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Das Unterbewusstsein ist eine Bewusstseinsebene, auf der jeder geistige Impuls, der über einen der fünf Sinne das objektive Denken erreicht, eingeordnet und aufgezeichnet wird, und aus der sich alle Gedanken wieder heraufholen oder abrufen lassen – wie Schriftstücke aus einem Aktenschrank. Das Unterbewusstsein erfasst Sinneswahrnehmungen oder Gedanken aller Art und legt sie ab. Sie können in Ihr Unterbewusstsein alle Vorhaben, Gedanken oder Ziele einpflanzen, die Sie gern in ihr physisches oder monetäres Gegenstück verwandeln möchten. Das Unterbewusstsein reagiert dabei vor allem auf vordringliche Anliegen, die mit Emotionen wie Zuversicht einhergehen.

Stellen Sie dies in Zusammenhang mit den Anweisungen aus dem Kapitel über Anliegen zu den sechs dort beschriebenen Schritten und mit den Anweisungen aus dem Kapitel zur Aufstellung und Ausführung von Plänen – dann verstehen Sie erst, welche Bedeutung der übermittelte Gedanke hat.

Das Unterbewusstsein arbeitet rund um die Uhr. Auf eine dem Menschen unbekannte Weise greift das Unterbewusstsein auf die Kräfte der grenzenlosen Intelligenz zurück, um sich die Macht zu verschaffen, mit deren Hilfe es die eigenen Anliegen gezielt in ihre physische Entsprechung verwandeln kann. Dabei bedient es sich stets der nächstliegenden Medien, um dieses Ziel zu erreichen.

Das Unterbewusstsein lässt sich zwar nicht komplett steuern, aber Sie können ihm bewusst jedes Vorhaben, Anliegen oder Ziel anvertrauen, das Sie gern verwirklichen möchten. Lesen Sie sich noch einmal die Anweisungen zum Einsatz des Unterbewusstseins im Kapitel zur Autosuggestion durch.

Jede Menge Indizien weisen darauf hin, dass das Unterbewusstsein das Bindeglied zwischen dem endlichen Verstand des Menschen und der grenzenlosen Intelligenz ist. Es ist die Schaltstelle, über die man nach Belieben auf die Kräfte der grenzenlosen Intelligenz zurückgreifen kann. Das Unterbewusstsein allein beinhaltet den geheimen Prozess, durch den mentale Impulse verändert und in ihre spirituelle Entsprechung umgesetzt werden. Es ist das einzige Medium, über das Gebete dorthin geleitet werden können, wo sie erhört werden können.

Die mit dem Unterbewusstsein verbundenen kreativen Möglichkeiten sind unvorstellbar gewaltig. Sie erfüllen mit Ehrfurcht.

Jeder Erörterung des Unterbewusstseins nähere ich mich stets mit einem Gefühl der Unscheinbarkeit und Unterlegenheit. Das mag daran liegen, dass der Mensch so beklagenswert wenig über dieses Thema weiß. Allein schon die Tatsache, dass das Unterbewusstsein das Kommunikationsmittel zwischen dem Verstand des Menschen und der grenzenlosen Intelligenz ist, ist ein Gedanke, der das eigene Vorstellungsvermögen überfordert.

Erst wenn Sie akzeptiert haben, dass das Unterbewusstsein existiert, und sein Potenzial zur Verwirklichung der eigenen Anliegen erkennen, können Sie die Anweisungen aus dem Kapitel über Anliegen in ihrer ganzen Tragweite erfassen. Dann verstehen Sie auch, warum Sie immer wieder dazu angehalten werden, Ihre Anliegen klar zu formulieren und schriftlich niederzulegen. Und Sie begreifen auch, warum es so wichtig ist, diese Anweisungen mit der nötigen Ausdauer zu befolgen .

Die dreizehn Grundsätze sind die Reize, über die Sie Ihr Unterbewusstsein erreichen und beeinflussen können. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Ihnen das nicht auf Anhieb gelingt. Sie wissen ja: Das Unterbewusstsein lässt sich nur durch gewohnheitsmäßiges Verhalten bewusst lenken, wie im Kapitel zum Glauben beschrieben. Sie hatten aber noch gar keine Zeit, den nötigen Glauben zu entwickeln. Haben Sie Geduld. Geben Sie nicht auf.

Im Folgenden werden etliche Feststellungen aus den Kapiteln über den Glauben und die Autosuggestion noch einmal aufgegriffen, was Ihrem Unterbewusstsein zugutekommen sollte. Vergessen Sie nicht: Ihr Unterbewusstsein funktioniert ganz von allein – ob Sie versuchen, darauf Einfluss zu nehmen, oder nicht . Das lässt natürlich vermuten, dass Gedanken an Angst und Armut wie alle negativen Gedanken Reize auf Ihr Unterbewusstsein ausüben, es sei denn , Sie lernen, diese Impulse zu beherrschen und dem Unterbewusstsein Nahrung zu geben, die Ihren Zielen besser dient.

Das Unterbewusstsein arbeitet so oder so! Geben Sie ihm keine Anliegen vor, dann nährt es sich von den Gedanken, die es durch Ihre Nachlässigkeit erreichen. Wir sind bereits darauf eingegangen, dass alle gedanklichen Impulse aus den vier Quellen, die im Kapitel über die Transmutation sexueller Energie angeführt wurden, ob negativ oder positiv, ständig auf das Unterbewusstsein einwirken.

Zunächst sollten Sie sich vor allem bewusst machen, dass tagtäglich alle möglichen gedanklichen Impulse auf Sie einströmen, die ohne Ihr Wissen in Ihr Unterbewusstsein eindringen. Manche dieser Impulse sind negativ, manche positiv. Sie sollten nun versuchen, den Zustrom negativer Impulse aktiv abzublocken und ihr Unterbewusstsein gezielt durch die positiven Impulse Ihrer Anliegen zu beeinflussen.

Gelingt Ihnen das, haben Sie den Schlüssel zu Ihrem Unterbewusstsein gefunden. Doch das ist noch nicht alles: Sie kontrollieren den Zugang dann so lückenlos, dass kein unerwünschter Gedanke Sie mehr unterbewusst beeinflussen kann. Am Anfang jeder schöpferischen Tätigkeit eines Menschen steht ein gedanklicher Impuls. Der Mensch kann nichts zuwege bringen, was er sich nicht zunächst vorgestellt hat. Mithilfe der Fantasie können gedankliche Impulse zu Plänen zusammengesetzt werden. Kontrolliert kann die Fantasie eingesetzt werden, um das Erreichen von Zielen zu planen, die Erfolg im gewählten Beruf versprechen.

Ausnahmslos alle geistigen Anregungen, die der Transmutation in ihr physisches Gegenstück dienen sollen und gezielt ins Unterbewusstsein eingebracht werden, müssen zunächst die Fantasie durchlaufen und mit Glauben angereichert werden. Die Beimischung des Glaubens in einen Plan oder ein Ziel, das dem Unterbewusstsein anheimgestellt werden soll, kann nur durch die Fantasie erfolgen.

Dies verdeutlicht, dass der gezielte Einsatz des Unterbewusstseins die Koordination und die Anwendung aller dargelegten Grundsätze erfordert. Ella Wheeler Wilcox bewies mit folgenden Zeilen, dass sie die Macht des Unterbewusstseins erkannt hatte:

Sie wusste Bescheid: Gedanken, die im eigenen Kopf entstehen, graben sich gleichzeitig tief im Unterbewusstsein ein, wo sie als Magneten, Muster oder Blaupausen fungieren, über die das Unterbewusstsein beeinflusst wird, während es an ihrer Realisierung arbeitet. Gedanken sind also quasi gegenständlich, denn alles Materielle beginnt mit einem Gedanken.

Das Unterbewusstsein lässt sich leichter durch gedankliche Impulse beeinflussen, die mit Gefühlen einhergehen, als durch rein rationale Überlegungen. Es gibt sogar etliche Indizien für die Theorie, dass nur emotionsgeladene Gedanken das Unterbewusstsein aktiv beeinflussen können. Dass die meisten Menschen von ihren Gefühlen geleitet werden, ist bekannt. Wenn es stimmt, dass das Unterbewusstsein auf gefühlsbetonte gedankliche Impulse schneller reagiert und sich davon leichter beeinflussen lässt, dann müssen wir uns dringend mit den wichtigsten Gefühlen vertraut machen. Es gibt jeweils sieben positive Gefühlszustände und sieben negative. Die negativen fließen von selbst in die gedanklichen Impulse ein, was gewährleistet, dass sie ins Unterbewusstsein gelangen. Die positiven müssen aktiv, durch das Prinzip der Autosuggestion, in die gedanklichen Impulse eingebracht werden, die ein Mensch seinem Unterbewusstsein vermitteln möchte. (Wie das geht, steht im Kapitel über Autosuggestion.)

Diese Gefühle oder emotionalen Impulse sind vergleichbar mit der Hefe in einem Laib Brot. Sie stellen das Handlungselement dar, das gedankliche Impulse aktiviert. So ist zu erklären, warum stark gefühlsgeprägte gedankliche Impulse raschere Reaktionen auslösen als solche, die der »kühlen Vernunft« entspringen.

Sie bereiten sich darauf vor, ihr »inneres Publikum« – Ihr Unterbewusstsein – zu beeinflussen und zu steuern, damit Sie ihm Ihr Anliegen anvertrauen können, reich zu werden – das Sie gern in die Realität umgesetzt sehen würden. Deshalb müssen Sie unbedingt wissen, wie Sie auf dieses »innere Publikum« zugehen sollten. Sie müssen seine Sprache sprechen, oder es wird nicht auf Sie reagieren. Am besten versteht es die Sprache der Gefühle. Deshalb führen wir an dieser Stelle die sieben wichtigsten Quellen positiver Emotionen auf, damit Sie sich darauf konzentrieren und negative Einflüsse vermeiden können, wenn Sie Ihrem Unterbewusstsein Anweisungen erteilen.

Es gibt noch mehr positive Gefühle, doch das sind die sieben stärksten, die am häufigsten eingesetzt werden, um die Kreativität zu beflügeln. Meistern Sie diese sieben Emotionen (und nur Übung macht den Meister), dann stehen Ihnen auch alle anderen positiven Gefühle bei Bedarf zur Verfügung. Berücksichtigen Sie in diesem Zusammenhang bitte, dass Sie ein Buch lesen, das Ihnen helfen soll, ein »Geldbewusstsein« zu entwickeln, indem es Sie mit positiven Emotionen erfüllt . Man wird nicht geldbewusst, indem man sich von negativen Emotionen leiten lässt.

Für positive und negative Emotionen ist im menschlichen Geist kein Platz. Das eine oder das andere drängt sich in den Vordergrund. Ihre Aufgabe ist, dafür zu sorgen, dass es die positiven Emotionen sind, die Ihren Geist dominieren. Dabei kommt Ihnen das Gesetz der Gewohnheit zu Hilfe. Gewöhnen Sie sich an, positive Emotionen einzusetzen und anzuwenden! Am Ende werden Sie Ihren Geist damit so ausfüllen, dass negative Gefühle keinen Zutritt mehr haben.

Ihr Unterbewusstsein können Sie nur kontrollieren, wenn Sie sich genau und beständig nach diesen Anweisungen richten. Schon ein einziges negatives Gefühl, das sich in Ihrem Bewusstsein einnistet, kann jede Chance auf konstruktive Unterstützung aus dem Unterbewusstsein zunichtemachen.

Wenn Sie ein aufmerksamer Mensch sind, ist Ihnen sicher schon aufgefallen, dass die Menschen erst Zuflucht im Gebet suchen, wenn sie verzweifelt sind (soweit Sie nicht routinemäßig Wörter herunterleiern). Und gerade weil die Menschen erst dann beten, wenn sie nicht mehr aus noch ein wissen, beten sie voller Angst und Zweifel – und das sind die Emotionen, auf die ihr Unterbewusstsein anspricht und die es an die grenzenlose Intelligenz übermittelt. Das sind die Emotionen, die die grenzenlose Intelligenz wahrnimmt und auf die sie reagiert.

Beten Sie in der Angst, dass Ihr Gebet nicht erhört werden könnte, dann können Sie es auch bleiben lassen. Haben Sie schon einmal erlebt, dass eines Ihrer Gebete erhört wurde? Dann denken Sie daran zurück und überlegen Sie sich, mit welcher Einstellung Sie damals gebetet haben. Das wird Ihnen beweisen, dass die hier vorgestellte Theorie wesentlich mehr ist als nur das.

Früher oder später wird auch an den Schulen und anderen Bildungsstätten im Land die »Wissenschaft des Gebets« gelehrt werden. Mehr noch, dann kann und wird das Gebet aufs Wissenschaftliche reduziert werden. Wenn es so weit ist (also wenn die Menschen dafür bereit sind und das fordern), wird sich niemand mehr dem universellen Geist mit Gefühlen wie Angst nähern. Unwissenheit, Aberglaube und Irrlehren werden verschwunden sein, und der Mensch wird seinen eigentlichen Status als Kind der grenzenlosen Intelligenz für sich beanspruchen. Diesen gesegneten Zustand haben einige wenige bereits erreicht.

Sollten Sie diese Prophezeiung für abwegig halten, betrachten Sie die menschliche Rasse doch einmal im Rückblick. Noch vor nicht einmal 100 Jahren erachteten die Menschen Blitze als Zeichen für den Zorn Gottes und fürchteten sich davor. Dem Glauben ist es zu verdanken, dass sich Menschen die Blitze zunutze machten und sie die Räder der Industrie antreiben ließen. Es ist noch gar nicht so lange her, dass der Mensch glaubte, zwischen den Planeten sei nichts als eine große Leere – ein totes Nichts. Derselben Macht des Glaubens ist es zuzuschreiben, dass der Mensch nun weiß, dass der Raum zwischen den Planeten keineswegs tot oder leer ist, sondern ausgesprochen lebendig – erfüllt von der höchsten Form der Vibration mit Ausnahme vielleicht der Vibration der Gedanken. Die Menschen wissen auch, dass die lebendige, pulsierende, vibrierende Energie, die jedes Materieatom durchdringt und jeden Raum erfüllt, alle menschlichen Gehirne miteinander vernetzt.

Aus welchem Grund sollte der Mensch nicht annehmen, dass diese Energie nicht auch jedes menschliche Gehirn mit der grenzenlosen Intelligenz vernetzt?

Es gibt keine Mautstationen zwischen dem begrenzten Verstand des Menschen und der grenzenlosen Intelligenz. Die Kommunikation kostet nichts – außer Geduld, Zuversicht, Ausdauer, Einsicht und das ernsthafte Anliegen zu kommunizieren. Und das kann nur von jedem Einzelnen selbst ausgehen. Bezahlte Gebete sind nichts wert. Die grenzenlose Intelligenz macht keine Geschäfte mit Stellvertretern. Entweder, Sie wenden sich direkt an sie, oder es gibt keine Kommunikation.

Sie können sich noch so viele Gebetsbücher kaufen und bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag daraus rezitieren – das wird Ihnen nichts nützen. Gedanken, die Sie an die grenzenlose Intelligenz kommunizieren möchten, müssen umgewandelt werden – und zwar in unserem eigenen Unterbewusstsein.

Wie Sie mit der grenzenlosen Intelligenz kommunizieren können, ähnelt stark der Übertragung von Schallwellen durch das Radio. Wer weiß, wie das Radio funktioniert, der weiß natürlich auch, dass Töne erst über den Äther übertragen werden können, wenn sie »aufbereitet« beziehungsweise so moduliert wurden, dass sie das menschliche Ohr nicht wahrnehmen kann. Der Radiosender nimmt den Klang der menschlichen Stimme auf und »chiffriert« ihn – verändert ihn durch millionenfache Steigerung der Vibration. Nur so lassen sich Töne über den Äther schicken. Nachdem diese Modulation stattgefunden hat, nimmt der Äther die Energie auf (die ursprünglich aus Schallvibrationen bestand), überträgt sie an Radioempfänger und diese Empfänger brechen die Energie wieder auf ihre ursprüngliche Vibrationsrate herunter, damit sie als Klang wahrnehmbar wird.

Das Unterbewusstsein ist der Vermittler, der die Gebete eines Menschen in eine Form übersetzt, die die grenzenlose Intelligenz verstehen kann. Es leitet die Nachricht weiter und übermittelt die Antwort in Form eines konkreten Plans oder einer Idee, dazu, wie sich realisieren lässt, wofür gebetet wurde. Wer dieses Prinzip verstanden hat, der weiß, warum aus einem Gebetbuch abgelesene Worte niemals als Vermittlungsstelle zwischen dem menschlichen Geist und der grenzenlosen Intelligenz fungieren können.

Bevor Ihr Gebet die grenzenlose Intelligenz erreicht (so meine persönliche Theorie), wird es vermutlich von seiner ursprünglichen gedanklichen Vibration in eine spirituelle Vibration umgewandelt. Der Glaube ist die einzige bekannte Vermittlungsstelle, die Ihren Gedanken Spiritualität verleihen kann. Glaube und Angst schließen sich aus. Wo das eine ist, kann das andere nicht existieren .