Held auf dem Jangtse
Den Kampf seines Lebens führte Simon auf dem Jangtse gegen Mao Tse-tung. Schnell, gnadenlos und tödlich schlug er zu. Trotz seiner schweren Verwundung, die er bei dem Überfall der rotchinesischen Einheiten auf sein Schiff erlitten hatte. Dafür wurde er mit der Dickin Medal ausgezeichnet – als erste und bislang einzige Katze.
Simon wurde 1947 auf Stonecutter Island, Hong Kong, in einer Marinewerft geboren und von dort aus Anfang 1948 von dem Matrosen George Hickingbottom auf die Amethyst, ein englisches Schlachtschiff, geschmuggelt.
Am 20. April 1949 geriet die Amethyst 100 Seemeilen vor der Flussmündung des Jangtses unter Beschuss. 25 Menschen starben. Viele wurden schwer verletzt, darunter auch Simon. Der Kater versteckte sich und wurde erst Tage später wiedergefunden. Ein Splitter hatte anscheinend sein Herz gestreift. Trotzdem überlebte Simon, erholte sich und nahm seine Arbeit – das Jagen der Ratten und Mäuse – wieder auf. Die Mannschaft freute sich, da dem Schiff kein freier Abzug gewährt wurde und Heerscharen von Ratten von Land aus über die Lebensmittelvorräte herfielen.
Eine riesige Ratte, die jede Nacht samt Gefolge die Speisekammern plünderte, hatten die Matrosen Mao Tse-tung getauft. Aus Furcht, die Verwundungen hätten Simon zu sehr geschwächt, hatten sie vergeblich versucht, den Rattenanführer selbst zu erlegen. Aber Simon siegte und wurde zum Kriegshelden erklärt und geehrt.
Die Kunde von der Heldenkatze eilte dem Schiff nach seiner Befreiung voraus. Im August 1949 zeichnete die Tierschutzorganisation People’s Dispensary for Sick Animals Simon mit der Dickin Medal aus. Doch bevor es zu der Ehrung kommen konnte, starb Simon in der Nacht vom 28. November 1949. Sein Sarg wurde mit dem Union Jack bedeckt auf dem Tierfriedhof im Londoner Stadtteil Ilford begraben und erhielt eine Gedenktafel. Simons Grab ist bis heute erhalten.