1940 |
1941 |
1942 |
1943 |
1944 |
1945 |
|
Getreide, kg |
1,60 |
1,40 |
0,80 |
0,65 |
– |
0,70 |
Kartoffeln, kg |
0,98 |
0,33 |
0,22 |
0,40 |
– |
0,26 |
Geld, Rubel |
0,98 |
1,07 |
1,03 |
1,24 |
1,12 |
0,85 |
Quelle: Arutjunjan, Sovetskoe krest’janstvo, 339
Die Interpretation fällt nicht schwer: Der Naturalertrag für harte Arbeit sank bei Getreide auf fast ein Drittel und bei Kartoffeln auf weniger als die Hälfte (1943). Wenn der nominale Gegenwert kaum abnahm, war die Ursache im Wesentlichen in der Inflation zu suchen, nicht im realen Zugewinn. Auch für die Bezahlung landwirtschaftlicher Tätigkeit galt, dass Geld im Krieg an Bedeutung verlor und naturaler Ersatz an seine Stelle trat. Sicher bot sich vor allem ein Mittel an, um dem Einkommensverlust entgegenzuwirken: mehr zu arbeiten und die Zahl der gutgeschriebenen Tagewerke zu erhöhen. Tatsächlich zwang der Krieg die Dorfbewohner, auch in die ungeliebte Gemeinwirtschaft mehr Mühe zu investieren. Der Staat unterstützte diese Entwicklung, indem er das Minimum an jährlichen trudodni im April 1942, wie erwähnt, merklich anhob. Im Ergebnis bewirkte der doppelte Druck allem Anschein nach tatsächlich eine weitere Mobilisierung agrarischer Arbeitskraft. Der Anteil der Arbeitsfähigen, der die Mindestzahl nicht erreichte, nahm nach 1940 ab. Zugleich zeigt ein Vergleich zwischen der durchschnittlichen und der dreistufigen vorgegebenen Mindestarbeitsleistung (100, 120 und 150 trudodni), dass die Steigerung an enge physische Grenzen stieß oder der abnehmenden Aussicht auf realen Gegenwert zum Opfer fiel. Die Korrelation war eindeutig: je höher das Minimum, desto niedriger der Durchschnitt an jährlichen Tagewerken (328 bei 100 minimalen trudodni, 267 bei 120 und 242 bei 150). Angesichts dessen reichte der zusätzliche Arbeitseinsatz auf den kommunalen Feldern bei weitem nicht aus, um das sinkende Einkommen aufzubessern. Aus der nachstehenden Tabelle 33 geht hervor, dass der Anteil der Kolchosen, die weniger als ein Kilogramm Getreide pro Tagewerk bezahlen konnten, von gut 42 % 1940 auf knapp 76 % 1946 wuchs. Dementsprechend verminderte sich auch der naturale und monetäre Ertrag, der sich aus der weiteren Umrechnung auf jedes Familienmitglied ergab. Trotz des enormen demographischen Verlusts – und dies war der letztlich entscheidende Indikator – sank die Zuteilung erheblich. Dabei konnte die Ausgabe von Getreide offenbar noch am ehesten gesichert werden. Drastisch ging in den beiden Anfangsjahren des Krieges die Kartoffelernte zurück; erst 1943 war eine Tendenzwende zu beobachten. Auch die Milchproduktion erreichte in diesem Jahr einen Tiefpunkt. Bei aller Anstrengung konnte eine durchschnittliche bäuerliche Restfamilie von den Almosen, die die Gemeinschaftsarbeit dürftiger denn je abwarf, nicht satt werden.[15]