Kapitel 6
Ein Blick auf elektrische Handwerkzeuge
IN DIESEM KAPITEL
- Zwischen Kabel und Akku abwägen
- Verschiedene Sägen in Betracht ziehen
- Sich für Oberfräsen begeistern
- Die Wahrheit über Schleifer erfahren
- Bohrmaschinen erkunden
- Alles über Flachdübelfräsen erfahren
Die wenigsten Hobbytischler können sich große stationäre Maschinen leisten. Da ist es gut zu wissen, dass tragbare Elektrowerkzeuge für die meisten Holzarbeiten genauso nützlich sind. Jede anständige Holzwerkstatt braucht ein paar elektrische Handwerkzeuge. In diesem Kapitel stelle ich Ihnen die gebräuchlichsten Typen vor und erörtere, worauf Sie bei der Auswahl der Werkzeuge für Ihre Werkstatt achten sollten. Außerdem gebe ich Ihnen einige praktische Tipps, damit Sie jedes Werkzeug optimal nutzen können.
Mit Kabel oder kabellos: Vor- und Nachteile von Akkuwerkzeugen
Wenn Sie nach elektrischen Handwerkzeugen suchen, werden Sie feststellen, dass fast alle mittlerweile mit Kabel oder mit Akku erhältlich sind. Wofür sollten Sie sich entscheiden? Mit Ausnahme von Akkubohrschraubern bin ich kein Fan von Akkuwerkzeugen. Sofern Ihre Holzwerkstatt mit ausreichenden Steckdosen ausgestattet ist, empfehle ich Ihnen, ein kabelgebundenes Werkzeug zu kaufen, da Akkugeräte nicht annähernd die Leistung ihrer kabelgebundenen Gegenstücke haben – und Akku-Geräte sind teurer.
Wenn Sie diese Werkzeuge jedoch an Orten einsetzen möchten, an denen ein Kabel unhandlich oder gefährlich wäre, sollten Sie sich auf jeden Fall für ein Akku-Gerät entscheiden. Viele Akku-Werkzeuge, die derzeit auf dem Markt sind, sind für die meisten Holzarbeiten ausreichend leistungsfähig, und sie werden nur noch leistungsfähiger werden, wenn neue Modelle auf den Markt kommen.
Wenn Sie beabsichtigen, ein akkubetriebenes Werkzeug über einen längeren Zeitraum zu verwenden, sollten Sie in einen Austausch-Akku investieren, damit Sie einen Akku aufladen können, während Sie den anderen benutzen.
Elektrosägen
Elektrosägen sind unerlässlich, wenn Sie mit großen Sperrholzplatten arbeiten oder das Holz nicht in Ihre Werkstatt bringen können. Wenn Sie die Stücke in handliche Größen zuschneiden, bevor Sie damit arbeiten, machen Sie sich das Leben leichter.
Kreissägen
Wenn Sie schon einmal ein größeres Heimwerkerprojekt durchgeführt haben, besitzen Sie vielleicht schon eine Kreissäge (siehe Abbildung 6.1). Wenn nicht, sollten Sie sich eine zulegen. Diese Säge gehört zu den nützlichsten Werkzeugen überhaupt. Sie werden sie vielleicht nicht jeden Tag in die Hand nehmen, aber manchmal ist es besser, die Säge über das Werkstück zu führen, als das Werkstück über die Säge (wie bei einer Tischkreissäge).
Kreissägen gibt es in verschiedenen Blattgrößen, von 65 mm (bei Mini-Handkreissägen) bis 380 mm. Für verschiedene Aufgaben gibt es verschiedene Sägeblätter: für Längsschnitte oder Querschnitte in Massivholz, für saubere Schnitte in Platten und für Schnitte in Metall, Kunststoff, Keramik oder Mauerwerk.
Kreissägen verfügen außerdem über einen Gehrungsmechanismus, mit dem Sie Schnitte in einem beliebigen Winkel zwischen 90 und 45 Grad zur Plattenoberfläche ausführen können.
Die Größe des Sägeblattes einer Kreissäge sagt nichts über die maximale Schnitttiefe aus. Diese Zahl bezieht sich auf den Gesamtdurchmesser des Blattes. Die tatsächliche Tiefe, die das Blatt schneiden kann, ist geringer als die Hälfte dieser Zahl. Ein Sägeblatt mit 165 mm Durchmesser schneidet zum Beispiel bis zu 63 mm tief. Wenn Sie eine Kreissäge kaufen, achten Sie darauf, dass sie groß genug ist, um die größten Bretter zu schneiden, die Sie verwenden möchten.
Eine Kreissäge kaufen
Wenn Sie eine Kreissäge kaufen, sollten Sie die folgenden Punkte beachten:
- Nehmen Sie die Säge in die Hand und vergewissern Sie sich, dass sie gut in der Hand liegt. Jeder Hersteller gestaltet die Griffe und die Gewichtsverteilung anders, sodass sich eine Marke für Sie vielleicht angenehmer anfühlt als eine andere.
- Suchen Sie nach einer Säge mit einer praktischen Absaugöffnung und einem gut und fest sitzenden Staubbeutel. So können Sie den Staub entweder mit dem Staubbeutel auffangen oder an seiner Stelle einen Nass-/Trockensauger an die Säge anschließen.
- Probieren Sie aus, ob sich die Gehrung leicht einstellen lässt. So können Sie problemlos Gehrungsschnitte durchführen.
- Vergewissern Sie sich, dass der Blattschutz leichtgängig ist, damit Sie die Säge so einfach wie möglich durch das Holz führen können. Ein klemmender Blattschutz erschwert die Handhabung der Säge und beeinträchtigt die Sicherheit.
- Kaufen Sie eine Säge mit einer automatischen Bremse. Diese stoppt das Sägeblatt fast sofort, nachdem Sie die Säge ausgeschaltet haben.
- Kaufen Sie ein gutes Hartmetallsägeblatt. Die meisten Sägen werden mit billigen Stahlblättern geliefert, die sich schnell abnutzen. Ein Hartmetallsägeblatt schneidet besser und hält länger. Ein Ersatzblatt mit Hartmetallbestückung für die meisten Kreissägen finden Sie in Ihrem Heimwerker- oder Baumarkt.
Mit einer Handkreissäge arbeiten
Kreissägen sind einfach zu bedienen. Mit den folgenden Tipps wird es für Sie noch einfacher und sicherer.
- Entfernen Sie niemals den Blattschutz oder arretieren Sie ihn in geöffnetem Zustand, wenn Sie sägen. Das erhöht die Verletzungsgefahr.
- Tragen Sie einen Augen-, Ohren- und Atemschutz. (Weitere Informationen dazu finden Sie in Kapitel 3.) Kreissägen sind sehr laut und erzeugen eine Menge Staub und Holzspäne.
- Vergewissern Sie sich, dass das Holzstück, das Sie sägen wollen, sicher auf Sägeböcken abgestützt und festgespannt ist, damit es sich beim Sägen nicht bewegt.
- Vergewissern Sie sich, dass die Schnittlinie frei von Hindernissen ist – Sie wollen nur das Holz sägen und nicht die Sägeböcke oder den Tisch schneiden, auf dem das Holz liegt.
- Verwenden Sie ein scharfes Sägeblatt. Stumpfe Sägeblätter sägen nicht sauber und benötigen zu viel Druck, um das Holz zu durchtrennen. Mit einem stumpfen Sägeblatt ist die Gefahr größer, dass Sie abrutschen.
- Lassen Sie die Säge die Arbeit machen. Schieben Sie die Säge langsam und gleichmäßig vor, ohne viel Druck auszuüben. Wenn Sie viel Druck ausüben müssen, um durch das Holz zu kommen, sollten Sie das Sägeblatt auswechseln.
- Sollten Sie eine Tischkreissäge besitzen, können Sie die Handkreissäge für den Grobzuschnitt großer Holzbretter oder -platten verwenden und die endgültigen Schnitte auf der Tischkreissäge durchführen. Tischkreissägen sägen feiner und halten besser gerade Linien.
- Verwenden Sie eine Führungsschiene als Hilfsmittel. Auf diese Weise erzielen Sie einen möglichst geraden Schnitt. Die meisten Kreissägehersteller haben solche Führungsschienen im Zubehörangebot. Sie können aber auch ein Flachlineal dafür verwenden, das Sie mit Zwingen am Brett befestigen.
Stichsägen
Eine Stichsäge eignet sich hervorragend zum Sägen von Kurven, wenn Sie keine Lust haben, Ihre Bandsäge anzuwerfen – oder wenn Sie keine Bandsäge haben. Stichsägen (siehe Abbildung 6.2) haben dünne, schmale Sägeblätter, die in einer erstaunlichen Vielfalt von Zahngeometrien erhältlich sind. Es gibt Sägeblätter, die mit oder gegen die Maserung schneiden, die für eine hohe Geschwindigkeit oder ein feines Finish sorgen, oder die Holz, Kunststoff, Metall oder Keramik schneiden.
Stichsägeblätter sind preiswert. Besorgen Sie sich eine breite Auswahl, damit Sie nicht jedes Mal zum Baumarkt fahren müssen, wenn Sie eine bestimmte Art von Schnitt machen oder etwas anderes als Holz schneiden möchten.
Eigenschaften einer Stichsäge
Stichsägen gibt es in zwei Bauformen:
- Stabform: Diese Variante hat ein längliches Gehäuse, das gleichzeitig als Grifffläche dient und dank eines niedrigen Schwerpunkts eine präzise Führung ermöglicht.
- In Bügelform (siehe Abbildung 6.2): Diese Bauform verlangt etwas mehr Krafteinsatz bei der Führung. Alle Bedienelemente sind mit einer Hand erreichbar. Die Geräte sind meist preisgünstiger als die in Stabform.
Bevor Sie nach einer Stichsäge Ausschau halten, sollten Sie sich die folgenden Punkte durchlesen:
- Staubabsaugung: Achten Sie auf einen Anschluss für die Staubabsaugung, über den Sie einen Nass-/Trockensauger an die Säge anschließen können. Stichsägen produzieren nicht so viel Staub wie Kreissägen, verursachen aber immer noch so viel Schmutz, dass Sie so viel Staub wie möglich auffangen sollten. In Kapitel 3 finden Sie eine ausführliche Diskussion über Sicherheit und Sauberkeit in Ihrer Holzwerkstatt.
- Pendelhub: Einige Sägen verfügen über eine Pendelhubfunktion. Dabei bewegt sich das Sägeblatt beim Aufwärtshub vorwärts und beim Abwärtshub leicht zurück. Bei den meisten Sägen mit dieser Funktion können Sie mehrere Pendelhubstufen auswählen. Diese praktische Funktion sorgt für schnellere Sägefortschritte. Wenn Sie jedoch nicht viel mit der Stichsäge arbeiten werden, brauchen Sie diese Funktion vielleicht nicht.
- Variabler Geschwindigkeitsregler: Achten Sie auf den variablen Geschwindigkeitsregler (die meisten Stichsägen haben einen). Es gibt sie in zwei Varianten: ein Einstellrad am Griff oder ein Schalter, der die Geschwindigkeit der Säge durch den Druck Ihres Fingers reguliert. (Ich bevorzuge Letzteres.) Einige Sägen sind mit beidem ausgestattet, also stellen Sie sicher, dass Sie vor dem Kauf wissen, was Sie bekommen.
Die variable Geschwindigkeitsregelung ist beim Sägen bestimmter Materialien hilfreich. Verwenden Sie zum Beispiel eine niedrige Geschwindigkeit für Kunststoff, damit das Material beim Schneiden nicht schmilzt. Wenn Sie nur mit Holz arbeiten, ist diese Funktion nicht so wichtig.
Ihre Stichsäge optimal nutzen
Um die Leistungsfähigkeit einer Stichsäge optimal zu nutzen, sollten Sie einige Punkte beachten:
- Wählen Sie das beste Sägeblatt für die Art des Schnitts und das Material, mit dem Sie arbeiten. Das erspart Ihnen eine Menge Frust. Die Verpackungen der Sägeblätter sind deutlich mit der Art des Materials und des Schnitts gekennzeichnet, für die sie bestimmt sind.
- Stichsägen schneiden von oben nach unten, sodass der gröbste Teil des Schnitts (der sogenannte Ausriss) an der Oberseite erfolgt. Legen Sie die gute Seite des Holzes beim Schneiden nach unten, damit es gut aussieht.
- Seien Sie vorsichtig, wenn Sie bei Harthölzern die Maserung kreuzen, da die Klinge dazu neigt, der Maserung zu folgen, und auf der Unterseite in das Holz eindringen kann. Vermeiden Sie dies, indem Sie eine scharfe Klinge verwenden und keinen übermäßigen Druck ausüben, wenn Sie Kurven schneiden.
- Wenn Sie enge Radien schneiden, unterteilen Sie das Abfallstück in Segmente, damit es beim Arbeiten abfällt. Dadurch wird verhindert, dass sich das Sägeblatt verklemmt (im Holz stecken bleibt).
- Gehen Sie langsam vor und lassen Sie die Säge die Arbeit machen. Ein scharfes, richtig gewähltes Sägeblatt schneidet das Holz praktisch von selbst. Kämpfen Sie nicht gegen die Säge an: Wenn Sie zu viel Kraft aufwenden müssen, ist Ihr Sägeblatt entweder stumpf, oder Sie verwenden das falsche Sägeblatt für die Aufgabe.
Ober, die Fräse bitte
Oberfräsen sind relativ einfache Werkzeuge, die aus einem Motorteil, einem Korb und einem Spannfutter für die Oberfräser bestehen (siehe Abbildung 6.3). Die Oberfräse gehört zu den vielseitigsten Werkzeugen in einer Holzwerkstatt. Wenn Sie über eine ausreichende Auswahl an Fräsern, einen stabilen Tisch mit einem guten Anschlag und etwas Fantasie verfügen, kann eine Oberfräse alle Aufgaben übernehmen, die notwendig sind, um aus einem Stapel Holz ein Möbelstück zu machen.
In Kapitel 3 finden Sie einige Sicherheitstipps für Oberfräsen. Lesen und befolgen Sie diese Ratschläge unbedingt. Eine Oberfräse ist nicht nur eines der vielseitigsten Werkzeuge in Ihrer Werkstatt, sondern auch eines der gefährlichsten.
Beachten Sie bei der Auswahl einer Oberfräse drei grundlegende Merkmale:
Einige weitere Merkmale, die eine gute Oberfräse ausmachen, sind:
- Staubabsaugung: Ein Absaugstutzen, an den Sie einen Nass-/Trockensauger anschließen können. Viele Oberfräsen haben Absaugstutzen, die nicht wie die Abluftöffnungen anderer Werkzeuge aussehen, weil der Oberfräser durch den Boden der Maschine ragt. Eine Absaugöffnung für diese Art Oberfräse ist eigentlich ein Zubehörteil, das am Sockel angebracht wird und die Späne auffängt, wenn sie den Fräser verlassen.
- Tiefenskala: Eine leicht ablesbare Tiefenskala mit einem Mechanismus, der sich leichtgängig und einfach einstellen lässt. Eine exakte Schnitttiefe ist für die meisten Arbeiten mit der Oberfräse unerlässlich. An dieser Stelle sollte man bei einer Oberfräse nicht sparen (leider gibt es hier einige Hersteller, die an dieser Stelle sparen).
- Ein/Aus-Schalter: Der Ein/Aus-Schalter sollte leicht erreichbar sein. Das sollte sich von selbst verstehen, aber ich habe eine Oberfräse, bei der ich eine Hand von der Maschine nehmen muss, um sie ein- und auszuschalten. Das ist unsicher und macht mich immer nervös. Sie sollten immer beide Hände an der Oberfräse haben, wenn Sie sie verwenden. Deshalb ist ein leicht zugänglicher Schalter unerlässlich.
Ein Überblick über die Oberfräser
Im Folgenden finden Sie eine kurze Auflistung der verschiedenen Fräser und ihrer Funktionen (Abbildung 6.4 zeigt den Schnitt, den jeder Bit macht):
- Fasefräser: Mit einem Abrundfräser vergleichbar, nur dass die Schneide des Bits einen 45-Grad-Winkel erzeugt anstatt ein abgerundetes Profil.
- Hohlkehlfräser: Ein Hohlkehlfräser erzeugt eine gewellte Kante auf einem Brett. Dieser Bohrer hat eine Führungsspitze, die an der Kante des Bretts abrollt, um den Bohrer zu führen, während der Fräser das Profil erzeugt.
- Schwalbenschwanzfräser: Der Schwalbenschwanzfräser wird zum Fräsen von Schwalbenschwanzverbindungen verwendet (siehe Kapitel 9).
- Bündigfräser: Wie der gerade Fräser hat auch der bündige Fräser eine gerade Kante. Anstelle einer flachen Unterseite hat er jedoch eine Führungsspitze, die auf dem Material abrollt. So können Sie eine Laminatplatte oder eine andere vorstehende Kante so bearbeiten, dass sie mit der restlichen Oberfläche der Kante bündig abschließt.
- Falzfräser: Dieser Oberfräser hat eine Schneide, die über das Führungslager an der Spitze hinausragt, sodass sich die Schneide in die Kante des Bretts frisst, wenn Sie den Oberfräser dagegen laufen lassen, um einen Falz zu erzeugen. (Kapitel 9 enthält weitere Informationen über Falze.)
- Abrundfräser: Dieser Oberfräser rundet die Kante eines Bretts ab, wenn die Führungsspitze an der Brettkante entlangläuft.
- Nutfräser: Dieser Oberfräser hat einen geraden Schnittbereich mit einer flachen Unterseite. Verwenden Sie einen geraden Oberfräser zum Schneiden von Zapfenlöchern (siehe Kapitel 9) oder zum Freischneiden von Material für Intarsien und Furnierarbeiten.
- Schriftenfräser: Ein Schriftenfräser ist wie ein schmaler gerader Bohrer, hat aber statt eines flachen Bodens einen abgerundeten Boden. Dieser Oberfräser wird für die Herstellung dekorativer Rillen verwendet.
- V-Nutfräser: Dieser Oberfräser fräst Rillen in Form eines »V« und wird für dekorative Schnitzereien, Schriftzüge und Gravuren verwendet.
Mit der Oberfräse loslegen
Mit so vielen verschiedenen Oberfräsen können Sie Ihre Oberfräse auf viele verschiedene Arten einsetzen.
Im Folgenden finden Sie einige Tipps, die Ihnen bei grundlegenden Aufgaben helfen. Wenn Sie an detaillierteren Ideen für die Verwendung von Oberfräsen interessiert sind, werden Sie im Internet oder auf dem Buchmarkt schnell fündig. Geben Sie einfach nur das Suchwort »Oberfräse« ein.
Schleifer
Ich glaube nicht, dass es Leute gibt, die gerne schleifen (ich habe jedenfalls noch niemanden kennengelernt). Schleifen ist eine schmutzige, undankbare Arbeit, aber zweifellos eine notwendige. Ihre Kreationen werden nie eine glatte, makellose Oberfläche haben, wenn Sie nicht zuerst alle Kratzer, Furchen und Unebenheiten aus dem Holz herausschleifen, bevor Sie eine Beize oder einen Decklack auftragen. Für diese Arbeit gibt es Schleifmaschinen oder, kurz, Schleifer. Schleifer sind relativ preisgünstige Geräte, mit denen sich Holz schnell abschleifen lässt. Sie sind exponentiell effizienter als ein manueller Schleifblock.
Da Schleifer eine große Menge Holz auf einmal abtragen können, besteht leider die Gefahr, dass Sie Ihr Projekt aus Versehen ruinieren. Seien Sie sehr vorsichtig bei der Verwendung elektrischer Schleifgeräte und nehmen Sie den Feinschliff immer von Hand mit feinem Schleifpapier vor. (Mehr dazu erfahren Sie in Kapitel 15.)
Bandschleifer erwägen
Das Hauptmerkmal eines Bandschleifers (siehe Abbildung 6.5) ist ein Endlos-Schleifband, das um zwei Rollen geführt und von einem starken Motor rotiert wird. Bandschleifer sind die aggressivsten Schleifgeräte im Angebot und darauf ausgelegt, schnell viel Holz abzutragen. Ich greife nur dann zu diesem Schleifer, wenn ich viel Holz zu entfernen habe (etwa, wenn ich eine Tischplatte nach dem Verleimen abflachen muss – aber zuerst bearbeite ich sie mit einem Hobel).
Eigenschaften von Bandschleifern
Bei Bandschleifern gilt es, mehrere Merkmale zu beachten, insbesondere:
- Schleifbandabmessungen: Die Größe ist das wichtigste Kriterium beim Kauf eines Bandschleifers. Generell gilt: Je breiter das Schleifband, desto einfacher ist es, den Schleifer flach auf dem Werkstück zu halten, und desto teurer ist er. Ein breiteres Band trägt auch schneller Holz ab als ein Modell mit schmaleren Bändern. Die Bandgrößen reichen von 40 mm Breite bis zu 100 mm Breite und 610 mm Länge. Die gängigsten Modelle sind mit einem 75 mm breiten und 533 mm langen Schleifband ausgestattet. Das ist ein gutes Gleichgewicht zwischen Größe und Kosten.
- Staubabsaugung: Mittlerweile müssen neue Bandschleifer mit einer Staubabsaugung ausgerüstet sein, an die man einen Nass-/Trockensauger anschließen kann. Im Lieferumfang enthaltene Staubbehälter oder -beutel füllen sich viel zu schnell, um von praktischem Nutzen zu sein.
- Schleifbandwechsel: Achten Sie darauf, dass sich das Schleifband leicht austauschen lässt. Nehmen Sie es ab und versuchen Sie, es wieder aufzulegen. Der Vorgang sollte schnell und einfach sein.
- Elektronische Drehzahlregelung: Diese Funktion ist für mich nicht sehr wichtig, ist aber bei einigen Modellen vorhanden und manche Leute mögen sie. Eine variable Geschwindigkeit ist nicht notwendig, wenn Sie nur unbehandeltes Massivholz schleifen wollen. Wenn Sie jedoch hitzeempfindliche Materialien wie Kunststofflaminatkanten schleifen möchten, sollten Sie in Betracht ziehen, eventuell etwas mehr zu bezahlen.
Bandschleifer optimal nutzen
Beim Einsatz eines Bandschleifers sollten Sie die folgenden Tipps beachten, um mögliche Schäden am Holz zu minimieren:
- Üben Sie den Umgang mit dem Bandschleifer an einem Stück Abfallholz, bevor Sie ein Projekt in Angriff nehmen, das Ihnen am Herzen liegt. Es braucht Zeit und Übung, um sich an diesen Schleifer und seine aggressive Leistung zu gewöhnen.
- Halten Sie den Schleifer immer in Bewegung. Arbeiten Sie in langen, gleichmäßigen Bewegungen von vorne nach hinten und seitwärts, um zu vermeiden, dass Sie eine Furche in das Holz schleifen.
- Schleifen Sie immer so, dass das Schleifband in die Richtung der Maserung läuft. So vermeiden Sie tiefe Kratzer im Holz, die sich nur schwer wieder entfernen lassen.
- Üben Sie beim Schleifen nur sehr wenig Druck nach unten aus. Das Gewicht des Schleifers ist in den meisten Fällen ausreichend.
- Halten Sie die Unterseite des Schleifers (die Platte) flach auf dem Werkstück, während Sie schleifen. Wenn Sie den Schleifer bewegen, neigt die Vorderseite aufgrund der Kraft des Schleifbandes dazu, sich anzuheben.
Schwingschleifer/Exzenterschleifer
Wenn Ihnen ein Bandschleifer zu riskant erscheint oder Sie nicht glauben, dass Sie eine so starke Schleifleistung benötigen, dann ist ein Schwingschleifer vielleicht genau die richtige Lösung.
Ein Schwingschleifer hat an der Unterseite eine flache Schwungplatte (auch Pad genannt), auf der das Schleifpapier befestigt wird. Diese Platte wird kreisförmig bewegt, wodurch kreisförmige Kratzer im Holz entstehen, die nur sehr schwer zu entfernen sind. Man kann diesem Effekt am besten entgegenwirken, indem man den Schleifer beim Schleifen ständig in Bewegung hält.
Aufgrund ihrer Neigung zu kreisförmigen Kratzern wurden die einfachen Schwingschleifer weitgehend durch Exzenterschleifer verdrängt (siehe Abbildung 6.6). Die runde Schwungplatte von Exzenterschleifern bewegen sich in einem zufälligen kreisförmigen Muster. Dadurch werden schwer zu behandelnde Kratzer deutlich reduziert. Ich verwende für meine Schleifarbeiten überwiegend diese Art Schleifer.
Worauf Sie achten müssen
Wenn Sie einen Exzenterschleifer in Erwägung ziehen, sollten Sie auf die folgenden Aspekte achten:
- Mit und ohne Kabel: Es gibt kabelgebundene und kabellose Exzenterschleifer. Kabelgebundene Schleifer sind in jeder Werkstatt unverzichtbar, aber kabellose Schleifer sind Gold wert, wenn Sie Ihre Arbeit außer Haus erledigen.
- Staubabsaugung: Da Exzenterschleifer relativ klein sind, haben sie keine großen Staubabsaugstutzen. Suchen Sie nach einem Adapter, der den kleinen Staubabsauganschluss mit einem Nass-/Trockensauger verbindet. Ich empfehle die Anschaffung eines solchen Adapters, um die Menge an Feinstaub zu reduzieren, die in Ihrer Werkstatt herumfliegt.
- Motordrehzahl: Diese Drehzahl wird in Umdrehungen pro Minute (U/min) angegeben. Die meisten Exzenterschleifer laufen mit etwa 25.000 Umdrehungen pro Minute, was eine gute Geschwindigkeit für Holzbearbeitungsprojekte ist. Es gibt auch Modelle mit variabler Drehzahl.
- Schleifpadgröße: Es gibt Exzenterschleifer mit Pad-Durchmessern von 115 mm und 125 mm. Je größer das Pad ist, desto schneller wird geschliffen. Allerdings ist der Geschwindigkeitsunterschied nicht so groß, dass dieses Merkmal eine entscheidende Rolle spielen würde. Ich empfehle Ihnen, den Schleifer zu wählen, der am besten in Ihrer Hand liegt.
Mit einem Exzenterschleifer arbeiten
Obwohl Exzenterschleifer längst nicht so aggressiv schleifen wie Bandschleifer, können Sie mithilfe der folgenden Tipps den Arbeitsvorgang beschleunigen und erleichtern.
- Beginnen Sie mit einem Papier mittlerer Körnung und steigern Sie die Körnung schrittweise, bis Sie ein feines Finish erhalten.
- Halten Sie den Schleifer in Bewegung, während Sie arbeiten. Auch ein Exzenterschleifer kann Kratzer und Furchen hinterlassen, wenn Sie zu lange an einer Stelle schleifen.
- Lassen Sie den Schleifer die Arbeit machen. Wenn Sie den Schleifer während der Arbeit stark nach unten drücken müssen, benötigen Sie ein gröberes Schleifpapier.
- Wenn Ihre Oberfläche glatt und frei von Kratzern ist, beenden Sie den Prozess mit einem Feinschliff von Hand (Kapitel 15).
Bohrmaschinen
Die meisten Menschen besitzen bereits eine Handbohrmaschine. Heutzutage werden Bohrmaschinen für mehr verwendet als nur zum Bohren von Löchern in verschiedenen Materialien. Sie können damit Schrauben eindrehen und Holz, Metall oder Kunststoff schleifen. Wenn Sie noch keine Bohrmaschine besitzen oder eine neue brauchen, kann Ihnen dieser Abschnitt bei der Kaufentscheidung helfen.
Eigenschaften einer Bohrmaschine
Achten Sie bei der Auswahl einer Bohrmaschine auf die folgenden Merkmale:
- Bohrfuttergröße: Dies bezieht sich auf den größten Bohrerschaft, den Sie in die Bohrmaschine einsetzen können. Ein 10-mm-Bohrfutter ist für die meisten Anwendungen ausreichend, aber wenn Sie es richtig krachen lassen wollen (wenn Sie es mit einer Bohrmaschine richtig krachen lassen können), ist ein 13-mm-Bohrfutter vielleicht genau das Richtige für Sie.
- Schlagbohrfunktion: Die Schlagbohrfunktion eignet sich hervorragend zum Bohren in Zement, Stein oder Ziegel, da der Bohrer während der Drehung in eine vibrationsähnliche Bewegung versetzt wird und so mehr Kraft aufbringt, harte Materialien zu durchdringen. Für Bohrungen in Holz ist eine Schlagbohrfunktion nicht erforderlich.
- Schnellspannbohrfutter: Die meisten neuen Bohrer haben ein Bohrfutter, das einen werkzeuglosen Bohrerwechsel ermöglicht. Das ist eine gute Sache, weil man sich nicht erinnern muss, wo man den vermaledeiten Bohrschlüssel abgelegt hat. Stellen Sie es einfach mit der Hand ein.
- Links-/Rechtslauf: Die Umkehrbarkeit der Drehrichtung ermöglicht neben dem Bohren und Einschrauben auch das Lösen von Schrauben und feststeckenden Bohrern. Ich halte das für sehr wichtig.
- Zusätzlicher Griff: Sofern Sie nicht vorhaben, durch harte Materialien (nicht Holz) zu bohren, brauchen Sie keinen zweiten Griff an Ihrer Bohrmaschine.
- Variable Drehzahl: Dies ist ein wesentliches Merkmal für Bohrmaschinen. Durch die Möglichkeit, die Drehzahl zu variieren, können Sie in fast unbegrenzt viele verschiedene Materialien bohren und Schrauben drehen, ohne sie auszuschlagen.
Verschiedene Bohrertypen
Es gibt verschiedene Arten von Bohrern, von denen jeder eine bestimmte Verwendung in der Holzwerkstatt hat. Die gebräuchlichsten sind wie folgt:
- Holzspiralbohrer: Holzspiralbohrer (meist einfach nur Holzbohrer genannt) sind ähnlich wie Spiralbohrer, haben aber eine scharfe Spitze in der Mitte und zwei Spitzen am Rand, um zu verhindern, dass der Rand des Lochs ausfranst. Sie sind speziell für die Holzbearbeitung gedacht, aber ich bin nicht davon überzeugt, dass sie besser funktionieren als ein scharfer Spiralbohrer.
- Forstnerbohrer: Der Forstnerbohrer hat einen schmalen Schaft mit einem großen runden Bohrerkopf an der Spitze. Der Bohrerkopf hat eine kurze Spitze zum Ansetzen und zwei Schneiden und Umfangschneiden für den Lochrand. Dieser Bohrer ist zum Bohren großer Löcher mit flachem Boden gedacht (etwa für Topfscharniere). Sie können sogar Löcher überlappen. Dies ist mein bevorzugter Bit zum Bohren größerer Löcher (mehr als 2,5 cm Durchmesser).
- Spatenbohrer: Spatenbohrer haben keine runde, sondern eine flache, scharfe Spitze, damit er sich beim Bohren nicht zur Seite bewegt. Spatenbohrer gibt es in viel größeren Größen als Spiralbohrer oder Holzbohrer, sodass sie sich gut zum Bohren größerer Löcher eignen. Der einzige Nachteil ist, dass sie nicht die saubersten Löcher bohren. Wenn Ihnen das wichtig ist, wählen Sie einen Forstnerbohrer für die großen Löcher.
- Spiralbohrer: Spiralbohrer sind die Standard-Bohrer mit einer kegelförmigen Spitze und Spiralrillen, mit denen die Bohrspäne nach außen abtransportiert werden. Spiralbohrer gibt es in Größen von 0,5 mm bis zu mehr als 25 mm.
Flachdübelfräsen
Eine Flachdübelfräse (siehe Abbildung 6.7) fräst in das Holz einen halbkreisförmigen Schlitz, der die perfekte Größe für einen Flachdübel hat (mehr über Flachdübelfräser erfahren Sie in den Kapiteln 4 und 9). Dieses Werkzeug ist sehr nützlich, wenn Sie mit Flachdübelverbindungen arbeiten möchten.
Die meisten Flachdübelfräsen haben die gleichen Merkmale, zum Beispiel einen verstellbaren Führungsanschlag und eine Staubabsaugung mit einem Staubbeutel. Achten Sie vor allem darauf, dass das Werkzeug leicht einstellbar ist und gut in Ihrer Hand liegt.
Flachdübelverbindungen sind für manche Projekte wunderbar und für andere weniger nützlich. Ich habe einmal versucht, Flachdübel als Ersatz für Schlitz- und Zapfenverbindungen an Tischbeinen zu verwenden. Ich war in Eile und brauchte einen zusätzlichen Tisch für eine Party. Der Tisch schien stabil zu sein, bis wir ihn über den Boden schoben. Die Verbindung löste sich und das Bein knickte ein. (Eines Tages werde ich diesen Tisch reparieren.)