Kapitel 10
IN DIESEM KAPITEL
Sie sind auf der Suche nach einer neuen Herausforderung oder einem neuen Mitarbeiter? Als Headhunterin ist es Ihr täglich Brot, hoch qualifizierte Positionen passgenau zu besetzen? Dann sind Sie bei XING und LinkedIn genau richtig. Der typische Einstiegszeitpunkt ins Business-Networking ist der Übergang zwischen Studium und Beruf: Zahlreiche Studienabgänger nutzen die Möglichkeiten von XING und LinkedIn für die Kontaktanbahnung mit potenziellen Arbeitgebenden. Aber auch wechselwillige High Potentials und latent unzufriedene Arbeitnehmende, die nicht aktiv auf der Suche sind, lassen sich auf den Plattformen finden. Den Anfang machen wir jedoch mit unseren Tipps für die Suche nach einem neuen Job.
Sie möchten sich beruflich verändern oder sind mit dem Studium fertig und wollen nun ins Berufsleben einsteigen? Nach der bisherigen Lektüre verwundert es Sie vermutlich nicht, dass XING für diesen Fall gleich mit einer Vielzahl von Möglichkeiten aufwartet. Bevor Sie durchstarten, gilt es jedoch wieder einmal nachzudenken: Wissen Sie, was genau Sie wollen? Erst wenn Sie diese Frage mit einem klaren Ja beantworten können, können Sie Ihr Profil und Ihr Vorgehen auf das angestrebte Ziel abstimmen. Folgende Fragen können Ihnen bei der Zieldefinition helfen:
Die Jobsuche ist mehr – und manchmal deutlich einfacher – als das Durchforsten von Stellenbörsen und Zusammenstellen von Bewerbungsunterlagen. Wer sein XING-Profil entsprechend optimiert, kann den Spieß umdrehen und sich von Personalverantwortlichen, Recruitern und Headhunterinnen finden lassen, statt selber zu suchen. Dazu müssen diese aber überhaupt erst einmal wissen, dass Sie auf Jobsuche sind!
Klicken Sie dazu in Ihrem Profil direkt unter der Visitenkarte auf JOB-WÜNSCHE BEARBEITEN. Hier können Sie detaillierte Angaben zu Ihren Karrierewünschen machen (siehe Abbildung 10.1).
Besonders wichtig für alle, die einen neuen Job suchen, ohne dass Ihr aktueller Arbeitgeber davon erfährt, ist der erste Punkt. Hier können Sie angeben, dass nur Recruiter von Ihrer Jobsuche erfahren. (Das sind bei XING Menschen, die ein kostenpflichtiges XING-Recruiting-Tool nutzen.) Um ganz sicher zu gehen, können Sie in diesem Bereich zudem die Recruiter von einzelnen Unternehmen blocken (um sicherzustellen, dass in Ihrem aktuellen Unternehmen nicht mit dem Recruiting-Tool gearbeitet wird und Sie bei der Jobsuche entdeckt werden).
In den weiteren Bereichen können Sie sehr konkrete Angaben zu Ihrer gewünschten Position machen – von der Branche über die Gehaltsvorstellung und wöchentliche Arbeitszeit bis hin zu konkreten Wunscharbeitgebern. (Wenn Sie hier eine Angabe machen, wird das jeweilige Unternehmen über Ihr Interesse informiert – zu diesem Zeitpunkt sollte Ihr Profil also auf dem neuesten Stand sein.)
Abbildung 10.1: Die Feineinstellungen für Ihre Jobsuche bei XING.
Über diesen offensichtlichen Bereich hinaus bieten sich etliche weitere Stellen in Ihrem XING-Profil für die Jobsuche an:
Die Stellenvermittlung auf und über die Plattform spielt eine große Rolle bei XING. So ist es nur logisch, dass XING den Menüpunkt JOBS FINDEN zur Startseite gemacht hat und Ihnen hier bereits ohne konkrete Suchanfrage zu Ihrem Profil passende Stellenangebote angezeigt werden. Diese Vorschläge basieren auf den Angaben in Ihrem Profil. Je passgenauer dieses ausgefüllt ist, desto besser werden auch die vorgeschlagenen Stellen zu Ihnen passen.
Richtig interessant wird es hier, wenn Sie bei uninteressanten Jobangeboten auf den kleinen Papierkorb rechts unten klicken. So lernt XING dazu und blendet Ihnen nach und nach nur noch wirklich spannende Jobangebote ein.
Auch wenn XING Ihnen bereits viele spannende Jobs initiativ anbietet, ersetzt das natürlich nicht die gezielte Suche auf der Plattform. Dazu stellt Ihnen XING ganz oben auf der Seite JOBS FINDEN ein Suchformular zur Verfügung, in dem Sie Angaben zu der gewünschten Tätigkeit und dem Einsatzort machen können. Doch damit nicht genug: Nach dem Klick auf SUCHEN stehen Ihnen zahlreiche Filter für die weitere Eingrenzung der Suchergebnisse zur Verfügung – von der Karrierestufe über die Branche bis zum Gehalt (siehe Abbildung 10.2).
Abbildung 10.2: Mit zahlreichen Filtermöglichkeiten erleichtert XING Ihnen die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz.
Probieren Sie einfach ein bisschen herum, bis sich die für Ihr Ziel relevante Kombination herauskristallisiert hat. Wenn Sie herausbekommen haben, mit welcher Kombination von Suchbegriffen Sie zu den besten Ergebnissen kommen, können Sie diese Suche speichern. Klicken Sie dazu einfach oben rechts über der Ergebnisliste auf SUCHAUFTRAG ERSTELLEN, und lassen Sie sich die entsprechenden Ergebnisse künftig per E-Mail zusenden. Bei Bedarf können Sie auch mehrere Suchaufträge anlegen und finden diese später unter dem Menüpunkt DEINE JOBS unter DEINE SUCHAUFTRÄGE wieder.
So weit, so gut: Bis hierhin unterscheidet sich der XING-Stellenmarkt nicht allzu sehr von anderen Jobbörsen im Netz. Wirklich spannend wird das Ganze jedoch über die Verknüpfung mit Ihrem Netzwerk. Ganz unten bei jeder Stellenanzeige finden Sie hinter der Frage »Ein guter Arbeitgeber?« Ihre Kontakte ersten und zweiten Grades im Unternehmen. Reizvoll ist das deshalb, weil Sie hier über eine direkte Ansprechperson verfügen, der Ihnen möglicherweise etwas über die ausgeschriebene Stelle oder das ausschreibende Unternehmen erzählen kann.
Und damit kommen wir zu einem der besonderen Features von XING: Ab einer gewissen Menge von Kontakten gilt das nämlich für fast jedes Stellenangebot auf der Plattform! Sie werden überrascht sein, wie kurz die Wege in Ihr Wunschunternehmen manchmal sind. Und falls Sie noch keine Kontakte ersten oder zweiten Grades bei Ihrem Traumarbeitgeber haben, lesen Sie in Kapitel 8 nach, wie Sie Gatekeeper umschiffen und in Windeseile zu solchen Kontakten kommen.
Wer schon weiß, für welches Unternehmen er arbeiten möchte, kann die Jobsuche auch ganz gezielt über das Unternehmensprofil des Wunscharbeitgebers angehen. Suchen Sie hierzu einfach das entsprechende Profil unter dem Menüpunkt INSIGHTS | UNTERNEHMEN, und folgen Sie diesem über den entsprechenden Button. Künftig werden unter INSIGHTS über alle Neuigkeiten dieses Unternehmens – und damit auch über seine Stellenausschreibungen – informiert. Über den Reiter MITARBEITENDE bekommen Sie heraus, wen Sie bereits in Unternehmen kennen und wer Ihnen daher bei der Kontaktanbahnung helfen kann. Und mit einem Klick auf WUNSCH-ARBEITGEBER machen Sie das Unternehmen auf Ihren Karrierewunsch aufmerksam.
Im vorherigen Abschnitt haben Sie erfahren, auf welchen Wegen XING Ihnen helfen kann, einen Job zu finden. Nun wechseln wir die Schreibtischseite: Wie können Sie die Plattform nutzen, um möglichst schnell und passgenau zu neuen Mitarbeitenden zu kommen? Für das professionelle Recruiting stellt XING fünf Werkzeuge zur Verfügung:
Alle diese Werkzeuge sind Teil von »onlyfy 360°« – sie können sowohl einzeln, als auch gebündelt gebucht werden.
XING bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Schaltung einer Jobanzeige. Das Besondere daran: Sie erreichen damit auch Personen, die nicht aktiv auf Stellensuche sind – nicht nur auf XING, sondern auch auf kununu und auf weiteren Job- und Social-Media-Plattformen. Anhand eines intelligenten Abgleichs wird Ihre Ausschreibung mit den Profilen von über 21 Millionen Fach- und Führungskräften abgeglichen und passenden Personen auf deren XING-Startseite angezeigt. Darüber hinaus wird Ihre Stellenanzeige selbstverständlich von aktiv suchenden Mitgliedern gefunden oder ihnen aufgrund angelegter Suchagenten per E-Mail zugesendet. Aktuell stehen vier verschiedene Varianten der Stellenanzeige zur Verfügung (sortiert nach aufsteigendem Preis):
Die Variante »Ultimate« ist für die Besetzung besonders herausfordernder Positionen gedacht. Sie hat eine Laufzeit von 60 Tagen und beinhaltet eine Top-Platzierung bei XING und kununu. Hier werden sogar die 100 am besten passenden XING-Mitglieder per E-Mail informiert.
Bei allen Varianten ist es möglich, Ihre kununu-Bewertungen und Einblicke in die Unternehmenskultur direkt in die Stellenanzeige zu integrieren. So erhalten die Bewerbenden sofort einen persönlichen Eindruck von den Vorteilen Ihres Unternehmens.
Unmittelbar nach der Freischaltung erscheint Ihre Anzeige in der Rubrik JOBS FINDEN und kann dort von aktiv Suchenden gefunden werden. Darüber hinaus können Sie (und jedes andere XING-Mitglied, beispielsweise Ihre Mitarbeitenden) die Anzeige zu jedem Zeitpunkt während ihrer Laufzeit an das eigene Netzwerk weiterempfehlen. Nutzen Sie dazu den Button mit den drei kleinen Punkten rechts oben auf der jeweiligen Seite. Sämtliche Kontakte von Ihnen werden nun auf diese Anzeige hingewiesen, können diese kommentieren, als »interessant« markieren oder ebenfalls weiterempfehlen. Alternativ können Sie die Anzeige auch als persönliche Nachricht an eine einzelne Person – beispielsweise eine potenziellen Bewerberin – weiterempfehlen.
Mit dem TalentManager gibt XING Personalverantwortlichen ein praktisches Werkzeug zur Personalbeschaffung an die Hand. Für jede Talentsuche wird ein eigenes Projekt angelegt; unmittelbar danach schlägt XING Ihnen passende Personen aus der XING-Datenbank vor, die auf die ausgeschriebene Stelle passen (inklusive einer Einschätzung ihrer Wechselbereitschaft). Alle relevanten Informationen zu einer Person werden bereits in den Suchergebnissen angezeigt. So können Sie sich über vielversprechende Kandidaten informieren, ohne auf deren Profil klicken zu müssen (und damit eine Spur zu hinterlassen).
Abgesehen davon ist natürlich auch die eigenständige Suche nach geeigneten Kandidatinnen möglich – dafür stehen deutlich mehr Suchfilter zur Verfügung als in der Erweiterten Suche der Premium-Mitgliedschaft. Besonders vielversprechende Personen können in eigenen Talent-Pools gespeichert und direkt angeschrieben werden – dafür können individuelle Textvorlagen hinterlegt werden. Und natürlich ist das alles auch im Team möglich, sodass verschiedene Mitglieder Ihrer Personalabteilung auf einen gemeinsamen Datenbestand zugreifen können.
Der Bewerbungsmanager geht noch einen Schritt weiter und vereint den gesamten Recruiting-Prozess in einer Lösung. Dazu wird für jede offene Position ein individueller Recruiting-Prozess angelegt, der optimal an die jeweilige Stelle angepasst ist. Das vereinfacht die Zusammenarbeit im Team und stellt sicher, dass alle Beteiligten immer perfekt informiert sind. Direkt im Tool lassen sich maßgeschneiderte Stellenanzeigen und Textvorlagen erstellen sowie Erinnerungen und automatisierte Nachrichten versenden. Auch das Feedback von Bewerbenden lässt sich einholen und direkt in das kununu-Profil integrieren.
Wer keine Zeit und keine Ressourcen für das Recruiting hat, kann den Prozess auch auslagern: Das Team des TalentService von XING besteht aus 20 Recruiting-Profis im DACH-Raum, die bei Bedarf innerhalb kürzester Zeit eine Liste mit geeigneten Kandidatinnen für eine offene Stelle liefern.
Mit »HalloFreelancer« haben Sie Zugriff auf mehr als 500.000 Freiberufler. XING verspricht, dass Sie hier innerhalb von 30 Minuten den passenden Experten für Ihr Projekt finden. Dazu verwendet die Plattform ein intelligentes Matching-System, das Ihnen genau die Freelancerinnen vorschlägt, die zu Ihrer Anfrage passen und momentan verfügbar sind. Da HalloFreelancer auf die XING-Daten zugreift, können Sie davon ausgehen, dass alle Informationen und Kontaktdaten jederzeit aktuell sind. Nach Abschluss des Projektes können Sie eine Bewertung für den gebuchten Freelancer abgeben. So profitieren andere Unternehmen von Ihren Erfahrungen – und Sie von deren.
Der Einstieg in eine Jobsuche bei LinkedIn ist ganz einfach: Geben Sie einfach einen Job-Titel direkt in das generelle Suchfeld oben auf der Seite ein. Dann werden Sie direkt auf die passenden Stellenanzeigen geführt (sofern LinkedIn erkannt hat, dass Sie einen Job suchen (siehe Abbildung 10.3) – wenn das nicht der Fall ist, müssen Sie zusätzlich bei den Suchfiltern auf JOBS klicken).
Abbildung 10.3: Einstieg in die Jobsuche bei LinkedIn
Spielen Sie ruhig ein wenig mit der Suche herum: Geben Sie mögliche Arbeitgeber, potenzielle Standorte und vor allem die angestrebte Position ein: Wenn Sie passende Stellen gefunden haben, können Sie diese aufrufen und genauer anschauen.
Welches Stichwort (Projektmanagement, Controlling, SAP) Sie zur Jobsuche eingeben, hängt stark von Ihrer Branche und der angestrebten Position ab.
Sobald Sie anfangen zu tippen, schlägt LinkedIn Ihnen die gängigsten Bezeichnungen zum jeweiligen Wortanfang vor. Allerdings neigt LinkedIn dazu, die englischsprachigen Begriffe vorzuschlagen. Durch die Nutzung der Vorschläge stellen Sie sicher, dass Sie eine große Bandbreite von Angeboten erhalten, welche Sie im Nachhinein nach verschiedenen Kriterien eingrenzen können.
Abbildung 10.4: Zum Jobs Dashboard
Wie in der Abbildung zu erkennen, kommen Sie mit einem Klick auf JOBS auf die Stellenbörse (siehe Abbildung 10.5). Dort haben Sie die Möglichkeit, in den Vorschlägen von LinkedIn zu surfen und sich Stellenanzeigen zu merken.
Abbildung 10.5: Die Stellenbörse von LinkedIn.
Das Dashboard hat verschiedene Funktionen. Links in der Leiste sehen Sie die verschiedenen Werkzeuge, die Ihnen zur Verfügung stehen:
LinkedIn bietet verschiedene Möglichkeiten, Mitarbeitende zu finden. Die offensichtlichste und der Klassiker ist das Posten einer Stellenanzeige. Aber es gibt auch weitere Optionen: die aktive Ansprache von vielversprechenden Kandidatinnen oder auch den Aufbau einer Unternehmensmarke oder das Betreiben eines Alumni-Netzwerkes.
Wenn Sie sich für eine Stellenanzeige entscheiden, können Sie direkt oben über »JA, ICH HABE EINE STELLE ZU BESETZEN« starten.
Eine Stellenanzeige auf LinkedIn aufzugeben, geht zügig. Ihr Unternehmen ist dabei im ersten Schritt als Arbeitgeber voreingeblendet. Zugrunde gelegt werden hierbei die Unternehmensseiten, die auf LinkedIn vorhanden sind. Sie benötigen keine Unternehmensseite auf LinkedIn, um eine Stellenanzeige aufzugeben. Wir empfehlen diesen Weg aber. da die Stellenanzeige nur so mit dem Logo Ihrer Firma versehen (»gebranded«) ist.
Alternativ ist es auch möglich, als Unternehmen »anonym« zu bleiben. Das kann interessant sein, wenn Sie zum Beispiel ein vollkommen neues Geschäftsfeld erschließen wollen, das bei den Mitbewerbern noch nicht bekannt werden soll. Diese Vorgehensweise sollten Sie im Text der Stellenanzeige aber erörtern, da ein anonymes Vorgehen nicht unbedingt vertrauenerweckend wirkt. Auf der anderen Seite: Als Apple ein neues Produkt – wie immer heimlich – auf den Markt bringen wollte, kam dies über Stellenanzeigen bei LinkedIn heraus.
Über JETZT KOSTENLOS STARTEN können Sie das Aufgeben einer Stellenanzeige auf LinkedIn beginnen. Danach ist eine genaue Beschreibung der ausgeschriebenen Stelle gefragt (siehe Abbildung 10.6).
Abbildung 10.6: Eine Stellenanzeige auf LinkedIn aufgeben.
Nutzen Sie bei allen Feldern (wie BRANCHE oder auch TÄTIGKEITSBEREICH) unbedingt die Vorschläge von LinkedIn, und wählen Sie diese aus der Liste aus, die Ihnen von LinkedIn bei Eingabe der ersten Buchstaben vorgeschlagen wird.
Im ersten Schritt müssen Sie Angaben zu
Sie haben auch die Möglichkeit, die Jobanzeige erst einmal zu erstellen und dann zu einem späteren Zeitpunkt fertigzustellen. Über die Funktion VORSCHAU können Sie sich jederzeit anschauen, wie die von Ihnen erstellte Anzeige auf mögliche Bewerber wirkt.
Nutzen Sie die Tatsache, dass fast alle LinkedIn-Mitglieder Kenntnisse in ihr Profil eingetragen haben. Wenn Sie jobspezifische Begriffe (wie zum Beispiel SAP oder Projektmanagement) angeben, helfen Sie LinkedIn, Ihnen bessere Kandidatinnen zu empfehlen.
Wenn Sie mit den Angaben fertig sind, können Sie das Aufgeben der Stellenanzeige über WEITER fortsetzen.
Im nächsten Schritt können Sie Fragen definieren, die ein Kandidat beantworten muss (siehe Abbildung 10.7). Über ERFORDERLICHE QUALIFIKATION definieren Sie, ob der Bewerbungsprozess bei Nichterfüllung beendet wird oder ob es weitergeht.
Abbildung 10.7: Eingangsfragen für Kandidaten angeben.
Über STELLENANZEIGE KOSTENLOS SCHALTEN können Sie nun starten. LinkedIn bietet die Möglichkeit, die Stellenanzeige kostenfrei zu stellen. Allerdings erreicht man mit bezahlten Stellenanzeigen deutlich höhere Reichweiten.
Die Bezahlung ist etwas gewöhnungsbedürftig und an das übliche Vorgehen in sozialen Netzwerken angelehnt. Sie legen ein Budget fest, das Sie für die Anzeige investieren wollen. LinkedIn macht dabei Vorschläge, was Sie eingeben sollten. Wenn Sie sich unsicher sind, folgen Sie einfach der Empfehlung von LinkedIn. Dabei ist die Logik trivial: Je mehr Geld Sie ausgeben, umso mehr Personen bekommen die Anzeige zu Gesicht. Ist das Tagesbudget aufgebraucht, werden Sie nicht mehr in den Suchergebnissen angezeigt. Die Stellenanzeige ist dann nur noch über die Unternehmensseite erreichbar. Über STELLENANZEIGE SPONSERN kommen Sie auf die letzte Seite, wo nochmal eine Zusammenfassung wartet und Sie die Zahlungsmethode auswählen können (siehe Abbildung 10.8). Hier können Sie die Daten einer neuen Kreditkarte eingeben oder eine bestehende verwenden. Auch die Abwicklung via PayPal ist möglich. Haben Sie eine aktuelle Kreditkarte hinterlegt? Die Transaktion wird (wahrscheinlich) über eine Zwei-Faktor-Authentifizierung gesichert.
Abbildung 10.8: Sie können eine Stellenanzeige auch sponsern, also gegen Bezahlung mit größerer Reichweite ausstatten.
Anschließend bekommen Sie eine Auftragsbestätigung via Mail. Außerdem schlägt LinkedIn Ihnen direkt passende Kandidatinnen zur Direktansprache vor. Damit wird die Stellenanzeige auch Ausgangspunkt für eine aktive Kandidatenansprache.
Über STELLENANZEIGEN VERWALTEN können Sie die Anzeige später deaktivieren. Hier haben Sie zudem die Möglichkeit, alte Anzeigen neu einzustellen, zu kopieren oder anzupassen. Auch bietet LinkedIn die Möglichkeit, ein Anzeigenbudget vorab zu erwerben und darüber einen Rabatt zu erhalten. Über KONTO UND ABRECHNUNG werden in dem Bereich auch die Rechnungen mit ausgewiesener Umsatzsteuer angezeigt.
Eine weitere Möglichkeit, Ihre Stellenausschreibung bekannt zu machen, ist die Platzierung in thematisch passenden Gruppen. Lesen Sie sich aber vorher unbedingt die Gruppenbeschreibung durch: Manche Gruppen wollen das nicht. Auch ist das Posten in 20 verschiedenen Gruppen nicht sinnvoll und kann sogar das Löschen durch LinkedIn zur Folge haben.
Sind Sie selbst der oder die Einstellende? Dann können Sie zudem den Rahmen »Hiring« um Ihr Profilfoto aktivieren, um auf Ihre Mitarbeitersuche hinzuweisen und sich selbst als verantwortliche Person auszuweisen.
Animieren Sie zudem Ihre Mitarbeitenden, Stellenanzeigen zu teilen: So generieren Sie kostenfrei Reichweite, und durch das Profil eines Team-Mitglieds wird der Stellenanzeige Authentizität verliehen. Und vielleicht sind Sie mit Ihrem Unternehmen ja auch auf Facebook oder X (ehemals Twitter) vertreten und können die Anzeige dort platzieren?
Natürlich können Sie entscheiden, ob Ihr Profilbild als Einstellender zu sehen ist. Nutzen Sie diese Möglichkeit, wenn Sie für das Unternehmen arbeiten und als Ansprechperson zur Verfügung stehen. Als Dienstleisterin sollten Sie eher davon absehen.
Eine weitere Möglichkeit zur Besetzung freier Stellen ist die Direktansprache von spannenden Kandidatinnen. Der größte Vorteil dabei ist, dass Sie dadurch auch wechselwillige Menschen erreichen, die nicht aktiv auf Jobsuche sind. Ausgang dafür ist die Suche, die auf der Startseite oben zu sehen ist. Geben Sie zuerst ein passendes Stichwort wie »Projektmanagement« ein, und führen Sie die Suche dann durch. Danach können Sie die Suche sukzessiv verfeinern. Die Eingrenzung nach Standort ist dabei am sinnvollsten, aber auch die Branche ist interessant. Eine weitere Möglichkeit wäre, passende Kandidatinnen bei Mitbewerbern zu suchen und gezielt abzuwerben. Wenn Sie eine passende Kandidatin gefunden haben, können Sie ihr eventuell eine Nachricht senden. Wenn Sie keine direkten Kontakte sind (und die betreffende Person kein Premium-Profil hat, das immer erreichbar ist), benötigen Sie einen entsprechenden Recruiter-Account.
Vermeiden Sie bei der Ansprache, lange Texte zu schreiben: Gehen Sie auf das Profil ein, und avisieren Sie in kurzen und knappen Sätzen, was Sie wo anbieten. Eine Angabe zum Gehalt ist auch hilfreich.
Wenn die erste Suche keinen Erfolg bringt, können Sie auch andere Wege nutzen. So ergibt das Durchstöbern von Gruppen und deren Mitgliedern, der Besuch von Unternehmensprofilen aus der näheren Umgebung oder in einer ähnlichen Branche oder das Durchforsten einer Fakultätsseite oft einen ergiebigen Pool von möglichen Kandidaten.
Wenn Sie aktiv auf Kandidaten zugehen, achten Sie darauf, dass Ihr eigenes Profil vernünftig ausgefüllt ist und ein ansprechendes Profilfoto hat: Sie sind der erste Kontakt zu dem Kandidaten, und eine Selbstdarstellung, die nicht professionell wirkt, überträgt sich auf die zu besetzende Position.
Um später mit den Stellenanzeigen arbeiten zu können, steht Ihnen eine entsprechende Recruitingoberfläche zur Verfügung (siehe Abbildung 10.9).
Abbildung 10.9: Stellenanzeigen über die Recruitingoberfläche verwalten.
Hier finden Sie die verschiedenen Möglichkeiten zu Ihren Stellenanzeigen:
Abbildung 10.10: Das Admin Center hilft beim Suchen alter Transaktionen.
Neben den Stellenanzeigen bietet Ihnen LinkedIn weitere Möglichkeiten, Ihr Unternehmen interessant für mögliche Kandidatinnen zu gestalten. Dazu müssen Sie und Ihr Unternehmen sichtbar sein. LinkedIn kann ein Baustein sein, um eine Arbeitgebermarke aufzubauen und sich dauerhaft sichtbar zu machen (sogenanntes Employer Branding).
Schalten Sie Stellenanzeigen? Dann verteilen Sie diese über das ganze Jahr und versuchen Sie, auch in Monaten, in denen Sie weniger bis gar keine neuen Mitarbeitenden einstellen, ein paar Anzeigen online zu lassen. Sie können auch in schwachen Monaten einfach generische Anzeigen ohne Bezug zu einer konkreten Stelle mit nur niedrigem oder sogar keinem Budget online lassen. So stellen Sie sicher, dass auf Ihrer Unternehmensseite immer Stellenanzeigen verknüpft sind.
Apropos Unternehmensseite: Sie haben doch sicher eine angelegt? Die Stellenanzeigen sind hier nur eine von vielen Möglichkeiten, interessierte Menschen auf das Profil zu locken. Lassen Sie beispielsweise Mitarbeitende in kleinen Videos für Ihr Unternehmen sprechen. Das müssen nicht immer aufwendige Marketingproduktionen sein: Kleine Einblicke in den Arbeitsalltag oder Anekdoten aus dem Unternehmensalltag, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen, bieten hervorragendes Material für Ihre Seite. Lassen Sie Ihr Unternehmen menschlich erscheinen.
Je nach Unternehmensgröße und -art können Sie auch eine Gruppe für Ihre Mitarbeitenden oder auch ein Alumnigruppe gründen. Der Begriff »Alumni« wird im amerikanischen Raum oft genutzt und steht für die Ehemaligen. Ursprünglich bezog er sich auf Universitäten, mittlerweile wird der Begriff aber auch gern außerhalb von Bildungseinrichtungen verwendet. Gerade Unternehmensberatungen mit einer hohen Mitarbeitendenfluktuation bieten hierzu gutes Potenzial. Nicht immer verlassen Mitarbeitende ein Unternehmen im Bösen. Im Regelfall sind die Gründe persönlicher Natur, und die meisten Menschen sind nicht nachtragend. Nutzen Sie das Potenzial ehemaliger Team-Mitglieder, und laden Sie diese Menschen in eine Alumnigruppe ein. Diejenigen, die Ihr Unternehmen im Unguten verlassen, wollen sowieso nichts mehr mit Ihrem Unternehmen zu tun haben und würden einer Einladung nicht folgen.
Sie lesen dieses Buch, also haben wir ja schon einen Kandidaten. Wenn Sie die Möglichkeit und den Einfluss haben und Ihr Unternehmen genug Finanzkraft und Mitarbeitende besitzt, so ist ein eigenständiger Mitarbeiter, ein Social-Media-Manager, nicht verkehrt. Leider ist das nicht immer möglich. Schauen Sie sich auf LinkedIn mal um: Gibt es Mitarbeitende oder Kolleginnen, die besonders intensiv unterwegs sind? Dann könnten diese perfekte »LinkedIn-Beauftragte« sein, welche die Plattform im Auge behalten, aber auch als Multiplikatorinnen in Ihrer Unternehmung fungieren und anderen Mitarbeitenden hilfreich zur Seite stehen. Allerdings sollen und müssen sie mit ausreichend Zeit ausgestattet werden, besser noch mit einem kleinen Budget, um Stellenanzeigen zu sponsern, Stockfotos zu kaufen und Dienstleistende zu beauftragen.