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Mit unseren Ideen erleben und genießen Sie Südschweden.
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Schweden lässt sich am besten aktiv und draußen erleben. Im Sommerhalbjahr kann man durch die Wälder streifen, in Flüssen, Seen und Bächen angeln, Touren mit Kajak, Kanu oder Rad unternehmen und natürlich die Sonne an den Stränden genießen.
Auch der Süden Schwedens ist bis auf die Ballungsgebiete relativ dünn besiedelt und hat viel Natur zu bieten. Wer die Einsamkeit sucht, reist gen Norden, doch auch wer im Süden bleibt, findet jede Menge Möglichkeiten für individuelle Freiluftaktivitäten. Auch die Schweden schwärmen, wann immer sie Zeit dazu haben, in die Wälder, Gebirge und Nationalparks aus, an die lange Küstenlinie mit ihren Schären und Strände – und das beileibe nicht nur, wenn es richtig warm ist.
Wandern steht seit jeher ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Da es in Südschweden keine hohen Gebirge gibt, sind sämtliche Strecken einfach zu laufen und vorwiegend flach. Es gibt Hunderte gekennzeichnete Wanderwege, die sich häufig durch eine ganze Provinz ziehen, so z. B. der Blekinge-, Skåne- oder der Hallandleden. Hinzu kommen Themenpfade. In Dalsland gibt es den Pilgrimsleden (Pilgerweg), in Småland den John-Bauer-Weg und in Småland den Utvandrarleden (Auswandererweg).
Die vier Routen des Skåneleden führen durch die südlichste Provinz Schwedens und haben eine Gesamtlänge von mehr als 900 km. Mit rund einem Drittel der Gesamtlänge ist der Kust till Kustleden der längste Teil des Skåneleden, er führt in 20 einfachen Etappen von Sölvesborg an der Ostküste bis zur Bjärehalbinsel an der Westküste und bietet abwechslungsreiches Genusswandern durch die liebliche Landschaft Schonens.
Dank des Jedermannsrechts (allemansrätt) darf man so gut wie überall wandern, also auch dort, wo keine Wanderwege sind. Einen schönen Platz zum Aufstellen seines Zeltes findet man immer. Und wer lieber ein festes Dach über dem Kopf hat, kann am Rand vieler Wanderpfade auf Hütten und Gebirgsstationen ausweichen. So unterhält der Svenska Turistföreningen rund 400 Wanderheime, die über Zwei- und Mehrbettzimmer verfügen. Hütten liegen in der Regel in Tagesabständen, Proviant muss man allerdings selber mitbringen. Zwischen den einzelnen Hütten sind die Wege meist gut markiert, ebenso die großen Wanderwege. Eine gute Karte sollten Wanderer dennoch stets mit sich führen.
© DuMont Bildarchiv/Olaf Meinhardt
Auch fürs Radfahren bringt Südschweden beste Voraussetzungen mit, nicht zuletzt die viele Seen sind schönste Radlerterrains mit flachen, steigungsarmen Touren. Gut ausgebaut ist das Netz der Radwege und wie den Wanderern stehen auch Radfahrern unterwegs zahlreiche Campingplätze, Herbergen und sonstige Unterkünfte offen. Wo auf regulären Straßen ausgewichen werden muss, wird man auf rücksichtsvolle Autofahrer stoßen – sofern in den vielen verkehrsarmen Regionen überhaupt Autos unterwegs sind.
Zu den längsten Radfernrouten Europas gehört der Sverigeleden, eigentlich ein Netz aus 39 Abschnitten mit 2620 km Haupt- und 3980 km Nebenrouten. Er beginnt im Süden an den Fährhäfen von Helsingborg bzw. Ystad und endet hoch im Norden bei Karesuando. Der Westküste Schwedens folgt der Nordseeküsten-Radweg (www.northsea-cycle.com) von Varberg bis zur norwegischen Grenze. Hinzu kommen ein Dutzend regionale Radwege in Südschweden. Besonders Skåne ist ein Radfahrerland; zum 800 km langen Skånespåret gibt es eine Radwanderkarte auf Deutsch mit Tipps und Hinweisen zu Sehenswürdigkeiten. Sehr gut geeignet für Radtouren ist auch die Insel Gotland, die man auf dem 350 km langen Gotlandsleden umrunden kann. In Småland sind besonders der Astrid-Lindgrensleden, der 216 km lang von Västervik nach Jönköping führt, und der Höglandstrampen durch das småländische Hochland zu empfehlen.
Die Radwege in Halland-Ginstleden, Cykelspåret und Hylteslingan stellt eine kostenlose Broschüre von Hallands Turist vor. Der Cykelspåret führt von Göteborg nach Båstad, von wo man entweder auf dem Ginstleden über Halmstad bis nach Varberg radelt oder in Halmstad eine Rundtour durch die Region auf dem Hylteslingan beginnt. Die Vielfalt von Sörmland lässt sich auf dem 700 km langen Näckrosleden entdecken, der durch zwei Querverbindungen auch einige kürzere Touren erlaubt. Gute Radwegenetze besitzen ebenso Dalsland und Bohuslän. In Västergötland sind die einstigen Treidelpfade am Göta-Kanal beliebte Radstrecken. In Värmland erschließt der Värmlandsleden in 18 Tagesetappen die schönsten Ecken der Provinz.
Ein deutschsprachiges Kartenheft mit nützlichen Tourentipps gibt es beim Värmlands Turistråd. Wolfgang Kettlers Band »Südschweden per Rad« beschreibt 80 Streckenvorschläge zwischen Malmö, Göteborg und Stockholm (Cyclos-Verlag 2015). Ideale Begleiter sind die topografischen Vägkartan (früher Blå Kartan bzw. Blaue Karten), die das schwedische Vermessungsamt im Maßstab 1 : 100 000 herausgibt. Sie sind erhältlich in allen gut sortierten Buchhandlungen. Sehr unterschiedlich ist die Fahrradmitnahme in Bahn und Bus geregelt. Hier empfiehlt es sich, beim jeweiligen Betreiber nachzufragen.
Ein Paradies für Badeurlauber und Strandwanderer sind die Küsten von Skåne mit insgesamt 300 km langen, meist flach abfallenden Sandstränden. Im Juli und August erwärmt sich das Wasser an der Küste und in den Binnenseen bis auf durchaus angenehme 20 °C. Malmö an der Südwestküste hat einen ungewöhnlich weitläufigen Sandstrand mit Dünen, zwischen denen man vor dem mitunter recht frischen Wind Schutz suchen kann. Halland, die »schwedische Riviera« an der Südwestküste, verfügt ebenfalls über viele flach abfallende, kinderfreundliche Sandstrände. Als »St. Tropez des Nordens« gilt Tylösand. Wer etwas auf sich hält, hat hier seine Sommervilla und schlägt im exklusivsten Golfklub des Landes ab. Am kilometerlangen Sandstrand ist Platz für jeden, ebenso wie in Skrea bei Falkenberg und Apelviken bei Varberg weiter nördlich.
Ein beliebter Badeort ist Strömstad in Bohuslän. Da südlich davon Felsenküste vorherrscht, fahren viele Gäste ab Strömstad mit Fährschiffen zu den Inseln Styrsö, Alska und Koster hinaus, wo sich Sandstrände ausdehnen.
Baden mitten in der City ist nicht nur in Malmö, sondern auch in Stockholm möglich. Allein im Zentrum der Hauptstadt gibt es 15 Strände und zahlreiche Freibäder, in denen sich an warmen Sommertagen die Sonnenanbeter tummeln. Auch die Ausflugsinseln Utö und Sandhamn im äußeren Schärengarten besitzen herrliche Badeplätze. Die Insel Torö südlich von Stockholm gilt als eines der besten Surfreviere der ganzen Ostsee. Felsenstrände gehören zum Schärengarten von Karlshamn. Schöne Badeplätze findet man auch auf der Insel Hanä bei Bönsäcken und an den flachen Felsen bei Norra und Södra Vindhalla.
Gotland ist eingerahmt von kleinen und großen Sand- und Steinstränden, z. B. bei Tofta, 20 km südlich von Visby oder Ljugarn und Åminne auf der Ostseite der Insel. Auch die Badestrände der 35 Autominuten nordwestlich von Göteborg gelegenen Insel Marstrand sind sehr beliebt.
Außerdem laden unzählige Binnenseen mit sehr guter Wasserqualität zum Baden und Wassersport ein. Varamon bei Motala am Vättersee ist das größte nordische Binnenseebad und verfügt über einen kilometerlangen, kinderfreundlichen Sandstrand.
© DuMont Bildarchiv/Michael Riehle
Schweden ist eines der besten und beliebtesten Angelreviere Europas. In einigen Fällen, wie zur Lachspremiere in der Mörrum, muss man sich seinen Standplatz schon ein Jahr im Voraus sichern. Angler haben in Schweden selbst im Winter Saison. Dick eingepackt, Miniangel, Stuhl und Eisbohrer im Gepäck zieht es sie, in der Hoffnung auf einen guten Fang, auf die zugefrorenen Seen.
Mit seinen Schärengärten, zahlreichen Seen wie Vänern, Vättern und Mälaren und dem Göta-Kanal besitzt Südschweden nahezu unbegrenzte Möglichkeiten für alle Freizeitkapitäne. Schippern Sie gemächlich von Mem über den Göta-Kanal (Baedeker Wissen >>>) nach Göteborg oder chartern Sie ein Segelboot für die Schären mit traumhaften Landschaften und kleinen Häfen. Hier heißt es: Ankommen, Anmelden, Proviantieren, Ablegen. Deutsche, österreichische und Schweizer Staatsbürger sind nicht verpflichtet, sich anzumelden, wenn sie mit dem Boot nach Schweden einreisen. Der Internationale Bootsschein genügt als Bootspapier.
Outdoorveranstalter, der neben Kanu- und Seekajaktouren, Makrelen- und Hummersafaris auch Schlittschuhtouren anbietet.
Tel. 08 54 59 10 30
Tel. 08 54 59 10 30
Tel. 08 6 22 15 00
Tel. 0155 20 90 80
Allein um Stockholm gibt es drei Dutzend Plätze. Alle schwedischen Golfvereine heißen bei Vorlage der Greencard auch Gastspieler gerne willkommen. Die Greenfees sind im Vergleich zu Deutschland mehr als moderat. Einige Hotelketten bieten Golfpakete an, in denen Unterkunft und Greenfee im Preis enthalten sind. Die Spielzeiten werden dann ebenfalls durch das Hotel gebucht.
Ganz oben in der Gunst der Golfer rangiert Schonen, wo rund 70 Plätze aller Schwierigkeitsgrade warten, die nicht weiter als eine Autostunde voneinander entfernt sind. Und die Saison dauert hier so lang wie sonst nirgendwo in Schweden: von April bis Oktober.
Im Winter schnallen sich die Schweden nicht nur die Bretter, sondern gern auch die Kufen unter und drehen auf den meist kostenlosen Eislaufplätzen der Innenstädte ihre Runden. Sehr populär ist auch das Schlittschuhwandern. Als Hochburg der Schlittschuhwanderer gilt das Värmland, aber auch zwischen den Schären sausen die Wanderer auf Kufen über das blanke Eis. In der Regel liegen die Tagesdistanzen bei 15 bis 30 km, die sich in drei bis fünf Stunden bewältigen lassen. Zwischendrin wird ausgiebig pausiert, beispielsweise mit einem warmen Imbiss am Lagerfeuer.
Schweden hat mit die besten Köche der Welt. Das jedenfalls zeigt sich in regelmäßigen Abständen bei der Kocholympiade. Lange Zeit war die schwedische Nationalmannschaft am Herd unschlagbar und auch heute landet das Drei-Kronen-Team immer wieder auf den vorderen Plätzen.
Dabei hatte Schweden lange Zeit überhaupt keinen guten Ruf, was seine Küche anging. Das Land war als Heimat fettiger Fleischbällchen, der Köttbullar, mit matschigem Kartoffelbrei, Plizrahmsauce und einem Klecks Preiselbeerkonfitüre verrufen. Pytt i Panna könnte man auch Restepfanne nennen: Was vom Vortag übrig bleibt, wird mit viereckigen Kartoffelstückchen verkocht. Und damit das Ganze nett aussieht, schlägt man zur Tarnung ein Ei darüber. Als Billiggericht steht es noch immer auf den Speisekarten vieler schwedischer Restaurants. Berüchtigt ist auch Janssons frestelse – was übersetzt etwas schönfärberisch »Janssons Versuchung« bedeutet, ist ein Auflauf aus Kartoffeln, Anchovisfilets und jeder Menge Sahne. Verwenden die Schweden Bückling statt Anchovis, nennen sie das Gericht Karlssons frestelse, ganz ohne Fisch heißt es Svenssons frestelse. Doch es geht auch anders! Wer den entsprechenden Geldbeutel mitbringt, kann praktisch überall im Land auf höchstem Niveau speisen.
Die meisten Touristen lernen schon auf der Anfahrt mit dem Schiff das schwedische Smörgåsbord kennen, das riesige Selbstbedienungsbuffet mit vielen leckeren kalten und warmen Gerichten. Seinen Ursprung hat das Smörgåsbord in der Tradition der Bauernfeste, als das ganze Dorf zusammenkam und jeder Gast eine oder zwei Mahlzeiten zum Fest mitbrachte. Dann baute man das Ganze auf einem Tisch auf und los ging die Schlemmerei. Übrigens: Der richtige Smörgåsbord-Spezialist schlemmt nach System. Es wird nicht einfach aufgepackt, was gefällt, sondern man beginnt mit den Fischgerichten, geht dann zu den kalten Vorspeisen über, bevor man sich das Warmgericht seiner Wahl auf den Teller lädt und das Ganze mit dem Dessert und einem kleinen Stück Käse abschließt.
Angesichts der langen Küste und der vielen Seen mag es kaum überraschen, dass Schweden besonders für seine Fischgerichte berühmt ist. Lachs wird in allen möglichen Variationen serviert, gegrillt oder gedünstet, oder er wird als Grundlage für eine herzhafte Suppe verwendet. Besonders wohlschmeckend ist der Ostseelachs, der fleischiger und heller ist als der vor der Westküste geangelte. Eine Spezialität ist »laxpudding«, der aus Lachs, Kartoffeln und Eiern zubereitet und mit geschmolzener Butter serviert wird. Hering (strömming) ist der proletarische Bruder des feinen Lachses. Er steht in unzähligen Variationen auf dem Speiseplan der Schweden.
Gerichte aus Rentier- und Elchfleisch gibt es auf dem schwedischen Speisezettel selbstverständlich auch. Doch »renskarv«, in Scheiben geschnittenes Rentierfleisch oder gar Elchsteak kommen wesentlich weniger auf den Tisch, als man dies vielleicht annehmen möchte. Was hat die schwedische Küche noch zu bieten? Brot wird meist mit Sirup gebacken und schmeckt ungewöhnlich süß, Butter wird dafür gesalzen, Joghurt und Milchgetränke gibt es in viel größerer Auswahl als in Deutschland, Erbsensuppe kommt immer donnerstags auf den Tisch.
Dazu kommen viele regionale Spezialitäten. In Skåne (Schonen) wird gerne Aal gegessen. Ihm widmet man bei den Ålagille-Festen im August und September sogar eine eigene Veranstaltung. Spettkaka heißen die über einem Drehspieß langsam Schicht für Schicht gebackenen, knusprigen »Spießkuchen« mit Zuckerglasur, die man in fast jeder Konditorei Schonens sieht.
Småland ist bekannt als die »Preiselbeerprovinz«: Preiselbeermarmelade wird zu verschiedenen Mahlzeiten und als Dessert gereicht. Beliebtestes Gericht sind Kartoffelklöße (Kroppkakor) gefüllt mit geräuchertem, gesalzenem Schweinefleisch, Zwiebeln und Pfeffer, serviert mit geschmolzener Butter und – Preiselbeermarmelade. Auf Gotland isst man gerne Lamm. Gotland ist deshalb auch die Insel der Lämmer und nicht umsonst ziert eines die Landesflagge. Auf der Insel nennt man die erwachsenen Tiere Lämmer; dort gibt es also keine Schafe, sondern nur Lämmer und Junglämmer.
Wer in Schweden essen gehen will, sollte sich auf ein Preisniveau gefasst machen, das deutlich über dem deutschen liegt. Selbst eine einfache Pizza ist kaum unter 12 € zu haben, ein Hauptgericht im Restaurant kostet rund das Doppelte und für ein Bier sind mindestens 6 € fällig. Für ein Glas Wein muss man sogar noch etwas mehr kalkulieren. Dafür wird in der Regel gute Qualität geboten, auf frische, oft regionale Waren legen immer mehr Restaurants großen Wert. Allerdings: In vielen »normalen« Restaurants wird mitunter etwas einfallslos gekocht. Schmackhaft ist das einfache Essen aber durchaus.
Wer an schwedische Getränke denkt, dem fallen zunächst natürlich Akvavit und (Absolut-)Wodka ein. Rein statistisch gesehen, sind aber Milch und Kaffee die meistgetrunkenen Getränke. Ungefähr 170 l konsumiert jeder Schwede davon pro Jahr. Beim Kaffeeverbrauch sind die Schweden, nach Nachbar Finnland, die Nummer zwei der Welt. Zum Kaffee isst man u. a. schneckenartiges Hefegebäck (Vetebullar oder Kanelbullar), in den Konditoreien neben Torte (Tårta) vor allem Kleingebäck (Småkakor) und frische Waffeln (Våfflor) mit Himbeeren oder Preiselbeeren.
Aber zurück zur Statistik. Mit 52,3 l pro Jahr und Person (Deutschland: 109,8 l) bleibt der Bierverbrauch deutlich hinter dem Kaffeekonsum zurück. Böse Zungen behaupten, dass dies nicht nur am hohen Preis, sondern auch der schlechten Qualität schwedischer Brauereierzeugnisse liegt. Im Supermarkt bekommt man nur Bier bis 3,5 Vol.-% (Lattöl und Folköl). Alles andere – Wein, Schnaps, stärkeres Bier (Starköl) – muss man für viel Geld im staatlichen Alkoholmonopol, Systembolaget, kaufen. »Glögg«, auch als Schwedenpunsch bekannt, besteht aus Rotwein, etwas Schnaps und Gewürzen und schmeckt am besten selbst gemacht. Es gibt ihn auch alkoholfrei aus Saft.
Das Frühstück (frukost) kann aus Brot, Käse, Schinken, Wurst, Dikmelk, Joghurt, Marmelade und Ei bestehen. Belegte Brote (Smörgås, wörtl. Butterbrot) werden zu jeder Tageszeit gegessen. Das Mittagessen (lunch) ist einfach gehalten und wird zwischen 12 und 14 Uhr eingenommen. Beliebt sind mittägliche Buffets, viele Restaurants bieten preiswerte Mittagsgerichte an. Das Abendessen heißt etwas irreführend »middag« und wird ab 17 oder 18 Uhr serviert.
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Knäckebröd: Der vielleicht wichtigste Exportschlager der letzten Jahrhunderte. Das lang haltbare Knäckebrot wurde auf schwedischen Bauernhöfen »erfunden«. Im Winter froren die Flüsse und Bäche zu, weshalb die Menschen kein Mehl mahlen konnten. Darum machte man sich im Herbst daran, einen Vorrat für den Winter zu backen. Und im Frühjahr backte man den Vorrat für die wenigen Sommermonate, in denen die Bauern so viel zu tun hatten, dass kaum Zeit zum Brotbacken blieb. Ursprünglich waren die Knäckebrotscheiben kreisrund und hatten ein Loch in der Mitte. So konnte man sie an Stangen auffädeln, die an der Küchenwand befestigt waren, um sie vor Mäusen zu schützen und immer griffbereit zu haben.
Gravad Lax heißt übersetzt »eingegrabener Lachs«. So wurde früher frischer Lachs für einige Zeit haltbar gemacht. Heute nimmt man zwei gleich große Stücke Lachsfilet, pro 100 g Lachs ca. einen schwach gehäuften Teelöfel Salz und einen gestrichenen Teelöffel Zucker. Salz, Zucker und frisch gemahlenen Pfeffer mischen. Ein Lachsstück mit der Hautseite nach unten in eine Frischhaltetüte legen, mit der Hälfte des Gewürzgemischs und frischem Dill bedecken, dann das zweite Lachsstück mit der Hautseite nach oben darauflegen – Prinzip Sandwich. Die Tüte verschließen, in eine Schale legen und 36 bis 48 Stunden in den Kühlschrank legen, mehrmals wenden. Es bildet sich eine Salzlake. Lachsstücke abwaschen, in nicht zu feine Scheiben schneiden und z. B. mit einer Senf-Honig-Dill-Sauce servieren.
Lamm: Lammfleisch wird auf Gotland gerne verzehrt. Das Fleisch der Tiere ist durch die kräuterreichen Wiesen der Insel sehr schmackhaft. Versuchen sollte man beispielsweise »Glödhoppa med strunkmos«, gepökelte Lammbrust mit Roter Bete und Steckrübenpüree. Ausgesprochen lecker ist auch »Lammsmäcka«: Die Lammbuletten werden mit gotländischem Wildlauch, dem »Kaip«, verfeinert. Wer es ganz klassisch mag, greift zu Lammkotelett mit fein gewiegten Kräutern.
Hering in Variationen: Nur experimentierfreudigen Essern mit robustem Magen ist »Surströmming« zu empfehlen. Er besteht aus Ostseeheringen, die im Frühjahr in Salzlake eingelegt werden und bald zu gären anfangen. Rund einen Monat vor der Surströmming-Premiere im August wird er in Konserven abgefüllt. Der andauernde Gärungsprozess führt dazu, dass sich Boden und Deckel der Dosen wölben. Wer den sehr intensiv riechenden – viele sagen auch: stinkenden – Fisch versuchen will, sollte vorsichtshalber einen schwedischen Klaren bereitstellen. Außerdem ist es empfehlenswert, die Dose im Freien oder unter Wasser zu öffnen.
Auch unvergoren kommen Heringe (Sill) in Schweden in allen Variationen auf den Tisch, z. B. als gebratene Salzheringe. Es gibt sie auch süß-sauer eingelegt als Senapsill, was für manch südlicheren Gaumen recht gewöhnungsbedürftig ist.
Viele Feste, die in Schweden gefeiert werden, sind auch in Mitteleuropa bekannt und beliebt. Einige sind jedoch typisch schwedisch oder skandinavisch, darunter das im ganzen Land enthusiastisch gefeierte Mittsommerfest.
Das neue Jahr wird in Schweden recht ruhig begrüßt, meist begeht man den Tag im Kreis der Familie. Der »Valborgsmässoafton« am 30. April ist der Tag der Studenten, er wird in allen Universitätsstädten ausgiebig gefeiert. Sie setzen ihre weißen Studentenmützen auf und ziehen durch die Straßen der Städte. Daran schließen sich feuchtfröhliche Gelage an. Der 1. Mai ist auch in Schweden der Feiertag der Arbeiterbewegung. Er wird von vielen zu einem Ausflug in die inzwischen erwachte Frühlingsnatur genutzt. Am Nationalfeiertag, dem 6. Juni, zieht man vor dem Haus die Fahne hoch, arbeitsfrei ist der Tag aber erst seit 2005. Dafür opferten die Schweden den Pfingstmontag als Feiertag. Der 6. Juni erinnert an die Wahl von Gustav Wasa zum König 1523 und die Annahme der Verfassung 1809.
Für die Schweden ist Mittsommer das schönste Fest des Jahres. Die kürzeste Nacht des Jahres ist der Beginn der Freiluftsaison, der langen Tage und hellen Nächte, die Erfüllung der Sehnsucht nach Wärme und Sonne. Gefeiert wird am Wochenende, das dem 24. Juni am nächsten liegt. Am Morgen des Mittsommertags werden Haus und Hof mit Blumen und Zweigen geschmückt und auf dem Land stellen die Männer die Majstång, einen reich geschmückten Baumstamm auf. Der Name kommt vom schwedischen Wort »majen«, auf Deutsch »winden«, und bezieht sich auf die Blumen und Zweige, mit denen die »Majstång« umwickelt wird. Mittsommer feiern die Schweden am liebsten mit Freunden und Bekannten dort, wo sie sich wohlfühlen: im Sommerhäuschen, auf dem eigenen Boot irgendwo in den Schären oder auf dem Campingplatz. Dazu gehören Musik und Tanz, gutes Essen und viel zu Trinken. Traditionelle Mittsommeressen ist »Matjesill«, marinierter Hering in süßer Soße, dazu gibt es Kartoffeln mit Dill.
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In der zweiten Augustwoche trifft man sich zur Krebspremiere (Kräftpremiären). Früher, als es noch genügend Krebse gab, konnte man sie das ganze Jahr über genießen. Als dann aber der Krebsfang bis Mitte August verboten wurde, wurden die ersten Fangtage ausgiebig gefeiert. So ist es bis heute geblieben. Man trifft sich mit Freunden, setzt sich ein Papierhütchen auf den Kopf, hängt sich eine Serviette um den Hals und verspeist jede Menge der kleinen Tierchen, die heute aber zumeist aus der Türkei, den USA und China kommen.
Während der dunklen Jahreszeit wird vor allem das Lucia-Fest am 13. Dezember und natürlich Weihnachten gefeiert. Am Lucia-Tag sieht man überall weiß gekleidete Jugendliche mit Kerzen in den Händen. Angeführt wird jeder Zug von Lucia, die einen Kerzenkranz auf dem Kopf trägt. Krankenhäuser und Altenheime erhalten Besuch und bei dieser Gelegenheit gibt es »Lussebullar« (mit Safran gewürztes Hefegebäck), Pfefferkuchen und heißen, aromatischen »Glögg«.
Weihnachten beginnt auch in Schweden schon Ende November mit festlich geschmückten Weihnachtsbäumen auf öffentlichen Plätzen. Berühmt sind die Weihnachtsmärkte in Stockholms Gamla Stan und im Freilichtmuseum Skansen. Im Dezember wird in Restaurants das »Julbord«, die üppigste Variante des »Smörgåsbord«, angeboten. Das Weihnachtsfest ist wie in Deutschland auch eher ein Fest der Besinnung und des Essens. Die Geschenke bringt der Weihnachtsmann – oder drei kleine rote Wichtel namens Tomte, Tomtebisse und Nisse. Sie kommen mit ihrem voll bepackten Rentierschlitten aus Lappland oder vom Nordpol. Vor der Bescherung am Heiligen Abend steht jedoch seit vielen Jahren die gemeinsame Fernsehstunde mit Freunden und Verwandten. Pünktlich um 15 Uhr wird nämlich »Weihnachten mit Donald Duck« angeschaut. Erst danach beginnen die Feierlichkeiten im Kreis der Familie. Und für den Weihnachtsmann und die Wichtel stellt man eine Schüssel mit Brei vor die Tür.
Neujahr, Heilige Drei Könige (6. Jan.), Karfreitag, Ostermontag, Tag der Arbeit (1. Mai), Himmelfahrt, Pfingstmontag, 6. Juni (Nationalfeiertag), Mittsommer (24. Juni), Allerheiligen (1. Nov.), Heiligabend, 1. und 2. Weihnachtsfeiertag und Silvester.
Das größte Filmfest des Nordens präsentiert internationale Highlights.
Der Osterschmuck besteht aus Narzissen, Birkenzweigen und bunten Federbüscheln. Am Gründonnerstag verkleiden sich Kinder als Osterhexen (Påskkärringar), ziehen durch den Ort und sammeln Münzen und Süßigkeiten. Zur Osternacht gehören traditionell die Osterfeuer.
Am 30. April wird überall im Land die Walpurgisnacht gefeiert, für Touristen am eindrucksvollsten im Stockholmer Freilichtmuseum Skansen >>>.
Weit über 21 000 Läuferinnen und Läufer aus aller Welt.
Die Sommersonnenwende wird im ganzen Land gefeiert.
Das größte Rockfestival des Landes steigt jährlich in Hultsfred (www.hultsfredsfestivalen.se).
Ende Juni/Anfang Juli feiert Fårö eine Woche lang seinen Starregisseur Ingmar Bergman.
Eine Woche lang wird man auf Gotland ins Mittelalter versetzt.
Der Beginn der Flusskrebssaison wird in der 2. Augustwoche mit einem Krebsfest gefeiert.
Zur Apfelernte gehört ein riesiger Apfelmarkt mit aus Tausenden von Äpfeln gebildeten »Gemälden«.
Beim größten schwedischen Erntefest dreht sich alles um den Kürbis.
Das Aalfest in Schonen wird sehr eindrucksvoll südlich von Åhuis begangen.
Die weltbesten Jazzmusiker auf der Stockholmer Insel Skeppsholmen.
Eher beschaulich, doch für Liebhaber skandinavischer Filmkunst ein Muss.
Am 10. Dezember verleiht König Carl XVI. Gustav im Stockholmer Konzerthaus den Nobelpreis (Baedeker Wissen >>>).
Die beiden größten Weihnachtsmärkte werden im Vergnügungspark Liseberg in Göteborg >>> und im Freilichtmuseum Skansen in Stockholm veranstaltet. Das neue Jahr wird in Skansen mit Gesang und Feuerwerk begrüßt.
Zum Einkaufen kommen nur die wenigsten Touristen nach Schweden. Bevor das Land 1995 der EU beitrat, war das Shoppen dort ein teures Vergnügen. Schwedenfans fuhren damals meist mit einem gut gefüllten Kofferraum voller Lebensmittel und geschmuggeltem Bier oder Wein ins Land ihrer Träume.
Obwohl sich seit dem EU-Beitritt des Lands 1995 die Zeiten geändert haben, ist Schweden seinen Ruf als Hochpreisland bislang nicht losgeworden. Manches, wie beispielsweise Alkohol oder Restaurantbesuche, ist auch immer noch deutlich teurer als hierzulande, anderes aber kauft man in Schweden sogar günstiger ein, (Leder-)Kleidung etwa und Outdoorausrüstung. Schwedische Designerkleidung von Acne, Filippa K, J Lindberg, Cheap Monday oder Weekday genießt international viel Renommee; handgewebtes Leinen wird noch in Båstad für Geschirrtücher und Tischwäsche gefertigt. Ideal für Haus und Hof sind auch die Töffel, die handgeschnitzten Schweden-Clogs, schlicht aus Holz und Leder oder trendig bunt verziert.
Auch kulinarisch bietet Schweden einige »exotische« Spezialitäten, vom Elchschinken bis zur Hjortronsylt, Marmelade aus Multebeeren, die ein bisschen aussehen wie gelbe Brombeeren und säuerlich schmecken. Köstlich ist schwedischer Senf, aromatisch und leicht süßlich.
In Schweden gibt es keine staatlich festgelegten Öffnungszeiten. Supermärkte haben abends oft bis 21 Uhr und länger geöffnet, kleinere Läden oft nur bis 18 Uhr. Supermärkte und Kaufhäuser sind meist auch am Wochenende geöffnet und schließen dann etwa um 18 Uhr. Bürger aus Nicht-EU-Staaten wie der Schweiz können sich bei der Ausreise, sofern beim Kauf ein entsprechendes Formular ausgefüllt wurde, die Mehrwertsteuer zurückerstatten lassen.
Seit den 1950er-Jahren ist skandinavisches Design mit seiner typischen klaren Formensprache das Maß der Dinge. Mit der Konzentration auf preiswerten Modernismus fürs Heim zeigten die nordeuropäischen Länder der Welt, wie gutes Design mit ebensolcher Funktion einhergehen kann. Was sie exportierten, war ein eigenständiger Lebensstil, der in aller Welt bis heute gefragt ist. Als Inbegriff des Möbeldesigns aus dem Hohen Norden stieg IKEA aus dem kleinen Småland zum Global Player auf. Dabei wurden hier Möbel schon lange vor Ingvar Kamprad (Interessante Menschen >>>) hergestellt und auch heute produzieren hier viele weitere Einrichtungshäuser. Junge Möbeldesigner arbeiten bei innovativen schwedischen Möbelproduzenten wie Norrgavel, Lammhults oder Svenssons, die alle im Möbelreich im Nordwesten Smålands angesiedelt sind. So ist ein Netzwerk aus Unternehmen und Kommunen entstanden, die zusammenarbeiten, um einzigartiges Design zu präsentieren und die Möbeltradition fortzuführen. Für genüssliches Stöbern unter den Klassikern, das Erforschen aktueller Trends oder auch für anstehende Möbelkäufe sollte man deshalb genügend Zeit mitbringen.
So lohnt sich vor allem auch ein Ausflug nach Värnamo: Im Bruno Mathsson Center bekommt man einen Einblick in die Arbeiten eines der bedeutendsten schwedischen Möbeldesigner. Källemo beweist, dass auch ein kleines, engagiertes Möbelunternehmen Hervorragendes hervorbringen kann. Und im südlichen Ortsrand von Värnamo liegt Vandalorum, ein Zentrum für Kunst und Design.
Nicht minder beliebt sind Glaswaren aus den Hütten von Kosta Boda und Orrefors in Småland sowie die Keramikprodukte aus dem Töpferland rund um die schonische Stadt Höganäs. Ein traditionelles Mitbringsel ist das rot oder blau bemalte Schwedenpferd, der »Dalahäst«. Hergestellt werden die Figuren im Rang eines Nationalsymbols in der kleinen Gemeinde Nusnäs am Siljan-See, und zwar auch heute noch in Handarbeit. Streng genommen liegt Nusnäs zwar in Mittelschweden, doch Dalapferde bekommt man auch weiter südlich.
© DuMont Bildarchiv/Olaf Meinhardt
Aktuelle Ausstellungen zu Form, Design und Architektur
Jedes Jahr im Februar findet in Stockholm eine große Möbelmesse statt.
Landesweit gibt es mehrere Kunsthandwerkerzentren, die qualitativ hochwertige und typisch schwedische Produkte anbieten. Infos: www.konsthantverkscentrum.se. In Stockholm ist das Zentrum in der Bellmannsgatan 5 (Tel. 08 54 52 22 90).
Professor Bruno Mathsson (1907 bis 1988) war Schreinermeister, Architekt, Unternehmer, Philosoph und außerdem einer der bekanntesten schwedischen Möbeldesigner des 20. Jahrhunderts. In Värnamo kann man sein Elternhaus und sein erstes Glashaus sowie viele seiner Arbeiten anschauen.
Ausstellungsräume in: Stockholm (Nytorgsgatan 11), Göteborg (Lasarettgatan 6), Värnamo (Växjövägen 30)
Gemeinsame Präsentation der wichtigsten schwedischen Designfirmen: www.scandinaviandesign.com
Eine einsame Hütte, eine »Stuga« im Wald und den See gleich vor der Haustür, so wünschen sich viele den Schwedenurlaub. Das Ferienhaus ist die wohl typischste schwedische Unterkunft, aber sicher nicht das Ende der Fahnenstange.
Schwedische Ferienhäuser gibt es in allen Ausstattungsvarianten, von der schlichten Holzhütte mit Außentoilette und Wasser aus dem Brunnen bis zum Luxushaus mit Flachbildfernseher, Whirlpool und Sauna. Manche liegen einsam auf einer kleinen Schäreninsel, sind nur mit dem Ruderboot zu erreichen und garantieren Erholung pur. Wer auf Gesellschaft nicht verzichten will, ist dagegen in einem »Stugby«, einem kleinen Dorf aus Ferienhäusern, gut aufgehoben.
© DuMont Bildarchiv/Michael Riehle
Oft ebenso ländlich, aber in der Regel mit Familienanschluss ist der Urlaub auf dem Bauernhof (Bo på Lantgård). Es gibt Zimmer mit Frühstück wie auch für Selbstversorger. Ideal ist diese Unterkunftsart für Familien mit Kindern und Aktive, denn auf einigen der rund 400 angebotenen Höfe werden Aktivitäten wie Angeln, Reiten, Radfahren oder Mitarbeit auf dem Hof angeboten.
Besonders in den Großstädten Malmö, Göteborg und Stockholm sind B & Bs beliebt. Auf dem Land weisen gelegentlich Schilder mit der Aufschrift »Rum ledigt« auf freie Zimmer bei Privatvermietern hin. Auch die Touristenbüros vermitteln solche Zimmer.
In der schwedischen Hotellandschaft sind in den letzten Jahren zahlreiche Design- und Erlebnishotels entstanden, auch Wellness- und Spa-Abteilungen liegen im Trend der Zeit. Ein Herrgård ist ein alter Herrensitz bzw. Gutshof, meist am See gelegen und von einem schönen Park umgeben. Ein Värdshus ist eine Pension, die meistens von einer Familie bewirtschaftet wird. Im Sommer, wenn Geschäftsreisende ausbleiben, senken einige Hotels ihre Preise, andere bieten günstige Wochenendpakete an. Hochsaison ist im Juli, wenn die meisten Schweden ihren Sommerurlaub nehmen. Da die Mehrheit die Ferien im eigenen Land verbringt, wird es in den Unterkünften dann recht eng.
Die preiswerte Alternative zu Hotels sind Jugendherbergen (Vandrarhem). Die rund 400 Vandrarhemmen werden vom Svenska Turistförening (STF) betrieben, ihr Standard reicht von einfach bis luxuriös, es gibt keine Altersbeschränkung, fast alle Häuser bieten neben Schlafsälen auch Doppel- und Familienzimmer an. Einige Vandrarhemmen sind wahre Schmuckstücke, zudem liegen viele noch wunderschön. Die Übernachtungspreise steigen mit dem Komfort, Mitglieder vom STF und vom Internationalen Jugendherbergswerk erhalten Rabatte, eine Mitgliedschaft ist jedoch nicht erforderlich.
Camping ist in Schweden sehr beliebt. Zum Verbund der schwedischen Camping- & Ferienhausbetreiber (SCR) gehören 100 000 Stellplätze und 13 000 Häuser auf Campingplätzen im ganzen Land. Die meisten Plätze sind nur von Mai bis August geöffnet. In den letzten Jahren hat sich allerdings auch das Angebot für Wintercamper stark verbessert. Viele Plätze vermieten auch Hütten, oft sogar tageweise. Die Preise für Hütten und Stellplätze variieren je nach Saison und Ausstattung; für einen einfachen Stellplatz bezahlt man zwischen 200 und 450 SEK. Um auf schwedischen Campingplätzen zu übernachten, braucht man eine Camping Card Scandinavia, wer sich keine vor Reiseantritt besorgt hat, kann sich vor Ort eine provisorische Karte ausstellen lassen. Wer nur eine Nacht bleiben möchte und nach 21 Uhr ankommt, bekommt auf einigen Plätzen einen Quick-Stop-Rabatt.
Das schwedische Jedermannsrecht erlaubt es jedem, wild zu zelten, allerdings nur außer Sichtweite von bewohnten Häusern, nicht auf landwirtschaftlich genutzten Flächen und nicht länger als eine Nacht. Das Jedermannsrecht sollte man jedoch nicht überstrapazieren, vor allem Wohnmobilfahrern wird angeraten, auf Campingplätzen zu übernachten. Wer mit seinem Wohnmobil länger als 24 Stunden am gleichen Ort stehen möchte, muss den Grundbesitzer um Erlaubnis fragen. Selbstverständlich sollte man den Platz sauber verlassen. Offenes Feuer muss gelöscht werden. Auf Felsklippen am Meer ist generell kein Feuer gestattet, im Sommer bei Trockenheit ebenfalls nicht. Wichtig für Hundehalter: Geht der Vierbeiner mit auf Reisen, muss er vom 1. März bis 20. August an der Leine gehalten werden.
Tel. 0709 23 37 50
Tel. 031 3 55 60 00
Große Anbieter sind DanCenter (www.dancenter.com), Novasol (www.novasol.de), SCR und das Ferienhausportal www.stugguiden.se.
Tel. 035 12 78 70
Tel. 08 4 63 21 00