Charakteristik: Schiffstour mit der Fähre, auf der Insel Besichtigungen und Wandermöglichkeiten Länge: Zweitages- oder Dreitagesausflug mit den entsprechenden Übernachtungen Einkehrtipp: In der Stadt Vis: Konoba Kantun (außerhalb des Zentrums am Ende der Hafenmole gelegen), Biskupa Mihe Pušića 17, Tel. 0 21/71 13 06 oder mobil 0 92/2 85 48 18 €€ Auskunft: Vis, Fremdenverkehrsbüro, Šetalište Stare Isse 2, Tel. 0 21/71 70 17, www.tz-vis.hr; Komiža, Fremdenverkehrsbüro, Riva Sv. Mikule 2, Tel. 0 21/71 34 55, www.tz-komiza.hr
Die 45 km vom Festland entfernt gelegene Insel ist per Fähre am häufigsten von Split aus zu erreichen. Die Fahrt mit dem Schnellboot dauert 1,5 Stunden, die normale Fähre benötigt 50 Minuten länger. Bis zum Jahr 1989 war die Insel für Ausländer gesperrt. Seither sind zwar Bemühungen spürbar, Touristen für die Insel zu begeistern. Sie konzentrieren sich aber vornehmlich auf Segler, die hier im Sommer zahlreich vor Anker gehen. Die hügelige Landschaft im Zentrum der Insel ist von Buschland, Wald und landwirtschaftlichen Kulturen geprägt und eignet sich gut für Wandertouren. Einige Routen sind gekennzeichnet. Bislang werden indes die Wanderoptionen auf Vis nur von wenigen Touristen wahrgenommen. Vom Zentrum der Insel stammt auch der viel gerühmte Inselwein. Angebaut werden insbesondere die Rebsorten Plavac Mali und Vugava.
Die Insel war schon von Illyrern besiedelt und wurde wegen ihrer strategischen Bedeutung in der Adria im späten 4. Jh. v. Chr. von den Griechen zur Kolonie Issa ausgebaut. Sie galt als erste griechische Kolonie im ostadriatischen Bereich. Später geriet Issa unter die Herrschaft der Römer. Auch Byzanz, Venedig Österreich, Großbritannien und Italien prägten die Geschichte der Insel, ehe sie nach dem Zweiten Weltkrieg in Jugoslawien eingegliedert wurde.
Die in einer Bucht gelegene Stadt Vis (Fährverbindung nach Split) verfügt über eine schöne Palmenpromenade und ein Franziskanerkloster auf der Halbinsel Prirovo. Nahe der Stadt wurden Ruinen aus griechischer und römischer Zeit gefunden. In der kleinen kompakten Altstadt mit einigen sehenswerten Bürgerhäusern und Palästen aus dem 17. Jh. werden Weine aus der Umgebung verkauft.
Das Hotel Issa (Šetalište A. Zanelle 5, Tel. 0 21/71 11 64, www.hotelsvis.com) liegt an der westlichen Hafenbucht hinter der Halbinsel Prirovo. Trotz Modernisierung ist das Ambiente des Hotels von seiner Vergangenheit geprägt. Von den meisten Zimmern genießt man den Blick auf Meer und Hafenbucht. Restaurant und Café. Vornehmlich kroatische Gäste in der Saison. Das Zentrum ist zu Fuß zu erreichen.
Das seit 1972 existierende, direkt an der Uferpromenade gelegene Hotel Tamaris (Obala Sv. Jurja 30, Tel. 0 21/71 11 64, www.hotelsvis.com) hat nostalgischen Charme. Ausstattung und Atmosphäre erinnern in fast schon musealer Ausprägung an jugoslawische Zeiten. Manche Gäste wissen das zu schätzen. Hotels wie dieses sind in Dalmatien selten geworden. Die Zimmer sind einfach und zweckmäßig, die zum Meer hin ausgerichteten eröffnen vor allem abends die Möglichkeit, den Passanten auf der Uferpromenade zuzusehen. Ein weiterer Clou ist ein großes Gemälde im Speisesaal. Es zeigt die Seeschlacht von Lissa (1866) und den Sieg über die Italiener unter Führung des legendären Admirals Wilhelm von Tegetthoff. Entsprechend heißt das Restaurant des Hauses »Admiral«.
Der Küstenort Komiža (2000 Einwohner) an der Westseite der Insel hat sich zum touristischen Zentrum entwickelt. Die ehemalige Dominanz der Fischerei ist rückläufig. Aus venezianischer Zeit hat in der Altstadt eine Festung mit Wachturm überdauert. Die örtliche Kirche stammt aus dem 16. Jh. und ist der Patronin geweiht, die die Bürger vor Seeräubern schützen soll. Am Hafen liegen, von Palmen flankiert, zahlreiche Cafés, Bars, Restaurants und touristische Agenturen. Im Sommer erlebt der Ort einen massiven Ansturm von Seglern und jungen Leuten aus der kroatischen Hauptstadt Zagreb, die Komiža für sich entdeckt haben.
Mehrere Veranstalter bieten von Komiža aus Fahrten zur nur rund 6 km2 kleinen Insel Biševo an. Attraktion hier sind bizarre Buchten bzw. Grotten. Die mit Abstand bekannteste ist die Blaue Grotte. Man kann sie nur vom Wasser erreichen. Die bereits im Jahr 1884 erschlossene Grotte, im Sommer gut besucht, wird von Licht erleuchtet, das auf dem Wasser reflektiert und in das Innere strahlt. Ausflüge führen gewöhnlich auch zu benachbarten Buchten oder den Nachbarinseln Brusnik und Jabuka. Das Phänomen ist am besten mittags zu erleben, wenn die Sonne in günstigem Winkel in die Grotte scheint.
Das Hotel Biševo (Ribarska 72, Tel. 0 21/71 32 79 und 0 21/71 31 44, www.hotel-bisevo.com.hr) liegt am nördlichen Ortsrand von Komiža. Das Zentrum ist zu Fuß in fünf Minuten zu erreichen, Restaurant und Terrasse, zum Strand ist es nicht weit. Für Gruppen und Familien geeignet. Zweckmäßige Ausstattung ohne nennenswerte Extras. Ausflüge wie Fahrten zur Insel Biševo können im Hotel gebucht werden.
© Schapowalow: Stipe Surac/4Comers
Die Stadt Vis (>>) ist ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen.