Sussex

Inhaltsverzeichnis
Sussex ist die altenglische Bezeichnung für das Territorium der South Saxons, der südlichen Sachsen. Heute zerfällt dieses Gebiet in die beiden Grafschaften East und West Sussex. Malerische Städtchen wie Rye und Chichester sowie das altehrwürdige, aber alles andere als langweilige Seebad Brighton sind die touristischen Highlights von Sussex.
Rye: Städtchen mit Aussicht
Sussex ist ein beliebtes Naherholungsgebiet der Londoner. Wenn in der Hauptstadt die Geschäfte, Fabriken und Verwaltungsgebäude ihre Pforten schließen, wälzt sich nur wenig später eine schier endlose Schlange Richtung Süden. Die meisten fahren in die bekannten Seebäder, vor allem in das quirlige Brighton, aber auch nach Eastbourne, Worthing oder Bognor Regis. Die Landschaft wird vorwiegend durch die flache Küstenlinie mit ihren zahlreichen Sandstränden geprägt. Einzig westlich von Eastbourne fallen Steilklippen fast senkrecht ins Meer: Beachy Head und die Seven Sisters leuchten in hellen Farben und sind eine ernstzunehmende Konkurrenz für die weißen Klippen von Dover. Weiter in Richtung Landesinnere geht es allmählich bergauf. Erst die South Downs bilden einen Gegensatz zu dem sonst flachen Land. Die sanft geschwungene Hügelkette verläuft parallel zur Küste. Hunderttausende von Schafen grasen in der schönen Weidelandschaft. Nördlich davon erstreckt sich dann wieder eine weite Ebene, die zum Teil mit Lärchen-, Birken- und Kiefernwald bewachsen ist. Nicht nur optisch bietet der Ashdown Forest eine angenehme Abwechslung zur Küste.
Daneben lohnen Ausflüge in historische Orte wie Rye oder das ehemals römische Chichester mit den faszinierenden Mosaiken, die den nahen Fishbourne Roman Palace zieren. Geschichtsfreunde pilgern vorzugsweise nach Hastings. Im Jahre 1066 kam es dort zur normannischen Eroberung Englands. William the Conqueror setzte seine Ansprüche auf den Thron gegen Harold I. im Waffengang durch. In Battle - so der heutige Name einer Ortschaft auf dem einstigen Kriegsschauplatz - bei Hastings kam es zur folgenreichsten Schlacht in der Geschichte Englands. Bekanntlich siegten Williams Normannen und nahmen in kurzer Zeit ganz England ein. Literaturliebhaber wandeln hingegen vorzugsweise auf den Spuren der Bloomsbury Group und besuchen das Charleston Farmhouse von Vanessa und Clive Bell sowie Virginia Woolfs Monk’s House.
Visit Sussex Ltd, 4 The Chambers, 28 Chapel Street, Chichester West Sussex PO19 1DL, phone16doubleline.gif 01243/382244. www.visitsussex.org.

Rye

Das sich auf einem Hügel aus der flachen Romney Marsh erhebende Rye wird zu Recht eines der schönsten Städtchen von England genannt. Mit seinen verwinkelten, malerischen Gassen und den schmucken Fachwerkhäusern repräsentiert Rye die perfekte Kleinstadtidylle.
Als Mitglied der Cinque Ports gehörte Rye im Mittelalter zu den bedeutendsten Hafenorten an der englischen Südküste und war den Franzosen daher stets ein Dorn im Auge. Wiederholt wurde Rye von feindlichen Schiffen attackiert und einmal, 1377, sogar bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Nichtsdestotrotz florierten Handel und Handwerk, sodass die Bewohner in einem respektablen Wohlstand leben konnten. Erst als der Hafen gegen Ende des 16. Jahrhunderts versandete, setzte ein unaufhaltsamer Niedergang ein und Rye verfiel in eine Art Dornröschenschlaf. Die Stadt erstarrte in ihren Mauern, die bis auf das Landgate - das gut befestigte Stadttor erinnert noch eindrucksvoll an die einstige militärische Bedeutung von Rye - im Laufe der Zeit abgetragen wurden.
Heute erfreuen sich alljährlich mehr als hunderttausend Touristen an den denkmalgeschützten Häuserensembles. Statt Schmugglern und Fischern haben längst Antiquitätenhändler, Galeristen und Töpfer den finanziellen Reiz des Städtchens entdeckt. Besonders pittoresk ist die gepflasterte Mermaid Street, in der mit dem Mermaid Inn auch der schönste Gasthof des Ortes steht.
Information Rye Tourist Information Centre, 4/5 Lion Street, Rye, East Sussex TN31 7 EY, phone16doubleline.gif 01797/29049. www.rye-tourism.co.uk.
Einwohner 4600 Einwohner.
Verbindungen Bus - Busse mit zahlreichen Fernzielen halten am Bahnhof (dort hängen auch Fahrpläne aus); Information: Stagecoach (nach Dover und Brighton), phone16doubleline.gif 0870/484950; Local Rider (nach Hastings und Tunbridge Wells), phone16doubleline.gif 01273/474747. Zug - Bahnhof in der Cinque Ports Street, nördlich des Zentrums; Rye liegt an der Linie Ashford-Hastings, Züge verkehren stündlich in beide Richtungen. www.nationalrail.co.uk.
Audio Guided Tour of Rye Erhältlich im Rye Heritage Centre, Strand Quay. Kosten £ 4, erm. £ 2. www.ryeheritage.co.uk.
Fahrradverleih Rye Hire, 1 Cyprus Place, phone16doubleline.gif 01273/223033. www.ryehire.co.uk.
Markt Mittwochvormittag am Strand Quay.
Rye Art Galleries Easton Rooms, 107 High Street. Tgl. von 10.30-17 Uhr geöffnet, Eintritt frei.
Veranstaltungen Anfang Sept. findet eine Woche lang das Rye Festival mit Theater- und Musikaufführungen statt. www.ryefestival.co.uk.
Übernachten Mermaid Inn. Das stattliche Fachwerkhaus aus dem 15. Jahrhundert beherbergt das traditionsreichste Gasthaus von Rye. Angeblich haben sich hier einst die Schmuggler getroffen. Antik ist auch die Einrichtung. Mehr zünftige Atmosphäre findet man in Rye nicht. Das Restaurant genießt einen guten Ruf, das dreigängige Dinnermenü schlägt allerdings mit stolzen £ 37.50 zu Buche (vegetarisch £ 24). Auch in den Gästezimmern dominiert rustikales Fachwerk. B & B ab £ 75 pro Person, Samstagabend £ 100 pro Person. Mermaid Street, phone16doubleline.gif 01797/223065. www.mermaidinn.com.
Rye Lodge. Einladender Gasthof mit englisch-verspielten Zimmern am Rande der Altstadt. Die Atmosphäre ist allerdings etwas steif. Hallenbad und Sauna sowie Parkplatz und kostenloses WLAN vorhanden. Übernachtung ab £ 57.50 pro Person zzgl. Frühstück (£ 7.50 oder £ 12.50), ab zwei Nächten Ermäßigung. Hilder’s Cliff, phone16doubleline.gif 01797/223838. www.ryelodge.co.uk.
The George Inn. Mitten im Zentrum der Altstadt bietet dieses Hotel gehobenen Komfort im zeitlosen Ambiente zu entsprechenden Preisen. Allerdings hat bei den Renovierungsarbeiten die historische Atmosphäre etwas gelitten, manche Zimmer wie das mit der Nr. 7 sind auch nicht gerade großzügig bemessen. Trotzdem eine tolle Adresse mit gut geschultem Personal und einem empfehlenswerten Restaurant. Terrasse hinter dem Haus sowie kostenloses WLAN vorhanden. Ausgezeichnetes Frühstück mit Croissants und Pain au Chocolat. Gehobenes Preisniveau: B & B ab £ 67.50 pro Person, EZ ab £ 100. 98 High Street, phone16doubleline.gif 01797/222114. www.thegeorgeinrye.com.
White Vine House. Zentrales Hotel mit stimmungsvollem Ambiente und gutem Restaurant. Kostenloses WLAN. Es werden auch sieben sehr ansprechende Zimmer vermietet. B & B im EZ £ 80, im DZ ab £ 69.50 pro Person. 24 High Street, phone16doubleline.gif 01797/224748. www.whitevinehouse.co.uk.
Mein Tipp: Ship Inn. Dieser am Rande der Altstadt gelegene Gasthof gefällt aufgrund seines unkonventionellen Ambientes und der lockeren Atmosphäre. Unten ein bodenständiges Pub-Restaurant, darüber zehn moderne Zimmer, die allerdings meist ziemlich klein sind. Schöner Holzfußboden, hervorragende Matratzen! Kostenloses WLAN. B & B ab £ 50 im DZ, £ 70 im EZ. Am Wochenende zwei Tage Mindestaufenthalt. The Strand, phone16doubleline.gif 01797222233. www.theshipinnrye.co.uk.
Rye Windmill. Die Windmühle (wenige Fußminuten nordwestlich der Altstadt) ist sicherlich eine der ungewöhnlichsten Übernachtungsmöglichkeiten in der Region. Sehr modernes Ambiente, geschmackvolle Bäder mit Designerwaschbecken sowie frei stehender Badewanne in der Suite. Insgesamt gibt es zwei Zimmer in der Mühle sowie acht weitere im angrenzenden Gebäude. B & B je nach Zimmer und Reisetag £ 37.50-80 pro Person. Am Wochenende zwei Tage Mindestaufenthalt. The Strand, phone16doubleline.gif 01797/224027. www.ryewindmill.co.uk.
Lesertipp: Iden Coach House. Das ehemalige Kutschenhaus liegt drei Kilometer nördlich von Rye und ist ein Lesertipp von Thomas Sauer, der die geschmackvoll und zweckmäßig eingerichteten Zimmer (mit Bad und TV) lobt, die Paul und Branda Abrams an Gäste vermieten. Paul, ein ehemaliger Ingenieur, ist begeisterter Modelleisenbahner und hat seine Anlage in den Garten integriert. B & B pro Zimmer £ 67.50 (£ 65 ab zwei Nächten, EZ ab £ 60). Wittersham Road, Iden, phone16doubleline.gif 01797/7280118. www.idencoachhouse.co.uk.
Essen & Trinken Simon the Pieman. Gemütlicher Tea Room nahe der Kirche, bereits 1920 gegründet. An kühlen Tagen wärmt ein Kamin; leckere Lunch-Angebote zu moderaten Preisen, köstlich sind die selbst gemachten Kuchen. Lion Street.
Sehenswertes
Rye: Der Friedhof ist am höchsten Punkt des Dorfes
Rye Heritage Centre and The Story of Rye: Wer sich einen schnellen Überblick über die Ortsgeschichte verschaffen will, sollte die multimediale Show „The Story of Rye“ besuchen. In rund 20 Minuten erfährt man (auch in deutscher Sprache) allerlei Wissenswertes über die Stadt. Zur besseren Veranschaulichung dient ein maßstabsgetreues Modell der mittelalterlichen Hafenstadt. Interessanter ist es sicherlich, im Heritage Centre einen Audioguide auszuleihen (£ 4) und durch Rye zu streifen.
Strand Quay. Tgl. 10-17 Uhr, im Winter bis 16 Uhr. Eintritt £ 3.50, erm. £ 2.50 oder £ 1.50. www.ryeheritage.co.uk.
Rye Castle Museum: Der Ypres Tower, der in der Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet wurde, um die Stadt gegen drohende Übergriffe aus Frankreich zu schützen, bildet zusammen mit dem einstigen Gefängnis in der East Street das „Rye Castle Museum“. Im Mittelpunkt der Dauerausstellung stehen Exponate zur Lokalgeschichte, darunter ein mit Holzfeuer betriebener Motor sowie Töpferwaren und alte Fotografien.
3 East Street. Sa und So 10.30-17 Uhr, im Winter nur bis 15.30 Uhr. Ypres Tower tgl. 10.30-17 Uhr. Eintritt (Kombiticket) £ 4, erm. £ 3, Kinder unter 16 Jahren frei! www.ryemuseum.co.uk.
St Mary Church: Die Pfarrkirche von Rye besitzt die wahrscheinlich älteste, noch funktionierende Turmuhr Englands; sie stammt aus dem Jahre 1561 und wurde im nahen Winchelsea gefertigt. Lohnenswert ist es, den engen Weg zur zinnenbekrönten Plattform des Turmes hinaufzusteigen, da sich von dort ein herrlicher Blick auf Rye und die Romney Marshes bietet.
Tgl. von 10 Uhr bis zum Einbruch der Dämmerung. Eintritt £ 2.50, erm. £ 1.
Stimmungsvoll: Winchelsea
Lamb House: Verehrer des Schriftstellers Henry James (1843-1916) pilgern zu dem georgianischen Haus im Stadtzentrum. James wohnte die letzten achtzehn Jahre seines Lebens in diesem Haus in Rye, wo er auch seine Romane „Die Gesandten“ und „Die goldene Schale“ geschrieben hat.
West Street. April bis Okt. Di und Sa 14-18 Uhr. Eintritt £ 4.80, erm. £ 2.45 (NT).
Umgebung
Winchelsea
Während Daniel Defoe kritisierte, Winchelsea sei „mehr ein Skelett als eine richtige Stadt“, begeisterte sich Henry James für „die Unberührtheit vornehmer Zurückhaltung“, welche er dem Ort zuschrieb. Winchelsea - mit 600 Einwohnern die kleinste „Stadt“ Englands - ereilte ein ähnliches Schicksal wie Rye: Als der Hafen versandete, setzte ein langer, aber unaufhaltsamer Niedergang ein. Dennoch lohnt ein Ausflug, denn Winchelsea ist eine mittelalterliche Planstadt und besitzt daher ein ungewöhnliches Stadtbild. Nachdem das ursprüngliche Winchelsea, das zu den Cinque Ports gehörte, im 13. Jahrhundert von einer Flut zerstört worden war, ließ König Edward I. den Ort zwei Kilometer entfernt wieder aufbauen. Die Straßen von Winchelsea verlaufen auf einem schachbrettartigen Grundriss, in dessen Zentrum die St Thomas Church steht. Über dem Portal prangt das Wappen der Cinque Ports: dreimal das gleiche Emblem, halb Königslöwe, halb Schiff. Die Kirche mit ihren schönen Grabmälern und auch die Stadt sind unvollendet geblieben, da aufgrund der Versandung des Hafens weitere Baumaßnahmen eingestellt wurden. Einen Einblick in die Stadtgeschichte bietet das Winchelsea Court Hall Museum in der High Street. Wer lieber einen Abstecher ans Meer machen will, kann im nahen Winchelsea Beach am Strand entlang spazieren.
Eine Wasserburg wie aus dem Bilderbuch: Bodiam Castle
Übernachten/Essen New Inn. Ein imposanter georgianischer Gasthof, nahe der Kirche in Winchelsea. An kalten Tagen sitzt man vor dem wärmenden Kaminfeuer. Bodenständige Küche mit Lammleber oder Classic Sausage and Mash, Hauptgerichte rund £ 10. Passable Zimmer. Kostenloses WLAN. B & B ab £ 35 im DZ, im EZ ab £ 50. German Street, phone16doubleline.gif 01797/226252. www.newinnwinchelsea.co.uk.
Bodiam Castle
In vielerlei Hinsicht entspricht Bodiam Castle den idealisierten Vorstellungen, die die meisten Menschen von einer Ritterburg haben. Von einem breiten Wassergraben umgeben, wirkt die Burg mit ihren Wehrgängen, Zinnen und Rundtürmen so, als könnte der Schwarze Prinz gleich höchstpersönlich zum Tor hinaus reiten. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts errichtet, um auch im Hinterland gegen eine französische Invasion gewappnet zu sein, gehörte Bodiam Castle zu den imposantesten Wehranlagen des Spätmittelalters. Im Zeitalter der Kanonen und Schusswaffen ließ sich die Wasserburg allerdings relativ leicht einnehmen, wie Oliver Cromwells Soldaten eindrucksvoll unter Beweis gestellt hatten, als sie die Burg bis auf die Außenmauern zerstörten.
Tgl. von 10.30-17 Uhr, Nov. bis Febr. nur Sa und So 11-16 Uhr. Eintritt £ 6.70, erm. £ 3.35 (NT). www.nationaltrust.org.uk/bodiam-castle.
Great Dixter
In unmittelbarer Nachbarschaft von Bodiam Castle liegt Great Dixter, ein aus dem 15. Jahrhundert stammender Herrensitz, der sich seit 1910 im Besitz der Familie Lloyd befindet. Bekannt ist Great Dixter vor allem für seinen Garten, der auf nur zwei Hektar eine außergewöhnliche Vielfalt bietet. Neben seiner Farbenpracht beeindruckt der Garten auch durch eine naturnahe Wiese mit skurril beschnittenen Eiben.
April bis Okt. Di-So 11-17 Uhr, House ab 14 Uhr. Eintritt £ 9.50, erm. £ 5, nur Garten £ 8.50, erm. £ 4.40. www.greatdixter.co.uk.

Hastings

Der Name Hastings ist untrennbar mit der englischen Geschichte verbunden. Und so verwundert es nicht, dass in dem Küstenstädtchen alles im Zeichen des Jahres 1066 steht, wenngleich die eigentliche Schlacht im benachbarten Battle stattgefunden hat.
Hoch über Hastings thront die Ruine der Burg von Wilhelm dem Eroberer, der am 28. September 1066 ein paar Kilometer weiter westlich bei Pevensey englischen Boden betreten hatte, um seinen Anspruch auf den englischen Königsthron durchzusetzen. Hastings war bereits zu jener Zeit ein lebendiges Küstenstädtchen und spielte später eine führende Rolle bei den Cinque Ports. Im Hundertjährigen Krieg wurde Hastings zweimal von den Franzosen niedergebrannt, woraufhin der Ort seine Bedeutung verlor und zum geruhsamen Fischerdorf mutierte. Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts erlebte Hastings als Badeort eine zweite Blütephase, von der noch einige viktorianische Bauten in der sich nach Westen hin erstreckenden New Town zeugen. Mehr Atmosphäre hat die Altstadt mit der kopfsteingepflasterten High Street und dem Hafenviertel The Stade zu bieten. Charakteristisch für die Fischertradition von Hastings sind die „Net Shops“, hoch aufragende Speicherschuppen, in denen die Fischer ihre Netze zum Trockenen aufhängen; sie werden mit schwarzem Teer angestrichen, damit sie dem rauen Seewetter besser trotzen können. Apropos Fischen: Mit 53 intakten Booten besitzt Hastings die größte Flotte Europas, die ihre Schiffe vom Strand zu Wasser lässt. Derzeit versuchen die Stadtväter, Hastings für das dritte Jahrtausend fit zu machen. Mehrere Prachtbauten an der Promenade wurden renoviert und mit der Jerwood Gallery wird moderne Kunst nach Hastings geholt. Leider ist der 300 Meter lange historische Pier aus dem Jahr 1872 mit seinen Cafés, Bars und Geschäften im Oktober 2010 vollkommen abgebrannt. Zurück blieb nur ein verkohltes Gerüst.
Information Tourist Information Centre, Queen’s Square, Priory Meadow, Hastings, East Sussex TN34 ITL, phone16doubleline.gif 01424/781111. www.hastings.gov.uk bzw. www.visit1066country.com.
Einwohner 86.000 Einwohner.
Verbindungen Bus - Von Queens Road am Shopping Centre; regelmäßiger Busverkehr über Royal Tunbridge Wells nach London sowie nach Folkestone, Eastbourne, Rye, Battle und Bexhill. www.nationalexpress.com. Zug - Bahnhof an der Upperton Road. Verbindungen nach London Victoria Station (85 Min.), Ashford und Battle. Hastings liegt an der Bahnlinie, die die gesamte Südküste entlangführt (Eastbourne, Brighton usw.). www.nationalrail.co.uk.
Aquarium Bluereef Aquarium, Rock-a-Nore Road. Tgl. 10-17 Uhr, im Winter 11-16 Uhr. Eintritt £ 8.50, erm. £ 6.50.
East Hill und West Hill Railway Mit den beiden Zahnradbahnen kann man hinauf auf die Cliffs fahren. Die West Hill Cliff Railway führt zum Castle hinauf. Tgl. 10-17.30 Uhr, im Winter nur Sa und So 11-16 Uhr. Kosten £ 2.50, erm. £ 1.50.
Hastings Museum & Art Gallery Lokalgeschichte, Ausstellungen. Cambridge Road. Mo-Sa 10-17 Uhr, So 14-17 Uhr. Eintritt frei! www.hmag.org.uk.
Sport/Freizeit Neben den Ausflügen und sportlichen Aktivitäten, die die Sprachschulen oft in ihrem Programm haben, bietet das Hastings Sports Centre (Summerfields, Bohemia Road), Schwimmen sowie Squash, Sauna und Solarium an; phone16doubleline.gif 01424/781777 (geöffnet tgl. 9-22.30 Uhr, Schwimmen meistens ab 7 Uhr bis ca. 20 Uhr).
Theater White Rock Theatre, White Rock, phone16doubleline.gif 01424/781000. www.whiterocktheatre.org.uk.
Veranstaltungen Hastings Carnival Week in der ersten Augustwoche.
Übernachten The White Rock Hotel. Modernes erst 2010 eröffnetes Hotel mit hohem Coolness-Faktor und Vintage-Flair direkt an der Promenade unterhalb der Klippen. Zimmer teilweise mit toller Aussicht. Kostenloses WLAN. DZ £ 64-109. White Rock, phone16doubleline.gif 01424/422240. www.thewhiterockhotel.com.
Lesertipp: Zanzibar Hotel. Dieses traumhafte Boutique-Hotel im Stadtteil St Leonards-on-Sea liegt direkt an der Seafront und ist ein Lesertipp von Ute Zumholte. Jedes Zimmer ist nach einem Kontinent oder Land gestaltet und im entsprechenden Stil eingerichtet (Bali, Südamerika, Marokko etc.). Achtung: Kinder unter 5 Jahren sind nicht erwünscht. Die Zimmerpreise variieren stark nach Saison und Ausstattung und reichen von £ 99 bis £ 205 (inkl. Frühstück, im Winter etwas günstiger). 9 Eversfield Place, phone16doubleline.gif 01424460109. www.zanzibarhotel.co.uk.
Hotel Lindum. Sauberes, ordentlich geführtes Nichtraucherhotel an der Promenade, drei Minuten vom Pier entfernt. Wie Leser schrieben, gibt es kein englisches Frühstück, sondern nur abgepackte Lebensmittel in einer Tüte an der Tür. B & B ab £ 27.50 in den einfachen Zimmern. 1a Carlisle Parade, phone16doubleline.gif 01424/434070. www.thelindum.co.uk.
Essen & Trinken Mermaid. In den Farben weiß und blau gehaltenes Imbiss-Restaurant mit Blick auf die Net Shops, ist bekannt für die besten Fish and Chips der Stadt. 2 Rock-a-Nore.
Ökotipp: Black Pearl. Das kulinarisch ansprechendste Restaurant in der Altstadt. Serviert wird Romney Marsh Lamb, aber auch fangfrischer Fisch zu angemessenen Preisen. Kleine Straßenterrasse. 9 George Street, phone16doubleline.gif 01424/719919. www.blackpearlrestaurant.co.uk.
Mein Tipp: Webbe’s Rock-a-Nore. Eine tolle Adresse für niveauvolles Seafood, direkt bei der Jerwood Gallery. Straßenterrasse. Lecker sind die kleinen Probier-Portionen (sog. Tasters, £ 3.50), die man auch als Fünferauswahl für £ 16 bestellen kann. 1 Rock-a-Nore, phone16doubleline.gif 01424/721650. www.webbesrestaurants.co.uk.
Harris. Nette Kneipe, serviert werden Tapas zwischen £ 4 und 6. Lecker sind die Gambas à la Plancha. Mo Ruhetag. 58 High Street, phone16doubleline.gif 01424/437221.
Mein Tipp: Hanushka. Traumhafter, einladender Coffee Shop, dessen Wände von Bücherregalen eingerahmt sind. Ein idealer Ort zum Relaxen und Lesen. Leckere Kuchen gibt es auch. Straßenterrasse. Tgl. 9.30-18 Uhr. 28 George Street.
Ye Olde Pump House. Uriges Pub in einem alten Fachwerkhaus. George Street. Die Fischer treffen sich im Lord Nelson, unweit der Seepromenade.
Sehenswertes
Jerwood Gallery: Die direkt hinter dem Strand bei den Fischerhütten errichtete Kunstgalerie war bei den Einheimischen nicht unumstritten, da sie in dem Bau einen verantwortungslosen Eingriff in die historischen Strukturen des Fischerviertels sahen, obwohl sich der Architekt bemühte, mit seiner schwarzen Fassade die traditionellen Formen der Net Shops aufzugreifen. Gezeigt werden Bilder aus der Jerwood Collection mit britischer Kunst aus dem 20. und 21. Jahrhundert (Stanley Spencer, Lawrence Stephen Lowry, Walter Sickert, Augustus John, etc.) sowie Wechselausstellungen.
Di-Fr 11-17 Uhr, Sa und So 11-18 Uhr. Eintritt £ 7, erm. £ 5 bzw. £ 3.50. www.jerwoodgallery.org.
Die schwarzen „Net Shops“ sind das Wahrzeichen von Hastings
Hastings Castle „1066 Story“: Die Burg von Hastings war die erste Festung, die Wilhelm der Eroberer auf englischem Boden errichten ließ. Längst zur Ruine verkommen, kann man nach Lust und Laune durch die alten Gemäuer streifen. Mithilfe einer audiovisuellen Show werden in einem Zelt die Ereignisse des Jahres 1066 noch einmal zum Leben erweckt.
Von April bis Sept. tgl. 10-17 Uhr, im Winter 11-15 Uhr. Eintritt £ 4.25, erm. £ 3.95 oder £ 3.50. Anfahrt: mit der West Hill Cliff Railway; £ 2.20, erm. £ 1.30.
Fisherman’s Museum: Das Gebäude, in dem sich das Museum befindet, sollte eigentlich eine Kapelle für die Fischer von Hastings werden; es wurde aber nie geweiht und 1956 in ein Museum verwandelt. Anschaulich wird die lokale Fischfangtradition dargestellt. Das größte Exponat ist die „Enterprise“ - kein Raumschiff, sondern der letzte in Hastings gebaute Fischkutter, der im Jahr 1912 vom Stapel lief.
April-Okt. tgl. 10-17 Uhr, im Winter 11-16 Uhr. Eintritt frei! www.hastingsfish.co.uk.
Shipwreck Heritage Centre: In dem benachbarten Museum dreht sich alles um die Schiffskatastrophen, die sich in den letzten Jahrhunderten vor der Küste Hastings ereignet haben, insbesondere um das Schicksal der 1749 gestrandeten Amsterdam. Sehenswert ist die audiovisuelle Vorführung; die Stimme des Erzählers ist übrigens die des berühmten englischen Schauspielers Christopher Lee, auch bekannt als Graf Dracula.
Von April bis Okt. tgl. 10-17 Uhr, im Winter tgl. außer Mo und Fr 11-16 Uhr. Eintritt frei! www.shipwreck-heritage.org.uk.
Smuggler’s Adventure: Auf dem Weg zur High Street im Osten kommt man an den St Clements Caves vorbei. Es handelt sich dabei um ein labyrinthartiges Höhlensystem, das zum Teil während des Zweiten Weltkrieges zu Luftschutzbunkern ausgebaut worden ist. Innen befindet sich das Smuggler’s Adventure. Mithilfe von Wachsfiguren und diversen Animationen wird das Leben der Schmuggler, die hier ebenfalls Unterschlupf fanden, nachgestellt.
Ostern bis Sept. tgl. 10-17.30 Uhr, im Winter 11-16.30 Uhr. Eintritt £ 7.50, erm. £ 6.50 bzw. £ 5.50. www.smugglersadventure.co.uk.
Umgebung
Battle
Das in einem lieblichen Tal, zehn Kilometer nordwestlich von Hastings gelegene Battle ist - wie der Name andeutet - der Ort, an dem sich die normannischen und angelsächsischen Ritter jene denkwürdige Schlacht lieferten, die König Harold Reich und Leben gekostet hat. Zur Erinnerung an seinen Sieg und zur Buße für das Blutvergießen gründete Wilhelm der Eroberer ein Benediktinerkloster, das während der englischen Reformation zum größten Teil abgerissen wurde. Rund um das Kloster entstand später ein kleines Dorf, das noch immer sein mittelalterliches Flair bewahren konnte.
Information Tourist Office, Battle Abbey Gatehouse, Battle, East Sussex TN33 0AQ, phone16doubleline.gif 01424/773721. Zimmervermittlung, reichlich Informationen zur „Battle of Hastings“. www.visit1066country.com.
Einwohner 5000 Einwohner.
Verbindungen Bus - Lokale Busse regelmäßig ab Hastings. Zug - Battle Station liegt auf der Hauptstrecke zwischen Hastings und London (Züge alle 30 Min.). www.nationalrail.co.uk.
Sehenswertes
Battlefield & Battle Abbey: Da von der eigentlichen Schlacht keine Spuren erhalten sind, werden die Besucher in der für England typischen Weise auf eine multimediale Reise in die Vergangenheit eingeladen. Es gibt zwei Rundgänge rund um die Abtei, wobei die Schlacht aus angelsächsischer sowie aus normannischer Perspektive dargestellt wird.
High Street. April bis Sept. tgl. 10-18 Uhr, im Okt. bis 17 Uhr, Nov. bis März Sa und So 10-16 Uhr. Eintritt £ 7.80, erm. £ 7 bzw. £ 4.70 (EH).
Bateman’s
Der Literaturnobelpreisträger Rudyard Kipling (1865-1936) ließ sich 1902 am Rande von Burwash nieder. Bis zu seinem Tode bewohnte der weltberühmte Autor des „Dschungelbuchs“ diesen aus dem 17. Jahrhundert stammenden Landsitz, den er nach und nach durch Landkäufe auf über 100 Hektar vergrößerte. Als einer der erfolgreichsten englischen Schriftsteller seiner Zeit konnte er sich sogar einen Rolls Royce leisten. Kipling, der in seinen Kinderbüchern „Puck of Pook’s Hill“ die Hügellandschaft des Weald anschaulich beschrieben hat, gestaltete den vier Hektar großen Garten von Bateman’s nach seinen Vorstellungen, wobei er sich an den Idealen des englischen Gartenbaus orientierte. Die Innenräume des Anwesens wurden in dem Zustand von 1936 belassen, sodass sie noch immer eine recht authentische Atmosphäre ausstrahlen.
Von Mitte März bis Okt. Sa-Mi 11-17 Uhr. Eintritt £ 8.60, erm. £ 4.30 (NT). www.nationaltrust.org.uk/batemans.
Bexhill-on-Sea
Bexhill, ein wenig aufregendes Seebad, liegt auf halbem Weg zwischen Hastings und Eastbourne. Auf der Promenade begegnet man zumeist Langzeiturlaubern älteren Semesters. Einen Besuch wert sind jedoch die St Peter’s Church, mit deren Bau im Jahre 1070 begonnen wurde, sowie der De La Warr Pavilion, ein großer Unterhaltungskomplex aus den Dreißigerjahren, der durch seine ungewöhnlich moderne Formensprache gefällt.
The Battle of Hastings
Die Schlacht von Hastings gehört zu den großen Ereignissen, durch deren Ausgang die Weltgeschichte einen anderen Verlauf genommen hat. Es soll hier einmal dahingestellt bleiben, wessen Herrschaftsanspruch berechtigter war - beide Thronanwärter konnten plausible Gründe ins Feld führen, sodass die Entscheidung im Kampf fallen musste. Obwohl Wilhelm, seines Zeichens Herzog der Normandie, über eine besser ausgerüstete Streitmacht - seine Reiterei besaß schon Steigbügel und konnte daher vom Pferd aus kämpfen - verfügte, war er Harold in taktischer Hinsicht unterlegen, da er sich mit einem relativ kleinen Heer in einem feindlichen Land befand und daher gezwungen war, mit seiner Flotte in Verbindung zu bleiben und baldmöglichst eine Entscheidung auf dem Schlachtfeld zu suchen. Wilhelm reizte seinen Gegner, indem er die Südküste systematisch verwüstete. Anstatt die Ruhe zu bewahren und die Zeit für sich arbeiten zu lassen, eilte Harold mit seinen Truppen in Gewaltmärschen aus Nordengland herbei, wo er soeben den norwegischen König Harald Hardrada besiegt hatte. Am Morgen des 14. Oktober 1066 trafen die beiden gleich starken Heere - jeweils rund 7000 Mann - in Battle aufeinander. Harolds Truppen hatten sich auf einem strategisch günstig gelegenen Hügel verschanzt, den die normannischen Reiter mehrmals vergeblich zu stürmen versuchten. Immer wieder brachen ihre Attacken unter den Hieben der angelsächsischen Streitäxte zusammen - einmal musste Wilhelm sogar seine ganze Autorität aufbieten, um seine Ritter an der Flucht zu hindern. Schließlich gelang es den Normannen, ihren Gegner mithilfe einer taktischen Finte aus der Defensive zu locken: Sie täuschten eine Flucht vor und rieben die disziplinlos hinterher stürmenden Angelsachsen auf. Von einem Pfeil ins Auge getroffen, fand Harold mit einem großen Teil des einheimischen Adels auf dem Schlachtfeld den Tod.

Eastbourne

Eastbourne gehört zu den beliebtesten englischen Seebädern und ist seit Jahrzehnten fest in der Hand von Rentnern und Sprachschülern. Lohnend ist ein Ausflug zu den im Westen gelegenen Kreideklippen von Beachy Head. Wer sich ins Nachtleben stürzen will, muss nach Brighton fahren.
Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts war Eastbourne ein unbedeutender Küstenort mit weniger als 2000 Einwohnern. Erst als Eastbourne 1849 an das englische Eisenbahnnetz angeschlossen wurde, setzte ein rasanter Bauboom ein. William Cavendish, der 7. Duke of Devonshire, erkannte die Zeichen der Zeit und ließ auf seinem ausgedehnten Grundbesitz ein modernes Seebad samt Pier errichten. Dies erklärt auch, weshalb der alte Ortskern mit der St Mary’s Kirche aus dem 12. Jahrhundert 500 Meter weiter landeinwärts liegt. Schnell wurde Eastbourne zu einem der populärsten Seebäder, in dessen imaginärer Gästeliste sich so bekannte Persönlichkeiten wie Claude Debussy - er vollendete hier La Mer -, Karl Marx, Friedrich Engels, Bernhard Shaw, Charles Dickens und Lewis Carroll eingetragen haben.
An der knapp fünf Kilometer langen Uferpromenade, von der man einen schönen Blick auf den gepflegten Kieselstrand hat, durften sich laut Cavendish keine Geschäfte niederlassen. Die breite Promenade war ursprünglich an den Seiten mit Bäumen bepflanzt, doch dann brach am 16. Oktober 1987 ein gewaltiger Herbststurm über Eastbourne herein. Zahllose Garagen, Fenster und Kamine wurden zerstört, selbst Dächer abgetragen. Am verheerendsten für das Stadtbild waren die Baumschäden: Mehr als 2000 Bäume im Stadtgebiet wurden entwurzelt, die Uferpromenade verlor ihren gesamten Baumbestand. Der Beliebtheit von Eastbourne fügte dies keinen Schaden zu: Erst unlängst wurde das gemächliche Eastbourne zum friendliest resort von ganz England gewählt.
Information Tourist Information Centre, 3 Cornfield Road (in Nähe des Arndale Centres), Eastbourne, East Sussex BN21 4NZ, phone16doubleline.gif 01323/411400. www.eastbourne.org oder www.eastbourne.gov.uk.
Übernachten
2Loriston Guest House
3Albert & Victoria
4Gyves Guest House
6Sea Breeze Guest House
8Shore View Hotel
9The Royal
11The Big Sleep Hotel
12Grand Hotel
Essen & Trinken
1The Lamb
5Marine Pub
7Fusciardi's
10Harry Ramsden's
Einwohner 88.000 Einwohner.
Verbindungen Bus - Informationen: The Bus Stop Shop im Arndale Centre; phone16doubleline.gif 01323/416416. Busse fahren regelmäßig ab Terminus Road (Arndale Centre nahe dem Bahnhof) nach Lewes, Hastings, Rye, Newhaven und Brighton. Zug - Bahnhof an der Terminus Road, Informationen über phone16doubleline.gif 08457/484950. Züge (75 Min.) stdl. nach London über Lewes oder St Leonards Warrior Square (bei Hastings). www.nationalrail.co.uk.
Fahrradverleih Cuckmere Cycle Company, phone16doubleline.gif 01323/870310. www.cuckmere-cycle.co.uk.
Golf Downs Golf Course, East Dean Road, phone16doubleline.gif 01323/720827, www.ebdownsgolf.co.uk; Royal Eastbourne Golf Course, Paradise Drive, phone16doubleline.gif 01323/736986, www.regc.unospace.net.
Kinos Virgin Multiplex, The Crumbles Centre, Pevensey Bay Road, phone16doubleline.gif 01323/555159; Curzon, Langney Road, phone16doubleline.gif 01323/731441. www.eastbournecurzon.net.
Markt Eastbourne Enterprise Centre Open Market, jeweils Fr und Sa in der Nähe des Bahnhofs.
Schwimmen Sovereign Centre, Wellenbad mit Riesenrutsche, Royal Parade, phone16doubleline.gif 01323/738822, www.sovereigncentre.org; Motcombe Swimming Pool, Motcombe Road, phone16doubleline.gif 01323/410748.
Veranstaltungen International Ladies Tennis Championships, zwei Wochen vor dem Turnier von Wimbledon trifft sich alljährlich im Juni die Weltelite im Damentennis auf den Grasplätzen von Eastbourne.
Übernachten Grand Hotel 12 Traditionell das erste Haus am Platz. Musikliebhaber erinnern sich an Claude Debussy, der bei einem Aufenthalt „La Mer“ komponierte. Das Haus wurde unlängst renoviert und bietet Hotelkomfort auf hohem Niveau, schöner Garten mit großzügigem Swimmingpool. DZ ab £ 230. King Edward’s Parade, phone16doubleline.gif 01323/412345. www.grandeastbourne.com.
The Royal 9 In zentraler Lage direkt an der Seefront, daher lohnt es auch, ein Zimmer mit Meerblick zu buchen. Kostenloses WLAN. B & B im EZ ab £ 42, im DZ ab £ 35. 8-9 Marine Palace, phone16doubleline.gif 01323/649222. www.eastbourneroyal.co.uk.
Mein Tipp: The Big Sleep Hotel 11 Das farbenfrohe Budget-Hotel ist Teil einer kleinen Kette, die Schauspieler John Malkovich gehört. Unterkühlte Zimmer mit hohen Decken, teilweise mit frei stehender Badewanne in den teureren Kategorien. WLAN. DZ ab £ 50 inkl. Continental Breakfast. King Edward’s Parade, phone16doubleline.gif 01323/722676. www.thebigsleephotel.com.
Shore View Hotel 8 Ein ehemaliges Kettenhotel direkt an der Hafenpromenade. Viel Komfort zu einem günstigen Preis. Ein wenig anonym, aber dafür kosten die Zimmer je nach Saison ab £ 42 (teilweise mit tollem Meerblick), kann aber leicht auch £ 99 kosten. Marine Parade, phone16doubleline.gif 01323/302200. www.shoreviewhotel.co.uk.
Lesertipp: Albert & Victoria 3 Das nur eine Minute vom Meer entfernte Hotel mit den großzügigen Zimmern samt Himmelbetten ist ein Lesertipp von Johann Baumer, der das romantische Flair lobte. B & B ab £ 35. 19 St Aubyns Road, phone16doubleline.gif 01323/730948. www.albertandvictoria.com.
Loriston Guest House 2 Gemütliche Zimmer (zwei EZ, zwei DZ sowie ein großes Mehrbettzimmer), die von den neuen Besitzern Harry und Pam Pope unlängst renoviert wurden. B & B mit TV, Dusche und WC en suite £ 38-48. 17 St Aubyns Road, phone16doubleline.gif 01323/726193. www.loriston.co.uk.
Sea Breeze Guest House 6 Sechs saubere Zimmer ohne großen Schnickschnack, dafür gibt es im ganzen Haus kostenloses WLAN. B & B ab £ 30. 6 Marine Road, phone16doubleline.gif 01323/725440. www.seabreezeguesthouseeastbourne.co.uk.
Lesertipp: Gyves Guest House 4 Ein Tipp von Lars Rehl, den das „eher unbritisch eingerichtete“ Haus und die Atmosphäre begeisterten: „Es gibt echtes Parkett und nicht so viel kitschigen Schnickschnack und versink-tiefe Teppiche.“ B & B ab £ 35 pro Person. 20 St Aubyns Road, phone16doubleline.gif 01323/721709. www.gyveshouse.com.
300 Meter lang, 1870 eröffnet: Eastbourne Pier
Camping *** Fairfields Farm. Fünf Kilometer östlich der Stadt. Übernachtung ab £ 15. Von April bis Okt. geöffnet. Eastbourne Road, Westham, phone16doubleline.gif 01323/763165. www.fairfieldsfarm.com.
Essen & Trinken Harry Ramsden’s 10 Beliebtes Fish and Chips an der Promenade; Cod, Haddock & Co im frittierten Bierteigmantel zu günstigen Preisen, auch zum Mitnehmen. Kein Ruhetag. 258 Terminus Road, phone16doubleline.gif 01323/417454. www.harryramsdens.co.uk.
Marine Pub 5 Ausgezeichnetes Pub Food mit „Biergarten“. Internationale Küche (Cajun Chicken etc.). 61 Seaside Road, phone16doubleline.gif 01323/720464. www.themarinepub.co.uk.
The Lamb 1 Direkt neben der Church of St Mary, mit Abstand das älteste Public House in Eastbourne: Seit mehr als 750 Jahren wird hier der Durst der Gäste gelöscht. High Street.
Fusciardi’s 7 Geräumiger Coffee/Tea-Room mit gutem Kaffee; auch der entkoffeinierte ist sehr stark und wird in Riesentassen serviert. Stadtbekannt sind die Eisspezialitäten. Straßenterrasse mit Blick auf das Meer. Carlisle Road. www.fusciardiicecreams.co.uk.
Lesertipp: The Tiger Inn. „Ein Pub, so schön, dass man es gar nicht weiter verraten sollte“, meinte Johann Baumer und verriet es uns dennoch. Das urige Pub aus dem 15. Jahrhundert liegt in East Dean an der A 259 (in Richtung Seaford). Bei gutem Wetter kann man im Freien auf einer Grünanlage sitzen. Es werden abwechslungsreiche Gerichte serviert. Gute Weine. Es werden auch fünf komfortable Zimmer vermietet (DZ mit Frühstück £ 110). phone16doubleline.gif 01323/423209. www.beachyhead.org.uk/the_tiger_inn.
Sehenswertes
Redoubt Fortress: Das konzentrisch angelegte Redoubt Fortress, das 1810 zur Abwehr eines befürchteten napoleonischen Angriffs erbaut wurde, beherbergt heute ein Militärmuseum. Zahlreiche Uniformen, Orden und Waffen dokumentieren die letzten 300 Jahre britischer Militärgeschichte. In den Sommermonaten wird der Innenhof des Gebäudes auch als Konzertsaal genutzt.
Royal Parade. April bis Anfang Nov. tgl. außer Mo 10-17 Uhr. Eintritt £ 4, erm. £ 3. www.eastbournemuseums.co.uk.
How We Lived Then: Verteilt auf drei Stockwerke, bietet das Museum einen Einblick in die Geschäftswelt des viktorianischen Zeitalters. Ganze Ladenzeilen wurden originalgetreu nachgebildet und mit zeitgenössischem Interieur eingerichtet.
20 Cornfield Terrace. Tgl. 10-17.30 Uhr. Eintritt £ 5, erm. £ 4.50 oder £ 4. www.how-we-lived-then.co.uk.
Eastbourne Heritage Centre: Das stadtgeschichtliche Museum beschäftigt sich mit Eastbournes Geschichte vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
2 Carlisle Road. Von Ostern bis Sept. tgl. außer Sa 14-17 Uhr. Eintritt £ 2.50, erm. £ 2 oder £ 1. www.eastbourneheritagecentre.co.uk.
Wandern
Beachy Head und Seven Sisters
Eine der eindrucksvollsten Küstenwanderungen Südenglands beginnt an der Strandpromenade von Eastbourne und führt auf einem Teilstück des South Downs Way (Markierung: Eichelsymbol) in südwestlicher Richtung zu den spektakulärsten Kreideklippen der Küste. Nach rund eineinhalb Stunden und einem steilen Aufstieg erreicht man die Klippen Beachy Head. Mit einer Höhe von 170 Metern sind die senkrecht abfallenden Klippen die höchsten Englands. Eindrucksvoll ist auch der Größenvergleich mit dem vorgelagerten rot-weiß gestreiften Leuchtturm: Trotz seiner 44 Meter wirkt er ein wenig zwergenhaft. Von dem atemberaubenden Panorama fasziniert, wünschte sich der an Speiseröhrenkrebs leidende Friedrich Engels, dass seine Asche von hier aus in alle Winde zerstreut werde. Im August 1895 erwiesen ihm seine Freunde diesen letzten Dienst. Passiert man den alten Leuchtturm „Belle Tout“ und die Bucht von Birling Gap, so erreicht man nach weiteren 90 Minuten die „Seven Sisters“, sieben steile Hügel in Folge. Das Flüsschen Cuckmere weist den Weg landeinwärts zur A 259, wo man den Bus zurück nach Eastbourne nehmen kann.
Achtung: Wer keine suizidalen Neigungen verspürt, sollte stets einen Sicherheitsabstand zur Abbruchkante einhalten. Das Gestein ist sehr brüchig (erst 1999 stürzte ein breiter Streifen ins Meer), zudem droht Gefahr bei plötzlichen Windböen.
Umgebung
Pevensey Castle
Die größte Sehenswürdigkeit des kleinen Seebades Pevensey an der gleichnamigen Bucht sind die Ruinen einer Burganlage, deren Ursprünge bis in die Römerzeit zurückreichen. Wilhelm der Eroberer, der der Überlieferung zufolge in Pevensey erstmals englischen Boden betreten haben soll, erteilte den Auftrag, Teile der von den Sachsen zerstörten römischen Festung zum Bau einer Burg normannischen Musters zu verwenden.
Information am Castle, High Street, East Sussex BN24 5LE, phone16doubleline.gif 01323/761444.
Verbindungen Zweimal pro Stunde fahren Busse von der Terminus Road in Eastbourne nach Pevensey.
Pevensey Castle April bis Sept. tgl. 10-18 Uhr, Okt. tgl. 10-16 Uhr, Nov. bis März nur Sa und So 10-16 Uhr. Eintritt £ 5, erm. £ 4.50 oder £ 3 (EH).
National Trust - Hüter des nationalen Kultur- und Naturerbes
Der National Trust (NT) ist fraglos eine der erfolgreichsten Bürgerinitiativen in der Welt. Im Jahre 1895 von dem Pastor Hardwicke Rawnsley, dem Notar Sir Robert Hunter und der Sozialarbeiterin Octavia Hill gegründet, hat der „National Trust for Places of Historic Interest or Natural Beauty“ in den über 100 Jahren seines Bestehens hunderte von Häusern und Kirchen vor dem Abriss bewahrt und sich für den Erhalt von einzigartigen Naturräumen eingesetzt. Das erste Haus, das der National Trust vor der Spitzhacke bewahrt hat, war das gotische Old Clegly House in Alfriston, das für zehn Pfund erworben wurde. Ende der Dreißigerjahre stieg die gemeinnützige Stiftung nach Staat und Krone zum drittgrößten Grundbesitzer Großbritanniens auf. Eine drastische Erhöhung der Erbschaftssteuern zwang zahlreiche aristokratische Familien, sich von ihren Landsitzen zu trennen oder sie der Obhut des National Trust zu übergeben; andere wiederum konnten die immensen Unterhaltskosten nicht mehr länger bestreiten. Neben Schlössern und Parkanlagen gehören dem National Trust auch Berge, Moore, Inseln und Küstenabschnitte. Seine Einnahmen bezieht der National Trust aus den Beiträgen seiner mehr als zwei Millionen Mitglieder, aus Eintrittsgeldern, Spenden, Stiftungen und Schenkungen sowie den Erträgen der Souvenirläden und Teestuben. Da Mitglieder freien Eintritt zu den Sehenswürdigkeiten haben und die Eintrittspreise ziemlich hoch sind, kann sich eine Mitgliedschaft (£ 55.50 pro Jahr) auch für ausländische Touristen lohnen.
Weitere Informationen über www.nationaltrust.org.uk.
Herstmonceux
Der Name des Dorfes erinnert noch an die Familien de Herst und de Monceux, die im Zuge der normannischen Eroberung mit diesem Gebiet belehnt worden waren. Allerdings lassen fast alle Besucher das Dorf mit seiner Pfarrkirche All Saints links beziehungsweise rechts liegen, und begeben sich direkt zum Herstmonceux Castle, einem prächtigen Renaissanceschloss, umgeben von Wassergräben. Architektonisch lehnten sich die Bauherren an den mittelalterlichen Burgenbau an. Ein Wehrbau war Herstmonceux nie, denn der rote Backstein ist kaum geeignet, Kanonenkugeln abzuwehren. Auf dem Schlossareal befindet sich auch das Herstmonceux Science Centre, von dem aus das Royal Observatory drei Jahrzehnte lang seine Himmelsbeobachtungen betrieben hat, bevor es in den Achtzigerjahren in den Pazifikraum umzog.
Von April bis Sept. tgl. 10-18 Uhr, im Okt. tgl. 10-17 Uhr. Eintritt für den Garten: £ 6, erm. £ 3. Innenräume sind nur im Rahmen einer Führung (£ 2.50) zugänglich. Termine: phone16doubleline.gif 01323/834444. Eintritt für das Science Centre: zusätzlich £ 6.10, erm. £ 4.70. www.herstmonceux-castle.com.
Alfriston
Für Freunde schöner südenglischer Dörfer gehört ein Abstecher nach Alfriston zum Pflichtprogramm. Unter dem malerischen Häuserensemble aus Tudorfachwerk ragen das reetgedeckte Old Clegly House (tgl. außer Do und Fr 10.30-17 Uhr, Eintritt £ 5.15, erm. £ 2.60), ein ehemaliges Pfarrhaus aus dem 14. Jahrhundert sowie die imposante Pfarrkirche St Andrews - sie wird wegen ihrer Größe gerne als „Kathedrale der South Downs“ bezeichnet - heraus. Sehenswert ist auch der Fachwerk-Gasthof Star Inn, der um 1520 errichtet wurde. Bei einem Streifzug durch die Straßen lassen sich an den Häusern viele Zunftzeichen entdecken, die darauf hinweisen, welches Gewerbe dort einst ausgeübt wurde. Auffallend ist in jedem Fall die große Zahl guter Restaurants. Der soziale Treffpunkt des Ortes ist aber der liebevoll geführte Village Store mit dem integrierten Post Office.
Übernachten/Essen The Star. Der Gasthof ist ein Fachwerktraum, allerdings befinden sich die meisten Zimmer in einem modernen Anbau. Im Restaurant wird italienische Küche serviert, 3-Gang-Menü £ 29. WLAN vorhanden. DZ inkl. Frühstück £ 95-145. High Street, phone16doubleline.gif 01323/870495. www.thestaralfriston.co.uk.
In den Kreidefels geritzt:
Long Man of Wilmington
Deans Place Hotel. Zwei Fußminuten vom Dorf entfernt, liegt dieses schöne Landhotel in einem Anwesen aus dem 15. Jahrhundert samt herrlicher Terrasse und einem Swimmingpool. Individuelle Zimmer in unterschiedlichen Größen. Kostenloses WLAN. DZ inkl. Frühstück ab £ 105. Seaford Road, phone16doubleline.gif 01323/870248. www.deansplacehotel.co.uk.
Wingrove House. Ein Hotel in einem schmucken Anwesen im Kolonialstil. Einladende Zimmer, teilweise mit Messingbetten, zeitlos modern. DZ inkl. Frühstück (ab 9 Uhr) £ 100-175. phone16doubleline.gif 01323/870276. www.wingrovehousealfriston.com.
The George Inn. Zünftig ist er, der 1397 erstmals urkundlich erwähnte Gasthof mit seinen offenen Ziegelsteinwänden. Im Sommer sitzt man dennoch lieber im Garten. EZ £ 70, DZ £ 100 (jeweils inkl. Frühstück). High Street, phone16doubleline.gif 01323/870319. www.thegeorge-alfriston.com.
Ökotipp: Moonrakers Restaurant. Chefkoch Ross Pavey gehört in Sussex zu den besten seiner Zunft und verwendet ausschließlich regionale Zutaten! Die ausgezeichnete Küche wurde auch schon im Fernsehen gelobt. Es werden auch Zimmer vermietet, B & B ab £ 90 für das DZ. High Street, phone16doubleline.gif 01323/871199. www.moonrakersrestaurant.co.uk.
Jugendherberge Alfriston. Landhaus aus dem 16. Jahrhundert in landschaftlich reizvoller Lage über dem Cuckmere Valley, etwa ein Kilometer außerhalb von Alfriston. Betten ab £ 17, Zimmer ab £ 30 (ganzjährig geöffnet). Frog Firle, Polegate, phone16doubleline.gif 0845/3719101. www.yha.org.uk/hostel/alfriston.
The Long Man of Wilmington
Östlich von Alfriston leuchten auf einem sanft ansteigenden Hügel die weißen Konturen einer überdimensionalen menschlichen Figur, die in den weißen Kalk geritzt wurden sind. Ob es sich bei dem rund 73 Meter „großen“ Long Man of Wilmington tatsächlich um eine eisenzeitliche Darstellung eines Menschen handelt, ist zweifelhaft. Eine genaue Datierung ist schwer, aber wahrscheinlich stammt die Kreidezeichnung erst aus sächsischer Zeit.
Michelham Priory
Zwei Kilometer westlich von Hailsham liegt Michelham Priory, eine 1229 von Gilbert L’Aigle gegründete Augustinerabtei. Knapp drei Jahrhunderte später wurde das Kloster auf Anordnung Heinrichs VIII. aufgelöst; die Klosterkirche wurde zerstört, die anderen Gebäude mehrfach umgebaut. Noch heute ist der stattliche Landsitz vom größten wassergefüllten Burggraben Englands umgeben; er zeugt zusammen mit dem rund 20 Meter hohen mittelalterlichen Torhaus von den unruhigen Zeiten des Hundertjährigen Krieges, als sich die Mönche vor französischen Angriffen zu schützen versuchten. Damals gab es sogar noch eine hölzerne Zugbrücke, die später durch eine steinerne ersetzt worden ist.
März bis Okt. tgl. außer Mo 10.30-16.30 Uhr, im April, Juli und Sept. bis 17 Uhr, im Aug. bis 17.30 Uhr. Eintritt £ 7.50, erm. £ 6.50 bzw. £ 4. www.sussexpast.co.uk/michelham.
Farley Farm House
Mitten im ländlichen Sussex, zwischen Herstmonceux und Lewes, erstreckt sich unweit der Ortschaft Chiddingly ein Landsitz, der zum Treffpunkt von surrealistischen Malern, Dichtern und Schriftstellern wurde. Der englische Maler Roland Penrose erwarb Farley Farm 1949 zusammen mit seiner Frau, der amerikanischen Fotografin Lee Miller. Beide, Miller - sie war zeitweise mit Man Ray liiert - wie Penrose, bewegten sich in der Pariser Surrealistenszene, waren mit Picasso, Paul Eluard, Max Ernst und Joan Miró befreundet. Die Kontakte rissen auch nach dem Krieg nicht ab, denn Roland Penrose organisierte Ausstellungen, die die surrealistische Kunst in England bekannt machten und so kamen zahlreiche Künstler zu Besuch nach Farley Farm, darunter auch Picasso im Jahre 1950.
Während Roland Penrose weiterhin Erfolge feierte (er schrieb auch mehrere Künstlerbiographien), wurde es still um Lee Miller. Lee, die schon in jungen Jahren als Fotomodell für Vogue gearbeitet hatte, fühlte sich in dem schmucken Backsteinhaus nicht wohl und kämpfte mit Depressionen und Alkoholproblemen; das Fotografieren gab sie auf. Erst nach ihrem Tod wurde sie weltbekannt. Nicht nur wegen ihrer surrealistischen Arbeiten („Akt mit Kettenhemd“), sondern auch wegen ihrer Reportagen aus dem besiegten Nazi-Deutschland gehört sie zu den bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts.
Lee Miller starb 1977, Roland Penrose 1984 - beide auf Farley Farm. Seither kümmert sich der gemeinsame Sohn Anthony, der auf dem Anwesen lebt, um das künstlerische Erbe seiner Eltern. Vor ein paar Jahren wurden mehrere Räume der Farley Farm für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zwischen Wohn- und Arbeitszimmer kann man im Rahmen einer Führung Fotografien von Man-Ray sowie Bilder von Roland Penrose bewundern. Farley Farm beherbergt außerdem das Lee Miller Archiv, das rund 40.000 Negative, Manuskripte und Briefe umfasst.
April bis Okt. nur So 10.30-15.30 Uhr. Eintritt £ 9. www.farleyfarmhouse.co.uk.

Lewes

Auf einem Ausläufer der South Downs, hoch über dem Flüsschen Ouse, liegt Lewes, ein betriebsames Marktstädtchen mit Fachwerkhäusern, Kieselsteinmauern und einer alten normannischen Burg. Übrigens ist Lewes und nicht das viel größere Brighton die Hauptstadt der Grafschaft East Sussex.
Lewes ging aus einem kleinen Fischerdorf hervor, doch schon in angelsächsischer Zeit wurde der Ort befestigt, wobei sich das Ortszentrum auf den Hügel verlagerte - der Name Lewes leitet sich von der angelsächsischen Bezeichnung hlaew für „Hügel“ ab. Der Normanne William de Warenne ließ an seiner höchsten Stelle eine Burg errichten und gründete die erste Cluniazenserabtei Englands. Im Jahre 1264 ereignete sich vor Lewes eine der bedeutendsten Schlachten des 13. Jahrhunderts: Die mehr politische Mitbestimmung fordernden englischen Barone besiegten unter der Führung von Simon de Montfort die königlichen Truppen und nahmen Heinrich III. gefangen, woraufhin dieser die Forderungen seiner Barone und somit die Bildung des ersten englischen Parlaments akzeptieren musste. Theodor Fontane besuchte Lewes im Jahre 1854 und war von dem historischen Flair begeistert: „Das Städtchen ist nur interessant durch seine altertümliche Physiognomie, ein malerischer Reiz, dem man nirgends seltener begegnet als in England, wo die Städte alle hundert Jahre ihr Kleid wechseln und ihre Geschichte in Büchern und Balladen haben, aber nicht in Stein.“
Auch bei Schulklassen beliebt
Wer durch Lewes schlendert, wird Fontanes Einschätzung noch in vielerlei Hinsicht bestätigen können: Durch das Zentrum schlängeln sich enge, mit Kopfstein gepflasterte Gassen, man sieht Tudorfachwerk, georgianische Bürgerhäuser, und auf der geschwungenen High Street reihen sich Antiquitätengeschäfte, Buchhandlungen und Feinkosttheken aneinander. Die Stadt ist reich, die Häuserpreise gewaltig, denn dank guter Bahnverbindungen gehört Lewes längst zum Londoner Speckgürtel. Neben Börsenmaklern finden sich unter den Einwohnern auch zahlreiche Dozenten und Professoren der nahen Sussex University. Der Engländer liebt sein Kleinstadtflair und in Lewes gibt es reichlich davon.
Information Tourist Information Centre, 187 High Street, Lewes, East Sussex BN7 2DE, phone16doubleline.gif 01273/483448. www.enjoysussex.info.
Einwohner 16.000 Einwohner.
Verbindungen Bus - Busbahnhof an der Eastgate Street, phone16doubleline.gif 01273/474747 (Country Busline), phone16doubleline.gif 0990/808080 (National Express). Zug - Nach London Victoria (Southern Railway), Brighton, Gatwick Airport, Eastbourne und entlang der Südküste; Bahnhof in der Station Road, südlich der High Street. phone16doubleline.gif 0345/484950. www.nationalrail.co.uk.
Markt Farmer’s Market immer am ersten Sa des Monats.
Schwimmen Lewes Leisure Centre, phone16doubleline.gif 01273/483448. www.waveleisure.co.uk.
Veranstaltungen Lewes Festival mit Musik, Tanz und Theater, Ende April. Guy Fawkes’ Night mit riesigem Feuerwerk (5. Nov.).
Übernachten White Hart Hotel. Ehemalige Postkutschenstation mitten im Zentrum von Lewes. Thomas Paine war auch schon zu Gast. Durch einen Anbau wurde die Hotelkapazität auf 52 Zimmer erweitert und besitzt seither ein tropisches Hallenbad. Feines Restaurant mit Hauptgerichten um die £ 12, beispielsweise bei einem Trio of lamb cutlets auf einem Kartoffel-Spinat-Beet. B & B ab £ 59, im EZ ab £ 75. 55 High Street, phone16doubleline.gif 01273/476694. www.legacy-hotels.co.uk.
The Shellys. Stattliches Herrenhaus, das ehedem im Besitz des Earl of Dorset war. Komfortable großzügige Zimmer mit dicken Vorhängen. DZ ab £ 120. High Street, phone16doubleline.gif 01273/472361.
Pelham House. In einem schmucken Townhouse aus dem 16. Jahrhundert werden 31 so ansprechende wie moderne Zimmer vermietet. DZ mit Frühstück ab £ 129, EZ ab £ 119. Im zugehörigen Restaurant gibt es das 3-Gang-Menü für £ 25. St Andrews Lane, phone16doubleline.gif 01273/488600. www.pelhamhouse.com.
Crown Hotel. Eines der ältesten Hotels in Lewes, mit hübschem Wintergarten. DZ ab £ 80. 191 High Street, phone16doubleline.gif 01273/480670. www.crowninnlewes.co.uk.
Lesertipp: Amarisa, dieses B&B in Berwick (5 km östl.) von Lewes wurde uns als „das mit großem Abstand gastfreundlichste B&B“ empfohlen, in dem eine Leserin jemals eine Unterkunft gefunden hat. B&B £ 75 für das DZ. Station Road, phone16doubleline.gif 01323/870555 bzw. phone16doubleline.gif 07858/181433 (mobil). www.amarisa.co.uk.
Essen & Trinken Ask. Einladendes italienisches Restaurant mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Pizza ab £ 7.50. Helle, freundliche Räume. 185 High Street.
Mein Tipp: Bill’s. Dies ist die Keimzelle der inzwischen in ganz England beliebten Kette. Gegenüber der Harveys Brewery werden Café, Tee und einfache Gerichte sowie Snacks in der Atmosphäre eines Feinkostladens an langen Tischen serviert. Straßenterrasse. Nur tagsüber geöffnet. 56 Cliff High Street. www.bills-website.co.uk.
Famiglia Lazzati’s. Ein weiterer sehr preiswerter Italiener. Kleiner und gemütlich. Pizza ab £ 6. So Ruhetag. 17 Market Street, phone16doubleline.gif 01273/479539. www.famiglia-lazzati.co.uk.
Ein Zöllner als Revolutionär?
In Lewes war der radikale Humanist Thomas Paine (1737-1809) mehrere Jahre als Zollbeamter beschäftigt. Paine debattierte leidenschaftlich im „Headstrong Club“ und veröffentlichte revolutionäre Pamphlete. Nachdem er dadurch wiederholt Schwierigkeiten bekommen hatte und 1774 schließlich aus dem Zolldienst entlassen worden war, ging Paine nach Amerika, wo er sich als überzeugter Vertreter des Unabhängigkeitskampfes schnell einen Namen machte. Paine engagierte sich leidenschaftlich für seine humanistischen Ideale; er forderte ein Ende der Sklaverei, trat für die Rechte der Frauen und das allgemeine Wahlrecht ein. Berühmt geworden ist seine 1791, im Zuge der Französischen Revolution veröffentlichte Schrift „The Rights of Man“, die eine Auflage von mehr als einer Million erreichte. Paine griff darin die englische Monarchie und die bestehende Kirche vehement, aber folgenlos an: Der revolutionäre Funke wollte nicht über den Ärmelkanal springen.
Sehenswertes
Lewes Castle: Eindrucksvoll überragen die Ruinen der normannischen Burg den Ort. Ein wuchtiger wie schlichter Bau: Lewes Castle gehörte zu den ersten Festungen, die die Normannen errichteten, um ihren Herrschaftsanspruch zu unterstreichen und gleichzeitig den Zugang zum Meer abzusichern. Oben angekommen, kann man sich über das phantastische Panorama freuen, die welligen Hügel der South Downs rollen hinunter bis zum Meer; schon Daniel Defoe lobte die „Aussicht, wie ich sie in keinem anderen Teil von England je gehabt habe“. In dem aus dem frühen 14. Jahrhundert stammenden Barbican House wird anhand eines historischen Stadtmodells die Geschichte von Lewes und die der Normannen in Südengland erläutert. Zu dem Ensemble gehören noch eine mächtige Barbakane sowie Reste der Befestigung. Ungewöhnlich für die Normannen ist, dass die Burganlage von Lewes auf zwei sogenannten „Motten“ (künstlich aufgeschütteten Erdhügeln) errichtet wurde. Dies gibt zu Spekulationen Anlass, ob die Motten eventuell schon vor der normannischen Eroberung für einen Vorgängerbau errichtet worden sind?
Tgl. außer Mo 10-17.30 Uhr, So erst ab 11 Uhr. Eintritt £ 6.60, erm. £ 6.10 oder £ 3.50. Kombiticket mit Anne of Cleves House: £ 9.90, erm. £ 8.80 oder £ 5. www.sussexpast.co.uk.
Anne of Cleves House: Anna von Kleve, die vierte Frau Heinrichs VIII., erhielt das kleine, verspielte Anwesen nach der Scheidung (1541) als Abfindung übereignet. Obwohl sie dort nie gewohnt hat, gewährt das hübsche, als Heimatmuseum genutzte Fachwerkhaus einen guten Einblick in die Wohnkultur des 16. Jahrhunderts.
52 Southover High Street. Di-Do 10-17 Uhr, So und Mo erst ab 11 Uhr. Eintritt £ 4.20, erm. £ 3.70 oder £ 2.10. Kombiticket mit Lewes Castle £ 9.90, erm. £ 8.80 oder £ 5.
South Downs Way
Lewes liegt in unmittelbarer Nähe des South Downs Way, einem der schönsten Fernwanderwege Englands. Von Eastbourne aus erstreckt sich der South Downs Way auf einer Hügelkette nach Westen, die das Prädikat „outstanding natural beauty“ verdient. Zunächst geht es von Eastbourne in Serpentinen hinauf zum Beachy Head, dann nach Birling Gap (kleiner Ort direkt an den Klippen), vorbei an den Seven Sisters (Steilklippen) und durch den gleichnamigen Country Park. Jetzt biegt der Wanderweg ins Landesinnere in Richtung Wilmington ab, Lewes wird in einem gewissen Abstand umrundet. Nächste Station ist Devil’s Dyke, eine imposante Schlucht, die der Teufel in nur einer Nacht geschaffen haben soll, bevor das Adur Valley mit der Ortschaft Steyning erreicht wird. Die nächsten Höhepunkte sind Aberley und die römische Villa von Bignor; in der zur Grafschaft Hampshire gehörenden Bischofsstadt Winchester endet der South Downs Way nach rund 160 Kilometern.
Als Wanderausrüstung empfiehlt sich festes Schuhwerk, eine Regenjacke und gutes Kartenmaterial (Ordnance Survey, 1 : 50.000, Nr. 197-199 je nach Wanderabschnitt, im örtlichen Buchhandel oder Tourist Office erhältlich). Gut geeignet für Etappenplanung, Unterkunftssuche und sonstige Informationen ist die Homepage: www.nationaltrail.co.uk/southdowns.
Umgebung
Glyndebourne
Hinter dem Namen Glyndebourne steht bei allen europäischen Opernfans ein großes Ausrufezeichen. Seit John Christie am 28. Mai 1934 die Opernfestspiele von Glyndebourne begründet hat, pilgern von Ende Mai bis August zahllose Musikliebhaber in das wenige Kilometer östlich von Lewes gelegene Dorf, dessen Festspiele sich durchaus mit denen von Bayreuth und Salzburg messen können. Doch zurück zur Vorgeschichte: Der Opernfreund Christie hatte 1920 ein Herrenhaus und Ländereien in Glyndebourne geerbt, auf denen er ein kleines Theater mit Orchestergraben errichten ließ. Doch erst als Christie 1933 zwei deutsche Exilanten kennenlernte, wurde daraus ein professionelles Opernfestival, das höchsten Ansprüchen genügte. Christie engagierte nämlich Fritz Busch, den Leiter der Dresdner Semperoper, als Dirigenten sowie den Berliner Carl Ebert als Produzenten und sicherte ihnen jegliche künstlerische Freiheit zu. Der Zweite Weltkrieg zwang den Deutschland-Liebhaber Christie zeitweise, sein Festival einzustellen und das Opernhaus in ein Heim für aus London evakuierte Kinder umzufunktionieren. Erst nach 1945 entsprachen die Vorstellungen wieder dem gewohnten Anspruch. Glyndebourne ist dafür bekannt, sich auch an gewagten Inszenierungen zu versuchen und jungen Talenten den Vorzug vor kostspieligen Stars zu geben. Die alte Privatoper wurde 1994 durch einen modernen Ziegelsteinbau ersetzt, der seither Platz für 1250 Zuschauer bietet. Die Aufführungen beginnen bereits am späten Nachmittag und werden durch eine 80-minütige Pause unterbrochen, während der sich die englische High Society im Park zum Champagner-Picknick mit Hummerhäppchen zusammenfindet.
Kartenvorverkauf: Trotz der sehr hohen Preise sind die Vorstellungen oft schon lange im Voraus ausverkauft. Es gibt aber noch die Möglichkeit, kurzfristig einen Stehplatz zu ergattern. Informationen und Kartenvorverkauf: phone16doubleline.gif 01273/813813.
www.glyndebourne.com/About/ab0000.cfm.
Charleston Farmhouse
Domizil der Bloomsbury Group: Charleston Farmhouse
Charleston Farmhouse ist eine Wallfahrtsstätte für die Fans der Bloomsbury Group. In dem Landhaus lebten ab 1916 die Malerin Vanessa Bell (1879-1961) - eine Schwester von Virginia Woolf -, ihre Kinder, ihr Mann Clive Bell und ihr Geliebter, der Maler Duncan Grant (1885-1978), sowie dessen Freund David Garnett. Vanessa hatte drei Kinder: Zwei Söhne von ihrem Mann und eine Tochter von Duncan, die später den Liebhaber ihres Vaters heiraten sollte. Das Zentrum dieser Künstler-WG mit wechselnden homo- und heteroerotischen Affären bildeten Vanessa und Duncan, die beide im Charleston Farmhouse gestorben sind. Sie verwandelten ihr Domizil in ein einzigartiges Gesamtkunstwerk. Wände und Türen sind mit Ornamenten bedeckt, die Tische wurden bemalt, Stoffe und Möbel nach individuellen Vorstellungen entworfen. Der Komfort war sehr bescheiden: Das nächste Geschäft lag zehn Kilometer entfernt. Es gab kein Telefon, kein Auto, keinen Strom; die Plumpsklos mussten ständig entleert werden. Das Wasser pumpte man mit der Hand aus dem Pumpenhaus und erhitzte es auf Holzöfen, für die die Bewohner auch das Holz hacken mussten. Im Winter war das Haus eisig kalt und das Wasser für die Morgenwäsche oft gefroren. Ganz so schlimm kann es aber nicht gewesen sein, schließlich beschäftigten die Bewohner Dienstboten, Hausmädchen und eine Köchin, die ihnen die lästigen Arbeiten wie das Abspülen abnahmen.
Nachdem Duncan Grant 1978 im Alter von 93 Jahren gestorben war, vermachte seine Tochter Angelica Garnett das Charleston Farmhouse einer Stiftung, deren Zweck die Erhaltung des Anwesens war. Das stark baufällige und heruntergekommene Haus wurde sorgsam restauriert, um den Stil und Geist seiner Bewohner für die Nachwelt zu erhalten. Seit 1986 kann das Charleston Farmhouse mit dem angrenzenden idyllischen Garten samt Teich besichtigt werden, und es führt dem Besucher vor Augen, dass die „Bloomsbury Group“ nicht nur ein literarisch-intellektueller Zirkel war, sondern auch eigene künstlerische Ausdrucksformen entwickelt hat. Duncan und Vanessa liegen übrigens nebeneinander auf dem Friedhof von Firle begraben. „Bloomsbury Fans“ pilgern zudem in die Dorfkirche von Berwick - fünf Kilometer östlich -, die Wandmalereien von Duncan Grant sowie Vanessa und Quentin Bell besitzt.
April bis Okt. Mi-Sa 13-18 Uhr (Juli und Aug. ab 12 Uhr), So 11-17.30 Uhr. Außer Sonntag Zugang nur im Rahmen einer Führung. Eintritt £ 9.95, erm. £ 5.95. www.charleston.org.uk.
Die Bloomsbury Group
Der Name der Bloomsbury Group geht auf den Londoner Stadtteil Bloomsbury zurück, in dem Virginia Woolf (1882-1941) zwischen den beiden Weltkriegen einen literarischen Salon unterhielt. Zu der losen Vereinigung avantgardistischer Schriftsteller, Künstler, Wissenschaftler und Philosophen gehörten Virginia und Leonard Woolf, Clive und Vanessa Bell, Lytton Strachey, Duncan Grant, Edward Morgan Forster, Bertrand Russell sowie John Maynard Keynes. Mit anderen Worten: Sehr unterschiedliche Charaktere, die jedoch in der Ablehnung der viktorianischen Moral einen gemeinsamen Nenner fanden und ein für die damalige Zeit ausschweifendes Sexualleben führten. Obwohl die „Bloomsburries“ von ihren Kritikern als eine Clique mittelmäßiger Künstler geschmäht wurden, ist es ihr bleibendes Verdienst, dass sich das britische Kulturleben für die Moderne geöffnet und sein puritanisches Korsett abgelegt hat.
Ein besonderes Merkmal für den Bloomsbury-Kreis war der bisexuelle Lebensstil. Virginia Woolf und Vita Sackvill-West waren beide verheiratet und hatten sexuelle Beziehungen zu Frauen. Harold Nicolson hatte zeit seines Ehelebens Affären mit Männern. Der Maler Duncun Grant war mehr als sechs Jahre der Liebhaber des Ökonomen John Maynard Keynes, später hatte er eine Liebesaffäre mit Virginia Woolfs Bruder Adrian und verbrachte den Rest seines Lebens in einer ménage à trois mit Woolfs Malerschwester Vanessa Bell und dem Schriftsteller David Garnett, der wiederum Angelica, die Tochter von Duncan und Vanessa heiratete. Und Keynes ging später eine Ehe mit der Tänzerin Lydia Lopokova ein. Selbst Lytton Strachey machte einmal Virginia Stephen vor deren Ehe mit Leonard Woolf einen Heiratsantrag und lebte etliche Jahre mit Dora Carrington zusammen, die sich heftig in ihn verliebt hatte.
Monk’s House
Das in der Nähe des Dörfchens Rodmell gelegene Monk’s House gehört ebenfalls zum Pflichtprogramm für die Verehrer der Bloomsbury Group, insbesondere für die Fans von Virginia Woolf. Diese hatte das unscheinbare Landhaus im Jahre 1919 zusammen mit ihrem Mann Leonard Woolf für 700 Pfund ersteigert, um sich hier in Ruhe dem Schreiben widmen zu können. Der Name Monk’s House trügt, das Haus diente nie als Mönchklause, aber ein findiger Makler wollte so Kapital aus der benachbarten Gemeindekirche schlagen. Die Woolfs fühlten sich schnell wohl. Oft kam auch Virginias im nahen Charleston Farmhouse lebende Schwester Vanessa zu Besuch: „Hier sitzen wir, essen, spielen Grammophon, strecken unsere Füße zum Feuer und lesen endlose Bücher“, schrieb Virginia in einem Brief. Nach den literarischen Erfolgen von „Mrs. Dalloway“ und „Orlando“ wurde Monk’s House modernisiert und um ein Schlafzimmer für Virginia erweitert, das sich nur über den Garten betreten lässt. Apropos Garten: Leonard machte sich mit Begeisterung an die Aufgabe, den Garten in eine blühende Oase mit Rosenbeeten und Dahlien zu verwandeln. Die letzten beiden Jahre vor ihrem Freitod - „die einzige Erfahrung, die ich nicht beschreiben werde“ - lebte Virginia ständig in dem spartanisch eingerichteten Cottage mit seinem grünen Wohnzimmer und den schweren Eichenbalken. Am 28. März 1941 stopfte sich Virginia die Taschen voller Steine und ertränkte sich in dem nahe vorbeifließenden River Ouse; ihr Mann Leonard starb 1969 im Monk’s House. Die Asche der Woolfs wurde im Garten unter einer Ulme verstreut.
April bis Okt. Mi-Sa 12.30-17.30 Uhr. Eintritt £ 4.85, erm. £ 2.40 (NT). www.nationaltrust.org.uk/monks-house.
Sheffield Park
Zu dem rund zwölf Kilometer nördlich von Lewes gelegenen Landschaftspark gehören vier Seen, die für die beschauliche Atmosphäre des Gartens verantwortlich sind. Entstanden ist der Garten in seiner heutigen Form in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als John Baker Holroyd, der erste Earl of Sheffield, das Anwesen erwarb und den berühmten Lancelot „Capability“ Brown für die Neugestaltung des Parks gewinnen konnte. Besonders schön ist Sheffield Park im Herbst, wenn die Sträucher und Bäume in den schillerndsten Rottönen leuchten. Sheffield Park House selbst ist leider nicht zu besichtigen.
Tgl. 10.30-17.30 Uhr, im Winter nur bis 16 Uhr, Jan. und Febr. nur am Wochenende. Eintritt £ 8.50, erm. £ 4.45 (NT).

Brighton

Brighton ist der Klassiker unter den englischen Seebädern, Fontane nannte es gar „das Neapel des Nordens“. Der exotische Royal Pavilion, der weit ins Meer hineinragende Brighton Pier und eine kilometerlange Uferpromenade sind auch heute noch beliebte Ziele. Doch keine Angst vor Langeweile: Brighton ist fraglos die toleranteste und lebendigste Stadt an der Südküste.
Brighton, das de facto mit seiner Nachbarstadt Hove zusammengewachsen ist, präsentiert sich rund 250 Jahre nach seiner Entdeckung immer noch als illustres Seebad mit vielen Möglichkeiten zur Zerstreuung. Früher wählten Liebespaare Brighton als Ziel für ein Dirty Weekend - gemeint war ein Wochenendausflug in ein plüschiges Hotel, wobei man sich vorzugsweise als Mr. und Mrs. Smith ins Gästebuch eintrug, um alle kompromittierenden Spuren zu verwischen. Heute kommen neben Sprachschülern vor allem viele Kongress- und Tagungsteilnehmer, darunter auch die Abgeordneten der Konservativen, die in dem Seebad gerne ihre Parteitage abhalten. Der seit 1961 in dem Vorort Falmer beheimatete Campus der University of Sussex hat viel studentisches Flair in die Stadt gebracht: So verwundert es auch nicht, dass in Brighton als einziger Stadt Englands bei den Parlamentswahlen im Mai 2010 mit Caroline Lucas eine Direktkandidatin der Grünen ins Unterhaus einzog. Zudem besitzt Brighton eine besonders lebendige Gay Community mit rund 35.000 Mitgliedern, von denen sich im Sommer viele am Nacktbadestrand tummeln. Nicht nur für die Journalistin und bekennende Lesbierin Julie Burchill ist Brighton „the sexiest place in England“, auch der Musiker Nick Cave lebt seit 2003 mit seiner Familie in einem Stadthaus im Viertel Kemp Town.
Brightons Schokoladenseite
Brighton gilt als London-by-the-Sea. 93 Prozent der Einwohner Brightons bezeichnen sich laut einer Umfrage der National Lottery als glücklich, keine andere Stadt im Königreich weist eine solche Quote auf! Vielleicht liegt es auch daran, dass es nirgendwo in England mehr Dancing Clubs pro Einwohner gibt. Nicht nur unterhalb der Promenade befinden sich interessante Szenebars und Diskos. Historische Atmosphäre strahlt hingegen das Fischerviertel The Lanes aus, das sich rund um den Brighton Square erstreckt. Schmale Gassen, gesäumt von Boutiquen, Restaurants, Cafés, Antiquitäten- und Schmuckgeschäften laden zu einem ausgedehnten Bummel ein. Ein Stückchen weiter nördlich lässt sich die Einkaufstour durch die North Laine fortsetzen (hier wurde 1976 übrigens der erste „Body Shop“ der Welt eröffnet). Die besten der rund 300 Läden findet man entlang der Gardener Street, die weiter nördlich in die Kensington Gardens und die Sydney Street übergeht. Das Angebot ist sehr vielfältig, selbst ein „vegetarisches Schuhgeschäft“ hat sich niedergelassen, ein paar Häuser weiter befindet sich das Büro der lokalen Alzheimer Gesellschaft neben einem Tattoo-Shop und einem Sex-Shop namens „Lust“, zudem zahlreiche Cafés und Secondhand-Läden. Wer will, kann auch mit der elektrischen „Volks Railway“ entlang der Küste bis Brighton Marina fahren. Der Jachthafen zählt zu den größten in Europa; rund 2000 Boote schaukeln im Wasser des Hafenbeckens. Interessant ist auch ein Spaziergang durch Kemp Town, ein trendiges Stadtviertel zwischen Brighton Pier (Palace Pier) und Brighton Marina mit kleinen Geschäften, darunter mehrere Secondhand-Bookshops. Brighton genießt ohne Zweifel einen Kultstatus. Bohemia-by-the-Sea! Die Immobilienpreise haben kräftig angezogen, drei von vier Wohnungen sind im Besitz von Londonern. Die Kreativszene und Schickeria fühlt sich in Brighton pudelwohl. Zudem besuchen alljährlich mehr als acht Millionen Touristen das Trendbad. Dies hat allerdings zur Folge, dass man im Sommer und vor allem am Wochenende ohne rechtzeitige Reservierung kein freies Zimmer bekommt. Party ohne Ende! Manch einer schläft dann aber auch seinen Rausch am Kiesstrand aus ...
Mods, Teds & Co
In den 1960er- und 1970er-Jahren war die Stadt für die regelmäßig stattfindenden Schlägereien zwischen Mods, Teds und Rockern berüchtigt. Die bis aufs Blut verfeindeten Jugendgruppen - später kamen auch noch die Punks hinzu - reisten jedes Wochenende an, feierten wüste Strandpartys und trugen nebenbei ihre Rivalitäten öffentlich aus. Nur wenn mit der Polizei ein gemeinsamer Feind auftauchte, vergaßen sie ihren Streit und rauften sich zusammen. Die Stimmung jener Jahre wurde in dem Musikfilm „Quadrophenia“ der Rockband The Who gut eingefangen - der junge Sting ist in der Hauptrolle zu bewundern. Apropos Musik: Im Jahre 1974 war Brighton der Austragungsort des „Grand Prix d’Eurovision“, den eine unbekannte schwedische Popgruppe mit dem Song „Waterloo“ gewann ... Und drei Jahre später fand am 10. Oktober im Brighton Centre der letzte öffentliche Auftritt von Bing Crosby statt. Dann war erst einmal lange Zeit Schluss, bevor der Brightoner DJ Fatboy Slim im Juli 2002 mit seiner kostenlosen Big Beach Boutique den Strand zwischen West und Palace Pier in eine einzige Partymeile verwandelte. Mehr als 250.000 Menschen tanzten damals durch die Nacht. Inzwischen haben sich zahlreiche Musiklabels angesiedelt, und Brighton hat die Nachfolge Bristols als Zentrum der englischen Popmusik angetreten. Bands wie Go!Team, Blood Red Shoes, Pipettes und Electric Soft Parade haben dieses Image gefestigt.
Geschichte
Brighton, ein von den Angelsachsen gegründetes Fischerdorf, wandelte sich im Zuge des aufkommenden Küstentourismus innerhalb weniger Jahrzehnte zum internationalen Seebad. Im Jahre 1736 berichtete der Geistliche William Clark von seinen Sommerfreuden in Brighton: „Jetzt lassen wir uns am Strand von Brighthelmstone von der Sonne bescheinen. Meine morgendlichen Beschäftigungen bestehen darin, dass ich baden gehe und Fisch einkaufe. Abends reite ich aus, schaue mir die Überreste der alten sächsischen Anlagen an und zähle die Schiffe auf der Rede oder die mit Netzen ausfahrenden Fischerboote.“ Doch ein paar Jahre später war es mit der Ruhe in dem Fischerdorf vorbei: Richard Russell, ein Arzt aus dem nahen Lewes, pries die Heilkraft von Meeresbädern bei Drüsenkrankheiten und verordnete seinen Patienten eine Trinkkur. Über seine Erkenntnisse promovierte er 1753 mit einer „Dissertation Concerning the Use of Sea Water in Diseases of the Glands“. Damals war der später viel besuchte „Steyne“ noch ein wüstes Gelände im kommunalen Besitz, den die Fischer zum Trocknen ihrer Netze nutzten; kleine schwarze Schweine liefen frei herum und ein verschmutzter, bei Hochwasser schnell anschwellender Bach verwandelte den Boden in einen Sumpf. Die Spaziergänger konnten den schmalen Pfad, der damals den Felsen hinaufführte, kaum verlassen. Erst Jahrzehnte später wurde der „Steyne“ entwässert, bepflanzt und 1806 schließlich gepflastert.
Nachts ist der Pier besonders eindrucksvoll
Bereits in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts kam Brighton en vogue, wohlhabende Besucher pilgerten in großer Zahl an die Küste. Typisch für die damalige Zeit war, dass das gesellschaftliche Leben in streng kodifizierten und ritualisierten Bahnen verlief. Auf einem kleineren Raum als in London konnte man sich seiner Position vergewissern und sich nach einem geeigneten Heiratskandidaten umsehen. Die beschränkten Sehenswürdigkeiten, die es zu besuchen galt, die wenigen Ziele für Spaziergänge und Ausflüge, die geringere Zahl der Versammlungsräume und der Schauspielbühnen vereinfachte die Begegnungen, die den Anschein eines zufälligen Treffens haben sollten. Vor allem Ballsäle, Konversationshäuser und Spielsalons boten sich an, die Abende auf angenehme Weise zu verbringen. Das Castle Hotel und das Old Ship buhlten um die Gunst der Kurgäste. 1766 richtete das erste einen Ballsaal ein, ein Jahr später verfügte das zweite über einen ganzen Komplex von Versammlungsräumen, bestehend aus einem Tanzsaal, einem Salon für Kartenspieler und einer Konzertgalerie. Zwischen 1770 und 1807 organisierte der „Zeremonienmeister“ William Wade das gesellschaftliche Leben in Brighton. Wade stellte die Gäste einander vor und regelte Streitigkeiten um die richtige gesellschaftliche Rangfolge.
Letztendlich verdankte Brighton seinen Aufstieg zum führenden Seebad aber dem Prinzregenten und späteren König Georg IV. (1762-1830). Als 21-Jähriger erstmals nach Brighton gekommen, machte der lebenslustige „Prinny“, so sein Spitzname, den Küstenort zum beliebten Tummelplatz für die High Society.
Die besten Architekten des Landes kamen damals nach Brighton, um Häuser für die adeligen Kurgäste zu errichten, ganze Straßenzüge wurden im Regency Style gestaltet. Den Glanzpunkt setzte natürlich „Prinny“ mit seinem exotischen Royal Pavilion. Die Beliebtheit von Brighton wuchs beständig an. Das bunte Treiben veranlasste 1827 den Fürsten von Pückler-Muskau zu der Annahme, Brighton müsse die Winterresidenz der „Einwohner Londons“ sein, und J. D. Parry schrieb 1835: „Die Meeresfront in Brighton erstreckt sich jetzt von der östlichen Kemp Town über gut drei Meilen ... eine fortlaufende Aneinanderreihung stufenförmiger Bauwerke, die ihresgleichen nur in Sankt Petersburg hat.“ Ein paar Jahre später rühmte der anglophile Theodor Fontane Brighton als „die schönste Stadt, die ich jemals kennenlernte: Nie und nimmer hab ich etwas dem Ähnlichen gesehen; Natur und Kunst wetteifern hier, den Menschen staunen zu machen; wohin man blickt, wird einem ein bewunderndes >Ah!< abgerungen.“
Ein Prinz als Bigamist
In Brighton ließ der Prinzregent sprichwörtlich die Seele baumeln und verliebte sich unsterblich in die schöne Maria Anne Fitzherbert. Losgelöst von den starren Konventionen des Hofes, konnte George mit seiner Geliebten ungestört zusammenleben. Seine Zuneigung ging sogar so weit, dass er sie 1785 heimlich heiratete. Die Liaison entwickelte sich zum Skandal, und dies nicht etwa, weil Maria aus bürgerlichen Verhältnissen stammte, gläubige Katholikin und zweifach verwitwet war, sondern weil der Prinzregent zehn Jahre später aus finanziellen Erwägungen Caroline von Braunschweig ehelichte und munter der Bigamie frönte. In vielen Büchern wird Caroline als „reizlos“ beschrieben, wobei die meisten Autoren allerdings höflich übersehen, dass der aufgedunsene und kränkelnde George, der wegen seiner Leibesfülle gerne als „Prince of Whales“- Prinz der Wale - verspottet wurde, selbst alles andere als eine „reizvolle“ Partie war. Nach der Geburt der Tochter Charlotte trennte sich der von Gicht und Wassersucht geplagte George offiziell von Caroline, um wieder frei für seine geliebte Maria zu sein. Doch die blieb standhaft und kehrte erst im Jahre 1800 an die Seite des Prinzregenten zurück, nachdem ihr der Papst die Gültigkeit ihrer Ehe bestätigt hatte.
Einzig Queen Victoria konnte diesem frühen „Massentourismus“ wenig abgewinnen. Bis 1845 logierte sie im Royal Pavilion, dann war sie des „Mobs müde, der bis in die Gemächer stiert und den ganzen Platz zu einem Gefängnis macht“. Victoria verließ „London-by-the-Sea“ und kam nie wieder. Für die örtlichen Honoratioren stellte dies keinen allzu großen Verlust dar, die sittenstrenge Regentin hatte eh im heiteren Badeleben wie ein Fremdkörper gewirkt. Für Ersatz war gesorgt: Vier Jahre bevor Königin Victoria Brighton den Rücken kehrte, war die Eisenbahnlinie nach London eingeweiht worden. Anstatt mühsam mit der Postkutsche durch Sussex zu schaukeln, konnten die Londoner seither das Seebad bequem mit dem Zug erreichen. Allein 1844 wurden mehr als 700.000 Besucher gezählt! Alsbald setzte ein steter Niedergang ein: Nach dem Hochadel und der Bourgeoisie eilte erst die Mittelklasse herbei, bevor sich schließlich das Proletariat am Strand niederließ und sich in den Bingohallen und Pubs amüsierte.
Basis-Infos
Information Visitor Information Centre, Royal Pavilion Shop, 4-5 Pavilion Buildings, Brighton, East Sussex BN1 1JS, phone16doubleline.gif 01273/292590 (national 0906/7112255). www.visitbrighton.com oder www.brigthon.co.uk. Informationsbroschüre über Brighton und Hove auch in deutscher Sprache; Zimmervermittlung. Detaillierte Informationen zu Veranstaltungen, Übernachtungsmöglichkeiten, Sporteinrichtungen sowie Nachtleben. Informationen zur Gay-Szene: www.gscene.com.
Einwohner 255.000 Einwohner (zusammen mit Hove).
Verbindungen Zug - Von der Central Station (Queen’s Road) benötigt der Zug zweimal pro Stunde nur 51 Minuten nach London Victoria (auch über Gatwick), gute Anbindung an alle Südküstenstädte. phone16doubleline.gif 08457/484950, www.nationalrail.co.uk. Bus - National Express und Southdown ab Old Steine (St James Street); Verbindungen nach Worthing, Bognor Regis, Chichester, Portsmouth, Arundel; häufige Busverbindungen nach London (Expressbus nach Victoria Busstation). Information über Nahverkehrsbusse ebenfalls bei One Stop Travel. www.nationalexpress.com.
Baden Brighton hat eine über elf Kilometer lange Küste, die zur Hochsaison mit Badefreunden voll belegt ist. Etwa eine Meile östlich des Brighton Piers befindet sich der örtliche Nacktbadestrand. Alternativen zu Brighton sind die kleineren Badeorte Littlehampton, ca. 32 Kilometer westlich an der A 25, und Newhaven, ca. 16 Kilometer östlich (Busverbindungen).
Berühmt für seinen Strand: Brighton
Bowling Brighton Marina, phone16doubleline.gif 01273/818180.
Einkaufen Das Churchill Square Shopping Centre bietet ein umfangreiches Angebot. Zudem empfiehlt sich selbstverständlich ein Bummel durch die Lanes und die North Laine.
Fahrradverleih M’s Cycle Hire, phone16doubleline.gif 07852/986165, www.m-cyclehire.co.uk; Bike for Life, 5 Titan Road, phone16doubleline.gif 01273/676278, www.bikeforlife.org.uk; Planet Cycle Hire, Madeira Drive, phone16doubleline.gif 01273/74888. Tourenräder und Mountainbikes; Kaution und Ausweisvorlage werden gefordert.
Greyhound Racing Nevill Road, Hove, phone16doubleline.gif 01273/204601. www.brightonandhovegreyhoundstadium.co.uk.
Konzerte Rock- und Pop-Konzerte finden regelmäßig in den beiden großen Hallen von Brighton statt: The Brighton Dome (29 New Road, phone16doubleline.gif 01273/709709, www.brighton-dome.org.uk) und Brighton Centre (King’s Road, phone16doubleline.gif 0870/79009100). Aktuelle Infos auch im wöchentlichen Stadtmagazin The Latest (www.thelatest.co.uk) oder im kostenlosen The Brighton Source (liegt in Bars und Kneipen aus).
Literaturtipp Ein Klassiker ist Graham Greenes „Brighton Rock“ (dt. „Am Abgrund des Lebens“), lesenswert ist auch Nigel Richardsons „Breakfast in Brighton - Adventures on the Edge of Britain“.
Übernachten
4Grapevine North Laine
7Pelirocco
8Lichfield Guest House
10Four Seasons
13Pavilion Guest House
14Colson House
16Brighton Wave
17Grey's Hotel
18Sea Spray
19Paskins Town House
20Seattle
27Grapevine Seafront
29Hotel du Vin
34Brighton Charter Hotel
Essen & Trinken
1E-Kagan (Yum Yum’s)
2Wagamama
3Bill's Produce Store
5Yo!
6Carluccio's
9Bull Dog
11Tin Drum
12Joogleberry Playhouse
15The Sidewinder
21Havana
22Druids Head
24Donatello
25Piccolo
26Food for Friends
28Cricketers
30Indian Summer
31Terre à Terre
33The Beach
35Honey Club
36Osha
Bars & Clubs
23Sky Bar
32Revenge
Märkte Mindestens sechs verschiedene Märkte, z. B. Upper Gardener Street Market mit vielen Antiquitäten (So 7-13 Uhr) oder London Road Market, ein Lebensmittelmarkt (Mo 7-13 Uhr, Di-Do 7-17 Uhr, Fr/Sa 6-18 Uhr). Der Sonntagsmarkt auf dem Brighton Station Car Park (9-14 Uhr) bietet ein buntes Sammelsurium von Antiquitäten, Lebensmitteln und Kleidung.
Parken Park & Ride am Withdean Stadium (Nähe A 23). Kostenpflichtige Parkplätze an der Trafalgar Street, London Road und an der Brighton Station.
Schwimmen Prince Regent Swimming Complex (mit Riesenrutsche), Church Street, phone16doubleline.gif 01273/685692; King Alfred Leisure Centre, Kingsway, Hove, phone16doubleline.gif 01273/290290. www.kingalfredleisure.co.uk.
Tennis Das Visitor Information Centre informiert über Freiplätze.
Theater Für Bühnen-Enthusiasten ist das viktorianische Theatre Royal (New Road, phone16doubleline.gif 01273/328488) die erste Adresse. Viele Ensembles reisen aus ganz England an, um hier spielen zu können. Die leichteren Seiten des Lebens werden im Komedia (Gardner Street, phone16doubleline.gif 01273/647100, www.komedia.co.uk) aufgeführt. Und schließlich gibt es noch das Gardner Arts Centre, ein Theater auf dem Uni-Gelände (phone16doubleline.gif 01273/685861). Hier führen vor allem Studenten experimentelle Stücke auf. Allgemeine Infos unter: www.gardnerarts.co.uk.
Veranstaltungen Drei Wochen lang findet alljährlich im Mai das Brighton Festival statt. Mehr als 900 Veranstaltungen vom klassischen Konzert über Theater, Tanz und Ausstellungen bis hin zu Kinderumzügen und Straßentheater locken zahlreiche Besucher nach Brighton (www.brightonfestival.org). Schrill geht es auf der Summer Pride zu, die alljährlich von einem großen Publikum gefeiert wird. Homosexuelle aus ganz Europa treffen sich Ende Juli, Anfang August in Brighton (www.brightonpride.org). Ein Überblick über die Ereignisse findet sich im Internet: www.brighton-festival.org.uk. Ende Oktober wird bei der White Night die Nacht zum Tag: www.whitenightnuitblanche.com/brighton.
Übernachten
Keine andere Stadt in Südengland hat in den letzten Jahren einen größeren Wandel im Hotelgewerbe erlebt als Brighton. Jedes Jahr eröffnen neue Trend- bzw. Designerhotels. Hinweis: Am Wochenende sind die Hotelpreise etwa 50 Prozent höher.
Pelirocco 28 Ein junges Londoner Pärchen, das in Brighton stets vergeblich nach einem trendigen Hotel Ausschau gehalten hatte, eröffnete im Mai 2000 sein eigenes Traumhotel. Das Pelirocco (19 Zimmer) kann mit einer besonderen Attraktion aufwarten: Alle individuell gestylten Räume zitieren Themen aus der Rock- und Popgeschichte und verfügen über eine Playstation. Wer schon immer einmal mit Graffiti an den Wänden und einem Modell des Raumschiffs Enterprise als Telefon einschlafen wollte, ohne deshalb auf Komfort zu verzichten, ist hier genau richtig. Und dann gibt es auch noch den Durex Play Room (ab £ 240) für alle, die ein richtiges Dirty Weekend samt Spiegel über dem Bett verbringen wollen. Die Hotellounge besitzt Clubatmosphäre. Zentrale, aber ruhige Lage, nur unweit vom Meer entfernt. Auch am Frühstück gibt es nichts auszusetzen. Nichtraucherhotel! DZ je nach Wochentag £ 109-249. Regency Square, phone16doubleline.gif 01273/327055. www.hotelpelirocco.co.uk.
Seattle 40 2003 eröffnetes Design-Hotel mit schönen, hellen Zimmern und einem tollen Blick aufs Meer. Abends geht man ins zugehörige Restaurant und am Morgen lässt man sich die Frühstücks-Bento-Box ins Zimmer bringen. Inmitten des Einkaufszentrums Brighton Marina gelegen. Die Rezeption ist über einen Aufzug zu erreichen. DZ £ 105-190. phone16doubleline.gif 01273/679799. www.hotelseattlebrighton.com.
Hotel du Vin 15 Nur einen Steinwurf vom Meer entfernt, befindet sich dieses ansprechende, erst 2003 eröffnete Hotel mit einem schönen Innenhof und Restaurant. Thematisch dreht sich alles um den edlen Rebensaft. Jedes Zimmer wurde von einem Weingut gesponsert. DZ ab £ 149, Frühstück exklusive. Ship Street, phone16doubleline.gif 01273/718588. www.hotelduvin.com.
Mein Tipp: Brighton Wave 32 Klein, aber fein könnte das Motto dieses Hotels in Kemp Town sein. Die acht Zimmer sind liebevoll in einem modernen Stil mit Sisalteppich eingerichtet und verfügen meist über ein schönes großes Bad sowie über einen großen LCD-Fernseher sowie DVD- und CD-Player. Tolle Matratzen! Selbst WLAN ist für Internetfreunde (kostenlos!) verfügbar. Besonders schön ist das Zimmer Nr. 2, denn es besitzt einen kleinen Balkon mit schrägem Blick zum Meer. Das kleine Zimmer Nr. 5 mit Blick über die Dächer von Brighton hat aber auch seinen Reiz. Zum tollen Frühstück (Mein Tipp: Zur Abwechslung einmal die herrlichen Pfannkuchen probieren!) trifft man sich in dem Aufenthaltsraum im Erdgeschoss, der für Ausstellungen lokaler Künstler genutzt wird. Die Besitzer Richard und Simon helfen gerne mit Restaurant- und Nightlife-Tipps weiter. Ein weiteres Plus: Die Nähe zum Meer und zu den Lanes. Viel Gay-Publikum, keine Dreibettzimmer. DZ inkl. Frühstück je nach Wochentag und Ausstattung £ 95-180, EZ ab £ 65. 10 Madeira Place, phone16doubleline.gif 01273/676794. www.brightonwave.com.
Sea Spray 34 Modernes Themenhotel, dessen Zimmer alle in einem anderen Stil eingerichtet sind. Wer will, kann im marokkanischen oder im Renaissance-Ambiente schlafen, Kunstfreaks bevorzugen den Warhol Room. Je nach Zimmer und Reisezeit £ 49-195 pro Nacht. 25 New Steine, phone16doubleline.gif 01273/680332. www.seaspraybrighton.co.uk.
Colson House 33 Das ideale Hotel für Cineasten. Jedes Zimmer ist einem anderen Filmstar gewidmet (James Dean, Humphrey Bogart, Marylin Monroe). Alle Zimmer sind mit Bad, TV und WLAN ausgestattet. Achtung: Nichtraucherhotel, keine Kinder unter 12 Jahren! Gayfriendly. DZ mit Frühstück je nach Ausstattung £ 69-99 (werktags gilt der günstigere Tarif). Die teuersten Zimmer verfügen über einen Balkon zur Straße. 17 Upper Rock Gardens, phone16doubleline.gif 01273/694922. www.colsonhouse.co.uk.
Ökotipp: Paskins Town House 38 Ein weiteres Hotel (20 Zimmer) in Kemp Town, besonders für Ökofreaks und Vegetarier zu empfehlen. Es gibt Recyclingpapier auf der Toilette und Eier von glücklichen Hühnern. Keine Sorge: Wer will, bekommt auch seinen Schinken. Die Zimmer sind teilweise im asiatischen Stil, teilweise traditionell eingerichtet. In der Rezeption und im Frühstücksraum grüßen Art-déco-Elemente. Kostenloses WLAN. Gayfriendly. B & B je nach Zimmer £ 50-70 pro Person. 18/19 Charlotte Street, phone16doubleline.gif 01273/601203. www.paskins.co.uk.
Four Seasons 30 Zeitlos modern eingerichtetes B & B im Kemp Town. Sechs Doppelzimmer (£ 80-130) und ein sehr kleines Einzelzimmer (ab £ 65). Die höheren Preise gelten am Wochenende. 3 Upper Rock Gardes, phone16doubleline.gif 01273/673574. www.fourseasonsbrighton.com.
Grey’s Hotel 36 Das unlängst komplett renovierte Hotel besitzt viel Komfort und Stil. Zudem ist es nur ein Katzensprung bis zum Meer. WLAN. B & B im DZ £ 90-98, EZ ab £ 55. 11 Charlotte Street, phone16doubleline.gif 01273/603197. www.greyshotel.co.uk.
White House 39 Das Boutiquehotel in Kemp Town reiht sich nahtlos in die schmucken kleinen Hotels der Stadt ein. Kostenloses WLAN. EZ £ 50-70, DZ £ 60-200 (jeweils inkl. B & B). 6 Bedford Street, phone16doubleline.gif 01273/626266. www.whitehousebrighton.com.
Motel Schmotel 27 Hinter dem eigenartigen Namen verbirgt sich kein Motel, sondern ein ansprechendes Hotel, das im Jahr 2008 komplett renoviert und aufgepeppt wurde, wobei uns das Zimmer Nr. 4 mit seinem „Südstaaten“-Balkon besonders gut gefallen hat. EZ £ 50-70, DZ £ 60-150 (jeweils inkl. B & B). 37 Russell Square, phone16doubleline.gif 01273/326129. www.motelschmotel.co.uk.
Grapevine Seafront 10 Das alte Backpackerhostel hat seinen Besitzer gewechselt, doch dafür wurde das Haus vollkommen renoviert und bietet besseren Komfort zu einem immer noch günstigen Preis. Kostenloses WLAN. Saubere Mehrbett-Zimmer ab £ 15 pro Person und Nacht, am Wochenende ab £ 37.50 bei einem Mindestaufenthalt von zwei Nächten. 75-76 Middle Street, phone16doubleline.gif 01273/777717. www.grapevinewebsite.co.uk.
Grapevine North Laine 14 Der Low-Budget-Tipp für Brighton: Mitten in der umtriebigen North Laine, allerdings mit wenig Charme und Stockbetten. Kostenloses WLAN. Keine Reservierungen. Saubere Mehrbettzimmer ab £ 15 pro Person und Nacht. 29/30 North Road, phone16doubleline.gif 01273/703985. www.grapevinewebsite.co.uk.
Jugendherberge Die Jugendherberge in Brighton wurde 2007 geschlossen. Die nächste Herberge liegt nördlich der A 27:
Tottington Barn. Betten ab £ 16, Zimmer ab £ 47. Truleigh Hill, Shoreham-by-Sea, nahe dem South Downs National Park gelegen, phone16doubleline.gif 0845/3719047. www.yha.org.uk/hostel/truleigh-hill.
Essen & Trinken/Nachtleben
Abgesehen von London hat keine Stadt in Großbritannien eine größere Restaurantdichte. Auf 400 Einwohner kommt in Brighton ein Restaurant! An der King’s Road und in der Ship Street finden sich zahlreiche Dancing Clubs. Einige Londoner DJs jetten auch mal auf ein Wochenende hierher und zeigen, was sie können.
Jamie’s Italian 9 Als Hansdampf in allen kulinarischen Gassen hat Fernsehkoch Jamie Oliver inzwischen auch in Brighton ein Restaurant seiner Italian-Kette eröffnet. In bester italienischer Tradition werden einfache, frische Zutaten verwendet, um traditionelle und trotzdem phantasievolle Gerichte zu zaubern, die den Geldbeutel nicht überfordern. Das moderne Gebäude hat ein geschickter Innenarchitekt in ein Restaurant mit Marktatmosphäre verwandelt, hinter den Glasfenstern sieht man ein Dutzend Köche vor sich hin werkeln. Unaufgefordert bekommt man eine Karaffe Wasser auf den Tisch gestellt, dann wird aus der reichen Auswahl an Vorspeisen, Nudeln und Hauptgerichten geordert, zudem gibt es Pizza aus dem Holzofen. Unter den Getränken findet sich beispielsweise ein günstiger Öko-Hauswein. Kein Ruhetag. 11 Black Lion Street, phone16doubleline.gif 01273/273915480. www.jamieoliver.com/italian/brighton.
Jamie Oliver lädt nach Italien ein...
Mein Tipp: Riddle & Finns 21 Eine ausgezeichnete Adresse in den Lanes, um Fisch und Meeresfrüchte zu essen. Im lockeren Ambiente sitzt man auf Barhockern an hohen Tischen und erfreut sich am fangfrischen Angebot (Austern!). Ausgezeichnet ist das Preis-Leistungs-Verhältnis beim Zwei-Gang-Menü für £ 12.95, drei Gänge £ 15.95 (nur zwischen 12 und 19.30 Uhr), bei dem auf die ausgezeichneten Muscheln in Knoblauchsoße eine gebratene Seebrasse mit florentinischen Kartoffeln folgte. Hinzu kommen allerdings noch cover charge (£ 1) und service charge (10 %). Große Weinkarte, auf der auch englische Tropfen (!) zu finden sind. 12 Meeting House Lane, phone16doubleline.gif 01273/721667, www.riddleandfinns.co.uk.
Es gibt noch eine Filiale 21 mit identischem Angebot am Meer: 139 Kings Road Arches, phone16doubleline.gif 01273/821218.
E-Kagen (Yum Yum’s) 2 Die Noodle Bar in North Laine ist bekannt für frische asiatische Kost zu günstigen Preisen (ab £ 6.50). Im ersten Stock über dem asiatischen Supermarket Yum Yum’s. Di und Mi 11.30-18 Uhr, Do-Sa 11.30-15.30 und 18.30-22 Uhr, So 12-16 Uhr. 22-23 Sydney Street, phone16doubleline.gif 01273/606777. http://ekagen.mitsu-hide.com.
Wagamama 11 Japanische Noodle Bar im modernen zeitlosen Ambiente. Auch wer noch nie etwas von Ramen oder Teppan gehört hat, wird schnell in die Geheimnisse der Nudelküche eingeweiht. Wer es scharf liebt, sollte das Chicken Chilli Men ordern. Tolle frisch gepresste Fruchtsäfte! Hauptgerichte £ 7-10. Kein Ruhetag. Kensington Street, phone16doubleline.gif 01273/688892. www.wagamama.com.
Ökotipp: Terre à Terre 17 Das zentral gelegene, in wohligen Erdfarben gehaltene Restaurant genießt den Ruf eines vegetarischen Gourmettempels, allein die Präsentation der Speisen ist ein Augenschmaus, egal ob Salate oder die Hauptgerichte (ca. £ 15), drei Gänge kosten abends £ 25. Mittags keine Tischreservierung möglich! Mo Ruhetag. 71 East Street, phone16doubleline.gif 01273/729051. www.terreaterre.co.uk.
Indian Summer 16 Direkt nebenan wird hier indische Küche auf hohem Niveau zelebriert. Nicht gerade billig, dafür in einem durchgestylten Ambiente. Zwei-Gang-Menü £ 14.95, abends £ 22.95, drei Gänge £ 27.95. 69 East Street, phone16doubleline.gif 01273/711001. www.indian-summer.org.uk.
Donatello 5 Der wohl beliebteste Italiener von Brighton, mitten in den Lanes. Trotz der großen Räumlichkeiten samt Straßenterrasse fällt es manchmal schwer, einen freien Platz zu ergattern. Geboten wird die ganze Bandbreite der italienischen Küche einschließlich Pizza. Lecker sind die Fischgerichte, wobei man am günstigsten mit einem der Menüs fährt: Menü mit zwei Gängen £ 6.95, mit drei Gängen £ 8.95. Bei den Preisen verständlich, trifft man auf auch auf viele Jugendgruppen. 1-3 Brighton Place, phone16doubleline.gif 01273/775477. www.donatello.co.uk.
Ökotipp: Plateau 8 Eine Weinbar mit Restaurant im Stil eines französischen Bistros. Ansprechende Atmosphäre, zudem finden sich auf der Weinkarte viele Biotropfen. Straßenterrasse. 1 Bartholomews, phone16doubleline.gif 01273/733085. www.plateaubrighton.co.uk.
Food for Friends 6 Günstiges vegetarisches Restaurant in einem Eckhaus in den Lanes. Internationale Küche von Thaisalat bis zu orientalischen Gerichten (Hauptgerichte £ 12). Kleine Straßenterrasse. 17 Prince Albert Street, phone16doubleline.gif 01273/202310. www.foodforfriends.com.
Bill's: alternativ und sehr beliebt
Mein Tipp: Foodilic 1 Eine tolle Imbiss-Adresse, so günstig wie lecker. In den kleinen Räumlichkeiten kann man sich nach Lust und Laune an einem absolut köstlichen Salatbuffet vergnügen, zudem gibt es die Suppe des Tages sowie drei oder vier Hauptgerichte. All-you-can-eat £ 6.45. 60 North Street, phone16doubleline.gif 01273/774138. www.foodilic.com.
Street Thai 3 Ein beliebter und günstiger Thailänder in einem modernen Gebäude inmitten der Lanes. Traditionelle Thaiküche, tolle Dachterrasse im 1. Stock. Zwei-Gang-Menü £ 8.95, drei Gänge £ 11.95. 5 & 20 Brighton Square, phone16doubleline.gif 01273/207444. www.streetthai.co.uk.
Lesertipp: Bill’s 13 Dieser Tipp von Karin Oppolzer, die dieses in einer alten Lagerhalle untergebrachte Geschäft schon 2003 lobte, hat sich als Volltreffer erwiesen. Inzwischen gibt es in England Dutzende von Filialen dieses Geschäftes, das durch sein zwischen Marktraum und Bistro angesiedeltes Flair besticht. Egal, ob zum Frühstück, Lunch oder Dinner - hier macht man nichts falsch. Wer will, kann herrlich dekorierte Torten essen und Kaffee (Fair Trade!) trinken- tolle Atmosphäre! Keine Reservierung möglich. Tgl. 8-22 Uhr, So 9-22 Uhr. 100 North Road, phone16doubleline.gif 01273/692894. www.bills-website.co.uk.
Carluccio’s 23 Italienisches Feinkostgeschäft mit angegliedertem Restaurant. Helle moderne Räume mit langen Tischen und bunten Stühlen. Leckere Pasta zu zivilen Preisen. Jubilee Street, phone16doubleline.gif 01273/690493. www.carluccios.com.
Yo! 22 Die derzeit angesagteste Sushi-Bar in Brighton. Die kalorienarmen japanischen „Fischröllchen“ (£ 1.50-5) verführen Augen und Gaumen gleichermaßen. Gefällig ist auch das minimalistische Design. 6-7 Jubilee Street, phone16doubleline.gif 0871/7040931.
The Coach House 7 In einem ansprechenden Ambiente wird eine moderne englische Küche serviert, so ein Filet of plaice with a cauliflower gratin. Verwendet werden hauptsächlich regionale Produkte. Netter Garten neben dem Haus. Hauptgerichte um £ 15. 59 Middle Street, phone16doubleline.gif 01273/719000. www.coachhousebrighton.com.
Recipease 26 Seinen Versuchen, die englische Küche umzukrempeln, hat Jamie Oliver im Jahr 2012 ein neues Kapitel hinzugefügt: Im Recipease kann man nicht nur einen Kaffee trinken, diverse Kleinigkeiten (Thai Green Chilli Curry für £ 8.45) essen oder Küchenutensilien kaufen, sondern hier werden auch diverse Kochkurse (ab £ 30 für eine Stunde nach Internet-Voranmeldung) angeboten. Tgl. 8-20, So 9-19 Uhr. 72 Western Road. www.recipease.com.
Im Retrostyle: Metrodeco Tea Shop
The Chilli Pickle 4 Ein beliebtes zeitgenössisches indisches Restaurant bei den North Laines. Auf der Karte finden sich Klassiker wie ein Thali ebenso wie ein scharfes Tanjore Mutton Curry für £ 15.50. Straßenterrasse. 17 Jubilee Street, phone16doubleline.gif 01273/900383. www.thechillipickle.com.
JB’s Diner 19 Ein American Diner im Retro-Style der 1950er-Jahre. Burgers & Co. ab £ 6.95, auch vegetarische Burger. Kleine Straßenterrasse mit Meerblick. 31 King’s Road, phone16doubleline.gif 01273/771776. www.jbsdiner.co.uk.
Ohso 25 In unmittelbarer Nähe zum Brighton Pier werden hier auch kleine Gerichte und Salate serviert (ca. £ 9). Nett sitzt man auf der Terrasse direkt am Strand. Abends gleitet man dann locker ins Nachtleben und freut sich auf die Dirty Sunset Disco. King’s Road Arches (unterhalb der Grand Junction Road). www.ohsosocial.co.uk.
Ökotipp: Metrodeco Tea Shop 35 Eine ungewöhnliche Kombination von einem Tea Shop und Antiquitätengeschäft. Zwischen Art-déco-Mobiliar aus den 1930er-Jahren werden leckere Tees und Kuchen serviert, darunter auch Kuchen für Veganer. Kleine Straßenterrasse. Mo-Fr 9.30-18 Uhr, Sa 11-19 Uhr, So 11-17 Uhr. 38 Upper St James Street. www.metro-deco.com.
The Sidewinder 37 Szenekneipe mit einfachen Holztischen und einer Terrasse im Hinterhof. Lockere Atmosphäre, viele Anwohner aus Kemp Town. Kostenloses WLAN. 65 Upper St James’s Street, phone16doubleline.gif 01273/679927.
Cricketers 12 Das älteste Pub von Brighton ist immer einen Abstecher wert. Schon Graham Greene gehörte zu den Stammgästen. 15 Black Lion Street, phone16doubleline.gif 01273/329472. www.cricketersbrighton.co.uk.
Latest Musicbar 31 Stand-up Comedy mit Barbetrieb nach Vorstellungsende. Auch Restaurant. 14-17 Manchester Street, phone16doubleline.gif 01273/687171. www.thelatest.co.uk/musicbar.
Britische Markentreue
Der Brite Peter Johnson war so von seiner Lieblingsfrittenbude in Brighton überzeugt, dass er sich den Namen und die Telefonnummer des Imbisses auf die Stirn tätowieren ließ. Vielen Einwohnern Brightons ist Johnson jetzt ein Begriff, aber noch mehr Menschen kennen nun das Fast-Food-Restaurant von Nasser Bandar (Fish and Chips, Pizza und Kebab) - oder wenigstens Bandars Telefonnummer. Nur Peter Johnson hat Pech, muss er doch trotz seiner Werbeaktion seine Rechnung wie jeder andere Gast selbst bezahlen.
Shooshh 24 Kaum vorstellbar, dass bis Anfang der 1990er-Jahre die Bars und Restaurants unterhalb der Promenade fehlten. Heute tummeln sich allabendlich zahllose Freaks am Strand und in den dortigen Clubs. Besonders beliebt ist der Shooshh Club, eine Lounge und Beach Bar mit vielen Sitzplätzen im Freien. Am späteren Abend verlagert sich das Geschehen ins Innere, wo dann bekannte DJs auflegen und an sechs Bars ausgeschenkt wird. 214 King’s Road Arches (unterhalb der Grand Juncton Road), phone16doubleline.gif 01273/202807. www.shooshh.com.
The Brighton Coalition 20 Ein paar Schritte weiter dröhnt aus den Boxen House Musik bis an den Strand. Diskobetrieb. 171 King’s Road Arches (unterhalb der Grand Junction Road), phone16doubleline.gif 01273/726858. www.brightoncoalition.co.uk.
Revenge 18 Der größte Gayclub Südenglands erstreckt sich über zwei Stockwerke. Tgl. ab 22.30 Uhr geöffnet, Sonntagnachmittag gibt es Cabareteinlagen. 32 Old Steine, phone16doubleline.gif 01273/606064. www.revenge.co.uk.
Bull Dog 29 Eine beliebte Schwulenbar in Kemp Town. 31 St James’s Street.
Sehenswertes
Royal Pavilion: Bereits als Prinz hatte George 1785 ein Landhaus in Brighton erworben, um dort mit seiner Maria Anne Fitzherbert ungestört zusammenleben zu können. Doch schon nach zwei Jahren genügte ihm das einfache Domizil nicht mehr. George ließ das Landhaus von dem Architekten Henry Holland zu einer prächtigen Villa ausbauen, verziert mit gebogenen Fensterfronten und schmiedeeisernen Gittern - eben jenen Attributen, die für den „Regency Style“ so typisch sind. Ein Wintergarten und ein neuer Eingang kamen 1801 hinzu, dem Jahr, als Frederick Crace die Inneneinrichtung im Chinesischen Stil umgestaltete. Als auch noch die Stallungen mit Kuppeln und indischen Malereien verziert wurden, beauftragte „Prinny“ 1815 seinen Lieblingsarchitekten John Nash mit dem Umbau des königlichen Pavillons. Der Royal Pavilion war weniger eine Ferienresidenz als ein fernöstlicher Märchenpalast. Nash ließ die alte Villa stehen und schuf außen herum ein verspieltes Phantasiegebilde, mit Minaretten und Zwiebelkuppeln, das sich stilistisch an persischen, indischen und chinesischen Vorbildern orientierte, von seinen Kritikern aber als Geschmacklosigkeit eingestuft wurde. Die öffentliche Stimmung schlug schließlich um, als bekannt wurde, dass die Bauarbeiten rund eine halbe Million Pfund Sterling verschlungen hatten.
Königin Victoria, der Brighton regelrecht verhasst war, verkaufte 1850 den Palast für 50.000 Pfund Sterling an die Stadtverwaltung. Zuvor ließ sie allerdings noch die Kunstschätze und die kostbaren Einrichtungsgegenstände in den Buckingham Palast bringen. Für die Stadt machte sich die Investition schnell bezahlt, einzig im Ersten Weltkrieg war der Palast für die Öffentlichkeit geschlossen, diente er doch als Militärhospital für indische Soldaten. Erst Elizabeth II. machte schließlich den Kunsttransfer rückgängig, sodass der Palast seither wieder in seinem alten Glanz erstrahlt. Der Royal Pavilion gehört zu den am meisten besuchten Sehenswürdigkeiten des Königreichs: Alljährlich lassen sich mehr als 350.000 Besucher von der exotischen Pracht faszinieren. Im Gegensatz zu den vergleichsweise schlichten Privaträumen beeindrucken vor allem der Banqueting Room, dessen Kristalllüster rund eine Tonne wiegt, sowie der opulente Music Room. Eine riesige Küche, drei Salons und ein farbenfrohes Obergeschoss vervollständigen den „königlichen Bauernhof“.
Old Steine. April bis Sept. Tgl. 9.30-17.45 Uhr, von Okt. bis März tgl. 10-17.15 Uhr. Eintritt £ 10.50, erm. £ 8.50 oder £ 5.90 (inkl. Audioguide). www.royalpavilion.org.uk.
Royal Pavilion
Brighton Museum and Art Gallery: Das städtische Museum - es befindet sich in der einstigen, ebenfalls im indischen Stil errichteten Hofreitschule - beherbergt eine große Sammlung erlesener Kunstgegenstände und Möbel im Art Nouveau und Art-déco-Stil, Porzellan, eine Modegalerie mit den Trendoutfits Jugendlicher von den frühen Rockern bis zu den Punks sowie eine ethnographische und eine archäologische Abteilung. Im Erdgeschoss wird anschaulich die abwechslungsreiche Geschichte des Seebads von seinen Anfängen bis zur Gegenwart inklusive der „Dirty Weekends“ erläutert. Im Rahmen der umfangreichen Renovierungsarbeiten hat das Museum unlängst einen neuen Eingang sowie ein Café im Obergeschoss erhalten.
Church Street. Tgl. außer Mo 10-17 Uhr, Di bis 19 Uhr, So erst ab 14 Uhr. Eintritt frei!
Salzige Luft - ohne die Gefahr, seekrank zu werden
Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts verfügte Brighton weder über einen Damm noch über einen richtigen Kai; die Passagiere von und nach Dieppe mussten auf Schaluppen ausgebootet werden. Der Prinzregent verhinderte höchstpersönlich den Bau eines Verkehrs- oder Handelshafens, da er sein Badewasser nicht durch Kohlenstaub verschmutzt sehen mochte. Erst 1823 wurde der Chain Pier eingeweiht, eine durch zahlreiche Stützpfeiler getragene Kettenbrücke, die sich über eine imposante Länge von 1134 Fuß erstreckte. Die 1869 durch einen Sturm zerstörte Plattform ermöglichte es, „salzige Luft zu atmen ohne jede Gefahr und vor allem eine Seekrankheit befürchten zu müssen“- so behauptete es jedenfalls eine zeitgenössische Werbebroschüre. Hohe Persönlichkeiten mischten sich auf dem Chain Pier unter das Volk, darunter König Wilhelm IV., der regelmäßig von Mitte November bis Mitte Februar in Brighton residierte. Königin Victoria erwartete im Oktober 1837 Fürst Metternich und 1843 den französischen König Louis-Philippe auf dem Pier, um beide in ihrem englischen Exil willkommen zu heißen. Die Aristokratie hatte einen neuen Paradeplatz gefunden, der das Repräsentationsbestreben mit dem Wunsch verband, das Meer zu sehen, zu fühlen und zu empfinden.
Brighton Fishing Museum: Einen „echten“ Fischer wird man in Brighton nicht mehr zu Gesicht bekommen. Dafür bietet das direkt an der Promenade gelegene Fischereimuseum anhand von historischen Fotos und Videos einen Überblick über die lokale Fischfangtradition.
Arch 201. Tgl. 10-17 Uhr. Eintritt frei!
Sea Life Centre: Die Topattraktion im größten Aquarium Südenglands ist der gläserne Unterwasser-Tunnel. Die Besucher fühlen sich wie auf dem Meeresboden, während über ihnen Haie durch das Wasser gleiten. Zwei Dutzend weitere Aquarien und diverse Animationen vervollständigen die Unterwasserwelt.
Marine Parade. Tgl. 10-17.30 Uhr. Eintritt £ 17.40, erm. £ 15 oder £ 12.50. www.sealifeeurope.com.
Brighton Pier (Palace Pier): Der mehr als 550 Meter ins Meer hinausragende Brighton Pier ist der Nachfolger des Chain Pier, der 1833 durch einen Brand vernichtet wurde. Im Jahre 1899 eingeweiht und im folgenden Jahrzehnt um ein Theater und einen Pavillon erweitert, ist er zusammen mit dem Royal Pavilion das Markenzeichen der Badestadt Brighton. Nachdem der Pier im Zweiten Weltkrieg arg in Mitleidenschaft gezogen wurde, erstrahlt er seit seiner letzten Renovierung wieder im alten Glanz. Noch heute ist der berühmte Steg ein Vergnügungstreff, der nachts von 13.000 Glühbirnen illuminiert wird. Zwei riesige Spielhallen, Geschäfte, Fish ’n’ Chips-Buden, Eisdielen und ein Spielautomaten-Museum locken zum Besuch. Wer sich produzieren will, kann dies in einer Karaoke-Bar tun. Alljährlich schlendern rund viereinhalb Millionen Besucher über den Pier. Vom Ende des Brighton Pier bietet sich ein guter Blick über die Stadt und die sich über sieben Kilometer erstreckende Strandpromenade.
www.brightonpier.co.uk.
Coole Shops: North Laine
Volks Railway: Die 1883 in Betrieb genommene elektrische Bahn gilt als die älteste der Welt. Die nach ihrem Erbauer Magnus Volk benannte Bahn pendelt auf einer rund zwei Kilometer langen Strecke zwischen Brighton Pier und Marina hin und her.
Betriebszeiten: Von Ostern bis Mitte Sept. tgl. 11-17 Uhr, Sa und So bis 18 Uhr. Abfahrt: alle 15 Min. Fahrpreis: £ 3.50, erm. £ 2.60 (Return Ticket). www.volkselectricrailway.co.uk.
West Pier: Der denkmalgeschützte West Pier ist der älteste (noch) erhaltene Pier Englands. Als Napoleon III. 1870 dort landete, sprach er vom „schönsten Bauwerk Britanniens“. Auch in literarischer Hinsicht hat er seine Spuren hinterlassen, so in Graham Greenes 1938 erschienenem Roman „Brighton Rock“ (dt. „Am Abgrund des Lebens“), in dessen Zentrum Pinkie Brown, der 17-jährige Anführer einer Jugendbande steht, die in dem Seebad ihr Unwesen treibt. Cineasten werden sich hingegen an Richard Attenboroughs 1968 gedrehten Film „Oh! What a Lovely War“ erinnern. Nach dem Zweiten Weltkrieg rottete der West Pier unaufhaltsam vor sich hin und wurde 1975 für die Öffentlichkeit geschlossen. Jahrzehntelang lag der Landungssteg wie ein lecker Ozeandampfer vor Anker, erst als er fast unterzugehen drohte, entschlossen sich die Verantwortlichen zu einer „Rettungsaktion“. Doch hatte niemand mit den Winterstürmen gerechnet, die den West Pier im Dezember 2002 stark beschädigten. Ein Jahr später kam ein verheerender Brand hinzu, sodass er jetzt endgültig unterzugehen droht und nur noch eine Ruine im Meer steht.
www.westpier.co.uk.
Jubilee Library: Auch der 2005 eröffnete Neubau der Stadtbibliothek steht für den Wandel von Brighton. Für 14,5 Millionen Pfund errichtete das Architekturbüro Bennetts Associates einen außergewöhnlichen Bibliotheksbau, der sogar für den renommierten Stirling Prize nominiert war. Doch nicht nur die Architektur (die dreigeschossige Bibliothek ist zwar vollständig verglast, zitiert jedoch mit seinem Mittelrisalit das für Büchereien so typische Tempelmotiv), sondern auch die energiesparenden und umweltschonenden Aspekte überzeugen: Mithilfe der natürlichen Energiequellen Sonne und Wind liegt die Energiebilanz des Gebäudes rund 50 Prozent unter der vergleichbarer konventioneller Bauten. Abgesehen von den üblichen Bibliothekseinrichtungen beherbergt das Gebäude noch eine Buchhandlung sowie ein Restaurant-Café.
Jubilee Street. Mo und Di 10-19 Uhr, Mi 10-17 Uhr, Do 10-20 Uhr, Fr 10-17 Uhr, Sa 10-16 Uhr. www.citylibraries.info.
Preston Manor: Drei Kilometer nördlich des Zentrums befindet sich Preston Manor, ein stattliches, zweistöckiges Herrenhaus, umgeben von einem schönen Park. Im Jahre 1738 errichtet und zu Beginn des 20. Jahrhunderts umgebaut, bietet das Haus mit seinen Möbeln und Gemälden einen Einblick in die edwardianische Wohnkultur, angefangen von den Quartieren der Bediensteten bis hin zu den luxuriösen Repräsentationsräumen wie dem Drawing Room.
Preston Drove. April bis Sept. Di-Sa 10-17 Uhr, So 14-17 Uhr. Eintritt £ 6.20, erm. £ 5.10 oder £ 3.30.
Booth Natural History Museum: Das etwas außerhalb gelegene naturhistorische Museum besitzt eine bunte Sammlung, die von ausgestopften Vögeln über Schmetterlinge bis hin zu Dinosaurierknochen und dem Skelett eines Killerwals reicht.
194 Dyke Road. Tgl. 10-17 Uhr, So erst ab 14 Uhr. Eintritt frei!

Worthing

Aufgrund seines milden Klimas gehört Worthing seit mehr als 200 Jahren zu den bekanntesten Seebädern an der englischen Südküste. Große Sehenswürdigkeiten hat die Stadt allerdings nicht zu bieten.
Jahrhundertelang war Worthing nur ein unbedeutender Fischerort. Dies änderte sich erst, als Prinzessin Amelia, eine Tochter Georgs III., Worthing gegen Ende des 18. Jahrhunderts „entdeckte“. Straßen und Wege wurden befestigt, Hotels und Gästehäuser eröffnet. Um den Wünschen der Kurgäste entgegenzukommen, die der Brandung des Meeres möglichst nahe sein wollten, ließ der Stadtrat 1862 einen über 300 Meter langen Pier anlegen, der 1913 zerstört und ein Jahr später in doppelter Breite wiederaufgebaut wurde.
Information Tourist Information Centre, 22a Marine Parade, West Sussex BN11 3PT, phone16doubleline.gif 01903/210066,www.visitworthing.co.uk.
Einwohner 99.000 Einwohner.

Verbindungen
Zug - Mehrmals tgl. Verbindungen nach Brighton und London Victoria. www.nationalrail.co.uk. Bus - Ebenfalls mehrmals tgl. Verbindungen nach Brighton und London (Victoria Coach Station). www.nationalexpress.co.uk.
Markt Jeden Mittwoch auf der Montague Street.
Golf Hilbarn Golf Course, 18-Loch-Anlage. phone16doubleline.gif 01903/237301. www.hillbarngolf.com.
Schwimmen Aquarena mit Riesenrutsche, tgl. ca. 9-18 Uhr. Brighton Road, phone16doubleline.gif 01903/231797. www.aquarena.co.uk.
Übernachten/Essen Heenefields Guest House. Ein Lesertipp von Ina Wojazcek: „Sehr schönes und komfortables Bed & Breakfast. Sehr empfehlenswert ist auch das gute englische Frühstück. Hier wählt der Gast aus verschiedenen Cornflakes- und Müsli-Sorten und bekommt frisches und eingelegtes Obst. Die Zimmer sind mit einer eigenen Toilette und Dusche sowie dem obligatorischen Tee-/Kaffeekocher ausgestattet.“ WLAN. B & B ab £ 35 pro Person. 98 Heene Road, phone16doubleline.gif 01903/538780. www.heenefields.com.
Camelot House. Sehr kleines und sehr familiäres B & B auf der Cannon Road, etwa 300 Meter vom Meer entfernt. Die Besitzer - Christine und Martin Gregory - sind früher selber oft und gerne gewandert, sodass sie Reisenden immer wieder mit einem Wandertipp zur Seite stehen können. Kostenloses WLAN. (Ebenfalls ein Tipp von Worthing-Fan Ina Wojazcek). B & B ab £ 32. 20 Cannon Road, phone16doubleline.gif 01903/204334. www.camelotguesthouse.co.uk.
Sehenswertes
Worthing Museum and Art Gallery: Das städtische Museum von Worthing bietet einen Einblick in die Lokalgeschichte, mit Schwerpunkten auf Geologie, Archäologie, Trachten und Kostümen sowie Spielzeug und Puppenhäusern. Kunstfreunde sollten die regelmäßig stattfindenden Wechselausstellungen und den Skulpturengarten besuchen.
Chapel Road. Di-Sa 10-17 Uhr. Eintritt frei!
Umgebung
Steyning
Als die Normannen in England landeten, war Steyning noch ein bedeutendes Hafenstädtchen. Nachdem der Fluss Adur seinen Lauf veränderte hatte, begann der Hafen zu versanden. Heute liegt das denkmalgeschützte Dorf rund acht Kilometer vom Meer entfernt. Neben zahlreichen Fachwerkbauten aus der Tudorzeit und den obligatorischen Rosengärten gilt die auf die Normannen zurückgehende Pfarrkirche St Andrew als die größte Sehenswürdigkeit des Ortes; ihr hoch aufragendes Kirchenschiff ist sogar von der Küste aus zu sehen.

Arundel

Das pittoreske Städtchen wird von einer imposanten Burganlage gekrönt. Ein perfektes Szenario, das nur einen Nachteil hat: Nicht alles, was alt aussieht, hat bereits im Mittelalter Regen und Stürmen getrotzt.
Vom Ufer des River Arun, der gemächlich zum Meer mäandert, ziehen sich die winkeligen Gassen den Burgberg hinauf. Die Burg selbst ist der Stammsitz der Dukes of Norfolk, der ältesten Herzöge und zugleich der bedeutendsten katholischen Familie des Landes. Dies erklärt auch, warum in Arundel eine große katholische Gemeinde zu Hause ist. Der 15. Herzog von Norfolk ließ für seine, seit der Reformation stets bedrängten Glaubensbrüder eine Kathedrale errichten, deren Bau sich stilistisch an den Vorbildern der französischen Gotik orientiert. Das Städtchen selbst ist übersichtlich und gemütlich zu Fuß zu erkunden, da sich die Attraktionen links und rechts der High Street erstrecken. Antiquitätengeschäfte und Kunsthandwerker verführen zu Spontankäufen, während sich zahlreiche Pubs und Teestuben für eine kurze Pause anbieten.
Information Tourist Information Centre, 61 High Street, Arundel, West Sussex BN18 9AJ, phone16doubleline.gif 01903/882268. www.arundel.org.uk bzw. www.sussex-by-the-sea.co.uk.
Einwohner 2700 Einwohner.
Verbindungen Bus - Nahverkehrsbusse halten auf der High Street und fahren nach Littlehampton und Worthing. Am Town Quay (unteres Ende der High Street) fahren die Busse nach Chichester und Bognor Regis ab. Zug - Arundel liegt an der Eisenbahnlinie, die zum Gatwick Airport und zur Londoner Victoria Station (90 Min. Fahrzeit) führt; außerdem besteht eine Anbindung an die Bahnlinie nach Chichester, Portsmouth und Brighton (über Ford, dort umsteigen). Der Bahnhof befindet sich einen knappen Kilometer südlich des Zentrums. phone16doubleline.gif 0870/6082608. www.nationalrail.co.uk.
Markt Farmers Market, jeden 3. Samstagvormittag des Monats.
Post Ecke High Street und Mill Road.
Schwimmen Arundel besitzt ein beheiztes Freibad am Ufer des River Arun. www.arundel-lido.com.
Veranstaltungen Beim Arundel Festival (zehn Tage Ende Aug./Anfang Sept.) dreht sich alles um Shakespeare. www.arundelfestival.co.uk.
Übernachten Town House. Gemütliches Restaurant mit einem Mini-Hotel in einem Gebäude aus dem 18. Jahrhundert. Schöner Speiseraum mit einer goldverzierten Stuckdecke. Hauptgerichte um die £ 15, Menüs ab £ 17.50 (mittags), abends ab £ 22.50. Es werden vier schmucke Zimmer vermietet. Im Restaurant bleibt die Küche Sonntag und Montag geschlossen. B & B £ 42.50-65 pro Person, lohnenswert ist Halbpension ab £ 67.50. 65 High Street, phone16doubleline.gif 01903/883847. www.thetownhouse.co.uk.
Arden Guest House. Liegt etwas südlich der Altstadt auf der anderen Flussseite, die Zimmer besitzen teilweise eine schöne Holzdecke. Ein DZ kostet ab £ 68 (mit Bad und WC) pro Nacht. 4 Queens Lane, phone16doubleline.gif 01903/882544. www.ardenguesthouse.net.
Arundel Castle thront über dem Ort
Arundel House. Eine weitere Alternative im Ortszentrum. Tolles Hotel mit einem lobenswerten Restaurant in dezent modernem Ambiente, die Küche zeigt sich französisch inspiriert (Mittagsmenü ab £ 12.50). B & B je nach Zimmergröße ab £ 42.50 pro Person, am Wochenende £ 10 teurer, dafür gibt es einen Last-Minute-Discount. Zimmer mit LCD-Fernseher und WLAN. 11 High Street, phone16doubleline.gif 01903/882136. www.arundelhouseonline.com.
Norfolk Arms. Die historische Postkutschenstation ist ein typischer englischer Landgasthof mit viel Holz und knarrenden Dielen, weshalb sich hier auch die Herren des örtlichen Rotary Clubs treffen. Geboten wird eine zuweilen bodenständige Küche, so bei einem Steak and Kidney Pudding für £ 13.95. In den komfortablen Hotelzimmern gibt es B & B ab £ 42.50. Kostenloses WLAN, eigener Parkplatz im Hof. 22 High Street, phone16doubleline.gif 01903/882101. www.norfolkarmshotel.com.
Camping *** Ship & Anchor Marina. Drei Kilometer südlich von Arundel, in Ford (Bahnverbindung). Zelt und zwei Personen kosten ab £ 15, von März bis Okt. geöffnet. phone16doubleline.gif 01243/551262.
Essen & Trinken The Swan Hotel. Pub/Restaurant mit Kaminzimmer als Speiseraum. In angenehmer Atmosphäre werden hier Mahlzeiten der mittleren Preisklasse serviert, an der Bar tummelt sich überwiegend junges Publikum. Hauptgerichte £ 9-12. WLAN. B & B je nach Zimmer £ 40-62.50. 27 High Street, phone16doubleline.gif 01903/882314. http://swanarundel.co.uk.
Pappardelle. Einladend eingerichtet, im Erdgeschoss befindet sich die Osteria mit großen Tischen vor der Fensterfront. Hier werden günstige, einfache Gerichte (Focaccia, Bruschette etc.) serviert, im Restaurant darüber geht es anspruchsvoller zu, lecker ist die Pappardelle Cinghiale, eine Art Bratwurstgehäck in einer Chianti-Zwiebel-Soße für £ 11.95. Montagmittag und Sonntag geschlossen. 14a High Street, phone16doubleline.gif 01903/882025. www.pappardelle.co.uk.
Sehenswertes
Arundel Castle: Arundel Castle erinnert fraglos an eine Hollywood-Kulisse - dies ist nicht verwunderlich, wurde doch der größte Teil der Burg erst an der Wende zum 20. Jahrhundert im Stil der Neugotik errichtet. Aus normannischer Zeit stammen nur noch das Torhaus und der Bergfried, der Rest wurde im Bürgerkrieg bis auf die Grundmauern zerstört. Arundel Castle beherbergt die wertvolle Sammlung der Herzöge von Norfolk (Geschlecht der Howards) mit Gemälden (van Dyck, Rubens, Holbein, Gainsborough, Reynolds etc.) sowie Möbeln, Uhren, Roben und Uniformen. Die lang gestreckte Baron’s Hall mit einem Deckengewölbe aus Eichenholz ist mit prunkvollen Möbeln des 16. Jahrhunderts ausgestattet. Ein Rundgang durch das Schloss führt außerdem durch eine Bibliothek, die Ahnengalerie und eine Waffenkammer.
Von April bis Okt. tgl. außer Mo 10-17 Uhr. Eintritt £ 17, erm. £ 14.50 oder £ 8, Familienticket £ 41. www.arundelcastle.org.
Cathedral of Our Lady & St Philip Howard: Die Kirche ist neben dem Castle das auffälligste Gebäude in Arundel. 1868 wurde sie in Anlehnung an französische Kathedralen der Gotik unter Leitung von Joseph Hansom erbaut. Hier fand ein Mitglied des Howard-Geschlechts (St Philip) seine letzte Ruhestätte, nachdem er 1588 hingerichtet worden war, weil er in der englisch-spanischen Auseinandersetzung für die Spanier Partei ergriffen hatte.
Tgl. 9-18 Uhr, im Winter bis zur Dunkelheit. www.arundelcathedral.org.
Arundel Museum: Stadtgeschichte von der Frühzeit bis heute ist das Ausstellungsthema des städtischen Museums, aufbereitet mit Alltagsgeschichte und historischen Fotografien.
Mill Road. Mo-Fr 10-16 Uhr. Eintritt £ 3, erm. £ 2. www.arundelmuseum.org.uk.
Umgebung
Petworth House
Direkt am Marktplatz des altertümlichen Städtchens Petworth gelegen, beeindruckt das Petworth House allein schon durch seine Dimensionen: Die Gartenfront erstreckt sich über 100 Meter! Bereits im Mittelalter erwähnt, erhielt der Landsitz sein heutiges Aussehen vor mehr als 300 Jahren unter Charles Seymour, dem 6. Herzog von Somerset. Seine überregionale Bedeutung verdankt das Petworth House einem späteren Besitzer, dem Kunstmäzen Sir George O’Brien Wyndham (1758-1837). Wyndham, seines Zeichens 3. Earl of Egremont, unterhielt rege Kontakte zu den angesehensten englischen Malern. John Constable und William Turner lebten und arbeiteten längere Zeit im Petworth House - Turner richtete sich sogar ein Atelier ein. Es verwundert daher nicht, dass Wyndham nach und nach eine überaus respektable Kunstsammlung anhäufte; die mehr als 300 Gemälde, darunter Werke von William Turner, Van Dyck, Tizian, Lorrain, Bosch, Roger van der Weyden, Gainsborough, Reynolds und Blake, sind noch heute an ihrem ursprünglichen Ort zu bewundern. Unter den prunkvollen Räumen des Herrenhauses sticht der getäfelte Carved Room hervor, der von Grinling Gibbons meisterhaft aus Lindenholz gefertigt wurde.
Keineswegs versäumen sollte man einen Spaziergang durch den Park von Petworth. Von dem späteren königlichen Hofgärtner Lancelot „Capability“ Brown angelegt, gilt er als ein Musterbeispiel vollendeter englischer Gartenbaukunst. Obwohl genau geplant, beherrscht der Garten nicht die Landschaft, sondern geht eine Symbiose mit ihr ein. Petworth Park erstarrt nicht zu einem künstlichen Gebilde wie die französischen Barockgärten, vielmehr erweckt er den Eindruck eines fließenden Übergangs zur sich öffnenden Landschaft. Hierzu gehören der serpentinenförmige See in der Nähe des Herrschaftshauses sowie gewundene Wege und lose verstreute Baumgruppen.
Von April bis Okt. Sa-Mi 11-17 Uhr. Eintritt £ 12, erm. £ 6 (NT). www.nationaltrust.org.uk/petworth-house.
Parham House
Südlich von Pulborough erhebt sich inmitten eines riesigen Gartens mit Rotwild das Parham House, ein stattliches elisabethanisches Herrenhaus. Sehenswert sind die holzgetäfelte, 54 Meter lange Long Gallery mit ihrer reich verzierten Tonnendecke, die Great Hall sowie zahlreiche Portraits aus der Tudor- und Stuartepoche.
Von April bis Sept. jeweils Mi, Do und So 12-17 Uhr (Parham Garden), Parham House ab 14 Uhr. Eintritt £ 9, erm. £ 8.50 oder £ 4.50. Familien £ 26. www.parhaminsussex.co.uk.
Amberley
Liebhaber schöner Dörfer sollten einen Zwischenstopp in Amberley einlegen. Als Belohnung warten zahlreiche denkmalgeschützte Häuser mit Reetdächern, die normannische Pfarrkirche St Michael und ein nettes Schloss mit wuchtigem Torhaus, das einst den Bischöfen von Chichester gehörte und heute ein luxuriöses Landhotel birgt.
Übernachten Lesertipp: Amberley Castle. Die ideale Herberge für Freizeitburggrafen. Das rund 900 Jahre alte Schloss beherbergt 20 individuell eingerichtete Hotelzimmer. Billig ist das Vergnügen nicht gerade, dafür besitzt aber auch jedes Bad einen Whirlpool. „Die Zimmer sind derart burgartig, wie man es sich kaum vorstellen kann“, lobte Ute Zumholte dieses zur Relais & Châteaux-Vereinigung gehörende Burghotel. B & B ab £ 157.50. £01798/831992. www.amberleycastle.co.uk.
Bignor Roman Villa
Anfang des 19. Jahrhunderts von einem Bauern zufällig beim Pflügen entdeckt, zählt die aus dem 2. Jahrhundert stammende römische Villa mit einer Grundfläche von 50 mal 80 Metern zu den größten des Landes. Der Komfort, den die Villa ihren Bewohnern bot, wurde erst im georgianischen England wieder erreicht. Neben prachtvollen Bodenmosaiken lassen sich in einem kleinen Museum die bei den Grabungen gefundenen Münzen sowie Schmuck und Keramiken bewundern.
Von Juni bis Sept. tgl. 10-18 Uhr, März bis Mai sowie Okt. tgl. außer Mo 10-17 Uhr. Eintritt £ 6, erm. £ 4.50 oder £ 3.50. www.bignorromanvilla.co.uk.
Littlehampton
Wenige Kilometer südlich von Arundel liegt das Seebad Littlehampton. Bereits von den Angelsachsen als Hampton an der Mündung des River Arun gegründet, wurde es von den Seeleuten im 14. Jahrhundert als Littlehampton bezeichnet, um Verwechslungen mit dem nahen Southampton zu vermeiden. Bis ins frühe 20. Jahrhundert gehörten große Teil des Ortes den Dukes of Norfolk, die im nahen Arundel Castle residierten. Durch den 1863 erfolgten Anschluss an das Eisenbahnnetz begann Littlehamptons Aufstieg zum Ferienort. Bis zum Februar 2000 war in Littlehampton die Zentrale des bekannten Kosmetikkonzerns The Body Shop.
Übernachten Jugendherberge. Direkt am Hafen am Ostufer des River Arun (Fisherman’s Wharf) gelegen, bietet diese Herberge insgesamt 32 Betten in 8 Zimmern. Betten ab £ 18, Zimmer ab £ 36. 63 Surrey Street, phone16doubleline.gif 0845/3719670. www.yha.org.uk/hostel/littlehampton.
Essen & Trinken Mein Tipp: East Beach Café. Das Café liegt wie ein Stück verwittertes Treibholz am Strand. Der vom Architekten Thomas Heatherwick entworfene Bau wurde sogar schon von der Times für seinen „Guggenheim-Effekt“ gelobt. Aus der Ferne erinnert die Stahl- und Glaskonstruktion an eine Muschel, ist sie doch gleichzeitig Fremdkörper und zur Landschaft gehörig. Abgesehen von Kaffee und kleinen Snacks werden auch ansprechende internationale Gerichte (ca. £ 10) serviert, die Zutaten stammen fast ausschließlich von lokalen Produzenten. Mo-Fr 10-17 und 18.30-21.30 Uhr, Sa 9-17 und 18.30-21.30 Uhr, So nur 9-17 Uhr. phone16doubleline.gif 01903/731903. www.eastbeachcafe.co.uk.

Chichester

Die lebendige Kleinstadt besitzt zwei große Attraktionen: Eine normannische Kathedrale und das Chichester Festival Theatre, in dem alljährlich eines der renommiertesten englischen Theaterfestivals stattfindet.
Wie die Endung „chester“ bereits andeutet, geht Chichester auf eine römische Gründung zurück. Der rechteckige Grundriss der Römerstadt Noviomagus Regnensium bestimmt noch immer den Straßenverlauf. Den Schnittpunkt von Decumanus (Längsachse) und Cardo (Querachse) markiert seit 1501 das Market Cross. In angelsächsischer Zeit als „Cissecaestre“ urkundlich erwähnt, wurde Chichester wenige Jahre nach der normannischen Eroberung zum Bischofssitz erhoben. Schon von weitem sieht man den Glockenturm der Kathedrale, der eindrucksvoll aus der Dächerlandschaft herausragt. Im Spätmittelalter durch einen regen Woll-, Tuch- und Weizenhandel zu Reichtum gekommen, hat sich die Kleinstadt ihr altertümliches Erscheinungsbild bis heute bewahren können. Das Auto lässt man am besten zeitig stehen, da die Stadtverwaltung von Chichester das halbe Zentrum lobenswerterweise in eine Fußgängerzone verwandelt hat. Leider ist noch keinem der verantwortlichen Herren und Damen aufgefallen, dass es dem Flair der Stadt gut ins Gesicht stehen würde, dürften die zahlreichen Cafés und Restaurants ein paar Tische im Freien aufstellen. Nachtleben? Nicht erwünscht, stattdessen herrscht nach Geschäftschluss provinzielle Ruhe ...
Chichester Festival
Das 1962 begründete Theaterfestival von Chichester kam durch seinen langjährigen Leiter Sir Lawrence Olivier zu Weltruhm. Mehr als 50 Produktionen wurden später auch am Londoner West End aufgeführt. Olivier gelang es, zahlreiche renommierte Schauspieler zu verpflichten. Auf der Bühne des Festivalhauses standen bereits Ingrid Bergman, Julie Christie, Richard Chamberlain, Alec Guinness, Anthony Hopkins, Omar Sharif, Kathleen Turner und Peter Ustinov. Das Festival dauert von März bis Oktober, abgerundet wird das Rahmenprogramm durch ambitionierte Theaterworkshops.
Information Tourist Information Centre, The Novium, Tower Street, Chichester, West Sussex PO19 1QH, phone16doubleline.gif 01243/775888. www.visitchichester.org.
Einwohner 28.000 Einwohner.
Verbindungen Bus - Chichester Bus Station, Southgate; Busse fahren von hier aus halbstündlich nach Selsey und Witterings; stündlich nach Brighton, Portsmouth, Bognor Regis, Pagham und Emsworth; seltener nach Barsham. Coach Services auch nach London, Exeter, Southampton und Brighton. Zug - Chichester Station, Southgate; halbstündlich nach Portsmouth und Brighton; stündlich Züge nach London (Victoria Station) über Arundel und direkt nach London (Waterloo Station). www.nationalrail.co.uk.
Kino New Park Film Centre, New Park Road, phone16doubleline.gif 01243/786650. www.chichestercinema.org.
Schwimmen Westgate Leisure Centre, 3 Pools, 55-Meter-Riesenrutsche sowie Squash und Badminton. Cathedral Way, phone16doubleline.gif 01243/785651.
Stadtführungen Sa um 14 Uhr, von Mai bis Sept. auch Di und Mi um 11 Uhr. Treffpunkt: Tourist Office. Kosten £ 4.50.
Veranstaltungen Das Chichester Festival Theatre gilt als das beste Theater Englands - abgesehen von den Londoner Bühnen. Über 350.000 Zuschauer werden hier in der von März bis Oktober dauernden Saison gezählt. Wer sich diesen kulturellen Leckerbissen nicht entgehen lassen will, sollte sich rechtzeitig um ein Ticket bemühen. Die Preise liegen zwischen £ 10 und £ 40; wenn man am Spieltag ab 18 Uhr an der Kasse ansteht, gibt es eventuell noch günstigere Restkarten. Reservierungen unter: phone16doubleline.gif 01243/781312. www.cft.org.uk.
Das Market Cross im
Zentrum von Chichester
In Erinnerung an die Einweihung der Kathedrale wird alljährlich das Chichester Festivities (zwei Wochen im Juli) zelebriert. Auf dem Programm stehen Jazz, Film, Tanz, Oper und anderes mehr. Viele Veranstaltungen finden dann auch in der Kathedrale statt. www.chifest.org.uk.
Pazifisten sind unerwünscht
Diese Erfahrung musste George Bell, der Bischof von Chichester, während des Zweiten Weltkrieges machen. Anfang der Vierzigerjahre galt er als der designierte Nachfolger des Erzbischofs von Canterbury. Doch als der überzeugte Pazifist Bell bei einer Predigt den Bombenkrieg gegen die deutsche Zivilbevölkerung kritisierte, war es mit seinen Aussichten für das höchste Amt der anglikanischen Kirche vorbei. Bell blieb in Chichester, wo seine Asche unter dem Altar ruht.
Übernachten The Ship Hotel 2 Sehr zentral gelegenes, komfortables Hotel aus dem 18. Jahrhundert. Herrliches Treppenhaus! Insgesamt 36 moderne Zimmer mit hohen Decken und sehr gut ausgestatteten Bädern. Ein Lob verdient auch das Frühstück, wo zur Abwechslung frische Croissants und Pain au Chocolat aufgetischt werden. Kostenloses WLAN sowie Parkplätze hinter dem Haus. Übernachtung und Frühstück kosten hier ab £ 60 pro Person im DZ, ab £ 95 im EZ (in der Nebensaison Angebote erfragen). North Street, phone16doubleline.gif 01243/778000. www.theshiphotel.net.
Trents0 Modernes Restaurant mit Bar (Hauptgerichte £ 12-18), in dem auch fünf geschmackvolle, aber nüchterne Zimmer für Puristen vermietet werden (Flat Screen, Powerdusche etc.). Netter bewirtschafteter Garten hinter dem Haus (eine Seltenheit in Chichester!). WLAN. EZ ab £ 68, DZ ab £ 90 (Sa £ 110). 50 South Street, phone16doubleline.gif 01243/773714. www.trentschichester.co.uk.
The Nags Head 6 Hinter der Fachwerkfassade des Pubs werden elf Zimmer ab £ 42.50 pro Person vermietet. 3 St Pancras, phone16doubleline.gif 01243/785823. www.thenagshotel.co.uk.
Camping ** Southern Leisure Lakeside Village. Riesiges Campingareal mit 1500 Stellplätzen am südlichen Stadtrand. Mit beheiztem Freibad. Von März bis Okt. geöffnet. Übernachtung ab £ 18. Vinnetrow Road, phone16doubleline.gif 01442/787715.
Stubcroft Farm. Ganzjährig geöffneter Zeltplatz, es werden aber auch Zimmer vermietet. Fahrradverleih. Auf dem kleinen Campingplatz zahlen Sie pro Zelt je nach Saison ab £ 14. In der zugehörigen Farm werden

auch Zimmer
ab £ 85 vermietet. Stubcroft Lane, East Wittering (etwa elf Kilometer südwestlich von Chichester an der A 286), phone16doubleline.gif 01243/671469. www.stubcroft.com.
***** Wicks Farm Caravan Park Im Nachbarort, ländlich gelegen, mit kleinem Geschäft, Telefon und heißen Duschen. Zelt je nach Saison £ 16-25. Ganzjährig geöffnet. Redlands Lane, West Wittering, phone16doubleline.gif 01243/513116. www.wicksfarm.co.uk.
In dieser Gegend gibt es noch weitere Campingplätze; das Tourist Office hält eine Broschüre bereit.
Essen & Trinken The Buttery at the Crypt 9 Stilvoll sitzt man in einem rund 800 Jahre alten Gewölbe und kann sich an günstigen kleinen Gerichten erfreuen. 12a South Street, phone16doubleline.gif 01243/537033.
Mein Tipp: Amelie and Friends 3 In einem lichten, modernen Ambiente wird hier eine moderne englische Küche auf durchaus hohem Niveau geboten, wie beim Confit Duck Leg with Rhubarb, Bok Choi and Roasted New Potatoes. Ein weiteres Plus ist der nette Garten hinter dem Haus. Mittagsmenü £ 10.95 (zwei Gänge) oder £ 14.50 (drei Gänge), abends gibt es ein Pre-Theatre-Menu für £ 18 oder £ 21. Mo-Mi 10-19.30 Uhr, Do-Sa 10-23 Uhr, So 10-16 Uhr. 31 North Street, phone16doubleline.gif 01243/771444. www.amelieandfriends.com.
Bill’s 4 Unsere Lieblings-Restaurantkette ist auch in Chichester vertreten. Burger, Salate und internationale Küche werden in einem Wohlfühl-Interieur samt Feinkostfeeling serviert. 3 Buttermarket, North Street, phone16doubleline.gif 01243/528607. www.bills-website.co.uk.
The George & Dragon Inn 1 Das Lokal wurde von den Lesern der örtlichen Presse wiederholt zum „Pub of the Year“ gewählt.

Kostenloses WLAN. Es werden auch zehn ansprechende Zimmer für £ 75-85 vermietet. North Street, phone16doubleline.gif 01243/785660. www.georgeanddragoninn.co.uk.
Cloisters Café 8 Das im Kreuzgang der Kathedrale gelegene Café begeistert vor allem mit seinem herrlichen Garten. Kleine Snacks und Getränke zu günstigen Preisen. Tgl. 9-17 Uhr, So 10-16 Uhr, phone16doubleline.gif 01243/782595.
Ask 7 Italienisches Restaurant, besticht durch seine breite Auswahl an frischer Pasta und Pizza, jeweils zwischen £ 6 und £ 8. 38 East Street, phone16doubleline.gif 01243/775040.
Übernachten
1The George & Dragon Inn
2The Ship Hotel
6The Nags Head
10Trents
Essen & Trinken
1The George & Dragon Inn
3Amelie and Friens
4Bill's
5Costa Coffee
7Ask
8Cloisters Café
9The Buttery at the Crypt
10Trents
Costa Coffee 5 Direkt gegenüber der Kathedrale gibt es ausgezeichneten Kaffee. West Street. Starbucks und Caffè Nero betreiben ebenfalls eine Filiale in Chichester.
Sehenswertes
Chichester Cathedral: Die 1075 erfolgte Erhebung zum Bischofssitz - noch heute der einzige in Sussex - machte den Bau einer Kathedrale erforderlich. Gut drei Jahrzehnte später wurde das Gotteshaus geweiht. Während das Langhaus noch die typischen normannischen Arkaden und Triforien aufweist, ist vor allem das Äußere der Kathedrale aufgrund zahlreicher Brände sowie mehrerer Um- und Anbauten im gotischen Stil verändert worden. Ungewöhnlich ist der spätmittelalterliche Campanile, handelt es sich doch um den einzigen freistehenden Glockenturm Englands. Südlich der Kathedrale schließt sich ein trapezförmiger Kreuzgang an, der allerdings meistens verschlossen ist.
Chichester Cathedral
Dem langjährigen Dekan Walter Hussey ist es zu verdanken, dass die Kathedrale mit mehreren modernen Kunstwerken verschönert wurde. Von John Piper stammt ein abstrakter Gobelin hinter dem Hochaltar, Marc Chagall hat ein in hellem Rot leuchtendes Glasfenster im nördlichen Chorseitenschiff geschaffen und Graham Sutherland malte das Altarbild „Noli me tangere“, das in der Südostkapelle zu bewundern ist.
West Street. 7.15-19 Uhr, im Winter bis 18 Uhr. Spende (Eintritt) £ 5, erm. £ 3. Führungen: von Ostern bis Okt. tgl. außer So um 11 und 14.15 Uhr. www.chichestercathedral.co.uk.
Market Cross: Das spätgotische, auf oktogonalem Grundriss errichtete Marktkreuz steht mitten im Zentrum der historischen Altstadt. Der Pavillon mit seinen elegant geschwungenen Spitzbögen aus Caen-Stein wird von einer steinernen Laterne gekrönt. Einst durften hier die armen Bürger Chichesters ihre Waren feilbieten, ohne dafür die üblichen Abgaben entrichten zu müssen.
Pallant House Gallery: Der schon erwähnte Dekan Walter Hussey war ein enthusiastischer Liebhaber moderner Kunst. Auch in seinen Privaträumen trug er eine mehr als respektable Kunstsammlung zusammen, die er der Stadt Chichester vermachte. Nach Husseys Tod stellte die Stadt das stattliche Pallant House zur Verfügung, um dessen Kunstschätze angemessen präsentieren zu können. Ausgestellt sind rund 160 Werke, darunter Arbeiten von Piper, Moore, Nash, Sutherland, Hepworth, Freud, Sickert, Klee, Léger, Derain und Cézanne sowie Porzellan. Architektonisch sehr gelungen ist der moderne Erweiterungsanbau, der 2007 mit dem 150.000 Euro dotierten Gulbenkian Prize für Museen and Gallerien ausgezeichnet wurde. Dadurch verfügt das Museum jetzt auch über ein ansprechendes Café und einen schönen Bookshop.
9 North Pallant. Di-Sa 10-17 Uhr, Do bis 20 Uhr, So 12.30-17 Uhr. Eintritt £ 7.50, erm. £ 4 oder £ 2.30. www.pallant.org.uk.
Chichester District Museum: Das Museum bietet einen Einblick in das Alltagsleben im römischen, mittelalterlichen, georgianischen und viktorianischen Chichester. Nicht gerade spektakulär, aber dafür ist der Eintritt kostenlos.
29 Little London. Di-Sa 10-17.30 Uhr. Eintritt frei!
Umgebung
Fishbourne Roman Palace
Fishbourne Palace: prachtvolle römische Mosaike
Als eindrucksvolles Zeugnis der römischen Zivilisation gelten die herrschaftlichen Villen, die im gesamten Imperium Romanum zu finden sind. Auch in dem drei Kilometer östlich von Chichester gelegenen Dorf Fishbourne ließ sich wahrscheinlich der keltische Stammesfürst Cogidubnus einen palastartigen Landsitz samt Badehaus errichten, wobei er den Stil der römischen Besatzer übernahm. In der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts bei einem Brand zerstört, fiel der Palast der Vergessenheit anheim. Nachdem man das Anwesen durch Zufall bei Kanalisationsarbeiten entdeckt hatte, wurde ab 1960 damit begonnen, den Palast ausgegraben. Ein Unterfangen, das bis heute noch nicht abgeschlossen ist, da zu dem Palast mehr als 100 Räume gehören, die sich über eine Fläche von 1500 Quadratmetern rund um einen Innenhof erstrecken. Faszinierend sind die freigelegten Bodenmosaike im Nordflügel, darunter die Darstellung eines auf einem Delfin reitenden Amor. Um den Gesamteindruck des Palastes wiederzugeben, hat man versucht, einen Teil der Gartenanlagen in ihrem ursprünglichen Zustand zu rekonstruieren. Wie weitere Grabungen ergeben haben, befanden sich neben dem Palast auch militärische Vorratshäuser und eine kleine Hafensiedlung (Fishbourne lag vor 2000 Jahren noch am Meer). Ein kleines Museum und eine Videoinszenierung geben zusätzliche Erläuterungen.
Salthill Road. Von Febr. bis Mitte Dez. tgl. 10-17 Uhr, im August bis 18 Uhr, von Mitte Dez. bis Anfang Febr. nur Sa und So 10-16 Uhr. Eintritt £ 8.50, erm. £ 7.50 oder £ 4.30. www.sussexpast.co.uk.
Goodwood
In einem 5000 Hektar großen Park liegt das Ende des 18. Jahrhunderts erbaute Goodwood House, das nach der Renovierung 1997 in neuem Glanz erstrahlt. (Anfahrt über die A 27 Richtung Westen, kurz hinter Chichester links ausgeschildert). Ein Rundgang führt durch die Staatsgemächer mit alten Möbeln, Porzellan und einer ansehnlichen Gemäldesammlung (van Dyck, Hogarth, Reynolds usw.). Gleich nebenan befindet sich eine renommierte Pferderennbahn, die zusammen mit Ascot und Epsom zu den bedeutendsten in England zählt. Kunstliebhaber erfreuen sich an einem zeitgenössischen Skulpturenpark (Sculpture at Goodwood), den das Sammlerehepaar Jeanette und Wilfred Cass angelegt hat. Da die Kunstwerke jedes Jahr neu arrangiert und durch Zukäufe ersetzt werden, stellt der Park stets eine neue Herausforderung dar. Am dritten Septemberwochenende findet eine interessante Oldtimerveranstaltung (Goodwood Revival) statt - spannende Rennen, super Flugshow und liebevoll hergerichtete Verkaufsstände inklusive.
Goodwood House: Ostern bis Sept. So und Mo 13-17 Uhr, im Aug. So-Do 13-17 Uhr. Eintritt £ 9.50, erm. £ 4. www.goodwood.co.uk/goodwood-house.
Bognor Regis
Bognor Regis ist eines der zahlreichen Seebäder an der englischen Südküste mit dem üblichen Pier, diversen Bingo Halls, einem Sport- und Freizeitzentrum und einer Promenade. Einst muss die Gegend ziemlich morastig gewesen sein - der Name bog bedeutet im Englischen „Sumpf“. Bis 1929 hieß der Ort schlicht Bognor; erst nachdem König Georg V. hier erfolgreich eine Kur absolviert hatte, mutierte das Seebad zu „Bognor Regis“. Heute verbringen Tausende von Engländern alljährlich ihren Urlaub in den örtlichen Holiday Centres und Caravan Parks. Ein Höhepunkt ist die im März stattfindende International Clown Convention, während der sich Hunderte von Spaßmachern in Bognor Regis treffen. Einen guten Eindruck von der hiesigen Atmosphäre bekommt man im Butlin’s Holiday Centre, dessen Skyline-Pavilion schon von weitem auszumachen ist. Während der Hochsaison sind hier mehr als 6000 Urlauber untergebracht! Billy Butlin gilt als Pioneer im organisierten Ferienentertainment mit Indoor-Aktivitäten. Seine in den Siebzigerjahren entstandenen Holiday Camps waren gewissermaßen das proletarische Pendant zum Club Méditerranée. Von den ursprünglich neun Camps existieren heute allerdings nur noch drei, darunter das in Bognor Regis.
Bognor Regis - Urlaub mit Sonnengarantie
Die Engländer wissen genau, weshalb sie Bognor Regis als Urlaubsort wählen: Sieht man einmal von dem Jahr 1997 ab, so ist Bognor Regis seit 1990 stets der Ort in Großbritannien gewesen, der die meisten Sonnenstunden verzeichnen konnte. Mit durchschnittlich 1903 Sonnenstunden pro Jahr - das sind mehr als fünf Stunden pro Tag - bietet Bognor Regis beste Voraussetzungen für sonnige Ferientage.
Information Tourist Information Centre, Belmont Street (hinter der Esplanade im Zentrum), West Sussex PO21 1BJ, phone16doubleline.gif 01234/823140. www.bognor-regis.org.
Einwohner 22.500 Einwohner.
Verbindungen Bus - Southdown Busse nach Brighton, Portsmouth, Chichester; Informationen unter phone16doubleline.gif 01903/237661. Zug - Bahnhof an der Station Road; Züge nach Chichester, Brighton und London Victoria Station.
Fahrradverleih Das Tourist Office hält eine Liste bereit.
Übernachten In Bognor Regis gibt es relativ günstige Hotels, z. B.:
Selwood Lodge. Kleines, ansprechendes Guest House mit nettem Garten. B & B ab £ 30 pro Person. 93 Victoria Drive, phone16doubleline.gif 01234/865071. www.selwoodlodge.com.
Hotels und B & Bs vermieten nur ungern für eine Nacht. Wer seine Ferien gerne in Butlin’s Resort verbringen möchte, kann sich unter der Rufnummer phone16doubleline.gif 0870/2425678 oder im Internet unter www.butlinsonline.co.uk informieren. Ab £ 18 gibt es auch Tagespässe.
Uppark
Uppark, ein reizvoller Landsitz in den South Downs, bietet eine faszinierende Aussicht auf die Küste bis hinüber zur Isle of Wight. Das klar proportionierte zweistöckige Backsteinhaus mit Mittelrisalit wurde 1690 für Lord Grey, den späteren Earl of Tankerville, errichtet. Zwei „Bewohner“ von Uppark sind später berühmt geworden: Die junge Emma Hart (1765-1815) war eine Zeit lang die Gespielin des Hausherren Sir Harry Fetherstonhaugh, bevor sie als Lady Hamilton Nelsons Geliebte wurde, und der Schriftsteller H. G. Wells (1866-1946), der im Souterrain seine ersten Geschichten schrieb, da seine Mutter in Uppark als Haushälterin angestellt war. Bei einem verheerenden Brand wurde der Landsitz 1989 bis auf die Mauern zerstört, die wertvolle Innenausstattung konnte gerettet werden. In einer fast beispiellosen Restaurierungsaktion ließ der National Trust Uppark wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzen. Sechs Jahre Arbeit und sechzehn Millionen Pfund investierten britische Denkmalpfleger in dieses Unterfangen.
April bis Okt. So-Do 12.30-16.30 Uhr (Garten ab 11.30 Uhr). Eintritt £ 9.10, erm. £ 4.50, Familienticket £ 22.90 (NT), nur Garten £ 4.50, erm. £ 2.25. www.nationaltrust.org.uk/uppark.
Weald & Downland Open Air Museum
Das in der Nähe von Singleton liegende Freilichtmuseum vermittelt einen hervorragenden Eindruck von der ländlichen Architektur Südenglands vom Spätmittelalter bis ins 19. Jahrhundert. In einem parkähnlichen Areal wurden rund 40 historische Gebäude originalgetreu wiederaufgebaut und mit dem entsprechenden Mobiliar eingerichtet, darunter eine Mühle, ein viktorianisches Schulhaus und ein Bauernhof mit Kühen, Schweinen, Schafen, Hühnern und allem, was sonst noch dazu gehört.
April bis Okt. tgl. 10.30-18 Uhr, Nov. bis März. nur Mi, Sa und So 10.30-16 Uhr. Eintritt £ 10.40, erm. £ 9.40 und £ 5.70. www.wealddown.co.uk.
Cowdray
Das bei Midhurst gelegene Cowdray - es wurde im 16. Jahrhundert vom Earl of Southampton errichtet - gehörte zu den eindrucksvollsten Tudor-Palästen Englands. Und obwohl Cowdray 1793 bei einem Feuer bis auf die Außenmauern zerstört wurde, ist ein Besuch sehr reizvoll. Die leeren Fenster, das Torhaus und die Küche wirken fast surreal, besonders wenn Cowdray vom Nebel eingehüllt ist. Umgeben ist das Schloss von einem großen Park mit drei Poloplätzen, auf denen sich die englische Upper Class trifft.
April bis Okt. Mi-So 10.30-17 Uhr. Eintritt £ 6.50, erm. £ 5.50 und £ 3.75. www.cowdray.org.uk.