die gut ausgestatteten Cityräder werden für 50/60 Arg$ pro halben/ganzen Tag bzw. 220 Arg$ pro Woche vermietet. Für die Ausleihe braucht man einen Pass und muss 150 Arg$ Kaution hinterlegen.
Zum Flughafen, 8 km westlich der Stadt, kommt man per remise (Taxi); die Fahrt kostet 50 bis 60 Arg$. Eines der Unternehmen, die den Transfer anbieten, ist Primera Clase (454-5454).
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0342 / 525093 Ew.
Es gibt einen meilenweiten Unterschied zwischen Santa Fes entspannter Innenstadt, in der die Kolonialbauten in feuchter Hitze anmutig verwittern, und einer Freitagnacht in Santra Fes Stadtteil Recoleta, in der die Studenten in Dutzenden von Bars die Nacht zum Tag machen und bis in die frühen Morgenstunden hinein feiern. Für Santa Fe, die Provinzhauptstadt mit ihrer kleinstädtischen Atmosphäre, sollte man am besten ein oder zwei Tage einplanen.
Santa Fe de la Veracruz, wie die Stadt mit ihrem vollen Namen heißt, wurde im Jahr 1651 von Cayastá aus 76 km weiter nach Norden verlegt. Das ursprüngliche Santa Fe war 1573 von Juan de Garay gegründet worden, doch Mitte des 17. Jhs. zeigte sich, dass der Standort für die spanischen Siedler nicht zu halten war: Zermürbt von den ständigen Angriffen der Indios, von häufigen Überflutungen und der isolierten Lage, entschlossen sich die spanischen Siedler, die Stadt an ihren jetzigen Standort an einem Zufluss des Río Paraná zu verlegen. Aus der Gründerzeit sind noch einige malerische Kolonialbauten erhalten.
1853 wurde Argentiniens erste Verfassung von einer Versammlung ratifiziert, die hier in Santa Fe zusammengetreten war. Auf dieses historische Ereignis sind die Einwohner der Stadt bis heute sehr stolz. Die ehrgeizige Sanierung des Uferbereichs hat der historischen Stadt zusätzliche Attraktivität und Anziehung verliehen.
Die noch vorhandenen Kolonialbauten in Santa Fe liegen alle in fußläufiger Entfernung von der Plaza 25 de Mayo, dem modernen Zentrum der Stadt. Die Avenida San Martín nördlich der Plaza ist die Haupteinkaufsstraße; ein Teil davon ist als attraktive, von Palmen gesäumte peatonal (Fußgängerzone) für den Autoverkehr gesperrt.
Im Osten führt eine Brücke über den Fluss, danach verbindet ein Tunnel unter dem Río Paraná Santa Fe mit seiner Zwillingsstadt Paraná in der Provinz Entre Ríos.
Detailansicht der Karte folgt
Santa Fe
Highlights
A7 Convento y Museo de San Francisco
A7 Museo Etnográfico y Colonial Provincial
Sehenswertes
Aktivitäten, Kurse & Touren
Schlafen
5 A3 Hostal Santa Fe de la Veracruz
Essen
Google Maps (Amenábar 2257; Eintritt auf Spendenbasis; Okt.–Feb. 8–12 & 16–19 Uhr, März–Sept. 15.30–18.30 Uhr, So außerhalb der Gottesdienstzeiten geschl.) Die wichtigste historische Sehenswürdigkeit der Stadt ist das Franziskanerkloster mit einem Museum. Das Kloster wurde 1680 gebaut; die Wände sind mehr als 1 m dick und tragen ein Dach, das aus paraguayischem Zedernholz und Hartholzbalken errichtet wurde. Der Museumsteil ist nichts Besonderes, aber die Kirche lohnt eine Besichtigung: Sie hat eine herrliche Holzdecke und einen schön gearbeiteten Christus vom spanischen Meister Alonso Cano. Die spanische Königin schickte den Christus nach Santa Fe als Zeichen ihres Mitgefühls für die Siedler, die ihre Stadt 1649 verlegen mussten. Beachtenswert ist auch das Grabmal von Padre Magallanes. Der Priester wurde von einem Jaguar getötet, als die Raubkatze 1825 während einer der Überschwemmungen des Paraná Schutz, in der Kirche suchte. Der Kreuzgang besitzt eine geschnitzte Balustrade aus Holz, und Blütenduft ist allgegenwärtig. Im Kloster lebt noch immer ein Mönch, der von drei Priestern unterstützt wird.
Google Maps (www.museohistorico-sfe.gov.ar; Av. San Martín 1490; Eintritt 2 Arg$; Di–Fr 8.30–12 & 15–19.30, Sa & So 16.30–19.30 Uhr) Das Museum in einem entzückenden Gebäude aus dem 17. Jh. präsentiert die verschiedenartigen Besitztümer und Erinnerungsstücke von diversen Provinzgouverneuren und caudillos (regionale Anführer), außerdem sakrale Kunst und schöne antike Möbel, darunter eine Sänfte, in der sich der Vizekönig von Río de la Plata umhertragen ließ.
Google Maps (25 de Mayo 1470; Eintritt 2 Arg$; Di–Fr 8.30–12 & 14–19, Sa & So 16–19 Uhr) Das Museum, das mit großer Begeisterung und viel Engagement von den Mitarbeitern geführt wird, zeigt chronologisch geordnet Steinwerkzeuge, Guaraní-Keramik, Schmuck, verzierte Ziegel und Gegenstände aus der Kolonialzeit. Zu den Highlights zählen ein koloniales Tablas-Spiel (eine Art Backgammon) und ein maßstabsgetreues Modell des ursprünglichen Santa Fe.
Zentrum des kolonialen Santa Fe ist eine friedliche Plaza, die von vielen vornehmen Gebäuden gesäumt wird. Die riesige Casa de Gobierno Google Maps (Regierungssitz) wurde 1909 errichtet und ersetzte den kolonialen cabildo (Stadtratsgebäude), Sitz der verfassungsgebenden Versammlung von 1852. An der Ostseite der Plaza liegt die Jesuitenkirche Iglesia de la Compañía Google Maps – außen schlicht, innen jedoch reich verziert und unbedingt einen Besuch wert. Sie wurde 1696 errichtet und ist die besterhaltene Kolonialkirche der Provinz. Auf der Nordseite befindet sich die Kathedrale (Mitte des 18. Jhs. erbaut) – im Vergleich zur Iglesia ist sie jedoch nicht sonderlich interessant.
Google Maps (456-4381; www.costalitoral.net; Dique 1) Vom neu gestalteten Hafenareal läuft ein großer Katamaran am Wochenende zu Ausflügen rund um die Flussinseln aus (Erw./Kind 46/28 Arg$, 2 Std., Sa & So 11 Uhr). Alternativ fahren die Boote nach Paraná (Sa & So; Erw./Kind 75/40 Arg$, 5½ Std., Sa & So 14 Uhr) und zurück, mit ein paar Stunden Aufenthalt für die Besichtigung der Stadt. Fahrkarten werden in der Bar gegenüber vom Anleger verkauft.
Rund um das Busterminal gibt es viele günstige Unterkünfte, die eine gute Wahl darstellen. Viele Hotels gewähren den Gästen bei Barzahlung einen Rabatt.
Google Maps (450-2800; www.hotellossilos.com.ar; Dique 1; EZ/DZ 479/536 Arg$; ) Santa Fes marode Uferbebauung ist in den letzten Jahren nach und nach saniert worden, der Star unter den Gebäuden ist dieses ausgezeichnete Hotel in einem – fantastisch umgebauten – ehemaligen Getreidesilo. Die Gäste schlafen in den original erhaltenen runden Zimmern mit grandioser Aussicht und moderner Ausstattung. Die Ausblicke von der Dachterrasse mit Pool, Spa und Sonnendeck toppen alles noch. Der Service ist ausgezeichnet, ein nettes Café und ein Spielbereich für Kinder mit Spielkonsolen und Minigolf sind weitere Pluspunkte. Angeschlossen ist außerdem ein Casino.
Google Maps (454-1788; www.hotelgaleon.com.ar; Belgrano 2759; EZ/DZ 245/300 Arg$; ) Hell, ungewöhnlich und voller geschwungener Flächen und seltsamer Ecken – so präsentiert sich dieses witzige Hotel. Es gibt die unterschiedlichsten Zimmer, keines davon hat eine konventionelle Form; die Betten sind wirklich bequem und die Bäder angenehm. Das Hotel lässt sich sehr gut mit dem Bus erreichen.
Google Maps (453-0061; emperatrizhotel.wordpress.com; Irigoyen Freyre 2440; EZ/DZ 150/200 Arg$; ) Mit seiner brüchigen, aber noch immer herrschaftlichen Fassade und weiteren Details aus der Zeit seiner Entstehung scheint das Hotel irgendwie unter dem Radar des 21. Jhs. durchgerutscht zu sein. Die Zimmer sind klein und keineswegs luxuriös – Größen und Preise variieren –, aber sauber und für den Preis durchaus angemessen und bequem. Dieses Stück altes Argentinien wird es wohl in einigen Jahren nicht mehr geben.
Google Maps (400-1195; www.lineaverdedehoteles.com.ar; 25 de Mayo 2676; EZ/DZ 440/510 Arg$; ) Das Conquistador lässt seinen Charme spielen und bietet als weitere Annehmlichkeiten eine Sauna, Hydromassagen, kuschelige Bademäntel, Fitnessraum und ein gigantisches Frühstücksbüfett. Die Betten in den Zweibett- und Einzelzimmern sind großzügig bemessen. Der Pool befindet sich draußen. Etwas günstigere Zimmer bietet das Hotel España Google Maps gleich gegenüber, dessen Gäste die Einrichtungen des Conquistador nutzen dürfen.
Google Maps (455-1740; www.hostalsf.com; Av. San Martín 2954; EZ/DZ 286/370 Arg$; ) Das mit indigenen Motiven dekorierte Hotel bietet geräumige Zimmer für gehobene Ansprüche. Unübersehbar ist die Tatsache, dass die Unterkunft dringend renoviert werden müsste: die Beige-Töne in allen denkbaren Schattierungen (ein Dutzend dürften es sein) wirken heutzutage leicht antiquiert und nicht mehr zeitgemäß. Fans einer ausgiebigen Siesta werden sich über die späte Check-out-Zeit (18 Uhr) freuen.
Google Maps (455-4000; www.santafe-hostel.com; Blvd. Gálvez 2173; B/DZ 55/180 Arg$; ) Das Hostel liegt versteckt hinter einem Reisebüro namens Latitud Sur und bietet zwei stickige, aber nicht allzu vollgestellte Schlafsäle mit Schließfächern, außerdem ein Doppelzimmer. Zum Abkühlen gibt es einen kleinen Pool. Die Unterkunft liegt äußerst günstig für Nachtschwärmer, die es nicht weit nach Recoleta haben.
Google Maps (452-1586; www.hotelconstituyentes.com.ar; San Luis 2862; EZ/DZ mit Bad 180/250 Arg$, ohne Bad 100/160 Arg$; ) Geräumige Zimmer und die Nähe zum Busbahnhof sind die wichtigsten Pluspunkte dieser entspannten Unterkunft. Die vorderen Räume leiden allerdings unter Straßen-lärm. Das gute Frühstück kostet ein paar Pesos extra.
Google Maps (455-1841; www.zavaletahotel.com.ar; Hipólito Yrigoyen 2349; EZ/DZ Standard 250/340 Arg$, gehobene Ausstattung 310/380 Arg$; ) Einladendes Haus an der Plaza unweit des Busbahnhofs. Die Standardzimmer sind allerdings sehr klein.
Google Maps (452-7359; Irigoyen Freyre 2256; Zi. ohne Bad 100 Arg$) Die Unterkunft ist schlicht, aber sauber. Viele Matratzen haben ihre beste Zeit bereits hinter sich, deshalb sollte man sich unbedingt mehrere Zimmer zeigen lassen. Preiswert und nahe am Busbahnhof … für eine Nacht aber völlig ausreichend!
Günstige Restaurants liegen gegenüber vom Busbahnhof und im Viertel Recoleta, wo sich ein Großteil des Nachtlebens abspielt (s. Abschnitt „Ausgehen“).
(Ecke Brown & Obispo Vieytes; Festpreismenü 63 Arg$) Das legendäre Lokal ist eine Institution und der Ort, um Flussfisch zu essen, es liegt an der costanera, etwa 6 km nördlich der Innenstadt. Das Servicepersonal macht nicht viele Umstände, denn es gibt ein Festpreismenü: Die vier oder fünf Gänge mit köstlichem Fisch – Surubí, Sábalo oder Pacú – werden direkt an den Tisch gebracht. Hier geht niemand hungrig nach Hause! Getränke kosten extra, sind aber billig. Für die Fahrt mit dem Taxi werden 25 Arg$ einfach fällig (die Angestellten übernehmen den Anruf nach dem Essen), die Alternative ist die Buslinie 16, die an jedem beliebigen Punkt an der Uferstraße hält.
Google Maps (25 de Mayo 2740; Gerichte 22–55 Arg$; Di–So) In einem wahrhaft aristokratischen Speisesaal servieren aufmerksame Kellner den erwartungsvollen Gästen gut zubereitete orientalische Gerichte; das Lokal fällt angenehm aus dem Rahmen. Der Eingang liegt am Ende eines Durchgangs.
Google Maps (Hipólito Yrigoyen 2457; Hauptgerichte 35–55 Arg$) Der Círculo Italiano, Treffpunkt vieler Italiener, serviert einen guten Mittagstisch zu moderaten Preisen (Mo–Fr 41–50 Arg$) und leckere Pastagerichte. Guter Grund für einen Besuch ist auch die Atmosphäre, die ans Ritz erinnert: Die Kellner servieren in weißen Jacken, die Pâté geht auf Kosten des Hauses, die Weinkarte ist umfangreich.
Google Maps (Av. San Martín 2882; Kuchen & Gebäck ab 4 Arg$; 8–24 Uhr) Wunderbar altmodisch und elegant mit einer tollen, schattigen Terrasse, bietet diese Bäckerei einige der sündhaftesten Gebäcke und Kuchen, die man sich vorstellen kann. Außerdem serviert sie Frühstück, einen Nachmittagstee und Sandwiches. Die Bedienung verhält sich traditionell und korrekt.
Google Maps (Av. San Martín 2644; Hauptgerichte 35–80 Arg$; ) Das Hotelrestaurant bietet eine riesige Speisekarte mit einer Auswahl an Süß- und Salzwasserfischen, Steaks, Pasta, Huhn und Crêpes. Um den Namen zu rechtfertigen, sind ein paar spanische Gerichte eingestreut. Die Weinkarte ist ebenfalls ein Pluspunkt des Restaurants.
Google Maps (Av. San Martín 1670; Hautgerichte 28–64 Arg$) Das frisch renovierte Restaurant, einen halben Block von der Plaza 25 de Mayo entfernt, präsentiert sich mit eleganter Inneneinrichtung, leckerem Fleisch und überzeugend zubereiteten Flussfischen; nur der Service pflegt ein paar seltsame Spleens, über die man hinwegsehen sollte.
Google Maps (Av. General López 2634; Alfajores ab 3 Arg$) Merengo klebte 1851 zwei Kekse mit dulce de leche (Milchkaramell) zusammen und erfand damit den alfajor, heute der Lieblingssnack der Argentinier. Der Laden brummt immer noch: köstlich!
Santa Fes Nachtleben konzentriert sich an der Ecke 25 de Mayo und Santiago del Estero, das Areal wird auch „La Recoleta“ genannt. An den Wochenenden wird hier nachts ausgelassen gefeiert – ein verrückter Kontrast zu dem eher behäbigen Tempo in der Innenstadt. Beliebtheit und Namen der Lokale wechseln hier rasch, also am besten mitten hinein ins Vergnügen und sich selbst in den Dutzenden von Bars umsehen. In vielen wird ein Gedeck berechnet, das mit einem Getränk verrechnet wird.
Die beste Fußballmannschaft der Stadt, Colón (459-8025; www.clubcolon.com.ar), spielt in der ersten Liga, die Elf tritt im Stadion Brigadier Estanislao López (Ecke Dr. Zavalla & Pietranera) an. Dort lassen sich auch die Eintrittstickets kaufen.
Telefonläden und Internetcafés gibt es überall, auch im Busbahnhof. Entlang der peatonal finden sich mehrere Banken mit Geldautomaten.
Hospital Provincial José María Cullen (457-3340; Av. Freyre 2150)
Städtische Touristeninformation (457-4124; www.santafeturismo.gov.ar; Belgrano 2910; 7–20 Uhr) Im Busbahnhof.
Touristeninformation der Provinz (458-9476; www.turismo-santafe.org.ar; Ecke Amenábar & Av. San Martín; Mo, Mi & Do 7–18, Di & Fr 7–13 Uhr) Hilfreich für die Erkundung der Provinz.
Aerolíneas Argentinas (0810-222-86527; 25 de Mayo 2287) unterhält fünf Flüge wöchentlich nach Buenos Aires (430 Arg$). Sol (0810-444-4765; www.sol.com.ar) fliegt die gleiche Route montags bis samstags (348 Arg$) und bietet auch Verbindungen nach Rosario. Der Flughafen liegt 7 km südlich der Stadt an der RN 11. Eine Fahrt mit dem remise dorthin kostet um die 35 Arg$.
Vom Busbahnhof (457-4124; www.terminalsantafe.com; Belgrano 2910) bestehen Verbindungen in alle Landesteile.
REISEZIEL | FAHRPREIS (ARG$) | FAHRZEIT (STD.) |
Buenos Aires | 168 | 6 |
Córdoba | 105 | 5 |
Corrientes | 189 | 9 |
Mendoza | 320 | 13 |
Paraná | 4 | 40 Min. |
Paso de los Libres | 110 | 9 |
Posadas | 295 | 14 |
Resistencia | 180 | 9 |
Rosario | 50 | 2 |
Salta | 406 | 16 |
Tucumán | 256 | 11 |
Von Santa Fe bietet sich ein faszinierender Tagesausflug zum ursprünglichen Standort der Stadt an. Die Ruinen von Cayastá (Santa Fe la Vieja; Eintritt 2 Arg$; Di–Fr 9–13 & 15–19, Sa & So 10–13 & 16–19 Uhr) liegen malerisch am Río San Javier, der inzwischen einen guten Teil von ihnen unterspült hat.
Die archäologischen Ausgrabungen laufen noch immer (ebenso wie eine Kampagne, den Unesco-Status zu erlangen). Die faszinierendste Entdeckung an diesem Ort war mit Sicherheit die Iglesia de San Francisco: Innerhalb der Kirche waren die spanischen Einwohner sowie die Mestizen des alten Santa Fe beerdigt worden – inzwischen hat man im Boden der Kirche beinahe 100 Gräber freigelegt, darunter auch das Grab von Hernando Arias de Saavedra (bekannt als „Hernandarias“). Er war der erste vor Ort geborene Gouverneur der Provinz Río de la Plata und liegt hier zusammen mit seiner Frau Gerónima de Contrera begraben. Sie war die Tochter von Juan de Garay, dem Gründer von Santa Fe und Buenos Aires.
Auch die Überreste zweier weiterer Kirchen können besichtigt werden, dazu der cabildo (Sitz des Stadtrats) und ein Haus, das im Stil der damaligen Zeit wieder aufgebaut (und möbliert) wurde. In der Nähe des Eingangs zur Grabungsstätte befindet sich ein hervorragendes Museum, in dem die Fundstücke der Stätte ausgestellt sind, darunter feine Keramik, die die indigene Bevölkerung fertigte, mit Papageien- und menschlichen Motiven.
Letzter Einlass für Besucher der Ausgrabung ist strikt eine Stunde vor Schließung.
Auf dem Gelände gibt es ein mittelmäßiges Restaurant und in der Stadt ein paar ordentliche parrillas. Mehrere Häuser bieten einfache Unterkünfte und Bootsausflüge auf dem Fluss. Cabañas Cayastá (03405-493300; www.cayasta.com; Hütte für 2/4 Personen 450/570 Arg$; ) ist eine Anlage am Flussufer, die Hütten zum Übernachten und einen Spa bietet.
Cayastá liegt 76 km nordöstlich von Santa Fe an der RP 1. Das Busunternehmen Paraná Medio fährt regelmäßig vom Busbahnhof in Santa Fe dorthin (16 Arg$, 1½ Std.). Am besten bittet man den Fahrer, bei „las ruinas“1 km vor Cayastá aussteigen zu dürfen.
0343 / 270968 Ew.
Das unprätentiöse Paraná scheint selbst überrascht zu sein, dass es die Hauptstadt der Provinz Entre Ríos ist. Es kauert als eher verschlafene Stadt am hügeligen Ufer des gleichnamigen Flusses. Der schönste Teil der Stadt liegt am Fluss: Hier erstreckt sich ein hübscher Park bis hinunter zur costanera, wo man auf Strände, Bars und Hunderte von Joggern trifft. Auch Bootsausflüge sind von hier aus möglich. Nach der Niederlage des Diktators Juan Manuel Rosas bei der Schlacht von Caseros war Paraná von 1853 bis 1861 Hauptstadt der Confederación Argentina (zu der allerdings nicht Buenos Aires gehörte).
Ein Tunnel unter dem Hauptarm des Paraná verbindet die Stadt mit Santa Fe.
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Paraná
Highlights
B4 Museo Histórico de Entre Ríos
A5 Museo y Mercado Provincial de Artesanías
Sehenswertes
Aktivitäten, Kurse & Touren
Schlafen
11 B5 Paraná Hotel Plaza Jardín
Essen
Ausgehen
Unterhaltung
Google Maps (Buenos Aires 286; Eintritt 2 Arg$; Di–Fr 8–12.30 & 15–20, Sa 9–12 & 17–19, So 9–12 Uhr) Das moderne Museum an der Plaza Alvear präsentiert voller Lokalstolz Informationen über die kurzlebige Republik von Entre Ríos und die Schlacht von Caseros. Zu sehen sind außerdem Mate-Utensilien und zahlreiche stabile Holztische und Porträts von Urquiza. Ein Großteil stammt aus der Sammlung eines ortsansässigen Dichters.
Google Maps (Av. Urquiza 1239; Mo–Fr 8–13 & 16–19, Sa 8–13, So 9–12 Uhr) Das sympathische kleine Museum fördert das Kunsthandwerk in der ganzen Provinz. Der Kurator steht gern für Erklärungen zur Verfügung; die Komplexität einiger Arbeiten, z. B. Hüte aus dicht verwobenen Palmfasern, ist faszinierend.
Vergleichbare traditionelle artesanías (Kunsthandwerk) werden im Centro de Artesanos Google Maps (Ecke Av. 9 de Julio & Carbó) ausgestellt und verkauft. Zur Zeit der Recherche wurde das Zentrum gerade renoviert.
Am nördlichen Rand der Innenstadt fallen die Hänge des Parque Urquiza steil zum Ufer des Río Paraná ab. Während der Sommermonate wimmelt es hier von Einwohnern, die flanieren, angeln und schwimmen. Westlich des Paraná Rowing Club Google Maps (431-2048; www.paranarowingclub.com.ar) gibt es einen Strand, an dem Gäste für 50 Arg$ pro Tag Zugang zu allen Einrichtungen erhalten, u. a. zu Privatstrand, Schwimmbecken und Duschen (80 Arg$ inkl. Schwimmbecken). Es gibt auch ein kleines Café-Restaurant am Wasser, um einzukehren.
Schöner ist der Strand Playas de Thompson, 1 km weiter östlich, er liegt jenseits des Hafens.
Google Maps (Buenos Aires 355; Eintritt variiert; Di–Fr 9–12 & 15–20, Sa 10–12 & 16–19, So 10–12 Uhr) Eine kleine Dauerausstellung mit Ölgemälden, Illustrationen und Skulpturen von Künstlern aus der Provinz wird in dieser Galerie an der Plaza Alvear durch wechselnde Schauen ergänzt.
Google Maps (423-4385; www.costalitoral.net; Buenos Aires 212) Der Anbieter veranstaltet am Wochenende Nachmittagsausflüge nach Santa Fe und einstündige Kreuzfahrten auf dem Fluss (35 Arg$) mit einem großen Katamaran.
(422-7143; www.paranaenkayak.com.ar) Bietet einfache Kajakfahrten auf dem Fluss, aber auch längere Touren an.
Google Maps (421-8324; www.lasmanianitas.com.ar; Carbó 62; EZ/DZ 140/210 Arg$; ) In diesem angenehm entspannten, kleinen Gebäude stellt sich gleich ein Sommerhaus-Feeling ein. Es gibt neun Zimmer an einem Innenhof und einen Garten mit Pool. Die Räumlichkeiten sind nichts Besonderes, aber sie sind preiswert; vor allem aber machen Leichtigkeit und Harmonie der ganzen Anlage die Unterkunft zu einem Gewinn.
(423-5444; www.maran.com.ar; Ecke Alameda de la Federación & Mitre; EZ 430 Arg$, DZ 575–610 Arg$; ) Das schicke moderne Hotel, das die Westseite des Parque Urquiza überragt, bietet eine seltene Kombination aus Stil und warmherzigem Service. Wegen des Ausblicks auf die Stadt oder den Fluss empfiehlt sich ein möglichst weit oben gelegenes Zimmer. Alle Zimmer sind sehr geräumig und geschmackvoll eingerichtet; die „Präsidentensuiten“ (1423 Arg$) sind groß genug, um sich darin zu verlaufen, und bieten ein Jacuzzi mit unvergesslichem Blick übers Wasser.
Google Maps (423-1700; www.hotelesparana.com.ar; Av. 9 de Julio 60; EZ/DZ Standard 199/255 Arg$, gehobene Ausstattung 298/358 Arg$; ) Das Hotel ist in einem hübschen alten Kolonialbau untergebracht und besitzt einen friedlichen Patio, der genau der richtige Zufluchtsort vor der Mittagshitze ist. Die Zimmer mit gehobener Ausstattung sind geräumiger und schicker, ein Upgrade lohnt sich durchaus. Außerhalb der Sommersaison sinken die Preise erheblich.
Google Maps (422-8233; www.paranahostel.com.ar; Pazos 159; B/DZ/4BZ 60/130/250 Arg$; ) Mitten im Zentrum von Paraná bietet das Hostel eine gute Sicherheit, einen von Bäumen beschatteten Hinterhof und Garten, außerdem hübsche Möbel, gute Gemeinschaftseinrichtungen und gemütliche Schlafräume. Oben liegen attraktive, luftige Doppel- und Vierbettzimmer mit Gemeinschaftsbad.
Google Maps (422-3900; www.hotelesparana.com.ar; Av. Urquiza 976; EZ 270–415 Arg$, DZ 390–515 Arg$; ) Der gute Service ist ein nicht zu verachtender Pluspunkt des großen Hotels am Hauptplatz. Es gibt zwei Zimmerkategorien, alles ist frisch renoviert und geräumig. Wen ein bisschen Verkehrslärm nicht stört, sollte es mit einem Zimmer mit Balkon zum Platz versuchen. Das Hotel bietet zudem einen Wellnessbereich, ein erstklassiges Restaurant und ein gutes Frühstücksbüfett.
Google Maps (423-1500; hoteles_itati@hotmail.com; Belgrano 135; EZ/DZ 80/160 Arg$; ) Der freundliche Empfang entschädigt für die abgetretenen Teppiche und die fadenscheinigen Laken in diesem etwas kurios gestalteten Billighotel. Die Heizung kostet einen kleinen Aufschlag, ebenso der Internetzugang. Die dunklen Zimmer mit winzigem Bad bieten den Gästen für den Preis dennoch einen ordentlichen Gegenwert.
Google Maps (420-6800; www.hjmayorazgo.com.ar; Etchevehere s/n; Zi. 630–710 Arg$; ) Die lange, geschwungene Fassade des neu gestalteten 5-Sterne-Hotels dominiert von oben das Flussufer. Es bietet einen tollen Blick aus großen Fenstern und ein Casino.
Google Maps (431-3961; bristolparana@yahoo.com.ar; Alsina 221; EZ/DZ mit Bad 100/140 Arg$, ohne Bad 70/90 Arg$; ) Das Haus liegt direkt am Busbahnhof, und bietet den Gästen eine gepflegte und ruhige Unterkunft.
(433-1721; Av. Blas Parera; Stellplatz 20 Arg$) Der Platz liegt landschaftlich schön am Standort der alten Wasserwerke mit Blick auf den Fluss. Zu erreichen ist er mit der Buslinie 5 vom Busbahnhof oder mit der Linie 1 von der Plaza.
Google Maps (422-5972; www.doncharras.com; Ecke José de San Martín & San Lorenzo; Hauptgerichte 35–60 Arg$; Di–So) Die strohgedeckte parrilla mit viel Atmosphäre ist in Paraná bei Urlaubern und Einheimischen sehr beliebt. Freitags und samstags gibt es spezielle, über dem offenen Feuer gebratene Fleischgerichte, aber auch die übliche Auswahl an Fleischgerichten vom Holzkohlengrill. So oder so ist der Service sehr aufmerksam. Und die Salatbar ist auch nicht zu verachten.
Google Maps (423-0527; Av. Urquiza 1045; Hauptgerichte 33–70 Arg$; ) Der Service ist genau, wie er sein sollte, dazu kommen angenehme Extras wie kostenloser Kaffee. Das stilvolle Restaurant im Stadtzentrum serviert ausgezeichnete Fleischgerichte von der parrilla und köstliche Pasta für alle, die nach einer Alternative zu Fleisch suchen. Fisch zählt dagegen nicht zu seinen Stärken.
Google Maps (Ecke Urquiza & José de San Martín; kleine Gerichte 15–35 Arg$; 8–22 Uhr; ) Schicke Sitzgelegenheiten und die günstige Lage an der Plaza machen das Lokal den ganzen Tag über zu einem attraktiven Ziel, angefangen bei Croissants und Säften am Morgen über lomitos (Steak-Sandwiches) zu Mittag bis zu gediegenen À-la-carte-Gerichten und picadas (gemischter Vorspeisenteller) am Abend.
Google Maps (25 de Mayo 32; Büfett 42 Arg$) Der respektable All-you-can-eat-Laden befindet sich direkt am Platz, die Auswahl an überwiegend chinesischen Gerichten ist riesig, sodass jeder fündig wird und jeder Geschmack getroffen wird. Der Laden hat mittags und abends geöffnet, Parrilla-Gerichte runden das Büfett mit kalten und warmen Speisen ab. Getränke kosten extra.
Google Maps (Av. Doctor Laurencena 350; Fisch 35–51 Arg$; Di–Sa Mittag- & Abendessen, So Mittagessen) Sein Angebot an Flussfischen macht das Lokal gleich hinter der costanera so beliebt. Es gibt für die Gäste verschiedene Optionen, darunter leckeren, aber grätenreichen Pacú und Surubí.
Unter der Woche geht es in Paraná ruhig zu, aber an den Freitag- und Samstagabenden wird es lebhafter. Am meisten los ist am östlichen Ende des Flussufers; dort warten die Bars und Nachtclubs auf Gäste.
Google Maps (Figueroa s/n; Fr & Sa) Spielt einen ungewöhnlichen Mix aus Mainstream-marcha, House und Salsa.
Google Maps (www.ku-vaparana.com.ar; Ecke Güemes & Liniers Lineal; Fr & Sa) Das Lokal bietet viel Atmosphäre und ist in einem schönen ehemaligen Postgebäude untergebracht.
Google Maps (www.creamparana.com.ar; Uruguay 190; Do–Sa) Wer über 30 ist, fühlt sich hier uralt.
An den Straßen rund um die Plaza 1 de Mayo gibt es mehrere Banken mit Geldautomaten. Dutzende Läden bieten Internetzugang und Telefon.
Hospital San Martín (423-4545; www.hospitalsanmartin.org.ar; Presidente Perón 450)
Touristeninformation (423-0183; www.turismoenparana.gov.ar; Pl. 1 de Mayo s/n; 8–20 Uhr) Hilfreich, mit guten Broschüren. Außerdem gibt es eine Zweigstelle am und einen Schalter im Busbahnhof.
Der Flughafen liegt 6 km südlich der Stadt, zu erreichen ist er nur per remise (35 Arg$). LAER (0810-777-5237; www.laersa.com.ar) fliegt an Wochentagen nach Buenos Aires.
Der Busbahnhof (422-1282; Av. Ramírez) befindet sich gegenüber der Plaza Martín Fierro. Die Buslinien 1, 4, 5 und 9 verkehren zwischen dem Busbahnhof und dem Stadtzentrum. Paraná ist ein Verkehrsknotenpunkt für Busverbindungen innerhalb der Provinz, für Fernverbindungen empfiehlt sich Santa Fe. Busse nach Santa Fe fahren alle 30 Minuten (4 Arg$, 40 Min.).
FAHRZIEL | FAHRPREIS (ARG$) | FAHRZEIT (STD.) |
Buenos Aires | 145 | 6½ |
Colón | 46 | 4–5 |
Concordia | 50 | 4–5 |
Córdoba | 110 | 6 |
Corrientes | 195 | 10 |
Gualeguaychú | 52 | 4–5 |
Paso de los Libres | 114 | 6 |
Rosario | 56 | 3 |
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0379 / 358223 Ew.
Das stattliche Corrientes liegt unterhalb des Zusammenflusses des Río Paraná und des Río Paraguay, am gegenüberliegenden Ufer befindet sich die Zwillingsstadt Resistencia. Corrientes ist eine der ehrwürdigsten Städte des Landes – mit eleganten Gebäuden aus der Zeit der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jh., die den bunten Straßen einen verwitterten Anstrich verleihen. Wie in den meisten Flussstädten zieht es alle Einwohner an die costanera, um am Flussufer entlang zu bummeln, Eis zu essen oder mate mit Freunden zu schlürfen.
Corrientes ist ein Zentrum für indigenes Kunsthandwerk aus der Region; vor allem die Guaraní-Kultur ist sehr präsent. Die Stadt ist berühmt für ihren Karneval und als Schauplatz von Graham Greenes Roman Der Honorarkonsul.
Ursprünglich hieß Corrientes nach seinem Gründer Juan Torres de Vera y Aragón und den corrientes (Strömungen) des Paraná Vera de los Siete Corrientes. Im Laufe der Kolonialzeit erlebte die Stadt wiederholt Aufstände der indigenen Bevölkerung, bevor sie sich als erste spanische Siedlung in der Region etablieren konnte.
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Corrientes
Highlights
B1 Museo de Artesanías Tradicionales Folclóricas
Sehenswertes
1 C1 Convento de San Francisco
2 B2 Museo Histórico de Corrientes
Schlafen
Essen
Shoppen
Verschiedene Anbieter veranstalten Bootsausflüge auf dem Paraná; in der Touristeninformation ist eine Liste erhältlich.
(Quintana 905; Mo–Sa 8–21 Uhr) Das faszinierende Museum ist in einem umgestalteten Kolonialbau mit Innenhof untergebracht. Es gibt zwei kleine Ausstellungen mit erlesener traditioneller artesanía (Kunsthandwerk) sowie einen guten Laden, der das am Ort Hergestellte verkauft. Doch das wirklich Spannende hier ist etwas ganz anderes: Das Beobachten der Schüler, die von den Meistern ihres Faches lernen, mit Leder, Silber und Holz umzugehen. In anderen Räumen rund um den Innenhof verkaufen Kunsthandwerker ihre Stücke persönlich. Die hilfsbereiten und freundlichen Museumsführer sind begeistert bei der Arbeit.
Google Maps (9 de Julio 1044; Di–Fr 8–12 & 14–20, Sa 9–12 Uhr) Das Museum ist rund um einen attraktiven Patio angelegt und zeigt Waffen, antike Möbel, Münzen und Exponate zur Religions- und Stadtgeschichte. Die Zusammenstellung ist ein bisschen zusammengewürfelt, aber die Mitarbeiter sind stolz auf die Ausstellung und sprechen gern darüber. Der Raum zum Krieg der Tripel-Allianz ist am interessantesten.
Google Maps (Mendoza 450) Das koloniale Kloster stammt aus der Gründungszeit der Stadt. 1939 wurde es wunderschön restauriert. Die kleine Kolonnade ist derjenigen von Bernini am Petersdom in Rom nachgebildet. Das Kloster besitzt ein eigenes Museum (Eintritt frei; Mo–Fr 8–12 & 17–21 Uhr), das die an religiöser Kunst und sakralen Artefakten interessierte Besucher in seinen Bann ziehen wird.
Google Maps (San Juan 637) Das Theater ist in einem faszinierenden Bau aus der Belle Époque untergebracht; Besucher können im Kartenbüro fragen, ob sie außerhalb der Vorstellungen eintreten dürfen, um einen Blick auf den wunderschönen Saal mit drei Rängen und die bemalte Decke zu werfen. Die Kuppel lässt sich verschieben, wenn der Regisseur Lust auf eine Aufführung unter Sternen hat.
Der traditionell ausschweifende Carnaval Correntino konkurriert mit dem in Gualeguaychú um den Titel des besten Karnevals im Land. Gefeiert wird durchgehend von Freitag bis Sonntag an den drei letzten Wochenenden im Februar und dem ersten Wochenende im März. Die Karnevalsumzüge entlang der costanera locken zahlreiche begeisterte Teilnehmer aus den benachbarten Provinzen und Ländern an, die Zuschauerzahlen sind gewaltig.
Tango? Hier oben im Norden dreht sich alles um chamamé, eine der mitreißendsten Musikrichtungen des Landes. Ihre Wurzeln liegen in der Polka, die europäische Einwanderer nach Argentinien mitgebracht haben, aber sie enthält auch starke Einflüsse von Musik und Sprache der indigenen Guaraní. Bestimmendes Instrument ist das Akkordeon, das traditionell von der Gitarre, dem guitarrón (eine überdimensionierte Gitarre, auf der die Basslinien gespielt werden), dem größeren bandoneón (eine Art Akkordeon) und dem contrabajo (Kontrabass) begleitet wird. Natürlich ist ein conjunto (Band) ohne einen oder zwei Sänger nicht komplett.
Chamamé ist gleichzeitig ein Tanz und eine musikalische Gattung, und zwar eine sehr lebendige! Getanzt wird paarweise, es sei denn, der Mann absolviert seinen Solo-zapateo (Stepptanz). Die Provinz Corrientes ist das Kernland des chamamé, deshalb ist es kein Problem, eine Liveaufführung zu finden. Ein Abend mit Musik und Tanz – wer mutig ist, schwingt sich selbst aufs Parkett – ist ein einzigartiges Erlebnis in dieser Provinz, das man sich nicht entgehen lassen sollte!
Weitere Einzelheiten zu den Vorführungen und Hörproben, die einen Eindruck von diesem Genre vermitteln, finden sich auf der Website www.corrienteschamame.com.ar (auf Spanisch).
Corrientes bietet ein paar tolle Übernachtungsmöglichkeiten. Während des Karnevals hilft die Touristeninformation bei der Suche nach Privatunterkünften. Viele Hotels gewähren bei Barzahlung 10 % Rabatt.
Google Maps (443 0555; www.laalondra.com.ar; Av. 3 de Abril 827; DZ/Suite 490/550 Arg$; ) Üppig möbliert mit Antiquitäten aus dunklem Holz ist das wunderbar renovierte Haus eine Oase der Entspannung. Die meisten der sieben Zimmer rund um einen kleinen, fingerförmigen Pool sind Suiten mit plüschigen Kingsize-Betten und geschmackvoll eingerichteten Bädern, in denen Badewannen mit Klauenfüßen stehen. Wunderhübsche Gemeinschaftsbereiche und erstklassiger Service runden das eindrucksvolle Paket ab. Es gibt oft günstigere Angebote als die hier genannten Zimmertarife.
Google Maps (443-5316; www.bienvenidagolondrina.com; La Rioja 455; B 65–70 Arg$; ) Das Hostel ist in einem grandiosen, 100 Jahre alten Gebäude mit hohen Decken, Buntglas und künstlerischen Schnörkeln untergebracht. Ein Pluspunkt ist seine Lage, nur wenige Schritte von der costanera entfernt. Die bequemen breiten Kojen im Schlafraum bieten Kopffreiheit, die Einrichtungen sind großartig, und das warmherzige Management könnte gar nicht hilfsbereiter sein.
Google Maps (446-2244; www.turismohotelcasino.com.ar; Entre Ríos 650; Zi. 506 Arg$, Suite 612–1118 Arg$; ) Das stattliche alte Haus neben dem Casino am Flussufer wurde komplett renoviert und ist nun ein ausgezeichnetes Hotel, das mit modernen, ruhigen Zimmern aufwartet. Diese sind riesig, schick und künstlerisch eingerichtet, aber immer noch gemütlich. Es kostet nicht viel, sich in eine ziemlich große, komfortable Suite upgraden zu lassen; weitere Pluspunkte des Hotels sind z.B. der große Pool mit vielen Liegen und Wellnessanlagen.
Google Maps (443-3001; www.larozada.com; Plácido Martínez 1223; Zi. 440–575 Arg$; ) Diese ausgezeichnete Unterkunft unweit des Flussufers hat geräumige Apartments und hübsche Suiten, die in einem Turm im Innenhof eines ansprechenden, grauen Gebäudes aus dem 19. Jh. liegen. Die meisten Zimmer haben einen schönen Blick – ein Zimmer mit Balkon ist etwas teurer –, und es gibt eine attraktive Bar mit Restaurant. Die Gäste können den Pool des nahe gelegenen Ruderclubs mitbenutzen.
Google Maps (446-6112; www.astroapart.com; Bolívar 1285; EZ/DZ 260/320 Arg$; ) In diesem neuen Hotel bekommt man wirklich etwas fürs Geld. Es besticht mit geräumigen, in Weiß gehaltenen Zimmern mit tollen Betten und großen Fenstern, die viel Licht einlassen. Dazu gehören jeweils eine einfache Küche und jede Menge nützlicher Einrichtungen und Extras zu vernünftigen Preisen.
Google Maps (446-6500; www.hotel-corrientes.com.ar; Junín 1549; EZ/DZ 230/310 Arg$; ) Das Plaza ist eine gute Adresse am Platz im Herzen des modernen Corrientes. Es bietet geräumige, makellose moderne Zimmer mit LCD-Fernseher und meist auch mit Minibar. Die Mitarbeiter sind freundlich, und beim Frühstück gibt es eine gute Auswahl.
Google Maps (442-0280; www.hotelorlycorrientes.com.ar; San Juan 867; Standard EZ/DZ 226/289 Arg$, gehobene Ausstattung Zi. 480 Arg$; ) Adrett und supersauber – so präsentiert sich das professionell geführte, angenehme 3-Sterne-Haus mit Blick auf eine kleine Plaza. Es hat zwei Bereiche; die älteren Standardzimmer sind gut, aber eher klein, und nicht in allen gibt es WLAN. Die Zimmer mit gehobener Ausstattung sind toll, mit riesigen Betten, modischer Couch und guten Bädern.
Google Maps (443-5547; hotelvictoria1@hotmail.com; Av. España 1050; EZ/DZ 155/200 Arg$; ) Dies ist eine von zwei ordentlichen, aneinandergrenzenden Budget-Unterkünften unweit der Plaza JB Cabral. Die Doppelzimmer sind weit besser als die Zweibett- oder die engen Einzelzimmer.
Es lohnt sich, mbaipú zu probieren, ein traditionelles regionaltypisches Correntino-Gericht, das aus gebratenem Rindfleisch und Zwiebeln besteht, garniert mit geröstetem Mehl und Käse.
Google Maps (443 9271; Junín 1260; Hauptgerichte 50–75 Arg$; Mo–Sa Mittag- & Abendessen; ) Enófilo bedeutet Weinliebhaber; deshalb verdient der Keller dieses angenehmen Restaurants im Obergeschoss am peatonal besondere Aufmerksamkeit. Die Weinkarte ist in einem kleinen Tempel in der Raummitte ausgestellt; traditionelle Correntino-Zutaten wie fleischige Surubí (Flussfische) werden kreativ zubereitet; gutes Fleisch kommt mit exquisiten Soßen und frischem Gemüse kombiniert auf den Tisch. Ein tolles Lokal, um mal etwas anderes als Pizza, Pasta und parrilla zu genießen. An den Wochentagen gibt es ein Festpreismenü zu 68 Arg$.
Google Maps (Ecke 9 de Julio & Mendoza; Gebäck ab 5 Arg$; Mo–Sa 8–13 & 16–23 Uhr) Die altmodische Bäckerei mit Café im italienischen Stil serviert überirdisch gutes Gebäck und ausgezeichneten Kaffee; zu jeder Tasse wird chipacitos (kleines Käsegebäck) gereicht. Wenn der Laden öffnet, sind all die Köstlichkeiten noch warm.
(Ecke Costanera & 9 de Julio; Hauptgerichte 30–60 Arg$; Di–So) Das moderne Restaurant, das sich über zwei Ebenen erstreckt, liegt an der costanera – einen Block hinter dem Casino. Es hat eine lebhafte Atmosphäre und serviert eine breite Vielfalt an argentinischen Gerichten, einschließlich toller parrillada. Beim Mittagessen lässt sich der Ausblick auf den Fluss durch die bodentiefen Fenster wunderbar genießen; abends ist immer viel los.
(Ecke Pujol & Roca; Parrillada für 2 Perp. 98–119 Arg$) Der rustikale, einladende Corrientes-Klassiker liegt an einem Kreisverkehr, vom Stadtzentrum ist es ein kurzer Fußweg Richtung Osten. Im El Quincho sind eher argentinische Grillklassiker wie Chorizo und morcilla (Blutwurst) angesagt, weniger die extravaganten Steaks. Es gibt immer ein Angebot für parrilla inklusive Getränke und Dessert, die billiger ist als die hier angegebenen Preise.
Die Gegend in der Nähe der Kreuzung von Junín und Buenos Aires bietet mehrere Bars und Clubs, in denen am Wochenende die Post abgeht. Auch an der costanera ist einiges los: Etliche Bars und boliches (Nachtclubs) liegen im Gebiet Costanera Sur südlich der Brücke nach Resistencia.
(445-1687; RN 12 am Kreisverkehr Virgen de Itatí; Fr & Sa ab 20.30 Uhr) Corrientes ist das Kernland des chamamé (Klicken Sie hier) – eine Liveaufführung des lebhaften Tanzes zu ebensolcher Musik ist wirklich ein Erlebnis! Das legere Restaurant zeigt jedes Wochenende Chamamé-Vorführungen, die von überschäumender Freude begleitet werden. Männer und Frauen treten in vollem Gaucho-Ornat auf, jeden Abend spielen bis zu vier conjuntos (Bands). Beginn ist normalerweise gegen 23 Uhr. Ein Taxi dorthin kostet ca. 30 Arg$, die Alternative ist Bus 102. Als Fahrziel sollte man unbedingt die parrilla angeben: Das eigentliche Puente Pexoa ist ein weiter entfernt liegender Ort.
Google Maps (Quintana 905; Mo–Sa 8–12 & 16–21 Uhr) Der Museumsladen verkauft traditionelles Kunsthandwerk.
Google Maps (Pellegrini 1790) Der CD-Laden ist auf Musik aus Corrientes spezialisiert. Vor dem Kauf kann man sich die Scheiben anhören.
Locutorios (private Telefonläden) und Internetcafés sind leicht zu finden. An der 9 de Julio zwischen den Straßen La Rioja und Córdoba gibt es viele Banken mit Geldautomaten.
Städtische Touristeninformation (447-4733; www.ciudaddecorrientes.gov.ar; Busbahnhof; 7–22 Uhr) Ein Ableger befindet sich an der costanera am Ende der 9 de Julio.
Touristeninformation der Provinz (442-7200; www.turismocorrientes.gov.ar; 25 de Mayo 1330; 8–14 & 15–21 Uhr) Sehr hilfreich.
Aerolíneas Argentinas (442-3918; Junín 1301) fliegt täglich vom Flughafen Corrientes nach Buenos Aires und dreimal pro Woche nach Asunción in Paraguay. Auch vom nahe gelegenen Resistencia fliegt die Gesellschaft beide Ziele an.
Der Busbahnhof für Fernbusse (441-4839; Av. Maipú 2400) liegt 3 km östlich des Stadtzentrums; das nahe gelegene Resistencia hat allerdings bessere Fernbusverbindungen Richtung Westen und Nordwesten. Busse nach Resistencia (2,50 Arg$, 40 Min.) fahren regelmäßig vom lokalen Busbahnhof (Ecke Av. Costanera General San Martín & La Rioja) ab. Schneller sind die Sammeltaxis, die ihre Passagiere für 7 Arg$ im Handumdrehen nach Resistencia befördern. Sie fahren an derselben Kreuzung und an der Ecke der Avenidas 3 de Abril und Santa Fe ab.
REISEZIEL | FAHRPREIS (ARG$) | FAHRZEIT (STD.) |
Buenos Aires | 298 | 13 |
Córdoba | 289 | 12 |
Mercedes | 59 | 3 |
Paraná | 195 | 10 |
Paso de los Libres | 90 | 6 |
Posadas | 101 | 4 |
Puerto Iguazú | 198 | 9 |
Rosario | 238 | 11 |
Salta | 268 | 14 |
Santa Fe | 189 | 9 |
Die lokale Buslinie 105 (2 Arg$) fährt zum Flugplatz (445-8684), der etwa 10 km östlich der Stadt an der RN 12 liegt. Die Buslinie 6 verkehrt zwischen dem lokalen Busbahnhof und dem Busbahnhof für Fernbusse an der Avenida Maipú. Buslinie 103 verbindet den Busbahnhof für Fernbusse mit der Innenstadt; ein Taxi kostet auf dieser Strecke 15 bis 18 Arg$.
03773 / 40667 Ew.
Mercedes ist eine sympathische Gaucho-stadt mit unbeschwertem Lebensgefühl – und Haupteinfallstor zum faszinierenden Feuchtgebiet Esteros del Iberá. Vor allem aber bezieht der Ort seinen Ruhm aus dem – surrealen – Schrein für Gaucho Antonio Gil, einem religiösen Phänomen, das eine unglaubliche Popularität in Argentinien genießt.
Manos Correntinas (San Martín 499; Mo–Sa) ist ein freundlicher Galerie-Laden für Kunsthandwerk. Gezeigt werden die kunstvollen Arbeiten einer Kooperative örtlicher Handwerker.
(420283; San Martín 519; EZ/DZ 120/200 Arg$; ) Das einladende Haus, zwei Blocks von der Plaza entfernt, wurde rund um einen faszinierenden Patio gebaut und begeistert mit Pflanzen, Vogelgezwitscher und glänzenden Kacheln im Schachbrettmuster. Die alten Zimmer mit hohen Decken, die sich zum Hof hin öffnen, sind ihren Preis wert; es gibt außerdem sehr attraktive moderne Räume (DZ 260 Arg$) im Obergeschoss, die nach hinten hinausgehen.
(421015; Batalla de Salta 645; Zi. pro Perp. 75 Arg$; ) Gleich um die Ecke vom Hotel Sol erinnert dieses freundliche Haus mit seinem niedrigen Dach ein bisschen an das Ambiente von Spaghetti-Western. Die Zimmer sind in Ordnung und führen in einen grasbewachsenen Garten. Das Frühstück kostet extra.
(420489; Gómez 734; EZ/DZ 108/164 Arg$; ) Das einfache, saubere Hotel, einen Block vom Busbahnhof entfernt, bietet behagliche Zimmer mit einem kompakten Bad zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
(San Martín 518; Hauptgerichte 25–50 Arg$) Die wohl beste Option der Stadt in punkto Essengehen hat zur Zeit der Recherche gerade ein neues Domizil gegenüber dem Hotel Sol bezogen. Auf der Karte stehen die üblichen Klassiker und eine Reihe typischer Correntino-Gerichte.
Am Busbahnhof gibt es eine unregelmäßig besetzte Touristeninformation. Außerdem existiert dort ein hilfreicher unabhängiger Informationsstand (Mo–Sa 9–11 & 16–19 Uhr), den das örtliche HI-Hostel unterhält. Wenn der geschlossen ist, kann man sich direkt ans Hostel wenden.
Die meisten Dienstleistungen finden sich an der San Martín, die den Busbahnhof mit der Plaza verbindet.
Der Busbahnhof (420165; Ecke San Martín & Perreyra) liegt sechs Querstraßen westlich der Plaza. Busse fahren regelmäßig in beide Richtungen, z. B. nach Buenos Aires (270 Arg$, 12 Std.), Paso de los Libres (25 Arg$, 3 Std.) und Corrientes (60 Arg$, 3½ Std.).
Infos zu Verbindungen nach Colonia Pellegrini und zu den Esteros del Iberá stehen auf Klicken Sie hier.
Wer eine Zeitlang irgendwo in Argentinien auf der Straße unterwegs ist, kommt unweigerlich an einem Schrein am Wegrand vorbei, der von roten Fahnen und Opfergaben umrahmt ist. Diese Schreine huldigen Antonio Gil, einer Art Robin Hood, dessen Schrein und Grabstätte 9 km westlich von Mercedes jedes Jahr Hunderttausende Pilger anzieht.
Über „El Gauchito“, wie er liebevoll genannt wird, sind nur wenige gesicherte Tatsachen bekannt. Aber es sind viele romantische Legenden entstanden, die die Lücken füllen. Man weiß, dass er 1847 geboren wurde und später zur Armee ging, um im Krieg der Tripel-Allianz zu kämpfen. Einige Versionen besagen, er habe sich damit dem Zorn eines lokalen Polizisten entzogen, dessen Verlobte sich in ihn verliebt hatte.
Nach Kriegsende wurde Gil zur Bundesarmee einberufen, machte sich aber mit zwei weiteren Deserteuren aus dem Staub. Das Trio strich durch die Lande, stahl Vieh von reichen Landbesitzern und teilte es mit armen Dorfbewohnern, die den Männern dafür Unterkunft und Schutz gewährten. Schließlich wurde das Gesetz ihrer habhaft: Gil wurde kopfüber an dem Mesquitebaum, der in der Nähe seines Grabes steht, aufgehängt und geköpft.
Wie ist es nun diesem Schnorrer, Viehdieb und Deserteur gelungen, den Status fast eines Heiligen zu erlangen? Nur wenige Augenblicke vor seinem Tod informierte Gil seinen Henker, dass dessen Sohn schwer krank sei. Er sagte dem Soldaten, sein Sohn werde wieder gesund, wenn er selbst ein Grab erhielte – was bei Deserteuren eher unüblich war.
Nachdem er Gil den Kopf abgeschlagen hatte, trug der Henker diesen zurück in die Stadt Goya, wo – wie sollte es anders sein – eine richterliche Begnadigung auf Gil wartete. Als der Henker zudem feststellen musste, dass sein Sohn tatsächlich schwer erkrankt war, kehrte er an die Hinrichtungsstätte zurück und begrub die Leiche. Sein Sohn erholte sich rasch, die Geschichte wurde herumerzählt, und eine Legende war geboren.
„Gauchito“ Gils letzte Ruhestätte ist heute ein Ort mit zahlreichen Kapellen und Lagerhäusern, die Tausende Opfergaben enthalten – darunter T-Shirts, Fahrräder, Pistolen, Messer, Nummernschilder, Fotos, Zigaretten, Haarsträhnen und ganze Ständer voller Hochzeitskleider – dargebracht von Menschen, die an die Wunder des Gauchos glauben. Der 8. Januar, Gils Todestag, zieht die meisten Pilger an. Wer an der Stelle vorbeifährt, so heißt es, muss hupen, sonst drohen ihm unterwegs lange Verzögerungen – oder, noch unheilvoller, er erreicht nie mehr sein Ziel.
Das beeindruckende Feuchtgebiet ist Heimat einer Vielzahl von Vögeln und anderen Tieren und einer der besten Plätze in ganz Südamerika, um Tiere in freier Wildbahn zu beobachten. Obwohl der Tourismus in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat, blieb Esteros del Iberá verhältnismäßig unberührt. Ausgangspunkt für Besuche der Sümpfe ist das verschlafene Dorf Colonia Pellegrini, 120 km nordöstlich von Mercedes: Es bietet eine Vielzahl ausgezeichneter Übernachtungsmöglichkeiten sowie Ausflüge ins Schutzgebiet. Auch estancias, also Landgüter in der Region, bieten manchmal gute Übernachtungsmöglichkeiten und eignen sich vorzüglich als Quartier.
Die Seen und esteros (Mündungen) sind seicht – sie werden nur vom Regenwasser gespeist – und völlig überwuchert. Wasserpflanzen und andere Vegetation sammeln sich hier zu sogenannten embalsados: dichten, schwimmenden Inseln. Diesen fruchtbaren Lebensraum teilt sich eine verblüffende Reihe von Lebewesen: Kaimane, finster wie die Nacht, aalen sich in der Sonne, und Wasserschweine (Capybaras) fressen ungestört um sie herum. Andere hier lebende Säugetiere sind der orangefarbene Sumpfhirsch, der Brüllaffe (offiziell das lauteste Tier der Welt), der seltene Mähnenwolf, Nutria (Biberratten), Langschwanzotter und zahlreiche Fledermausarten.
Rund 350 Vogelarten sind im Schutzgebiet gezählt worden, darunter farbenprächtige Eisvögel, zarte Kolibris, Papageien, Rosalöffler, verschiedene Greifvögel und Neuweltgeier, etliche Reiherarten sowie Kormorane, Enten, Kardinale und der gewaltige Halsband-Wehrvogel, auch Tschaja genannt. Das Buch Ibera: Vida y Color (40–60 Arg$) gibt es in verschiedenen Läden der Stadt zu kaufen. Es handelt sich um einen recht nützlichen Führer, in dem die meisten Vögel, Pflanzen und sonstigen Tiere abgebildet sind, die man mit ein bisschen Glück in den Sümpfen zu Gesicht bekommen kann.
Das Wetter über dem argentinischen Weideland wird zunehmend unberechenbar. Da überrascht es nicht, dass die artenreichen Feuchtgebiete der Esteros del Iberá aus einer Vielzahl von Gründen bedroht sind, z. B. durch traditionelle landwirtschaftliche Methoden wie das illegale Abpumpen von Wasser und Brandrodung, um Weideland für das Vieh zu schaffen. Reisbauern kämpfen für einen Staudamm, um die Wasserzufuhr für ihre Ernten sicherzustellen.
Die Esteros sind ein empfindliches Ökosystem; Umweltschützer sind verständlicherweise darauf bedacht, dass es nicht beeinträchtigt wird. Deshalb hat der US-Unternehmer Doug Tompkins große Parzellen Land rund um das Schutzgebiet gekauft und angekündigt, er werde sie der Regierung von Corrientes schenken, wenn diese garantiert, das Land zusammen mit dem bestehenden Iberá-Wildreservat als Nationalpark der Kontrolle der argentinischen Regierung zu unterstellen.
Viele Einheimische – die einen der Esel, der durch die Straßen von Colonia Pellegrini streift, nach dem Millionär benannt haben – sind von Tompkins’ Erwerbungen alles andere als begeistert, denn sie bedeuten den Verlust von traditionellen Wege- und Bewässerungsrechten. Außerdem werden Menschen vertrieben, die seit Generationen auf dem Land leben (obwohl es ihnen nie gehört hat). Darüber hinaus hegen manche den Verdacht, dass der ausländische Investor ganz andere Absichten hegt. Denn unter diesem Teil Nordargentiniens – mit Ausläufern nach Brasilien, Uruguay und Paraguay – liegt der Acuifero Guaraní, ein gewaltiger unterirdischer Süßwasserspeicher. Da Trinkwasser weltweit zu einer immer wertvolleren Ressource wird, gewinnt die Kontrolle darüber große politische Bedeutung. Nationalbewusste Argentinier (von denen es viele gibt) meinen, der Wasserspeicher könnte auf Dauer dem Land wieder zu einer bedeutsamen Rolle auf der Weltbühne verhelfen, und betrachten Tompkins‘ Engagement daher mit großem Misstrauen (verständlicherweise angesichts der historischen Erfahrungen Südamerikas in Bezug auf die Ausbeutung durch fremde Mächte). Was zunächst als Akt reiner ökologischer Menschenliebe erschien, ist inzwischen zu einer brisanten politischen Gemengelage geworden, in der Landbesitzer, Agrarindustrie sowie lokale, regionale und nationale Politiker gegeneinander antreten. Unterdessen gehen Wasserschweine und Kaimane ihren Geschäften nach und haben keine Ahnung, dass auf Vorstandssitzungen über ihr Schicksal entschieden wird.
Infos zu Tompkins’ Position sind unter www.theconservationlandtrust.org und www.proyectoibera.org nachzulesen, solche zu Fragen des Wassers unter www.salvemosalibera.org (auf Spanisch).
Am besten lässt sich das Gebiet vom Boot aus würdigen. Der klassische Trip ist ein 2- bis 2½-stündiger Ausflug in einer lancha (kleines Motorboot; 80–90 Arg$), die eine Rundfahrt durch die Laguna Iberá und ihre embalsados macht. Dabei gibt es unzählige Vogelarten und Wildtiere zu sehen, außerdem anmutige Seerosen, Wasserhyazinthen und weitere Wasserpflanzen. Der Führer steuert das Boot bemerkenswert nah an die Tiere heran. Auch Abendfahrten sind möglich, auf denen allerdings reichlich Insektenschutz erforderlich ist!
Der kurze Naturpfad gegenüber dem Besucherzentrum bietet gute Chancen, Brüllaffen aus der Nähe zu sehen. Die übrigen Pfade hier am Ort führen zu den verschiedenen Pflanzen und Lebensräumen des Feuchtgebietes; man kann diese Wege im Rahmen nächtlicher Führungen entdecken. Auch längere geführte Wanderungen und Ausritte (70 Arg$) sind möglich. Bei letzteren steht allerdings das Reiten gegenüber dem Entdecken von Wildtieren im Vordergrund. Etliche der Gästelodges bieten einen día del campo – einen Tagesausflug zu einer Ranch, inklusive Reiten, asado und anderen Gaucho-Beschäftigungen.
Die Laguna Iberá ist nur ein kleiner Teil des 13 000 km² großen Gebiets der esteros. Etwa 80 km nördlich, bei Galarza, liegen die Laguna Galarza und die größere Laguna de Luna, die ebenfalls per Boot erkundet werden können.
Die meisten Lodges können die genannten Ausflüge organisieren; für Übernachtungsgäste sind sie normalerweise im Preis inbegriffen. Andernfalls gibt es viele Alternativen. Am besten verabredet man Bootsfahrten vom Campingplatz aus – dort starten ohnehin die meisten Ausflüge. Im Ort gibt es mehrere selbstständige einheimische Führer; die Touristeninformation hat eine Liste. Allerdings sprechen nur wenige Führer eine Fremdsprache – wer also einen anderssprachigen Guide möchte, sollte sich am besten an eine der Lodges wenden.
In Colonia Pellegrini schießen die Unterkünfte wie Pilze aus dem Boden, beim letzten Durchzählen waren es schon über 20. Sie lassen sich in hospedajes, normalerweise einfache Zimmer hinter einem Privathaus, und posadas (Gästehäuser) bzw. hosterías, komfortable Lodges, die Vollpension und Ausflüge anbieten, unterteilen. Mehrtägige Pauschalangebote bieten normalerweise das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Alle genannten Häuser buchen für ihre Gäste den Transfer von Mercedes oder Posadas.
(03773-499413; www.posadadelalaguna.com; Guazú Virá s/n; EZ/DZ mit Vollpension und Aktivitäten 970/1645 Arg$; ) Schlicht und elegant präsentiert sich die Posada am Ortsrand auf einem weiten Gelände am See. In den hellen, weißen Zimmern hängen Bilder des Besitzers. Ihm liegt viel daran, dass sich die Gäste optimal entspannen, deshalb gibt es z. B. keine Fernseher. Die Mitarbeiter bieten einen freundlichen Service und tolle geführte Ausflüge. Und auch das Essen ist ausgezeichnet.
(03773-499411; www.nandereta.com; EZ/DZ 250/500 Arg$, 3 Tage & 2 Nächte inkl. Vollpension & Ausflüge EZ/DZ 1760/2660 Arg$; ) Diese Unterkunft existiert schon länger als jede andere am Ort, und sie ist immer noch eine der angenehmsten. Inmitten von Pinien und Eukalyptus vermittelt sie eine Atmosphäre friedlicher Abgeschiedenheit, die geradezu süchtig macht. Die Hosteria ist äußerst familienfreundlich, die Zimmer sind farbenfroh gestaltet, der Service ist ausgezeichnet, und der Pool hat eine vernünftige Größe. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis!
(03773-15-413750; www.posadaranchojabiru.com.ar; Yaguareté s/n; EZ/DZ 80/160 Arg$) Die beste Unterkunft in dieser Preiskategorie liegt in einem gepflegten Garten und hat makellos saubere Zimmer mit bis zu fünf Betten in einem hübschen Lehmbungalow. Die Inhaber sind die freundlichen Leute vom Restaurant Yacarú Porá nebenan.
(03773-15-629656; www.ibera.gov.ar; Mbiguá s/n; 1. Tag/folgende Tage pro Perp. 45/35 Arg$, Fahrzeug 15 Arg$) Der städtische Campingplatz am See ist ein toller Ort mit grasbewachsenen Zeltplätzen, die fast alle einen eigenen quincho (strohgedeckte Hütte) haben. Der Platz ist die richtige Anlaufstelle für Bootsausflüge – bei Sonnenuntergang genießt man eine herrliche Aussicht. Die Zahl der Stellplätze ist begrenzt, deshalb unbedingt im Voraus buchen.
(03773-499412; www.iberaesteros.com.ar; Yacaré s/n; kleines/größeres Zi. inkl. Vollpension EZ 628/758 Arg$, DZ 1040/1343 Arg$; ) Die luxuriöse Unterkunft im Kolonialstil liegt wunderschön oberhalb des Sees. Sie bietet attraktive Zimmer mit hohen Decken, die sich entlang einer Veranda mit Blick über den Rasen auf den Fluss reihen. Die Lodge organisisert außerdem ganz abwechslungsreiche Ausflüge. Die Mitarbeiter sind kompetent und mehrsprachig.
(0376-443-8312; www.ibera-argentina.com; Yacaré s/n; EZ/DZ Standard 300/455 Arg$, gehobene Ausstattung 760 Arg$; ) Die rustikale Lodge befindet sich am See in der Nähe der Dammstraße wirkt sehr einladend. Die Zimmer sind gut, kunstvoll gefertigte Holzmöbel, ein Pool und der Blick aufs Wasser sind die Highlights. Die Superiorzimmer mit gehobener Ausstattung sind sehr viel besser, attraktiver und geräumiger. Sie bieten den Gästen mehr Privatsphäre, eine Klimaanlage und eine eigene Veranda.
(03773-15-400929; www.iberasancayetano.com.ar; Ecke Guazú Virá & Aguapé; EZ/DZ 120/160 Arg$; ) Die freundliche Unterkunft mit Tauchbecken, Küche und parrilla bietet verschiedenartige Zimmer, von der schlichten Bleibe mit Gemeinschaftsbad bis hin zu hübschen Zweibett-, Doppel- und Familienzimmern mit guten Betten und Dusche. Es gibt Zimmer mit und ohne Bad, die Preise sind verhandelbar. Der Chef veranstaltet mit den Gästen schöne Bootsausflüge und übernimmt Tansfers.
(03773-15-514212; www.iberaturismo.com.ar; Mburucuyá s/n; EZ/DZ 490/580 Arg$; ) Die urige Posada liegt recht abgeschieden, das Gelände (mit Hängematten und Stühlen zum Faulenzen) erstreckt sich bis zum See hinunter. Die Zimmer sind klein und dunkel. Zusatzpunkte gibt es für den Namen: Der bedeutet „Schrei des Sees“. Tagesausflüge sind im Preis inbegriffen.
(03773-15-493753; hospedajelosamigos@gmail.com; Ecke Guazú Virá & Aguapé; Zi. pro Perp. 50–60 Arg$) Unter den günstigen Unterkünften ist die Hospedaje eine tolle Wahl mit einem freundlichen Besitzer. Hier findet man blitzsaubere Zimmer mit großen Betten und ordentlichen Bädern vor – zu einem sagenhaften Preis. Außerdem kann man hier einfach, aber gut essen.
(03773-15-627261; Ecke Guazú Virá & Ysypó; Zi. pro Perp. 60 Arg$) Saubere Zimmer mit Ventilator und Warmwasser. Die Bäder befinden sich hinter dem Laden.
(03773-15-401111; iberalaantiguaposada@hotmail.com; EZ/DZ 195/240 Arg$; ) Kühle Zimmer mit hohen Decken entlang einer Veranda. Das Gästehaus hat ein Café und sehr hilfsbereite Besitzer.
(03782-497073; www.rincondelsocorro.com; EZ/DZ inkl. Vollpension & Ausflüge 1560/2080 Arg$; ) Die Ranch, die dem Ökoaktivisten Doug Tompkins gehört, liegt etwas abseits der Straße nach Mercedes (31 km südlich von Pellegrini). Hier kann man den weiten Himmel und die Vielzahl der Tiere und Pflanzen wie kaum anderswo erleben. Statt Luxus legt man hier auf rustikalen ländlichen Komfort wert; die hübschen Zimmer gehen ineinander über und eignen sich daher gut für Familien. Daneben gibt es auch frei stehende Hütten für jeweils zwei Personen. Rund um den Komplex verschmelzen die riesigen Rasenflächen mit dem umliegenden Weideland. Wem das noch nicht abgelegen genug ist, der kann die Schwester-Estancia San Alonso besuchen, die nur per Flugzeug erreichbar ist.
(03756-481292; www.estanciasanlorenzo.com; DZ pro Pers. inkl. Vollpension & Exkursionen 1240 Arg$; März–Nov.) Die himmlische kleine Estancia mit vier Zimmern in Galarza hat außergewöhnlich freundliche Besitzer, die kochen, reden, Ausritte begleiten und mit den Gästen über die nahe gelegenen Lagunen fahren, um Kaimane und Wasserschweine zu entdecken. Das Essen, durchweg hausgemacht, ist herausragend (und anscheinend unerschöpflich). Ohne Fahrzeug mit Allradantrieb ist die Farm nur schwer zu erreichen, aber die Besitzer holen die Gäste (hin & zurück 500 Arg$) auch von Gobernador Virasoro (80 km entfernt) ab, das von Posadas leicht per Bus oder Auto zu erreichen ist.
(03786-425700; www.hotelpuertovalle.com; RN 12, Km 1282; DZ inkl. Vollpension 1733 Arg$; ) Diese Luxusunterkunft steht am Ufer des Paraná unweit der Nordostspitze der Esteros. Sie bietet fünf makellose Zimmer auf einem weitläufigen Gelände, zu dem eine Kaiman-Farm gehört. Das Essen ist ausgezeichnet.
Alle Unterkünfte der Mittel- und Spitzenklasse bieten ihren Gästen auch Mahlzeiten an. Wenn man vorher freundlich fragt und genug Platz ist, dürfen auch Nicht-Hotelgäste mitessen. Außerdem gibt es im Ort weitere einfache Lokale.
(Ecke Caraguatá & Yaguareté; Hauptgerichte 25–45 Arg$) Der Bungalow wird mit viel Charme und Leidenschaft der Inhaber geführt, die alle Gäste herzlich willkommen heißen. Das Essen wird auf Bestellung zubereitet. Auf den Tisch kommen großzügige Fleischportionen, Hähnchengerichte, Pasta, Omeletts und panierte Schnitzel.
(Ecke Ruta 40 & Guazú Virá; Hauptgerichte 20–40 Arg$; Mittagessen) Das Lokal an der Hauptstraße bietet schlichte, leckere Hausmannskost. Wenn viel los ist, wird auch abends geöffnet.
Die sehr engagierte Städtische Touristeninformation (info.turismo@ibera.gov.ar; 8–19 Uhr) liegt am Eingang des Dorfes hinter dem Straßendamm (von Mercedes kommend) und ist die beste Quelle für allgemeine Informationen. Das Besucherzentrum (7.30–12 & 14–18 Uhr) des Schutzgebietes, auf der Mercedes zugewandten Seite des Damms, bietet eine Ausstellung, eine audiovisuelle Präsentation und kurze Pfade.
Achtung: In Colonia Pellegrini gibt es bislang weder Banken noch Geldautomaten; Besucher sollten sich also vor der Anreise mit ausreichend Bargeld versorgen. Internetzugang ist nur begrenzt möglich: Ein unzuverlässiger öffentlicher Zugang befindet sich in einem Haus an der Ecke Guazú Virá und Timbó (Std. 6 Arg$).
Die Straße von Mercedes nach Colonia Pellegrini (120 km) ist nicht so schlecht, wie allgemein behauptet wird, und sie wird zunehmend besser: Die ersten 80 km wurden nach und nach asphaltiert. Wenn nicht gerade schwere Regenfälle niedergegangen sind, ist sie mit einem normalen Pkw befahrbar.
Die Busverbindungen (35 Arg$, 3–4 Std.) sind unkomfortabel und unzuverlässig; Auskunft gibt das Informationsbüro am Busbahnhof. Busse fahren zuverlässig von Montag bis Freitag um 12.30 Uhr und samstags um 9.30 Uhr, die Rückfahrt von Pellegrini ist um 5 Uhr.
Schneller und zuverlässiger klappt die Verbindung per Kombi oder Allradwägen, die Fahrkosten belaufen sich auf 100 Arg$ pro Person, wenn genügend Leute mitfahren, sonst wird es teurer. Arrangieren lässt sich der Transport über den Informationsstand am Busbahnhof in Mercedes oder über Hugo (03773-1541-9092; Ecke Guazú Virá & Timbó) in Colonia Pellegrini. Wenn es nicht geregnet hat, kann man auch von Mercedes ein remise nehmen, falls eine entsprechende Gruppe zusammenkommt.
Die Straße von Posadas ist in sehr viel schlechterem Zustand (wer mit einem normalen Auto unterwegs ist, sollte die Abzweigung zwischen Gobernador Virasoro und Santo Tomé nehmen). Fahrer berechnen 800 bis 1000 Arg$ für den Transfer nach Posadas bzw. 600 Arg$ nach Gobernador Virasoro. Von dort fahren regelmäßig Busse ins 80 km entfernte Posadas.
In Pellegrini gibt es keine Tankstellen; die nächsten befinden sich in Mercedes und an der Hauptkreuzung nahe Santo Tomé. Also unbedingt rechtzeitig volltanken. Notfalls kann man aber an einigen Stellen in Pellegrini Benzin und Diesel kaufen.
Achtung: Die Autovermietungen in Posadas weisen Kunden möglicherweise ab, wenn sie erwähnen, dass die Iberá eines der Ziele ist.
Der zweite der großen Ströme, die oberhalb von Buenos Aires zusammenfließen und schließlich den Río de la Plata bilden, ist der Río Uruguay. Er stellt zugleich die natürliche Grenze zwischen Uruguay und Argentinien dar und ist teilweise Grenzstrom zu Brasilien. Brücken verbinden die Nachbarländer miteinander, ihr Einfluss und jener der indigenen Bevölkerung und der Immigranten haben sich untrennbar miteinander vermischt. Die Städte am Fluss bieten viel und sind bei den porteños in den Sommermonaten ein beliebtes Reiseziel.
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03442 / 73824 Ew.
Concepción del Uruguay, wie die Stadt mit vollem Namen heißt, wurde rund um eine stattliche Plaza errichtet. Sie ist eine typische Flussstadt, etwas verloren und ziellos, seit der Handel auf dem Río Uruguay eingeschlafen ist, aber ein guter Zwischenstopp auf dem Weg nach Norden. Die Stadt bietet zahlreiche hervorragende Übernachtungsmöglichkeiten und als Sehenswürdigkeit den Palacio San José außerhalb der Stadt.
Die Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt liegen rund um den noblen Hauptplatz, wo die erdig-rosafarbene Basilika – Palacio San José – die sterblichen Überreste von Justo José de Urquiza birgt.
(www.palaciosanjose.com.ar; RP 39, Km 30; Erw./Kind 5/1 Arg$; Mo–Fr 8–19, Sa & So 9–18 Uhr) Justo José de Urquizas prunkvoller, rosafarbener und von zwei Zwillingstürmen gekrönter Palast liegt inmitten prächtiger Gärten 33 km westlich von Concepción an der RP 39. Er besitzt einen schönen Patio mit Säulengängen und einen dahinter liegenden, ummauerten Garten. Der Palast wurde teils gebaut, um Urquizas Erzrivalen in Buenos Aires, Juan Manuel de Rosas, zu demütigen, teils, um Macht und Wohlstand der Provinz Entre Ríos unter Beweis zu stellen. Der lokale caudillo (regionaler Anführer) Urquiza war ganz wesentlich für Rosas’ Sturz 1852 und die darauffolgende Annahme der modernen argentinischen Verfassung verantwortlich.
Gelegentliche Verbündete wie Domingo Sarmiento und Bartolomé Mitre speisten an Urquizas 8,5 m langen Tafel und schliefen in den palastartigen Schlafzimmern. Das Schlafgemach, in dem Urquiza von einem wütenden Mob, den Ricardo López Jordán aufgehetzt hatte, ermordet wurde, fungiert heute als Gedenkstätte, die Urquizas Witwe eingerichtet hat.
Wem es nichts ausmacht, die letzten 3 km zum Palast zu Fuß zu gehen, kann mit dem Bus von Concepción Richtung Caseros anreisen und den Fahrer bitten, an der Abzweigung anzuhalten. Die einfachere Variante ist eine Fahrt mit dem remise direkt ab Concepción. Sarbimas (427777) bringt für 115 Arg$ vier Leute hin und zurück und wartet vor Ort bis zu zwei Stunden. Eine weitere Option ist eine geführte Tour – Turismo Pioneros (433914; www.turismopioneros.com.ar) bietet den Ausflug für 100 Arg$ an (2 Pers. plus Führung). Im Palast gibt es ein mittelmäßiges Restaurant und malerische Flecken zum Picknicken.
(432618; www.postadeltorreon.com.ar; Almafuerte 799; EZ/DZ 280/320 Arg$; ) Das Nobelhotel mit intimer Atmosphäre einen Block westlich und vier Blocks südlich der Plaza ist ein wahres Paradies für einen entspannten Aufenthalt. Seine Räume hat es in einem geschmackvoll renovierten Herrenhaus aus dem 19. Jh.; die Gästezimmer liegen rund um einen Innenhof, der wie ein Postkartenidyll wirkt und mit einem Brunnen und einem kleinen Schwimmbecken ausgestattet ist.
(433734; www.antiguafonda.com.ar; España 172; EZ/DZ 140/200 Arg$; ) Die liebenswürdigen Besitzer haben in einem Teil eines historischen Hotels (obwohl das nicht zu erkennen ist) ihr Hotel eröffnet. Die angenehmen Zimmer in Cremeschattierungen umgeben einen kleinen grasbewachsenen Garten mit einigen künstlerischen Details und einer entspannten Atmosphäre. Ein Frühstück gibt es hier nicht, dafür können die Gäste die Küche benutzen. Das Haus liegt einen Block westlich und drei Blocks südlich der Plaza.
(427429; www.nuevorescentro.com.ar; Moreno 130; DZ 140 Arg$; ) Das beste günstige Angebot der Stadt verfügt über verschiedene Zimmer rund um einen Innenhof. Je nach Größe und je nachdem, ob sie Klimaanlage haben, variieren sie etwas im Preis; die Zimmer im oberen Stock sind heller. Eine Querstraße weiter liegt das schlichtere La Posada (80 Arg$ pro Pers.), das für Einzelreisende günstiger ist.
(433809; España 193; Gerichte 35–55 Arg$) Das sympathische Lokal unweit des Hotels Antigua Posta del Torreón hat Tische drinnen und draußen in einem attraktiven Patio aufgestellt. Kulinarischer Schwerpunkt sind die gut zubereiteten Flussfische und Meeresfrüchte; zu den empfehlenswerten Spezialitäten des Hauses zählen Calamari-Auflauf und glasiertes Schwein.
(www.cafedelaplazabar.com.ar; Ecke Urquiza & Galarza; kleine Gerichte 20–40 Arg$; 8–14 & ab 16 Uhr) Das unkonventionelle Lokal an der Nordwestecke der Plaza bietet von jedem etwas: es gibt eine Terrasse, auf der man sich niederlassen, den Blick schweifen lassen und den Gedanken nachhängen kann. Fliesen mit Schachbrettmuster zieren den Innenraum; es gibt leckeren Kaffee, Sitzgruppen aus Holz, Essen, außerdem regelmäßig Livemusik.
Telecentro Uruguay (3 de Febrero 63; Internet 3 Arg$ pro Std.) Internet und Telefonladen unweit der Plaza.
Touristeninformation (425820; www.concepcionturismo.gov.ar; 9 de Julio 844; Mo–Fr 7–20, Sa & So 7–22 Uhr) Die hilfreiche, aber undeutlich beschilderte Einrichtung liegt zwei Blocks westlich der Plaza und wartet mit allerlei Informationen auf.
Der Busbahnhof (422352; Ecke Galarza & Chiloteguy) liegt zehn Blocks westlich der Plaza. Die Buslinie 1 (1,75 Arg$) verbindet beide miteinander; ein remise kostet 5 bis 8 Arg$.
REISEZIEL | FAHRPREIS (ARG$) | FAHRZEIT (STD.) |
Buenos Aires | 115 | 4½ |
Colón | 9 | ¾ |
Concordia | 26 | 3 |
Gualeguaychú | 14 | 1¼ |
Paraná | 40 | 5 |
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03447 / 26375 Ew.
Das attraktivste Ziel in der Provinz Entre Ríos ist Colón; die Stadt ist ein bei den Argentiniern beliebter Urlaubsort während der Sommermonate. Im Januar verdoppelt sich quasi die Bevölkerung, doch die Stadt hat sich darauf eingestellt. Mit seinen zahlreichen Übernachtungsmöglichkeiten, einer blühenden Kunsthandwerksszene und lohnenden, ausgefallenen Restaurants ist Colón ein großartiges Reiseziel in dieser Region. Außerdem ist es ein Sprungbrett für Besuche im Parque Nacional El Palmar.
Colón ist einer der drei Hauptgrenzübergänge der Provinz Entre Ríos nach Uruguay, die Puente Internacional General Artigas verbindet Colón mit der Stadt Paysandú auf der anderen Seite des Flusses. Das Zentrum Colóns ist die Plaza San Martín und die dort hinführende Straße 12 de Abril.
Das schönste Freizeitvergnügen in der Stadt ist ein Bummel am Flussufer entlang und durch die ruhigen, begrünten Straßen.
La Casona (www.artesanoslacasona.com.ar; 12 de Abril 106; 9–12 & 17–20 Uhr) an der Ecke der Plaza ist eine Kooperative, die viele handgemachte Waren verkauft. Es gibt zahlreiche Artesanía-Läden, in denen es alles, von Mate-Kalebassen bis zu eingelegtem Nutriafleisch, zu kaufen gibt.
Im Februar ist die Stadt Gastgeberin der Fiesta Nacional de la Artesanía. Die Handwerksmesse im Parque Quirós präsentiert folkloristische Live-Unterhaltung auf hohem Niveau.
Verschiedene Bootsausflüge führen über den Fluss und zu den Islas Vírgenes. Für einen ein- bis zweistündigen Ausflug ist mit einem Preis von 35 bis 50 Arg$ zu rechnen. Bei Itaicora Aventura (423360; www.itaicora.com; San Martín 97) sprechen die Mitarbeiter Englisch.
Es gibt zahlreiche Sommerzeltplätze, Hütten, Bungalows und Wohnungen; die Touristeninformation hält eine Liste bereit.
(422698; www.hosteriadecolon.com.ar; Alejo Peyret 158; EZ/DZ 175/220 Arg$; ) Gut möglich, dass dies das schönste Haus (an der schönsten Straße) in Colón ist. Die Einrichtung ist harmonisch auf das Gebäude von 1880 abgestimmt; die Zimmer besitzen nicht nur viel Charakter, sondern haben auch riesige Fenster und sind mit viel Holz und edlen, rustikalen Möbeln ausgestattet. Die Familienzimmer (315–350 Arg$) sind attraktiv, ebenso die Preisnachlässe unter der Woche. Es gibt ein Restaurant, das ein gutes Abendessen serviert, außerdem nach hinten zu einen beheizten Pool und ein Jacuzzi.
(421043; www.hotel-plaza.com.ar; Ecke 12 de Abril & Belgrano; DZ Standard/gehobene Ausstattung 420/625 Arg$; ) Das Haus, in Colón geradezu eine Institution, hat schon einiges hinter sich; so wie heute hat es aber garantiert noch nie ausgesehen. Nach einer Renovierung wirkt es modern und glitzernd, was aber nicht für alle Zimmer gilt. Diejenigen mit gehobener Ausstattung sind neu und haben hochwertige Bäder. Die Kombination von Standort an der Plaza (in jeder Kategorie haben einige Zimmer Balkone) und vernünftig dimensioniertem beheizten Pool im Hinterhof ist ein großer Pluspunkt des Hotels.
In Gualeguaychú (www.gualeguaychu.info) geht es außerhalb der Saison ruhig und beschaulich zu. Aber im Sommer läuft die freundliche Stadt am Flussufer mit den längsten und schrillsten Karnevalsfeiern des Landes zu Hochform auf. Wer hier an einem Wochenende zwischen Mitte Januar und Ende Februar eintrifft, gerät mitten in den Karnevalstrubel. Wichtigster Schauplatz ist das Corsódromo, der Eintritt kostet an den meisten Abenden 60 bis 70 Arg$.
Entlang der Bolívar zwischen Bartolomé Mitre und Monseñor Chalup findet man ordentliche günstige Hotels, in der Stadt außerdem drei Hostels.
Die Stadt ist mit dem Bus von Buenos Aires (3½ Std.), Paraná und anderen Städten am Río Uruguay aus leicht erreichbar.
Gualeguaychú ist außerdem ein Grenzübergang nach Uruguay: Die Stadt Fray Bentos liegt gleich auf der anderen Seite der Brücke.
(421146; www.islaformosa.com.ar; 12 de Abril 442; DZ/FZ 240/320 Arg$; ) An der Hauptstraße – vom Busbahnhof geht es geradeaus die Sourigues hinunter – bietet dieser Komplex große, bequeme Apartments mit ordentlichen Küchen. Das günstige Angebot ist vor allem für Familien interessant. Außerhalb der Saison liegen die Preise deutlich niedriger.