Siehe Krausmann et al., »Global human appropriation of net primary production doubled in the 20th century«, Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America 110, 1032410329, 2013.

Falls es Sie interessiert, ich bin Jahrgang 1962. »Good luck charm« von Elvis Presley war auf Platz eins der amerikanischen Billboard-Charts wie der britischen Hitparade.

Die Gesamtfruchtbarkeitsrate (auch Total Fertility Rate oder TFR) ist die mittlere Kinderzahl, die geboren werden muss, um die Sterberate auszugleichen. Sie beträgt etwa 2,1 Kinder pro Mutter. Eigentlich müsste sie bei 2,0 liegen, aber man fügt noch ein wenig hinzu, um Sterbefälle junger Frauen auszugleichen sowie den Umstand, dass Jungen eine höhere Sterblichkeit aufweisen als Mädchen. Bis zum Jahr 2100 wird der Wert in 183 von 195 untersuchten Ländern darunter liegen, und die Weltbevölkerung wird geringer sein als heute. In Ländern wie Spanien, Thailand und Japan wird sich die Bevölkerung bis dahin gar halbiert haben. Siehe Vollset et al., »Fertility, mortality, migration and population scenarios for 195 countries and territories from 2017 to 2100: a forecasting analysis for the Global Burden of Disease Study«, The Lancet doi.org/10.1016/S0140-6736(20)20677-2, 2020.

Siehe Kaessmann et al., »Great ape DNA sequences reveal a reduced diversity and an expansion in humans«, Nature Genetics 27, 155156, 2001; Kaessmann et al., »Extensive nuclear DNA sequence diversity among chimpanzees«, Science 286, 11591162, 1999.

Ich muss darauf hinweisen, dass ein Großteil der nun folgenden Ausführungen lediglich begründete Spekulationen sind, etwas, was Wissenschaftler »Sich-Sachen-Ausdenken« nennen. Oder wie es so schön heißt: Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.

Diese beeindruckende Vorstellung stammt aus Dougal Dixons Band Geschöpfe der Zukunft (Königswinter: Heel, 1999), in dem er darüber spekuliert, wie die Tierwelt wohl 50 Millionen Jahre nach dem Aussterben des Menschen aussehen würde. Der »Nachtjäger« ist ein furchterregender Fleischfresser, der von Fledermäusen abstammt und durch die nächtlichen Wälder eines durch Vulkanismus neu entstandenen Archipels namens Batavia streift. Da diese Inseln nur von Fledermäusen besiedelt wurden, besetzen sie dort nun viele für sie ungewöhnliche ökologische Nischen.

Wenn Sie sich um Ihren Nachtschlaf bringen wollen, dann lesen Sie The Life and Death of Planet Earth von Peter Ward und Donald Brownlee (Times Books, Henry Holt and Co., 2002), ein Buch, das die Auswirkungen dieser zwei Faktoren bis zum bitteren Ende durchexerziert.

In den letzten 800000 Jahren lag die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre nie über 300 ppm. Im Jahr 2018 überschritt sie infolge menschlicher Einflüsse 400 ppm und war damit so hoch wie seit drei Millionen Jahren nicht mehr. Siehe K. Hashimoto, »Global temperature and atmospheric carbon dioxide concentration«, Global Carbon Dioxide Recycling, SpringerBriefs in Energy. Singapore: Springer, 2019.

Das ist natürlich etwas vereinfacht. Das Szenario, das ich hier beschreibe, beruht auf der Annahme, dass nur lebloses blankes Silikatgestein verwittert. Vor Milliarden von Jahren traf dies durchaus zu, doch durch die Existenz von Leben haben sich die Bedingungen geändert. Das Vorhandensein organischer Materie und kohlenstoffreichen Sedimentgesteins beeinflusst die Verwitterungsgeschwindigkeit in beide Richtungen, sodass sie schwer vorherzusagen ist (siehe R.G. Hilton und A.J. West, »Mountains, erosion and the carbon cycle«, Nature Reviews Earth & Environment 1, 284299, 2020). Hinzu kommt, dass der meiste Kohlenstoff an Land in einem gänzlich von Lebewesen geschaffenen Substrat gebunden ist, sprich dem Boden. Ansteigende Temperaturen führen zu vermehrter Atmung der Bodenmikroben, was wiederum mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre freisetzt (siehe Crowther et al., »Quantifying global soil carbon losses in response to warming«, Nature 540, 104108, 2016). Diese und andere Prozesse beeinflussen die Verlagerung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre in die Tiefsee.

Darüber hinaus könnte es sein, dass die Erde vor rund 800 Millionen Jahren noch von einem oder mehreren Asteroiden getroffen wurde. Eine Untersuchung der Kraterbildung auf dem Mond zeigt zu etwa dieser Zeit eine erhöhte Einschlagshäufigkeit. Siehe Terada et al., »Asteroid shower on the Earth-Moon system immediately before the Cryogenian period revealed by KAGUYA«. Nature Communications 11, 3453, 2020.

Siehe Simon et al., »Origin and diversification of endomycorrhizal fungi and coincidence with vascular land plants«, Nature 363, 6769, 1993.

Siehe Simard et al., »Net transfer of carbon between ectomycorrhizal tree species in the field«, Nature 388, 579582, 1997; Song et al., »Defoliation of interior Douglas-fir elicits carbon transfer and stress signalling to ponderosa pine neighbors through ectomycorrhizal networks«, Scientific Reports 5, 8495, 2015; J. Whitfield. »Underground networking«, Nature 449, 136138, 2007.

Smith et al., »The fungus Armillaria bulbosa is among the largest and oldest living organisms«, Nature 356, 428431, 1992.

Die Aufspaltung der Hautflügler in verschiedene Arten begann vor rund 281 Millionen Jahren (siehe Peters et al., »Evolutionary history of the Hymenoptera«, Current Biology 27, 10131018, 2017); die ersten Nachtfalter lebten vor 300 Millionen Jahren (siehe Kawahara et al., »Phylogenomics reveals the evolutionary timing and pattern of butterflies and moths«, Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America 116, 2265722663, 2019).

Eine hilfreiche Einführung, die auch erklärt, wieso wir beim Feigenessen nicht dauernd auf Wespen beißen, bieten J.M. Cook und S.A. West, »Figs and fig wasps«, Current Biology 15, R978–R980, 2005.

Siehe C.A. Sheppard und R.A. Oliver, »Yucca moths and yucca plants: discovery of ›the most wonderful case of fertilisation‹«, American Entomologist 50, 3246, 2004.

Siehe D.M. Gordon, »The rewards of restraint in the collective regulation of foraging by harvester ant colonies«, Nature 498, 9193, 2013.

Diesem Thema widmet sich E.O. Wilson in seinem Buch Die soziale Eroberung der Erde (München: Beck, 2013).

Die Wissenschaft ist sich einig, dass es in 250 Millionen Jahren einen neuen Superkontinent geben wird, seine genaue Form ist allerdings umstritten. Ein Modell besagt, dass die beiden Amerikas so lange Richtung Westen wandern werden, bis sie auf Ostasien treffen und den Pazifik zum Verschwinden bringen. Ein anderes geht davon aus, dass sich Amerika, wie bereits in der Vergangenheit, auf den Westrand von Eurasien zubewegen und so den Atlantik schließen wird. Ted Nields Buch Superkontinent erläutert die Argumente, die beiden Szenarien zugrunde liegen.

Eine gute Einführung in das Gebiet der tiefen Biosphäre bietet A.L. Mascarelli, »Low life«, Nature 459, 770773, 2009.