7.6    Wartung

Ich beschreibe Ihnen in den folgenden Absätzen die wichtigsten Eckpunkte zur Wartung einer Wärmepumpe bzw. Heizungsanlage. Auch wenn viele der Arbeiten bei entsprechender Erfahrung selbst durchgeführt werden können, sollte im Zweifel immer ein Heizungsfachbetrieb zurate gezogen werden.

Wärmepumpen sind im Vergleich zu Gas-, Öl- oder Holzheizungen wartungsarm. Einerseits entfällt die jährliche Reinigung und Inspektion des Kamins, andererseits beinhaltet eine Wärmepumpe keinen Verbrennungsprozess, bei dem Rückstände entstehen, die sich in den Heizgeräten ablagern können.

Bei Holzheizungen ist dies vermehrt der Fall. Auch wenn der größte Teil der Asche über eine entsprechende Öffnung entnommen werden kann, verteilt sich ein gewisser Rest innerhalb des Geräts und im Kamin. Gerade bei zu feuchtem Holz oder bei hohen Rinden- oder Laubanteilen können hartnäckige Verschmutzungen entstehen. Ölheizungen sind hier bereits pflegeleichter, Gasheizungen erzeugen noch mal deutlich weniger Verbrennungsrückstände. Ein weiterer Verschleißfaktor bei Verbrennungsgeräten ist die hohe Temperatur. Sie führt dazu, dass Materialien sich bei der Erwämung ausdehnen und bei Abkühlung wieder zusammenziehen, was eine Belastung für die Bauteile sein kann.

Da der Kältekreis einer Wärmepumpe ein abgeschlossenes System ist, gibt es hier auch keinen Schmutzeintrag von außen; es darf auch kein Kältemittel verloren gehen. Der Kältekreis besitzt keine Verschleißteile, die regelmäßig getauscht werden müssen. Es entstehen bei Weitem nicht so hohe Temperaturen, wie dies bei Verbrennungsgeräten der Fall ist.

Allerdings kann die Außeneinheit von Luftwärmepumpen verschmutzen. Durch die hohen Mengen an Luft, die durch das Gerät gesaugt werden, kann sich hier Schmutz im Wärmetauscher und am Lüfter ansetzen. Daher ist eine regelmäßige Reinigung angebracht. Die Wärmetauscher bestehen meist aus sehr filigranen Metall-Lamellen. Es sollte daher bei der Reinigung mit großer Sorgfalt vorgegangen werden, und es sollten keinesfalls harte Stahlbürsten oder Druckluft eingesetzt werden.

Denken Sie bereits bei der Aufstellung daran, ob es einen Ort gibt, an dem wenige Schmutzpartikel angesaugt werden. Eine Hecke oder ein Baum direkt an der Einsaugseite der Außeneinheit können später für Ärger sorgen. Auch sollte in der Richtung des Gebläses keine sensible Bepflanzung stehen, da die Wärmepumpe kalte Luft ausbläst und dies die Pflanzen beschädigen kann.

Von der Wärmepumpe einmal abgesehen sind die restlichen Komponenten einer Heizungsanlage weitestgehend identisch, unabhängig davon, welches Heizungssystem Sie nutzen. Es fallen also die gleichen Wartungsarbeiten an. Dazu gehört die regelmäßige Kontrolle des Drucks im Heizungssystem (siehe Abbildung 7.4).

Druckmesser, automatisches Entlüftungsventil und Überdruckventil. Der
Wasserdruck im Heizungssystem (schwarzer Zeiger) ist zu klein. Er ist niedriger als der Referenzdruck (roter Zeiger). Es muss Wasser nachgefüllt werden.

Abbildung 7.4     Druckmesser, automatisches Entlüftungsventil und Überdruckventil. Der
Wasserdruck im Heizungssystem (schwarzer Zeiger) ist zu klein. Er ist niedriger als der Referenzdruck (roter Zeiger). Es muss Wasser nachgefüllt werden.

Es sollte immer ein ausreichender Überdruck im Heizungssystem herrschen, da bei Unterdruck Luft in die Rohrleitungen gesaugt werden kann, die dann wiederum zu Korrosion an Leitungen oder Speichern führen kann. Falls doch Luft in das System gelangt ist, sollte diese an speziell dazu installierten Entlüftern entlassen werden. Die Entlüfter kennt man meist von Heizkörpern. Dort sind sie in der Regel auf der dem Thermostat gegenüberliegenden Seite angebracht und können mit einem speziellen Vierkantschlüssel bedient werden.

Falls nach einer Entlüftung oder aus anderen Gründen Wasser nachgefüllt werden muss, ist auf eine geeignete Qualität zu achten. Insbesondere zu kalkhaltiges Wasser sollte nicht in den Heizungskreis gelangen. Aber auch zu weiches Wasser kann ungeeignet sein.

Da sich innerhalb des Heizungskreises immer wieder kleine Schmutz- oder Metallpartikel befinden können, sind moderne Anlagen mit Schlammabscheidern ausgestattet (siehe Abbildung 7.5). In diesen Geräten kann sich Schmutz absetzen und wird dort gesammelt. Ein zusätzlicher Magnet hält metallische Rückstände aus dem Wasser zurück.

Schlammabscheider mit Schmutzfänger

Abbildung 7.5     Schlammabscheider mit Schmutzfänger