Regina Kanyu Wang
Kurze Einführung in die chinesische Science-Fiction-Literatur und die Fan-Szene in China
Aus dem Englischen von Kristof Kurz
Bis vor Kurzem wusste die Welt nicht viel über chinesische Science-Fiction. Dann, 2015, gewann Cixin Liu (

) mit seinem Roman Die drei Sonnen (

) als erster asiatischer Schriftsteller den Hugo Award, im August desselben Jahres folgte ihm Hao Jingfang (

) mit ihrer Novelle Peking falten (

) – beide wurden von Ken Liu übersetzt, einem amerikanischen Schriftsteller, der ebenfalls mit einem Hugo ausgezeichnet wurde. Chinesische Science-Fiction erscheint zunehmend auf Englisch und in anderen Sprachen – höchste Zeit also, einen Blick auf ihre
Geschichte zu werfen.
In diesem Aufsatz soll es in erster Linie um Science-Fiction und nicht um Fantasy gehen, doch auch zu letzterem Genre sind ein paar erklärende Worte hilfreich. In China wird die Trennung zwischen Science-Fiction (
kehuan
,
) und Fantasy (
qihuan,
) äußerst strikt eingehalten. Andererseits greifen wir auf eine lange Tradition von Mythen und Kung-Fu-Geschichten zurück, weshalb chinesische Fantasy per se schwer zu definieren ist.
Qihuan
(
: Fantasy) ist nur schwer von
xuanhuan
(
: hauptsächlich im Internet zu findende Literatur mit übernatürlichen Elementen aus der chinesischen Tradition) oder
mohuan
(
: Geschichten mit Magie und Zauberei westlicher Prägung) zu unterscheiden. Im Speziellen behandelt die zeitgenössische Fantasy Themen wie Grabräuberei (
,
daomu:
Hier geht es meist um eine Gruppe von Schatzjägern, die in eine antike Grabanlage eindringt und dort Geistern und anderen bösartigen Wesen begegnet), Zeitreisen (
,
chuanyue:
Jemand reist aus unerklärlichen [und unwichtigen] Gründen in die Zeit vergangener Herrscherdynastien zurück, wo er in komplizierte Hofintrigen verwickelt wird oder romantische Abenteuer auf Seifenopernniveau zu bestehen hat) und die taoistische Suche nach Unsterblichkeit (
,
xiuzhen
: Hier muss sich der Held verschiedenen Herausforderungen stellen, um schließlich nach taoistischem Rezept die Unsterblichkeit zu erlangen). Diese verschiedenen Richtungen bilden eigenständige und beliebte Genres.
Es gibt zwar im ganzen Land Fantasymagazine und Fanclubs, doch im Vergleich mit der Science-Fiction hat die Fantasy noch Nachholbedarf. Immerhin erschienen in den letzten Jahren mehrere auf Klassikern des Genres basierende Fernsehserien
und Kinofilme. So zum Beispiel 2016 die Serie Novoland: The Castle In The Sky,
die im Novoland-Universum spielt (Novoland ist so etwas wie das chinesische Dungeons & Dragons und das Gemeinschaftsprojekt einer Vielzahl von Fans und Autoren) und die Fernsehserie Ice Fantasy
(2016), die auf dem Bestseller City of Fantasy
(2003) des bekannten Schriftstellers Guo Jingming basiert. Doch im Folgenden soll es ausschließlich um Science-Fiction in der Volksrepublik China gehen.
1
Vorgeschichte und Frühgeschichte der chinesischen SF
Wie alle Kulturen verfügt auch die chinesische über einen reichen Vorrat an Legenden und Mythen mit einer Fülle übernatürlicher Elemente. Die erste Geschichte mit Science-Fiction-Charakter entstand bereits zwischen 450 und 375 v. Chr. Im
Liezi
(
), einem klassischen Text des Taoismus, findet sich im Kapitel »Die Fragen Tangs« (»
«) eine Geschichte mit dem Titel »Yanshi« (»
«). Darin baut ein geschickter Mechaniker gleichen Namens einen komplizierten Automaten in menschlicher Gestalt, der sich bewegen, singen und tanzen kann. Yanshi führt ihn dem König vor, um diesen zu beeindrucken. Die raffiniert konstruierte Puppe ist so überzeugend, dass der König Yanshi verdächtigt, ihn mithilfe eines echten Menschen betrügen zu wollen. Schließlich muss Yanshi den Automaten auseinandernehmen, um dem König zu beweisen, dass er
nur aus Holz und Leder besteht. Yanshis Automat stellt also ein frühes Beispiel für einen Roboter dar.
Die Science-Fiction in der heutigen Form erreichte China in der späten Qing-Dynastie (1833 bis 1911). Intellektuelle wie Lu Xun (
) oder Liang Qichao (
) begriffen die Science-Fiction als wichtiges Erziehungswerkzeug, um dem Land zu Wohlstand und Fortschritt zu verhelfen. Um 1900 herum erschien mit
Reise um die Erde in 80 Tagen
des französischen Schriftstellers Jules Verne die erste chinesische Übersetzung eines ausländischen Science-Fiction-Werks. Die Übersetzung besorgten Chen Shoupeng (
) und Xue Shaohui (
) anhand der englischen Ausgabe (aus dem Französischen von Geo M. Towle und N. d’Anvers; Sampson Low, Marston & Co, London 1873. Zunächst erschienen unter dem Titel
The Tour of the World in Eighty Days,
später geändert in
Around the World in Eighty Days
). Lu Xun, einer der bekanntesten Vertreter der modernen chinesischen Literatur, übersetzte ebenfalls mehrere Science-Fiction-Romane ins Chinesische, beispielsweise Vernes
Von der Erde zum Mond
und
Reise zum Mittelpunkt der Erde
(erschienen 1903 respektive 1906). Da Lu Xun kein Französisch beherrschte, griff er auf die japanische Übersetzung von Inoue Tsutomu zurück. Der wohl erste auf Chinesisch verfasste SF-Roman ist
Die Mondkolonie
(»
«) von Huangjiang Diaosou (
, das Pseudonym eines anonymen Autors, das sich mit »Alter Fischer am verlassenen Fluss« übersetzen lässt), der von 1904 bis 1905 als Fortsetzung in einer Zeitschrift namens
Illustriertes Literaturjournal
(
) erschien.
Lange Zeit war man in China der Überzeugung, dass Literatur soziale Verantwortung zu übernehmen habe. Zu Anfang des
zwanzigsten Jahrhunderts hatte die chinesische Science-Fiction die Aufgabe, den Menschen komplexere wissenschaftliche Konzepte sowie die westliche Demokratie näherzubringen. Zu dieser Zeit wurden auch viele Übersetzungen westlicher SF dementsprechend angepasst. Beispielsweise hat Jules Vernes Von der Erde zum Mond
in der Originalfassung achtundzwanzig Kapitel, in Lu Xuns Übersetzung sind es nur vierzehn; Die Reise zum Mittelpunkt der Erde
hat im Französischen fünfundvierzig Kapitel, in Lu Xuns Version nur zwölf. Ironischerweise kürzte er gerade komplexere technische Beschreibungen, da sich der Leser nicht langweilen sollte.
Das Ende der Qing-Dynastie und die Zeit der Republik China (1911–1949) waren durch Kriege und politische Unruhen geprägt. 1932 erschien Lao Shes (
)
Die Stadt der Katzen
(
), der vor der Gründung der Volksrepublik weltweit wohl bekannteste chinesische Science-Fiction-Roman: Ein Raumschiff stürzt bei der Landung auf dem Mars ab, und der einzige Überlebende – der Ich-Erzähler – wird von katzenähnlichen Außerirdischen zur Stadt der Katzen gebracht, wo er von dort an lebt. Durch die ironische Beschreibung der außerirdischen Gesellschaft übte der Autor Kritik an den damaligen Verhältnissen.
Nach Gründung der Volksrepublik China im Jahre 1949 kam es in den Fünfzigerjahren zur ersten Blütezeit der neuen chinesischen SF.
Zhang Rans
(
)
A Dream Tour of the Solar System
(
) gilt als das erste literarische Werk mit Science-Fiction-Elementen der VRC. Die in den Fünfzigerjahren erschienene Geschichte stellt im Rahmen einer Traumerzählung die Himmelskörper des Sonnensystems vor und ähnelt insgesamt eher einem wissenschaftlichen Märchen als technikorientierter
Science-Fiction. Zu den wichtigsten Autoren dieser Epoche zählen Zheng Wenguang (
) und Tong Enzheng (
). In Zheng Wenguangs »
Von der Erde zum Mars«
(
, 1954), der ersten SF-Kurzgeschichte der Volksrepublik, stehlen drei chinesische Teenager ein Raumschiff und fliegen zum Mars, um dort Abenteuer zu erleben. Die SF-Autoren dieser Zeit orientierten sich in erster Linie an der Literatur der Sowjetunion. Von 1957 bis 1962 wurde das Gesamtwerk Jules Vernes, das dort einen hohen Stellenwert genoss, ebenso vom Russischen ins Chinesische übertragen wie die Bücher Alexander Beljajews und anderer sowjetischer Schriftsteller. Bei der Science-Fiction dieser Zeit handelt es sich entweder um Kinderbücher oder populärwissenschaftliche, optimistische Texte ohne großen Anspruch.
Dann wurde die Kulturrevolution ausgerufen. Literatur war nicht mehr erwünscht, und Science-Fiction schon gar nicht. Alles, was im Verdacht stand, auch nur im Entferntesten mit dem »westlichen Kapitalismus« zu tun zu haben, wurde als schädlich erachtet. Viele Autoren erhielten Schreibverbot. Erst mit der Reform- und Öffnungspolitik brach Ende der Siebzigerjahre das Goldene Zeitalter der chinesischen Science-Fiction an. Die Zahl der Veröffentlichungen stieg rapide, Fanclubs und Fachzeitschriften für SF entstanden. Einer der angesehensten Schriftsteller dieser Zeit war Ye Yonglie (
). Sein Bändchen
Ein kleiner Vielwisser spaziert durch die Zukunft
(
) und die Comicbuchversion verkauften sich jeweils eineinhalb Millionen Mal. Zheng Wenguang und Tong Enzheng nahmen ihre Arbeit wieder auf, und Zhengs
Der Flug zum Sternbild des Schützen
(
, 1979), die Geschichte dreier Teenager, die nach einer
jahrelangen Odyssee durchs Sonnensystem zur Erde zurückkehren wollen, wurde ein Meilenstein der chinesischen Science-Fiction. Tongs berühmtestes Werk, die Kurzgeschichte »
Todesstrahlen auf der Koralleninsel«,
diente 1980 als Vorlage für die gleichnamige Verfilmung, bei der es sich um den ersten chinesischen Science-Fiction-Film überhaupt handelt.
1983 verschwand die Science-Fiction im Zuge der »Kampagne gegen geistige Verschmutzung« erneut von der literarischen Bühne. Seit 1979 wurde darüber gestritten, ob es sich bei SF um Literatur oder Populärwissenschaft handele. 1983 verurteilte Deng Xiaoping, damals der Oberste Führer der Volksrepublik China, Kapitalismus und Ausbeutung in literarischen Werken. Der Science-Fiction wurde Pseudowissenschaftlichkeit zum Vorwurf gemacht, sie galt aufgrund ihrer kapitalistischen und kommerzorientierten Elemente als geistige Verschmutzung. Jede Erzählung, die sich mit mehr als bloßer Wissenschaft beschäftigte, war politisch anstößig. Kaum jemand – oder besser gesagt: niemand – wagte es, in dieser Zeit SF zu veröffentlichen. Die chinesische Science-Fiction sollte sich erst Ende der Achtziger-, Anfang der Neunzigerjahre von diesem Schlag erholen und erneut aufblühen.
2
Prozines
Ein chinesisches Prozine ist nicht unbedingt dasselbe wie in den westlichen Ländern. In China darf man ein Prozine erst
veröffentlichen, wenn man von der Regierung eine sogenannte »CN«-Nummer (in etwa vergleichbar mit einer ISBN-Nummer) zugeteilt bekommen hat.
In den späten Siebzigern und frühen Achtzigern schossen die SF-Magazine wie Pilze aus dem Boden. 1979 erschien
Scientific and Literary
(
) in der Provinz Szechuan.
Age of Science
(
),
Science Literature Translation Series
(
),
SF Ocean
(
),
Wisdom Tree
(
) und
SF World – Selected SF Works
(
–
) folgten in den nächsten drei Jahren. Bedauerlicherweise wurden mit Ausnahme von
Scientific and Literary
alle diese Magazine im Zuge der »Kampagne gegen geistige Verschmutzung« eingestellt.
Im Jahr 1980 hatte
Scientific and Literary
eine Auflage von etwa 200.000 Ausgaben, nach der Kampagne gegen geistige Verschmutzung waren es nur noch 700. 1984 übernahm Yang Xiao (
), eine Lektorin des Magazins, den Posten der Chefredakteurin und sorgte zusammen mit ihren Mitarbeitern unter größten Anstrengungen für das Überleben der chinesischen Science-Fiction. 1991 wurde das Magazin in
Science Fiction World
(
) umbenannt und richtete die jährliche World-SF-Versammlung in Chengdu aus. Man kann also mit Fug und Recht behaupten, dass dieses Jahr den Startpunkt einer neuen Blütezeit der chinesischen SF markierte. 1999 wurde bei der nationalen Hochschulqualifikationsprüfung ein Essay zu folgender Frage erwartet: »Was wäre, wenn Erinnerungen transplantiert werden könnten?« Genauso lautete auch die Überschrift eines Artikels in einer Ausgabe der
Science Fiction World
aus demselben Jahr. Kurz darauf erreichten die Verkaufszahlen des
Magazins ihren bisherigen Höhepunkt: Im Jahr 2000 wurden von jeder Ausgabe mindestens 361.000 Stück verkauft.
Gegen Ende des zwanzigsten Jahrhunderts entstand in der Provinz Shanxi ein weiteres bedeutendes SF-Magazin: Die 1994 gegründete Zeitschrift
Science Fiction King
(
), die 2011 in
New Science Fiction
(
) umgetauft wurde. 2008 erreichten die Absätze mit etwa 12.000 Exemplaren pro Ausgabe ihren Zenit. Bedauerlicherweise musste
New Science Fiction
Ende 2014 wegen niedriger Absatzzahlen eingestellt werden.
Science Fiction Cube
(
Cube) ist das jüngste Mitglied im Kreise der professionellen Magazine. Die ersten drei Ausgaben erschienen 2016 und erreichten eine Auflage von jeweils 50.000 Stück. In dieser Zeit kamen und gingen viele weitere Magazine, unter anderem
World Science Fiction
(
) und
Science Fiction Story
(
). Andere Magazine wie
Mengya
(
),
ZUI Found
(
) und
Super Nice
(
) veröffentlichen neben Science-Fiction auch Beiträge aus anderen Genres.
3
Die Anfänge des chinesischen Fandoms
Der erste chinesische SF-Fanclub entstand 1980 in Shanghai, als Philip Smith, ein Gastdozent von der Universität Pittsburgh an der Shanghai International Studies University (SISU), ein Seminar zum Thema Science-Fiction-Literatur abhielt. Wu
Dingbo (
), einem anderen Dozenten an der SISU zufolge, war der daraus entstehende Science-Fiction-Club der erste seiner Art in China. 1981 wurden in mehreren chinesischen Städten und Provinzen (unter anderem in Shanghai, Guangdong, Harbin in Heilongjiang und Chengdu) Ableger der Science Fiction Research Association gegründet und bald darauf im Zuge der Kampagne gegen geistige Verschmutzung wieder verboten. Erst 1988 wurde der Ausschuss für Science-Fiction-Literatur unter dem Vorsitz von Tong Enzheng innerhalb des Schriftstellerverbandes von Szechuan ins Leben gerufen. Dieser Ausschuss setzte sich dafür ein, diesen historischen Tiefpunkt der Science-Fiction zu überwinden und die Science-Fiction-Schriftsteller der Provinz Szechuan miteinander in Kontakt zu bringen.
1990 konnte Yao Haijun (
) mit der Hilfe seines Fanzines
Nebula
den Chinesischen Science-Fiction-Leserverband gründen. Im Lauf der Neunzigerjahre bildeten sich überall in China Fanclubs und Universitätslesekreise. Auch
Science Fiction World
gründete einen eigenen Fanclub.
1998 entstanden dann die ersten Onlineclubs, so etwa die
Chinese Science Fiction Online Association
(
) und die
Feiteng Science Fiction Writing Group
(
). Aus Letzterer entstand nach beträchtlichem Wachstum das
Feiteng SF-Corps
(
). Weitere wichtige Online-Fangruppen waren
SF Utopia
(
),
River of No Return
(
) und
Space Lunatic Asylum
(
), von denen bedauerlicherweise heute keine mehr existiert. Einige der aktiven Mitglieder setzten die Diskussion im Rahmen einer Gruppe namens
Science Fiction World
(die jedoch
nicht mit dem gleichnamigen Magazin in Verbindung steht) auf douban.com (einer beliebten chinesischen Website, auf der sich Menschen mit gleichen Hobbys zusammentun) fort.
Viele chinesische Science-Fiction-Autoren waren aktive Mitglieder dieser Gruppen.
4
Fanzines
Chinas erstes Fanzine war
Nebula
(
), herausgegeben von Yao Haijun, das von 1989 bis 2007 in insgesamt vierzig Ausgaben erschien. Als Yao Haijun das Fanzine ins Leben rief, arbeitete er in einer Holzfabrik in der Provinz Heilongjiang. Inzwischen ist er Chefredakteur von
Science Fiction World
.
Nebula
spielte in der Entwicklung des modernen chinesischen Fandoms, ja sogar in der chinesischen Science-Fiction überhaupt eine entscheidende Rolle als Schnittstelle zwischen Lektoren, Autoren, Wissenschaftlern und Lesern. Die Auflage betrug zeitweise bis zu 1200 Exemplare.
Zu den anderen wichtigen Fanzines der Neunzigerjahre zählen:
Galaxy
(
) aus Zhengzhou, herausgegeben von Fan Lin (
) in Zhengzhou;
Up to the Ladder toward the Sky
(
) aus Chengdu, herausgegeben von Xu Jiulong (
(
);
Planet 10
(
) und
TNT
aus Shandong, herausgegeben von Wang Lunan (
);
Universe Wind
(
), herausgegeben von Zeng Deqiang und Zhou Yukun (
). Daneben gab es auch Letterzines wie
Nebula
, die an
Abonnenten aus allen Teilen des Landes verschickt wurden. Aus Geld- und Zeitmangel hielt sich ein Großteil dieser Magazine nur wenige Jahre.
Auch regionale SF-Fanclubs hatten ihre Fanzines. Zu den wichtigsten zählen
Cubic Light Year
(
) aus Peking und
Supernova
(
) aus Tianjin. Durch die Unterstützung vieler SF-Autoren war
Cubic Light Year
von ungewöhnlich hoher Qualität. Leider kamen beide Zines über einige wenige Ausgaben nicht hinaus, da Redakteure und Autoren ohne Bezahlung und in ihrer Freizeit daran arbeiteten.
Auch den Fanzines der an den Universitäten gegründeten SF-Clubs war kein langes Leben vergönnt. Eine Ausnahme von dieser Regel stellt das von der Science Fiction Association der Universität Szechuan herausgegebene
Critical Point
(
) dar, das 2013 sein zwanzigjähriges Bestehen mit einer Sonderausgabe feierte.
Mit dem Beginn des Internetzeitalters erschienen zahlreiche Netzines. Die
Chinese Science Fiction Online Association
veröffentlichte zwischen 1998 und 1999 insgesamt sieben Ausgaben von
Sky and Fire
(
),
River of No Return
brachte es mit
Edge Review
(
) in den Jahren 2005 und 2006 auf vier Ausgaben. Dass
New Realms of Fantasy and Science Fiction
(
) zwischen 2009 und 2013 auf zweiunddreißig Ausgaben von höchster Qualität kam, ist ein kleines Wunder, wenn man bedenkt, dass alle kostenfrei zum Download verfügbar waren. Zwei Anthologien erschienen sogar als Printausgabe, und mehrere der in
New Realms of Fantasy and Science Fiction
veröffentlichten Geschichten wurden später ins Englische übersetzt, so zum Beispiel »Invisible Planets« (
, 2010) von Hao Jingfang.
Zu den heute noch aktiven Netzines zählen
Chinese New Science Fiction
(
) und
Science Fiction Collects
(
). Mögen sie lange und in Frieden leben.
5
Preise und Veranstaltungen
Der Yinhe (»Galaxy«) Award (
) ist die höchste Auszeichnung, die einem Science-Fiction-Autor in China verliehen werden kann – und eine lange Zeit war er auch die einzige. Der Yinhe Award wurde 1986 von zwei Zeitschriften ins Leben gerufen:
Science Fiction World
(vormals
Scientific and Literary
) und
Wisdom Tree
(
). Als
Wisdom Tree
eingestellt wurde, übernahm
Science Fiction World
die alleinige Organisation der Preisverleihung. Als Kandidaten kommen nur Autoren infrage, die in oder von
Science Fiction World
veröffentlicht wurden – und die endgültige Entscheidung treffen die Leser. Die bisher einzige Ausnahme stellte 2016 der Preis für die Beste Kurzgeschichte dar: »Balin« von Qiufan Chen erschien zuerst in
Volksliteratur
.
Es war also höchste Zeit für einen Preis, der allen in chinesischer Sprache schreibenden SF-Autoren offenstand. Diese Lücke wurde durch den Xingyun (»Nebula«) Award (
) geschlossen, der seit 2010 durch die
World Chinese Science Fiction Association
ausgelobt wird. Jedes Mitglied dieser Organisation ist berechtigt, seine Lieblingswerke zu nominieren und für sie zu stimmen; doch auch das Publikum ist
stimmberechtigt. Eine Jury wählt dann aus einer Shortlist von fünf Werken oder Kandidaten den Gewinner.
Diese beiden Preisverleihungen sind Chinas wichtigste jährliche SF-Veranstaltungen. Als Rahmenveranstaltung gibt es ein buntes Fantreiben wie auf einer Convention. Die Veranstaltungen selbst folgen keinen Regeln, doch neben der Verleihung der Preise gibt es üblicherweise einen roten Teppich und spontanes nächtliches Grillen am Straßenrand. Und es wird viel getrunken. Science Fiction World
richtet jedes Jahr nach der Preisverleihung ein Schreibseminar aus, während die Veranstaltung der World Chinese Science Fiction Association
mehr und mehr einer internationalen Convention ähnelt. Zu den Gästen des Chinese Nebula Award Weekend 2016 beispielsweise zählten Cat Rambo, die Präsidentin der Science Fiction and Fantasy Writers of America, Taiyo Fuji, der Präsident der Science Fiction and Fantasy Writers of Japan, und Crystal Huff, Co-Vorsitzende des Worldcon 75.
Der wachsenden Beliebtheit chinesischer Science-Fiction ist es zu verdanken, dass in den letzten Jahren viele neue Preise hinzukamen. Beispielsweise 2015 der The Morning Star & Jinkang Award der Science & Fantasy Growth Foundation, der Coordinates Award, der ebenfalls 2015 von einigen eingefleischten Fans ins Leben gerufen wurde, und die Union Writing Competition, die 2012 von einer Fangruppe an der Universität von Szechuan etabliert und 2016 in Masters of the Future Award umbenannt wurde. Die Organisatoren gründeten sogar eine eigene Firma, um den Science-Fiction-Fans sowohl online als auch offline eine Plattform zu bieten.
In der Geschichte der chinesischen Science-Fiction gibt es
drei bedeutende Conventions, die in China stattfanden: 1991 die World-SF-Versammlung, 1997 die International Conference on Science Fiction in Peking und 2007 die International SF&F Convention. Yang Xiao, die damalige Chefredakteurin der Science Fiction World
, reiste 1989 zur jährlichen World-SF-Versammlung nach San Marino. Obwohl sie kaum Englisch sprach und noch nie an einer internationalen Convention teilgenommen hatte, bewarb sie sich darum, das Treffen 1991 in Chengdu in China ausrichten zu dürfen. Trotz der beträchtlichen Schwierigkeiten auf nationaler und internationaler Ebene kämpften sie und ihr Team so verbissen, dass sie schließlich den Zuschlag bekam. Die Veranstaltung, die von der Regierung im Großen und Ganzen unterstützt wurde, war ein voller Erfolg.
Die International Conference on Science Fiction, die 1997 mit Unterstützung der Chinesischen Vereinigung für Wissenschaft und Technologie in Peking stattfand, wurde ebenfalls von Science Fiction World
organisiert und spielte eine zentrale Rolle beim Aufbau der chinesischen Science-Fiction-Infrastruktur. Als Ergebnis dieser Versammlung schossen die Verkaufszahlen von Science Fiction World
in die Höhe.
Die von der Science Fiction World
in Chengdu ausgerichtete International SF&F Convention, die kurz vor der Nippon 2007 stattfand, hatte ebenfalls zum Ziel, die chinesische Science-Fiction-Kultur zu fördern, und wurde von vielen europäischen und amerikanischen Schriftstellern besucht, die auf dem Weg zur Worldcon in Japan waren.
6
Die aktuelle Situation des chinesischen Fandoms
Einem beliebten Spruch zufolge ist die Liebe eines chinesischen SF-Fans zu seinem Hobby wie eine Busfahrt. Wenn die Fans jung sind, steigen sie in den Bus ein und lesen Science-Fiction. Wenn sie älter werden (und ihre Haltestelle erreichen), hören sie damit auf und steigen aus. Und tatsächlich geht die Mehrheit der Leser von Science Fiction World
noch zur Schule oder studiert. Ältere Fans dagegen greifen eher zu ausländischen Werken, sei es im englischen Original oder in chinesischer Übersetzung.
Obwohl die Fans sehr engagiert sind, gibt es keine regelmäßigen Conventions. Die universitären SF-Clubs blühen auf und gehen wieder ein, regionale Fangruppen entstehen und lösen sich auf. Das chinesische Fandom ist recht unbeständig, und es ist nicht leicht, einen Fanclub mit einer »langen« Geschichte zu finden.
Doch solche Organisationen gibt es – zumindest zwei an der Zahl, die sich bis heute reger Aktivität erfreuen.
Dabei handelt es sich zum einen um SF AppleCore. 2009 taten sich vier SF-Clubs von verschiedenen Universitäten in Shanghai zusammen, um eine große Veranstaltung zu organisieren. Während der Vorbereitung auf das Shanghai Science Fiction and Fantasy Festival (SSFFF) wurde AppleCore als Dachorganisation der SF-Clubs der Shanghaier Universitäten gegründet. Das SSFFF fand 2009 zum ersten Mal und ab 2011 jährlich statt. Da ein Großteil der Organisatoren und Teilnehmer
Studenten sind, wird das Festival im universitären Umfeld abgehalten – üblicherweise an mehreren Wochenenden im Mai. Dann finden von den SF-Clubs organisierte Debatten, Podiumsdiskussionen, Vorträge und LARPs (Live-Rollenspiele) statt, wobei die einzelnen Veranstaltungen abhängig von den Gästen und den Themen 30 bis 200 Zuhörer verzeichnen.
AppleCore ist inzwischen mehr als nur ein Zusammenschluss studentischer SF-Clubs. Seit Oktober 2013 finden monatliche Treffen ehemaliger Studenten mit Filmvorführungen, Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Gesprächen und gemeinsamen Abendessen statt. Die Themen reichen dabei von Wissenschaft über Fantasy und Kunst bis Astronomie. Als Beispiele seien genannt: eine Vorführung von A Scanner Darkly – Der Dunkle Schirm
mit anschließendem Vortrag über Philip K. Dick; eine Diskussion über Depressionen und Autismus; der Besuch einer Ausstellung des Gegenwartskünstlers Heman Chong; ein Bastelworkshop für Steampunk-Accessoires. Durchschnittlich finden sich 30 bis 120 Teilnehmer für die Nachmittagsveranstaltung ein, wovon 5 bis 20 zum Essen bleiben.
Im November 2014 wurde der AppleCore-Lesekreis gegründet, in dem die Fans jeden Monat ein bestimmtes Buch lesen, über das anschließend bei einem gemeinsamen Treffen diskutiert wird. Das erste besprochene Buch war
Das Ende der Ewigkeit
von Isaac Asimov. Im Dezember 2015 ging es um
Auslöschung
von Jeff VanderMeer. Im September 2015 wurden die Nominierten der Xingyun Awards unter besonderer Berücksichtigung von Chi Huis
Artificial Human 2075: Awareness Restructuring
(
2075
, 2014) behandelt. Das Ziel des Lesekreises ist es, mit einer überschaubaren Anzahl von
Teilnehmern zu beginnen und das Publikum ständig zu erweitern.
Außerdem wurde der AppleCore-Schriftstellerworkshop 2015 testweise und 2016 offiziell eröffnet. Hier treffen sich kleinere Autorengruppen, um ihre Werke vorzustellen und zu besprechen.
AppleCore ist nicht nur die größte Fanorganisation Ostasiens, sondern vermutlich auch diejenige, die international am besten vernetzt ist. 2016 gewann sie den Gold Xingyun Award für das beste Fandom.
Die andere Organisation ist die World Chinese Science Fiction Association (WCSFA), Chinas größte Fanvereinigung, die in Chengdu gegründet wurde und heute in Hongkong registriert ist. Während Apple Core in erster Linie eine Anlaufstelle für die Fans aus Shanghai darstellt, vertritt die WCSFA ganz offiziell die Belange der Fans auf nationaler Ebene.
Die World Chinese Science Fiction Association hat etwa 300 größtenteils »professionelle« Mitglieder: Autoren, Übersetzer, Lektoren, Literaturwissenschaftler etc. Die WCSFA organisiert seit 2010 die Vergabe der Xingyun Awards, was Jahr für Jahr harte Arbeit im Dienste der chinesischen SF bedeutet. Bisher fand die Preisverleihung in Chengdu, Taiyuan und Peking statt, doch in Zukunft werden weitere Städte folgen.
Nicht unerwähnt sollte die chinesische Bewerbung für die Ausrichtung des Worldcon 2014 bleiben. Obwohl Peking schließlich gegen Kansas City unterlag, ist dies insgesamt doch eine positive Entwicklung, und wir dürfen bei zukünftigen Worldcons mit einer starken chinesischen Delegation rechnen.
7
Zeitgenössische chinesische SF in Literatur und Forschung
Dank seiner Universen umspannenden Fantasie ist Liu Cixin (
) heutzutage der bekannteste Name der gegenwärtigen chinesischen SF. Seine überaus beliebte
Trisolaris-
Trilogie (
) wird demnächst auch als sechsteilige Filmreihe zu sehen sein. Die englische Übersetzung des ersten Bandes erschien im November 2014.
Die drei Sonnen
war der erste aktuelle SF-Roman aus China, der ins Englische übertragen wurde – und gewann prompt einen Hugo. Die beiden Folgebände
Der dunkle Wald
und
Jenseits der Zeit
erschienen 2015 und 2016 auf Englisch.
Ein weiteres Schwergewicht der chinesischen SF ist Wang Jinkang (
), der 2014 sein zwanzigjähriges Schriftstellerjubiläum feiern konnte. Seine Geschichten stehen ganz in der Tradition des Realismus und behandeln oft biologische Themen. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Kurzgeschichte »Adam’s Regression« (
, 1993) und der Roman
A Song for Life
(
, 1998).
Von Han Song (
), der für die Nachrichtenagentur Xinhua arbeitet, stammt der berühmte Spruch, dass die Meldungen, die er tagsüber verfasst, mehr Science-Fiction enthalten als die Geschichten, die er nachts schreibt. Seine von Kafka beeinflussten, ungewöhnlichen und surrealen Erzählungen sind in einem wegweisenden Stil geschrieben, der ihm große Aufmerksamkeit beschert hat. Zu seinen maßgeblichsten Arbeiten gehören
die Kurzgeschichte »Gravestone of the Universe« (
, 1991) und der Roman
Red Ocean
(
, 2004).
He Xi (
) weiß den Leser besonders durch seine gekonnte Darstellung von Emotionen anzurühren. In »The Sad One« (
, 2003), seiner berühmtesten Kurzgeschichte, geht es um einen einsamen Mathematiker, der eine Theorie aufstellt, die seine Zeitgenossen unmöglich verstehen können – und um eine Mutter, die den Glauben an ihren Sohn nicht verliert. Sein erster Roman,
The Doomsyear
(
), erschien 2015. Diese Schriftsteller könnte man wohl als die »großen vier« der gegenwärtigen chinesischen SF beschreiben.
Dazu kommen jüngere Autoren wie Qiufan Chen (
) mit seiner realistischen Science-Fiction, Fei Dao (
) mit einem vom Handwerk und der Konzeption her sehr literarischen Ansatz, Baoshu (
), dessen interessante Geschichten stets philosophische Themen behandeln, Zhang Ran (
), der stark von seiner früheren Tätigkeit als Journalist profitiert, Jiang Bo (
), der mit sicherer Hand große Panoramen entwirft, und schließlich A Que (
), ein in den Neunzigern geborener Meister des Geschichtenerzählens – sie alle kommen aus einer gesellschaftlichen Schicht in China, die man in Europa das Bildungsbürgertum nennen würde.
Selbstverständlich dürfen wir auch die bedeutenden Science-Fiction-Schriftstellerinnen Chinas nicht vergessen: Zhao Haihong (
), Ling Chen (
), Chi Hui (
), Xia Jia (
), Hao Jingfang (
), Chen Quian (
) und Tang Fei (
). Sie alle bereichern auf individuelle Weise das Genre. In Zhao Haihongs Geschichten zählen Gefühl und Romantik, während Ling Chen in der Hard-SF zu Hause ist. Der Stil der
überaus produktiven Chi Hui ist nur schwer zu fassen; Xia Jias Spezialität dagegen sind fantastische Szenen und eine traumähnliche Atmosphäre, mit denen sie das China der nahen Zukunft beschreibt; Hao Jingfang wiederum klassifiziert ihr eigenes Werk als »Nichtgenre«, da sie durch imaginäre Räume Kritik an den Vorgängen im realen Raum übt. Chen Quian schreibt Hard-SF im minimalistischen Stil; und Tang Fei schließlich bezeichnet ihr Werk, das Anklänge an die New Wave aufweist, als »untypische SF«.
Aus dieser Gruppe dürften Xia Jia und Hao Jingfang, die als Hugo-Preisträgerin viel Aufsehen erregt hat, international wohl am bekanntesten sein.
Was die Literaturwissenschaft angeht, ist an erster Stelle die Forschergruppe um Professor Wu Yan (
) von der Pädagogischen Universität Peking zu nennen. An dieser Hochschule gibt es seit Jahren einen Masterstudiengang in Science-Fiction. Der erste Doktorand in diesem Fach nahm im September 2015 sein Studium auf. Vor der Einführung dieses Studiengangs beschäftigten sich junge Forscher und Schriftsteller wie Xia Jia und Fei Dao im Rahmen der Komparatistik mit ihrem Spezialgebiet.
Viele von ihnen forschten über die chinesische Science-Fiction der späten Qing-Dynastie, während sich andere eher für moderne und zeitgenössische Strömungen interessierten. Es ist äußerst faszinierend zu beobachten, wie diese Autoren und Literaturwissenschaftler die Werke ihrer Zeitgenossen und Freunde analysieren.
8
Chinesische Science-Fiction-Filme
Filmrechte an Science-Fiction-Stoffen sind dieser Tage in China heiß begehrt. Cixin Liu verkaufte die Rechte an seiner
Trisolaris
-Trilogie lange vor dem Boom, und die Buchadaption stellte eines der ersten »großen« chinesischen Science-Fiction-Filmprojekte dar. Noch kam der Film nicht in die Kinos (Stand Anfang 2018), doch eine Bühnenfassung wurde unter großem Applaus in Shanghai und Peking aufgeführt. Im August wurde der erste von der WCSFA organisierte Xingyun Award für einen chinesischen Film verliehen. Bester Film wurde
CJ7 – Nicht von dieser Welt
(
, 2008) von Stephen Chow, Lu Chuan wurde für
Chronicles of the Ghostly Tribe
(
, 2015) als bester Regisseur ausgezeichnet. Derzeit sind Dutzende Projekte in Vorbereitung, sodass wir uns in den kommenden Jahren auf viele chinesische Science-Fiction-Filme freuen dürfen.
Die chinesische Science-Fiction erfährt international mehr Beachtung als jemals zuvor. Das mit einem Hugo ausgezeichnete Onlinemagazin Clarkesworld
und Storycom, eine chinesische Firma, die Science-Fiction-Geschichten für Film, Comic und Videospiel adaptiert, riefen 2015 ein gemeinsames Übersetzungsprojekt ins Leben. Seither veröffentlicht Clarkesworld
jeden Monat eine chinesische SF-Kurzgeschichte in Übersetzung.
Beim von dem erfahrenen SF-Fan und -experten Li Zhaoxin betreuten Kurzgeschichtenwettbewerb SF Comet müssen monatlich chinesische und internationale Autoren innerhalb einer
bestimmten Frist eine Story zu einem bestimmten Thema schreiben. Diese Geschichten werden dann anonym auf Chinesisch und Englisch veröffentlicht, woraufhin die Leser ihren Favoriten wählen. Derzeit findet der Wettbewerb nicht statt – wir hoffen, dass er bald wieder fortgesetzt wird.
Invisible Planets,
die erste Anthologie mit zeitgenössischer chinesischer SF in englischer Sprache – herausgegeben und übersetzt von Ken Liu – erschien im November 2016.
Es wird also immer einfacher, sich chinesische Science-Fiction in guter Übersetzung zu beschaffen. Greifen Sie zu – es lohnt sich!
Anmerkung der Autorin
Besonderer Dank gilt Zhang Feng, Jiang Qian, Zhao Ruhan, Zheng Jun, Xia Jia und Dong Renwei für ihre Arbeiten über die chinesische Science-Fiction.