Schlaflosigkeit

Um Schlaflosigkeit handelt es sich, wenn man nicht einschlafen kann, wenn man nicht durchschlafen kann und wenn man früher als erwartet aufwacht und nicht mehr einschlafen kann. Das vata im Körper und im Geist ist erhöht. Zunächst einmal sollten die Ursachen der Schlaflosigkeit erforscht werden. Dies können bestimmte Erkrankungen sein oder Wechseljahre, Älterwerden, Depressionen oder aber auch eine Unruhe im Lebensstil, Probleme im Alltag.

Asanas

Es ist gut zu beobachten, wie man sich abends fühlt. Bei Rastlosigkeit und Nervosität sind ein paar aktive Yogaübungen gut, bei Müdigkeit besser ein paar entspannende Haltungen (Übungen mit Unterstützung von Kissen und Polstern).

Uttanasana – Vorwärtsbeuge

Die Vorwärtsbeuge wirkt beruhigend. Immer wieder geht es darum, das sensible Nervensystem zu beruhigen. Auch mehrmals am Tag beruhigende und entspannende asanas machen.

Viparita karani – umgekehrter See

Die Umkehrstellungen helfen bei der Entspannung am Abend. Besonders viparita karani an der Wand, die Arme bequem nach hinten gelegt, eventuell noch ein paar Tropfen Lavendelöl im Nacken oder an den Schläfen, kann wunderbar die Nacht einleiten.

Pranayamas

Anuloma viloma – Wechselatmung

Wechselatmung beruhigt das Nervensystem. Kann auch geübt werden, wenn man in der Nacht aufwacht und nicht mehr einschlafen kann. Das ist wesentlich besser, als sich ruhelos im Bett zu wälzen.

Yogendra Pranayama IV

Yogendra pranayama I, II und IV sorgen für ausgleichenden Atem. Da der Atem sehr stark mit den Emotionen verbunden ist, die oft mit der Schlaflosigkeit in Verbindung stehen, sind alle Übungen, die zur Beruhigung der Emotionen führen, lohnenswert. Pranayama IV im Liegen kann auch geübt werden, wenn man in der Nacht aufwacht und nicht mehr schlafen kann.

Kriyas

Impuls zur Veränderung

Der Tag und das Licht stehen symbolisch für das Leben und für Wachsein, wohingegen die Nacht für das Dunkle, Unbewusste und den Tod steht. Der Schlaf wird auch als kleiner Tod bezeichnet und gehört zu tamas, der Trägheit und Dunkelheit. Es ist ein Loslassen erforderlich, um sich vertrauensvoll in die Arme der Nacht hineinbegeben zu können.

Yogaphilosophie

Patanjalis Yogasutra II.9: Die Liebe zum Leben existiert selbst noch im Weisen.

Wir wollen nicht, dass sich die Dinge ändern, und hängen daher an dem Zustand und den Situationen, die wir bereits kennen. Eine Veränderung löst Schmerz aus, und die größte Veränderung und Verwandlung geschieht im Tod. Der Tod wird jede Nacht neu erlebt, denn der Tag stirbt in die Nacht hinein. Wir brauchen viel Hingabe, Mut und Loslassen, um uns ins Bett zu legen, zu schlafen und darauf zu vertrauen, wieder neu zu erwachen, wieder neu geboren zu werden.

In diesem Rhythmus von Tag und Nacht, sowie auch in jedem Ein- und Ausatmen, üben wir das Loslassen, das Sterben. So wie die Sonne nach der Nacht am nächsten Morgen wieder aufgeht, so lebt auch ein unvergänglicher Teil in uns weiter, der innere Wesenskern, die Seele. Wenn man sich diesem inneren Wesen annähert, braucht man sich nicht mehr an Äußerem festzuhalten und verliert die Angst, loszulassen.

Reflexion

Eine Erfahrung

Die Nacht kann tatsächlich in den Tod hineinführen. Als ich fünf Jahre alt war, sagte ich meinem Opa Gute Nacht. Am nächsten Morgen war er tot. Auf meine Frage, wo er denn sei, sagte meine Oma: im Himmel. Ich konnte es akzeptieren. Heute denke ich, dass sein Tod wunderbar und friedlich war.

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