Kapitel 15

Füllen und schleifen

IN DIESEM KAPITEL

  • Unvollkommenheiten beseitigen
  • Glatte Oberflächen schaffen

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber wenn ich ein neues Projekt zusammengebaut habe, möchte ich es in meine vier Wände bringen. Das Letzte, was ich tun möchte, ist, das Ding abzuschleifen und zu versiegeln. Und ich weiß, dass es vielen anderen Hobbytischlern auch so geht, denn das Abschleifen nimmt oft genauso viel Zeit in Anspruch wie der Aufbau. Wenn Sie jedoch gerne schleifen und lackieren, lasieren, ölen oder wachsen, umso besser. Vielleicht könnten Sie danach noch bei mir vorbeikommen? Ich habe ein paar Projekte, an denen Sie arbeiten können!

Wenn Sie kein Liebhaber des Schleifens sind, lassen Sie sich nicht entmutigen. Dieses Kapitel kann Ihnen helfen, mit möglichst wenig Aufwand das beste Endergebnis zu erzielen. Sie erfahren, wie Sie Löcher oder Risse in Ihrem Holz füllen können und wie Sie Schleifpapier und eine Ziehklinge verwenden, um kleinere Oberflächenfehler zu beseitigen.

Löcher und Risse füllen

Auch wenn Sie versucht haben, Holz ohne Risse, Spalten, Löcher oder Kerben zu verwenden, gibt es manchmal Unvollkommenheiten, die Ihnen nicht aufgefallen sind oder die Sie nicht vermeiden konnten. Manchmal sind diese Unvollkommenheiten auch das Ergebnis eines falsch angesetzten Stechbeitels oder anderer kleiner Unfälle bei der Herstellung des Möbelstücks. Bei den meisten Möbeln sollten Sie alle Oberflächenprobleme beseitigen, bevor Sie das Möbelstück abschließend schleifen. In diesem Abschnitt erfahren Sie, wie Sie sowohl kleine als auch große Fehler ausbessern und Dellen mühelos beseitigen können.

Kleine Unvollkommenheiten beseitigen

Risse, Kratzer oder auch nicht ganz passgenaue Verbindungen können mit verschiedenen Produkten gefüllt werden, darunter Holzkitt, Wachsstäben und Schellack. Jedes dieser Produkte hat seine Stärken und Schwächen, die ich in der folgenden Liste erläutere:

  • Holzkitt: Auch Holzspachtel, Holzpaste oder Holzfüller genannt. Sie können Holzkitt in Baumärkten oder gelegentlich auch in Haushaltswarengeschäften kaufen. Holzkitt ist eine Art plastisches Holz, eine dicke Paste, die Sie mit einem flexiblen Spatel in das Loch (oder den Riss) streichen, trocknen lassen und dann bündig schleifen. Holzkitt ist in verschiedenen Farben erhältlich, sodass eine davon sicher zu dem Holz passt, mit dem Sie arbeiten. Wenn Sie keine passende Spachtelmasse finden, können Sie entweder etwas Beize auf die noch weiche Spachtelmasse geben (bevor Sie sie auftragen) oder nach dem Abschleifen etwas Farbe auftragen, um die Oberfläche des Holzes anzupassen.
  • Wachskitt: Wachskitt wird in Form von Stäben verkauft und ist in verschiedenen Härtegraden – Weichwachs und Hartwachs – und Holzfarben erhältlich. Es gibt zwei Möglichkeiten, Wachskitt zu verwenden: vor der endgültigen Oberflächenbehandlung und danach. Wenn Sie einen Wachsstift vor der Versiegelung verwenden, müssen Sie das Holz zunächst mit Schellack versiegeln. Dieser Schritt ist nicht notwendig, wenn Sie den Wachsstift nach der Endbehandlung verwenden, da das Holz durch die Endbehandlung bereits versiegelt ist.

    Um Weichwachskitt aufzutragen, drücken Sie entweder den Stab in die Schadstelle oder pressen etwas Wachs mit einem Spachtel oder Ihrem Finger hinein und entfernen den Überschuss mit einem Spachtel oder einem Plastikschaber (das geht auch mit einer alten Bankkarte). Sie können verschiedene Farben mischen. Dazu verkneten Sie es zu einer homogenen Masse. Hartwachskitt muss zunächst erhitzt werden. Für diesen Zweck gibt es sogenannte elektrisch oder mit Gas betriebene Hartwachsschmelzer (ähnlich wie Lötkolben). Man träufelt das flüssige Wachs in die Löcher, bis es ein wenig übersteht. Auch dieses Wachs lässt sich gut mischen, um einen möglichst holznahen Farbton zu erreichen.

    Ich verwende keine Wachsstäbe, es sei denn, ich versehe das Werkstück mit einer Wachsschicht, was ich nicht sehr oft tue. Warum, erfahren Sie in Kapitel 17.

  • Schellack: Ich arbeite gerne mit Schellackstangen. Es gibt sie in vielen Farben, sie sehen gut aus und lassen sich leicht auftragen. Schellack ist ein natürliches, ungiftiges Produkt, das aus Käferausscheidungen hergestellt wird (mehr dazu in Kapitel 16). Man schmilzt es mit einem Lötkolben und lässt es auf die fehlerhafte Oberfläche tropfen. Anschließend pressen Sie den Schellack mit einem Spachtel oder Stechbeitel ein und warten, bis er ausgehärtet ist. Nach dem Aushärten können Sie den Schellack mit einem Stechbeitel oder einer dünnen Ziehklinge bündig abkratzen und dann mit feinem Schleifpapier leicht anschleifen. (Weitere Informationen zu den verschiedenen Schleifpapiersorten finden Sie im Abschnitt »Schleifen« weiter hinten in diesem Kapitel).
  • Leim und Sägemehl: Gelegentlich verwende ich eine Mischung aus Holzleim und Sägemehl, um ein Loch oder einen Riss in meinem Projekt zu füllen. Auf diese Weise kann ich das Holz, mit dem ich arbeite, genau anpassen, da ich Sägemehl verwende, das beim Fräsen der Bretter für das Projekt entstanden ist. Diese einfache Lösung erfordert genau die richtige Menge an Leim und Sägemehl, um eine haltbare Spachtelmasse zu erhalten, die gut gebeizt werden kann. (Das ist nicht schwer, man muss nur ein wenig experimentieren.)

Größere Löcher füllen

Wenn Sie es mit größeren Löchern zu tun haben – beispielsweise bei einem recycelten Holzstück oder einem herausgefallenen Astloch – können Sie diese mit einem anderen Stück Holz, einem sogenannten Querholzplättchen, füllen. Diese Technik gibt es schon so lange, wie Menschen mit Holz arbeiten. Einige Puristen schrecken bei dem Gedanken zurück, Holz mit einem Fehler zu verwenden, der groß genug ist, um mit einem Querholzplättchen gefüllt, aber in meiner Gegend, wo die Verwendung von recyceltem Holz den Wert der Möbel erhöht, sind Querholzplättchen üblich. Viele Leute hier machen sich nicht einmal die Mühe, Risse oder Löcher zu füllen.

Sie sollten wissen, dass es viele verschiedene Plättchen gibt, aber die gebräuchlichste ist definitiv die runde Variante (auch Pfropfen genannt). Diese nutze ich überwiegend bei allen Arbeiten mit Holz.

Ob Sie den rustikalen Look mögen oder nicht, Sie sollten wissen, wie man ein Querholzplättchen herstellt. Das Verfahren ist ziemlich einfach und wird noch einfacher mit einer Oberfräse, einem 3-mm-Nutfräser zwei Kopierhülsen: einmal 8 mm und einmal 12 mm. Es sind für diesen Zweck im Zubehörhandel auch fertige Kits erhältlich. Das Verfahren mit diesem Aufbau ist wie folgt:

  1. Fertigen Sie eine Schablone des Querholzplättchens aus 6-mm-Sperrholz an.

    Messen Sie die Größe der Schadstelle und geben Sie rundherum etwa 12 mm dazu. Schneiden Sie ein Loch dieser Größe in das Schablonenmaterial. Achten Sie darauf, dass das Holzstück groß genug ist, um es mit einer Zwinge an dem zu reparierenden Holz befestigen zu können, und dass die Oberfräse genug Platz hat, um sich in der Schablone frei bewegen zu können. Ich empfehle ein Stück, das mindestens 30 cm im Quadrat groß ist.

  2. Befestigen Sie die 8-mm-Kopierhülse an der Grundplatte Ihrer Oberfräse, gefolgt von der 12-mm-Kopierhülse.
  3. Setzen Sie den Fräser in die Oberfräse ein.
  4. Stellen Sie die Frästiefe auf 3 mm ein.
  5. Befestigen Sie die Schablone mit einer Zwinge auf dem schadhaften Brett und achten Sie darauf, dass sich das Loch in der Schablone über dem Loch im Brett befindet.
  6. Führen Sie Ihre Oberfräse im Uhrzeigersinn entlang der Innenkante der Schablone.
  7. Fräsen oder stechen Sie vorsichtig das restliche Material in der Mitte der Schablone aus.
  8. Entfernen Sie die äußere Kopierhülse (12 mm).
  9. Stellen Sie die Schnitttiefe auf 4,5 mm.
  10. Wählen Sie ein Stück Holz, das eine ähnliche Farbe und Maserung aufweist wie das fehlerhafte Holz, und klemmen Sie die Schablone mit einer Zwinge darauf.
  11. Fräsen Sie im Uhrzeigersinn um die Kante der Schablone herum.

    Achten Sie darauf, dass Sie sich eng an die Kante der Schablone halten, sonst schneiden Sie in das Querholzplättchen.

  12. Entfernen Sie das Querholzplättchen aus dem Holzrest, indem Sie Ihre Tischsäge so einstellen, dass Sie 3 mm in das Brett sägt.

    Wenn Sie 19 mm dickes Holz verwenden, stellen Sie den Parallelanschlag 25 mm von der Seite des Sägeblattes ein, die am weitesten vom Parallelanschlag entfernt ist (hat Ihr Sägeblatt eine Schnittbreite von 3 mm, ist der Parallelanschlag 25 mm von der Seite des Sägeblattes entfernt, die dem Parallelanschlag am nächsten ist).

  13. Stellen Sie die Schnitttiefe an der Tischsäge so ein, dass sie höher ist als das Querholzplättchen auf dem Brett.
  14. Lassen Sie das Brett mit dem Querholzplättchen nach außen zeigend durch die Säge laufen.

    Das Querholzplättchen wird aus dem Brett fallen, wenn Sie es durchlaufen lassen.

  15. Tragen Sie Leim auf die Unterseite des Querholzplättchens und ein wenig auf die Aufnahmestelle auf (dort, wo die schadhafte Stelle war) und drücken Sie es dann an seinen Platz.

    Möglicherweise müssen Sie mit einem Holzhammer leicht darauf klopfen. Verwenden Sie dazu ein Stück der gleichen Holzart, gegen das Sie klopfen. So verhindern Sie, dass Sie das Holz beschädigen. Das Querholzplättchen wird ganz leicht aus der Oberfläche des Holzes herausragen.

  16. Schleifen Sie das Querholzplättchen bündig, nachdem der Leim getrocknet ist.

Alternativ zur eigenen Herstellung können Sie runde Querholzplättchen auch in verschiedenen Holzarten und unterschiedlichen Durchmessern kaufen.

Wenn Sie eine schnelle Variante suchen, wie Sie mit einfacheren Mitteln Querholzplättchen in der gewünschten Stärke herstellen können, habe ich hier eine kurze Anleitung für Sie:

  1. Kaufen Sie sich ein Rundholz in einem für die auszubessernde Stelle passenden Durchmesser.
  2. Schneiden Sie von diesem eine passende Scheibe in der gewünschten Stärke ab.
  3. Sie benötigen nun einen Forstnerbohrer im gleichen Durchmesser wie Ihre hergestellten Pfropfen, mit diesem bohren Sie die Stelle mit dem Holzfehler aus. Für eine gute Genauigkeit benutzen Sie hierbei eine Bohrmaschine mit Bohrständer.
  4. Tragen Sie Leim auf die Unterseite des Querholzplättchens und ein wenig auf die Aufnahmestelle auf (dort, wo die schadhafte Stelle war) und drücken Sie es dann an seinen Platz.
  5. Schleifen Sie das Querholzplättchen bündig, nachdem der Leim getrocknet ist.

Dellen anheben

Wenn Ihr Holz eine Delle hat, müssen Sie diese nicht mit Kitt oder etwas anderem ausfüllen. Es genügt, wenn Sie ein feuchtes Tuch über die Delle legen und einige Sekunden lang mit einem heißen Bügeleisen darüber bügeln. Der Dampf des Tuchs dringt in die Poren des Holzes ein und hebt die Oberfläche des Holzes an. Dann müssen Sie die Oberfläche nur noch glatt schleifen. Einfacher geht es nicht.

Für eine glatte Oberfläche sorgen

Nachdem Sie alle größeren Defekte im Holz behoben haben (Anweisungen dazu finden Sie im Abschnitt »Löcher und Risse füllen«), müssen Sie die Füllstoffe glätten und kleinere Kratzer und Frässpuren beseitigen. Dann ist es an der Zeit, die Oberfläche glatt genug für die gewählte Oberflächenbehandlung zu machen. Für das Glätten können Sie Schleifpapier oder eine Ziehklinge verwenden. In diesem Abschnitt gehe ich auf beide Methoden ein.

Schleifen

Fast alle Holzhandwerker schleifen die Oberflächen ihrer Projekte glatt, bevor sie einen Lack oder eine Lasur auftragen. Das ist keine komplizierte Angelegenheit. Man braucht nur ein paar einfache Handgriffe und eine Menge Geduld. Ich habe immer nur dann eine Oberfläche erhalten, die mir nicht gefiel, wenn ich mir nicht genug Zeit für das Schleifen genommen hatte. Versuchen Sie, diesen Fehler nicht auch zu machen.

Beim Schleifen von Holz werden zunehmend feinere Kratzer in die Oberfläche eingearbeitet. Diese Kratzer beseitigen Unvollkommenheiten im Holz, zum Beispiel sichtbare Kratzer oder Unebenheiten. Durch den Wechsel von einer Körnung zur nächstfeineren wird die Größe der Kratzer verringert, bis sie so klein sind, dass das Holz glatt erscheint. Lassen Sie beim Schleifen niemals eine Körnung aus, denn dadurch wird es schwierig, Kratzer zu entfernen, die mit der vorherigen Körnung leicht zu beseitigen gewesen wären. Sie werden letztendlich viel länger brauchen, um eine glatte Oberfläche zu erzielen.

Verschiedene Schleifpapiersorten auseinanderhalten

Schleifpapier gibt es in verschiedenen Ausführungen, darunter Aluminiumoxid (Korund), Zirkonkorund und Siliziumkarbid. Jede Art hat ihre Vorteile, die ich in der folgenden Liste aufführe:

  • Aluminiumoxid (Korund): Aluminiumoxid-Schleifpapier eignet sich hervorragend für fast alle Holzbearbeitungsaufgaben und ist deshalb überwiegend das Schleifmittel meiner Wahl. Es hält relativ lange und kann alle Arten von Holz effektiv schleifen. Ich verwende es für alles außer Metall und Nassschleifen.

    Ich empfehle Ihnen, sich mit Aluminiumoxidpapier in verschiedenen Körnungen einzudecken. Sie finden diese Art von Papier in Blättern für den Handschliff und in anderen Formaten für die meisten Schleifmaschinen.

  • Zirkonkorund: Zirkonkorund ist ein synthetisch hergestelltes Mineral, das härter und gleichmäßiger geformt ist als Normalkorund und selbstschärfend ist. Es hat deshalb eine höhere Abtragsleistung, eine längere Standzeit und damit einen geringeren Verbrauch. Aufgrund dieser Eigenschaften werden mit Zirkonkorund beschichtete Schleifmittel für das Schleifen von Edelstahl und anderen Metallen verwendet.
  • Siliziumkarbid: Siliziumkarbid-Schleifpapier ist das schwarze Schleifpapier, das Sie in Ihrem Baumarkt (oder wo auch immer Sie Schleifpapier kaufen) sehen. Siliziumkarbid ist härter als Aluminiumoxid und eignet sich daher zum Schleifen von Metall.

    Ich verwende Siliziumkarbid-Papier allenfalls für den Nass-/Trockenschliff von Öl-Endbearbeitungen. Ich empfehle Ihnen also, etwas feines Schleifpapier zur Hand zu haben (im Abschnitt »Körnungen« finden Sie mehr über die verschiedenen Körnungen von Schleifpapier).

Verschiedene Körnungen

Schleifpapier gibt es in verschiedenen Abriebstufen, die als Körnung bezeichnet werden. Die Körnung bezieht sich auf die Anzahl und Größe der Partikel im Schleifpapier. Je größer die Partikel sind und je geringer ihre Anzahl, desto gröber ist das Papier. Die Körnung reicht von 40 bis 600 – die niedrigeren Zahlen stehen für gröberes Papier. Ich verwende in der Regel Papiere mit einer Körnung von 80 bis 320, es sei denn, ich arbeite nass/trocken mit Siliziumkarbidpapier. In diesem Fall verwende ich für Öl-Endbearbeitungen manchmal bis zu 600er-Körnung.

Abgesehen von der Zahlenklassifizierung der Körnung gibt es allgemeine Kategorien wie die folgenden:

  • Sehr grob: In diese Kategorie fallen Papiere mit den Körnungen 40 und 60.
  • Grob: Zu dieser Kategorie gehören Papiere mit den Körnungen 80 und 100. Dieses Papier beseitigt Kratzer und andere Unregelmäßigkeiten auf der Oberfläche.
  • Mittel: Diese Körnungen werde Sie am häufigsten verwenden. Zu dieser Kategorie gehören Papiere mit den Körnungen 120, 150 und 180.
  • Fein: Für den Feinschliff verwenden Sie Papiere mit einer Körnung von 220 bis 280.
  • Sehr fein: Die sehr feinen Papiere haben eine Körnung von 320 bis zu mehreren Tausend und werden nur gelegentlich verwendet.

Mit dem Schleifen beginnen

Ich gehe regelmäßig so vor, dass ich größere Oberflächenfehler mit einem Bandschleifer entferne, dann mit einem Exzenterschleifer glätte und schließlich den letzten Schliff per Hand vornehme. Die Grundlagen der Verwendung von Bandschleifern und Exzenterschleifern behandle ich in Kapitel 6, Sie können also dort nachlesen. Hier gehe ich auf das Schleifen von Hand ein.

Schleifen Sie mit jeder Papierkörnung besonders gründlich, bevor Sie zur nächstfeineren Körnung übergehen. Es ist manchmal schwer festzustellen, wann man mit einer Körnung genug geschliffen hat, wenn man noch keine Erfahrung hat. Deshalb empfehle ich Ihnen, mit jeder Körnung ein paar Minuten länger zu schleifen, als Sie es für nötig halten.

Das Schleifen mit der Hand ist einfacher und besser, wenn Sie die folgenden Tipps befolgen:

  • Wickeln Sie das Papier um einen Holzblock, um eine flache, feste Auflage zu schaffen. Wenn Sie das Papier nur in der Hand halten und mit den Fingern drücken, erhalten Sie keine flache, gleichmäßige Oberfläche und Ihre Hand wird viel schneller ermüden.
  • Wenn Sie unregelmäßig geformte Oberflächen schleifen, wie etwa Leisten, verwenden Sie einen konturierten Block, der die gleiche Form hat wie die zu schleifende Oberfläche. Sie können den Block zum Beispiel mit einem runden Dübel auf abgerundeten Abschnitten herstellen oder Sie können Schleifblöcke in verschiedenen Formen und Größen kaufen.
  • Teilen Sie die Schleifpapierbögen in Hälften oder Viertel. Mit kleineren Blättern lässt sich leichter arbeiten.
  • Reinigen Sie das Schleifpapier, wenn es zugesetzt ist. Klopfen Sie einfach mit der Hand auf das Papier, um den angesammelten Staub zu entfernen. Blasen Sie auf das Papier oder sprühen Sie es mit etwas Druckluft ein, um es zu reinigen.
  • Tauschen Sie das Papier aus, wenn es sich nicht mehr gut reinigen lässt. Wenn das Papier nach dem Reinigen immer noch verschmutzt ist, zögern Sie nicht, ein neues Blatt zu verwenden. Alles andere artet nur in Frust aus.
  • Befolgen Sie die Schleifanweisungen für die Art der anschließenden Oberflächenbehandlung, die Sie anwenden möchten. Einige Lacke, beispielsweise ölbasierte, lassen sich am besten mit einem feinen Schliff (zum Beispiel 320er-Körnung) bearbeiten, während andere, wie Polyurethane, auch eine gröbere Körnung (180) vertragen. Verschiedene Lacke erfordern eine leicht unterschiedliche Oberflächenvorbereitung, um optimal zu funktionieren. Machen Sie Ihre Hausaufgaben (Kapitel 16 hilft Ihnen dabei) und entscheiden Sie, welche Oberflächenbehandlung Sie wählen möchten, bevor Sie den letzten Schliff vornehmen.

Abziehen

Manche Hobbytischler arbeiten lieber mit einer Ziehklinge als mit Schleifpapier. Eine Ziehklinge ist einfach ein Stück Metall mit einer Kante, mit der Sie über die Oberfläche des Holzes schaben, um es zu glätten. Wenn ich eine Ziehklinge verwende, mache ich den groben Schliff mit einem Bandschleifer (falls nötig) und einem Exzenterschleifer mit Schleifpapier bis zu einer Körnung von 120. Danach verwende ich die Ziehklinge, um das Holz zu glätten.

Andere ziehen es vor, statt eines Schleifers eine Ziehklinge zu verwenden. Wenn Sie sich für diesen Weg entscheiden und Ihr Holz größere Defekte aufweist, müssen Sie entweder einen Handhobel oder eine dicke (schwere) Ziehklinge verwenden, um die Defekte zu entfernen, bevor Sie zu einer normalen (leichteren) Ziehklinge übergehen.

Eine Ziehklinge ist eine gute Wahl für Projekte mit Öl-Oberflächenbehandlung, weil sie die Poren des Holzes öffnet und die Öle tiefer eindringen lässt. Dadurch entsteht der Eindruck von mehr Tiefe. Keine gute Wahl sind Ziehklingen, wenn sie Endanstriche vornehmen wollen, die nicht in die Oberfläche einziehen, wie zum Beispiel Polyurethanlacke.