Kunstliebhaber finden hier ein ideales Revier
© Huber Images: Arcangelo Piai
Das Metropolitan Museum ist eine Schatzkammer der Menschheitsgeschichte
■ Alle Museen liegen an der Fifth Avenue, die Subway (Linien 4, 5, 6) verläuft drei Blocks östlich entlang der Lexington Avenue mit Stopps an der 68th St. (Frick Museum), 77th St. (The Met Breuer, The Met Fifth Avenue), 86th St. (Neue Galerie, Solomon R. Guggenheim Museum, Cooper-Hewitt Museum, Jewish Museum) und 103rd St. (Museum of the City of New York, El Museo del Barrio).
Auf der noblen Upper East Side machen berühmte Sammlungen die Fifth Avenue zwischen 82nd und 105th Streets zur ersten Kulturadresse. Allein das Metropolitan Museum of Art ist für Aficionados eine Reise nach New York wert. Ihnen bietet die Empty Met Tour (>) ein einmaliges Erlebnis.
| Kunstmuseum |
Übersichtskarte Nord | Detailkarte | Online-Karte
J Private Einblicke in das Leben des New Yorker Geldadels
Die Villa am südlichen Central Park ist vielleicht das schönste kleine Museum der USA. Der Palast (erbaut von Carrere und Hastings, den Architekten der New York Public Library) war einst das Domizil des Industriellen Henry Clay Frick (1849–1919), der seine Kunstsammlung als Stiftung der Öffentlichkeit zugänglich machte. Zu den von Frick erworbenen Gemälden kamen mit der Zeit weitere hinzu. Heute können Besucher in 17 privaten, teils noch original möblierten Räumen 1500 Gemälde und Skulpturen aus dem 15. bis 19. Jh. bewundern, darunter Meisterwerke von Vermeer (drei der insgesamt 36 weltweit existierenden Gemälde), Velazquez, El Greco, Renoir und Degas. Der runde Music Room mit Platz für 175 Gäste ist einer der schönsten Räume für Kammermusik in Manhattan, das Konzertprogramm findet man auf der Museums-Website.
■ 1 E. 70th St., www.frick.org, Di–Sa 10–18, So 11–17 Uhr, Einlass erst ab 10 Jahren, 22 $, erm. 17/12 $, Audio-Guide im Ticket enthalten, 1. Fr im Monat 16–21 Uhr Eintritt frei
Ende des 19. Jh. war die Upper East Side noch Wildnis. Dass sie zur Nobeladresse avancierte, ist Mrs. Astor zu verdanken, die 1893 hierher zog. Ihr Neffe hatte ihr ihre alte Residenz an der Fifth Avenue Ecke 34th Street durch den Bau eines profanen Hotels, des Waldorf Astoria, verleidet. Die Society folgte ihr in die Gegend um die heutige 65th Street, die sich binnen Kurzem zur sogenannten Millionaire‘s Row mauserte. Viele der Villen wurden später in Stiftungen umgewandelt, die den Grundstock der Museumsmeile bildeten.
| Kunstmuseum |
Übersichtskarte Nord | Detailkarte | Online-Karte
9 Die bedeutendste Kunstsammlung der westlichen Welt
The Metropolitan Museum of Art, das größte Kunstmuseum der USA, hat einen universalen Anspruch und will die wichtigsten Kulturepochen der Menschheit darstellen, von der Steinzeit bis heute. Es wurde 1870 von New Yorker Geschäftsleuten, Bankiers und Künstlern gegründet, für den Entwurf des klassizistischen Baus zeichnete Richard Morris Hunt verantwortlich. In 17 Abteilungen zeigt das Metropolitan Museum Meisterwerke aller Weltkulturen: Gemälde, Reliefs, Skulpturen, Rüstungen, Fotos, Mode, Möbel – 3 Mio. Exponate auf insgesamt 20 ha. Um einen Überblick zu bekommen, bieten sich die einstündigen Führungen an (auch in Deutsch), die im Ticketpreis enthalten sind. Die Museum Highlight Tour startet ab 10.15 Uhr täglich fünfmal in der Great Hall und ist offen für alle ohne Anmeldung.
Wer in der überwältigenden Themenvielfalt nicht untergehen will, muss sich für einen Schwerpunkt entscheiden. Besonders attraktiv: der amerikanische Flügel, der Astor Chinese Garden Court (eine Rekonstruktion aus der Ming-Dynastie), die japanische Abteilung und der ägyptische Tempel von Dendur aus dem Jahr 10 v.Chr. Er wurde 1965 bei der Flutung des Nasser-Stausees abgebaut und 1978 hier komplett wiederaufgebaut.
Der Dachgarten (Cantor Roof Garden) ist von Mai bis Oktober geöffnet und zeigt Skulpturen und Installationen. Die meisten Gäste kommen aber wegen der einmaligen Aussicht über den Central Park und die Skyline. Eine weinbewachsene Pergola sorgt für Schatten, es gibt Sandwiches, Brownies, Kaffee und Longdrinks. Um hinaufzugelangen, nimmt man den Fahrstuhl in der European Sculpture and Decorative Arts Gallery (beim Übergang zur Modern and Contemporary Art Gallery) und fährt in den 5. Stock.
Der Museums-Shop ist auch ohne Eintrittskarte zu besuchen. Hier bekommt man den »Illustrated Guide« mit den 869 Top-Hits der Sammlung (19,95 $) – ein schönes Souvenir.
The Met hat drei Standorte. Neben dem Hauptgebäude am Central Park gibt es seit 1938 The Met Cloisters für mittelalterliche und kirchliche Kunst im Norden von Manhattan und seit 2016 The Met Breuer für zeitgenössische Kunst an der Madison Avenue. Das Ticket gilt am Tag der Ausstellung für alle drei Museen.
■ 1000 5th Ave., www.metmuseum.org, So–Do 10–17.30, Fr, Sa 10–21 Uhr, 25 $, erm. 17/12 $, Audio Guide 7 $
| Kunstmuseum |
In der einstigen Stadtvilla der Vanderbilts eröffnete 2001 das Museum für deutsche und österreichische Kunst des frühen 20. Jh. Im 1. Stock sind Werke von Klimt, Schiele und Kokoschka zu sehen, darunter der Star der Sammlung, Klimts »Bildnis Adele Bloch-Bauer I«, das nach langem Rechtsstreit 2006 für 135 Mio. Dollar erworben wurde. Der 2. Stock ist deutschen Expressionisten gewidmet und zeigt Werke von Paul Klee, Otto Dix, George Grosz, Feininger und Kandinsky. Arbeiten von Werkbund und Bauhaus präsentiert die Abteilung Kunstgewerbe.
■ 1048 5th Ave./86th St., www.neuegalerie.org, Do–Mo 11–18 Uhr, 20 $, erm. 15/10 $, jeden 1. Fr im Monat 18–20 Uhr Eintritt frei
© Huber Images: Susanne Kremer
Architektonischer Paukenschlag an der Fifth Avenue: das Guggenheim Museum
| Kunstmuseum |
Bei der Eröffnung des Gebäudes von Frank Lloyd Wright 1959 gab es Spott und Proteste, heute gilt es als architektonisches Meisterwerk. Man beginnt den Rundgang ganz oben und spaziert auf einer spiralförmigen Rampe nach unten, vorbei an wechselnden Beständen der Sammlung, deren Schwerpunkt auf Kunst der klassischen Moderne liegt, mit Werken von Paul Klee, Kandinsky, Manet, Renoir, Van Gogh, Matisse, Picasso, Braque und Gauguin. Neuere Erwerbungen sind Werke des Minimalismus und der Konzeptkunst sowie 200 Fotografien von Robert Mapplethorpe.
■ 1071 5th Ave. (zw. 88th und 89th Sts.), www.guggenheim.org, Mo–Mi, Fr, So 10–17.45, Sa 10–19.45 Uhr, 25 $, erm. 18 $, jeden Fr 17.45–19.45 Uhr pay-what-you-wish
© Mauritius Images: Patty McConville/Alamy
Im Gebäude des Cooper Hewitt Museum residierte Stahlbaron Andrew Carnegie
| Designmuseum |
Das Museum in der einstigen Villa von Andrew Carnegie wurde nach zweijährigen Umbauarbeiten 2015 neu eröffnet – mit einem modernen Konzept, das den Besucher an interaktiven Stationen selbst zum Designer macht. In den 64 Räumen des Stadtpalastes sind Objekte zu sehen, deren zeitliches Spektrum von altägyptischer Zeit bis in die Gegenwart reicht. Nach Anlegen eines Accounts auf der Museumswebsite kann man mit einem Pen Informationen zu einzelnen Exponaten speichern und zu Hause am eigenen Computer abrufen.
■ 2 E. 91st St./5th Ave., www.cooperhewitt.org, tgl. 10–18, Sa 10–21 Uhr, 18 $, erm. 12/9 $, jeden Sa 18–21 Uhr pay-what-you-wish
© Mauritius Images: PAINTING/Alamy
»Abraham mit Sarah«: Gemälde von James Tissot im Jewish Museum
| Jüdisches Museum |
Die ehemalige Villa des Bankiers Felix Warburg von 1908 beherbergt heute die weltgrößte Sammlung von Judaika – Kultgegenstände, Kunstwerke und archäologische Fundstücke, aber auch Film- und Tondokumente. Die Exponate decken einen Zeitraum von 4000 Jahren ab, von biblischer Zeit über die Diaspora bis heute, und ergeben ein facettenreiches Bild von jüdischer Kultur und Geschichte.
■ 1109 5th Ave., www.thejewishmuseum.org, Sa–Di 11–17.45, Do 11–20, Fr 11 bis 16 Uhr, 18 $, erm. 12/8 $, Sa Eintritt frei, jeden Di 17–20 Uhr pay-what-you-wish
| Stadtmuseum |
Ein halbstündiges Video schildert die Entwicklung der Stadt von einer kleinen holländischen Siedlung zur heutigen Weltmetropole. Die Sammlung umfasst neben Fotos und Dokumenten auch Hausrat, Möbel, Kleidung und Schmuck. Wechselausstellungen erhellen unterschiedliche Aspekte städtischen Lebens. Vom Café im 2. Stock schaut man über den Central Park.
■ 1220 5th Ave., www.mcny.org, tgl. 10–18 Uhr, 18 $, erm. 12 $
| Kunstmuseum |
New Yorks erste Adresse für lateinamerikanische, karibische und puertoricanische Kunst und Kultur, mit Bildern u.a. von Frida Kahlo und Diego Rivera sowie 500 Santos de Palo, hölzernen Heiligenfiguren, die speziell auf Puerto Rico eine große Bedeutung haben. Im Museumscafé Side Park gibt es mexikanische Küche.
■ 1230 5th Avenue/104th St.), Subway 6 103rd St., www.elmuseo.org, Mi–Sa 11–18, So 12–17 Uhr, 9 $, erm. 5 $, das Ticket berechtigt auch zum Besuch des Museum of the City of New York
€–€€ | Russ & Daughters
Das koschere Restaurant im Erdgeschoss des Jewish Museum ist eine Topadresse für einen entspannten Lunch auf der Museumsmeile. Es wird von derselben Familie geführt, die seit vier Generationen Russ & Daughters in der Lower East Side betreibt, eine Institution für geräucherten Fisch. Es gibt auch einen Take-away-Counter mit Bagels, Bialys etc. zum Mitnehmen.
■ Jewish Museum, Tel. 212-475-4880, www.russanddaughters.com, Mo, Di, Do 11–16, Fr 11–14, Sa 10–16, So 9–17.45 Uhr, Plan b3 >
€€ | Café Sabarsky
Museumscafé im Wiener Kaffeehausstil, benannt nach dem 1996 verstorbenen österreichischen Kunsthändler, der gemeinsam mit dem Milliardenerben Ronald S. Lauder die Sammlung zusammentrug. Zur Einrichtung gehört Originalmobiliar der Wiener Werkstätten.
■ Neue Galerie, Tel. 212-288-0665, Mo, Mi 9–18, Do–So 9–21 Uhr, Plan b3 >
Empty Met Tour
Als Teilnehmer dieser 90-minütigen Tour entgeht man den Besuchermassen und kann die Kunstwerke ganz ungestört betrachten: Morgens um 8.30 Uhr, ehe das Museum um 10 Uhr öffnet, erlebt man in einer kleinen Gruppe die Highlights der Sammlung und einen Schnelldurchlauf durch 5000 Jahre Kunst- und Kulturgeschichte, geführt von passionierten Profis.
■ Termine meist Fr–Mo, Details auf der Website, wo man auch buchen kann, 150 $, Plan a/b4 >