Bamberg
Urzelle war das karolingische Castrum Ba­ben­berg im Bereich des heu­tigen Doms, dessen An­fänge bis ins 8. Jh. reichen. 997 be­gann der spätere deutsche Kö­nig Hein­rich II. (ab 1002) mit dem Ausbau der Burg. 1007 wur­de sie zum Sitz eines neu gegründeten Bistums erhoben. Be­vor er 1046 zum Papst ge­wählt wurde, war Clemens II. hier Bischof. Bamberg stieg in dieser Zeit zu einer der wich­tigs­ten Städte des Heiligen Römischen Reiches auf. Wie­derholt fanden an der Reg­nitz Reichs­tage statt.
Weltkulturerbe: die Bamberger Innenstadt

Weltkulturerbe: die Bamberger Innenstadt

Vermutlich zu Beginn des 13. Jh. wurde auf den Fundamenten der bei­den vor­aus­ge­gan­genen (abgebrann­ten) Dom­bau­ten der Grundstein für das heu­tige Bau­werk gelegt; die Ein­weih­ungsfeierlichkeiten fanden im Mai 1237 statt.
Die Bürgerschaft siedelte zuerst auf dem schmalen Streifen zwischen dem lin­ken Reg­nitzarm und dem Berggebiet. An­fang des 12. Jh. wuchs die Stadt in den Bereich der heutigen Innenstadt hi­n­ein. Höhe­punkt der städtischen Ent­wick­lung war der Bau des Rathauses im 14. Jh. In den folgenden Jahr­hun­derten kam es ständig zu Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen Geistlichkeit und Bür­gerschaft, denn die Pri­vilegierten des „heiligen Be­zirks“ woll­ten sich nicht an den Bau­kos­ten für eine si­chere Wehr­anlage beteiligen.
Von 1612 bis 1630 regierte der He­xen­wahn die Stadt. Bischof Georg Fuchs von Dorn­heim und sein Weihbischof Frie­d­rich Förner ließen in besonders ein­ge­rich­te­ten Kammern 600 Men­schen fol­tern und anschließend um­brin­gen, da­r­un­ter den Bür­ger­meis­ter.
Die Wende kam Anfang des 18. Jh. mit den bauwütigen Bischöfen von Schön­born. Unter ihrer Herrschaft er­hielt die Stadt das bis heute prägende barocke Ge­wand. Es wurde viel abge­ris­sen, re­no­viert, um­gestaltet - Bam­berg erlebte sei­ne große ku­l­tu­relle Blüte­zeit.
1796 wurde die Stadt, wie ganz Süd­deutsch­land, von der französischen Re­vo­lu­tionsar­mee erobert. Ein fol­gen­rei­ches Ereignis, denn 1803 ging Bamberg mit sei­nem Bistum als Entschädigung an Bayern.
Stadt der Dichter
Um 1800 zählte Bamberg neben Hei­delberg, Jena und Berlin zu einem Zen­trum der romantischen Bewe­gung. Wilhelm Heinrich Wacken­ro­der, Fried­rich Wil­helm Joseph von Schelling, Ludwig Tieck, Achim von Arnim, E. T. A. Hoff­mann und Jean Paul gaben sich im „frän­ki­schen Rom“ ein Stell­dich­ein. Noch heu­te be­sitzt die Stadt ein reges literari­sches Leben. Da­für ste­hen Namen wie Hans Woll­schläger, Karl­heinz Deschner (Re­li­gi­ons- und Kir­chen­kri­tiker), Gerhard C. Krisch­ker, Paul Maar, Tankred Dorst und Nora Gomringer. Aus Bam­berg stammen übrigens auch die Er­folgsautorin Tan­ja Kinkel (geb. 1969), die mit historischen Roma­nen Mil­lio­nen­auf­la­gen er­zielt, und der Publizist, freie Jour­nalist, Rundfunk- und TV-Autor Peter Braun (1960-2016), der mit zahl­rei­chen Veröf­fentlichungen, ins­be­son­dere auch zu E. T. A. Hoffmann, auf sich auf­merksam machte. In Bam­berg lebt und ar­bei­tet ferner der Historiker, Li­te­ra­tur­wis­sen­schaftler und Do­zent Dr. Rolf-Bern­hard Essig (geb. 1963), der in seinen Büchern und Le­sungen von Kü­hen auf dem Eis, pfeifenden Schwei­nen und selt­sa­men Bärendiensten er­zählt - kurz­um über alles, was hin­ter un­se­ren Redensarten und Sprichwörtern steckt.
Mit Stolz erinnert die Stadt daran, dass der Abt Ger­hard von Seeon Bam­berg schon im Jahr 1012 als „Buchstadt“ lobte. Bistums­grün­der Hein­rich II. ver­sah die Stadt mit großzügiger Start­hilfe, wozu auch die be­rühm­te Minia­tur­h­and­schrift der sogenannten Bam­ber­ger Apo­ka­lypse zählte. Das Scrip­to­rium der Be­ne­dik­ti­nermönche auf dem Mi­chelsberg und später der Au­tor Hugo von Trim­berg mach­ten Bam­berg im Mittelalter zu einer der be­kann­tes­ten Schreib- und Il­lumi­na­to­ren­werkstät­ten.
Zu Beginn des 20. Jh. wurde Bam­berg kurzzeitig sogar zu dessen Haupt­stadt, als die 1919 aus München vor der Räte­bewegung geflüchtete ba­ye­ri­sche Re­gie­rung mit ihrem ersten de­mo­kra­tisch ge­wählten Ministerpräsidenten Hoff­mann in der Domstadt Zu­flucht fand. Die Neue Residenz wurde Re­gie­rungs­sitz, im Ge­richts­gebäude kam das Jus­tiz­mi­nis­te­rium, im Bahnhof das Ver­kehrs­mi­ni­s­te­rium unter. Die Sitz­un­gen hielt der Land­tag in den Har­mo­nie­sälen am Schil­ler­platz ab. Am 12. Au­gust 1919 wurde dort die „Bam­ber­ger Ver­fassung“ ver­ab­schie­det, die bis zur Macht­übernahme der Nazis in Kraft blieb. Das 95 Artikel um­fas­sende Werk war die erste demo­kra­ti­sche Verfas­sung Ba­y­erns. Sie gilt noch heu­te in vielerlei Hin­sicht als modern. So sah sie Volks­be­gehren und Volks­ent­schei­de vor und ge­stand jedem Bür­ger den „Anspruch auf eine an­ge­mes­sene Wohnung“ zu.
Im Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt - an­ders als ihre großen Nachbarinnen Würz­burg und Nürnberg - vom Bom­ben­hagel der Alliierten weitgehend ver­schont. Viel schlechter erging es der seit dem 11. Jh. bestehenden jüdischen Ge­mein­de, de­ren Mitglieder während der na­tionalsozialistischen Diktatur sys­te­ma­tisch in Kon­zen­t­rationslager ver­schleppt und getötet wurden. Nur zwei der ins­ge­samt 270 Ge­mein­de­mit­glie­der, die nicht vorher emigriert wa­ren, über­leb­ten den Terror.
Stadtstruktur
Der „heilige Bezirk“ der Stadt zieht sich am westlichen Ufer der Regnitz den Hang hinauf. Hier konzentrieren sich Klo­ster­bauten, prunkvolle Bischofs­re­si­den­zen, Pa­läs­te des Geldadels und der mächtige Dom - eine steinerne Macht­de­mon­stra­tion der ab­so­lutistischen Fürstbischöfe. Aus vielen Ecken, Winkeln und Ein­gän­gen blicken Ma­don­nen hervor, 200 sind es allein im historischen Zentrum. Im Dom ruht Papst Cle­mens II. in einer Gruft - das einzige Grab eines Pontifex maxi­mus nördlich der Al­pen. Nebenan der schöns­te aller Bamberger Höfe - die Al­te Hof­haltung: hol­pri­ges Kopf­stein­pflaster, Stein, Holz und Fachwerk unter einem go­ti­schen Steildach.
Mit­tel­punkt Bambergs ist heute die Fuß­gängerzone um den Grünen Markt und den Maxplatz. Auch wenn die Innen­stadt als Einkaufsort an­ge­sichts der Park­situation und der Konkurrenz der Ein­kaufsmärkte am Stadt­rand gelitten hat, lohnt sich ein Bummel. Der Max­platz wur­de zwar mo­der­nisiert, doch steht hier das Neue Rathaus mit sei­ner ba­rocken Fas­sa­de. Wo­chen­tags drängen sich die Men­schen zwischen den dicht stehenden Stän­den der Obst- und Gemüsebauern. Gleich daneben, in Rich­tung des linken Reg­nitz­arms, liegt der Grüne Markt mit der ba­ro­cken St.-Martins-Kir­che von 1693. Am Platz steht auch das ori­gi­nel­le Wahr­zeichen der Stadt, der Neptunbrunnen „Gobl­mo“ (Gabelmann), im Sommer der Jugendtreff.
Der Hain ist das Wohnviertel am Reg­nitz­fluss südöstlich der Altstadt. Die La­ge am gleichnamigen Park mit Frei­zeit­ein­richtungen vom Flussschwimmbad („Hainbad“) über den Ruderclub bis zum Tennisverein machen das Viertel zu ei­nem bevorzugten Wohngebiet.
Die Gärtnerstadt nordöstlich der Alt­stadt, zwischen Main-Donau-Kanal und Bahn­hof, ist bis heute kleinstädtisch struk­tu­riert und spiegelt Bambergs jahr­hun­der­te­alte große Gartenbautradition. 2012 war sie Teil der Landes­garten­schau und ge­hört zum UNESCO-Welt­kultur­erbe Bam­berg.
Sehenswertes
Der Dom: Zusammen mit den Kaiser­domen in Speyer, Mainz und Worms ist der Bam­ber­ger Dom eines der im­po­san­tes­ten deutschen Bauwerke des Mit­tel­alters. Seine vier schlan­ken Türme be­herrschen seit Jahrhunderten das Bild der Stadt. Der Bau ent­stand in der Zeit des Übergangs von der Romanik zur Go­tik, die wuchtigen Ton­nen­ge­wölbe zei­gen schon eine gewisse Leichtigkeit. 1237 er­hielt der heutige „Dom St. Pe­ter und Georg“ unter Bischof Eckbert von An­dechs seine feierli­che Wei­he. Der Dom steht an der Stelle einer von Hein­rich II. errichteten Kathed­rale, die 1012 ge­weiht wur­de. Nach dem Dreißig­jäh­ri­gen Krieg wurde der Dom mo­der­nisiert und er­hielt eine barocke Innenausstattung. In der Roman­tik wurde der ba­ro­cke Zier­rat komplett wieder entfernt. „Stil­rei­ni­gung“ nannte man das 1836 un­ter Kö­nig Lud­wig I. Das bekannteste Kunst­werk im Dom ist das Standbild des Bam­ber­ger Reiters, die ä­l­tes­te er­hal­te­ne lebens­echte Reiterplastik des Mit­tel­alters. Die­ses Werk eines un­be­kann­ten Bild­hauers, entstanden um 1235, wurde als Ideal­bild des mittelalterlichen Kö­nigs- und Rit­ter­tums von den Nationalsozialisten pro­pa­gandistisch missbraucht.
Alte Hofhaltung beim Dom

Alte Hofhaltung beim Dom

Hoch­grab für Kai­ser Heinrich II. und Ge­mahlin Kunigunde Das Grabmonument wur­de vom Würzburger Bild­hauer Til­man Riemen­schneider zwischen 1499 und 1513 aus Jura­mar­mor geschaffen, es liegt zwischen den Trep­pen zum Georgenchor. Die Be­trach­tung der Re­liefs lohnt - sie erzählen die Le­genden der bei­den hei­li­gen Bistums­grün­der: die Feuerprobe der Kai­se­rin, bei der Kuni­gunde über glühende Pflug­scha­ren (Zei­chen der Fruchtbarkeit) gehen muss­te, um ihre Unschuld zu beweisen, da sie des Ehe­bruchs angeklagt war; ihre Ent­loh­nung der un­zu­friedenen Bauarbeiter von St. Ste­phan; die Ster­beszene Heinrichs II.; die Wä­gung der See­le durch Erzengel Mi­chael und die Heilung ei­nes Stein­leidens Kaiser Hein­richs durch den hl. Benedikt.
Marienaltar Im südli­chen Querschiff; ein Werk von Veit Stoß (1523). Im Zentrum des Altars aus Lin­den­holz steht die Geburt Christi. Das ur­sprüng­lich für Nürnberg bestimmte Meis­ter­werk kam dort nur für kurze Zeit zur Gel­tung (in der Kar­me­li­tenkirche) und wurde, nach­dem sich Nürn­berg zur Reformation be­kannt hatte, nach Bam­berg gebracht.
Papstgrab Papst Cle­mens II. (ehemaliger Bi­schof von Bamberg) war nur neun Mo­nate lang das höchste Kir­chen­amt ver­gönnt. Vermut­lich wur­de Cle­mens 1047 von sei­nem ab­gesetzten Vor­gänger ver­giftet! Das Grab ist nur im Rahmen einer Führung zu­gänglich.
Ecclesia und Synagoge An den südlichen Chor­schranken stehen die beiden be­rühm­ten Plastiken aus der ersten Hälfte des 13. Jh. Wäh­rend die Synagoge mit ver­bun­de­nen Augen und gebrochenem Stab als Be­sieg­te dargestellt wird, soll Ecclesia, die Ver­körperung der Kir­che, durch ihre Krone als Herrscherin wirken.
Die beiden Domkühe (-esel) Die Plastiken am nord­west­li­c­hen Turm wurden als Dank für die flei­ßi­gen Dombauhelfer angebracht. Das Ori­ginal kann aus nächster Nähe im Dom­mu­seum besichtigt werden. Die an der Fassade angebrachten Kopien wurden zwar erst nach dem Zwei­ten Weltkrieg der Wit­terung ausge­setzt, sind aber heute schon stark angegrif­fen.
Ostchor-Krypta Die dreischiffige Hallen­kryp­ta beherbergt das Grab des Bischofs Gun­ther von Bamberg. Hier ist auch König Kon­rad III. be­graben, der 1152 starb und die Kro­ne an Fried­rich Barbarossa weitergab.
Fürstenportal Haupttür des Doms (um 1230) am nördlichen Seitenschiff mit einer Dar­stel­lung des Jüngsten Gerichts.
Gnadenpforte Die romanische Pforte (am Ost­chor) zeigt den hl. Georg (links) als Rit­ter, Pet­rus mit dem Buch, die thronende Ma­ria sowie das heilig gesprochene Kö­nigs­paar Hein­rich und Kunigunde (rechts).
Mo-Mi 9-18, Do/Fr 9.30-18, Sa 9-11.30 und 13-16.30 Uhr (um 12 Uhr öffentliches Orgel­kon­zert), So 13-18 Uhr. Nov. bis April Mo-Mi 9-17, Do/Fr 9.30-18, Sa 9-16.30, So 13-17 Uhr. Ein­tritt frei. Eine Be­sichti­gung wäh­rend der Gottes­diens­te ist nicht mög­lich.
Füh­rungen Mo-Sa 10.30, 14, 15 Uhr, So 14 und 15 Uhr, Nov. bis April Mo-Sa 10.30 und 14 Uhr, So nur 14 Uhr. Pers. 5 €, unter 15 J. frei, Tickets im Diözesanmuseum (siehe unten).
Virtueller Rundgang: Einen informativen Rund­gang bietet die sehr gute Webseite www.bamberger-dom.de.
Diözesanmuseum: Das Museum links ne­ben dem Dom war ursprünglich das ge­mein­same Haus der St.-Georgen-Brü­der. Aus dem Domkapitel ent­wi­ckelte sich das sog. Metropolitan-Kapitel, die Ver­wal­tungs­gemeinschaft des Bis­tums. Das heutige Kapitelhaus wurde 1773 nach den Plänen von Balthasar Neu­mann fer­tig­ge­stellt. Herz­stück der Samm­lung (im Obergeschoss) sind die präch­ti­gen mit­tel­al­ter­li­chen Textilien, da­runter der Ster­nenmantel Kaiser Hein­richs II. und der Man­tel seiner Gat­tin Kunigunde. Der um 1020 aus blau­em Sei­dendamast gefer­tig­te Man­tel des Bis­tums­gründers Hein­rich beschreibt mit sei­nen Goldstickereien die ge­samte Him­mels­sphäre mit vielen Stern­bildern und religiösen Symbolen. Der Durch­mes­ser des ein­drucks­vollen Ge­wands be­trägt fast drei Meter. Der mit auf­wen­di­gen Goldstickereien ge­schmück­te Ku­ni­gundenmantel zeigt Darstellungen aus der Weihnachts­geschichte und dem Le­ben von Petrus und Paulus. Be­ach­tens­wert auch die teil­weise erhaltene Tu­ni­ka Kai­ser Heinrichs II. (11. Jh.), der Chor­man­tel der heiligen Kunigunde (um 1000) und das Grabtuch des Bamberger Bi­schofs Gun­ther (11. Jh.).
Di-So 10-17 Uhr, Mo geschlossen. Eintritt 4 €, erm. 3 €, un­ter 15 J. frei, Familie 6 € bzw. 3 €. Dom­füh­rungen s. oben. Dompl­atz 5, Ein­gang links ne­ben Eingang zum Dom. Tel. 0951-5022502, www.dioezesanmuseum-bamberg.de.
Alte Hofhaltung, Historisches Muse­um: Der Komplex am Domplatz steht an der Stelle der einstigen königli­chen Pfalz, die bei der Gründung des Bistums (1007) in den Besitz des Bi­schofs über­ging. Die meisten Gebäude, die man heute sieht, stammen aus dem 15. und 16. Jh. Die Front zum Domplatz wird vom Kanzlei­bau (1568) bestimmt. Den schöns­ten Teil der Alten Hofhaltung, den Innen­hof, be­tritt man durch die Schöne Pfor­te, die ein Relief mit Maria, flankiert von Kai­ser Heinrich II. und Kuni­gunde, schmückt. Der Innenhof wird durch hohe spät­go­ti­sche Fachwerkgebäude (häufig auch als deutsche Renaissance bezeichnet) mit ma­le­ri­schen Galerien be­stimmt, die in der zweiten Hälfte des 15. Jh. ent­stan­den. Im Sommer dient das Ensemble als Kulisse für die Freilichtinszenierungen der Cal­derón-Festspiele. Ge­gen Ende des 16. Jh. hatte die Alte Hofhaltung als Fürsten­sitz ausge­dient. Beamte und Diener zo­gen ein, Stallungen und Wirt­schafts­räume entstanden.
Historisches Mu­seum: Das stim­mungs­volle Museum ist im Re­nais­san­ce­bau der Alten Hofhaltung (am Eingang links) und in weiteren Ge­bäu­den um den Hof untergebracht. Auf etwa 4000 m² Aus­stellungsfläche - ausgehend vom neu­en Anbau - sind in der früheren Bi­schofs- und Kaiserpfalz Ex­po­nate von der vorgeschichtlichen Zeit bis ins 20. Jh. zu sehen. Zur Samm­lung ge­hören Skulp­tu­ren aus 1000 Jahren (z. B. die „Bam­berger Götzen“) sowie Gemälde vom Mit­tel­al­ter bis in die Gegenwart. Hinzu kom­men hand­werkliches Gerät, wis­sen­schaft­liche Ins­trumente und Uhren aus dem 16.-19. Jh., Baugeschichtliches wie etwa das Modell der Bamberger Ket­ten­brücke aus dem 19. Jh., die als Vorbild für die Brooklyn Bridge in New York gilt, und die Dauerausstellung „Im Fluss der Ge­schichte - Bambergs Lebens­ader Reg­nitz“. Der alte Marstall wurde saniert und beherbergt heute wechselnde Aus­stellungen sowie all­jährlich die weih­nacht­liche Krippen­aus­stellung. Im zwei­ten Ober­geschoss befindet sich seit 2015 die Dauer­ausstellung „Jüdisches in Bam­berg“. Wert­volle Tafel­ge­mäl­de des Ba­rock schmücken als Leih­gaben die Staats­gale­rie der Neu­en Residenz (s. u.).
Mitte März bis Ende Okt. Di-So 10-17 Uhr (im Winter geschlossen). Ein­tritt 7 €, erm. 6 €, Schü­ler 1 €. Domplatz 7, Tel. 0951-5190746 (Kasse), www.museum.bamberg.de. Auskunft zur Alten Hofhaltung und Re­si­denz: Schloss- und Garten­verwaltung Bamberg, Dom­platz 8, Tel. 0951-519390.
Neue Residenz mit Staatsgalerie: Mit dem Bau des fürstbi­schöflichen Barock­pa­las­tes wurde 1695 be­gon­nen. Auftraggeber war Lothar Franz von Schönborn, der Fürst­bischof von Bam­berg und Kur­fürst von Mainz, der als großer Barockbau­herr in die Ge­schich­te ein­ging, obwohl das Dom­ka­pi­tel ein Bauverbot erlassen hat­te, um Geld zu spa­ren. Doch 1697 hob der Papst das Verbot auf, und Schön­borns Architekt Jo­hann Leon­hard Dien­tzenhofer bekam den Auftrag für die Neue Residenz. Schon 1704 war alles in Rekordzeit fix und fer­tig. Bis heu­te blieb der prächtige Ba­rock­bau un­ver­än­dert. Noch groß­zü­gi­ge­re Pla­nungen, u. a. von Bal­tha­sar Neu­mann, zu de­ren Ver­wirk­li­chung ein Teil der Alten Hofhaltung hät­te ab­ge­ris­sen wer­den müssen, wurden aus Geld­man­gel verworfen. Ein Teil des rie­sigen Pa­lasts kann im Rah­men einer 45-minütigen Führung be­sich­tigt wer­den: viel Stuck, frän­kische und fran­zö­si­sche Möbel, Por­zellan und Fayencen aus China und Hol­land - an nichts wurde in den fürstbi­schöflichen Wohn- und Re­prä­sen­tati­ons­räumen ge­spart.
Höhe­punkt der Führung ist der Kai­ser­saal mit sei­ner plas­ti­schen De­cken­be­ma­lung (1707-09, Zen­tral­pers­pek­ti­ve von der Mit­te des Rau­mes). Durch sei­ne Fresken ver­suchte Hof­maler Mel­chior Steidl, den nied­ri­gen Raum hö­her wir­ken zu las­sen. Die Säle wur­den mit aus Wien im­por­tier­ten Fay­ence­öfen be­heizt; die Be­feue­rung er­folg­te durch separate Be­diens­te­ten­gänge. In den Räu­men leb­te Kö­nig Otto I. von Grie­chen­land bis zu sei­nem Tod 1867 mit sei­ner Ge­mah­lin Ama­lie, nach­dem der Wit­tels­bacher fünf Jahre zu­vor aus Hel­las ver­trie­ben wor­den war.
Staatsgalerie: Die Galerie der Bay­e­ri­schen Staats­ge­mäl­de­samm­lung mit Schwer­punkt Spätgotik und Ba­rock ist im 1. Stock des Gebsattelhauses (west­licher Flügel) un­ter­ge­bracht. Zu sehen sind zahl­rei­che Bil­der be­rühm­ter Künstler aus der Dü­rer­zeit, zum Bei­spiel Mi­cha­el Wol­ge­mut, Hans Bal­dung Grien oder Hans Wolf. Wich­tig­s­tes Ex­po­nat ist die Lu­cre­tia von Lukas Cra­nach d. Ä. Ein Flü­gel der Neuen Re­si­denz wird auch von der Baye­ri­schen Staats­bib­lio­thek ge­nutzt (→ Museen).
Tägl. 9-18 Uhr (Okt.-März 10-16 Uhr). Ein­tritt 4,50 €, erm. 3,50 €. Dom­platz 8. Füh­run­gen durch die Prunk­räume etwa al­le 20 Min. An der Kasse auch In­fos und Tickets zu Dom­bergführungen, die die Neue Re­si­denz, die Alte Hofhaltung und den Dom um­fassen (4 €, erm. 3 €; Kombiticket in Verbindung mit Schloss See­hof 7 €, erm. 5,50 €). Tel. 0951-519390, www.schloesser.bayern.de.
Selten ist der Rosengarten der Neuen Residenz im Sommer so leer

Selten ist der Rosengarten der Neuen Residenz im Sommer so leer

Ro­sengarten: Die von der Residenz ein­gerahmte Terrasse, voll vom Duft tau­sen­der Rosenbüsche, bietet einen ma­le­rischen Blick zum Michelsberg und über die Stadt. Um den Springbrunnen sind Ro­sen­beete mit Rokokofigürchen (an­tike Göt­ter und Jahreszeiten) von Fer­di­nand Tietz symmetrisch an­ge­ord­net - es sind allerdings nur Kopien, die Ori­gi­nale werden im His­torischen Mu­seum auf­bewahrt. Der pit­toreske Pavillon wur­de als Teehaus mit chinesischem Ro­ko­ko­dach erbaut und dient heute tags­über als Café (nur im Sommer).
Kam­mer­mu­sik-Serenaden: Für die abend­li­chen Konzerte von Juli bis September (20 Uhr) kann man sich keinen schö­neren Rah­men vor­stel­len. Tickets 24-39 € (bis 10 J. frei) Domplatz 8. www.rosengarten-serenaden.com.
Katakomben des fränkischen Roms: Das Bamberger Berggebiet wurde im 17. und 18. Jh. durchlöchert wie ein Schwei­zer Käse - in den feinkörni­gen Sandstein ließen sich spie­lend Stollen trei­ben. Die Ge­wölbe waren sozusagen der überdi­mensionale Kühl­schrank der Stadt. Die konstant niedrigen Tempera­turen wa­ren op­timal für die La­ge­rung von Bier, Wein und Nah­rungs­mitteln. Lange schlum­merte die Un­ter­welt Bam­bergs im Dunkel des Vergessens, ehe sie von den Na­zis wiederentdeckt wurde. 1944 be­zo­gen zwei Bamber­ger Rüstungs­zu­liefer­be­triebe Stollen unter dem Ste­phans- und Kaulberg. Am 22. Feb­ruar ka­men bei der Bom­bardie­rung des Ste­phans­berg­bun­kers 54 Men­schen um, da­run­ter auch Zwangsarbeiter. In die­ser Zeit wur­den unterir­dische Ver­sor­gungs­lager an­gelegt, die die Stadt nach Kriegs­ende kurzzeitig in ein Schlaraffen­land ver­wan­del­ten: Wein, Schoko­lade, Zi­ga­ret­ten in Hülle und Fülle. Wochenlang soll der wür­zige Ge­ruch des Weines über dem Ste­phans­berg gelegen haben. Die „Ka­ta­kom­ben des fränkischen Roms“ kön­nen im Rah­men einer Gruppen­be­sich­ti­gung begangen werden.
Führungen: Zuletzt Mai bis Okt. immer Fr 18 Uhr, 9 €/Pers. Gelegentlich auch Kinderfüh­run­gen. Ta­schen­lampe für jeden ist Pflicht, war­me Klei­dung und feste Schuhe werden em­pfoh­len. An­mel­dung bei der städtischen Volks­hoch­schule, Tel. 0951-871108. Infos und Ter­mine auch bei der Tourist-Information.
Der „Himmelsgarten“ von Sankt Michael - ein gemaltes Blumen-Früchte-Kräuterbuch
Manchmal haben Katastrophen auch etwas Gutes, zum Beispiel die vom 27. April im Jahre 1610. Da brannte die Mi­chels­kirche, wie die Bamber­ger das Gotteshaus nennen, lichter­loh. Nur die Fun­da­mente blieben stehen. Als das Dach vier Jahre später völlig neu auf­gebaut war, ging der Abt da­ran, sich für die Aus­stat­tung des go­tischen Deckenge­wölbes etwas Be­son­deres ein­fallen zu las­sen. Ein Himmelsgarten zum Lob Gottes sollte dar­aus wer­den. So pin­selten im frühen 17. Jahrhundert versierte Fres­ken­ma­ler 580 Pflan­zen bo­ta­nisch genau an die De­cke - ein gemaltes Blu­men-, Früchte- und Kräuterbuch sozusagen: Maiglöck­chen, En­zian, Sei­fenkraut, Ka­mil­le, Jas­min, Tomate, Ananas, Granat­apfel, Tabak und so fort. Manch­mal irr­ten die Künst­ler al­lerdings ein wenig: So ist die Bohnen­blüte gelb statt weiß und die Toma­ten­blü­te rot statt gelb gemalt. Zart und leicht wirkt die De­cken­malerei am Kreuz­rippengewölbe der ehemaligen Klo­sterkirche. Die natürli­chen Far­ben der Kräuter und Gräser, der Bäume und Sträucher, der Blüten und Früch­te sind auch vier Jahrhunderte nach ihrer Ent­ste­hung so leuchtend wie am ersten Tag.
Karmelitenkloster auf dem Kaulberg: Hin­ter der ba­ro­cken Eingangsfassade war­tet ein wun­der­schö­ner romanischer Kreuz­gang (1392) mit schönen Ka­pi­tell­mo­ti­ven auf seine Entde­ckung. Se­hens­wert ist auch die Karmelitenkirche, die von Leonhard Dien­tzenhofer zwi­schen 1692 und 1701 ba­rock umgestaltet wurde.
Klosterpforte tägl. 8-11.30 und 13-18 Uhr. Preis­gekrönter Klosterladen („schönster Klo­ster­laden Deutschlands“) in ei­nem 400 Jahre al­ten Gewölbe (Di-Sa 10-18 Uhr), hier kann auch ein Audioguide für die Besichtigung ge­lie­hen wer­den (4 €). Karme­li­ten­platz 1 (Kaul­berg), Tel. 0951-95290.
Ganzjahres-Krippe Obere Pfarre

Ganzjahres-Krippe Obere Pfarre

Obere Pfarre: Der hohe Turm mit der eins­tigen Türmerwohnung prägt die Sil­houette der Altstadt. Der Bau aus dem 14. Jh. ist die größ­te gotische Kirche der Stadt. Be­achtenswert sind die Braut­pforte an der Nord­seite, das Gnadenbild der thro­nenden Muttergottes im Hoch­al­tar und die sich mit dem Kirchenjahr verändernde riesige Krippe.
Eisgrube 4, Un­te­rer Kaulberg.
Synagoge: Die jüdische Gemeinde Bam­bergs ist durch den Zuzug von Bür­gern aus Osteuropa wieder gewachsen. Das neue Gemeindezentrum mit Sy­na­goge, Mik­we und Ge­mein­schafts­räu­men an der Willy-Lessing-Straße (Nä­he Schön­leins­platz) wurde 2005 ein­geweiht. Zu den Vortragsveranstaltun­gen und Gottes­diens­ten sind Besucher herzlich will­kom­men.
Vorträge regelmäßig Di, Mi, Do 19-21 Uhr. Gottesdienste Fr 18 Uhr, Sa 10 Uhr. Tel. 0951-297870, www.ikg-bamberg.de.
Michelsberg und Benediktiner­klos­ter: Auf Ausläufern des Steigerwalds thront das einstige Kloster St. Michael über der Stadt. Nicht nur wegen der schönen Aussicht, auch wegen der außer­ge­wöhn­lichen Deckenmalerei in der früheren Klo­sterkirche lohnt ein Besuch. Ge­grün­det wurde St. Michael schon unter Hein­rich II., als die Ge­gend noch nicht voll­ständig christianisiert war. Als mäch­ti­ger Streiter gegen das Hei­den­tum er­hielt Erzengel Michael die Patenschaft. Im 12. Jh. erlebte das Klos­ter sei­nen geis­ti­gen und wirtschaftlichen Höhepunkt. Nach Brand­katastrophen und star­ker Be­schä­digung in den Bauernkriegen machten Leonhard und Jo­hann Dient­zen­hofer aus der mittelalterlichen Klosterburg zwi­schen 1696 und 1725 ei­ne weit­ge­hend barocke Anlage. Davon zeugt auch das Innere der Klosterkirche. Ku­rios ist am Ende des rechten Seitenschiffs die Hei­lig-Grab-Kapelle: An der De­cke ein bild­reicher Toten­spiegel. Die Stuck­re­liefs zei­gen ungewöhnliche Sichtweisen: Da holt der Tod Arme und Reiche, Kinder und Alte, aber er bläst auch Sei­fen­bla­sen und denkt, einen Toten­schä­del be­trach­tend, über sich selbst nach. Heute sind im ehemaligen Kloster ein Alters­heim und das Brauermuseum zu Hause (→ Mu­seen).
Achtung: Die Kirche ist wegen umfangreicher Sanierung seit Jahren ge­schlos­sen, man geht von einer langen Bauphase aus. Aktuelle Infos unter medienportal.bamberg.info/presse/st_michael_entdecken-496/
Essen & Trinken Café-Restaurant am Michaels­berg, auf der Rückseite der Kloster­an­la­ge in den alten Ge­mäu­ern. Im Som­mer Gartenbetrieb, toller Blick über die Dä­cher Bam­bergs. Eigene Kondito­rei, diver­se Ta­ges­menüs. Tägl. 11-18 Uhr, Di und Mi Ruhetage. Tel. 0951-57484, www.cafe-michelsberg.de.
Ristorante da Francesco, Nordseite des Klos­ter­ho­fs. Ein Ort für gehobene Ansprüche, mit Ju­gend­stil-Wintergar­ten, umgeben vom ehr­wür­di­gen Ge­mäuer über der Stadt - schö­ner als im Lokal der beiden Brüder aus Sizilien kann man in Bamberg kaum spei­sen. Sinn für Ästhetik, ge­paart mit Klas­sikern der italieni­schen Küche, saiso­na­len Köstlichkeiten und ex­qui­siten Wei­nen. Mai-Sept. tägl. ab 11 Uhr, Okt.-April ab 17 Uhr, Sa/So Mittagstisch. Tel. 0951-2085777, www.francesco-bamberg.de.
Spektakuläres Brückenrathaus

Spektakuläres Brückenrathaus

Altes Rathaus in der Regnitz: Das Ge­bäu­de besticht schon durch seine Lage auf einer künstli­chen Insel - eine Brü­cke „durch“ das Rathaus verbindet hier Oberstadt und Unterstadt. Die Ur­sprün­ge des Gebäudes gehen auf das 11. Jh. zu­rück, im Kern ist es gotisch. Der Sage nach verweigerte der Bischof den Bam­berger Bürgern einen geeig­neten Platz, um ihr Rathaus zu bauen. Statt zu re­si­gnie­ren, begannen die Bür­ger, sich in der Regnitz neues Bauland zu schaffen: Hunderte Eichenholz­pfähle wurden in den Fluss geschlagen, die so geformte In­sel diente als Bau­grund des im­po­san­ten Gebäudes. Das Rathaus markiert bis heu­te die Grenze zwischen der bischöf­li­chen und der bür­gerlichen Stadt. Nach einer Explosi­on im Jahr 1440 wurde das Alte Rat­haus neu errichtet, 1668 wurde ihm ein originelles Fachwerkgebäude an­gefügt, das Rott­meis­terhaus. Heute do­mi­nie­ren barocke Elemente, denn der go­ti­sche Bau wur­de Mitte des 18. Jh. vom Bamberger Architekten Michael Küchel „modernisiert“. Die Außen­fas­sade ist über und über mit Fresken bemalt, Al­le­go­rien für die Tugenden von Her­r­schern. Ei­ne Seite ist dem Bischof, eine der Bür­ger­schaft zugewandt. Bei genauem Hin­se­hen entdeckt man auch die vier Ele­men­te und die vier Jahres­zeiten. Das Mit­tel­bild auf der Ostseite zeigt die bi­schöf­liche Re­gierungs­führung. Prächtige Ro­ko­kobalkone mit dem Wappen der Stadt und des Bi­schofs schmücken den Brü­cken­turm.
Die Eichenpfähle tragen das Rathaus bis heute und erweisen sich als äußerst belastbar - von 1897 bis 1922 fuhr so­gar die Straßenbahn durch das Rathaus ...
Im Inneren befindet sich im 1. Stock der Ro­ko­ko­sit­zungssaal, den die Stadt für Repräsentationszwecke nutzt. In zwei Ge­schos­sen des Gebäudes ist seit 1995 die Porzellansamm­lung „Glanz des Barock“ des verstorbenen Kölner Kunstmä­zens Peter Lud­wig unter­gebracht. Unter den 450 Exponaten finden sich Straßburger Fa­yen­cen und Porzellan aus der Manu­faktur in Meißen. Bamberg genießt auch einen großen Ruf als Krippenstadt - ein Glanzlicht des Krippenwegs ist zur Weihnachtszeit ebenfalls im Al­ten Rat­haus zu sehen: eine Barock-Krip­pe aus der Sammlung Ludwig.
Sammlung Ludwig Di-So 10-16.30 Uhr, Eintritt 6 €, erm. 5 €, Schüler 1 €, Familie 12 €. Tel. 0951-871871, Info zu Füh­run­gen Tel. 871142.
Welterbe-Besucherzentrum: Das Sand­stein­ge­bäude mitten im Fluss, ge­gen­über des alten Rathauses am linken Reg­nitz­arm, ist nicht zu übersehen. Das Zen­trum dokumentiert und informiert über die Entwicklung der Stadt, die seit mehr als einem Vierteljahrhundert zum UNESCO-Welterbe zählt.
April-Okt. 10-18 Uhr, Nov.-März 11-16 Uhr, Eintritt frei. Unter Mühlbrücke 5, Tel. 0951-871816, www.welterbe.bamberg.de.
Fischerstechen auf der Regnitz
Die Fischerstecher, bewaffnet mit vier Meter langen Holzstangen, ba­lancieren auf dem Bug der langen, schmalen Kähne. Der Fahrer des Bootes muss sich dabei mög­lichst ruhig fortbewe­gen, nicht ruck­artig, denn sonst wird sein Kom­pag­non eine leichte Beute für den Gegner und in den Fluss ge­sto­ßen. Alljährlich Ende August zur Sandkerwa, dem größ­ten Volksfest der Re­gion, treten die Besten zum Wett­bewerb an. Die Sand­straße verwan­delt sich wäh­rend der Kirch­weih in eine ki­lo­meterlange Theke. Die Sandkerwa ist übri­gens kein von oben verordnetes Fest, son­dern wurde von den Bürgern im Jahr 1950 aus der Taufe gehoben. Viel­leicht erklärt das ihre Be­liebt­heit. Je­weils am Montag gegen 22 Uhr steigt ein präch­tiges Feuer­werk in den Himmel, das Zehntausende in die Alt­stadt und an das Reg­nitz­ufer lockt. Im Jahr 2015 gab auf dem Wasser ein ganz be­son­deres Gefährt: Der fränkische Milliardär Michael Stoschek war während der Sandkerwa un­ge­nehmigt mit einem Am­phi­bien­fahr­zeug auf der Regnitz unterwegs. Der Chef des Auto­mobil­zu­lie­fe­rers Brose, der die Aufregung um seine Ak­tion nicht verstand, muss­te für seine Aktion ein Bußgeld von 200 Euro zah­len (für seine Idee ei­nes Kfz-Klebekennzeichens musste er da­gegen eine Geldbuße von 150.000 Euro zahlen).
Klein Venedig: Kleine, schiefe Häuser mit Balkonen und winzigen Vorgär­ten am Ufer, davor schaukelnde Fischer­käh­ne - das Bamberger Post­kar­ten­motiv! Die meis­ten der Wohnhäuser stammen aus dem 17. Jahrhundert und wurden in den letzten Jahrzehnten aufwendig sa­niert. Der Flussabschnitt von der Un­te­ren Brü­cke bis zur Markusbrü­cke bildet im Au­gust die Kulisse für Bambergs größ­tes Volks­fest, die Sandkerwa mit Fi­scher­ste­chen (→ Kastentext) und Feuer­werk.
Klein Venedig und seine Fischerhäuser

Klein Venedig und seine Fischerhäuser

Schloss Geyerswörth: Südlich unter­halb des Alten Rathauses, über eine Holz­brü­cke erreichbar, liegt das Ende des 16. Jh. errichtete fürstbischöfliche Stadt­schloss, des­sen prächtig aus­ge­mal­ter Re­nais­sance­saal der Stadt für repräsentative Zwe­cke dient. Der Turm des Schlos­ses bie­tet ei­nen der schönsten Blicke auf die Stadt, ist aber für die All­ge­mein­heit ge­schlossen.
2017 beschloss der Stadtrat eine Sanierung von Schloss Geyerswörth in Höhe von knapp 17 Mio. Euro, die Hälfte des Geldes steuert der Bund bei. Bis die Sanierung beendet ist, wird es keine Veranstaltungen im lauschigen Innen­hof geben.
Böttingerhaus: Den wohl schönsten Bür­ger­palast in der Altstadt ließ sich der hohe Beam­te Ignaz Tobias Böttinger, Be­rater des Fürstbischofs Lothar Franz von Schön­born, von 1706 bis 1713 nach dem Vorbild italienischer Palazzi erbauen. Leider erwies sich der imposante Bau nach seiner Fertigstellung als un­be­wohn­bar - das Treppenhaus ist zum Hof­gar­ten offen und nicht beheizbar, für frän­ki­sche Winter völlig ungeeignet. Böt­tin­ger baute daraufhin für sich und seine 12köpfige Familie ein zweites Mal: die Villa Concordia. Das kara­mell­farbene Böt­tin­ger­haus ist heute in Privatbesitz und beherbergt eine Kunstgalerie.
Judenstraße 14.
Villa Concordia: Nur 200 m von seinem Barockpalais entfernt ließ sich Ignaz To­bias Böttinger wenige Jahre nach dem missglückten Bau des Böttingerhauses (s. o.) von 1716 bis 1722 von Johann Dientzenhofer ein an der Regnitz ge­le­ge­nes ro­man­tisch Wasserschloss bauen. Heute ist die „Concordia“ Sitz des In­ter­na­tio­nalen Künstlerhauses Bam­bergs - eine Art Villa Massimo in Fran­ken. Hier fin­den Konzerte, Ausstellungen und an­dere Veranstaltungen bei oft freiem Eintritt statt. Un­ter ihrer derzeitigen Leiterin, der Lyrikerin Nora Gomringer, hat das Künst­ler­haus enorm gewonnen. Gom­rin­ger erhielt u. a. 2015 den begehrten Ingeborg-Bachmann-Preis.
Concordiastraße. Den schönsten Blick auf die Villa hat man vom Mühlwörth aus.
St. Martin: Die Jesuitenkirche der Brüder Dientzenhofer am Grünen Markt, zu­gleich die ein­zi­ge barocke Kirche der Stadt. Da sich der arme Orden keine Kup­pel leisten konn­te, malte Giovanni Fran­ces­co Marchini 1714 eine originelle Il­lu­sion. Be­ach­tens­wert ist die Pietà im rech­ten Seitenaltar aus dem frühen 14. Jh.
Jakobskirche: Die Säulenbasilika mit ih­rem hellgelben Sandstein auf dem Dom­berg ist An­laufpunkt für den Frän­ki­schen Jakobsweg von Kronach nach Nürn­berg. Be­ach­tens­wert sind das große barocke Deckenfresko im Tiepolo-Stil des Würz­bur­gers Chris­toph Fesel und die kleinen spätgotischen Wandfresken.
Die Altenburg: Der 33 Meter hohe Burg­turm auf dem höchsten der sieben Hü­gel der Stadt ist von überall zu sehen. Ihre markante Lage wurde einst für ei­ne schnellere Kom­munikation ge­nutzt: Der am Turm hängende Eisenkorb dien­te der Übermitt­lung von Feuersignalen an die 20 km entfernte Giechburg bei Scheßlitz. Die wuch­tige Burg mit ihrer ho­hen Ringmauer wird bereits 1108 urkund­lich erwähnt und dien­te knapp 150 Jahre später als Wohnsitz der Bi­schö­fe. 1553 wurde die Altenburg im sog. Mark­grafenkrieg schwer beschädigt. Re­s­tau­rie­rungsarbeiten gab es im 19. und 20. Jh.; da­bei entstanden auch eine Kapelle (1843) und ein weiteres Ge­bäu­de, in dem heu­te ein stimmungsvolles Re­stau­rant un­ter­gebracht ist (→ Res­tau­rant Al­ten­burg) .
Unterhalb der Burg befindet sich ein großer Parkplatz, mit dem Bus ist sie vom ZOB (Pro­me­na­denstr.) in 15 Min. erreichbar. Infos zur Be­sichtigung unter Tel. 0951-53387.
Das E.T.A.-Hoffmann-Museum

Das E.T.A.-Hoffmann-Museum

Museen
E.T.A.-Hoffmann-Haus: Zwei Jahre war er arbeitslos, dann trat er die Stelle als Thea­terkapellmeister in Bam­berg an. Ernst Theo­dor Ama­deus Hoffmann (1776-1822), der Jurist aus Königsberg, wur­de allerdings bald das Opfer intriganter En­sem­ble­mitglieder, so­dass er das damals 17.000 Ein­woh­ner zählende Städtchen nach fünfjährigem Auf­enthalt 1813 wie­der verließ. Bis dahin wirkte er als Mu­sik­kri­tiker, Büh­nenbildner, Regisseur und nicht zu­letzt auch als Komponist. In Bam­berg ent­stan­den u. a. die ro­man­ti­sche Oper „Au­rora“, das „Miserere“ und die „Duetti“ für die Musikschülerin Julia Mark. Der Bam­berger Wein- und Buch­händ­ler Fried­rich Karl Kunz avancierte schließ­lich zum ers­ten Ver­leger Hoff­manns. Am Schil­ler­platz (!) steht das klei­ne, schmal­brüstige Häu­schen, in dem der Poet mit seiner Frau lebte. Die Räu­me seiner ehe­ma­li­gen Woh­nung in dem 1762 er­bauten Haus kön­nen be­sichtigt wer­den. Im Erdgeschoss wur­de ein fan­ta­sievoll-ver­wirrendes „Spie­gel­ka­bi­nett“ ein­ge­rich­tet, wie es Hoff­mann wohl sel­bst ge­liebt hät­te. Hier kann der Be­sucher in Licht­kästen das Mul­tita­lent Hoff­mann ken­nen­ler­nen: Ma­nus­krip­te, Partituren, Ta­ge­bü­cher usw. Im Ober­ge­schoss sind u. a. Bü­cher aus­gestellt. Neuerdings kann man sich Hoffmann hier auch in­ter­ak­tiv am Bildschirm nähern. Übrigens hat die Stadt dem Dich­ter auch künst­le­risch ih­re Re­fe­renz er­wie­sen, indem sie ihn zu­sam­men mit dem Ka­ter Murr in Bronze gie­ßen ließ. Das Denk­mal steht schräg ge­gen­über vom Mu­seum.
Mai-Okt. Di-Fr 13-17 Uhr, Eintritt 2 €, Schü­ler/Stu­d. 1 €. Schillerplatz 26. Führungen unter Tel. 0951-9684493.
Gärtner- und Häckermuseum: Bam­berg war einst eine bedeutende Gärt­ner­stadt mit bis zu 550 Meistern. Im 16. Jh. no­tier­te ein Chronist: „Keine Land­schaft Deutsch­lands erzeugt mehr und grö­ße­re Zwiebeln, keine größeren Rü­ben und Kohl­köpfe. Füg hierzu die Süß­wur­zel, die im Bamberger Land in sol­cher Men­ge aus­gegraben wird, dass man hoch­ge­türm­te Wagen damit bela­den sieht.“ Die­ses Süßholz, besonders wich­tig als Arz­nei und für die Lak­ritz­pro­duktion, wurde bis nach Prag, Wien und Ungarn exportiert. Da­neben liefer­ten die Gärt­ner ihren Ge­müsesamen bis nach Eng­land. Das 1979 als Mu­seum er­öffnete Gärtner­haus von 1767 ver­mit­telt mit dem Haus­garten einen Ein­blick in die Lebens- und Arbeitswelt um 1900. Anlässlich der Lan­des­gar­ten­schau 2012 wurde das Museum re­no­viert und neu ge­staltet. Trotz der über­aus ge­lun­ge­nen (auch in­ter­aktiven) Aus­stellung über die Arbeits- und All­tags­welt der Gärt­ner und Häcker ist das ei­gent­liche Highlight des Museums der Sor­ten­garten da­hin­ter: eine lebendige, blü­hende Gartenbaukultur. Gärtner- und Häcker­fest ist am dritten Sonn­tag im Juli.
Mitte April bis Ende Okt. Di-So 11-17 Uhr. Eintritt 4 €, erm. 3,50 €, Kind/Jugendl. 1 €, Audio­guide im Eintritt enthalten. Mit­tel­straße 34, Tel. 0951-30179455, www.ghm-bamberg.de.
Stadt des Buchdrucks und der Zensur
Bam­bergs prominente Bürger hat­ten stets ein kritisches Verhältnis zur Stadt. E. T. A. Hoffmann schrieb nach seinem fünfjährigen In­ter­mezzo an der Reg­nitz am 21. April 1813, dem Tag seiner Ab­reise: „Meine Lehr- und Marter­jah­re sind nun in Bam­berg ab­ge­büßt.“ Ein Jahr vor Hoffmann war der Philo­soph Ge­org Wil­helm Frie­drich Hegel nach Bamberg gekommen, der als Redak­teur der „Bam­berger Zeitung“ ei­nen kritischen Journalismus be­grün­den woll­te und an der Zen­sur schei­terte. Auch der Buchdruck hat in Bam­berg eine bedeutende Rolle gespielt. Verschiedene Quellen spre­chen von der nach Mainz zweitältesten Buchdruckerstadt Deutsch­lands. Ein Geselle Gu­ten­bergs, Albrecht Pfister, druckte die so­ge­nannte Armenbibel und stattete sie mit Holz­schnitten aus. Stadt­führer wählen gerne den Weg vom Sonnenplätzchen in die Schim­melsgasse, die von der Judenstraße direkt zur Regnitz führt, und zei­gen das Haus mit der einstigen Druckwerkstatt. Eine Ge­denk­tafel aller­dings sucht man vergebens.
Naturkundemuseum: Schon das Ge­bäu­de des ehemaligen Jesuiten­kol­legs, das auf Plä­ne von Leonhard Dien­t­zen­ho­fer zurückgeht, ist sehens­wert. Im West­flü­gel ließ 1795 Fürst­bi­schof Franz Lud­wig von Erthal den „Vo­gelsaal“ ein­rich­ten. Er gilt - weltweit - als der schöns­te historische Natur­kun­de­saal die­ses Stils und hat mehr als 200 Jahre wech­sel­voller Geschichte in na­he­zu originalem Zustand über­lebt. Die Wand­ver­tä­fe­lun­gen, die umlau­fen­de Galerie und die reich verzierten Vi­tri­nen ma­chen den Saal sel­bst, nach einer aufwendigen Re­no­vie­rung, zu einem glän­zenden Aus­stel­lungs­stück. Die klas­sizistische Raum­schöp­fung ver­mit­telt mit Tau­senden bunter Tier­prä­pa­ra­te (hauptsächlich Vögel) na­tur­kund­li­che Kenntnisse mit oft re­gio­na­lem Bezug. Die interes­sant auf­berei­tete Dau­er­aus­stel­lung er­zählt die Ge­schich­te der Erde und des Lebens mit Hilfe mo­derner Medien.
April-Sept. Di-So 9-17 Uhr, Okt.-März 10-16 Uhr. Eintritt 3,50 €, erm. 2 €, unter 18 J. 1 €, unter 6 J. frei. Fleischstraße 2. Tel. 8631249, www.naturkundemuseum-bamberg.de.
Fränkisches Brauereimuseum: „Das Bier hier ist gut“, konstatierte schon der Phi­lo­soph He­gel vor 200 Jahren. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Die Ver­ar­bei­tung von Hopfen und Malz hat in Bamberg eine lange Tradition. 1979 grün­dete sich ein För­derverein, der in den historischen Ge­wöl­ben der ehe­ma­ligen Be­ne­dik­ti­ner­braustätte auf dem Mi­chels­berg das kleine Museum ein­rich­te­te, das viele Besucher anlockt. His­torische Ge­räte und hunderte weitere Ex­po­na­te do­ku­mentieren den Produk­tions­prozess von der Her­stel­lung des Malzes bis zum trink­fertigen Bier. In eintägigen Seminaren kann man sich zum zertifizierten „Bier­kieser“ (Fachberater des Bieres) aus­bil­den lassen.
April-Okt. Mi-Fr 13-17, Sa/So/Feiertag 11-17 Uhr. Eintritt 4 €, erm. 3,50 €. Bierkieser-Se­mi­nare kosten 149 €/Person. Michels­berg 10 f. Be­sich­ti­gun­gen unter Tel. 0951-53016, www.brauereimuseum.de.
Staatsbibliothek: Allein wegen dem pracht­vollen Lesesaal lohnt ein Be­such der Staatsbibliothek in der Neuen Re­si­denz. Die Bestände stammen aus den 1803 sä­ku­la­ri­sier­ten Klöstern des Bistums. Heute verwahrt die For­schungs­bib­lio­thek 370.000 Bän­de, da­run­ter 5500 Hand­schriften und 3400 Bü­cher aus der Früh­zeit des Buch­drucks. Zu den Glanzlichtern ge­hö­ren die sog. „Bamberger Apo­ka­lyp­se“ aus dem 11. Jh. und der „Bamberger Psalter“ aus den Jah­ren 1230/40. Wechselaus­stel­lun­gen ge­ben vertiefte Ein­bli­cke in die Schätze.
Mo-Fr 9-17, Sa 9-12 Uhr, im Aug. Sa ge­schlos­sen. Ein­tritt frei. Neue Residenz, Dom­platz 8, www.staatsbibliothek-bamberg.de.
Unterwegs in Bamberg
Hoch auf die Bierkeller: An warmen Som­merabenden ist Bambergs Innen­stadt fast ausgestorben. Wenn die Schat­ten län­ger werden, spazieren seit Jahr­zehn­ten die Bamberger hoch zum Ste­phans­berg und zum Kaulberg. „Auf dem Kel­ler“ wird das saubere Tischtuch aus­ge­breitet, die fränkische Brotzeit aus­ge­packt und ein kühles Fassbier be­stellt. Ge­öff­net sind die Bierkeller von Anfang Mai bis Ende September. Karte
Spezial-Keller 38, die „demokratisierende Kraft des Bieres“ (Gerhard C. Krischker) spürt man auf dem Spezi-Keller, wie er von Ein­hei­mischen ge­nannt wird, am besten: Hier dis­kutie­ren Stu­den­ten mit Pro­fes­so­ren, Le­ser mit Journalisten, Bürger mit Stadt­räten. Der Bier­keller auf dem Ste­phans­berg (ne­ben der Sternwarte) bietet ei­nen maleri­schen Blick aufs Domviertel und vor­zügli­ches Rauch­bier. Der Schrifts­teller Gün­ter Eich ver­e­wigte vor Jahr­zehnten Kel­ler, Bier und Blick in sei­nem Gedicht „Aus­sicht vom Spezial-Kel­ler“. Wäh­rend des Som­mersemes­ters ist der Spe­zial-Keller Wallfahrtsort für Bam­ber­gs Studen­ten. Le­ckere fränkische Brot­zei­ten wie Ziebe­les­käs (Quark mit Salz, Pfeffer, Schnitt­lauch oder Küm­mel) und Bratwürste. Net­te Be­die­nung. Kin­der­spiel­platz. Im Winter lockt der Kachelofen in der Gaststube. Di-Sa ab 15 Uhr, So/Feiertag ab 10 Uhr (mit Mit­tags­tisch), Mo Ruhetag. Stern­wart­str. 8, Tel. 0951-54887, www.spezial-keller.de.
Wilde Rose 39, weitläufiger Keller am Ste­phans­berg, seit 100 Jahren Sommertreff der Bam­ber­ger unter Kastanienbäumen. Kein Aus­blick. Im Sommer Jazz- und Blas­mu­sik im Mu­sikpavillon. Selbst­be­die­nung. Eigenes Obst wird zu Obst­brän­den verarbeitet. Bei schö­nem Wet­ter Mai bis Sept. ab 16 Uhr, Sa/So/Feiertag ab 15 Uhr. Obe­rer Stephansberg 49, Tel. 0951-57691, www.wilde-rose-keller.de.
Greifenklau 41 Brauereigaststätten.
Vom Alten Rathaus zur Altenburg: Der rund einstündige Spaziergang beginnt beim Alten Rathaus. Gehen Sie in Rich­tung Dom, nach 150 m biegt links die Lugbank ab, die zum Pfahlplätzchen, dem Wohn­haus Hegels, führt. Von dort zieht sich die breite Straße Unterer Kaul­berg steil den Berg hoch. Auf Höhe der Obe­ren Pfarre mit ihrem originellen Turm (loh­nen­de Besichtigung) biegen Sie rechts in das Gässlein Hinterer Bach (Treppe) ab. Nach we­nigen Metern treffen Sie auf den Fuß- und Radweg im Domgrund, der zwi­schen dem Kaul- und Domberg durch malerische Gärten führt. Er endet an ei­ner kleinen Kreuzung (Sutte). Von dort gibt es zwei Möglichkeiten:
Kürzere Va­ri­an­te: Gerade­aus beginnt die Al­ten­burger Straße. Die we­nig befah­rene As­phalt­stra­ße führt nach 1,5 km zum Ziel.
Romantische Variante: An der Kreu­zung in die kurze Ziegelgasse abbiegen und dort nach we­ni­gen Schritten in die Garten­straße, die nach 100 m einen schar­fen Knick (bei der Villa) macht und sich jetzt wie das Tal Teufelsgraben nennt. Die dich­te Wohnbebau­ung endet hier. Nach 300 m macht der Weg eine Rechts­kurve, Sie hal­ten sich links und fol­gen der Be­zeichnung Teu­fels­graben. Von fern sieht man schon den Berg­fried der Alten­burg. Der Weg führt vorbei an Haus­gärten und Wo­chen­endhäuschen. Am Ende, ca. 700 m nach der Biegung, links halten. Der stei­le Pfad mün­det in den Rü­be­zahl­weg, der das letz­te Stück durch den Wald der Bergkuppe nach oben führt.
Der Hain, Oase mit Fluss­schwimm­bad: Schon E. T. A. Hoffmann genoss die Spa­zier­gänge durch den malerischen Hain zwi­schen den beiden Reg­nitz­armen. Im Mittel­alter wuchs hier noch wilder Au­wald, der 1803 von Stephan Frei­herr von Stengel auf Wunsch des baye­ri­schen Kö­nigs nach dem Vor­bild des Eng­lischen Gar­tens in Münc­hen ge­stal­tet wurde. Mit sei­nen Pavil­lons, Denk­mä­lern, Tem­pel­chen und einem botani­schen Garten ist der Hain ein zen­t­rums­na­her Ort der Ruhe und Er­ho­lung.
Baden/Essen & Trinken Hainbad: Das Fluss­schwimm­bad im Luisenhain ist Bam­bergs originellstes Freibad - es ist ein Flussbad, ge­le­gen an ei­nem der schönsten Ab­schnit­te der al­ten Regnitz. Auf Holzplanken kann man sich son­nen, entspannen und Ab­küh­lung im (oft ziem­lich kalten) Fluss su­chen. Das Bad ver­fügt über ein Plansch­becken und einen Spiel­platz. Da es nur wenige Parkplätze gibt, am besten mit dem Rad oder dem Bus (Linie 909) hinfahren. Im Sommer tägl. 9-20 Uhr, Vor-/Nachsaison tägl. 8-19 Uhr. Mühlwörth 18a.
Bootshaus 40, neben dem Flussschwimm­bad, im Domizil des Bam­ber­ger Rudervereins gibt es eine idyllische Gar­ten- ­und Kunst-Wirt­schaft, von deren Bier­gar­ten aus man die Sport­ler auf der Regnitz be­obach­ten kann. Mai-Sept. ab 11 Uhr, Okt.-April Kaffee und Kuchen ab 14 Uhr, ab 18 Uhr Küche, Mo Ruhetag. Sonn-/Feiertage Mit­tagstisch sowie Kaffee und Kuchen. 1mal im Mo­nat Brunch (Reservierung empfohlen) Tel. 0951-24485, www.bootshaus-restaurant.de.
Geschichte für alle: Wer Bam­berg abseits der Touristenpfade ken­nen­ler­nen möchte, den lädt der Ve­r­ein „Ge­schich­te für Alle“ zu kultur­ge­schicht­li­chen Spa­zier­gän­gen ein. Die span­nen­den the­ma­ti­schen Rundgänge be­leuch­ten zum Bei­spiel die He­xen­ver­folgung, eines der dun­kelsten Kapitel der Stadt, führen durch das literari­sche Bamberg und durch das Gärtnerviertel oder wid­men sich der Kri­mi­nal­geschichte Bam­bergs und wei­te­ren historischen The­men. Un­be­kann­te Ecken, ver­ges­se­ne Per­sönlichkeiten und un­schein­bare Stra­ßen erwachen wieder zum Leben.
Geschichte für Alle e. V. ist über das Ins­ti­tut für Regionalgeschichte, Tel. 0911-307360, in Nürn­berg erreichbar. Bü­ro­zei­ten: Mo-Do 9-12.30 und 14-17, Fr 9-12.30 Uhr. Wiesentalstr. 32, 90419 Nürnberg, www.geschichte-fuer-alle.de.
Bamberger Skulpturenweg: Einer Welt­kulturerbestadt bekommt es gut, wenn sich die internationale Kunstwelt hier ein Stelldichein gibt. Das In­ter­na­tio­na­le Künstler­haus Villa Concordia hat 1998 da­mit begonnen, einen Zyklus „Moderne Plas­ti­ken“ in der Innenstadt zu in­stal­li­eren. Der Start mit den Bronze-Skulp­tu­ren von Fernando Botero aus Ko­lum­bien sorgte für erhitzte Diskussionen, die auch weiterhin jeden Neuzugang begleiten, wie beispielsweise die Skulp­tur Ankerfigur des Schweizers Bernhard Luginbühl (an der Konzerthalle) oder zuletzt die Skulp­tur „Langsamer Traum“ des Por­tu­gie­sen Rui Chafes (vor dem Restaurant Bi­schofs­mühle). Insgesamt zehn Künst­ler haben in Bamberg ihre Plastiken ge­zeigt, sechs haben eine „Vi­si­ten­karte“ ihres Schaf­fens (mit großem finanziellen En­ga­ge­ment der Bamberger Bürger) hin­ter­lassen; die am prominentesten plat­zier­te ist sicherlich der „Centurione I“ (2002) des Bildhauers Igor Mitoraj an der Un­te­ren Brücke. Der Skulp­turen­weg wird außerdem stetig erweitert um die Lüpertz-Fenster in St. Elisabeth (luepertz-fenster-bamberg.de). Die Großplastiken verteilen sich in der Innenstadt, ihre ge­nauen Standorte sind auf einer di­gi­ta­len Karte verortet:
www.bamberg.info/skulpturen.
Auf der Erba-Insel: Ab Mitte des 19. Jh. bis 1993 befand sich im Stadtteil Gau­stadt an der Regnitz die Baum­woll­spin­ne­rei ERlangen-BAmberg (kurz „ERBA“). Nach de­ren Ende lag das Gelände lange brach - und wurde erst mit der Vergabe der Lan­des­gartenschau 2012 an Bam­berg zu neuem Leben erweckt. Entstanden ist auf dem rund zwölf Hektar großen Are­al zwischen Regnitz und Kanal ein neu­er Park mit zahl­reichen Frei­zeit­mög­lich­kei­ten: Picknickplätze und Liege­wie­sen, Beach­volley­ball- und Bas­ket­ball­fel­der, Skywalks über dem Wasser, Aben­teuer­spielplätze sowie meh­rere Cafés/Restaurants. Integriert in die Anlage wur­den die hier schon an­säs­sigen Schre­ber­gärten. Ganz an der Nordwestspitze der Insel räkelt sich die Bronzefigur „Baer­bala“ von Rainer Kurka nack­t in der Sonne. In südöstlicher Rich­tung geht’s an der Regnitz entlang bis zur Mar­kus­brücke (Klein Venedig). Auch die Bam­berger Uni fand auf dem Areal Raum für ein neues Domizil (für die In­for­ma­tiker), und in der alten „Zwirnerei“, dem mächtigen Backsteinkomplex gleich ne­ben der Brücke, sind Studierende in mo­der­ne Apartments eingezogen.
Stadtbus-Linie 906 bis „Spinnerei“.
Praktische Infos
Information Tourist-Information, das im ehe­ma­ligen öffentlichen Badehaus ein­ge­rich­te­te Büro - mit herrli­chem Rosengarten davor - ist der Weltkultur­erbe-Stadt würdig. Mo-Fr 9.30-18, Sa 9.30-16, So/Fei­er­tag 9.30-14.30 Uhr. Ge­yers­wörthstr. 5, 96047 Bam­berg, Tel. 2976200, www.bamberg.info. Daneben das Res­taurant und Café Aposto mit Son­nen­ter­rasse: Tel. 0951-91700481.
Verbindungen Bahn: Viele Züge nach Haß­furt, Schweinfurt und Würz­burg. Bamberg ge­hört zum S-Bahn-Netz des VGN-Verbunds. Rei­se­zentrum im Bahnhof Mo-Fr 8-19, Sa 8-16, So 9-16 Uhr. Ser­vice-Tel. Tel. 0180-5996633.
Bus: Zentraler Busbahnhof (ZOB) nahe dem Grü­nen Markt/Max­platz. Fahrten nach See­hof, Al­ten­burg, Gau­stadt etc. Tagesticket (oder Wo­chen­ende) im Stadtgebiet 4,50 €, da­rü­ber hin­aus 5,40 €, Familie 7,20 € bzw. 8,90-12,90 €. Ser­vice­zen­trum am ZOB Tel. 0951-774977, www.stadtwerke-bamberg.de und www.vgn.de.
Die Bamberg Card bietet Ein­tritt in fast alle Mu­seen, freie Fahrt mit allen Stadt­bus­sen sowie eine Stadt­führung. Die Kar­te gilt am Tag der Ausstellung und an den bei­den fol­genden Tagen: 14,90 € pro Per­son in der Tou­rist-In­for­mation.
Aktiv
6-Hügel-Tour mit der Bamberger Bahn, nos­tal­gische 60 Min. von 10 bis 17 Uhr, Un­ter­bre­chungen nach Belieben. Tagesti­cket 9 €, Kind 3 €, Familie 19 €.
Bamberg mit Fahrrad in den Hain, in die Gärt­ner­stadt und zu den schönsten Punkten der Stadt auf 12 km. 20. April bis 15. Okt. Mo und Do 10 Uhr ab Tourist-Information, www.bambergundrad.de.
Größere Touren ins Umland findet man unter: www.adfc-bamberg.de.
Rudern: Am Leinritt im malerisch-dörfli­chen Stad­tteil Bug, dort, wo sich die Reg­nitz in einen lin­ken und einen rechten Arm teilt, werden Tret- und Ruderboote ver­lie­hen.
Venedig-Flair auch auf dem Fluss

Venedig-Flair auch auf dem Fluss

Rudern lassen: Man kann sich auch ro­man­tisch vom Bam­ber­ger Gon­doliere Jürgen „Luigi“ Riedel rudern lassen - in einer venezianischen Gondel! An Bord sieht man Klein Venedig, Altes Rathaus, die Denk­mal-Schleuse des Ludwig-Ka­nals und den Hain aus ungewöhnlicher Pers­pek­ti­ve. Karten in der Tourist-Information (6 Pers. 60 €/30 Min., Abfahrt an der Oberen Brü­cke am alten Kanal. Gon­del­te­lefon Tel. 0951-1206327, www.gondelfahrt.info.
Sams-Führung für Kinder und Erwachsene auf den Spuren des frechen Kobolds, den der Bam­berger Kinderbuchautor Paul Maar ge­schaffen hat. Von den drei Sams-Kinofil­men wird an Ori­gi­nalschauplätzen erzählt. April-Nov. 15 Uhr und nach Vereinbarung, Tel. 0951-202050. Start Alte Hof­haltung am Dom­berg. Karten in der Tourist-In­formation. www.sams-fuehrung-bamberg.de.
Schifffahrten auf Regnitz und Main, kür­zere Tou­ren via Klein Vene­dig zum Hafen ab Mai im Stun­den­takt von 11-16 Uhr. Erw. 12 €, Kind 6 €. Anlegestelle Am Kra­nen, Tel. 0951-26679, www.personenschiffahrt-bamberg.de.
Schwimmen: Flussschwimmbad Hainbad.
Bambados Familien/Sportbad, Europas ers­tes Pas­sivhaus-Hallenbad. Ein 50-m-Becken, zwei Rut­schen, Strö­mungskanal, Wasserfall­grot­te, Dach­ter­ras­se mit Warmwasser-Au­ßen­becken, Pi­ra­ten­schiff für Kinder und sechs Saunen mit Garten und Na­tur­ba­de­teich lassen keinen Wunsch of­fen. Erw. 4,60 (1½ Std.) bis 9,60 € (Ta­ges­kar­te), Kind 2,70-6,60 €. Pödeldorferstr. 174, Tel. 775555, www.stadtwerke-bamberg.de/bambados.
Frei­bad: Das Frei­bad ne­benan ist im Sommer kos­ten­los. Schwimm-, Erlebnis, Wellen-, Kin­der­becken sowie 57-m-Groß­wasserrutsche und Pi­ra­ten­schiff. Erw. 4,90 €, Kind 2,50 € (Ta­ges­kar­te). Pödeldorfer­str. 176, Tel. 0951-775140.
Stadtführung Fas­zi­na­tion Weltkultur­er­be: 2-stündige Führung mit Besuch von Dom, Alter Hofhaltung, Altem Rat­hau­s, Klein Venedig und wei­teren his­to­ri­schen Bauten - mit kundiger Lei­tung. Tägl. 10.30 und 14 Uhr, von Jan. bis März nur 14 Uhr. 9 €, erm. 4,50 €. Zudem ver­schie­de­ne Spe­zialführungen, z. B. „Bam­berg und sein flüs­siges Brot“, „Bamberg und seine He­xen“, Fahrradtouren sowie Abend­führungen, z. B. der Nacht­wäch­ter­rund­gang. Anmeldung bei der Tou­rist-In­for­ma­tion. Dort gibt’s auch Au­dio­gui­des für den „Stadtrundgang auf ei­ge­ne Faust“ (8,50 €).
Außergewöhnliche Stadtführungen und Tou­ren in die Fränkische Schweiz organisiert Chris­tian Erik Berkenkamp. Tel. 0170-8336032, www.bamberk.de.
EinkaufenKarte
Bio/Regional Unverpackt Laden 3: Interessante Aus­wahl an Lebensmitteln, Haar- und Duschseifen, Ge­wür­zen und Tees sowie Büchern zum The­ma Nach­haltigkeit und Müllvermeidung. Für den Spon­tan­einkauf stehen Gläser bereit, die man vor und nach dem Abfüllen wiegt. Für Nasch­katzen empfehlen wir geröstete Kakao­boh­nen oder karamellisierte Cashewnüsse. Mo-Fr 10-18, Sa 10-16 Uhr. In der Nähe des Bahn­hofs, Luit­pold­str. 36, Tel. 0951-18327752, www.unverpackt-bamberg.de.
Bio/Regional PeBo’s Ideenreich 1: Wer ungewöhnliche Ge­schenkideen sucht, ist hier richtig. Neben Uni­ka­ten aus eigener Nähstube - Brotbeutel, Kis­sen, Unterwäsche für Männer - gibt es re­cy­cel­tes Kunsthandwerk und Babysets. Besonders ge­fal­len haben uns die „Happy BAGS“ aus im­präg­nier­ter Bio-Baumwolle, die lebensmittelecht, wasch­bar und damit perfekt für eine fränkische Brot­zeit sind. Obere Königstr. 13, Tel. 0951-30141162, www.pebos-ideenreich.de (mit Online-Shop).
Bio/Regional Wenzels Ölmühle 8: Ein Schatzkästchen an Ölen findet man jeden Di und am 1. Fr/Sa im Mo­nat am Stand von Familie Wenzel auf dem Maxplatz in Bamberg. Neben Hanf-, Walnuss-, Haselnuss- und Schwarzkümmelöl gibt es Ra­ri­tä­ten wie Mohn- oder Borretschöl. Alles wird kalt gepresst, ist naturbelassen und bio-zertifiziert. Das Leinöl wird vor Ort frisch gepresst. Max­platz, Tel. 0951-51076951.
Theater/Konzerte
E.T.A.-Hoffmann-Theater: Das 1802 ge­grün­dete städtische, 2003 umfassend modernisierte Thea­ter bie­tet mit drei Spielstätten ein Pro­gramm aus Schau­spiel, Komödie, Tragödie, Mär­chen, Mu­si­cal etc. E.T.A.-Hoff­mann-Platz 1, Tel. 0951-873030, www.theater.bamberg.de.
Chapeau Claque: Das als Verein orga­ni­sier­te Kindertheater bietet neben Theater­auf­füh­run­gen in der Stadt auch bayern­weite Kin­der­kul­tur­projekte an. Seit 2015 hat der Verein mit der Al­ten Seilerei einen neuen Spiel­ort. Im Sommer auch Open-air-Vorstellungen an wechselnden Spielorten. Alte Seilerei 9-11, Tel. 0951-39333, www.kindertheater-bamberg.de.
Bamberger Marionettentheater: Ein Klein­od ist das Theater im Staub’schen Haus, ei­nem Stadt­pa­lais von 1795 in der Altstadt. Bühne, Fi­gu­ren und Dekora­tions­fundus stammen aus dem Theater-Bau­jahr 1821. Aufgeführt wer­den Opern und Schau­spiele, allesamt Klas­si­ker wie „Käth­chen von Heil­bronn“, „Don Juan“, „Dr. Faust“ oder E. T. A. Hoffmanns „Sand­mann“. Für Kin­der gibt es Samstagnachmittags Mär­chen­vor­stel­lungen. Der kleine Zuschauerraum ist ganz im Stil der Zeit aus­gestattet. Untere Sand­str. 30, Tel. 0951-67600, www.bamberger-marionettentheater.de.
Theater Licht und Schatten: Die 1000-jäh­ri­ge Geschichte der Stadt als modernes Schat­tentheater. Kapelle Alte Hofhaltung auf dem Dom­berg. Karten für 15 € bei der Tourist-In­for­ma­tion. www.theater-der-schatten.de.
Ein Platz für leise Töne - das Brentano-Theater von Martin Neu­bauer
Maximal 32 Leute passen in den Raum, die Bühne ist kaum zwei Qua­dratmeter groß, mehr als fünf Schauspieler haben darauf nicht Platz. Eben diese Nähe von Pu­bli­kum und Akteuren sind das Be­son­de­re am Bamberger Brentano-Theater. Im zum „The­a­tersaal“ umfunktionierten Wohn­zim­mer werden unter Leitung des Schau­spie­lers und Rezitators Martin Neubauer u. a. Stücke der Roman­tik und des Ju­gend­stils gespielt. Das Ausgraben vergessener Dich­ter/innen ist dabei sein Herzensanliegen. Ei­nen „Platz für die leisen Töne“ nennt Martin Neubauer seine Mini-Er­kerbühne. Hier verwirklicht er sei­nen Traum eines stillen, nicht kommerziellen Litera­tur­thea­ters. Kar­tenbestellung & Information Tel. 0951-54528. Die Höhe des Eintritts bestimmt der Besucher selbst. Gartenstr. 7 (An­fahrt über den Unteren Kaul­berg, beim Kar­me­li­ten­platz rechts ab, dann durch die Zie­gel­gasse in die Gartenstraße).
Übernachten/Essen & TrinkenKarte
Hotels **** Villa Geyerswörth 31, eine der stil­vollsten Übernachtungsmöglichkei­ten in Bam­berg ist eine auf mehrere Häu­ser ver­teilte Nobelherberge am alten Lud­wig-Main-Kanal. 40 unterschiedliche gestaltete Zimmer. Alle Se­hens­wür­digkeiten sind von hier zu Fuß zu er­reichen. Em­p­feh­lens­wer­tes Restau­rant „La Villa“ im Erd­ge­schoss (obe­res Preisseg­ment, son­nige Ter­ras­se). Allerdings trauen sich nicht viele Be­su­cher dorthin. EZ ab 115 €, DZ ab 145 €, Früh­stücksbuffet 18 €/Pers. Gey­ers­wörth­str. 15-21a, Tel. 0951-91740, www.villageyerswoerth.de.
Palais Schrottenberg 21, das malerische Ba­rockpalais aus dem Jahr 1710, früher Re­si­denz der fränkischen Adelsfamilie Schrot­ten­berg, ist heute ein stilvolles Hotel im Her­zen der Alt­stadt. Dank umfas­sen­der Renovierung wur­de ein ar­chi­tek­to­ni­sches Schmuckstück wie­derer­weckt. Die Zim­mer sind aufwendig ausges­tattet (Mar­mor­bäder). EZ 95-125 €, DZ 119-160 € inkl. Früh­stück, auch Apartments. Ka­sern­str. 1, Tel. 0951-955880, www.palais-schrottenberg.de.
DomHerrenHof 42, gehört als Gäs­te­haus zum Palais Schrot­ten­berg; in Bestlage zwi­schen Dom­platz und Sand­straße, der Knei­pen­meile Bam­bergs. Der architekto­nisch we­nig ge­lun­ge­ne ku­bische An­bau bietet 17 modern ein­ge­rich­te­te DZ (teils mit schönem Blick). Rezep­tion im Palais Schrot­tenberg. EZ 85 €, DZ 98 €. Ka­ro­li­nen­str. 24, Tel. 0951-955990.
**** Residenzschloss 7, mondänes Hotel zu Füßen des Mi­chelsbergs. Ursprünglich war das Ge­bäude ein Kran­kenhaus, das Fürst­bi­schof Franz Lud­wig von Erthal 1789 er­bauen ließ. Die Her­berge am Ufer der Reg­nitz (gegen­über der Kon­zerthalle der Symphoniker) bietet jeden Kom­fort, den an­spruchsvolle Gäste er­war­ten: Sau­na, Dampfbad, Fit­ness­raum, Fahr­radverleih u. a., dazu 2 Re­s­tau­rants im EG. Hinzu kom­men 180 stilvoll aus­ge­stat­tete Zimmer und vier Suiten. Promis und Stars, die in Bam­berg auftreten, neh­men be­vor­zugt im „Resi“ Quartier. Zi. 1-3 Pers. ab 84 bis 164 € (Standard). Untere Sandstr. 32, Tel. 0951-60910, www.welcome-hotels.com.
*** Welcome-Kongresshotel 2, ge­gen­über am ruhigen Regnitzufer, 167 mo­derne Zim­mer und vier Suiten. Kleiner Soft­well­ness­bereich mit Dampfbad, Sauna, Whirl­pool und Fit­ness­raum. Hotel­res­tau­rant, Ta­gungs- und Ver­anstaltungs­be­reich im denk­mal­ge­schütz­ten Ziegelbau mit der Gast­stät­te Plü­ckers, EZ ab 74 €, DZ ab 104 € (Stan­dard). Muß­straße 7, Tel. 0951-7000-0, www.welcome-hotels.com.
**** Messerschmitt 20, das Restaurant und Ho­tel am Schönleinsplatz ist eine Ins­ti­tu­tion in Bamberg. Schon bei seiner Grün­dung im Jahr 1832 zählte es zu den be­vorzug­ten Adressen der Stadt. Selbst Willy Brandt wuss­te hier die vor­zügliche Küche zu schätzen. In den gemütli­chen Gasträumen (gediegen eingerichtet, Holz­vertäfelung) wer­den Spezialitäten auf­ge­tischt: frische Fischgerichte, je nach Saison z. B. Main­aal, Hecht und Zan­der sowie Wild aus hei­mi­scher Jagd. An warmen Sommertagen speist man im Brunnengärtchen (kein Ruhetag). 65 kom­for­table Zimmer. EZ ab 110 €, DZ ab 150 €, die Suite Superior 230/270 €. Lange Straße 41, Tel. 0951-297800, www.hotel-messerschmitt.de.
Alt-Ringlein 26, bereits um das Jahr 1300 wird das Alt­stadthaus als Glockengießer- und Münz­werk­statt erwähnt, ab 1545 dient es als Gast- und Brauhaus. Seit 1987 beher­bergt es eines der schönsten Mit­tel­klas­se­ho­tels Bam­bergs. Das Ge­bäude verbindet alte und moder­ne Ar­chi­tek­tur. Zimmer in gedie­gen-rustikalem Stil. Das Mo­bi­liar des Res­tau­rants ist dunkel wie das Rauch­bier ge­gen­über, da speist man gerne Fränkisch. Elegant-ba­ro­cker Frühstücks­raum, reich­hal­ti­ges Frühstücksbuffet. Gro­ßer Bier­gar­ten. EZ ab 64 €, DZ ab 89 €. Dominika­nerstr. 9, Tel. 0951-95320, www.altringlein.com.
*** Brudermühle 29, bis in die Mitte des 19. Jh. dreh­ten sich hier Mühlräder, spä­ter ent­stand aus der Mühle Bam­bergs erstes Was­ser­werk. Heute ist die Brudermühle ei­nes der be­hag­lichsten Ho­tels der Altstadt. Nur einen Kat­zen­sprung vom Alten Rathaus ent­fernt, bie­tet das rustika­le Res­tau­rant auf zwei Etagen frän­ki­sche Spe­zialitä­ten mit sai­so­na­len Höhe­punk­ten, u. a. Spargel, Pilze, Fo­rellen und Wild aus ei­gener Zucht bzw. Jagd. Dazu kredenzen Erna und Georg Vog­ler fränkische Weine. Die meisten Be­su­cher lockt im Sommer die schö­ne Ter­ras­se. Das Hotel bie­tet 16 Zimmer, alle mit Bad. Fahr­rad­ver­leih. An der Haus­ecke eine prächtige ba­ro­cke Statue Him­mel­fahrt Mariens. EZ ab 90 €, DZ ab 135 €. Schranne 1, Tel. 0951-955220, www.brudermuehle.de.
Hotel-Gasthof Wilde Rose 15, tra­di­tions­rei­ches Haus inmitten der Fuß­gän­ger­zo­ne (na­he Gabelmann-Brunnen). In dem gemütli­chen Re­s­tau­rant, einem ehemaligen Brau­haus, kom­men fränkische Spe­zia­litä­ten und sai­sonale Ge­rich­te auf den Tisch. Gesetztes Pu­b­likum. Kom­for­ta­ble Zim­mer mit Bad. Fahr­rad­ver­leih. EZ ab 68 €, DZ ab 89 € inkl. Früh­stücks­buf­fet. Keß­ler­str. 7, Tel. 0951-981820, www.hotel-wilde-rose.de.
Bamberger Hof Bellevue 25, das kom­for­ta­ble Haus am Schönleinsplatz (ge­ge­n­über dem E.T.A.-Hoffmann-Theater) ist ein Klas­siker unter den Bamberger Herber­gen. Schon in der Em­pfangs­halle spürt man noch Belle-Époque-At­mos­phäre. Ge­ho­be­ne Ausstat­tung, viele Stamm­gäste. 41 Zimmer, neun Suiten. Im Erd­ge­schoss das Café Luit­pold (→ Ca­fés). EZ 115 €, DZ 165 € (Aktionspreis 99 €). Schön­leinsplatz 4, Tel. 0951-98550, www.hotelbambergerhof.de.
Hotel Nepomuk 35, die oberen Mühlen, traum­haft in die Regnitz gebaut, haben lange aus­ge­dient. Heute beherbergt das wie in­ein­an­der­ge­schoben wirkende Fach­werk­haus auf der Pfahl­insel, das nur über ei­ne Brücke zu er­rei­chen ist, ein Hotel und das Restaurant „Eck­erts“ (→ Restaurants). Mo­dern aus­gestattete Zim­mer (teilweise toller Blick). EZ ab 88 €, DZ ab 128 €. Obere Mühl­brücke 9, Tel. 0951-98420, www.hotel-nepomuk.de.
Best Western Hotel Bamberg 6, ver­kehrs­güns­tig zwischen Bahn­hof und Alt­stadt. Kom­fortabel und elegant, freund­lich helle Zimmer und Suiten. Früh­stücks­raum mit Außen­ter­ras­se. Hotel­bar Luit­pold­eck und Rezeption 24 Std. ge­öff­net. Tief­garage am Hotel. EZ ab 79 €, DZ ab 89 € (ak­tuel­le Preise im Netz). Luit­pold­str. 7/Ecke Obere Königstraße, Tel. 0951-510900, www.bwhotel-bamberg.de.
Tandem 10, modernes, fa­milienge­führ­tes Haus an der Regnitz direkt in der Alt­stadt. Be­son­ders bei Fahr­rad­fah­rern an der Main-Reg­nitz-Route beliebt. Von jedem Fens­ter aus ein­zigartiger Blick auf Klein Ve­ne­dig. Im Café gibt es selbst ge­ba­cke­ne Ku­chen. Mit Fahr­radraum und Raum zum Trocknen der Klei­dung. EZ ab 70 €, DZ ab 98 €, im Gästehaus ab 45 €/Pers. inkl. Bio-Früh­stück. Untere Sand­str. 20, Tel. 0951-51935855, www.tandem-hotel.de.
Ferienwohnungen In den letzten Jahren hat die Zahl der Ferienwohnungen stark zu­ge­nom­men. Die Tourist-Information verfügt über ein kom­plettes Verzeichnis. Emp­feh­lens­wer­te Woh­nun­gen sind:
Domblick, modern-elegante Wohnung in ei­nem denkmalgeschützten Anwesen. Bis 5 Pers. 2 Pers. ab 80 €/Tag. Fa­milie Herdegen, Siechenstr. 53, Tel. 0951-64788, www.fewo-bamberg.com.
Exklusiv-Apartments-Hofmann, mitten in der barocken Altstadt. Drei bequeme Apart­ments (50, 70 und 75 m2) mit Fach­werk­wän­den, historischen Möbeln, Küche und modernem Bad. 60 bzw. 65 € für 2 Pers./Tag. Obere Sandstr. 18, Tel. 09547-1460, www.exclusiv-appartements.de.
Zum Alten Häusla, barockes Haus von 1730 mit vier verschiedenen Apartments. Ge­müt­li­che Atmosphäre, nied­ri­ge Decken, rustikale Ein­rich­tung aus Ei­che. Ma­lerischer Garten hinter dem Haus. 2 Pers. ab zwei Nächten 60 €, 70 € für eine Nacht. Sabine Stier, Mi­chelsberg 9, Tel. 0160­90562806, www.gaestehaus-bamberg.de.
Jugendherberge Jugendherberge Bam­berg Am Kaulberg 34, modernes Haus mit gehobenem Komfort und ein­ma­li­gem Terras­sen­blick auf die Tür­me von Dom und St. Michael. 108 Betten in 15 Zwei­bett- sowie Mehrbett­zim­mern. Übernachtung/Frühstück ab 26,50 €, mit HP 33 €. Unterer Kaul­berg 30, Tel. 0951-29952890, www.jugendherberge.de.
Camping Campingplatz Insel, sym­pa­thi­sche Anlage in idylli­scher La­ge ganz im Süden der Stadt, im Stadt­teil Bug. Rund 170 Stell­plät­ze. Wasch­maschinen und Wä­sche­trockner. Man kann auch Boot fahren und angeln. Erw. 6,50 €, Kind 4 €, Zelt 4-8 €, Au­to 4 €, Ca­ra­van/Womo 10 €. Ganzjährig ge­öff­net. Am Cam­ping­platz 1, Tel. 0951-56320, www.campinginsel.de.
Wohnmobile, 25 Stellplätze am Heinrichs­damm. Mit Ver- und Entsorgungsein­richtun­gen, freies WLAN. 24 Std. 15 €. Zur Stadt 10 Min. Fuß­weg. Tel. 0951-777250, www.stadtwerke-bamberg.de.
RestaurantsKarte
Hofbräu 28, beliebtes Lokal mit Bar zwi­schen Al­tem Rathaus und Zufahrt zum Dom. Die ehe­malige Münzpräge ist im Ju­gend­stil ein­ge­rich­tet, aber bei schönem Wet­ter sitzen die Gäste draußen. Frän­kische und internationale Kü­che, sechs Bier­e vom Fass und die große Wein­karte lassen keine Wün­sche of­fen. Tägl. ge­öff­net. Ka­ro­li­nen­str. 7, Tel. 0951-53321, www.hofbraeu-bamberg.de.
Eckerts 35, hier speist man auf zwei Ebenen plus Dach­ter­ras­se wie auf einem Schiff, das Al­te Rat­haus im Blick. Von Früh­stück bis Midnight-Dinner mal Fränkisch, mal leicht, mal deftig, stets re­gional und sai­sonal. Fränkische Weine und Bie­re. Tel. 0951-9842500, www.das-eckerts.de.
Bolero 32, hier geht es spanisch zu. Im rus­tikal-stilvoll eingerichteten Bolero wer­den Ta­pas und Gerichte von der Ibe­rischen Halb­insel ser­viert, aber auch argentinische Steaks. Gute Wei­ne (Rioja, Na­varra, Ribera etc.) zu ver­nünf­ti­gen Preisen. Net­ter Ser­vice. Schöner Gar­ten. Sonn­tags Brunch für 18,80 €. Judenstr. 7, Tel. 0951-5090290, www.bolero-bamberg.de.
Restaurant Altenburg 37, genießen auf Bam­bergs höchstem Hügel. Ob fränki­scher Mit­tagstisch, Candle-Light-Dinner oder festliches Ta­feln im Rittersaal - in stil­vol­lem Am­biente wird man gut bedient. Auch Angebote für Veganer und Vegetarier. Menüs ab 47 €. Di-So 12-14 und 18-21 Uhr, Mo Ru­he­tag. Tel. 0951-56828, www.restaurant-altenburg.de.
Das Brückenrathaus ist noch immer beliebtes Malermotiv

Das Brückenrathaus ist noch immer beliebtes Malermotiv

CafésKarte
Café Müller 16, das Studentencafé schlecht­hin in der Innenstadt, was auch mit der Nä­he zur Universität zusam­men­hängt. Eine Mi­schung aus traditionel­lem Kaffee­haus und War­tesaal, immer bes­tens be­sucht, auch abends sehr be­liebt. Wech­seln­de Tages­ge­richte, relativ güns­tig. Au­straße 23/Ecke Fisch­stra­ße, wenige Schrit­te vom Grü­nen Markt. Tel. 0951-202943.
Kaffeehaus Beckstein 18, 1887 wurde die Bä­cke­rei in der Langen Straße gegründet. Sie zählt zu den besten der Stadt, glaubt man kun­di­gen Bambergern. Das Café ist wie die Stadt: gemütlich und rus­tikal. Ein Ka­chel­ofen wärmt an kal­ten Ta­gen und auf den Sofas lässt es sich stundenlang aus­hal­ten. Von der Wand blickt der Bam­berger Reiter die Gäste an. Wer einmal die lecke­ren Bamberger Hörn­chen pro­bie­ren möch­te, sollte das im Beck­stein tun. Im Som­mer ver­wandelt es sich durch die zu öff­nende Fens­terwand in ein Stra­ßencafé. Schü­ler fühlen sich in dem wienerischen Am­bien­te genauso wohl wie äl­tere Da­men. Preis­wert. Mo-Sa 7.30-18 Uhr, So ge­schlos­sen. Lange Straße 9, Tel. 0951-25435, www.kaffeehaus-beckstein.de.
Bio/Regional Café Leander 9, sympathisches Kuchen­pa­ra­dies etwas versteckt im Innenhof, trotz­dem zentral an der Fußgängerzone. Neben gu­ter Auswahl an hausgebackenen Kuchen und Tor­ten bekommt man feine Suppen, knus­prige Pa­ni­ni und frische Salate in regionaler Bio-Qua­li­tät. Dazu Fair-Trade Kaffee, veganes und „nor­ma­les“ Frühstück, Putensteak mit Bio-Pommes. Dank Kinderspielecke fühlen sich auch Familien wohl, Sofas und Tische verteilen sich auf meh­rere Räume, gemütliche Wohn­zim­mer­at­mos­phäre. Selbstbedienung. Tägl. 9-18 Uhr. Haupt­wachstr. 10, Tel. 0951-30122241, www.cafeleander.de.
Eis-Café Bassanese 24, die Lage des Cafés direkt am Alten Rathaus ist nicht zu über­tref­fen. Der rich­tige Platz für einen Cap­puccino für zwi­schendurch. Nicht nur der Kaffee ist lecker, auch die Eis­spe­zialitäten sind es. Netter Ser­vi­ce. Karo­li­nen­str. 2, Tel. 0951-509568.
Café Luitpold 27, der Wintergarten des schi­cken Bistro-Cafés im Hotel Bamberger Hof ist wie ein Aquarium: sehen und ge­seh­en wer­den. An Wochenenden ist in dem Ca­fé mit sei­ner ru­s­ti­kal-nostalgi­schen Ein­rich­tung kaum ein Steh­platz zu be­kom­men. Die Terrasse mit Blick in ei­nen klei­nen Park ist im Som­mer Publi­kums­ma­g­net. Am Sonn­tag Brunch, 19,90 €/ Pers. Schön­leinsplatz 4, Tel. 0951-25700, www.luitpold.de.
Café Graupner 19, das Graupner ist Bam­bergs feinste Patisserie, die Ku­chen sind ex­qui­sit. Auf beque­men Ses­seln lässt sich bei ei­ner Tas­se Kaf­fee das Stra­ßenleben be­o­bach­ten. Ge­setz­tes, kon­ser­vatives Pu­bli­kum. Das da­zu­ge­h­ö­ri­ge Hotel zeigt sich wie Bamberg: barock. EZ 65-98 €, DZ 85-135 €, inkl. Früh­stück. Auch Fe­rien­apartments für bis zu 4 Pers. (ab 170 €). Lange Str. 5, Tel. 0951-980400, www.hotel-graupner.de.
Hofcafé 14, macht in einem begrünten In­nen­hof dem Namen alle Ehre. Frühstück gibt es bis 16 Uhr, außerdem Brunchteller und Gerichte (Mit­tag­essen), viele Ökoprodukte, z. B. Ge­trei­de­kaf­fee. Alles zu angeneh­men Preisen. Auch glu­tenfreie und vegane Speisen. Au­straße 14, Tel. 0951-25447, www.hofcafe-bamberg.de.
Café Villa Remeis 17, der städtische Ster­nen­forscher Karl Remeis ver­mach­te die 1811 er­baute Villa auf dem Ro­then­berg oberhalb von Sankt Getreu der Stadt, damit sie als Kaf­fee­haus diene, weil er sich auf diesem sch­önen Fleckchen Erde so wohlgefühlt habe. In der Tat: Bamberg liegt den Gästen zu Füßen, wenn sie in den ge­mütlichen Stuben oder auf der Ter­ras­se die köstlichen Kuchen ge­nießen. Be­trie­ben wird das Kleinod vom So­zialdienst ka­tho­li­scher Frauen als Therapieange­bot für psy­chisch kranke Menschen. Di-So 12-18 (!) Uhr (Stadt­bus­linie 910). Tel. 0951-57912, www.cafe-villa-remeis.de.
KneipenKarte
Pelikan 11, die Studenten­knei­pe schlechthin. Der Pelikan überlebte alle Moden und blieb bis heute unverändert. Noch im­mer ist er Abend für Abend (ab 17 Uhr) brechend voll. Im Som­mer wird der klei­ne Innenhof als Bier­gar­ten ge­nutzt. Gro­ße Auswahl an Bie­ren, man kann auch preis­wert essen, u. a. Wok-Gerichte. Mi Ru­he­tag. Untere Sand­str. 45, Tel. 0951-603410, www.pelikan-bamberg.de.
Bischofsmühle 30, in der historischen Müh­le am Rande der Altstadt kommen Wein­trin­ker auf ihre Kosten; nicht nur ausgesuchte frän­ki­sche Tropfen, auch solche aus Frank­reich, Ita­lien und Spanien werden kre­denzt. Die Gäste schät­zen auch die kleinen le­cke­ren Spei­sen, z. B. den echten „Ziebeläskäs“. Angenehme Be­die­nung. Tägl. ab 17 Uhr. Geyers­wörth­str. 4, Tel. 0951-27570, www.bischofsmuehle.de.
Galerie am Stephansberg 36, das un­schein­bare historische Haus unten am Ste­phans­berg, dem Pilgerweg zu den Bam­ber­ger Kel­lern, gilt als Institu­tion. Das 1971 er­öff­nete Haus ist Wein­stu­be und Treffpunkt für Künst­ler, Stu­den­ten und „sonstige Bam­ber­ger“. In der ur­ge­müt­lichen Lokalität kom­men Wei­ne aus Fran­ken und Rot­weine zum Aus­schank. Im Som­mer ge­nießt man auf der Steintreppe das nächt­li­che Bamberg. Di-So ab 19 Uhr, Mo Ru­he­tag. Un­te­rer Ste­phans­berg 5, Tel. 0951-56000.
BrauereigaststättenKarte
Schlenkerla 23, die bekannteste Brauerei­gast­stätte. Nicht wegen ihrer Lage unter­halb des Dombergs, sondern we­gen des Rauchbiers ho­cken hier Touristen und Einhei­mi­sche bei­sam­men - frän­kische Gemütlichkeit hinter Fach­werk und But­zenscheiben. Das Mek­ka der Rauch­bier­fans verdankt seinen Na­men einem Brauer, der durch seinen schlen­kernden Gang auffiel. Es gibt deftige Ge­richte („Bam­ber­ger Zwiebel“), Brot­zei­ten und ein Bier mit starkem Rauchge­schmack aus der ei­ge­nen Mälzerei - di­rekt aus dem Ei­chen­holz­fass. Tägl. ab 9.30 Uhr. Do­mi­ni­ka­ne­rstr. 6, Tel. 0951-56050. Und die Web­site in­for­miert in 12 Spra­chen, das sagt mehr als viele Worte: www.schlenkerla.de.
Da hocken sie, die Alteingesessenen, im­mer bereit, mit dem Nach­barn einen Schwatz anzufangen. Aber lieber nicht über Politik. Höchs­tens über den Bürger­meis­ter. Doch Bier, Brotzeit, Bas­ket­ball und das Wet­ter bie­ten genug Ge­sprächs­stoff. Die Auswahl an Brauerei­gast­stätten ist statt­lich, es gibt elf Brau­er­ei­en in Bam­berg, die meisten haben ihre ei­gene Wirt­schaft neben dem Sudhaus. Wer hier zu Mittag isst, wird nicht ent­täuscht, auch nicht vom Preis. Außerhalb der Es­sens­zei­ten kann die mit­ge­brachte Brot­zeit auf den blank gescheuerten Holz­tischen aus­ge­packt werden. Ein Recht, das sich die Bam­berger nicht nehmen las­sen. Lo­ka­le Bier­spe­zia­li­tät ist natür­lich das Rauch­bier.
Klosterbräu 33, in einer ruhigen Alt­stadt­gas­se - eine der schönsten und äl­tes­ten Braue­reigaststätten. Das 1533 als fürst­bischöf­liches Braunbierhaus ge­grün­dete Kloster­bräu braut ei­nes der bes­ten Biere Bambergs. Im Hinterhof befin­det sich die Brau­stätte, die jährlich rund 5000 hl Bier produziert (Führungen und Brau­kur­se möglich). Zu den Spezialitäten zäh­len Pils, Rauchbier, Schwärzla, Braun­bier und Bock. Frän­ki­sche Küche. Lau­schiger Biergarten an der Reg­nitz. Okt. bis März am Mo Ruhetag, sonst durch­gehend geöffnet. Obe­re Mühlbrü­cke 13, Tel. 0951-52265, www.klosterbraeu.de.
Ambräusianum 22, Bambergs erste und ein­zi­ge Gasthausbrauerei. Eine In-Kneipe mit blit­zen­den Kupferkesseln, drei Sorten Bier plus Bock und Sandkerwa-Festbier so­wie fränkisch-rustikaler Speisekarte. Di-So ab 11 Uhr, Mo Ruhetag. Domi­ni­ka­ner­str. 10, Tel. 0951-5090262, www.ambraeusianum.de.
Spezial 5, fast immer voll, vormittags, nach­mit­tags - erstaunlich, denn Touristen ver­schlägt es weniger hierher. Hauptsäch­lich sind es Hand­wer­ker, Kraftfahrer und Bau­ern aus dem Um­land sowie Alt­ein­ge­ses­sene und Studenten. Der Name „Spe­zial“ - so wird vermu­tet - ist von den „Spe­zeln“ (Freunde) abgeleitet, die hier zu­sam­menka­men. Die Brauerei Spe­zial wird 1536 erst­mals ur­kundlich er­wähnt. Spe­zia­li­tät ist das Rauch­bier. In eige­ner Mäl­ze­rei trock­net das Malz auf einer Dar­re über Bu­chen­holz­feu­er. So wird der cha­rak­teristi­sche Rauch­ge­schmack erzielt. Ein­fache frän­kische Kü­che (Brat­würs­te, Knöch­la, Spieß­bra­ten etc.). Tägl. 9-23, Sa nur bis 14 Uhr. Obe­re Kö­nigstr. 10, Tel. 0951-24304, www.brauerei-spezial.de.
Fässla 4, gleich gegenüber vom Spezial - ein Stück Ur-Bamberg. In dem mit dunklem Holz ver­kleideten Gastzimmer werden bo­denstän­di­ge Gerichte und deftige Brot­zei­t­en ser­viert. Fäs­ser als Bar im Ein­gangs­be­reich, der noch bis in die 50er-Jahre mit Pfer­defuhrwer­ken durch­fah­ren wurde. Spe­zialität der Privatbrauerei, die noch mit Wasser aus ei­ge­nem Tiefbrunnen braut: Zwerg­las Mär­zen mit 13,8 % Stamm­wür­ze­ge­halt. Im Sommer lädt ein Bier­gar­ten ein. Tägl. ab 8.30 Uhr, am So keine Küche und nur bis 12 Uhr geöffnet. Auch Zimmer: EZ 60 €, DZ 80 €, inkl. Frühstück. Obere Kö­nig­str. 19, Tel. 0951-26516, www.faessla.de.
Mahr’s Bräu 12, Brauerei seit 1670. Seit über 100 Jahren hat sich das ori­gi­nelle Er­schei­nungs­bild der Gaststätte kaum verändert. Zum Aus­schank kommt preisgekröntes, un­gespun­de­tes Bier aus dem Ei­chenholz­fass, das mit Malz aus der Region und Ökostrom gebraut wurde. Gu­te, preis­werte Küche aus Fran­ken, auch ve­ge­ta­rier­freundlich. Samstag gibt es frische Weiß­würste, Sonntag fränkische Brat­würste. Vorm Haus ste­hen Holz­tische unter Kas­ta­nien­bäu­men. Mo 17-21.30, Di-Fr 11.30-14 und 17-21, Sa 10-12 und 14-17, So 11.30-14 Uhr. Wun­der­burg 10, Tel. 0951-915170, www.mahrs.de.
Keesmann Bräu 13, etwas moderner, bür­ger­li­cher als das Gegenüber. Gute Auswahl an frän­kischen Ge­rich­ten und Brotzeiten. Zu den Spe­zia­li­täten ge­hö­ren Knöchla mit Kraut und Erb­sen so­wie Karp­fen blau. Mitte Oktober be­lieb­ter Bock­bieranstich. Großer Gar­ten. Auf An­fra­ge Brauereifüh­rungen für Grup­pen. Mo-Fr ab 10 Uhr, Sa 9-15 Uhr, So Ruhetag. Wunder­burg 5, Tel. 0951-9819810.
Greifenklau 41, oben am Kaulberg, mit Bier­garten hinterm historischen Zehnthaus. Lager-, Fest- und Bockbier der Brauerei sind sehr ge­schätzt. Fränkische Bratenkü­che und auch In­ne­reien le­cker zubereitet. Brau­erei-Grün­der war Domherr Graf von Greifenklau im Jahre 1719. Di-Sa ab 10.30 Uhr, So/Mo Ruhe­tage. Lau­renzi­platz 20, Tel. 0951-53219, www.greifenklau.de.
Schloss Seehof in Memmelsdorf
Die barocke Schlossanlage östlich von Bamberg mit Park, sprudeln­der Kas­ka­de, sandsteinfarbenen Skulpturen und alten Baumriesen ist ein beliebter Ort für Feste, Kultur oder einen Ausflug.
Die quadratische, vierflügelige Anlage mit hau­ben­be­krön­ten Eck­pa­vil­lons wur­de von dem italienischen Architekten Antonio Petrini zwi­schen 1686 und 1696 geplant. Der auf einer kleinen Anhöhe gelegene Bau, der leider nur in Tei­len zu­gäng­lich ist, sollte der Macht und Wür­de des abso­lu­tis­ti­schen Bauherrn, Fürst­bi­schof Marquard Sebastian Schenk von Stauffenberg, Aus­druck verleihen. Im 18. Jh. wurde das Schloss von solch be­rühmten Baumeistern wie Jo­hann und Hein­rich Dient­zenhofer, Balthasar Neu­mann und Johann Michael Kü­chel ver­ändert und er­weitert. Der wuchtige Kom­plex besitzt auch reizvolle In­nen­räu­me wie den im Ro­ko­kostil ausgestatteten Haupt­saal, das Treppenhaus und die Ka­pelle mit einem Al­tar von Antonio Bos­si, in der heute auch Trauungen statt­finden. In der Orangerie des Schloss­es ist ein Res­tau­rant-Café un­tergebracht, im Sommer mit netter Terrasse.
Der Garten mit seinen weitläufigen Spa­zierwegen ist zu jeder Jahreszeit ein reizvolles Ziel. Wer seinen eigenen Pick­nick­korb mitbringt, findet rund um die Kaskaden mit ihren Wasserspielen schat­tige Plätze unter alten Bäumen, an de­nen sich herrlich die Zeit ver­treiben lässt.
Schloss Seehof – Barock wie aus dem Bilderbuch

Schloss Seehof - Barock wie aus dem Bilderbuch

Praktische Infos
Schloss: April-Okt. 9-18 Uhr, Mo ge­schlos­sen, Nov.-März ganz ge­schlossen. Besich­ti­gung nur mit Füh­rung. Eintritt 4 €, erm. 3 €. Kombi-Ticket in Verbindung mit Neuer Residenz Bamberg: 7 € bzw. 5,50 €. Verbindung: Buslinie 907 ab Bam­berg. Infos un­ter Tel. 0951-519390.
Schlosspark: ganzjährig Eintritt frei.
Wasserspiele: Mai bis Anfang Okt. täg­l. 10-17 Uhr zu jeder vollen Stunde.
Restaurant-Café: Schönes Café in der Oran­ge­rie, in der auch Marmeladen aus dem Obst des Schlossgartens (Orangen und Erdbeeren) verkauft werden. Di-So 9-18 Uhr. Weih­nach­ten bis Mi­t­te Jan. ge­schlossen. Tel. 0951-4071640.
Mein Tipp Brauereigasthof Höhn, 225 Jahre Fa­mi­lien­tra­dition und ebenso alt ist das das Görch­la-Bier­rezept. Das Besondere: Der Sud­kes­sel wird immer noch mit Holz angeheizt, um das naturtrübe, unfiltrierte Landbier her­zu­stel­len. Das Bier findet nicht nur in der Küche Ver­wen­dung (Bierbratwürste, Brau­meis­ter­pfan­ne ...), es schmeckt auch als Görchla-Brand oder in Pra­linenform exzellent. Die Küche ist mal bo­den­stän­dig, mal modern mit fri­schen Pro­duk­ten aus der Region. Küchenchef Sebastian Höhn hat auch ein Herz für Vegetarier und bringt ne­ben frän­ki­schen Klassikern auch eine ab­wechs­lungs­rei­che Gemüseküche auf den Teller. Braue­rei­füh­run­gen ermöglichen ein „Biererlebnis mit allen Sinnen“. Ab und zu ver­anstaltet der Brau­meis­ter mit seinem Oldtimer-Bulli Fahrten für Grup­pen bis zu 8 Pers. in die „Fränkische“ oder nach Mainfranken. Ruhiger Hof­garten. Di Ruhe­tag. Haupt­str. 11, Tel. 0951-406140, www.gasthof-hoehn.de.
Hotel Höhn, charmantes Haus mit etwa 40 Zim­mern, teils barrierefrei. EZ ab 60 €, DZ ab 90 €. Kontakt wie oben.
Buttenheim und Levi Strauss
Auf halbem Weg zwischen Bamberg und Forchheim, war Butten­heim vor der Erfindung von Eisen und Autobahn eine wichtige Durch­gangs­sta­tion an der Verkehrsader des Regnitzflusses. Heute zeigt sich die hübsche Marktgemeinde beschaulich - im Gegensatz zur Biografie des Buttenheimers und Jeans-Erfinders Levi Strauss.
Als Ausgangs- oder Endstation bei der Erkundung der Fränkischen Schweiz ist der Ort bei Tou­ris­ten beliebt. Ta­ges­aus­flügler kommen aus der näheren Um­ge­bung, um sich auf den Kellern zu ent­span­nen. Die Brauerei gleich gegen­über der Ba­rock­kirche und ein Schloss - Buttenheim könnte eine typisch frän­ki­sche Ort­schaft sein, wäre da nicht ein berühmter Sohn.
Wahrscheinlich schon im 6. Jh. be­sie­delt, wird Buttenheim im Jahr 1017 erst­mals ur­kundlich als „Heim von Botho“ er­wähnt. Seit dem 12. Jh. sind die Her­ren von Stie­bar belegt, deren Familie bis heute mit Buttenheim eng verbunden ist. Seit 1351 ver­füg­te der Ort, dessen Be­sitztümer unter zwei Stiebar-Brü­dern geteilt wurden, über zwei Schlös­ser, dem Oberen und dem Unteren Schloss. Ers­te­res fiel, wie fast alle Häu­ser des Ortes, 1525 während des Bauernaufstands ei­nem Brand zum Opfer. Der Nach­folge­bau des Unteren Schlosses wurde 1774 errichtet, sehenswert ist die schö­ne Frei­treppe.
St. Bar­tho­lo­mäus: Die barocke Pfarrkir­che dominiert das Zentrum. Ob ihr Ur­sprung auf die Kapelle einer ka­ro­lin­gi­schen Burg­anlage zu­rückgeht, oder ob But­tenheims ers­te Kir­che eine der vier­zehn Sla­wen­kir­chen war, die Karl der Große Ende des 8. Jh. erbauen ließ, ist umstritten. 1213 wur­de ein Nach­fol­ge­bau eingeweiht, der 1709 moderni­siert, also barockisiert, dann aber doch als zu fins­ter empfun­den wur­de: Die al­te Kir­che wurde bis auf Turm und Sak­ris­tei ab­gerissen. An ih­rer Stel­le ent­stand 1754-1757 die heutige Kirche nach den Plä­nen des Bamberger Hof­bau­meis­ters Michael Küchel, ei­nem Schüler von Bal­thasar Neu­mann. Die prächtige Ro­ko­ko­aus­stattung wurde bis 1770 fertiggestellt. Die Fas­sade schmücken lebens­gro­ße Sta­tuen des heiligen Heinrich II. (links), des Schutz­heiligen der Kirche Bartholo­mäus (über dem Portal) und der hei­li­gen Ku­ni­gun­de (rechts). Im Inneren sind u. a. der prächtige Hochaltar von 1785, die Kanzel (1758) und im Turm der früh­ba­ro­cke Al­tar der alten Kirche zu bewun­dern.
Levi-Strauss-Geburtshaus: Als die Herren Levi Strauss und Jacob Davis 1873 in den USA ein Patent zur Verstär­kung von robusten Arbeitshosen durch Nie­ten an­meldeten, konnten sie nicht ahnen, dass dies ein Jahr­hundert später die Mode ent­schei­dend prägen soll­te. Die Jeans von Strauss und Davis fanden bei Gold­gräbern und Cowboys rei­ßen­den Ab­satz - und sind heute aus den Klei­der­schrän­ken nicht wegzu­denken.
Löb Strauss wurde am 26. Februar 1829 in But­tenheim geboren. Nach dem Tod des Va­ters sah sich Mutter Rebecca genötigt, mit den drei jüngsten Strauss-Kin­dern 1847 nach Amerika aus­zu­wan­dern. Der jun­ge Löb nannte sich, in New York an­ge­kom­men, Levi und lernte bei seinen beiden äl­te­ren Stief­brü­dern, die be­reits Jah­re zu­vor nach Amerika aus­gewandert waren, den Be­ruf des Händ­lers. 1853 folgte Levi wie so vie­le Neu-Ame­ri­ka­ner dem Ruf des Goldes und zog nach San Fran­cisco. Der Gold Rush soll­te ihn reich ma­chen - aber nicht, weil er nach dem Edel­me­tall schürf­te, son­dern weil er den Dig­gern vom An­zug bis zur Zahn­bür­s­te all das ver­kauf­te, was sie brauchten - und schließ­lich auch die ver­nie­te­ten „waist over­alls“, die (so die Werbung von 1886) nicht ein­mal zwei Pferde zer­rei­ßen konn­ten.
Im Geburtshaus Löb Strauss’, heute das äl­teste Haus in But­ten­heim, ehrt seit 2000 ein Mu­seum den be­rühm­tes­ten Sohn des Or­tes. Die prä­mier­te Aus­stel­lung er­zählt vom Leben Levi Strauss’ und von der Ge­schich­te seiner Jeans, und auch histori­sche Ho­sen, Leih­stücke von Samm­lern, die am Aufbau des Mu­se­ums be­tei­ligt wa­ren, sind zu sehen. Im Mu­se­ums­shop gibt es die neueste Kol­lek­tion zu kau­fen, aber auch Re­pro­duk­tionen aus den Ar­chiven und den Jeans­klas­si­ker 501.
Di und Do 14-18 Uhr (im Winter bis 17 Uhr), Sa/So/Feiertag 11-17 Uhr, Grup­pen nach Ver­ein­ba­rung. Ein­tritt 4 €, erm. 2 €, Fam. 10 €. Markt­str. 33, Tel. 09545-442602 oder 4409936 (Bü­ro), www.levi-strauss-museum.de.
Levi-Strauss-Museum

Levi-Strauss-Museum

Georgi-Ritt und Felsenkeller in Senften­berg: Schon von Weitem grüßt das Georgs­kirchlein vom Hügel oberhalb des Buttenheimer Ortsteils Sta­cken­dorf her­unter. Es wurde 1668 an der Stelle einer im Bauernkrieg zerstörten Burg er­rich­tet. Die Kirche schmückt ein Gemälde mit der Georgslegende aus dem 17. Jh. Ein far­ben­präch­tiger Höhepunkt ist die alljährlich zu Pfingsten wieder auf­ge­nom­me­ne Tra­di­tion des Sankt-Georgi-Ritts auf den Berg. Der Senftenberg ist ein Sy­no­nym für die ty­pisch ­fränkische Verbindung von Bier und Naturerleb­nis. Auf Bänken un­ter gro­ßen Linden und Bu­chen sitzend, gleitet der Blick über die Hü­gel des Vor­lan­des der Frän­kischen Schweiz bis ins Regnitztal. Trotz der im­men­sen Größe des Bier­gartens ist es hier auch an Wo­chen­enden be­schau­lich. Wer den Franken „aufs Maul schau­en“ möchte, ist hier rich­tig. Zum Aus­schank kommt das süffige Vollbier der Brau­erei Sauer aus dem nahen Gun­zendorf. Gro­ße Aus­wahl an Brotzei­ten, am Wo­chen­en­de auch klei­ne war­me Mahlzeiten, un­ge­schlagen sind das Paar „Brat­wärschd“ mit Kraut und Brot.
Felsenkeller Senftenberg: Mai bis Sept. bei schönem Wetter Mo-Fr ab 17, Sa/So ab 13 Uhr; Sept. bis April nur am Wochenende. Senf­ten­berg 1, Buttenheim, Tel. 09545-09545-70693.
Frankendorf: Etwa 1 km nördlich von Stackendorf liegt das malerische Fran­ken­dorf, das ebenfalls zu Butten­heim ge­hört. Ent­lang des Deichsel­bachs, der ne­ben der Straße plätschert, hat sich ein En­sem­ble aus 31 einge­schos­sigen Bauern­häusern erhalten. Fast alle Fach­werk­bau­ten sind schön restauriert und haben dem Ort mehr­mals Preise ein­gebracht.
Gasthaus Saffer, die Wirtschaft ist eben­so fränkisch wie der Ort selbst: reich­lich Brot­zeit, preis­wer­tes Huppendorfer Bier. Mi-Fr ab 17, Sa ab 15 Uhr (ein war­mes Gericht), So ab 10 Uhr Mit­tagstisch. Fran­ken­dorf Nr. 28, Tel. 09545-8845.
Praktische Infos
Information Rathaus Markt Buttenheim, Mo-Fr 8-12, zudem Di 13-15.30, Do 14.30-18.30 Uhr. Haupt­str. 15, 96155 Buttenheim, Tel. 09545-92220, www.buttenheim.de.
E-Bike Verleih im Hotel Schuberth’s am Schloss, Tel. 09545-443018.
Übernachten/Essen *** Landhotel Schloss Buttenheim, im ehemaligen Forst­haus, dem Schloss gegenüber, befin­det sich das etwa 1750 er­baute Haus. 8 in­di­vi­duell ein­ge­rich­te­te, stil­volle Zim­mer (große Ein­zel­zim­mer), die mit reich­haltigem Frühstück ver­mie­tet werden. EZ ab 75 €,. DZ ab 98 €. Schlossstr. 16, Tel. 09545-94470, www.landhotel-buttenheim.de.
Brauereigasthof Löwenbräu, das tra­di­tions­reiche Haus lädt zu fränki­scher Kü­che (z. B. „Boh­nakern mit Klöß“) und ungespunde­tem Bier ein. Im Herbst und Winter ­lo­cken le­ckere Kar­pfen aus dem nahen Aisch­grund zur Einkehr. Mo und Di Ruhetag. Der freund­liche Fa­mi­lien­be­trieb vermietet auch modern-rus­tikale Zim­mer, die schöns­ten findet man im Gäste­haus (dort muss allerdings ohne WLAN). DZ ab 70 €, EZ ab 50 € (im Gäs­te­haus). Markt­stra­ße 8, Tel. 09545-332, www.loewen­braeu-buttenheim.de.
Bierkeller Beide Brauereien betreiben am Hang des südlich von Buttenheim gelege­nen Hü­gels Kellerbetriebe.
Der Löwenbräu-Kel­ler öffnet im Sommer um 11 Uhr, mit­tags und abends warme Küche, ab Sep­t. Di-Do Ruhetag, Tel. 09545-509346.
St. Georgenbräu Keller, Biergarten mit herr­lichem Blick auf Bamberg, in dem das Butten­hei­mer St. Georgenbräu ausgeschenkt wird. Groß­zügiger Kinderspielplatz. Freitags Fisch vom Bu­chen­holz­grill. Geöffnet April bis Okt. tägl. ab 14 Uhr, So/Feiertag ab 11 Uhr. Kellerstraße, Tel. 0151-18020990.
Zwischen Buttenheim und Litzendorf liegt Wernsdorf, das mit zwei Zie­len lockt: dem Gasthof Schiller in einem schmucken historischen Sand­stein­gebäude und Schloss Werns­dorf, das einmal ein fürst­bischöf­li­ches Jagdschloss war.
Wolf­gang Spindler, emeritierter Pro­fes­sor für Musik an der Uni­ver­sität Bam­berg, ist Gründer und Lei­ter der Capella Antiqua Bambergensis. Der Hoch­schul­leh­rer hat mit seiner Familie das arg herun­ter­gekommene Bauwerk aus dem Dorn­röschenschlaf geweckt und vor­bild­lich re­no­viert. Heute erklingt in den al­ten Mauern die Musik des Mittelalters. Schloss Werns­dorf bietet das klassische Programm für Kul­tur­reisende: Konzerte zum The­ma Mit­tel­alter und Musik der Re­nais­san­ce sowie musikalisch be­glei­te­te Lesungen an fest­ge­leg­ten Wo­chen­en­den. Für Gruppen gibt es in­di­vi­duel­le Angebote mit Konzert, The­men­führung und einem Besuch des klin­gen­den Mu­seums.
Information unter www.capella-antiqua.de. Zur Schleifmühle 4, Tel. 09505-8060606.
Musikinstrumente Manufaktur Schloss Wernsdorf, in dieser Manufaktur werden In­strumente des Mittelalters nach historischen Vor­lagen gefertigt - und u. a. mit krebskranken Kin­dern zum Klingen gebracht. Ein sym­pathi­sches, faszinierendes Projekt! Die „Zauber­har­fen“ und andere Musikinstrumente kann man auch online erwerben. www.zauberharfe.de.
Essen & Trinken Gasthaus Schiller, viele Stammgäste schätzen die heimelige Atmo­sphä­re, im Sommer den schattigen Biergarten. Hier kocht die Wirtin selbst. Spezialitäten sind Schweins­haxe und rösches Schäuferla, auch Vegetarier wer­den auf der gut sortierten Karte fündig. Sonn­tags zur klassischen Bratenkarte besser re­ser­vie­ren. Mo ab 17, Di-So 11-21 Uhr (Nov. bis März Mo-Fr 14-16 Uhr geschlossen). Für die Gäste ste­hen Hotel- und Gastzimmer zur Verfügung. EZ ab 54 €, DZ ab 84 €, Fewo ab 109 €, jeweils inkl. Frühstück. Amlingstadter Str. 14, Tel. 09543-440220.