Seelenprügel oder körperliche Gewalt – für ein Kind macht das wenig Unterschied.
Zum Thema Kindererziehung, Entwicklung und Verhalten von Kindern finden sich unzählige Bücher, Blogs und Internetseiten von ebenso unzähligen Experten wie auch Laien. Diese variantenreichen Informationen wiederum bedienen alle möglichen nur denkbaren pädagogischen Richtungen. Von der Zähmung angeblich tyrannischer Kinder bis hin zu völlig freier Entfaltung ohne jeglichen Besuch von Kita und Schule findet jeder genau jene Lektüre, die seine bereits vorhandene Meinung weiter bekräftigt. Wir suchen uns gerne Bestätigung und Bestärkung, und wir nehmen durch diese oft bequeme selektive Wahrnehmung meist nur das wahr, was wir sehen wollen. Uns Menschen fällt es grundsätzlich schwer, neu zu denken und neu zu handeln, weil das unsere bisherige Sicht auf die Welt bedroht. Und weil wir zahlreiche Bedrohungen vermuten, wagen wir es nur selten, in neue Richtungen zu denken. Noch seltener sind wir bereit, jene Dinge näher zu betrachten, die uns nicht gefallen – und schon gar nicht, wenn es um Notsignale von Kindern geht.97
Aber wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben, denn die Akzeptanz gewaltvoller Erziehung, sowohl körperlicher als auch emotionaler, hat in den vergangenen 25 Jahren abgenommen. 2005 erklärten bei einer Erhebung noch rund 65,1 Prozent der Befragten, dass »Niederbrüllen« eine angemessene Bestrafung für ein Kind sei, 2016 waren davon nur noch 13,5 Prozent überzeugt.98 Ich erachte das für eine sehr erfreuliche und längst überfällige Entwicklung, zeigt sie doch, dass in den Köpfen vieler Eltern und vor allem mit dem Heranwachsen einer neuen Elterngeneration ein Umdenken stattfindet, um Kinder zu schützen und damit auch die Welt zu verändern. Dennoch bleiben gerade im Zusammenhang mit psychischer und emotionaler Gewalt noch viel zu viele Unschärfen. Wir sollten uns daher alle intensiv mit diesen Fragen und vor allem den dazugehörigen Antworten auseinandersetzen: Wo kann emotionale Gewalt auftreten? Wie verbreitet ist sie? Wie erkennt man sie und welche möglicherweise lebenslangen Folgen haben diese tiefe Narben verursachenden Seelenprügel für Kinder? Manches davon ist in den vergangenen Kapiteln schon angeklungen, doch es lohnt sich ein genauerer Blick – vor allem auf die Traumatisierungen durch emotionale Gewalt und mögliche Auswirkungen auf Beziehungs- und Bindungsverhalten.
Im Jahr 1998 führte die amerikanische Gesundheitsbehörde erstmals eine der bisher größten Gesundheitsstudien mit über 17.000 Teilnehmern durch, die Adverse Childhood Experiences Study, kurz ACE-Studie genannt. Wissenschaftler untersuchten den Zusammenhang zwischen belastenden Kindheitserfahrungen und späteren Gesundheitsproblemen und fanden erschreckend deutliche Zusammenhänge.99 Andreas Witt mit seinem Team von der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/-Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm konnte 2019, rund zwanzig Jahre später, mit einer kleineren, aber ähnlich aufgebauten Studie die Ergebnisse bestätigen.100 Als Erziehungswissenschaftlerin finde ich Analysen, die mehrere Studien zusammenfassen, besonders spannend, denn die Vorteile sogenannter Metaanalysen liegen in der erhöhten Präzision und Aussagekraft. So zeigte eine Metaanalyse aus 37 verschiedenen Studien,101 dass emotionale Gewalt sehr weit verbreitet ist, denn rund 57 Prozent der Probanden erklärten, mindestens ein emotional belastendes Kindheitserlebnis der hier nachfolgenden zehn genannten Kategorien erlebt zu haben, was garantiert nicht folgenlos blieb.
Die US-amerikanische Entwicklungspsychologin Emmy Werner102 konnte schon in den 1950er-Jahren mit der bereits erwähnten, renommierten Kauai-Studie eindeutig belegen: Je mehr belastende Kindheitserlebnisse zusammenkommen, desto gravierender und zerstörender sind die Folgen, wie mangelhaftes Gesundheitsverhalten, hohe körperliche und psychische Morbidität, Hospitalisierung, Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenkrankheiten, Alkoholismus, Depressivität, Suizidalität bis hin zu einer höheren Sterblichkeit. Alle diese möglichen Auswirkungen ergeben sich auch aus den nach ACE-Kriterien definierten Kindheitstraumata.
Durch Sensitivierung hormoneller und neuronaler Stressreaktionen wird ein Kind immer empfindlicher, schon kleine Reize können dann maximale Reaktionen auslösen. Konnte ein Kind, das ohnehin bereits belastet ist, dann nur ein ambivalentes oder unsicher vermeidendes Bindungsverhalten zu seiner Hauptbezugsperson entwickeln, nimmt die Wahrscheinlichkeit für psychische Erkrankungen und Delinquenz stetig zu.103
Emotional verletzte Kinder leiden, und dieses Leid setzt sich bis ins hohe Erwachsenenalter fort. Deshalb benötigen rund zwei Drittel der Menschen, die Entwicklungstraumata erlebt haben, im Laufe ihres Lebens psychotherapeutische Hilfe.104 Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass nur rund ein Drittel resilient ist, also über die bereits erwähnten seelischen Widerstandskräfte verfügt, um die traumatischen Erlebnisse in der Kindheit ohne Hilfe zu verarbeiten und trotzdem zu einem zufriedenen Leben zu finden.
Physische und sexuelle Gewalt wird zwar sehr viel häufiger thematisiert und auch erforscht, emotionale Gewalt ist weltweit jedoch sehr viel verbreiteter. In Europa erlebt etwa ein Drittel aller Menschen seelische Gewalt in der Kindheit, in Afrika und in Asien fast jeder Zweite.105 Emotionale Gewalt hat viele Gesichter. Zu den häufigsten Folgen gehört, dass die Betroffenen später Schwierigkeiten haben, intakte Bindungen zu anderen aufzunehmen und in ihrem Selbstbild gestört sind. Auch wird bei ihnen häufiger ADHS diagnostiziert, sie leiden öfter unter Depressionen und Suizidalität oder zeigen selbstverletzendes Verhalten. Kinder und Jugendliche liegen außerdem oft bei ihren schulischen Leistungen zurück.106 Bei Erwachsenen, deren Bedürfnisse in der Kindheit nicht oder nur unzureichend befriedigt wurden, sind Angst und Hoffnungslosigkeit sehr viel verbreiteter als unter jenen, denen dies in ihrer Kindheit erspart blieb.
Menschen, deren Seelen Gewalt erfahren haben, haben also grundsätzlich größere Schwierigkeiten, die Herausforderungen des Alltags zu bewältigen. In einigen Fällen kann bereits die Suche nach einem Ausbildungsberuf, ein Studium, ein Jobwechsel, ein Umzug oder das simple Bezahlen einer Rechnung zu einer schweren Belastungsprobe werden. Das sind jene Menschen, von denen gerne behauptet wird, sie bekämen ihr Leben einfach nicht auf die Reihe. Hinzu kommt, dass seelische Gewalt in einigen Fällen in Begleitung von körperlicher und sexualisierter Gewalt auftritt, die Betroffenen also auf vielfältige Weise traumatisiert werden. Und eines ist klar: Je mehr Verletzungen sich akkumulieren, desto gravierender sind deren Auswirkungen. Kurz-, mittel- und langfristige Folgen können Schlafstörungen, Essstörungen und Substanzmissbrauch von Drogen, Alkohol und Medikamenten sein. Zu den am weitesten verbreiteten Folgen emotionaler Gewalt gehören aber auch starke Selbstzweifel, mangelndes Selbstwertgefühl, eine depressive Grundhaltung und immer wieder das Auftreten von Ängsten.107
Den Betroffenen fehlt das grundsätzliche Vertrauen in die Welt, die Menschen und vor allem in sich selbst. Wer in den ersten Monaten und Jahren seines Lebens nicht lernen durfte, dass die Welt ein sicherer Ort ist, an dem es mindestens eine Person gibt, die zuverlässig, empathisch und liebevoll die kindlichen Bedürfnisse befriedigt und dadurch eine sichere Bindung gewährleistet, der wird Ängste und Zweifel oft ein Leben lang nicht mehr los! Eine schwere Bürde, die den betroffenen Menschen selbst sowie seine Umwelt intensiv belastet. Sie müssen kein Experte sein, um sich lebhaft vorstellen zu können, wie sich Unsicherheit, Misstrauen und Kontrolle gegenseitig befruchten und wie zerstörerisch sich diese selbst erlebte Trilogie auf die Beziehung zu den eigenen Kindern und auf das Leben auswirkt.
Nun mag so mancher, der dies liest, weit von sich weisen, dass die eigenen Kinder von Folgen emotionaler Gewalt betroffen sein könnten, denn es hört sich ja alles so unglaublich dramatisch an. Gewalt ist ein großes Wort, niemand will sein Kind damit in Berührung wissen. Ich könnte auch die Begriffe Irritationen, Beeinträchtigungen und Herausforderungen verwenden oder andere, weichere Ausdrücke benutzen. Das wäre aber bloß kaschierendes Wort-Make-up, das sowohl die Handlungen als auch deren Folgen nicht angemessen bezeichnen würde. Meine Mission ist es, die Tragik emotionaler Gewalt in der Kindheit aufzuzeigen, damit wir als Gesellschaft ein Umdenken wagen, und dafür werde ich Worte, die wie Pfeile wirken, nicht weichspülen, indem ich von Wattebällchen spreche.
Wie sehr unsere kulturellen und pädagogischen Überzeugungen dazu beitragen, unsere Kinder entgegen ihrer natürlichen Entwicklung zu überfordern und im schlimmsten Fall sogar zu traumatisieren, sieht man auch am Beispiel Sauberwerden. In westlichen Ländern beginnen viele Eltern üblicherweise ab dem zweiten bis dritten Lebensjahr das sogenannte Töpfchentraining. Lernen Kinder nicht innerhalb der vorgesehenen Zeit, ihren Schließmuskel und ihre Blase zu kontrollieren, konstatieren viele besorgte oder auch ehrgeizige Eltern schnell, dass da etwas nicht stimmen kann. Um aber der sozialen Norm zu entsprechen, weil ein »normales« Kind mit drei Jahren »sauber« ist und so mancher Kindergarten es illegalerweise verlangt, geben nicht wenige Eltern diesen Druck an ihre Kinder weiter. Ein Kind, das jenseits seines dritten Geburtstags noch Windeln trägt, ist fast immer Anlass für besorgte Kommentare aus dem Umfeld. Dieses Umfeld setzt Eltern auch gerne die vorwurfsvolle Idee in den Kopf, etwas falsch gemacht zu haben, worauf diese in Panik geraten und das Sauberwerden durch Druck, Drohungen oder noch schlimmer, Demütigungen, beschleunigen wollen. »Das ist eklig« oder »Iih« sind dann möglicherweise Kommentare an das Kind, das gar nicht verstehen kann, warum das, was bisher doch vollkommen in Ordnung war – nämlich in die Windel zu machen –, auf einmal ein Problem darstellt.
Und was sagt die Wissenschaft? Nun, sie hat den Blick derzeit auf indigene Gesellschaften gerichtet, wo Kinder zum Teil nach wenigen Monaten sauber sind. Forscher fanden heraus, dass bereits Neugeborene über ein körpereigenes System verfügen, um den Druck auf die Blase und den Schließmuskel zu kontrollieren.108 Müssen sie in der Nacht einmal, werden sie unruhig und zeigen das ihren Eltern an. In indigenen Kulturen, wo es keine Windeln gibt, werden die Kinder dann abgehalten und lernen auf diese Weise schon sehr früh, auf ihre körpereigenen Signale zu hören. Bei uns hingegen lernen Kinder, dass die Eltern nicht auf ihr aufzeigendes, unruhiges Verhalten reagieren, und machen in die Windeln, bis sie verlernen, die eigenen Reize wahrzunehmen, und es als normal ansehen, sich in Windeln zu erleichtern. Bis sie das etwa zwei Jahre später wieder mühsam verlernen müssen!109 Ich will damit nicht sagen: »Weg mit den Windeln«, denn das ist nur für wenige Eltern eine alltagstaugliche Option. Ich will darstellen, wie sehr der Umgang mit Kindern kulturell geprägt ist.
Kinder in Windeln zu legen ist nur eines von vielen Beispielen, das zeigt, dass unsere kulturellen Normen im Umgang mit unseren Kindern von uns zwar als normal erachtet, aber keineswegs entlang der wirklichen biologischen Realitäten der Kindesentwicklung sind. Versuchen wir, Kinder schnellstmöglich windelfrei zu machen, indem wir vollkommen veraltete Sauberkeitstrainings durchführen, tun wir nichts anderes, als sie in Konzepte zu pressen, die ihrem körperlichen und seelischen Erleben nicht entsprechen und im besten Fall Verwirrung, im schlimmsten Fall aber Traumata hervorrufen können, die sich beispielsweise in jahrelangem Bettnässen und den dazugehörenden Demütigungen äußern können.
Blaue Flecken durch physische Verletzungen werden eines Tages verheilen. Doch die Worte, Gesten und Handlungen, die unsere Seele treffen, also die von mir sogenannten Seelenprügel, beeinträchtigen uns oft ein Leben lang und wirken auch noch auf die folgenden Generationen nach. Wissenschaftler konnten nachweisen, dass Menschen, die von emotionaler Gewalt in der Kindheit betroffen sind, häufiger Schwierigkeiten mit der eigenen Elternrolle haben. Sie sind öfter emotional distanziert oder kalt und können nicht adäquat auf die Bedürfnisse ihrer Kinder reagieren. Oder sie erleben diese als unangemessen anstrengend oder fordernd, was das Risiko für weiteren emotionalen Missbrauch in der Folgegeneration erhöht.110 Emotionale Gewalt ist ein Teufelskreis, der von einer Generation an die nächste weitergegeben wird, aber nur so lange, bis ein Mensch es schafft, sich anders zu verhalten – dann ist der Teufelskreis sogleich durchbrochen.
Erwachsene, die als Kinder seelische Gewalt erfuhren, haben oft Schwierigkeiten, stabile und verlässliche Bindungen zu anderen einzugehen, ob zu Partnern und Freunden, aber auch zu Therapeuten und Ärzten. Es ist, als trügen sie eine Brille, mit der sie die Menschen in ihrem Umfeld und deren Verhalten sehr viel negativer bewerten, als dies in Wirklichkeit der Fall ist. Das wirkt sich auf ihr Selbstbild und auf ihre Lebensentscheidungen aus, sie sehen an sich, an anderen und an der Welt erst einmal das, was ihnen nicht gefällt oder sogar das, was den anderen unglücklich erscheinen lässt. Es ist der Blick durch die schwarze Brille, der emotional verletzte Menschen oft ein Leben lang begleitet.111
Eine amerikanische Studie, an der 184 Collegestudenten beteiligt waren, konnte aufzeigen, dass in der Kindheit erlebte emotionale Gewalt nach sexualisierter Gewalt der zweithöchste Risikofaktor war, um bei Männern sexuelle Aggressionen auszulösen oder sie selbst zu Opfern sexualisierter Gewalt im Erwachsenenalter zu machen. Bei Frauen steht in solchen Fällen vor allem die Viktimisierung im Vordergrund.112 Was bedeutet das im Detail? Menschen, die Opfer seelischer Gewalt waren, begeben sich unbewusst häufiger in Situationen, in denen sie selbst sexuelle und damit auch seelische Gewalt ausüben oder von ihr betroffen sind. Die Ursache dafür ist in den verschiedenen Bindungsstilen zu finden, die wiederum von frühen Bindungserfahrungen in der Kindheit geprägt werden.
Die Bindungstheorie ist ein relativ junges Feld innerhalb der Psychoanalyse und wurde von dem britischen Kinderarzt und Psychoanalytiker John Bowlby begründet, der Anfang des 20. Jahrhunderts mit verhaltensauffälligen Kindern arbeitete. Dabei fand er heraus, dass sich viele der Schwierigkeiten dieser Kinder auf ein gestörtes Bindungserleben zu den Eltern zurückführen lassen. Im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation schrieb er in den 1950er-Jahren einen Bericht über die Situation der vom Krieg betroffenen Kinder in Europa. Viele von ihnen waren von ihren Eltern getrennt worden und wiesen zum Teil ausgeprägte Persönlichkeitsstörungen auf. Bowlby veröffentlichte die Ergebnisse seiner Studie113 in einer Monografie, die sich binnen kürzester Zeit 500.000 mal verkaufte. Sie ist das erste Grundlagenwerk dazu, was mit Kindern geschieht, die getrennt von ihren Müttern in Institutionen versorgt werden, wo nicht adäquat auf ihre emotionalen und seelischen Bedürfnisse eingegangen werden kann. Auf Grundlage seiner Ergebnisse entwickelte Bowlby die Bindungstheorie, in der er die Bedeutung der Bindung eines Kindes an seine Mutter oder an eine andere primäre Bezugsperson herausarbeitete. Er verdeutlichte, dass die alleinige Versorgung der körperlichen Bedürfnisse bei der Versorgung von Kindern nicht für deren Überleben und Wohlergehen ausreicht. Bowlbys Erkenntnisse wurden von seiner Schülerin Mary Ainsworth aufgegriffen und weiterentwickelt. Beide gelten als die Pioniere der Bindungstheorie.
Den Wunsch, Bindungen einzugehen, definierten Bowlby und Ainsworth als primäres, angeborenes Bedürfnis.114 Bindung bedeutet die natürliche Fähigkeit eines Menschen, eine enge, von tiefen und intensiven Gefühlen geprägte Beziehung zu anderen Menschen zu suchen, die ihm subjektiv ein Gefühl von psychischer und körperlicher Sicherheit vermittelt. Dieses Bedürfnis steht in einer Wechselbeziehung zu weiteren Bedürfnissen des Kindes nach Autonomie und Exploration. Was auf den ersten Blick widersprüchlich erscheint, bedingt sich auf den zweiten Blick, denn die starke Bindung zu einer Bezugsperson ist nach Bowlby die Voraussetzung, um die Welt zu entdecken. Kinder brauchen sichere Bindungen, weil erst dadurch das Vertrauen entsteht, sich auf die Welt einzulassen.
Ich erinnere mich an einen fantastischen Vortrag von Fabienne Becker-Stoll, der Leiterin des Staatsinstituts für Frühpädagogik in München. Sie benutzte darin das Bild einer Wippe, um zu verdeutlichen, dass ein Kind entweder Bindungsverhalten auf der einen Seite oder Explorationsverhalten auf der anderen Seite der Wippe zeigt. Das Kind kann nicht beide Verhaltensweisen gleichzeitig zeigen. Sie sagte: »Ohne Bindung keine Bildung!« Solange ein Kind sich nicht traut, den Schoß der Mutter zu verlassen, kann es die Welt nicht kennenlernen. Und um den Schoß der Mutter zu verlassen, muss es sich darauf verlassen können, dass es von seinen Erkundungsgängen jederzeit auf den Schoß, also zur sicheren Basis zurückkehren kann, um dort Ermutigung und Liebe zu tanken.
Das Bindungsverhalten eines Kindes wird durch die frühen Erfahrungen mit den wichtigsten Bezugspersonen, meistens den Eltern, geprägt. Dabei entstehen innere »Arbeitsmodelle«.115 Durch die Interaktion mit Bezugspersonen erschafft sich das Kind Vorstellungsmodelle von der Welt. Diese Modelle prägen nachhaltig, wie man die Welt bis in das Erwachsenenalter hinein wahrnimmt – als sicheren Ort voller Wärme und Vertrautheit oder als Ort voller Risiken und Gefahren, dem man sich lieber nicht aussetzt. Mehr noch: Elterliche Wertschätzung, Liebe und Anerkennung oder Ablehnung, Abwertung und Herabwürdigung entscheiden darüber, wie unser Bild von uns selbst entsteht, denn dieses ist auf die Interaktion mit anderen angewiesen.
Die Feinfühligkeit116 der jeweiligen Bezugsperson spielt dabei eine entscheidende Rolle. Da es sich dabei meist um die Mutter handelt, werde ich im Folgenden den Begriff »Mütter« nutzen, ohne jedoch Väter oder andere Bezugspersonen vergessen zu wollen. Die Hauptfrage ist: Wie gut kann eine Mutter auf die Bedürfnisse ihres Kindes eingehen? Wie feinfühlig ist sie, und wie adäquat sind ihre Antworten auf die nonverbalen Fragen ihres Kindes? Je feinfühliger und prompter die Reaktionen im ersten Lebensjahr erfolgen, desto sicherer wird die Bindung sein, weil das Kind Sicherheit erfährt – eigentlich ganz einfach, zumindest in der Theorie. Eine sichere Bindung wiederum fördert die soziale Kompetenz, das Selbstvertrauen und auch die Fähigkeit zur Selbstregulation. Die emotionale Bindung des Kindes an einen Erwachsenen hat einen extrem nachhaltigen Einfluss auf dessen weitere Entwicklung und auf die Fähigkeit, Vertrauen zu anderen und in sich selbst zu haben. Die Feinfühligkeit bemisst sich also daran, wie gut die Mutter die Signale ihres Kindes erkennen und auf sie reagieren kann. Sicherheit und Vertrauen bei Kindern sind Folgen jener angemessenen und zeitnahen Reaktionen der Bindungspersonen.
Das ist die Magie des Optimismus, der als sichere Basis die Grundlage für jedes weitere Bindungsverhalten im Leben eines Menschen und eine wunderbare Basis für Resilienz darstellt. Die Bedeutung der frühen Bindungserfahrungen kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden – dieses unsichtbare magische Bindungsband macht das Leben leichter, wenn es stabil und elastisch ist, oder eben schwerer, wenn es porös, sehr dünn oder gar nicht vorhanden ist.
Eine sichere Basis ist nach Bowlby die Grundlage dafür, dass ein Kind etwa ab dem ersten Lebensjahr langsam damit beginnt, sich von der Bezugsperson zu lösen und die Welt zu entdecken. Am Anfang der Welterkundung ist das Kind oft noch unsicher und sucht immer wieder die Nähe dieser Person, später genügt es, wenn es weiß, dass sie noch immer da ist. Dieses Verhalten verweist auf das Entstehen eines sicheren Bindungsverhaltens und damit die Bereitschaft, gesunde und zuverlässige Beziehungen zu anderen einzugehen, vor allem später im Erwachsenenalter, etwa zu Freunden, Partnern und den eigenen Kindern. Fehlt diese sichere Basis, bleibt das Kind ängstlich, und die Exploration, also die Erkundung der Welt, wird erschwert. Das stört bei einem jungen Kind kaum jemanden, es sei denn, die Eingewöhnung in der Kita verläuft nicht nach Plan.
Später aber, in der Schule, nennt sich das Ganze dann schnell Lernstörung, und es wird zum Problem, wenn Kinder ängstlich, mutlos, lustlos und erfolglos sind. Der Druck auf Kinder und Eltern ist immens, wenn es in der Schule nicht so läuft wie erwünscht – das ist zumindest meine Erfahrung aus rund 15.000 Beratungsstunden in den vergangenen zehn Jahren. Manche Kinder fühlen sich von ihren Eltern und Lehrern abgelehnt, glauben nicht, dass ihnen etwas zugetraut wird, und trauen sich auch selbst kaum etwas zu. Sie haben Angst vor der Schule, Angst vor schlechten Noten, Angst vor der Reaktion ihrer Eltern und sie haben nie gelernt, dass Lernen Freude machen kann. Wenn Eltern informiert und mutig genug wären, auf ihr Herz und ihre innere Stimme zu hören und weniger auf Experten der alten Schule, könnten viele der Schwierigkeiten, die Kindern begegnen, vermieden werden.
Was aber, wenn es um die Feinfühligkeit der Mutter nicht so gut bestellt ist, weil sie als Kind keine sichere Basis hatte, deshalb selbst keine sicheren Bindungen aufbauen konnte und ihrem Kind nicht das geben kann, was es braucht?
Mary Ainsworth beobachtete noch zwei weitere Muster von Bindungsverhalten, die unsicher-vermeidende Bindung und die unsicher-ambivalente Bindung, die beide durch unzuverlässige Reaktionen der Bezugspersonen entstehen und im späteren Leben nur schwer zu verändern sind.117 Bei einem unsicher-vermeidenden Bindungsstil zeigen Kinder starke Stress- und Unruhesymptome, sie sind schwer zu beruhigen und können ihre Gefühle nicht adäquat ausdrücken. Als Erwachsene haben sie es oft schwer, sich auf Beziehungen und Nähe einzulassen, vermeiden Intimität oder können diese nur schwer zulassen, obwohl sie sich eigentlich nach ihr sehnen. Typisch für diese Erwachsenen sind Stop-and-Go-Beziehungen. Der unsicher-ambivalente Bindungsstil zeichnet sich durch große Ängstlichkeit und Anhänglichkeit des Kindes aus, das unter starken Trennungsängsten leidet und sich an die Mutter klammert. Erwachsene empfinden später oft eine starke Angst vor dem Verlassenwerden, sind sehr eifersüchtig und kontrollierend und können nicht gut alleine sein. Sie kommen mit Trennungen kaum zurecht, fühlen sich aber gleichzeitig in Beziehungen schnell eingeengt.
Es ist schwere Kost, ich weiß, aber die Bindungsqualität eines Kindes ist nun einmal abhängig von der Bindungsrepräsentation der primären Bezugspersonen, und das ist in unseren Breitengraden meistens die Mutter. Es ist so unermesslich wichtig, wie Mütter mit ihren Kindern umgehen und wie sie die Beziehung zu ihren Kindern leben.
Wie unbefangen und frei von äußeren Urteilen und Bewertungen oder von eigenen Traumata können Sie mit Ihren Kindern interagieren? Je autonomer Sie als Bezugsperson in Ihrer Bindungsrepräsentation sind, umso wahrscheinlicher wird auch Ihr Kind ein sicheres Bindungsverhalten zeigen. Für Eltern lohnt es, sich mit dem Thema Bindung intensiv auseinandersetzen. Wenn Sie sich dabei unsicher fühlen, sollten Sie nach entsprechender Unterstützung Ausschau halten. Es gibt inzwischen zahlreiche exzellente bindungsorientierte Beraterinnen, die Ihnen Mut machen, wenn Ihr eigener Mut Sie vielleicht einmal verlässt. Diese Beratungen funktionieren, auch in Form von Online-Sitzungen, und sind sehr niedrigschwellig.
Mir ist es in diesem Zusammenhang besonders wichtig, zu betonen, dass Sie ein kleines Kind nicht verwöhnen, indem Sie sich ihm zuwenden, sondern, dass die enge Bindung und Liebe die spätere Selbstständigkeit eines Kindes überhaupt erst ermöglicht.
Ich möchte zudem festhalten, dass frühe Bindungserfahrungen zwar entscheidend für das gesamte Leben eines Menschen, jedoch nicht in Stein gemeißelt sind. Selbst wenn Kinder keine sichere Bindung an ihre Mutter haben, können sie später im Leben sichere Bindungen aufbauen. Das ist zwar nicht einfach, aber möglich. Ein gutes Beispiel dafür sind Adoptivkinder,118 deren erste Lebensjahre nicht von Zuwendung geprägt waren und die sich von diesen frühen traumatischen Vernachlässigungserfahrungen gut erholt haben.
Die beste Nachricht beim Thema Bindung lautet: Es reicht vollkommen aus, wenn man im Leben eine sichere Bindung zu mindestens einer Person hat. Das muss nicht die eigene Mutter sein. Auch das ist ein wichtiges Ergebnis der bereits angesprochenen Kauai-Studie!
Sichere Bindungen schützen sowohl Kinder als auch Erwachsene vor psychischen Krisen, wirken stärkend bei emotionalen Schwierigkeiten und erleichtern es Menschen, all den hohen sozialen Anforderungen standzuhalten.119 Unsichere Bindungen hingegen sind ein Risikofaktor für eine Vielzahl psychischer Störungen.
Es gibt allerdings nicht nur die verschiedenen Bindungsstile, sondern auch Bindungsstörungen. Diese haben weitreichende Folgen. Bindungsstörungen entstehen durch Verlusterfahrungen, Missbrauch, Misshandlungen, Zurückweisungen – also bei emotionaler Gewalt. Man spricht dann auch von einer Deprivation der Bindung, einer reaktiven Bindungsstörung oder einer Bindungsstörung mit Enthemmung.120 Statt Zuwendung und Liebe erfährt das Kind Zurückweisung und Gewalt. Betroffene Kinder zeigen oft Kontaktstörungen, Distanzlosigkeit, Ablehnung, Aggressionen und selbstverletzendes Verhalten und landen nicht selten in Heimen oder Psychiatrien.
Das 2019 in Deutschland produzierte Drama Systemsprenger unter der Regie von Nora Fingscheidt zeigt eindrücklich das tausendfache Schicksal solcher Kinder in staatlichen und auch privaten Institutionen in Deutschland. Viele von ihnen haben derart häufig einen Abbruch der so wichtigen Bindungen erlebt, dass sie nun selbst ein wahllos freundliches, aufmerksamkeitssuchendes Verhalten ohne jede Distanz oder jeden Selbstschutz an den Tag legen. Sie haben Schwierigkeiten beim Aufbau tiefergehender Beziehungen, was sie anfällig für Missbrauch und Ausbeutung macht. Auch Trennungserfahrungen, psychisch und chronisch kranke Eltern und soziale Belastungen, wie etwa Armut, können zu Bindungsstörungen führen.121
Im Zusammenhang mit Bindungsstörungen werden nach dem Münchner Kinder- und Jugendpsychiater Karl Heinz Brisch sieben Typen unterschieden: Kinder mit Typ I zeigen keinerlei Bindungsverhalten, weil sie in ihrem Leben nie eine echte Bezugsperson kennengelernt haben und auch zu anderen Menschen keine Bindung aufnehmen. Zu Typ II zählen Kinder mit einem undifferenzierten Bindungsverhalten, bei denen man auch von einer sozialen Promiskuität spricht. Das bedeutet, sie nehmen rasch und unangemessen enge Bindungen auch zu Fremden auf. Typ III umfasst Kinder, die auch noch im Schulalter eine starke Anhänglichkeit an ihre Bezugsperson zeigen und klammern. Typ IV subsumiert Kinder mit gehemmtem Bindungsverhalten und tritt vor allem bei körperlich misshandelten Kindern auf. Typus V beschreibt Kinder mit einem aggressiven Bindungsverhalten, Typus VI zeichnet sich durch eine Rollenumkehr aus. Das Kind übernimmt die Rolle des Erwachsenen, etwa, weil es bei schwachen oder kranken Eltern aufgewachsen ist, um die es sich kümmern musste. Bei Typus VII finden sich starke Bindungsstörungen, die sich auch schon bei Babys und Kleinkindern psychosomatisch äußern, etwa durch exzessives Schreien im Säuglingsalter, Bauchschmerzen, Schlafstörungen, Fütter- und Gedeihstörungen. Auch hier gibt es inzwischen viele bindungsorientierte Ambulanzen, Beratungs- und Therapiemöglichkeiten, die Eltern unterstützen und ihnen beistehen.
Er hält sich hartnäckig: Der Mythos, Kinder würden durch (zu viel) Aufmerksamkeit und Fürsorge zu Tyrannen. Geprägt hat diesen Begriff der umstrittene Kinderpsychiater Michael Winterhoff.122 Die Angst, dass Kinder ihre Eltern manipulieren, dominieren und ihnen entgleiten, also nicht so funktionieren, wie Erwachsene es wollen, und im Leben gänzlich versagen, wird oft als Begründung für emotionale und psychische Gewalt herangezogen. Eltern und Verantwortliche in Kitas, Schulen, Kinderheimen und anderen Institutionen argumentieren noch immer, dass zu viel Zuwendung Kindern letztendlich schade und sie sich in symbiotisch-narzisstischen Beziehungen befinden. Für mich falsche, unfassbare Aussagen, aber für viele unsichere Erwachsene ist es leichter, an einfache, höchst autoritäre »Lösungen« zu glauben und im Umgang mit Kindern entsprechend zu handeln. Kinder per se als Tyrannen zu bezeichnen, gehört zu jenen grotesken und schädigenden Auswirkungen der »schwarzen Pädagogik«, die ich anprangere. Dieses Denken muss hinterfragt und verändert werden.
Ich denke, nach allem, was Sie nun über Bindung und die möglichen Folgen seelischer Gewalt an Kindern wissen, können Sie das Bild vom Kind als Tyrann schnell vergessen. Kinder sind keine Tyrannen, weil sie in bestimmten Situationen die Befriedigung ihrer Bedürfnisse einfordern. Sie sind evolutionäre Erfolgsmodelle. Wir sollten uns über sie freuen, sie lieben und sie in all ihrem Eigensinn und ihrem Lebenswillen ernst nehmen und unterstützen.
Nehmen wir beispielsweise »schwierige« Babys: Sie weinen viel, lassen sich nicht hinlegen, wollen nur getragen werden und fordern unüberhörbar und mit Nachdruck die Befriedigung ihrer Bedürfnisse ein. Für Eltern und für die Gesellschaft sind diese Kinder oft ein Problem, doch in Wahrheit handelt es sich um nicht weniger als ein tolles, evolutionäres Erfolgsmodell.123 Gemeinhin geht man davon aus, dass »schwierige« Kinder ihre Eltern mehr unter Stress setzen und sie deshalb einem höheren Risiko für Vernachlässigung und emotionale und physische Gewalt ausgesetzt sind. Man könnte also meinen, dass dieses herausfordernde Verhalten auch in früheren Zeiten schlechtere Überlebenschancen bedeutet haben müsste – so die Theorie. Das wollte der Forscher Martin de Vries überprüfen und begleitete eine Gruppe von Massai während einer Dürre- und Hungerperiode. Dabei fand er heraus, dass diejenigen Babys, die lautstark die Befriedigung ihrer Bedürfnisse einforderten, höhere Überlebenschancen haben als jene, die leise und leicht zu handhaben waren.124 Laute, unbequeme Babys sind aus Evolutionssicht also die erfolgreicheren, was die Vermutung nahelegt, dass wir alle von solchen Babys abstammen. Das bedeutet für Sie persönlich: Sie verfügen demnach über die Fähigkeit, auch unter widrigsten Umständen dafür zu sorgen, dass jemand auf Ihre Bedürfnisse reagiert und Sie versorgt. Diese Fähigkeit ist ganz tief in Ihnen angelegt. Falls Ihr Kind also auch deutlich kommuniziert und Aufmerksamkeit vehement einfordert – herzlichen Glückwunsch, es sorgt gut für sich und wird nicht überhört, im Gegensatz zu einem Kind, das vielleicht still und leise vor sich hin leidet und dadurch übersehen wird.
Kindliche Bedürfnisse gehen nicht immer mit jenen der Erwachsenen konform, das kann und sollte auch niemals das Ziel sein. Ja, es gibt einen herausfordernden Berufsalltag, den nicht minder anstrengenden Haushalt, möglicherweise eine Partnerschaft, die ebenfalls Aufmerksamkeit braucht, die eigenen Bedürfnisse, eine oft fordernde Herkunftsfamilie und den Freundeskreis, den man auch nicht vernachlässigen will. Umso wichtiger ist, sich immer wieder und wieder sehr bewusst und klar in Erinnerung zu rufen, dass es die Lebensumstände sind, die anstrengen und ermüden, nicht die Kinder.
Wir alle können und sollten, sowohl individuell als auch gesellschaftlich, daran arbeiten, dass sich an diesen stressigen Lebensumständen etwas ändert. Erziehende und betreuende Menschen sollten entlastet werden, Kinder nicht mehr pathologisiert und in ihrem Bindungsverhalten geschädigt werden, denn die Folgen von andauernder emotionaler Gewalt sind drastisch für die betroffenen Kinder und damit für uns als Gesellschaft.
Der Weg in einen gewaltbewussteren Umgang mit Kindern führt zunächst über Information. Sowohl das Wissen um Bindungsverhalten als auch der Blick zu indigenen Gesellschaften kann unseren Horizont erweitern und uns zeigen: Feinfühligkeit und ein aufmerksamer Umgang mit den Bedürfnissen unserer Kinder sind die Schlüssel zu einer glücklichen Kindheit und einer gesunden und resilienten Psyche im Erwachsenenalter. Ganz egal, was Ihr Umfeld versucht, Ihnen einzureden, hören Sie auf das, was Ihr Herz Ihnen sagt – vertrauen Sie sich und Ihrem Kind, und trauen Sie sich und Ihrem Kind vor allem viel zu. Informieren Sie sich über bedürfnisorientierte Begleitung, schauen Sie sich Vorträge zum Thema kindliches Lernen an und das Wichtigste, vermutlich auch das Schwerste: Sorgen Sie für möglichst viel Entspannung und möglichst wenig Druck in sich selbst und in Ihrem Leben. Nehmen Sie dafür gerne meine Klarheit und meine professionell helfende Hand an und lassen Sie sich weiterhin durch dieses Buch von mir begleiten. Vertrauen Sie der Bindungsforschung, denn sie zeigt, dass Ihr Bauchgefühl richtig ist, wenn Sie Ihr Kind liebevoll begleiten und beschützen. So können wir alle gemeinsam dafür sorgen, dass Seelenprügel in absehbarer Zeit schon Geschichte sein werden!
Im dritten Teil des Buches lade ich Sie jetzt dazu ein, mehr über die Bedeutung der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft in Kitas und Schulen zu erfahren. Ich zeige Ihnen auch, wie wichtig Kinderschutz ist, nicht nur für die Kinder, sondern für unsere Welt!