SIEBTES KAPITEL
SYSTEMATISCHE PLANUNG
Vom Anliegen zur Realität
Der sechste Schritt zum Reichtum
Sie wissen ja inzwischen: Alles, was der Mensch erschafft oder erwirbt, beginnt mit einem Anliegen. Den ersten Schritt vom Abstrakten zum Konkreten legt das Anliegen in der Werkstatt der Fantasie zurück, wo die Pläne für seine Umsetzung geschmiedet und organisiert werden.
Im zweiten Kapitel erhielten Sie Anweisungen für sechs klare, praktische Schritte als erste Maßnahme zur Umsetzung des Verlangens nach Geld in seine monetäre Entsprechung. Einer dieser Schritte besteht in einem konkreten, durchführbaren Plan oder Plänen für diese Umwandlung.
Nun erfahren Sie, wie Sie realisierbare Pläne erstellen. Das geht so:
a)
Tun Sie sich mit so vielen anderen zusammen, wie zur Erstellung und Ausführung Ihres Plans oder Ihrer Pläne zum Reichwerden nötig. Machen Sie Gebrauch vom »Master Mind«-Ansatz, der im zehnten Kapitel näher beschrieben wird. (Sich strikt an diese Anweisung zu halten, ist absolut unabdingbar . Es führt kein Weg daran vorbei.)
b)
Bevor Sie Ihre »Master Mind«-Allianz gründen, müssen Sie festlegen, welchen Vorteil und Nutzen Sie den einzelnen Mitgliedern Ihrer Gruppe als Gegenleistung für ihre Kooperation zu bieten haben. Niemand arbeitet auf Dauer ohne Vergütung. Und kein intelligenter Mensch wird von anderen verlangen oder erwarten, dass sie ohne angemessene Gegenleistung tätig werden, wobei diese nicht immer in finanzieller Form erfolgen muss.
c)
Beraumen Sie mindestens zwei wöchentliche Sitzungen mit den Mitgliedern Ihrer »Master Mind«-Gruppe an, wenn möglich mehr, bis Sie gemeinsam den notwendigen Plan oder die Pläne zum Vermögensaufbau perfektioniert haben.
d)
Achten Sie darauf, dass zwischen Ihnen und allen Mitgliedern Ihrer »Master Mind«-Gruppe absolute Harmonie herrscht. Wenn Sie diese Anweisung nicht exakt befolgen, sind Fehlschläge vorprogrammiert. Das »Master Mind«-Prinzip kann nur funktionieren, wenn wirklich vollkommene Harmonie herrscht.
Beachten Sie dabei folgende Punkte:
Erstens: Sie haben ein Projekt in Angriff genommen, das für Sie ungeheuer wichtig ist. Um seinen Erfolg zu garantieren, müssen Sie so planen, dass alles passt.
Zweitens: Sie müssen sich die positiven Effekte der Erfahrung, Ausbildung, angeborenen Fähigkeiten und Fantasie anderer sichern. So gehen alle vor, die es zu großem Reichtum bringen.
Einer alleine verfügt nie über genügend Erfahrung, Bildung, angeborene Fähigkeiten und Wissen, um sicher zu viel Geld zu kommen. Er ist auf die Zusammenarbeit mit anderen angewiesen. Jeder Plan, mit dem Sie den Aufbau eines Vermögens verfolgen, sollte ein Gemeinschaftsprodukt aller Mitglieder Ihrer »Master Mind«-Gruppe sein – Sie eingeschlossen. Sie können dabei durchaus auch eigene Pläne schmieden, aber sorgen Sie unbedingt dafür, dass diese von den Mitgliedern Ihrer »Master Mind«-Allianz geprüft und abgesegnet werden .
Bringt Ihr erster Plan nicht den gewünschten Erfolg, überlegen Sie sich einen neuen. Scheitert auch dieser, erarbeiten Sie den nächsten – so lange, bis Sie einen Plan haben, der wirklich funktioniert. Das ist der Punkt, an dem die meisten Menschen versagen, weil sie nicht beharrlich genug fehlgeschlagene Pläne durch neue ersetzen.
Selbst der intelligenteste Mensch kann nur erfolgreich ein Vermögen aufbauen – oder ein anderes Unterfangen verwirklichen –, wenn er praxistaugliche Pläne hat, mit denen er arbeiten kann. Halten Sie sich das ständig vor Augen, und wenn Ihre Pläne scheitern, dann denken Sie daran: Ein Rückschlag ist kein endgültiger Misserfolg. Er bedeutet lediglich, dass Sie nicht solide geplant haben. Ändern Sie Ihre Pläne. Beginnen Sie noch einmal von vorne.
Thomas A. Edison »scheiterte« zehntausendmal, bevor er die Glühbirne erfand. Will heißen, er erlitt zehntausend kurzfristige Rückschläge , bis seine Bemühungen von Erfolg gekrönt waren.
Solche Rückschläge sollten Ihnen nur eines sagen: nämlich, dass es an der Planung hapert. Millionen Menschen leben in Elend und Armut, weil sie keinen tragfähigen Plan haben, um zu Wohlstand zu kommen.
Henry Ford verdankte sein Vermögen nicht seiner geistigen Überlegenheit, sondern dem Umstand, dass er einen Plan fasste und verfolgte, der sich als solide erwies. Es gab sicher tausend Männer, die besser ausgebildet waren als Ford, aber dennoch in Armut lebten, weil sie nicht den richtigen Plan hatten, um reich zu werden.
Wie viel Sie erreichen, richtet sich danach, wie gut Sie planen. Das klingt nicht nur logisch, sondern es stimmt. Samuel Insull 21 verlor ein Vermögen von über 100 Millionen Dollar. Diesem Vermögen lagen solide Pläne zugrunde. Die Wirtschaftskrise zwang Insull aber, seine Pläne zu ändern. Und diese Änderung sorgte für den »Rückschlag«, denn seine neuen Pläne waren eben nicht tragfähig. Da Insull inzwischen ein alter Mann war, mochte der »Rückschlag« für ihn ein » Misserfolg« sein, doch wenn er das so empfand, dann nur, weil ihm die Ausdauer fehlte, wieder neue Pläne zu schmieden.
Ein Mensch ist erst dann wirklich gescheitert, wenn er sich selbst aufgibt. Ich wiederhole das so oft, weil die Versuchung groß ist, beim ersten Anschein einer Niederlage die Flinte ins Korn zu werfen.
James J. Hills erster Versuch, das Kapital zum Bau einer Eisenbahnverbindung von der Ost- zur Westküste aufzutreiben, schlug fehl. Doch am Ende triumphierte er durch neue Pläne .
Henry Ford erlitt nicht nur zu Anfang seiner Karriere in der Autobranche Rückschläge, sondern auch, als er schon ziemlich weit gekommen war. Doch er entwickelte stets neue Pläne und trieb sie voran, bis sich der finanzielle Erfolg einstellte.
Wir alle kennen Menschen, die es zu großem Reichtum gebracht haben, schauen aber oft nur auf das Erreichte und übersehen dabei die Rückschläge, die sie einstecken mussten, bevor sie »es schafften«.
Wer sich nach dieser Philosophie richtet, kann nicht davon ausgehen, dass er ein Vermögen verdient, ohne »Rückschläge« zu erleben.
Kommt ein solcher Rückschlag, sollten Sie ihn als Signal dafür verstehen, dass Ihre Pläne nicht solide sind. Sie sollten ihre Pläne ändern und dann das angestrebte Ziel erneut anpeilen. Wenn Sie das Handtuch werfen, bevor Sie Ihr Ziel erreicht haben, dann gehören Sie zu den »Versagern«. Wer aufgibt, gewinnt nie – und wer nie aufgibt, gewinnt. Schreiben Sie sich diesen Satz ganz groß auf ein Blatt Papier und hängen Sie ihn dort auf, wo abends vor dem Schlafengehen Ihr letzter Blick hinfällt und morgens beim Aufstehen Ihr erster.
Bei der Auswahl der Mitglieder Ihrer »Master Mind«-Gruppe sollten Sie sich für Menschen entscheiden, die sich von einer Niederlage nicht entmutigen lassen.
Manche Menschen erliegen dem Irrglauben, nur mit Geld ließe sich Geld verdienen. Das stimmt nicht! Menschen kommen zu Geld, indem sie ein Anliegen mithilfe der hier beschriebenen Grundsätze in seine monetäre Entsprechung verwandeln. Geld selbst ist nur träge Materie. Es kann sich nicht bewegen, denken oder sprechen. Es kann aber quasi »hören«, wenn es von einem Menschen mit einem Anliegen herbeigerufen wird.
WIE MAN SEINE EIGENE LEISTUNG VERMARKTET
Der Rest dieses Kapitels ist einer Beschreibung der Mittel und Wege zur Vermarktung ihrer eigenen Leistungen gewidmet. Die darin vermittelten Informationen sind für alle Menschen von praktischem Nutzen, die von ihrer Arbeitsleistung leben müssen. Von unschätzbarem Wert sind sie aber für jeden, der in seinem gewählten Beruf eine Führungsposition erreichen will.
Intelligente Planung ist die Voraussetzung für jeden finanziellen Erfolg. Es folgen ausführliche Anweisungen für all jene, die beim Vermögensaufbau damit beginnen müssen, ihre eigenen Leistungen an den Mann zu bringen.
Dass praktisch alle großen Vermögen zunächst auf der Vergütung für persönliche Leistungen oder auf dem Verkauf von Ideen beruhten, sollte Sie optimistisch stimmen. Denn was könnte jemand, der kein Vermögen besitzt, schon als Gegenleistung für Wohlstand einbringen als Ideen und eigene Leistungen?
Grob gesagt gibt es zwei Arten von Menschen auf der Welt, Anführer und Mitläufer. Entscheiden Sie sich von vornherein, ob Sie in ihrem gewählten Beruf eine Führungsrolle übernehmen oder ein Mitläufer bleiben wollen. Das macht einen enormen Unterschied beim Verdienst. Der Mitläufer kann nicht die Vergütung erwarten, auf die eine Führungspersönlichkeit Anspruch hat, obwohl viele Mitläufer irrtümlicherweise davon ausgehen.
Es ist keine Schande, ein Mitläufer zu sein – aber auch keine besondere Ehre. Viele große Führungspersönlichkeiten waren zunächst Mitläufer. Sie übernahmen später Führungspositionen, weil sie intelligente Mitläufer waren. Mit wenigen Ausnahmen gilt: Wer einem Anführer nicht intelligent folgen kann, der kann auch selbst kein effizienter Anführer werden. Wer einem Anführer am effizientesten folgt, steigt in aller Regel am schnellsten auf. Ein intelligenter Mitläufer hat viele Vorteile, darunter die Chance, von seinem Anführer zu lernen.
DIE WICHTIGSTEN FÜHRUNGSQUALITÄTEN
Folgende Eigenschaften sind für Führungskräfte besonders wichtig:
  1. Unerschütterliches Selbstvertrauen, das sich auf Selbsteinschätzung und fachliche Kompetenzen stützt. Kein Mitläufer möchte einen Anführer haben, dem es an Selbstvertrauen und Mut fehlt. Kein intelligenter Mitläufer ordnet sich einem solchen Anführer lange unter.
  1. Selbstbeherrschung. Wer sich selbst nicht im Griff hat, kann niemals andere kontrollieren. Selbstbeherrschung gibt Mitläufern ein überzeugendes Beispiel, das die Intelligenteren unter ihnen nachahmen werden.
  1. Ausgeprägter Gerechtigkeitssinn. Ohne ein Gespür für Fairness und Gerechtigkeit kann niemand das Kommando führen und die Achtung seiner Leute gewinnen.
  1. Entschlossenheit. Wer in seinen Entscheidungen wankelmütig ist, zeigt, dass er sich seiner selbst nicht sicher ist. Er kann andere nicht erfolgreich anführen.
  1. Konkrete Pläne. Der erfolgreiche Anführer muss sein Vorgehen planen und seine Pläne umsetzen . Ein Anführer, der intuitiv vorgeht, ohne umsetzbare, konkrete Pläne, gleicht einem Schiff ohne Ruder. Er wird früher oder später auflaufen.
  1. Überdurchschnittliches Engagement. Eine Führungspersönlichkeit muss bereit sein, mehr zu tun, als sie von ihren Mitarbeitern fordert.
  1. Charakterfestigkeit. Ein unzuverlässiger, achtloser Mensch kann nie eine erfolgreiche Führungspersönlichkeit werden. Führung verlangt Respekt. Ein Anführer wird nur respektiert, wenn er in jeder Hinsicht charakterfest ist.
  1. Empathie und Einfühlungsvermögen. Der erfolgreiche Anführer muss sich in seine Leute hineinversetzen können. Er muss sie und ihre Probleme verstehen.
  1. Detailkenntnis. Erfolgreiche Führung erfordert die Beherrschung aller Feinheiten der Führungsposition.
  1. Unbedingte Verantwortungsbereitschaft. Ein erfolgreicher Anführer muss bereit sein, die Verantwortung für die Fehler und Schwächen seiner Mannschaft zu übernehmen. Versucht er, sich dieser Verantwortung zu entziehen, hat er keine Zukunft. Macht einer seiner Mitarbeiter einen Fehler und erweist sich als inkompetent, muss der Anführer das als eigenes Versagen werten.
  1. Teamgeist. Eine erfolgreiche Führungskraft muss das Prinzip der Teamarbeit verstehen und praktizieren und in der Lage sein, ihre Mitarbeiter ebenfalls dazu anzuhalten. Führung erfordert Macht, Macht erfordert Teamgeist.
Es gibt zwei Arten von Führung. Die erste und mit Abstand effektivste ist die Führung durch Konsens und Mitwirkung der Gefolgschaft. Die zweite ist die Führung durch Zwang – ohne Zustimmung und Einverständnis aller übrigen.
Die Geschichte liefert zahllose Belege dafür, dass Führung durch Zwang nicht von Dauer ist. Dass »Diktatoren« und Könige gestürzt wurden und von der Bildfläche verschwunden sind, kommt nicht von ungefähr. Es bedeutet, dass sich die Menschen auf Dauer nicht unter Zwang führen lassen.
Die Welt ist gerade in ein neues Zeitalter der Beziehung zwischen Anführern und Mitläufern eingetreten, das ganz klar nach einem neuen Typus von Führungskräften schreit – und nach einem neuen Führungsstil in Wirtschaft und Industrie. Wer noch zu der alten Schule der Führung durch Zwang gehört, hat nur eine Chance: Er muss sich den neuen, teamorientierten Führungsstil aneignen – oder er wird sich in den Reihen der Mitläufer wiederfinden.
Die Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer oder Anführer und Mitläufer wird zunehmend von wechselseitiger Zusammenarbeit geprägt, die auf einer gerechten Verteilung der Unternehmensgewinne beruht. Und in Zukunft wird sich die Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer noch partnerschaftlicher gestalten als bisher.
Napoleon, der deutsche Kaiser Wilhelm, der russische Zar und der König von Spanien lieferten Beispiele für Führung durch Zwang. Ihr Führungsstil ist Geschichte. Es ist nicht schwer, die Prototypen dieser »Führer der alten Schule« unter den Wirtschafts-, Finanz- und Gewerkschaftslenkern Amerikas ausfindig zu machen, die bereits entthront wurden oder angezählt sind. Führung durch Konsens mit der Belegschaft ist die einzige Art der Führung, die Zukunft hat.
Die Menschen ordnen sich einer Führung durch Zwang zwar zeitweilig unter, aber nicht aus freien Stücken.
Der neue Führungsstil beinhaltet die elf in diesem Kapitel beschriebenen Führungsqualitäten sowie verschiedene weitere Faktoren. Wer seine Führungskompetenzen auf diese Grundlage stellt, der wird in allen Lebensbereichen reichlich Gelegenheit finden, Führungsverantwortung zu übernehmen. Die Wirtschaftskrise hat sich vor allem deshalb so lange hingezogen, weil es der Welt an Führung im neuen Stil mangelte. Als die Krise zu Ende ging, war die Nachfrage nach Führungspersönlichkeiten, die in der Lage sind, die neuen Führungsmethoden anzuwenden, weit größer als das Angebot. Manche Anführer vom alten Schlag werden sich verändern und auf den neuen Führungsstil einstellen, doch im Großen und Ganzen wird sich die Welt Führungspersönlichkeiten suchen müssen, die aus einem anderen Holz geschnitzt sind.
Und das könnte Ihre Chance sein !
DIE ZEHN HAUPTGRÜNDE FÜR FÜHRUNGSVERSAGEN
Im Folgenden geht es um die größten Fehler gescheiterter Führungskräfte. Schließlich sollte man nicht nur wissen, was man tun soll – genauso wichtig ist es, zu wissen, was man nicht tun soll.
  1. Unfähigkeit, Details zu regeln. Effiziente Führung setzt die Klärung von Detailfragen voraus. Keine gute Führungspersönlichkeit ist je »zu beschäftigt«, um etwas zu tun, das zu ihren Aufgaben gehört. Ob Anführer oder Mitläufer – wer sagt, er sei »zu beschäftigt«, um seine Pläne zu ändern oder akuten Notfällen Aufmerksamkeit zu widmen, der outet sich damit als ineffizient. Eine erfolgreiche Führungspersönlichkeit muss ihre Position bis ins Detail ausfüllen. Das bedeutet natürlich, dass sie sich angewöhnen muss, Detailfragen an fähige Stellvertreter zu delegieren.
  1. Überheblichkeit. Echte Führungspersönlichkeiten sind sich nie zu schade, jede Arbeit zu erledigen, die sie von anderen verlangen, wenn Not am Mann ist. »So jemand will der Erste sein, der soll der Letzte sein vor allen und aller Knecht« 22 – darin steckt eine Wahrheit, die alle fähigen Führungspersönlichkeiten kennen und leben.
  1. Die Erwartung, für ihr »Wissen« honoriert zu werden – nicht für das, was sie aus diesem Wissen machen . Niemand wird für das bezahlt, was er »weiß«, sondern nur für das, was er tut oder andere tun lässt.
  1. Angst vor Konkurrenz aus den eigenen Reihen. Befürchtet ein Anführer, einer seiner Mitläufer könnte seinen Posten übernehmen, passiert das mit großer Wahrscheinlichkeit früher oder später. Eine fähige Führungskraft zieht sich Mitarbeiter so heran, dass sie mit ihrer Position verbundene Detailaufgaben nach Ermessen auf sie übertragen kann. Nur so kann ein Anführer parallel mehrere Aufgaben erfüllen, vielerorts präsent sein und sich vielen Dingen gleichzeitig widmen. Es war schon immer so: Menschen werden besser bezahlt für Ihre Fähigkeit, anderen Leistungen abzuverlangen, als für ihre eigenen Leistungen. Eine effiziente Führungspersönlichkeit kann durch ihre berufliche Kompetenz und ihr Charisma die Effizienz anderer enorm steigern und sie zu mehr und besseren Leistungen anspornen, als sie ohne solche Unterstützung erbringen könnten.
  1. Fantasielosigkeit. Ohne Fantasie ist ein Anführer nicht in der Lage, in Notfällen richtig zu reagieren und Pläne zu entwickeln, die seine Mitarbeiter effizient lenken.
  1. Selbstsucht. Ein Anführer, der alle Lorbeeren für die Arbeit seiner Gefolgsleute für sich beansprucht, stößt hundertprozentig auf Ablehnung. Eine fähige Führungskraft erhebt keinerlei Anspruch auf Anerkennung. Die überlässt sie, so sie erfolgt, gern ihren Mitarbeitern, denn sie weiß, dass die meisten Menschen durch Lob und Anerkennung stärker motiviert werden als durch Geld allein.
  1. Maßlosigkeit. Solche Anführer werden von ihren Mitarbeitern nicht respektiert. Maßlosigkeit in jeder ihrer vielen Erscheinungsformen unterminiert das Durchhaltevermögen und die Vitalität aller davon Betroffenen.
  1. Illoyalität. Sie sollte womöglich ganz oben auf der Liste stehen. Eine Führungskraft, die gegenüber ihrem Unternehmen, ihren Partnern, Vorgesetzten und Mitarbeitern nicht loyal ist, ist in einer Führungsposition auf Dauer nicht haltbar. Wer nicht loyal ist, wird nicht respektiert – im Gegenteil, er wird verdientermaßen gering geschätzt. Mangelnde Loyalität gehört zu den Hauptgründen für Misserfolge in allen Lebensbereichen.
  1. Autoritäre Führung. Ein effizienter Anführer ermutigt seine Mitarbeiter und macht ihnen keine Angst. Mitarbeiter durch »Autorität« zu beeindrucken, fällt in die Kategorie Führung durch Zwang. Eine fähige Führungskraft beweist ihren Führungsanspruch ausschließlich durch ihr Verhalten – ihre Empathie, ihr Einfühlungsvermögen, ihre Fairness und den Nachweis, dass sie ihr Handwerk versteht.
  1. Titelbesessenheit. Eine kompetente Führungskraft braucht keinen »Titel«, um sich Respekt zu verschaffen. Wer zu viel Wert auf seinen Titel legt, hat in aller Regel sonst wenig vorzuweisen. Die Türen einer fähigen Führungspersönlichkeit stehen allen offen, die das möchten, und an ihrem Arbeitsplatz gibt es keine Förmlichkeiten oder Showeffekte.
Das sind die häufigsten Gründe für Führungsversagen. Und schon ein einziger dieser Fehler kann den Erfolg gefährden. Lesen Sie sich diese Liste aufmerksam durch, wenn Sie eine Führungsposition anstreben, und achten Sie unbedingt darauf, diese Fallstricke zu meiden.
GEBIETE, AUF DENEN KÜNFTIG EIN »NEUER FÜHRUNGSSTIL« GEFRAGT SEIN DÜRFTE
Bevor wir zum Ende dieses Kapitels kommen, sollten Sie Ihre Aufmerksamkeit noch ein paar aussichtsreichen Sparten zuwenden, in denen ein Führungsdefizit besteht und Führungspersönlichkeiten vom neuen Typ jede Menge Chancen finden könnten.
Erstens: Besonders groß ist der Bedarf am neuen Führungsstil in der Politik – so groß, dass man sogar von einem Notstand sprechen könnte. Die meisten Politiker sind allem Anschein nach zu hochklassigen legalen Gangstern verkommen. Sie haben die Steuern erhöht und die Wirtschafts- und Industriemaschinerie korrumpiert, bis die Menschen das nicht länger hinnehmen konnten.
Zweitens: Die Bankenbranche wird gerade reformiert. Die Führungskräfte aus dieser Branche haben das Vertrauen der Öffentlichkeit nahezu vollständig verspielt. Die Banker spüren den Reformbedarf bereits und haben Reformen angestoßen .
Drittens: Die Industrie braucht ebenfalls neue Führungskräfte. Die Kapitäne vom alten Schlag dachten und handelten in erster Linie Shareholder-Value-orientiert, weniger mit Blick auf die Menschen. Führungskräfte, die in der Industrie eine Zukunft haben wollen, müssen ihre Tätigkeit quasi als Dienst an der Öffentlichkeit verstehen – als Pflicht, ihre Unternehmen so zu führen, dass Einzelne oder Personengruppen nicht darunter leiden. Die Ausbeutung von Arbeitskräften ist passé. Das sollten sich Menschen, die Führungspositionen in der Wirtschaft, in der Industrie oder in den Gewerkschaften anstreben, stets vor Augen halten.
Viertens: Die religiösen Führer der Zukunft werden den unmittelbaren Bedürfnissen ihrer Anhänger, der Lösung ihrer gegenwärtigen wirtschaftlichen und privaten Probleme, mehr Aufmerksamkeit schenken müssen als der Vergangenheit und der noch fernen Zukunft.
Fünftens: In den Berufsfeldern Recht, Medizin und Bildung werden ein neuer Führungsstil und in gewissem Umfang auch neue Führungskräfte bald unabdingbar sein. Das gilt vor allem für das Bildungswesen. In diesem Bereich müssen Führungskräfte künftig Mittel und Wege finden, den Menschen beizubringen, wie sie Schulwissen praktisch anwenden. Sie müssen sich mehr auf die Praxis orientieren als auf die Theorie.
Sechstens: Im Journalismus werden ebenfalls neue Führungskräfte gebraucht. Zeitungen, die in eine erfolgreiche Zukunft geführt werden möchten, müssen sich von »Sonderrechten« verabschieden und auf die Subventionierung durch die Werbung verzichten. Sie dürfen nicht länger Propagandaorgane für die Interessen derer sein, die die Werbeseiten bezahlen. Zeitungen, die nur Skandalmeldungen und anzügliche Fotos veröffentlichen, werden irgendwann den Weg aller Kräfte gehen, die den menschlichen Geist korrumpieren.
Dies sind nur ein paar der Bereiche, in denen sich derzeit Chancen für neue Führungskräfte und einen ganz neuen Führungsstil eröffnen. Die Welt verändert sich rasant. Das bedeutet, dass sich die Medien, die über menschliche Verhaltensänderungen berichten, diesen Veränderungen anpassen müssen. Die angesprochenen Medien sind diejenigen, die mehr als alle anderen beeinflussen, wohin sich die Zivilisation entwickelt.
WANN UND WIE SIE SICH RICHTIG UM EINEN POSTEN BEWERBEN
Die vorgestellten Informationen sind die Quintessenz aus den Erfahrungen vieler Jahre, in denen Tausende dabei unterstützt wurden, ihre Leistungen effektiv an den Mann zu bringen. Sie können sich daher darauf verlassen, dass sie verlässlich und praxistauglich sind.
MEDIEN, ÜBER DIE LEISTUNGEN VERMARKTET WERDEN KÖNNEN
Die Erfahrung hat gezeigt, dass die folgenden Medien die direktesten und effektivsten Methoden bieten, Anbieter und Interessenten zusammenzubringen.
  1. Vermittlungsagenturen. Das gilt allerdings nur für seriöse Vermittlungen, deren Management eine zufriedenstellende Erfolgsbilanz belegen kann. Solche Agenturen sind verhältnismäßig rar gesät.
  1. Anzeigen in Zeitungen, Fachzeitschriften und Zeitschriften sowie Rundfunkwerbung. Wer eine Sachbearbeiterstelle oder einen anderen normalen Angestelltenjob sucht, kommt mit Kleinanzeigen in aller Regel ans gewünschte Ziel. Gestaltete Zeitungsanzeigen sind eher das Mittel der Wahl, wenn Sie eine Führungsposition suchen. Dabei sollte die Anzeige tunlichst in der Rubrik der Zeitung erscheinen, die bei dem gesuchten Arbeitgeber auf besonderes Interesse stößt. Die Anzeige sollte von einem Fachmann gestaltet werden, der weiß, wie er genügend Verkaufsargumente unterbringen kann, um Reaktionen zu erzeugen.
  1. Persönliche Bewerbungen, die an bestimmte Unternehmen oder Personen gerichtet werden, die die gebotenen Leistungen vermutlich besonders dringend brauchen können. Bewerbungsschreiben sollten fehlerfrei getippt und grundsätzlich eigenhändig unterschrieben sein. Dem Brief sollten vollständige Bewerbungsunterlagen beiliegen, die die Qualifikationen des Bewerbers belegen. Die gesamte Bewerbung sollte von einem Experten erstellt worden sein. (Siehe Anweisungen zu den nötigen Angaben.)
  1. Bewerbung über persönliche Empfehlungen. Wenn irgend möglich, sollte der Bewerber versuchen, einen potenziellen Arbeitgeber über gemeinsame Bekannte zu kontaktieren. Dieser Ansatz ist dann besonders vorteilhaft, wenn Sie auf eine Führungsposition aus sind und nicht »hausieren« gehen möchten.
  1. Persönliche Vorstellung. Manchmal kann es effektiver sein, wenn der Bewerber seine Leistungen potenziellen Arbeitgebern persönlich anbietet. In diesem Fall sollte er unbedingt vollständige Bewerbungsunterlagen für den angestrebten Posten hinterlegen, denn künftige Arbeitgeber möchten sich oft gern mit Partnern absprechen.
WAS DIE BEWERBUNGSMAPPE ENTHALTEN SOLLTE
Ihre Unterlagen sollten Sie ebenso sorgfältig zusammenstellen, wie sich ein Anwalt auf einen Prozess vorbereitet. Hat ein Bewerber selbst keine Bewerbungserfahrung, sollte er einen Fachmann hinzuziehen und mit der Erstellung der Bewerbung beauftragen. Erfolgreiche Kaufleute stellen gern Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ein, die sich darauf verstehen, anderen die Vorzüge angebotener Waren nahezubringen. Wer seine eigenen Leistungen an den Mann bringen möchte, sollte ganz ähnlich vorgehen. Die Bewerbung sollte folgende Informationen enthalten:
  1. Ausbildung. Fassen Sie kurz, aber prägnant ihren schulischen beziehungsweise universitären Werdegang zusammen, ihre Hauptfächer und die Gründe für diese Spezialisierung.
  1. Berufserfahrung. Haben Sie bereits Erfahrungen in ähnlichen Positionen wie der gesammelt, um die Sie sich bewerben, geben Sie diese vollständig an, einschließlich der Namen und Anschriften ehemaliger Arbeitgeber. Machen Sie deutlich, welche speziellen Erfahrungen, die Sie mitbringen, Sie für die angestrebte Stellung besonders qualifizieren.
  1. Referenzen. Praktisch jedes Unternehmen möchte alles über den bisherigen Werdegang und frühere Stellungen potenzieller künftiger Mitarbeiter wissen, die sich um Positionen mit besonderer Verantwortung bewerben. Fügen Sie in Kopie Referenzen bei von:
a)
ehemaligen Arbeitgebern,
b)
Lehrern oder Professoren,
c)
bekannten Persönlichkeiten, deren Urteil eine Rolle spielen könnte.
  1. Bewerbungsfoto. Legen Sie Ihrer Bewerbung ein aktuelles Foto bei.
  1. Bewerben Sie sich um einen bestimmten Posten. Vermeiden Sie Bewerbungen, die nicht auf eine konkrete Position abzielen. Bewerben Sie sich nie um »irgendeinen Job«. Das wäre ein Hinweis auf mangelnde fachliche Qualifikationen.
  1. Geben Sie an, was Sie für die Stelle qualifiziert, um die Sie sich bewerben . Beschreiben Sie ausführlich, warum Sie sich für die angestrebte Position für besonders geeignet halten. Das ist der wichtigste Aspekt Ihrer Bewerbung. Er wird mehr als alles andere darüber entscheiden, wie die Bewerbung ankommt.
  1. Erklären Sie sich zu einer unbezahlten Probezeit bereit. Wenn Sie fest entschlossen sind, die Stelle zu bekommen, auf die Sie sich beworben hatten, ist es in den meisten Fällen besonders effektiv, wenn Sie anbieten, eine Woche, einen Monat oder eben so lange, dass Ihr potenzieller Arbeitgeber Ihren Wert beurteilen kann, unbezahlt zur Probe zu arbeiten. Dieser Vorschlag mag Ihnen sehr radikal vorkommen, doch die Erfahrung zeigt, dass Sie sich damit meist zumindest die Möglichkeit sichern, sich bewähren zu können. Sind Sie von Ihren Qualifikationen überzeugt, dann brauchen Sie nicht mehr. Nebenbei vermittelt ein solches Angebot, dass Sie sich zutrauen, die angestrebte Position auch auszufüllen. Das überzeugt mehr als alles andere. Nimmt man Ihr Angebot an und Sie bewähren sich, wird Ihnen Ihre »Probezeit« vermutlich nachträglich sogar honoriert. Stellen Sie klar, dass Sie dieses Angebot auf folgender Grundlage machen:
a)
Ihr Vertrauen in Ihre Fähigkeit, die Aufgabe zu erfüllen.
b)
Ihr Vertrauen in die Entscheidung ihres potenziellen Arbeitgebers, Sie nach der Probezeit zu übernehmen.
c)
Ihre Entschlossenheit, den angestrebten Posten zu bekommen.
  1. Informieren Sie sich über das Geschäft Ihres potenziellen Arbeitgebers. Bevor Sie sich um eine Stellung bewerben, sollten Sie unbedingt Recherchen über das Unternehmen anstellen, um sich mit dem Geschäft vertraut zu machen, und in Ihrer Bewerbung auf Ihre Kenntnisse in diesem Bereich eingehen. Damit können Sie punkten, denn es zeigt, dass Sie kreativ sind – und wirklich an dem ausgeschriebenen Posten interessiert.
Sie wissen ja: Auch vor Gericht ist es nicht der fachlich versierteste Jurist, der gewinnt, sondern der Anwalt, der sich am besten vorbereitet hat. Mit einem gut vorbereiteten und professionell gehaltenen »Plädoyer« haben auch Sie schon halb gewonnen.
Und keine Angst, dass Ihre Bewerbung zu lang sein könnte. Arbeitgeber sind ebenso interessiert daran, sich die Dienste hoch qualifizierter Bewerber zu sichern, wie Sie es sind, die Stelle zu bekommen. Tatsächlich ist es für die meisten erfolgreichen Arbeitgeber erfolgsentscheidend, dass Sie in der Lage sind, qualifizierte Mitarbeiter auszuwählen. Sie möchten so viel über Sie wissen wie möglich .
Denken Sie daran: Sorgfalt bei der Erstellung Ihrer Bewerbungsmappe signalisiert, dass Sie gründlich arbeiten. Ich habe für Kunden an Bewerbungen mitgewirkt, die so ausgefallen und unkonventionell waren, dass der Bewerber vom Fleck weg eingestellt wurde – ohne Vorstellungsgespräch.
Ist Ihre Bewerbung vollständig, lassen Sie sie von einem erfahrenen Fachmann ordentlich binden und von einem Grafiker oder Drucker ungefähr folgendermaßen beschriften:
Übersicht über die Qualifikationen von
Robert K. Smith
zur Bewerbung um die Position des
Privatsekretärs des
Vorsitzenden der
Blank Company, Inc.
Die Namen sind natürlich bei jeder Bewerbung zu ändern.
Diese persönliche Note erregt in jedem Fall Aufmerksamkeit. Drucken Sie Ihre Bewerbung sauber auf das hochwertigste Papier, das Sie bekommen können, und lassen Sie sie in starke Pappe in der Art eines Buchcovers binden. Wollen Sie sie für mehr als ein Unternehmen verwenden, muss der Einband natürlich ausgetauscht und der jeweilige Firmenname eingesetzt werden. Ihr Foto sollten Sie auf die Bewerbung kleben. Befolgen Sie diese Anweisungen Punkt für Punkt und nehmen Sie nach Ihrer Intuition Verbesserungen vor.
Erfolgreiche Verkäufer achten auf ein gepflegtes Erscheinungsbild. Sie wissen, dass der erste Eindruck zählt. Dasselbe gilt für Ihre Bewerbung. Kleiden Sie sie daher sorgfältig ein, damit sie sich von allen anderen Bewerbungen unterscheidet, die Ihr potenzieller Arbeitgeber bisher gesehen hat. Ist der Posten, um den Sie sich bewerben, erstrebenswert, dann lohnt sich etwas Aufwand bei der Bewerbung. Außerdem gilt: Können Sie sich bei einem Arbeitgeber so verkaufen, dass Sie ihn durch Ihre Individualität beeindrucken, erhalten Sie vermutlich von Anfang an ein höheres Gehalt für Ihre Dienste, als wenn Sie sich auf dem üblichen Weg bewerben. Bedienen Sie sich bei der Suche nach einer Stellung einer Werbeagentur oder Stellenvermittlung, überlassen Sie dem Sachbearbeiter Kopien Ihrer Mappe, um Ihre Dienste an den Mann zu bringen. Das sichert Ihnen eine bevorzugte Behandlung – nicht nur durch den Vermittler, sondern auch durch potenzielle Arbeitgeber.
WIE SIE IHREN TRAUMJOB BEKOMMEN
Jeder tut gern, was er am besten kann. Ein Künstler arbeitet gern mit Farben, ein Handwerker mit seinen Händen und ein Schriftsteller schreibt gern. Wer keine so eindeutige Begabung hat, betätigt sich bevorzugt in bestimmten Wirtschafts- oder Industriebereichen. Wenn Amerika etwas Gutes hat, dann das umfassende Spektrum an beruflichen Möglichkeiten, von der Landwirtschaft über Fertigung und Marketing bis zu den freien Berufen.
Erstens: Legen Sie genau fest, was Sie gern tun möchten. Wenn es so einen Job noch nicht gibt, können Sie ihn vielleicht einfach erfinden.
Zweitens: Wählen Sie das Unternehmen oder die Person, für das oder die Sie arbeiten möchten.
Drittens: Informieren Sie sich über Ihren potenziellen Arbeitgeber – insbesondere über Unternehmenswerte, Personalwesen und Aufstiegschancen.
Viertens: Analysieren Sie Ihre Persönlichkeit, Ihre Talente und Fähigkeiten und finden Sie so heraus, was Sie zu bieten haben . Überlegen Sie sich, welche Vorzüge, Dienste, Entwicklungen und Ideen Sie Ihrer Überzeugung nach erfolgreich einbringen können.
Fünftens: Suchen Sie nicht irgendeinen Job. Überlegen Sie nicht, wo es freie Stellen geben könnte. Vergessen Sie die klassische Frage: »Haben Sie Arbeit für mich?« Konzentrieren Sie sich stattdessen darauf, was Sie zu bieten haben .
Sechstens: Steht Ihr Plan, setzen Sie sich mit einem Fachmann zusammen, der ihn systematisch und in aller Ausführlichkeit zu Papier bringen kann.
Siebtens: Legen Sie ihn dem Menschen vor, der befugt ist, darüber zu entscheiden , und überlassen Sie alles andere ihm. Jedes Unternehmen sucht Leute, die etwas Wertvolles einbringen können, ob Ideen, Dienstleistungen oder »Kontakte«. In jedem Unternehmen ist Platz für jemanden, der konkrete Vorstellungen davon hat, wie er dem Unternehmen nützen kann.
Diese Vorgehensweise mag ein paar Tage oder Wochen mehr in Anspruch nehmen, doch das Plus an Einkommen, Karrierechancen und Anerkennung wird Ihnen Jahre harter Arbeit bei geringer Bezahlung ersparen. Die Methode hat viele Vorteile – allen voran, dass Sie damit ein angestrebtes Ziel häufig ein bis fünf Jahre früher erreichen.
Jeder, der nicht auf der untersten Stufe der Karriereleiter einsteigt, tut dies ganz bewusst und systematisch geplant (es sei denn, er ist der Sohn vom Chef).
DIE NEUE ART, DIE EIGENE LEISTUNG ZU VERMARKTEN – »PARTNERSCHAFTEN« STATT »BESCHÄFTIGUNGSVERHÄLTNISSE«
Wer seine eigene Leistung künftig optimal vermarkten möchte, der muss den drastischen Wandel berücksichtigen, den die Arbeitgeber- Arbeitnehmer-Beziehungen erfahren haben.
Künftig gilt bei der Vermarktung von Waren und persönlichen Leistungen nicht mehr die »Regel des Goldes«, sondern die »Goldene Regel«. Die Beziehungen zwischen Arbeitgebern und ihren Arbeitnehmern werden die Form einer Partnerschaft annehmen zwischen:
a)
dem Arbeitgeber,
b)
dem Arbeitnehmer,
c)
der Öffentlichkeit, der sie dienen .
Diese neuartige Vermarktung persönlicher Leistungen verdient das Prädikat »neu« gleich aus mehreren Gründen. Erstens werden Arbeitgeber und Arbeitnehmer künftig eher als Kollegen gelten, deren Aufgabe es ist, der Gesellschaft effiziente Dienste zu leisten. In der Vergangenheit haben Arbeitgeber und Arbeitnehmer miteinander verhandelt, und jede Seite hat versucht, das Beste für sich herauszuschlagen. Unberücksichtigt blieb dabei, dass diese Verhandlungen im Grunde auf dem Rücken von Dritten ausgetragen wurden, nämlich auf dem Rücken der Gesellschaft, der beide Seiten dienen sollten.
Die Wirtschaftskrise wirkte wie eine gewaltige Protestaktion einer benachteiligten Gesellschaft, deren Rechte in jeder Hinsicht von all jenen mit Füßen getreten worden waren, die auf persönlichen Vorteil und Gewinn aus waren. Sind die Altlasten der Wirtschaftskrise erst beseitigt und die Unternehmen wieder im Gleichgewicht, werden Arbeitgeber und Arbeitnehmer erkennen, dass sie nicht länger in der privilegierten Lage sind, auf Kosten derer Tarifabschlüsse zu vereinbaren, denen sie dienen. In Zukunft wird die Gesellschaft der eigentliche Arbeitgeber sein. Das sollte jeder besonders im Blick behalten, der seine eigenen Leistungen effektiv am Markt unterbringen möchte.
Fast jede amerikanische Eisenbahngesellschaft hat irgendwann finanzielle Probleme bekommen. Wer kann sich nicht an den Tag erinnern, an dem ein Kunde, der sich am Schalter nach der Abfahrtszeit eines Zuges erkundigte, anstelle einer höflichen Antwort brüsk auf die Anzeigetafel verwiesen wurde?
Auch die Straßenbahngesellschaften haben gespürt, dass sich »die Zeiten ändern«. Es ist noch nicht so lange her, als sich Straßenbahnschaffner regelmäßig mit Passagieren anlegten. Bald verschwanden die Schienen aus vielen Straßen, und die Passagiere stiegen auf Busse um, deren Fahrer »ausgesucht höflich« sind.
Im ganzen Land rosten Straßenbahnschienen vernachlässigt vor sich hin oder wurden schon herausgerissen. Wo es noch Straßenbahnen gibt, können die Passagiere unbehelligt fahren und die Bahnen sogar auf der Strecke anhalten, wo sie der Fahrer zuvorkommend einsteigen lässt.
Wie sich die Zeiten doch geändert haben! Und genau darum geht es mir. Die Zeiten haben sich geändert. Und diese Änderungen manifestieren sich nicht nur in den Büros der Eisenbahngesellschaften und in den Straßenbahnwaggons, sondern auch in anderen Lebensbereichen. Die »Ihr könnt mich alle mal«-Einstellung ist passé. An ihre Stelle ist eine Politik der Kundenorientierung getreten.
Auch die Banker haben im Zuge des Wandels, der sich in den letzten paar Jahren vollzogen hat, das eine oder andere dazugelernt. Dass ein Vertreter oder Mitarbeiter einer Bank unhöflich wird, ist mittlerweile so selten, wie es noch vor zehn Jahren gang und gäbe war. In den vergangenen Jahren trugen manche (wohlgemerkt nicht alle) Banker eine Knauserigkeit zur Schau, die jedem potenziellen Kreditnehmer Angst einjagte bei dem Gedanken, bei seiner Bank um einen Kredit nachzusuchen.
Die vielen Bankpleiten während der Wirtschaftskrise hatten den Effekt, dass die Mahagonitüren wegfielen, hinter denen sich die Banker zuvor verschanzten. Jetzt sitzen sie an Schreibtischen in Großraumbüros, wo sie jeder Einleger und alle, die das sonst möchten, sehen und ansprechen können. Die ganze Atmosphäre in der Bank ist höflich und entgegenkommend.
Im Lebensmittelladen an der Ecke war es früher üblich, dass die Kunden warten mussten, bis die Verkäufer Gespräche mit Bekannten beendet oder der Inhaber sein Geld zur Bank getragen hatte, bevor sie bedient wurden. Ladenketten, deren Filialen von höflichen Menschen geleitet werden, die den Kunden jeden Service bieten – gerade, dass sie ihnen nicht auch noch die Schuhe putzen –, haben die traditionellen Händler verdrängt. Die Zeiten ändern sich!
»Freundlichkeit« und »Dienst am Kunden« sind im Handel heute das Gebot der Stunde, und das gilt auch für alle, die ihre eigenen Leistungen an den Mann bringen wollen, sogar noch mehr als für ihren Arbeitgeber, denn am Ende sind beide, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, von der Gesellschaft angestellt, der sie dienen. Leisten sie ihr keine guten Dienste, dann bezahlen sie dafür, indem sie ihr Privileg als Dienstleister verlieren.
Wer weiß noch, wie früher der Gasableser an die Tür hämmerte, als wolle er sie einschlagen? Öffnete man, drängte er sich unaufgefordert hinein – mit beleidigter Miene, als wolle er sagen: »Was fällt euch ein, mich warten zu lassen?« Wie anders ist das inzwischen. Heute tritt der Gasableser höflich auf und bemüht sich um seine Kunden. Bis die Gasversorger merkten, dass ihnen ihre bärbeißigen Ableser irreparable Schäden zufügten, waren schon die höflichen Vertreter der Ölbrennerhersteller unterwegs und machten ihnen die Kunden abspenstig.
Während der Weltwirtschaftskrise verbrachte ich ein paar Monate in der Anthrazitkohleregion Pennsylvanias und untersuchte, was die Kohleindustrie an den Rand des Untergangs gebracht hatte. Zu den maßgeblicheren Ursachen zählte, dass in erster Linie die Gier der Betreiber und ihrer Beschäftigten für Umsatzeinbußen der Minenunternehmer und damit für die Arbeitsplatzverluste der Minenarbeiter verantwortlichwar.
Durch den Druck einer Gruppe übereifriger Gewerkschaftsführer, die die Arbeitnehmer vertraten, und die Profitgier seitens der Betreiber ging es mit dem Anthrazitkohlegeschäft plötzlich abwärts. Die Bergbauunternehmen und ihre Mitarbeiter führten harte Tarifverhandlungen und schlugen die Kosten für die Abschlüsse auf den Kohlepreis auf, bis sie schließlich feststellten, dass sie den Anbietern von lbrennern und den Rohölproduzenten in die Hände gespielt hatten.
»Der Tod ist der Sünde Sold.« 23 Diesen Satz kennen viele aus der Bibel, doch wenige wissen, was er bedeutet. Seit Jahren hört die ganze Welt gezwungenermaßen eine Predigt, die man folgendermaßen zusammenfassen könnte: »Was der Mensch sät, das wird er ernten. «
Etwas so Allgegenwärtiges und Einflussreiches wie die Weltwirtschaftskrise kann keinesfalls »reiner Zufall« gewesen sein. Für die Depression gab es einen Grund, denn nichts passiert ohne Grund. Im Großen und Ganzen lässt sich die Depression direkt auf die weltweit festzustellende Unsitte zurückführen, ernten zu wollen, ohne gesät zu haben.
Auch die Krise ist nicht mit einer Feldfrucht vergleichbar, die die Welt ernten muss, ohne sie gesät zu haben. Fatalerweise hat die Welt die falsche Saat ausgebracht . Jeder Bauer weiß, dass er nicht Disteln säen darf, wenn er Getreide ernten möchte. Mit dem Ausbruch des Weltkriegs begannen die Menschen, die Saat für qualitativ und quantitativ unzulängliche Leistungen auszubringen. Zu nehmen, ohne zu geben, war quasi zum Volkssport geworden. Dies sei allen gesagt, die ihre eigenen Leistungen zu Markte tragen. Sie sollen daraus lernen, dass wir es unserem eigenen Verhalten zuzuschreiben haben, was aus uns wird und wer wir sind. Gibt es in der Wirtschaft, der Finanzwelt und dem Verkehrswesen ein Prinzip von Ursache und Wirkung, dann gilt dasselbe Prinzip auch für den Einzelnen und seinen wirtschaftlichen Status.
WIE SIEHT IHR »QQE«-RATING AUS?
Die Grundlagen für den Erfolg bei der effektiven und dauerhaften Vermarktung eigener Leistungen sind damit klar umrissen. Wer diese Grundlagen nicht studiert, analysiert, versteht und anwendet, kann seine Leistungen nicht effektiv und dauerhaft an den Mann bringen. Jeder Mensch muss sich verkaufen können. Die Qualität und die Quantität der gebotenen Leistungen und die Einstellung , mit der sie erbracht werden, bestimmen in hohem Maße darüber, wie gut die Beschäftigung bezahlt wird und wie lange das Beschäftigungsverhältnis währt. Um eigene Leistungen wirkungsvoll zu vermarkten (also auf einem beständigen Markt, zu einem annehmbaren Preis und zu angenehmen Bedingungen), müssen Sie die »QQE«-Formel anwenden und befolgen. Sie besagt, dass die Qualität zuzüglich der Quantität zuzüglich der richtigen kooperativen Einstellung die idealen Voraussetzungen für die Vermarktung der eigenen Leistung schaffen. Verinnerlichen Sie diese Formel. Wenden Sie sie an, bis Sie Ihnen in Fleisch und Blut übergeht!
Lassen Sie uns die Formel genauer unter die Lupe nehmen, um sicherzugehen, dass wir sie richtig verstehen.
  1. Unter Qualität der Leistung ist zu verstehen, dass Sie die mit Ihrer Position zusammenhängenden Leistungen in jeder Hinsicht so effizient wie möglich erbringen und ständig um Effizienzsteigerung bemüht sind.
  1. Unter Quantität der Leistung ist zu verstehen, dass Sie sämtliche Leistungen, zu denen Sie in der Lage sind, gewohnheitsmäßig jederzeit so erbringen, dass das Leistungsvolumen mit zunehmender Kompetenz durch Praxis und Erfahrung steigt. Dabei liegt die Betonung auf dem Wort Gewohnheit.
  1. Unter der Einstellung , mit der die Leistung erbracht wird, ist zu verstehen, dass Sie sich gewohnheitsmäßig liebenswürdig und harmonisch verhalten, um sich die Kooperationsbereitschaft von Partnern und Kollegen zu sichern.
Um einen beständigen Markt für Ihre Leistungen zu gewährleisten, reichen hinlängliche Qualität und Quantität dieser Leistungen aber nicht aus. Ihr Verhalten beziehungsweise die Einstellung, mit der Sie Ihre Leistungen erbringen, ist ein entscheidender Faktor – sowohl für das Honorar, das Sie dafür erhalten, als auch für die Dauer der Beschäftigung.
Diesen Punkt hob Andrew Carnegie bei der Beschreibung der Faktoren, die bei der Vermarktung der eigenen Leistung zum Erfolg führen, ganz besonders hervor. Er betonte wieder und wieder die Notwendigkeit, sich harmonisch zu verhalten. Er machte deutlich, dass er niemanden längerfristig beschäftigen würde, ungeachtet der Quantität, der Effizienz oder der Qualität seiner Arbeit, der nicht im Geist der Harmonie arbeite. Carnegie legte großen Wert auf Umgänglichkeit. Um das zu beweisen, sorgte er dafür, dass viele, die diesem Standard entsprachen , sehr reich wurden. Wer das nicht tat, musste Platz machen für andere.
Angenehme Umgangsformen sind deshalb so wichtig, weil sie dazu beitragen, dass Leistungen mit der richtigen Einstellung erbracht werden. Hat jemand ein sympathisches Wesen und erbringt seine Leistungen im Geist der Harmonie, gleichen diese Vorzüge häufig Mängel bei Qualität und Quantität aus. Für gute Umgangsformen gibt es keinen wirklichen Ersatz.
DER SUBSTANZWERT IHRER LEISTUNGEN
Hängt Ihr Einkommen gänzlich von der Vermarktung Ihrer eigenen Leistung ab, sind Sie ebenso ein Verkäufer wie jemand, der Waren vertreibt. Im Grunde gelten für Sie genau dieselben Verhaltensregeln.
Dies ist hervorzuheben, weil die meisten Menschen, die von der Vermarktung eigener Leistungen leben, irrtümlich glauben, sie unterlägen nicht den Verhaltensregeln und Pflichten derjenigen, die Waren vermarkten.
Die neue Art der Vermarktung von Leistungen zwingt Arbeitgeber und Arbeitnehmer förmlich zu partnerschaftlichen Allianzen, in deren Rahmen beide Parteien die Belange eines Dritten berücksichtigen: der Gesellschaft, der sie dienen.
Die Tage der »Macher« sind vorüber. An ihre Stelle treten die »Geber«. In der Wirtschaft hat sich Hochdruck am Ende als wenig zielführend erwiesen. Stattdessen setzt sich ein Geschäftsgebaren durch, das ohne Druck auskommt.
Der eigentliche Substanzwert Ihres Intellekts lässt sich anhand der Höhe des Einkommens bestimmen, das Sie (für die Vermarktung Ihrer Leistungen) erzielen. Marktgerecht schätzen lässt er sich, indem Sie Ihr Jahreseinkommen mit 16 2/3 multiplizieren, da davon auszugehen ist, dass Ihr Jahreseinkommen 6 Prozent Ihres Substanzwerts darstellt. Geld wirft 6 Prozent pro Jahr ab. Und Geld ist nicht mehr wert als geistiges Kapitel – oft sogar erheblich weniger.
»Intellektuelle« Kompetenz stellt, wenn sie richtig vermarktet wird, ein weit gefragteres Kapital dar als das, was für den Warenhandel erforderlich ist, denn »geistiges Kapital« kann durch Wirtschaftskrisen keine dauerhaften Wertverluste erleiden. Ebenso wenig kann es gestohlen oder aufgebraucht werden. Hinzu kommt, dass das für Geschäfte erforderliche Geld nichts wert ist, solange es nicht mit effizientem »intellektuellem Kapitel« verknüpft wird.
DIE 30 HAUPTGRÜNDE FÜR FEHLSCHLÄGE – WIE VIELE DAVON STEHEN IHNEN IM WEG?
Die größten Tragödien im Leben ereignen sich, wenn ein Mensch etwas ernsthaft versucht und daran scheitert! Und das eigentlich Tragische daran ist, wie viele Menschen versagen und wie wenigen Erfolg beschieden ist.
Ich durfte mehrere Tausend Schicksale analysieren, die sich zu 98 Prozent als »gescheitert« bezeichnen ließen. Dieses Buch soll aber keine philosophische Abhandlung über richtig und falsch werden, denn das würde seinen Rahmen sprengen.
Meine Analyseergebnisse liefern dreißig Hauptgründe für Misserfolge und dreizehn wesentliche Grundsätze, auf deren Grundlage Menschen reich werden. Folgend werden die dreißig wichtigsten Gründe für Fehlschläge beschrieben. Haken Sie beim Lesen Punkt für Punkt ab, welche auf Sie zutreffen und zwischen Ihnen und Ihrem Erfolg stehen.
  1. Anlagebedingte Nachteile . Gegen einen niedrigen Intelligenzquotienten lässt sich wenig tun. Diese Philosophie liefert nur eine Möglichkeit, diese Schwäche auszugleichen – nämlich mithilfe des »Master Mind«-Prinzips. Das ist aber wohlgemerkt der einzige der dreißig Gründe für Misserfolg, der sich vom Einzelnen nicht problemlos selbst korrigieren lässt.
  1. Orientierungslosigkeit. Ohne klare Zielsetzung besteht keine Hoffnung auf Erfolg. Sie müssen ein konkretes Ziel vor Augen haben. 98 Prozent aller meiner Probanden hatten kein solches Ziel. Womöglich war das der Hauptgrund für ihr Scheitern.
  1. Kein Ehrgeiz . Menschen, denen es gleichgültig ist, ob sie im Leben über ein Mittelmaß hinauskommen, und die nicht bereit sind, die nötigen Opfer zu bringen, können wir wenig Hoffnung machen.
  1. Mangelnde Bildung . Dieses Handicap lässt sich vergleichsweise leicht beseitigen. Der Erfahrung nach sind die gebildetsten Menschen oft solche, die sich ihr Wissen selbst angeeignet haben. Zur Bildung gehört mehr als ein Hochschulabschluss. Gebildet ist jeder, der weiß, wie er im Leben bekommt, was er will, ohne dabei die Rechte anderer zu verletzen. Bildung besitzt nicht, wer über Wissen verfügt, sondern wer es effektiv und beständig anwendet. Bezahlt werden Menschen nicht nur für das, was sie wissen, sondern vor allem dafür, was sie mit ihrem Wissen anfangen.
  1. Fehlende Selbstdisziplin . Disziplin ist eine Frage der Selbstbeherrschung. Das heißt, man muss seine negativen Eigenschaften im Griff haben. Bevor Sie Ihr Umfeld kontrollieren können, müssen Sie in der Lage sein, sich selbst zu kontrollieren. Selbstbeherrschung ist die schwierigste Übung. Wer sich nicht steuern kann, der wird gesteuert. Beim Blick in den Spiegel sehen Sie oft Ihren besten Freund und Ihren größten Feind zugleich.
  1. Gesundheitliche Probleme . Wer nicht fit ist, kann keine Höchstleistungen bringen. Doch viele Ursachen für Beschwerden lassen sich kontrollieren und steuern. Dazu gehören vor allem:
a)
falsche Ernährung,
b)
negative Einstellung,
c)
übermäßige oder fehlgeleitete sexuelle Aktivitäten,
d)
mangelnde Bewegung,
e)
schlechte Sauerstoffversorgung durch falsches Atmen.
  1. Schwere Kindheit . »Früh übt sich …« Kriminelles Verhalten liegt oft in negativen Erlebnissen oder schlechten Einflüssen begründet, denen Menschen schon als Kind ausgesetzt waren.
  1. Aufschieberitis . Sie gehört zu den häufigsten Ursachen für persönliches Versagen. Morgen, morgen, nur nicht heute – mit dieser Einstellung verderben sich viele Menschen ihre Erfolgschancen. Die meisten bringen es im Leben deshalb zu nichts, weil sie »auf den richtigen Moment« warten. Tun Sie das nicht. Der »ideale Zeitpunkt« kommt nie. Packen Sie’s an und nutzen Sie die Möglichkeiten, die sich gerade bieten. Mit der Zeit werden sich neue Chancen eröffnen.
  1. Zu wenig Ausdauer . Die meisten von uns fangen dynamisch an, um dann stark nachzulassen. Außerdem neigt der Mensch dazu, beim ersten Anzeichen für Misserfolg die Flinte ins Korn zu werfen. Ausdauer ist unabdingbar. Wer bei der Stange bleibt, wird feststellen, dass der drohende Misserfolg seine Schrecken bald verliert. Mit Beharrlichkeit überstehen Sie jeden Rückschlag.
  1. Charakterschwäche . Wenig Erfolgsaussichten bestehen für Menschen, deren unangenehme Wesenszüge auf andere abstoßend wirken. Erfolg stellt sich ein durch praktizierte Macht, und Macht erlangt nur, wer mit anderen zusammenarbeitet. Ein schlechter Charakter steht der Zusammenarbeit entgegen.
  1. Unkontrollierter Sexualtrieb . Sexuelle Energie ist der wirkungsvollste Handlungsantrieb für den Menschen. Wegen ihrer starken emotionalen Wirkung muss sie gesteuert, umgelenkt und in andere Kanäle geleitet werden.
  1. Zügelloses Verlangen nach unverdientem Reichtum . Der Hang zum Glücksspiel treibt Millionen von Menschen in den Ruin. Das belegt eine Studie zum Börsencrash von 1929. Damals spekulierten Millionen von Menschen auf Kredit.
  1. Mangelnde Entschlossenheit . Erfolgreiche Menschen treffen ihre Entscheidungen prompt und halten (zumindest sehr lange) daran fest. Versager entscheiden sich – wenn überhaupt – nur sehr zögernd und ändern ihre Entscheidungen häufig und rasch. Unentschlossene Menschen sind häufig auch Zauderer. Das eine kommt selten ohne das andere. Befreien Sie sich von beiden Eigenschaften, bevor Sie endgültig in das Hamsterrad des Scheiterns geraten.
  1. Eine oder mehrere der sechs Grundängste . Diese Ängste werden an anderer Stelle noch genauer analysiert. Sie müssen überwunden werden, bevor Sie Ihre Leistungen effektiv an den Mann bringen können.
  1. Falscher Ehepartner . Das ist ein ausgesprochen häufiger Grund für Misserfolg. In einer Ehe leben Menschen sehr eng zusammen. Ist diese Beziehung nicht harmonisch, scheitert der Betroffene oft auch in anderen Bereichen. Außerdem erzeugt ein derartiger Fehlschlag Frust und macht unglücklich – was alle Anzeichen von Ehrgeiz im Keim erstickt.
  1. Übertriebene Vorsicht . Wer nie ein Risiko eingeht, muss sich meist mit dem zufriedengeben, was andere übriglassen. Zu viel Vorsicht ist ebenso abträglich wie zu wenig. Hüten Sie sich vor beiden Extremen. Das Leben steckt voller Risiken und Chancen.
  1. Falsche Geschäftspartner . Dies ist einer der Hauptgründe für geschäftlichen Misserfolg. Bei der Vermarktung ihrer eigenen Leistungen sollten Sie sich sorgfältig aussuchen, für wen Sie arbeiten: Ihr Arbeitgeber sollte Sie inspirieren und selbst intelligent und erfolgreich sein. Unser direktes Umfeld färbt immer auf uns ab. Wählen Sie daher einen Arbeitgeber, bei dem sich das auszahlt.
  1. Aberglaube und Vorurteile . Aberglaube ist eine Form der Angst – und ein Zeichen für Ignoranz. Erfolgsmenschen sind aufgeschlossen und haben vor nichts Angst.
  1. Falscher Beruf . Niemand kann in einem Beruf Erfolg haben, der ihm keinen Spaß macht. Das Allerwichtigste bei der Vermarktung der eigenen Leistung ist die Wahl eines Betätigungsfeldes, in dem man ganz und gar aufgehen kann.
  1. Verzettelung . Ein »Hansdampf in allen Gassen« ist in keiner Disziplin richtig gut. Konzentrieren Sie sich ganz auf ein konkretes Hauptziel.
  1. Verschwendungssucht . Wer zu locker mit Geld umgeht, kann nicht erfolgreich sein – vor allem, weil er ständig in der Angst vor der Armut lebt. Gewöhnen Sie sich an, immer einen bestimmten Prozentsatz Ihres Einkommens auf die Seite zu legen. Geld auf der Bank ist eine gute Voraussetzung für das nötige Selbstvertrauen, wenn Sie über die Vermarktung Ihrer Leistungen verhandeln. Ohne Geld müssen Sie nehmen, was Sie kriegen können – und auch noch dankbar dafür sein.
  1. Mangelnde Begeisterung . Ohne Enthusiasmus werden Sie niemanden überzeugen. Außerdem wirkt Begeisterung ansteckend, und wer sie – in Maßen – mitbringt, kommt bei anderen im Allgemeinen gut an.
  1. Intoleranz . Menschen, die auf irgendeinem Gebiet engstirnig sind, kommen selten nach oben. Intoleranz bedeutet, dass man nicht dazulernt. Die schädlichsten Formen der Intoleranz offenbaren sich in religiösen, herkunftsbezogenen und politischen Meinungsverschiedenheiten.
  1. Zügellosigkeit . Die schlimmsten Folgen hat sie im Zusammenhang mit Essen, Alkohol und Sex. Wer hier nicht Maß halten kann, hat keine Chance auf Erfolg.
  1. Mangelnde Teamfähigkeit . Aus diesem Grund verspielen mehr Menschen ihre Stellung und ihre großen Chancen im Leben als aus allen anderen Gründen zusammen. Dieses Defizit wird kein kluger Unternehmer oder Manager tolerieren.
  1. Unverdiente Machtstellung (betrifft berufsmäßige Söhne und Töchter und andere, die Vermögen erben und nicht selbst verdienen). Eine Machtposition, die man nicht selbst erlangt hat, ist oft die Ursache für Misserfolg. Schnelles Geld ist gefährlicher als Armut.
  1. Unehrlichkeit. Ehrlichkeit ist durch nichts zu ersetzen. Man kann gelegentlich zu einer Notlüge gezwungen sein, ohne dauerhaft Schaden zu nehmen. Wer aber vorsätzlich die Unwahrheit sagt, für den sieht es ganz schlecht aus. Er wird früher oder später von seinen Lügen eingeholt und für diese bezahlen müssen – in Form von Rufschädigung und vielleicht sogar mit dem Verlust seiner Freiheit.
  1. Geltungsbedürfnis und Eitelkeit . Diese Eigenschaften wirken auf andere wie Abwehrsignale. Sie sind absolute Erfolgskiller.
  1. Denkfaulheit . Die meisten Menschen sind zu gleichgültig und zu faul, um sich über Fakten zu informieren, die ihnen ermöglichen, klar zu denken. Sie richten sich lieber nach »Meinungen«, die auf Spekulationen oder vorschnellen Urteilen beruhen.
  1. Fehlendes Kapital . Wer in der Wirtschaft Fuß fassen will, scheitert häufig daran, dass sein Kapitalpolster nicht ausreicht, um durch eigene Fehler ausgelöste Schocks zu verkraften und durchzuhalten, bis ein Ruf aufgebaut ist.
  1. Hier können Sie – zusätzlich zu den gerade genannten dreißig Gründen – jeden Grund für Ihr persönliches Scheitern aufführen, der bisher noch nicht genannt wurde.
Die dreißig Hauptgründe für persönliches Versagen beschreiben die Lebenstragik fast aller Menschen, die mit einem Anlauf gescheitert sind. Suchen Sie sich jemanden, der Sie gut kennt und diese Liste mit Ihnen durchgeht, um festzustellen, wo Ihre persönlichen Risikofaktoren liegen. Sie können das auch alleine versuchen, doch die meisten Menschen betrachten sich nicht objektiv. Vielleicht gilt das ja auch für Sie.
Eine der ältesten Ermahnungen lautet: »Erkenne dich selbst.« Wer Waren erfolgreich an den Mann bringen möchte, muss wissen, was er verkauft. Das Gleiche gilt für die Vermarktung Ihrer eigenen Leistung. Sie sollten Ihre Schwächen kennen, um Sie entweder zu kompensieren oder gleich ganz zu beheben. Und Sie sollten Ihre Stärken kennen, um diese besonders herauszustreichen, wenn Sie sich gut verkaufen möchten. Selbsterkenntnis gewinnen Sie durch gründliche Analyse .
Wie fatal es ist, wenn man sich selbst nicht kennt, zeigt das Beispiel eines jungen Mannes, der sich beim Geschäftsführer eines bekannten Unternehmens um eine Stelle bewarb. Er machte einen sehr guten Eindruck, bis ihn der Manager nach seiner Gehaltserwartung fragte. Er erklärte, ihm schwebe keine feste Summe vor (kein konkretes Ziel ). Da sagte der Manager: »Na gut, dann arbeiten Sie doch eine Woche zur Probe, und danach bezahlen wir Ihnen, was Sie wert sind.«
»Das kann ich nicht akzeptieren«, entgegnete der Bewerber, »denn wo ich derzeit beschäftigt bin, verdiene ich mehr.«
Bevor Sie in Ihrer aktuellen Position um eine Gehaltserhöhung bitten oder sich um eine andere Stelle bewerben, sollten Sie unbedingt dafür sorgen, dass Sie mehr wert sind, als Sie derzeit verdienen.
Es ist eine Sache, mehr Geld zu verlangen – jeder würde gern mehr verdienen –, aber eine ganz andere, mehr wert zu sein. Viele meinen, dass ihnen so viel zusteht, wie sie brauchen. Doch die eigenen finanziellen Verpflichtungen oder Bedürfnisse haben nichts damit zu tun, was man wert ist. Ihr Wert bestimmt sich ganz und gar danach, welche nützlichen Dienste Sie selbst erbringen können oder inwieweit sie andere dazu veranlassen können, nützliche Dienste zu erbringen.
IHRE PERSÖNLICHE BESTANDSAUFNAHME – 28 FRAGEN, DIE SIE BEANTWORTEN SOLLTEN
Einmal im Jahr selbstkritisch Bilanz zu ziehen, ist unabdingbar, wenn Sie Ihre eigene Leistung effektiv vermarkten wollen. Außerdem sollte die jährliche Analyse auch die Beseitigung von Schwachstellen und den Ausbau Ihrer Stärken aufzeigen. Im Leben gibt es drei Möglichkeiten: vorankommen, stehen bleiben oder rückwärtsgehen. Ihr Ziel sollte natürlich sein voranzukommen. Ihre jährliche Selbstanalyse verrät Ihnen, ob und welche Fortschritte Sie erzielt haben. Sie offenbart aber auch, wenn Sie sich zurückentwickelt haben. Wenn Sie sich gut verkaufen wollen, müssen Sie sich – zumindest langsam – weiterentwickeln.
Bilanz ziehen sollten Sie am Ende jedes Jahres. Dann können Sie in Ihre guten Vorsätze fürs neue Jahr gleich die Verbesserungen aufnehmen, die Ihrer Analyse zufolge notwendig sind. Stellen Sie sich für diese Bestandsaufnahme die folgenden Fragen und überprüfen Sie die Antworten mithilfe von jemandem, der aufpasst, dass Sie sich dabei nicht in die eigene Tasche lügen.
FRAGEBOGEN ZUR SELBSTANALYSE FÜR IHRE PERSÖNLICHE BESTANDSAUFNAHME
  1. Habe ich das Ziel erreicht, das ich mir selbst für dieses Jahr gesetzt hatte? (Sie sollten mit einem konkreten Jahresziel arbeiten, das Sie als Teil Ihres Hauptlebensziels erreichen wollen.)
  1. Habe ich meine persönliche Bestleistung gebracht oder hätte ich mehr leisten können?
  1. Habe ich so viel geleistet, wie mir möglich war?
  1. Habe ich mich stets teamorientiert und kooperativ verhalten?
  1. Habe ich Dinge auf die lange Bank geschoben und dadurch meine Effizienz verringert? Wenn ja, in welchem Maße?
  1. Habe ich mich charakterlich weiterentwickelt, und wenn ja, wie?
  1. Habe ich meine Pläne beharrlich verfolgt, bis sie realisiert waren?
  1. Habe ich stets prompte, klare Entscheidungen getroffen?
  1. Habe ich zugelassen, dass eine oder mehrere der sechs Grundängste meine Effizienz beeinträchtigen?
  1. War ich »zu vorsichtig« oder »nicht vorsichtig genug«?
  1. War meine Beziehung zu meinen Partnern am Arbeitsplatz angenehm oder belastet? Wenn sie belastet war, war das ganz oder teilweise mein Fehler?
  1. Habe ich Energie verschwendet, weil ich nicht richtig bei der Sache war?
  1. War ich in jeder Hinsicht aufgeschlossen und tolerant?
  1. In welcher Hinsicht habe ich meine Leistungsfähigkeit verbessert?
  1. War ich in meinem Verhalten in irgendeiner Form zügellos?
  1. Habe ich offen oder insgeheim irgendeine Form von Geltungsbedürfnis an den Tag gelegt?
  1. Hat mir mein Verhalten gegenüber meinen Partnern am Arbeitsplatz deren Respekt eingetragen?
  1. Habe ich mir intuitiv Meinungen gebildet und Entscheidungen getroffen oder nach gründlicher Analyse und Überlegung?
  1. Habe ich mit meiner Zeit, meinen Ausgaben und meinen Einnahmen gut gehaushaltet, und habe ich meine Budgets konservativ festgelegt?
  1. Wie viel Zeit habe ich unrentablen Aktivitäten gewidmet und hätte sie sinnvoller nutzen können?
  1. Wie kann ich mit meiner Zeit anders wirtschaften und meine Gewohnheiten verändern, damit ich im kommenden Jahr effizienter arbeite?
  1. Habe ich irgendwann gegen mein Gewissen gehandelt?
  1. Inwiefern habe ich mehr und bessere Leistungen erbracht, als auf meiner Gehaltsstufe zu erwarten?
  1. Habe ich irgendjemanden unfair behandelt? Wenn ja, wie?
  1. Hätte ich mich für meine Leistungen im zurückliegenden Jahr honorieren müssen, wäre das für mich ein gutes Geschäft gewesen?
  1. Habe ich den richtigen Beruf ergriffen? Wenn nicht, warum nicht?
  1. War mein Arbeitgeber mit meinen Leistungen zufrieden? Wenn nicht, warum nicht?
  1. Wie gut habe ich die grundlegenden Erfolgsprinzipien umgesetzt? (Stufen Sie sich dabei offen und ehrlich ein, und lassen Sie Ihre Bewertung durch jemanden überprüfen, der den Mut hat, das korrekt zu tun.)
Wenn Sie die in diesem Kapitel vermittelten Informationen gelesen und verinnerlicht haben, sind Sie bereit, einen praktischen Plan zur Vermarktung Ihrer eigenen Leistung aufzustellen. In diesem Kapitel werden alle Grundsätze ausführlich beschrieben, die dazu notwendig sind, einschließlich der wichtigsten Führungsattribute, der häufigsten Ursachen für Führungsversagen, einer Beschreibung der Bereiche, in denen Aussichten auf Führungspositionen bestehen, sowie der Hauptgründe für Misserfolg in allen Lebenslagen und der wichtigsten Fragen zur Selbstanalyse.
Diese umfassende und detaillierte Darstellung genauer Informationen brauchen alle, die beim Aufbau eines Vermögens mit der Vermarktung ihrer eigenen Leistung beginnen müssen. Wer bereits ein Vermögen verloren hat oder erst anfängt, Geld zu verdienen, kann als einzige Gegenleistung nur seine Dienste in die Waagschale werfen. Deshalb ist es so wichtig, über alle praktischen Informationen zu verfügen, die notwendig sind, um diese Dienste möglichst vorteilhaft an den Mann zu bringen.
Die in diesem Kapitel enthaltenen Informationen sind besonders wertvoll für alle, die es in irgendeinem Beruf zu einer Führungsstellung bringen möchten. Besonders nützlich sind sie für diejenigen, die ihre Dienste als Führungskräfte in Wirtschaft oder Industrie vermarkten möchten.
Um Ihre persönliche Leistung optimal zu vermarkten, sollten Sie die hier vermittelten Informationen vollständig verinnerlichen und verstehen. Das steigert nicht nur Ihre analytische Kompetenz, sondern Sie können auch andere besser beurteilen. Für Personalleiter, Manager in der Stellenvermittlung und andere Führungskräfte, die mit der Auswahl von Mitarbeitern oder mit der Aufrechterhaltung effizienter Organisationen betraut sind, sind diese Informationen unschätzbar.
Sollten Sie den Wahrheitsgehalt dieser Aussage bezweifeln, können Sie ihn gerne überprüfen, indem Sie die 28 Fragen zur Selbstanalyse schriftlich beantworten. Das könnte nicht nur sehr aufschlussreich sein, sondern sich für Sie obendrein auszahlen – übrigens auch, wenn Sie keine Zweifel hatten
WO UND WIE SIE CHANCEN AUF DAS GROSSE GELD FINDEN
Nach unserer Analyse der Grundsätze, durch die Sie zu Geld kommen können, stellt sich automatisch die Frage: »Wo findet man günstige Gelegenheiten, diese Grundsätze anzuwenden?« Also gut, lassen Sie uns Bilanz ziehen und sehen, was die Vereinigten Staaten von Amerika einem Menschen zu bieten haben, der sich ein kleines oder auch größeres Vermögen aufbauen möchte.
Eingangs sollten wir uns alle vor Augen halten, dass wir in einem Land leben, in dem jeder rechtschaffene Bürger eine Meinungs- und Handlungsfreiheit genießt wie sonst kaum irgendwo auf der Welt . Die wenigsten von uns machen sich bewusst, welche Vorteile diese Freiheit mit sich bringt, und stellen unsere unbegrenzte Freiheit nie der eingeschränkten Freiheit gegenüber, die in anderen Ländern herrscht.
Hier haben wir Meinungsfreiheit, Freiheit in der Wahl und der Nutzung des Bildungswesens, Religionsfreiheit, politische Freiheit, unternehmerische Freiheit, Freiheit bei der Berufswahl und die Freiheit, ungehindert so viel Geld zu verdienen, wie wir können, freie Wahl des Wohnorts, Freiheit bei der Wahl unseres Ehepartners, Freiheit durch Chancengleichheit für alle Rassen, Reisefreiheit von einem Staat in den anderen, Freiheit bei der Wahl unserer Nahrungsmittel und die Freiheit, jede Position anzustreben, die wir uns zum Ziel gesetzt haben, selbst das Amt des US-Präsidenten.
Uns stehen noch weitere Freiheiten offen, doch dieser Abriss gibt einen Überblick über die allerwichtigsten, die uns besonders aussichtsreiche Chancen eröffnen. Dieser Freiheitsvorteil ist umso bedeutsamer, als die Vereinigten Staaten das einzige Land sind, das jedem Bürger, ob dort geboren oder eingebürgert, so umfassende, vielfältige Freiheiten bietet.
Nun wollen wir kurz rekapitulieren, welche Segnungen unsere große Freiheit für uns birgt. Betrachten wir die amerikanische Durchschnittsfamilie (also eine Familie mit durchschnittlichem Einkommen) und fassen wir die jedem Familienmitglied in diesem Land der unbegrenzten Möglichkeiten zur Verfügung stehenden Vorteile zusammen!
  1. Nahrung . Neben der Meinungs- und Handlungsfreiheit kommen gleich Nahrung, Kleidung und Unterkunft als drei Grundbedürfnisse des Lebens.
Aufgrund unserer universellen Freiheit hat die amerikanische Durchschnittsfamilie vor ihrer Haustür die größte Auswahl an Nahrungsmitteln weltweit – und das zu erschwinglichen Preisen.
Eine zweiköpfige Familie, die in der Nähe des Times Square direkt in New York City lebt, also weit entfernt von den Orten, an denen Nahrungsmittel produziert werden, stellte die genauen Kosten eines einfachen Frühstücks zusammen – mit folgendem erstaunlichen Ergebnis:
Nahrungsmittel:
Kosten auf dem Frühstückstisch:
Grapefruitsaft (aus Florida)
02
Frühstückszerealien (Farm in Kansas)
02
Tee (aus China)
02
Bananen (aus Südamerika)
2,5
Toastbrot (Farm in Kansas)
01
Frische Landeier (aus Utah)
07
Zucker (aus Kuba oder Utah)
0,5
Butter und Sahne (aus Neuengland)
03
Gesamtbetrag
20
Es ist nicht sehr schwer, in einem Land an Nahrungsmittel zu kommen, in dem zwei Menschen für je 10 Cent alles frühstücken können, was ihr Herz begehrt. Die Zutaten für dieses einfache Frühstück kommen wohlgemerkt wie durch Zauberei aus China, Südamerika, Utah, Kansas und den Neuenglandstaaten und werden verzehrfertig im Zentrum der bevölkerungsreichsten Stadt Amerikas zu Kosten auf dem Frühstückstisch serviert, die auch der einfachste Arbeiter problemlos tragen kann. In den Kosten sind übrigens sämtliche Bundes-, Staats- und kommunale Steuern enthalten! (Ein Umstand, den die Politiker unerwähnt ließen, als sie die Wähler aufforderten, ihre Gegner aus dem Amt zu werfen, weil die Menschen zu Tode besteuert würden.)
  1. Unterkunft . Diese Familie lebt in einer Wohnung mit vielen Annehmlichkeiten. Sie wird mit Dampf beheizt, elektrisch beleuchtet, hat einen Gasanschluss für den Herd, und das alles für 65 Dollar im Monat. In einer kleineren Stadt oder einer nicht so dicht besiedelten Gegend von New York City wäre dieselbe Wohnung schon für nur 20 Dollar im Monat zu haben. Ihr Frühstückstoast aus der Liste wurde in einem elektrischen Toaster zubereitet, der nur ein paar Dollar kostet, die Wohnung wird mit einem elektrischen Staubsauger gereinigt. In der Küche und im Badezimmer steht zu jeder Tages- und Nachtzeit Warm- und Kaltwasser zur Verfügung. Das Essen wird in einem strombetriebenen Kühlschrank aufbewahrt. Die Dame des Hauses lockt sich die Haare, wäscht und bügelt die Wäsche mit praktischen Elektrogeräten, die mit Strom aus der Steckdose betrieben werden. Ihr Mann rasiert sich mit einem elektrischen Rasierapparat, und die beiden können sich auf Wunsch rund um die Uhr kostenlos Unterhaltung aus aller Welt ins Haus holen, indem sie einfach ihr Radio einschalten. Die Wohnung bietet noch andere Annehmlichkeiten, doch die vorstehende Aufstellung vermittelt eine gute Vorstellung davon, wie sich die Freiheit, die wir in Amerika genießen, konkret auswirkt. (Und hierbei handelt es sich weder um politische noch um wirtschaftliche Propaganda.)
  1. Bekleidung . In den Vereinigten Staaten kann sich eine Frau mit durchschnittlichen Ansprüchen überall problemlos für unter 200 Dollar pro Jahr einkleiden, und der Durchschnittsmann ebenfalls – oder sogar noch günstiger .
Hier wurde nur auf die drei Grundbedürfnisse Nahrung, Kleidung und Unterkunft eingegangen. Der durchschnittliche US-Bürger kommt aber im Gegenzug für überschaubare Anstrengungen (von nicht mehr als acht Stunden Arbeit pro Tag) noch in den Genuss weiterer Privilegien und Vorteile. Dazu gehört das Privileg des Autofahrens. Zu geringen Kosten kann er kommen und gehen, wann und wohin er will.
Der Durchschnittsamerikaner verfügt des Weiteren über eine Eigentumssicherheit, wie sie kein anderes Land der Welt bietet. Geld, das er nicht braucht, kann er zur Bank bringen und sich darauf verlassen, dass es vom Staat geschützt und ihm zurückgezahlt wird, wenn die Bank pleitegeht. Möchte ein US-Bürger von einem Bundesstaat in einen anderen reisen, braucht er weder einen Pass noch irgendeine Genehmigung. Er kann kommen und gehen, wie es ihm gefällt. Dabei kann er mit dem Zug, einem Privatfahrzeug, einem Bus oder per Flugzeug oder Schiff reisen – je nach seinem Geldbeutel. In Deutschland, Russland, Italien und den meisten anderen Ländern in Europa und weiter im Osten können die Menschen nicht so frei und so kostengünstig reisen.
DAS »WUNDER«, DAS DIESE SEGNUNGEN ERMÖGLICHTE
Politiker berufen sich oft auf die Freiheit Amerikas, wenn sie auf Stimmenfang sind. Sie nehmen sich jedoch selten die Zeit oder machen sich die Mühe, zu analysieren, woher diese »Freiheit« kommt oder wie sie aussieht. Ich bin diesbezüglich objektiv und kann daher ohne Hintergedanken ehrlich prüfen, was es mit dem geheimnisvollen, abstrakten und höchst missverständlichen »Etwas« auf sich hat, das jedem US-Bürger mehr Vorteile, mehr Chancen, reich zu werden, und mehr Freiheiten jedweder Art bietet als in jedem anderen Land.
Ich habe das Recht, der Quelle und dem Wesen dieser unsichtbaren Kraft nachzuspüren, weil ich nun schon seit über 25 Jahren viele Menschen kenne, die sich dieser Kraft bedienen und die mittlerweile dafür verantwortlich sind, sie zu erhalten. Bei diesem geheimnisvollen Wohltäter der Menschheit handelt es sich um das Kapital.
Unter Kapital ist nicht nur Geld zu verstehen, sondern vor allem gut organisierte Gruppen intelligenter Menschen, die sich überlegen, wie sie Geld effizient zum Wohle der Gesellschaft und zum eigenen Gewinn einsetzen.
Zu diesen Gruppen zählen Wissenschaftler, Lehrer und Professoren, Chemiker, Erfinder, Wirtschaftsanalysten, Verleger, Verkehrsexperten, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte, Ärzte und Männer und Frauen mit hochspezialisiertem Fachwissen aus allen Bereichen der Industrie und Wirtschaft. Sie stoßen als Pioniere mit Experimenten bahnbrechend auf neue Betätigungsfelder vor. Sie unterstützen Hochschulen, Krankenhäuser und das öffentliche Schulsystem, sie bauen gute Straßen, bringen Zeitungen heraus, tragen den Löwenanteil der Staatskosten und nehmen sich all der vielen Dinge an, die die Menschheit voranbringen. Kurz, die Kapitalisten sind das Gehirn der Zivilisation, denn sie liefern den Unterbau für Bildung, Aufklärung und menschlichen Fortschritt.
Geld ohne Grips ist stets gefährlich. Doch richtig eingesetzt, ist Geld die wichtigste Voraussetzung für Zivilisation. Das oben beschriebene einfache Frühstück hätte der New Yorker Familie nicht für 10 Cent pro Kopf oder zu irgendeinem anderen Preis serviert werden können, wenn organisiertes Kapital nicht für die nötigen Geräte, Schiffe, Eisenbahnen und die Heerscharen qualifizierter Menschen gesorgt hätte, um sie zu bedienen.
Einen vagen Eindruck von der Bedeutung des organisierten Kapitals bekommen Sie, wenn Sie sich vorstellen, Sie müssten das beschriebene Frühstück für die New Yorker Familie ohne Einsatz von Kapital auf den Tisch bringen.
Den Tee müssten Sie aus China oder Indien holen, beides ferne Länder. Selbst für den besten Schwimmer wäre das eine ziemlich strapaziöse Hin- und Rückreise. Dabei hätten Sie aber noch ein ganz anderes Problem: Womit würden Sie den Tee bezahlen, selbst wenn Sie physisch in der Lage wären, die Weltmeere zu durchschwimmen?
Um den Zucker zu beschaffen, müssten Sie entweder wieder in See stechen, diesmal nach Kuba, oder einen langen Marsch zu den Zuckerrübenfeldern in Utah auf sich nehmen. Trotzdem kämen Sie vielleicht mit leeren Händen zurück, denn um Zucker zu produzieren, sind systematische Anstrengungen und Geld erforderlich – von den Voraussetzungen für die Raffinerie, den Transport und die Lieferung an Frühstückstische überall in den USA ganz zu schweigen.
Die Eier hätten Sie sicherlich auf einem Bauernhof in der Nähe von New York auftreiben können, doch um zwei Gläser Grapefruitsaft zu pressen, müssten Sie bis nach Florida und zurück laufen.
Dann stünde Ihnen noch ein weiter Weg nach Kansas oder in einen der anderen Bundesstaaten bevor, in denen Weizen angebaut wird, um die vier Scheiben Weißbrot auf den Tisch zu bringen. Auf die Frühstückszerealien schließlich müssten Sie ganz verzichten, denn ohne den Einsatz eines Unternehmens mit geschulten Mitarbeitern und geeigneten Maschinen wären sie nicht zu bekommen – und all das erfordert Kapital.
Zur Erholung könnten Sie sich dann wieder in die Fluten stürzen und nach Südamerika schwimmen, um dort ein paar Bananen zu pflücken. Nach Ihrer Rückkehr müssten Sie nur noch zum nächsten Milchbauernhof laufen und ein bisschen Butter und Sahne besorgen. Dann könnte sich die New Yorker Familie an den Tisch setzen und ihr Frühstück genießen – und Sie könnten für Ihre Mühe 10 Cent pro Nase verlangen . Klingt ziemlich absurd, oder? Aber nur so könnten diese einfachen Nahrungsmittel nach New York geliefert werden, wenn wir das kapitalistische System nicht hätten.
Die Summen für den Bau und die Wartung der Eisenbahnen und Dampfer, die zur Lieferung des alltäglichen Frühstücks eingesetzt werden, sind unvorstellbar hoch. Sie betragen Hunderte Millionen Dollar, von den zahllosen spezialisierten Mitarbeitern auf den Schiffen und in den Zügen ganz zu schweigen. Doch das Transportwesen ist nur ein Teil der Anforderungen der modernen Zivilisation im kapitalistischen Amerika. Bevor man etwas transportieren kann, muss es erst einmal angebaut, hergestellt oder für den Markt vorbereitet werden. Dafür werden weitere Millionen Dollar für Geräte, Maschinen, Verpackung, Marketing und die Löhne und Gehälter von Millionen von Menschen benötigt.
Dampfer und Eisenbahnen wachsen nicht aus dem Boden und fahren nicht von allein. Sie sind die Antwort auf den Ruf der Zivilisation, zustande gekommen durch die Arbeit und den Einfallsreichtum und die Organisationsfähigkeit von Menschen mit Fantasie, Glauben, Begeisterung, Entschlussfreudigkeit und Ausdauer! Diese Menschen werden auch als Kapitalisten bezeichnet. Sie sind motiviert von dem Wunsch, zu bauen, zu konstruieren, zu schaffen, nützliche Dienste zu leisten, Gewinne zu erzielen und reich zu werden. Und weil sie Leistungen erbringen, ohne die es keine Zivilisation gäbe, eröffnet sich ihnen die Chance, selbst reich zu werden.
Der Klarheit und Verständlichkeit halber sei gesagt, dass diese Kapitalisten dieselben Menschen sind, die in Sonntagsreden vorkommen. Es sind dieselben Menschen, die Radikale, Radaubrüder, doppelzüngige Politiker und intrigante Gewerkschafter meinen, wenn sie vom »Raubtierkapitalismus« oder von der »Wall Street« sprechen.
Ich plädiere hier keinesfalls für oder gegen bestimmte Gruppen oder Wirtschaftssysteme. Und ich versuche nicht, Tarifverhandlungen zu verurteilen, wenn ich von »intriganten Gewerkschaftern« spreche – ebenso wenig wie ich allen als Kapitalisten bekannten Menschen einen Freibrief ausstelle.
Dieses Buch soll – und diesem Anliegen habe ich mich hingebungsvoll über 25 Jahre lang gewidmet – allen, die es wissen wollen, die verlässlichste Philosophie an die Hand geben, mit der jeder Mensch so reich werden kann, wie er möchte.
Die wirtschaftlichen Vorzüge des kapitalistischen Systems habe ich hier aus zwei Gründen analysiert:
  1. Damit alle, die reich werden wollen, erkennen, welches System alles Streben nach viel oder wenig Geld steuert, und sich darauf einstellen können, und
  1. um die Kehrseite des Bildes zu präsentieren, das Politiker und Demagogen zeichnen, die die angesprochenen Themen gezielt verunglimpfen, indem sie von organisiertem Kapital sprechen, als wäre es giftig.
Unser Land ist ein kapitalistisches Land. Es hat sich durch den Einsatz von Kapital entwickelt, und wer die Segnungen der Freiheit und der vielen Möglichkeiten für sich in Anspruch nehmen und hier reich werden möchte, der sollte wissen, dass das nur möglich ist, weil organisiertes Kapital die Voraussetzungen dafür schuf. Seit über 20 Jahren ist es unter Radikalen, opportunistischen Politikern, Gaunern, korrupten Gewerkschaftsführern und gelegentlich auch religiösen Vorrednern zur Mode und zum zunehmenden Zeitvertreib geworden, auf die »Wall Street, die Spekulanten und die großen Konzerne« zu schimpfen.
Diese Praxis hat dermaßen überhandgenommen, dass wir während der Wirtschaftskrise ungläubig beobachten konnten, wie sich hochrangige Regierungsvertreter mit fragwürdigen Politikern und Gewerkschaftsführern solidarisierten, die offen das erklärte Ziel verfolgen, das System zu demontieren, das das industrialisierte Amerika zum reichsten Land der Welt gemacht hatte. Dieser Trend war so breit und so gut organisiert, dass er länger anhielt als die schlimmste Depression, die Amerika je erlebt hatte. Er kostete Millionen Menschen ihre Jobs, weil diese Jobs ein untrennbarer Bestandteil des industriellen und kapitalistischen Systems waren, das das Rückgrat unserer Nation bildet.
Während dieser ungewöhnlichen Allianz zwischen Regierungsvertretern und opportunistischen Zeitgenossen, die davon zu profitieren hofften, das amerikanische Industriesystem zum Abschuss freizugeben, schlug sich ein bestimmter Typus von Gewerkschaftern auf die Seite solcher Politiker und bot an, Wählerstimmen zu liefern als Gegenleistung für Gesetze, die zulassen sollten, dass der Industrie durch organisierte zahlenmäßige Überlegenheit Geld weggenommen werden sollte, anstatt anständige Arbeit auch anständig zu bezahlen, was die bessere Methode gewesen wäre.
Immer noch versuchen Millionen von Menschen im ganzen Land geflissentlich, sich möglichst ohne Gegenleistung zu bereichern. Manche engagieren sich in Gewerkschaften und fordern dort kürzere Arbeitszeiten bei höheren Löhnen! Andere arbeiten gar nicht – sie schreien nach staatlicher Unterstützung und bekommen Sie auch. Wie ihre Vorstellung von ihren Freiheitsrechten aussieht, wurde in New York deutlich, wo sich eine Gruppe von Sozialleistungsempfängern erbittert bei der Post beschwerte, weil sie um 7:30 Uhr vom Postboten aus dem Schlaf gerissen wurden, der die Sozialhilfeschecks brachte. Sie forderten, die Zustellzeit solle auf 10 Uhr verschoben werden.
Gehören Sie auch zu denjenigen, die der Ansicht sind, dass Menschen allein dadurch reich werden können, dass sie sich zusammenschließen und mehr Geld für weniger Leistung fordern? Die staatliche Unterstützung verlangen, aber morgens nicht vom Geldzusteller belästigt werden möchten? Die Politikern ihre Stimmen versprechen, damit diese Gesetze verabschieden, die die Plünderung der Staatskasse zulassen? Dann steht es Ihnen frei, so zu denken, und Sie können sicher sein, dass Sie deshalb niemand behelligen wird, denn dies ist ein freies Land, in dem jeder denken darf, was er möchte, in dem fast jeder leben kann, ohne sich dafür besonders anzustrengen, und in dem viele sogar ganz gut leben können, ohne irgendetwas dafür zu tun.
Sie sollten aber die ganze Wahrheit über diese Freiheit kennen, mit der sich so viele Menschen brüsten, und die so wenige verstehen: Sie mag noch so groß sein, noch so weit reichen und noch so viele Privilegien gewähren – eines kann und wird sie nicht: Sie reich machen, ohne dass Sie etwas dafür tun müssen.
Es gibt aber eine zuverlässige Methode, zu verdientem Wohlstand zu gelangen – nämlich, indem man sich nützlich macht. Es hat noch nie ein System gegeben, in dem Menschen allein durch zahlenmäßige Überlegenheit rechtmäßig reich werden konnten, oder ohne eine entsprechende Gegenleistung in der einen oder anderen Form. Es gibt da so einen Grundsatz, nämlich das Gesetz der Wirtschaft! Und das ist mehr als nur graue Theorie. Es ist vielmehr ein Gesetz, dem sich niemand entziehen kann.
Prägen Sie sich dieses Gesetz gut ein, denn es ist weitaus mächtiger als alle Politiker und politischen Apparate. Es steht auch nicht unter der Kontrolle der Gewerkschaften. Es lässt sich weder von gewissenlosen Geschäftemachern noch von selbst ernannten Leitfiguren beliebiger Couleur ins Wanken bringen, beeinflussen oder korrumpieren. Mehr noch, es sieht alles und verfügt über ein vollkommenes Buchhaltungssystem, in dem alle Transaktionen jedes Menschen erfasst werden, der versucht, zu nehmen, ohne zu geben. Früher oder später tauchen dann seine Buchprüfer auf, gehen die Konten aller Menschen durch, der Großen wie der Kleinen, und fordern Rechenschaft.
»Die Wall Street, die großen Konzerne oder der Raubtierkapitalismus« oder wie sie das System auch nennen möchten, das uns die amerikanische Freiheit beschert hat, es steht für eine Gruppe von Menschen, die dieses mächtige Gesetz der Wirtschaft verstehen, respektieren und sich danach richten. Ihr finanzielles Überleben hängt davon ab.
Die meisten US-Bürger finden ihr Land, sein kapitalistisches System und alles, was dazu gehört, gut. Ich muss sagen, dass ich kein Land kenne, das mehr Möglichkeiten bietet, zu Geld zu kommen. Ihren Aktivitäten nach zu urteilen gibt es in diesem Land ein paar Menschen, denen das nicht gefällt. Das ist natürlich ihr gutes Recht. Wenn ihnen dieses Land, sein kapitalistisches System und seine unbegrenzten Möglichkeiten nicht zusagen, dann können sie jederzeit auswandern. Es gibt immer andere Länder wie Deutschland, Russland oder Italien, in denen man sein Glück versuchen kann, frei zu sein und reich zu werden – vorausgesetzt, man ist nicht so anspruchsvoll.
Amerika bietet jede Freiheit und alle Chancen, reich zu werden, die ein ehrlicher Mensch benötigt. Wer auf die Jagd geht, sucht sich ein Revier, in dem es viel Wild gibt. Dieselbe Regel sollte logischerweise auch für die Jagd nach Reichtum gelten .
Wenn Sie reich werden möchten, sollten Sie keinesfalls hinwegsehen über die Möglichkeiten, die ein Land bietet, dessen Bürger so reich sind, dass Frauen allein über 200 Millionen Dollar im Jahr für Lippenstift, Rouge und Kosmetik ausgeben können. Wenn Sie also reich werden wollen, sollten Sie es sich zweimal überlegen, bevor Sie daran denken, das kapitalistische System eines Landes zu demontieren, dessen Bürger jedes Jahr über 50 Millionen Dollar für Grußkarten ausgeben, mit denen sie zum Ausdruck bringen, wie sehr sie ihre Freiheit schätzen!
Wer Geld verdienen möchte, der sollte ein Land auf der Rechnung haben, in dem jährlich Hunderte Millionen Dollar für Zigaretten ausgegeben werden. Das Gros der Umsätze fließt übrigens an nur vier große Unternehmen, die das Land mit diesem nationalen Symbol für »Unbekümmertheit« und »Gelassenheit« versorgen. Wer reich werden möchte, sollte sich unbedingt näher mit einem Land befassen, dessen Bürger mehr als 15 Millionen Dollar im Jahr für das Privileg ausgeben, sich Filme anzuschauen – und noch ein paar Millionen mehr für Alkohol, Drogen und weniger berauschende Erfrischungsgetränke und Blubberwässerchen. Sich vorschnell von einem Land abzuwenden, dessen Bürger ganz bewusst und sogar bereitwillig jedes Jahr Millionen von Dollars lockermachen für Football, Baseball und andere Wettkämpfe, wäre ein Fehler. Bleiben Sie daher lieber in einem Land, dessen Einwohner über eine Million Dollar im Jahr für Kaugummi ausgeben, und eine weitere Million für Sicherheitsklingen zum Rasieren.
Vergessen Sie nicht: Das ist erst der Anfang aller verfügbaren Quellen zum Aufbau eines Vermögens. Viele der Luxusgüter und Artikel, die niemand zum Leben braucht, wurden noch gar nicht angesprochen. Bedenken Sie, dass das Geschäft mit der Herstellung, dem Transport und der Vermarktung dieser paar Artikel Millionen Menschen eine Festanstellung verschafft, die für ihre Leistungen jeden Monat Millionen von Dollar erhalten und diese nach Gutdünken für Luxusgüter und Artikel des täglichen Bedarfs ausgeben .
Bedenken Sie auch, dass all diesem Handel mit Waren und Dienstleistungen eine Fülle von Möglichkeiten zugrunde liegt, reich zu werden. Und unsere amerikanische Freiheit unterstützt Sie dabei. Nichts und niemand kann Sie davon abhalten, sich in einem beliebigen Teilbereich der zum Betreiben solcher Geschäfte nötigen Aktivitäten zu betätigen. Wer über besondere Fähigkeiten, Qualifikationen oder Erfahrungen verfügt, kann steinreich werden. Wer nicht ganz so reich gesegnet ist, kann ein kleineres Vermögen aufbauen. Und jeder kann mit überschaubarem Arbeitsaufwand seinen Lebensunterhalt verdienen.
So sieht es aus!
Ihnen stehen alle Möglichkeiten offen. Treten Sie vor, treffen Sie Ihre Auswahl, fassen Sie einen Plan, setzen Sie ihn um und verfolgen Sie diesen beharrlich. Alles Übrige überlassen Sie getrost dem »kapitalistischen« Amerika. Und auf eines können Sie sich verlassen: Das kapitalistische Amerika sorgt dafür, dass jeder die Möglichkeit hat, sich nützlich zu machen und entsprechend zu verdienen .
Dieses Recht gesteht das »System« jedem zu. Es verspricht aber keinen Gewinn ohne Gegenleistung – und das kann es auch nicht, denn es unterliegt selbst dem unerbittlichen Gesetz der Wirtschaft, das ein Nehmen ohne zu geben nicht vorsieht – schon gar nicht auf Dauer.
Das Gesetz der Wirtschaft ist ein Naturgesetz. Es gibt kein oberstes Gericht, an das sich wenden kann, wer dagegen verstoßen hat. Das Gesetz trägt die Strafe für seine Verletzung in sich – und auch die angemessene Belohnung für seine Beachtung, ohne jedes menschliche oder potenzielle menschliche Zutun. Das Gesetz gilt unwiderruflich. Es ist so unverrückbar wie die Sterne am Himmel und untersteht demselben System, das auch die Sterne kontrolliert.
Kann man sich weigern, sich nach dem Gesetz der Wirtschaft zu richten? Natürlich! Dies ist ein freies Land, in dem alle Menschen mit gleichen Rechten geboren werden, einschließlich des Rechts, das Gesetz der Wirtschaft zu missachten.
Was dann passiert? Nun, zunächst gar nichts – bis sich eine größere Zahl von Menschen mit dem erklärten Ziel zusammenschließt, das Gesetz zu ignorieren und sich gewaltsam zu nehmen, was sie wollen. Dann erscheint der Diktator auf der Bildfläche, mit gut organisierten Todeskommandos und Maschinengewehren!
Dieses Stadium haben wir in Amerika noch nicht erreicht! Wir haben aber genug darüber gehört, wie das System funktioniert. Mit etwas Glück werden uns persönliche Erfahrungen mit einer so schrecklichen Realität erspart bleiben. Zweifellos leben wir lieber weiter mit unserer Redefreiheit, Handlungsfreiheit und der Freiheit, uns als Gegenleistung für Reichtum nützlich zu machen. Die Praxis von Regierungsvertretern, Wählern im Gegenzug für ihre Stimmen das Recht zu gewähren, in die Staatskasse zu greifen, führt mitunter zu Wahlerfolgen, doch wie die Nacht auf den Tag, so folgt am Ende die Abrechnung. Und dann muss jeder missbräuchlich verwendete Cent mit Zins und Zinseszins zurückgezahlt werden – wenn nicht von denjenigen, die selbst zugegriffen haben, dann von ihren Kindern und Kindeskindern, »bis in die dritte und vierte Generation«. Die Schuldenlast ist unvermeidlich.
Die Menschen können sich organisieren, um die Löhne nach oben und die Arbeitsstunden nach unten zu drücken, und das tun sie auch – bis zu einer gewissen Grenze. An diesem Punkt greift das Gesetz der Wirtschaft, und dann sind Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen die Dummen. In den sechs Jahren von 1929 bis 1935 erlebten arme wie reiche Amerikaner, wie das Gesetz der Wirtschaft um ein Haar sämtliche Unternehmen, Industriebetriebe und Banken zum Einsturz gebracht hätte. Das war kein schöner Anblick. Die Mobpsychologie, durch die Menschen jede Vernunft in den Wind schlagen und versuchen, zu nehmen, ohne zu geben, ist in unserer Achtung dadurch nicht gestiegen.
Wer diese sechs frustrierenden Jahre mitgemacht hat, die von Angst bestimmt und von der Zuversicht verlassen waren, der wird nie vergessen, wie unerbittlich das Gesetz der Wirtschaft von Reich und Arm, Schwach und Stark, Alt und Jung seinen Tribut forderte. Das will sicher niemand noch einmal erleben.