Übersichtskarte Nord | Detailkarte | Online-Karte
Kleinstadtidyll, grüne Parks und eine lebendige Kunstszene
© Mauritius Images: Ian Dagnall/Alamy
Unbezahlbar: der Blick von der Brooklyn Heights Promenade auf Manhattans Skyline
■ Drei Brücken, 14 Subway-Linien und die East River Ferry führen nach Brooklyn, die Hotspots erreicht man mit den Subway-Linien A, C High St. (Brooklyn Heights und Dumbo), 2, 3 Clark St. (Brooklyn Heights Promenade), M, G, J, Z und L (Williamsburg), 2, 3, 4 (Brooklyn Museum, Brooklyn Botanic Garden), F, G (Prospect Park) und B, D, F, N, Q (Coney Island).
0 Größter Stadtteil mit vielen Hits und grandiosem Skylineblick
Brooklyn ist mit 2,6 Mio. Einwohnern und einer Fläche von 184 km² der größte Stadtbezirk New Yorks mit den meisten Einwohnern. Schon für sich allein genommen wäre es die viertgrößte Stadt der USA. Brooklyn ist in zahlreiche Neighborhoods aufgeteilt. Brooklyn Heights, Dumbo und Williamsburg liegen am Ufer des East River, sind schnell zu erreichen und haben wesentlich mehr zu bieten als den spektakulären Blick auf die Skyline von Manhattan.
| Historisches Viertel |
Brooklyn Heights ist die Keimzelle der heutigen Stadt, eine ruhige Wohngegend mit kopfsteingepflasterten Straßen und denkmalgeschützten Brownstones unter hohen Bäumen. In den 1950er-Jahren lebten in den historischen Reihenhäusern Schriftsteller wie Arthur Miller, Truman Capote, Henry Miller, Carson McCullers und Norman Mailer.
■ Zw. East River, Atlantic, Court und Fulton Sts., Subway 2, 3 Clark St., A, C High St., R Court St. oder zu Fuß über die Brooklyn Bridge
Walk-Up Kayaking heißt das Programm, bei dem man sich in den Sommermonaten an etlichen Anlegestellen zu bestimmten Terminen kostenlos einen Kajak leihen kann. Man muss nicht reservieren, sondern kommt einfach vorbei, so im Brooklyn Bridge Park www.bbpboathouse.org), an den Piers 26 und 96 im Hudson River Park www.downtownboathouse.org, www.manhattancommunityboathouse.org) und an Pier 101 auf Governors Island www.downtownboathouse.org/governors-island).
| Aussichtspunkt |
Übersichtskarte Nord | Detailkarte | Online-Karte
M Wunderbare Ausblicke auf die Skyline von Manhattan
Die Promenade wurde gebaut, um das nahe Wohngebiet vor dem Lärm des Expressways abzuschirmen. Von kaum einem anderen Platz hat man einen schöneren Blick auf die Skyline, auf Lady Liberty und die Brooklyn Bridge – magisch am frühen Abend, wenn in Manhattan die Lichter angehen. Zwei Lieblingsadressen der Einheimischen sind nur einen kurzen Fußweg entfernt: die Brooklyn Ice Cream Factory im alten Bootshaus unter der Brücke und Grimaldi’s Pizza.
■ Zw. Remsen und Cranberry Sts.
| Park |
Was als begrünter Hügel unter der Manhattan Bridge begann, ist heute ein weitläufiger Park mit Ballspielplätzen und Sportanlagen wie den Dumbo Boulders, wo man ohne Seil und Klettergurt die Wände hochgehen kann, mit Kinderhits wie Jane’s Carousel, Spazierwegen und Liegewiesen. Im Sommer gibt es einen Pop-up Pool und Konzerte im Freien.
■ Brooklyn Waterfront zw. Manhattan Bridge und Pier 6, www.brooklynbridgepark.org, Dumbo Boulders: https://dumbo.thecliffsclimbing.com
| Stadtteil |
Der Name des von mächtigen Brückenrampen und -pfeilern dominierten Viertels ist eine Abkürzung für Down Under the Manhattan Bridge Overpass. Mit seinen aufgemöbelten Industrielofts, winzigen Pocket Parks, netten Kneipen und Kunstgalerien ist es ein ideales Bummelquartier.
■ Zw. Brooklyn Bridge und Bridge Street
In Borough Park, Crown Heights und im südlichen Williamsburg sieht man Männer mit Schläfenlocken und schwarzen Hüten, Frauen mit Perücken und langen Mänteln. Es sind ultraorthodoxe chassidische Juden, die inmitten der Moderne in einem selbstgeschaffenen Getto leben. Ehen werden arrangiert, Radio, TV und Internet sind tabu. Weil es die Aufgabe der Frau ist, Kinder zu bekommen, wächst die Gemeinde rasant und verdoppelt sich alle 20 Jahre. Im Holocaust sehen die Chassidim eine Verpflichtung, religiöse Vorschriften noch strenger zu befolgen, der zornige Gott soll durch Frömmigkeit besänftigt werden. Nur wenigen gelingt es auszubrechen. Die Autorin Deborah Feldman schildert in ihren erfolgreichen Romanen »Unorthodox« und »Überbitten« ihre Kindheit und Jugend in der chassidischen Satmar-Gemeinde in Brooklyn.
|Stadtteil |
Das einstige Arbeiterviertel hat zwei Gesichter. Zum einen leben hier 50.000 Satmar, chassidische Juden. Wer sich innerhalb ihres Bezirks bewegt – zwischen Division Avenue, Broadway, Heyward Street und dem Brooklyn Navy Yard – findet sich in eine fremde Welt versetzt. Die Satmar sind Fundamentalisten, die streng nach den Regeln der Thora und des Talmud leben. Frauen bekommen durchschnittlich sieben Kinder, Gleichberechtigung ist kein Thema. Mit den Subways J, M und Z (Station Marcy Avenue) gelangt man in das Schtetl mit koscheren Krämerläden und Männern mit Schläfenlocken.
Das andere Williamsburg, das hippe und coole, in dessen Clubs derzeit halb New York pilgert, beginnt nördlich der Williamsburg Bridge und der Grand Street. Viele Kreative wechselten schon in den 1990er-Jahren wegen steigender Mieten aus dem East Village über den Fluss. Heute leben mehr als 6000 Künstler in Williamsburg und nutzen die alten Industrielofts als Ateliers. Es gibt über 70 Galerien, täglich eröffnen neue Boutiquen, Clubs und Cocktailbars. Obwohl die Szene brodelt, ist das Leben relaxter als im benachbarten Manhattan, dessen Skyline auch im Bushwick Inlet Park oder im kleinen Grand Ferry Park am East River die Kulisse abgibt.
■ Subway G Lorimer St. oder zu Fuß über die Williamsburg Bridge
© Seasons Agency: Philip Koschel/Jalag
Die noblen Brownstone-Häuser von Park Slope sind eine gefragte Wohnadresse
| Stadtteil |
Noble Stadthäuser, malerische Plätze unter hohen Platanen – Park Slope könnte die Kulisse für einen Woody-Allen-Film abgeben – das ideale Setting für eine romantische Komödie. Auf der 5th und der 7th Avenue findet man Kaffeehäuser und Buchläden, Boutiquen und Restaurants. Und überall Menschen mit Kinderwagen – Park Slope zieht eine junge, gutbetuchte Klientel an und gilt als eine der besten Wohnadressen New Yorks.
■ Zw. Prospect Park, Flatbush, 4th und Prospect Aves., Subway F, G 7th Ave.
| Park |
Frederick Law Olmsted, einer der beiden Landschaftsarchitekten des Central Parks, hat 1880 auch diesen Park geschaffen, und er gefiel ihm am Ende von all seinen Werken am besten. Die Einheimischen lieben den Prospect Park mit Liegewiesen und lauschigen Pfaden, mit Sommerkonzerten, OpenAir-Kino und der winterlichen Eislaufbahn. Favoriten der Kinder sind der Zoo sowie das Karussell aus dem Jahr 1912 nahe dem Willink-Eingang mit 53 hölzernen Pferden.
■ 450 Flatbush Ave., Subway 2, 3 Grand Army Plaza, F, G 7th Ave., www.prospectpark.org, Zoo tgl. 10–17 Uhr, 8 $, erm. 5 $, Carousel Do–So 12–17 Uhr, 2 $
| Kunstmuseum |
New Yorks zweitgrößtes Kunstmuseum (nach dem Metropolitan Museum of Art), untergebracht in einem prächtigen Beaux-Arts-Bau, zeigt eine Topsammlung ägyptischer Kunst. Hits der amerikanischen Abteilung sind Werke von Georgia O’Keeffe, Winslow Homer, George Bellows und Milton Avery.
■ 200 Eastern Parkway/Washington Ave, Subway 2, 3 Eastern Parkway-Brooklyn Museum, www.brooklynmuseum.org, Mi, Fr, Sa, So 11–18, Do 11 bis 22 Uhr, 16 $, erm. 10 $
| Botanischer Garten |
Highlights sind der Japanische Garten mit Teich, der 100 Jahre alte Rosengarten und der Shakespeare Garden, in dem alles wächst, was in Shakespeares Dramen und Sonetten vorkommt.
■ 150 Eastern Parkway, Eingänge auch 455 Flatbush Ave., 990 Washington Ave., www.bbg.org, März-Okt. Di–Fr 8–18, Sa, So 10–18 Uhr, Winter Di–So 10–16.30 Uhr, 15 $, erm. 8 $, Gratisführungen wochentags um 13 Uhr ab Haupteingang
€€–€€€ | River Café
Die Lage unter der Brooklyn Bridge ist nicht zu toppen. Das Restaurant ist nobel und teuer, man kann aber auch nur einen Drink an der Bar nehmen. Ab 17 Uhr sind Krawatte und Jackett im Restaurant ein Muss.
■ 1 Water St., Tel. 718-522-5200, www.rivercafe.com, Mo–Fr 11–22, Sa, So 10–22 Uhr, Plan a2 >
€€€ | Peter Luger Steak House
Seit Jahrzehnten das beste Steakhouse der USA. Das Fleisch ist exquisit, die Zubereitung Familiengeheimnis. Laut Zagat, dem ultimativen Restaurant-Guide, »würde ein Stier sein Leben dafür geben, hier serviert zu werden«. Lange im Voraus reservieren.
■ 178 Broadway, Williamsburg, Tel. 718-387-7400, www.peterluger.com, Mo–Do 11.45–21.45, Fr, Sa 11.45–22.45, So 12.45–21.45 Uhr, keine Kreditkarten
Artists and Fleas
Jedes Wochenende bieten Künstler und Kunsthandwerker auf diesem Markt ihre Produkte an, von selbstgemachtem Schmuck aus Dosenlaschen bis zu Uhren aus Buchdeckeln – hier gibt es nur Unikate.
■ 70 N. 7th St., Williamsburg, www.artistsandfleas.com, Sa, So 10–19 Uhr
Brooklyn Superhero Supply
Ein verrückter Laden mit Hintersinn: Superhelden, die für das Gute kämpfen, finden hier Unterstützung, können sich eine neue Identität zulegen oder ihre Ausrüstung vervollständigen. Der Laden für die analoge Verbrechensbekämpfung hat eine Geheimtüre. Sie führt zu den Arbeitsräumen, in denen Schüler gratis Unterstützung bekommen.
■ 372 5th Ave. (zw. 5th und 6th Sts.), Williamsburg, Tel. 718-499-9884, www.superherosupplies.com, Plan b6 >
Brooklyn Children’s Museum
Das erste Kindermuseum der Welt aus dem Jahr 1899 bietet kleinen Besuchern von 6 Monaten bis 10 Jahren auf drei Stockwerken interaktiven Lernspaß. Besonders beliebt: Die Ladenstraße mit afrikanischem Markt, italienischer Pizzeria und Grocery Store.
■ 145 Brooklyn Ave., www.brooklynkids.org, Di–So 10–17 Uhr, Plan östl. d6 >
Smorgasburg
An zahllosen Ständen zaubern engagierte Köche Fingerfood und multiethnische Spezialitäten. Es wird gegessen, getrunken und der Ausblick auf die Skyline genossen – ein Fest, das bei jedem Wetter stattfindet.
■ East River State Park (90 Kent Ave./Ecke N. 7th St.), Williamsburg, April–Nov. Sa 11–18 Uhr, www.smorgasburg.com
Mast Brothers
Die Brüder Mast, die mit ihren Vollbärten aussehen als seien sie einer Amish-Gemeinde entlaufen, gründeten 2007 ihre erfolgreiche Schokoladenmanufaktur. Bei einer Führung erlebt man die Entstehung »from bean to bar«, von der Kakaobohne bis zur Schokotafel.
■ 111 N. 3rd St., Williamsburg, Tel. 718-388-2644, www.mastbrothers.com, tgl. 9–20 Uhr, Führungen Mo–Fr 16, Sa, So 12 und 15 Uhr, 10 $
Wer Manhattan und seine Bewohner erleben will, fährt nicht mit der Subway zu The Met Cloisters, sondern mit der Buslinie M4 ab Penn Station oder Madison Avenue. Die Fahrt dauert eine Stunde und führt durch das weiße, hispanische und schwarze New York. Endstation ist Fort Tryon Park mit dem Eingang zum Klostermuseum.