Angst

Nur fünf Mitarbeiter bei Opekta wissen, dass sich Menschen im Hinterhaus verstecken. Das sind Johannes Kleiman, Miep Gies, Victor Kugler, Bep Voskuijl und ihr Vater Johan Voskuijl.

Johan Voskuijl arbeitet im Lager. Die anderen Lagerarbeiter wissen nichts. Die untergetauchten Juden müssen deshalb still sein.

Sie dürfen nur leise reden. Und keinen Lärm machen.

 

In der Mittagspause sind die Arbeiter weg.

Dann können die Menschen im Hinterhaus miteinander essen.

Oft essen ein paar Helfer mit, das ist gemütlich.

Abends und am Wochenende haben sie mehr Freiheit. Dann gehen sie oft nach unten.

Denn im Büro steht ein Radio.

 

Sie hören gemeinsam den Sender Radio Oranje.

Radio Oranje wird aus England gesendet.

So erfahren sie alle Neuigkeiten über den Krieg.

Natürlich ist es verboten, Radio Oranje einzuschalten. Anne findet Radiohören deshalb auch sehr unheimlich. Sie hat Angst, dass sie entdeckt werden. Sie hat Angst, dass man sie alle erschießt.

Auch nachts hat Anne Angst.

Vor dem Gewitter, vor Schüssen und vor Flugzeugen.Sie kriecht dann am liebsten zu ihrem Vater ins Bett.

„Das wirkt vielleicht kindisch“, schreibt sie ins Tagebuch. „Aber man muss das mal erleben.

Manchmal kann man sein eigenes Wort nicht verstehen.“

 

Anne gefällt es, wenn sie die Turmglocke der Westerkerk hört. Diese Kirche steht ganz in der Nähe des Verstecks an der Prinsengracht.

Die Untergetauchten können die Kirchenglocken darum sehr gut hören. Sie schlagen jede Viertelstunde. „Es ist so vertraut“, schreibt Anne.

„Vor allem nachts.“

Die Familie Frank 1941

Ein Jahr, bevor sie untertauchen müssen.

Opekta 1941

Ein paar Mitarbeiter von Opekta. Von links nach rechts:

Victor Kugler, Esther, Bep Voskuijl, Pine und Miep Gies.

Die Nachnamen von Esther und Pine sind nicht bekannt.

1942 arbeiten sie nicht mehr für Opekta.