Kapitel 17

Bello und Wauzi: Schlank durch das RICHTIGE Haustier

Aha. Fit und schlank mit Hilfe eines bellenden Vierbeiners. So könnte es gehen, oder? Aber: Auch das klappt nicht mit jedem Wauwau. Wer zum Beispiel schon mal versucht hat, mit einem kleinen drolligen Mops an der Leine einen weltmeisterlichen Jogginglauf zu starten, wird sich bereits nach einigen hundert Metern umdrehen und feststellen, dass sich dort, wo die Leine endet, nur noch eine rote Schleifspur auf dem Asphalt befindet. Möpse sind nämlich für ausgiebige Langstreckenläufe ähnlich geeignet wie Kröti oder Fridolin – also gar nicht.

Ähnliches kann man wohl über ausgewachsene Dobermänner, Pyrenäen-Berghunde oder irische Wolfshunde sagen: Auch hier endet ein Spaziergang oft mit einer langen, schmerzvollen Schleifspur auf dem Asphalt, allerdings am anderen Ende der Leine, nämlich dort wo sich eigentlich Herrchen oder Frauchen befinden sollte. Diese Kälber im Hundefell haben einen derart durchzugsstarken Allpfotenantrieb, dass man schon außergewöhnlich übergewichtig sein muss, um so einer ziehenden und zerrenden Furie Paroli bieten zu können.

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Tatsächlich bin ich der Meinung, dass jeder beim Kauf eines großen Hundes mindestens das Doppelte an Gewicht vorweisen können muss. Das würde übergewichtigen Menschen endlich einmal das Gefühl geben, ihre überflüssigen Pfunde seien doch auch irgendwie zu etwas nutze! Chihuahuas oder Zwergspitze wiederum sind so winzig, dass es noch nicht einmal für einen nennenswerten Abrieb auf dem Untergrund reicht … Pfui, das war böse, sarkastisch und gemein – aber dafür auch völlig unrealistisch, denn Hunde dieser Größenordnung müssen eh nicht selber laufen, sondern sitzen entweder hübsch frisiert im lustigen Feuerwehr-Playmobilauto oder werden in sündhaft teuren Handtaschen von lustigerweise ebenso hübsch frisierten Herrchen oder Frauchen zu repräsentativen Zwecken durch die Gegend getragen.

Fakt ist jedenfalls: Hunde, die in einer Konservenbüchse ausschweifende Fiestas feiern können, eignen sich noch weniger als Kröti oder Fridolin zum Abnehmen. Was also hermuss, ist ein richtiger Hund. So einer mit langen Beinen, mindestens hüfthoch und mit viel Bewegungsdrang. Aber hilft so einer wirklich beim Abnehmen?

Bei einigen Hunden hat man eher das Gefühl, dass das Herrchen viel zu erfolgreich beim Zunehmen des Tieres geholfen und den gewünschten Effekt somit ins Gegenteil verwandelt hat. Ein lauffreudiges Haustier ist alles andere als eine Lizenz zum Abnehmen, aber – so viel sei zugestanden – ausgiebige Spaziergänge mit Bello bergen zumindest ein gewisses Bewegungspotenzial.

Mein Praxistipp Nr.10:

Tun Sie sich selbst und dem Tier einen Gefallen: Schaffen Sie es sich nur an, wenn Sie wirklich zu der festen Überzeugung gekommen sind, dass Sie es dank des Tieres schaffen werden, sich mehr zu bewegen. Nicht, dass das Tier in einigen Monaten ebenso miese Blutwerte hat wie Sie – das wäre wirklich nicht fair. Für mich heißt es nun, irgendwo einen gebrauchten Elefanten aufzutreiben, denn das wäre endlich mal ein Tierchen, das in Sachen Stabilität und Robustheit auch mit meinem schweren Knochenbau gut zurechtkäme. Dumbo und ich könnten dann nach Herzenslust durch die Wälder rumpeln und den ein oder anderen nervigen Kläffer effektvoll in die Flucht tröten.