Übersichtskarte Rügen | Online-Karte
Vom Militär- zum Erholungsort mit schönstem Blick nach Hiddensee
■ Fremdenverkehrsamt, Karl-Liebknecht-Str. 41, 18556 Dranske, Tel. 03 83 91/890 07, www.gemeinde-dranske.de, Öffnungszeiten auf telefon.Anfrage
Bodden und Ostsee, Steilküste und feinster Sandstrand, alte reetgedeckte Wohnstallhäuser und Scheunen, restaurierte und in fröhlich-kräftigen Farben gestrichene kasernenartige Bauten. Dranske zeigt sich maritim und abwechslungsreich. Die Geschichte des Ortes im Westen von Wittow ist eng mit dem südlich gelegenen früheren Marinestützpunkt auf der Landzunge Bug verbunden. Mit der Schließung der Militäranlagen auf dem Bug 1990 erlebte der Ort eine starke Abwanderung. Gebäude wurden abgerissen. Neu aufgebaut wurde der Anleger im Wieker Bodden. Von Juni bis September verkehren hier wieder Schiffe zwischen Wiek, Dranske und Hiddensee. Auch eine Umgestaltung des Hafens mit Marina, schwimmenden Ferienhäusern und Werftgebäude ist geplant. Die Geschichte des einstigen Fischerdorfes reicht übrigens bis ins 14. Jh. zurück, erstmals wurde Dranske 1314 urkundlich erwähnt. Das noch heute erhaltene Hügelgrab bei Gramtitz und reiche Bodenfunde sind Zeugnisse der Vergangenheit.
Von Mövenort zwischen dem Kap Arkona und Kreptitz sollten ab 1968 Schiffe in die Sowjetunion und nach Schweden ablegen. Die polnische Staatsbahn plante 1963, die Transitgebühren um 170 Prozent zu erhöhen. So wurde fieberhaft nach einer Alternative zum Transitverkehr zwischen der DDR und der UdSSR über polnisches Gebiet gesucht. Von riesigen Gleisgebilden zwischen Altenkirchen und der Küste war fortan die Rede. Die Polen besannen sich jedoch und stoppten das Vorhaben. Doch als sie die Gebühren im Jahr 1982 dann tatsächlich um 400 Prozent erhöhten, kam das Hafenprojekt wieder ins Spiel. Allerdings entschied man sich dann für den Standort Mukran. So findet man hier am Mövenort weiterhin schönsten Strand.
| Museum |
Das 1999 eröffnete Museum vermittelt die Geschichte der Halbinsel Bug, der hier einst stationierten Marine- und Fliegereinheiten sowie die dadurch bedingte Entwicklung Dranskes.
■ Schulstr. 19, Dranske, www.bug-wittow.de, Mai–Okt. Mo–Fr 9–12, 13–16 Uhr
| Landschaft |
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H Seltene Tiere und Pflanzen, wo einst das Militär stationiert war
Am südlichen Ortsende von Dranske geht die Halbinsel in eine lange schmale Nehrung über. An der Meerseite gibt es einen schönen Strand, der nach etwa 1,5 km durch eine Schranke abgesperrt ist. Dort beginnt die Sperrzone, welche die fast 10 km lange Landzunge Bug – den größten Sandhaken Rügens – umfasst. Schon von der Kaiserlichen Marina vor rund 80 Jahren eingerichtet, wurde sie von der Reichswehr ausgebaut. Später diente sie als Stützpunkt der 6. Flotille der DDR-Marine. Der südliche Teil des Bugs besteht aus Dünen, Sandflächen, Salzwiesen und einer kargschönen Heidelandschaft und gehört zur Kernzone des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft. Seltene Tier und Pflanzen haben sich hier angesiedelt. Über allem zieht der König der Lüfte, der Seeadler, seine Kreise.
■ April–Ende Okt. werden Wanderungen angeboten, Anmeldung beim Fremdenverkehrsamt Dranske (siehe >)
Nach Dranske verkehren regelmäßig Busse der VVR. Während der Saison bestehen Schiffsverbindungen nach Wiek und Hiddensee. Kurkarteninhaber (Dranske, Wiek und Breege-Juliusruh) erhalten 5 % Rabatt auf den Ticketpreis beim Kauf im Fremdenverkehrsamt Dranske.
€€ | Schifferkrug Kuhle
Angeblich das älteste Wirthaus der Insel. Schon von Weitem ist die Wetterfahne auf dem Dach des roten Lehmhauses zu sehen, in der schon seit 1455 Bier ausgeschenkt wird. Schönes Ambiente, regionale Speisen und dazu kinderfreundlich.
■ Starrvitz 2, Dranske, Ortsteil Kuhle, Tel. 03 83 91/93 88 45, https://schifferkrug-kuhle.de, März–Anf. Nov. u. zum Jahreswechsel tgl. ab 12 Uhr
Café Sahne
Liebevoll eingerichtetes Café mit netter Bedienung und leckeren Speisen. Besonders zu empfehlen: die Torten und Pizzas. In beidem steckt ganz viel Liebe drin, die man schmeckt (in allen anderen Gerichten natürlich auch).
■ Karl-Liebknecht-Str. 6, Dranske, Tel. 03 83 91/81 10, www.cafe-pension-sahne.de, in der Saison u. zum Jahreswechsel tgl. ab 13 Uhr
Ostseekino
Einfaches Kino mit professioneller Bewirtschaftung. Gezeigt werden die besten Filme des Sommers.
■ Kinozelt und Freiluftkino, Starrvitz 15, Dranske, Ortteil Kuhle, www.ostseekino.de, nur im Sommer tgl. 16, 18.30 und 21.30 Uhr, 7,50 €, Kinder 4,50 €
Rügen Piraten
Auf dem Wieker Bodden sind die Piraten los: beim Windsurfen, Kiten, Wellenreiten und Stand-Up-Paddling und Kanufahren. Wer möchte, leiht sich ein Brett und reiht sich ein. Ungeübte können auch Kurse belegen. Wer auf der anderen Uferseite (Ostseeseite) auf den Wellen reiten möchte, sollte Vorsicht walten lassen. Hier reichen Buhnen weit ins Wasser hinein.
■ Am Ufer 14, Dranske, www.ruegen-piraten.de, nur im Sommer, Windsurfen 3 Std.-Crashkurs 50 €, Kiten-Schnupperkurs 30 €/Std., Parkplätze an der Seebrücke oder am Ende der Straße am Sportplatz nutzen
© Look-foto: Christian Böck
Am Fuße des Steilufers bei Dranske erstreckt sich eine weitläufige Strandlandschaft
| Gutshausruine |
Etwa 2 km nordöstlich von Dranske erreicht man Lancken. Was dort neben einer Feriensiedlung wie ein Wäldchen anmutet, geht auf die Gutsherren von der Lancken zurück. 1608 ließen sie hier ein Gutshaus errichten. Im 18. Jh. kam ein barocker Gutspark hinzu. Die Zufahrt liegt an der großen Westummauerung des etwa 3 ha großen Parks, die von einer uralten dreireihigen Lindenallee gesäumt wird. Auch wenn sich das Gutshaus in einem desolaten Zustand befindet und der Park verwildert und mit Büschen zugewachsen ist, so ist die Anlage trotzdem äußerst sehenswert.