Kapitel 13

Mal wieder ’ne Diät: Schlank durch Hypnose!

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Während man nach dem perfekten Trainingsplan sucht, ist es – natürlich – mal wieder Zeit für eine Diät. Immerhin muss es ja einen Grund geben, warum auf jeden Übergewichtigen vermutlich mindestens fünf Diäten kommen. Ein wirkliches Highlight unter den an Highlights reich gesegneten Trends der Abnehmbranche ist die Hypnose-Diät. Eines vorweg: Bei keiner anderen Diät werden Sie so rasch eine massive Gewichtsverringerung feststellen wie beim regelmäßigen Gang zum Hypnotiseur. Der Gewichtsverlust bezieht sich allerdings ausschließlich auf Ihren Geldbeutel, denn dort verschwindet Ihr Guthaben schneller als Houdini zu seinen besten Zeiten. Hypnose. Die Jahrmarkt-Wundertüte aus der Ecke des Kuriositätenkabinetts und der Zauberei. Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis die Rattenfänger aus Kaloristan die Dicken dieser Welt in ihren Bann ziehen würden. Was hat man nicht alles schon gesehen: Da werden Menschen zu willenlosen Sklaven, grunzen auf Befehl wie Schweinchen oder gackern wie Hühner – was also liegt näher, als Hypnose auch zur Diät zu versuchen? Wenn es einem Hypnotiseur gelingt, Menschen, die sich selbst mitunter sogar für schwer beeinflussbar halten, einzureden, sie seien nun bellende Vierbeiner, dann MUSS es doch ein Kinderspiel sein, einem Dicken einzureden, dass er keinen Appetit mehr hat.

Aber was soll ich sagen: Schlank durch Hypnose funktioniert wirklich … Zumindest bei meinem Hypnotiseur – der war nämlich gertenschlank und hatte fast schon Modelmaße! Ich selbst hingegen verspürte keine 15 Minuten nach Ende der »Therapiesitzung« bereits unwiderstehlichen Appetit auf einen leckeren Burger im XXL-Format, und das, obwohl mir in der Sitzungsstunde zuvor ein unüberwindlicher Ekel vor Fastfood suggeriert wurde. Es versteht sich von selbst, dass ich zur Verifizierung der Wirkungslosigkeit der Hypnose umgehend im nächstbesten Burgerladen eingekehrt bin und ein – natürlich rein zu Forschungszwecken – gigantisches Menü geordert habe. Dass ich dies nicht bellend oder gackernd getan habe, hat mich zwar ein wenig beruhigt, aber ein bisschen Enttäuschung war irgendwie trotzdem mit dabei.

Mein Praxistipp Nr.9:

Schauen Sie auf diese Zeilen … lesen Sie sie ganz langsam und aufmerksam … konzentrieren Sie sich einzig und allein auf diese Wörter … Sie werden dabei sehr müde … alles um Sie herum wird leichter … Sie fühlen sich gut und zufrieden … Sie verspüren den unbändigen Drang, dem Autor dieses Buches Geld zu überweisen … gehen Sie zu Ihrem Scheckbuch … füllen Sie einen hohen vierstelligen Betrag aus und adressieren Sie ihn an den Verfasser dieses Buches … es wird sich sehr gut anfühlen … Sie werden sich wie befreit fühlen … danach wachen Sie wieder auf und sind von einem guten, wohligen Gefühl durchdrungen, verspüren aber weiterhin den Drang, dieses Buch gleich noch einmal zu kaufen.