GESELLSCHAFT, WIRTSCHAFT, KUNST UND HANDWERK

Leben wie ein Gott: Der Herrscher61

Die Maya-Gesellschaft war hierarchisch gegliedert: Die Elite der Gesellschaft bildete der Adel, an dessen Spitze der Herrscher, der Ajaw62, stand. Auch die Priester, Künstler und Schreiber gehörten der Oberschicht an. Die breite Bevölkerungsschicht bestand vorwiegend aus Bauern. Ein sozialer Aufstieg war die Ausnahme und noch am ehesten – wie bei den Azteken – durch Verdienste im Krieg möglich. Die Oberschicht lebte im Zentrum der Stadt, wo sich die Tempel für die verschiedenen Götter, der Palast als Residenz des Herrschers, Wohnanlagen der Oberschicht sowie ein oder mehrere Plätze vor allem für kultische Veranstaltungen befanden. Die einfache Bevölkerung dagegen lebte am Stadtrand und im Umland in Streusiedlungen.

Die Herrscher verstanden sich als »göttliche Herrscher« (kuhul ajaw)63: Ihre Dynastie stammte von den Göttern ab. Sie galten als Vermittler zwischen der diesseitigen und der jenseitigen Welt. Durch die mythische Begründung der göttlichen Herkunft der Herrscherdynastie vor langer Zeit oder aus einem fernen, fremden Land betonten die Herrscher ihre Besonderheit, grenzten sich von der einfachen Bevölkerung ab und legitimierten so ihre Position und ihren Machtanspruch. Um dies zu verdeutlichen, stellten die Herrscher ihre Geschichte und ihre Großtaten ikonografisch und in Inschriften dar, vor allem auf Stelen, Türstürzen sowie Relieftafeln an Tempel- und Palastgebäuden. Die Untertanen und die Nachwelt wurden so über Herkunft, Familie, Geburt, Amtsantritt und Amtsjubiliäen, Kriege, Rituale und Feiern, Eroberungen, Vorgänger und Nachfolger, Untertanen und Kriegsgefangene der einzelnen Herrscher informiert. Besonders betont wurden dabei die Abstammung des Herrschers und seine Titel, die sich aufgrund seines Amtes und seiner Eroberungserfolge ergaben. Es handelt sich also nicht um historische Berichterstattung in unserem Sinne, sondern um Herrscher- und Dynastiegeschichte, die in einen religiösen bzw. kosmischen Rahmen gesetzt wurde. Und wie in der heutigen Politik betrieben auch schon die Maya-Herrscher Propaganda für sich, für ihre Dynastie und ihre Herrschaft. Dazu gehörte neben der bereits erwähnten Abstammung von den Göttern die Darstellung ihrer Siege, Eroberungen und Ruhmestaten. Im Zuge der Propaganda wurden diese Darstellungen auch gerne einmal übertrieben oder Daten manipuliert. Der Herrscher war die zentrale Regierungsinstanz. Eine wichtige Aufgabe kam ihm als Vermittler zwischen Göttern und Menschen wie erwähnt im religiösen bzw. kultischen Bereich zu, um dadurch das Wohlergehen seines Volkes zu garantieren. Entsprechend häufig wird der Herrscher zum Beispiel bei der Darbringung eines Blutopfers gezeigt.

Wie die Könige der Alten Welt unterschieden sich auch die Maya-Herrscher von der einfachen Bevölkerung durch den Luxus ihrer Lebenshaltung. Dazu gehörte eine entsprechend bessere Ernährung, was sich nicht zuletzt in einem höheren Lebensalter zeigt: Während die durchschnittliche Lebenserwartung eines Bauers um die 30 Jahre betrug, bestiegen viele Herrscher in diesem Alter erst den Thron und erreichten durchaus ein Alter von 80 Jahren.

Ähnlich wie bei den Königen der Alten Welt waren Krone und Zepter die Insignien der Herrscherwürde bei den Maya. So war ein Zepter aus Holz und in Form des Gottes K’awiil mit seinem schlangenförmigen Bein das Zeichen der königlichen Macht. Ursprünglich der Gott der Visionen, die als Privileg des Herrschers galten, hatte sich K’awiil allgemein zum Schutzgott der Herrscher und Herrscherdynastien entwickelt. Bei vielen Herrschern war »K’awiil« der Bestandteil ihres Namens bzw. ein Titel.

Das Herrscheramt wurde üblicherweise patrilinear, d. h. in der väterlichen Linie, an den ältesten Sohn vererbt. Nur wenn der Herrscher keinen männlichen oder gar keine Nachkommen hinterlassen hatte, übernahmen manchmal Brüder oder Frauen die Herrschaft und wurde ausnahmsweise sogar die patrilineare Erbfolge unterbrochen. In Palenque und Naranjo übernahmen zeitweise Frauen die Regierung oder waren maßgeblich daran beteiligt. Die Herrscher hatten meist mehrere Frauen. Und ebenso wie in der Alten Welt gehörte es zur Politik, dass sich ein Herrscher durch die Heirat einer Herrscherstochter aus einer anderen Stadt Verbündete schaffte.

Bei der Inthronisation saß der zukünftige Herrscher auf seinem mit einem Jaguarfell ausgelegten Thron. Statt seines Geburtsnamens erhielt er nun für das neue Amt seinen numinosen bzw. göttlichen Namen (k’uhul k’aba’) und es wurden ihm die Insignien seiner Herrscherwürde überreicht: Das bereits erwähnte Zepter und der Kopfschmuck bzw. die Krone des Hu’unal, des Gottes der Königswürde. Diese Krone war ein Stirnband aus Rindenbast, verziert mit Blumen, die später durch Jadefiguren als Personifizierung der Blumen ersetzt wurden. Der Kopfschmuck wurde nach dem Tod des Herrschers an den Nachfolger als kostbares und vor allem heiliges »Erbstück« weitergegeben. Als zum Beispiel der Herrscher Palenques K’an Joy Chitam II. von seinem Kontrahenten zehn Jahre lang in Toniná gefangengesetzt wurde, wurde für den Kopfschmuck des Herrschers extra der Tempel 19 als Aufbewahrungsort erbaut. Denn dieser symbolisierte die Identität des Herrschers und wurde wie eine Reliquie verehrt. Inschriften nennen sogar ein Geburtsdatum des Kopfschmuckes.

Neben der Krone bzw. dem Kopfschmuck waren die Herrscher reichlich mit anderem Schmuck (vorwiegend aus Jade) ausgestattet: blütenförmige Ohrpflöcke, Pektorale, Halsketten, Armbänder und mit kleinen Masken oder Figuren versehene Gürtel. Selbst die Zähne waren mit Jadeinkrustationen versehen. Die übrigen Adligen waren ähnlich geschmückt. Ein weiteres herrschaftliches Statussymbol waren Jaguarfelle, die als Kleidung oder als Ausstattung des Thrones dienten. Bei Kriegszügen werden Herrscher oft mit Götter- oder Tiermasken gezeigt. Diese bestanden aus einem Mosaik aus Jade und Muscheln und waren zudem mit den wertvollen Schwanzfedern des Quetzalvogels geschmückt. Mit solchen Masken wurde der Herrscher auch bei der Bestattung versehen.

Der Herrscherpalast verfügte über großzügige Räumlichkeiten und entsprechende Ausstattung, von Schlafpodesten bis hin zu Schwitzbädern. Dazu gehörten Lagerräume für Handelswaren, Lebensmittel und Luxusartikel. Vor allem Keramikgefäße und Schmuck aus Jade, Muscheln oder Knochen waren wertvolle Repräsentationsstücke des Herrschers. Diese wurden zudem vererbt oder anlässlich von Festen an treue und verdienstvolle Untergebene sowie an Würdenträger der Nachbarstädte verschenkt.

Es gab kein großes einheitliches Maya-Reich, sondern nur Städte, die eigene, kleine Staaten bildeten (ähnlich der Polis im antiken Griechenland). Jede Stadt hatte ihren eigenen Herrscher und unterschied sich durch jeweils eigene Schutzgottheiten von den anderen Städten. Das Verhältnis der Herrscher dieser Städte untereinander war einerseits durch Konkurrenz und Kriege, andererseits aber auch durch Allianzen geprägt. So pflegten die Herrscher der verschiedenen Stadtstaaten diplomatische Kontakte dynastischer bzw. familiärer Art untereinander, zum Beispiel durch Heiraten, durch Einladungen zu Thronbesteigungen und anderen Anlässen.

Während wir über die Azteken und Inka ausführliche Berichte über das Leben am Herrscherhof von den davon stark beeindruckten spanischen Chronisten besitzen, ist dies bei den Maya der klassischen Zeit nicht der Fall. Allerdings vermitteln Reliefs auf Stelen und in Tempeln und Palästen sowie Malereien auf Wänden und vor allem auf Keramik lebendige Eindrücke vom Leben eines Herrschers. Ikonografische Szenen am königlichen Hof zeigen den Herrscher oft in königlicher Kleidung oder Kriegstracht, in erhabener Haltung oder mit gekreuzten Beinen erhöht sitzend – im Kreis seiner Frauen, Würdenträger, der Diener und des übrigen Hofstaates wie Musikanten, Akrobaten und Hofzwergen. Palastszenen der Keramikmalerei zeigen den Herrscher in der Mitte des Bildes auf den Thron sitzend, hinter ihm seine Diener, vor ihm Untertanen, die er empfängt. In Kriegsszenen ist der Herrscher im Nahkampf zu sehen, wie er Kriegsgefangene an den Haaren festhält oder triumphierend einen Fuß auf den am Boden liegenden Gegner setzt. In kultischen Darstellungen bringt der Herrscher Opfer wie das Blutopfer64, indem er seinen Penis durchsticht oder in Trance mit einer Gottheit kommuniziert. Schließlich sind politische Szenen dokumentarisch festgehalten, in denen der Herrscher an seinem Hof Gesandte oder Herrscher von anderen Städten empfängt, Geschenke oder Tributzahlungen entgegennimmt oder in Vasallenstädten der Inthronisation des dortigen Regenten beiwohnt bzw. diese »überwacht«. Ziel der Herrschermacht war nicht ein territoriales Großreich, sondern die Kontrolle über tributpflichtige Vasallenstädte und damit über Handelswege sowie Ressourcen zu gewinnen. An der Spitze im ganzen südlichen Tiefland der Klassik standen die Herrscher der miteinander konkurrierenden Supermächte Tikal und Calakmul.

Nach seinem Tod war ein Herrscher als vergöttlichter Ahne immer noch präsent und wurde verehrt. Man vermutet, dass in der Vorstellung der Maya der Herrscher nach einer Reise durch die Unterwelt ähnlich wie der Maisgott wiedergeboren wurde. Aber diesbezüglich fehlen uns detaillierte Texte als Primärquellen, wir können einige Informationen nur durch Rückschlüsse aus ikonografischen Darstellungen und Inschriften erschließen. Der Verstorbene wurde in einem Sarkophag oder auf einer Bahre in einer für ihn errichteten Grabkammer aufgebahrt, ausgestattet mit kostbarer Kleidung und Jadeschmuck, das Gesicht mit einer Jademaske bedeckt. Darüber wurde ein Pulver aus Hämatit und Zinnober gestreut, das alles in einem dunklen Rot erscheinen ließ – der Farbe des Blutes, dem Symbol für das Leben. Ausgestattet war der Tote mit zahlreichen Beigaben von Keramikgefäßen mit Lebensmitteln, Götterfiguren aus Ton, Musikinstrumenten bis hin zu Menschenopfern. Oft wurde über die Grabkammer eine Pyramide mit einem Tempel erbaut, in dem der Herrscher als vergöttlichter Ahne verehrt wurde. Das berühmteste und beste Beispiel ist das Grab von Pakal in Palenque.65 Manchmal wurden die Herrschergräber in späteren Jahren rituell geöffnet und die Knochen verbrannt oder als Reliquien anderswo deponiert.

In der neueren Forschung wird für die Maya-Herrscher häufig der Begriff »Gottkönige« verwendet, um deren göttlichen Eigenschaften zu betonen. Dieser Ausdruck wird in der Religionswissenschaft vor allem für die antiken Hochkulturen der Alten Welt wie Ägypten verwendet. Man spricht auch vom sakralen Königtum. Während wir uns im Fall des Alten Ägypten ein relativ gutes Bild von der Stellung des Königs bzw. Pharaos machen können, ist das Verständnis der vorspanischen Maya-Kultur vom Herrschertum aufgrund der vergleichsweise schlechteren Quellenlage nicht eindeutig zu rekonstruieren. Nur durch Rückschlüsse ergibt sich ein mehr oder weniger grobes und somit letztlich ungenaues Bild. Man kann im Fall der Maya wohl insofern von Sakralkönigtum sprechen, als dass der Maya-Herrscher in einem nahen bzw. intimen Verhältnis zu den Gottheiten stand und seine Herrschaft aufgrund dieses Verhältnisses legitimiert wurde. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie dieses genau aussah, wie die Religionsgeschichte zeigt:

·Der König selbst gilt als Gott und wird als solcher verehrt, wie im römischen Kaiserkult.

·Der König übt sein Amt als Stellvertreter eines Gottes aus, wie in Mesopotamien.

·Der König wird von Gott erwählt, wie im Alten Israel (David, Salomo) bzw. ist ein König von Gottes Gnaden wie Karl der Große.

·Der König gilt nur aufgrund und während der Ausübung seines Königsamtes bzw. nur in Verbindung mit diesem als göttlich, ohne mit der Gottheit gleichgesetzt zu werden, wie im Alten Ägypten. Es ist sozusagen eine repräsentative Göttlichkeit aufgrund der Ausübung des Königsamtes.

Der letzte Fall, die Königsrolle im Alten Ägypten, lässt sich wohl noch am ehesten mit der des Maya-Herrschers vergleichen. Daher kann ein Blick auf den göttlichen Status der altägyptischen Könige aufgrund ihres Amtes vielleicht die Rolle der Maya-Herrscher etwas erhellen und veranschaulichen: Die Herrschaft des Pharaos war zum einen politisch dadurch legitimiert, dass er in der Regel das Herrscheramt von seinem Vater geerbt hatte. Die göttliche Legitimation erfolgte erst bei Amtsantritt, indem er nun das Amt des Himmelsgottes Horus und die Rolle des Sohnes des Sonnengottes Re übernahm. In dieser zweifachen, politischen und göttlichen Legitimation garantierte der Pharao den Erhalt der Weltordnung, einerseits in Hinblick auf das Wohl des Staates und seiner Untertanen, andererseits bezüglich des Dienstes für die Gottheiten bzw. der korrekten Ausübung des Kultes. Er war ein Mittler zwischen Diesseits und Jenseits. Im Kult kam ihm daher eine priesterliche Funktion zu, und die Durchführung bestimmter Riten war ein königliches Privileg. Die Göttlichkeit des Pharaos war bis zu seinem Tod wirksam. Nach seinem Tod musste er sich wie alle anderen Sterblichen vor dem Gericht des Totengottes Osiris verantworten. Der Pharao erhielt bei der Geburt einen Eigen- bzw. Geburtsnamen und beim Antritt des Herrscheramtes verschiedene Namen als Zeichen und Bestandteile der Königstitulatur.66 Diese Herrscherrolle des altägyptischen Königs mag als Vorbild für die Deutung des »Gottkönigtums« in der Maya-Forschung gedient haben. Andererseits zeigt es aber, dass das »Gottkönigtum« der Maya in der Religionsgeschichte gar nicht so außergewöhnlich ist, wie es der Begriff suggeriert. Zusammenfassend kann man zwar vermuten, dass die Maya eine ähnliche Königsideologie wie im Alten Ägypten hatten, beweisen lässt sich das aber letztlich nicht eindeutig.

Ob und inwiefern es komplexe Verwaltungseinheiten bei den Maya gab, wissen wir so gut wie gar nicht. Über Priester, deren oberste Vertreter sicher wie bei den Azteken aus der Adelsschicht kamen, sind wir nur aus der postklassischen Zeit durch Diego de Landa informiert. Einige Ämter in der klassischen Maya-Gesellschaft sind uns dem Namen nach bekannt. So hatte der Gouverneur (sahal = »der Ängstliche«?) nach dem Herrscher den zweiten Rang inne und war für die Orte im Herrschaftsgebiet zuständig. Er spielte wohl auch im Krieg eine wichtige Rolle. Ein weiterer Amtsträger mit dem Titel ah k’ul na war für die kleineren Paläste und Tempel der Stadt zuständig. Schreiber (ah tzi’ib) und Maler stammten ebenfalls aus dem Adel und nahmen einen hohen Rang ein. Kleinwüchsige und Personen mit deformiertem Körper (zum Beispiel Bucklige) gehörten – ähnlich wie bei den Azteken – ebenfalls zum Hofstaat. Ihre Rolle scheint über die der reinen Unterhaltung hinausgegangen zu sein.

Das Leben der einfachen Bevölkerung

Lange Zeit standen der Herrscher und die Adligen der Maya-Gesellschaft sowie ihre Hinterlassenschaften wie Tempel, Paläste und hochwertige Kunstwerke im Fokus des Interesses nicht nur der Forschung, sondern auch der breiten Öffentlichkeit. Das hat sich inzwischen geändert, und die Forschung bringt immer mehr Information über das Alltagsleben der einfachen Bevölkerung zutage. Diese lebte, wie bereits erwähnt, am Stadtrand oder im Umland in einfachen Häusern, deren Wände aus Lehm und deren schräge Dächer aus Stroh oder Palmblättern bestanden. Die Wände bestanden aus Holzgeflechten, die in einigen Regionen mit Lehm oder Kalk verkleidet wurden. Vier Pfosten trugen den schrägen Dachstuhl aus Holz, der mit Stroh oder Palmblättern bedeckt wurde. Der Häusertyp dürfte dem ähnlich sein, der noch heute bei der Maya-Bevölkerung üblich ist. Wie Diego de Landa über die yukatekischen Maya schreibt, war das Haus der Länge nach durch eine Zwischenwand mit einigen Türöffnungen geteilt. Der vordere Teil war offen und »die vordere Dachschräge zieht sich zum Schutz gegen Sonnenschein und Regen weit nach unten«67. Im hinteren Hausteil befanden sich die Betten. Diese »waren aus dünnen Stäben, auf denen eine kleine Schilfmatte lag, darin schlafen sie unter ihren baumwollenen Umhängen«68. Die Häuser waren bis zu zehn Meter lang, drei Meter breit und an den Längsenden abgerundet, sodass es keine Dachgiebel gab. Mehrere Gebäude gruppierten sich jeweils um einen Innenhof und bildeten auf diese Weise sogenannte Hofgruppen, in denen jeweils eine Großfamilie wohnte. In der Regel gehörte zu jeder Hofgruppe noch ein kleiner pyramidenförmiger Bau als Tempel für die Schutzgottheiten und Ahnen der Familie. Diese waren manchmal auch Grabstätten für sehr bedeutende Ahnen. Aber normalerweise wurden die verstorbenen Familienmitglieder unter dem Wohnhaus bestattet. Die Häuser dienten nicht nur zum »Wohnen« in unserem heutigen Sinn, sondern meist gleichzeitig als Werkstätten. Das wiederum zeigt, dass der Normalbürger mehrere »Berufe« ausübte. So war er nicht nur als Bauer Selbstversorger, sondern stellte in Zeiten, in denen auf dem Feld weniger zu tun war, zum Beispiel auch Werkzeuge oder Keramik her.

Aus der postklassischen Zeit haben wir von Diego de Landa die Beschreibung der wohl in vielem der klassischen Zeit ähnlichen Lebensweise der Maya in Yukatan, so zum Beispiel über die Kindheit: »Sie ließen ihre Kinder nackt heranwachsen; sie gaben ihnen lediglich im Alter von vier oder fünf Jahren eine kleine Decke zum Schlafen und ein paar Baumwollstreifen, um ihre Scham zu verhüllen, wie es ihre Eltern taten, und die Mädchen bekleidete man nun von den Lenden abwärts. Sie gaben den Kindern lange die Brust, weil sie ihnen niemals, soweit es ihnen möglich war, die Muttermilch entzogen, selbst wenn sie schon drei oder vier Jahre alt waren.«69

Landa beschreibt ausführlich den Pubertätritus, bei dem die »Kinder« bzw. Jugendlichen den Übergang ins Erwachsenenalter vollziehen. Er nennt diesen Ritus »Taufe«, wahrscheinlich, weil die Kandidaten ähnlich wie bei der christlichen Taufe ihre Namen erhielten und mit »geweihtem« Wasser benetzt wurden. Die Eltern wählten einen Mann aus der Dorfgemeinde aus, der das ganze Fest ausrichtete und in dessen Haus die Feier stattfand. Dort versammelte man alle Kinder, die zu »taufen« waren. Der Priester »segnete« die Kinder mit einem Weihwedel aus Schlangenschwänzen. Danach bestrich derjenige, der das Fest ausrichtete, mit einem zuvor in eine Flüssigkeit eingetauchten Knochen den Kindern die Stirn sowie die Hände und Füße. Zum Abschluss der Feier »näherten sich die übrigen Gehilfen des Priesters mit einem Blumenstrauß und einem Rauch, den die Indios einzusaugen pflegen, und damit machten sie neunmal ein Zeichen vor jedem Kind; sodann ließen sie die Kinder an den Blumen riechen und den Rauch einsaugen.«70 Danach erhielten die Kinder Speisen als Geschenke und den Göttern wurde »ein großes Glas Wein«71 dargebracht. Nach der Verabschiedung der Kinder »endete das Fest mit Essen und Trinken im Überfluss«.

Bezüglich der Heirat berichtet Landa, dass das Heiratsalter in der Regel zwölf oder dreizehn Jahre betrug. Die Eltern des Sohnes (selten er selbst oder die Eltern einer Tochter) suchten mithilfe eines Heiratsvermittlers für diesen eine standesgemäße Frau aus, die aus demselben Ort stammte. Die Hochzeit selbst fand im Haus des Brautvaters statt. Dort untersuchte der dabei anwesende Priester, »ob sie zueinander passten, ob die Schwiegereltern es gut bedacht hätten und ob es ihnen recht sei«.72 Mit einem »Mahl und Gelage«73 endete die Feier. »Von nun an blieb der Schwiegersohn bei dem Schwiegervater, um fünf oder sechs Jahre für ihn zu arbeiten; und wenn er es nicht tat, warf man ihn hinaus.«74 Die Frau war verpflichtet, als Zeichen der Ehe für das Essen des Mannes zu sorgen. Landa betont, dass die yukatekischen Maya in Einehe lebten. Im Fall der Witwer und Witwen wurde die Ehe formlos vollzogen, indem der Witwer zur Witwe zog.

Mais war das wichtigste Nahrungsmittel, wie schon Landa feststellte:

»Die Hauptnahrung ist Mais, aus dem sie verschiedene Speisen und Getränke herstellen, und selbst die Getränke, die sie zu sich nehmen, dienen ihnen zugleich als Essen und Trinken; die Indias lassen den Mais eine Nacht zuvor in Kalk und Wasser quellen, und am Morgen ist er weich und halbgekocht, auf diese Art entfernt man Schalen und Stiele von ihm; sie mahlen ihn zwischen Steinen […] und aus dem am feinsten gemahlenen Mais gewinnen sie einen Milchsaft und dicken ihn am Feuer ein, daraus machen sie eine Art von Mehlbrei für den Morgen, den sie warm trinken; was vom Frühstück übrigbleibt, verdünnen sie mit Wasser und trinken es tagsüber, denn gewöhnlich trinken sie kein reines Wasser. Sie rösten auch Mais, mahlen ihn und lösen ihn in Wasser auf, was ein sehr erfrischendes Getränk ergibt, wenn man etwas Nelkenpfeffer oder Kakao hinzugibt.«75

Bis heute ist der Mais das Grundnahrungsmittel der Maya und wird noch genauso zubereitet, wie Landa es beschreibt: Nachdem der Mais mit Kalk und Wasser aufgeweicht und das Wasser abgegossen ist, wird er auf einem kleinen Tisch aus Stein (Metate) mit einem Steinmörser (Mano) zu einem Teig gemahlen und dieser dann auf einer Herdplatte zu Tortillas gebacken. Während heute die Tortillas, die Maisfladen, zu jeder Mahlzeit verzehrt werden, waren es in der klassischen Maya-Kultur wahrscheinlich eher die mit Bohnen oder Fleisch gefüllten Maisbrote, die Tamales. Diese Tamales werden auch heute noch gegessen und dienen nach wie vor als Opferspeise vor allem für den Regengott. Aus Mais werden bis heute Getränke zubereitet wie zum Beispiel Atole, eine Art Kaffee bestehend aus Mais, Wasser und Gewürzen oder Pinole (eine angereicherte Maismehlmischung).

Als weitere Speisen erwähnt Landa Gemüse, Fleisch von Hirsch oder Vögeln sowie Fisch. Pfeffer bzw. Chili war ein wichtiges Gewürz sowohl für Speisen als auch für Getränke. Männer und Frauen aßen getrennt auf dem Boden, als Tisch diente höchstens eine Schilfmatte.76

Vom Aussehen, Kleidung und Schmuck der einfachen Bevölkerung in der klassischen Zeit sind wir nur über Abbildungen informiert. Aus der Zeit der Postklassik liegt uns der ausführliche Bericht von Diego de Landa vor. Kleidungsstoffe der oberen Gesellschaftsschicht wurden aus Baumwolle gewebt, die Kleidung der übrigen Bevölkerung bestand in der Regel aus Agavefasern. Prunkgewänder des Adels, der Priester etc. wurden mit Vogelfedern verziert. Herrscher trugen auch Jaguarfell als Kleidungsteil. Die Kleidungsformen waren ansonsten gleich: Die Männer trugen einen kurzen oder rockartigen Lenden- bzw. Hüftschurz – mit oder ohne ärmellosen Umhang. Bei besonderen Anlässen wie Inthronisation des Herrschers, Krieg oder Ballspiel war der Kopfschmuck ein wichtiger Bestandteil der Kleidung. Anhand der Art der Darstellung und des Beiwerkes war die gesellschaftliche Position des Trägers erkennbar. Frauen trugen ein rechteckiges, langes, ärmelloses Oberteil, das an der Hüfte mit einem Gürtel zusammengehalten wurde, ähnlich der römischen Tunika.

Als Besonderheiten bzw. als Schönheitsideal der Maya erwähnt Landa das Schielen oder den künstlich deformierten Kopf:

»Das Schielen hielten sie für etwas Anmutiges, und die Mütter führten es auf künstlichem Wege herbei, indem sie ihnen schon als Kindern ein kleines Pechpflaster an die Haare hängten, das bis zu dem Raum zwischen den Brauen herabreichte; und da es dort hin und her schwang, blickten sie stets nach oben und wurden schließlich zu Schielern. Kopf und Stirn waren bei ihnen flach, was auch ihre Mütter absichtlich herbeiführten, während jene noch kleine Kinder waren;77 die Ohren hatten sie durchbohrt, um Ringe zu tragen, und von den Opfern waren sie stark zerstochen. Sie bekamen keinen Bart und sagten, ihre Mütter würden ihnen als Kindern das Gesicht mit heißen Tüchern versengen, damit ihnen kein Bart wüchse.«78

Über die Männer schreibt Landa: »Sie ließen sich die Haare wie bei den Frauen wachsen: In der Scheitelgegend verbrannten sie ungefähr so viel wie eine reichliche Tonsur, und daher wuchs das Haar weiter unten kräftig, während das im Bereich der Tonsur nachwachsende Haar kurz blieb; und sie flochten es zu einem Kranz rings um den Kopf, das Schwänzchen ließen sie hinten wie eine Quaste stehen.«79

Gesicht und Körper bemalten sie rot. Ferner waren Tätowierungen bei ihnen üblich. Dazu wurde zunächst mit Farbe das Muster bzw. Bild auf die Haut gemalt und dieses dann in die Haut eingeschnitten. Die ganze Prozedur war sehr schmerzhaft und hatte oft Entzündungen und Eiterungen zur Folge. Aber diejenigen, die sich nicht tätowieren ließen, wurden verspottet.80 Auch die Frauen tätowierten sich, allerdings mit zierlicheren Bildern. Sowohl Männer als auch Frauen trugen Ohrringe. Spiegel verwendeten nicht Frauen, sondern ausschließlich Männer.

Die Kleidung der Männer »bestand aus einem Streifen, der eine Hand breit war und ihnen als Beinkleider und Strümpfe diente; sie schlugen ihn mehrmals am Gürtel um, sodass ein Zipfel vorn und der andere hinten herunterhing, und ihre Frauen gaben diesen Zipfeln eine zierliche Form und schmückten sie mit Federarbeiten. Sie trugen lange und viereckige Umhänge, die sie an den Schultern festbanden; sie hatten Sandalen aus Hanf oder ungegerbtem, getrockneten Hirschleder.«81

Bezüglich der Frauen betont Landa, dass sie sich nicht wie die Spanierinnen das Gesicht schminken.

»Sie hatten die Sitte, ihre Zähne spitz zuzusägen, so dass diese wie Sägezähne aussahen; dies hielten sie für eine Zierde, und dieses Amt übten ein paar alte Frauen aus, die ihnen die Zähne mit gewissen Steinen und Wasser abfeilten.

Sie durchbohrten sich den Knorpel, der sich zwischen den Nasenlöchern befindet, und in die Öffnung stecken sie einen Amberstein, was sie für einen Festschmuck hielten. […]

Sie trugen das Haar sehr lang, und sie ordneten und ordnen es noch heute zu einer sehr schönen Frisur, die es in zwei Hälften teilt; und bei einer anderen Frisur flochten sie es zu Zöpfen. […] Bis die Mädchen herangewachsen sind, flechten sie82 ihnen die Haare zu vier oder zu zwei hornförmigen Zöpfen, die ihnen sehr gefallen.«83

Die Frauen trugen üblicherweise als Kleidung einen nach beiden Seiten offenen, langen Mantel. Zudem hatten sie einen Umhang, der zum Schlafen diente und unterwegs zusammengefaltet oder eingerollt umgelegt wurde.84

Über das Rechts- und Strafsystem sind wir wenig informiert. Landa erwähnt einige diesbezüglichen Aspekte bei den postklassischen Maya in Yukatan, wie zum Beispiel im Fall von Ehebruch, Totschlag und Diebstahl:

»Nachdem die Untersuchung abgeschlossen und jemand des Ehebruchs überführt war, versammelten sich die Vornehmen im Haus des Häuptlings; man brachte den Ehebrecher, band ihn an einen Pfahl und überantwortete ihn dem Ehemann der schuldigen Frau; wenn er ihm vergab, war er frei, andernfalls tötete er ihn mit einem großen Stein, (den) er ihm von einem höheren Platz auf den Kopf (herabstürzen) ließ; bei der Frau reichte als Genugtuung die Ehrlosigkeit aus, die etwas Schwerwiegendes war, und im allgemeinen wurde eine solche Frau deshalb von ihrem Ehemann verlassen.

Die Strafe für den Totschläger, selbst wenn er aus Versehen gehandelt hatte, war, dass die Verwandten ihm auflauerten und ihn töteten; andernfalls musste er den Preis für den Toten bezahlen. Einen Diebstahl sühnten und bestraften sie, selbst wenn er unbedeutend war, indem sie den Schuldigen versklavten«.85

Im Zeichen des »Großen Sterns«: Die Maya – ein kriegerisches Volk

In anderen Ländern bilden Schlachtszenen, Krieger und Kriegswaffen gerade die hervorragendsten Gegenstände der Skulptur; da sie hier nun gänzlich fehlen, so hat man Grund zu glauben, dass jenes Volk nicht kriegerisch, sondern friedlich gesinnt war und daher später auch ohne Mühe unterworfen ward.86

Mit dieser Aussage setzte John Lloyd Stephens, der Entdecker der Maya-Ruinen im 19. Jh., einen Mythos in die Welt, der sich in der Forschung bis zur Mitte des 20. Jh.s hielt: Die Maya galten als friedliches Volk, als die »Griechen« der Neuen Welt, während im Unterschied dazu die Azteken als die »Römer« der Neuen Welt im Ruf eines kriegerischen, barbarischen Volkes standen. Widerlegt wurde diese Annahme durch die Entdeckung der Wandgemälde von Bonampak 1946, die durch ihre Kampfszenen berühmt wurden. Wie in anderen Kulturen führten die Maya-Herrscher erbitterte Kriege um Macht, um die Vorherrschaft über Ressourcen oder schlicht und einfach aufgrund persönlicher Konflikte. Krieg war ein wesentlicher Bestandteil der königlichen Herrschaft und auch im Alltagsleben der Maya. Das ergibt sich schon aus der politischen Situation: Das Maya-Gebiet zur klassischen Zeit war kein einheitliches Reich, sondern gekennzeichnet durch viele miteinander konkurrierende Stadtstaaten. Und diese Konkurrenz untereinander führte dementsprechend zu mehr oder weniger häufigen militärischen Auseinandersetzungen. Diese Kriege nahmen gegen Ende der Klassik extrem zu und waren letztlich einer der Gründe für den Untergang der klassischen Maya-Kultur. Vor allem große Kriege führte man im Zeichen der Venus, von den Maya »Großer Stern« (chak ek’) genannt. Dementsprechend sprach man von »Sternenkrieg«. Die Hieroglyphe für »Sternenkrieg« stellt einen Stern dar, von dem Wasser oder Blut fließt.

Nicht nur Wandmalereien, sondern auch Malerei auf Keramikgefäßen und Reliefs in Stein oder Holz mit Inschriften zum Beispiel auf Stelen, an den Wänden der Gebäude oder auf Türstürzen geben uns Auskunft über das Kriegsgeschehen bei den Maya. Dargestellt sind die Herrscher häufig während einer Schlacht oder nach einem Sieg bei der Präsentation von Kriegsgefangenen. Diese Darstellungen, zusammen mit den Hieroglypheninschriften, dienten der herrschaftlichen Propaganda und somit wird meistens über die Siege, aber so gut wie nie über Niederlagen berichtet.

Es ist unbekannt, ob und inwiefern es bei den Maya Kriegerorden wie bei den Azteken gegeben hat. Ein stehendes Heer hatten die Maya nicht, sondern milizartige Streitkräfte, die ausgebildet und im Bedarfsfall zusammen mit Teilen der bäuerlichen Bevölkerung eingesetzt wurden. Die Anführer bzw. Offiziere stammten aus der Adelsschicht. Diego de Landa schreibt über die nachklassischen Maya in Yukatan: »Sie hatten immer zwei Hauptleute: Der eine übte (sein Amt) auf Lebenszeit aus und vererbte (es), der andere wurde mit vielen Zeremonien auf drei Jahre gewählt […]. Diese zwei Hauptleute beschäftigten sich mit dem Krieg und regelten die entsprechenden Angelegenheiten; hierfür gab es in jeder Ortschaft als Soldaten ausgewählte Männer, die zu den Waffen griffen, wenn es notwendig war.«87

Als Fernwaffen dienten Pfeil und Bogen sowie Speere. Aus Teotihuacán stammte die Speerschleuder (atlatl), eine Art verlängerter Speergriff, der den Wurf des Speeres verstärkte und verlängerte. Im Nahkampf verwendete man bis zu zwei Meter lange Lanzen mit Spitzen aus Feuerstein, ferner Äxte, Keulen und mit Feuersteinoder Obsidiansplittern besetzte Schwerter. Landa beschreibt die Waffen und Kriegsausrüstung der yukatekischen Maya der postklassischen Zeit wie folgt:

»Die Angriffswaffen waren Bogen und Pfeile, die sie in Köchern trugen und die Feuersteine und sehr scharfe Fischzähne als Spitzen haben und die sie mit großer Gewandtheit und Kraft verschießen. […] Zu ihrer Verteidigung hatten sie Rundschilde, die sie aus aufgeschnittenen, eng verflochtenen Rohrstengeln herstellten und mit Hirschhäuten überzogen. Sie fertigen gesteppte Mäntel aus Baumwolle und unzermahlenem Salz an, das in zwei Schichten oder Polstern eingenäht wurde, und diese Mäntel waren äußerst dicht. Einige Herren und Hauptleute hatten eine Art von Sturmhauben aus Holz, doch diese waren wenige; und diejenigen, die so etwas besaßen, zogen mit diesen Waffen, dem Federschmuck und umgelegten Tiger- oder Löwenfellen88 in den Krieg.«89

Die Herrscher zogen mit dem vollen königlichen Ornat in die Schlacht – wie bei Landa erwähnt, mit Jaguarfell, der königlichen Kleidung und geschmückt mit Pektoralen, Arm- und Beinschmuck aus Jade sowie einem mächtigen Kopfschmuck in Form von Tier- bzw. Göttermasken oder Federschmuck. Darstellungen zeigen die Herrscher sowohl aktiv kämpfend als auch Szenen, in denen sie in Sänften getragen werden. Figuren oder Bildnisse der jeweiligen Schutzgottheiten wurden ebenfalls in Sänften mit in den Krieg geführt. Diese waren beim Gegner genauso wie die Kriegsgefangenen eine begehrte Beute. Zur Kriegsausstattung gehörten ferner Standarten bzw. Feldzeichen, die der schnellen Orientierung in der Schlacht dienten und von denen man sich andererseits göttliche Unterstützung erhoffte. »Kriegsgeschrei« und Musikinstrumente wie Trommeln, Flöten oder Trompeten dienten zur Anfeuerung des Kampfeswillens sowie Einschüchterung des Gegners.

In der Schlacht war es nicht das Ziel, möglichst viele Gegner zu töten, sondern lebend zu fangen. Die Kriegsgefangenen wurden dann in der Stadt des Siegers triumphierend vorgeführt, gefoltert und geopfert. In den Darstellungen sieht man häufig, wie der Sieger mit einem Fuß auf dem vor ihm liegenden Gefangenen steht oder wie die gefesselten Gefangenen dem siegreichen Herrscher vorgeführt werden. Geriet ein Herrscher in die Hände seines Feindes, war die Schlacht für ihn verloren. In der besiegten Stadt wurde entweder der besiegte Herrscher oder an seiner Stelle ein Vasallenherrscher eingesetzt, manchmal aber auch jemand aus der Dynastie des siegreichen Herrschers. Es kam zudem vor, dass ein besiegter Herrscher jahrelang gefangen gehalten wurde. Solange er lebte, konnte kein Nachfolger in seiner Stadt als Regent eingesetzt werden. Auf diese Art und Weise konnte man die besiegte Stadt kontrollieren und ein eigenständiges Handeln verhindern. Durch Kriege konnten vor allem die zwei Supermächte Tikal und Calakmul ihre hegemoniale Vorherrschaft über eine Reihe von Vasallenstädte ausüben und sich damit Tribut in Form von Gebrauchs- und Luxusgütern sowie Dienstleistungen sichern, aber ebenso die Kontrolle über Handelsrouten.

Wirtschaft, die Grundlage des herrschaftlichen Luxuslebens90

Alle einfachen Leute bauten den Häuptlingen nicht nur das Haus, sondern kümmerten sich auch um deren Felder, sie bestellten diese und ernteten solche Mengen, dass es für den Häuptling und sein Hauswesen ausreichte; und wenn Wild oder Fisch gefangen wurde oder auch die Zeit gekommen war, Salz zu holen, so gaben sie stets dem Häuptling einen Teil, weil sie derartige Unternehmen immer gemeinsam ausführten.91

Was Diego de Landa hier über die postklassischen Maya in Yukatan schildert, gilt auch für die klassische Zeit: Voraussetzung für die Kultur der Maya und das luxuriöse Leben der Herrscher war eine hochentwickelte Landwirtschaft. Die prachtvollen Tempel- und Palastbauten der Maya waren nur möglich, weil man in der Landwirtschaft eine Überproduktion erzielte, sodass ein Teil der Arbeitskräfte »frei« wurde und für die Belange und Ansprüche der Herrscher einsetzbar war. Grundlage der Maya-Wirtschaft war und ist bis heute in erster Linie der landwirtschaftliche Anbau vor allem der drei wichtigsten Grundnahrungsmittel Mesoamerikas: Mais, Bohnen und Kürbis. Das zweite »Standbein« war der Handel sowohl regional innerhalb des Maya-Gebietes als auch überregional bis Zentralmexiko einerseits und Panama andererseits. Ein wichtiger Aspekt ist zudem, dass die Wirtschaft in einem religiösen Kontext zu sehen ist. Denn aus Sicht der Maya hing eine florierende Landwirtschaft von der Unterstützung des Regen- und des Maisgottes ab, d. h. die Voraussetzungen dafür waren Regen und das Gedeihen des Maises. Diese Hilfe der Götter sicherte man sich durch entsprechende Riten und Gebete. Noch heute führen die Maya entsprechende Rituale für den Regengott durch, um die Fruchtbarkeit der Felder zu erbitten.

Was uns heute fast unmöglich erscheint, gelang den Maya: Im tropischen Regenwald konnten sie Sümpfe trockenlegen, Land urbar und auf diese Weise fast vollständig für die Landwirtschaft nutzbar machen. In Gebieten, in denen es zu wenig Niederschlag gab, sicherten sie sich eine ganzjährige Wasserversorgung durch die Anlage von Wasserspeichern, in Gebieten mit viel Niederschlag regulierten sie die Wasserfluten durch die Anlage von Kanälen oder Dämmen. Die Art und Weise der Landwirtschaft war je nach Region und Zeitepoche unterschiedlich. Denn die Siedlungsgebiete der Maya unterschieden sich – wie bereits ausgeführt – geografisch sehr vom Hochgebirge bis zum tropischen Regenwald. Mit der Entstehung von städtischen Zentren und dementsprechendem Bevölkerungswachstum kam es nicht nur zur immer intensiveren Nutzung der landwirtschaftlichen Anbauflächen, sondern auch zur Weiterentwicklung von landwirtschaftlichen Techniken.

Kennzeichnend für die landwirtschaftliche Anbauweise nicht nur der Maya, sondern in ganz Mesoamerika, ist das sogenannte Milpa-System. Milpa (Nahuatl = »Feld«) bezeichnet dabei ein Feld, dass durch Brandrodung nutzbar gemacht wurde und auf dem nicht nur eine, sondern mehrere Pflanzenarten (Mais, Bohnen, Kürbis und andere) angebaut werden. Bis heute wird das Milpa-System praktiziert, allerdings im Unterschied zur vorspanischen Zeit oft als Monokultur, bei dem man zum Beispiel ausschließlich Mais anbaut. Beim Brandrodungsfeldbau werden die Bäume eines Waldstückes gerodet, danach verbrannt und die Asche wird dann als Dünger für den Feldanbau genutzt. Dabei ist es wichtig, dass die Brandrodung zur richtigen Zeit erfolgt, nämlich unmittelbar vor der Regenzeit. Bei einer zu frühen Brandrodung würde die als Dünger fungierende Asche buchstäblich vom Winde verweht, und bei einer Brandrodung während des Regens würde mehr Rauch als Asche beim Verbrennen entstehen. Die Milpa-Methode garantiert für ca. drei Jahre einen ertragreichen Anbau. Dann ist eine Ruhezeit von ca. fünf Jahren notwendig, damit der Boden sich regeneriert. Danach wird der Boden wieder landwirtschaftlich genutzt. Die Ruhezeit ist dabei zu kurz, als dass der ursprüngliche Hochwald nachwachsen könnte, es wachsen nur Niedrigwald und Büsche nach. Es müssen mehrere Landflächen gleichzeitig und nacheinander gerodet werden, um einen Wechsel ohne Unterbrechungen zu garantieren. Auf dem Milpa-Feld werden in Mischkultur Mais, Bohnen und Kürbis angebaut. Das erscheint uns, die wir Monokulturen gewohnt sind, chaotisch, ist aber effektiver als der Anbau nur einer Pflanze. Der Mais bietet den Bohnen eine Rankhilfe und die Bohnen versorgen den Mais mit dem benötigten Stickstoff. Die Kürbisse mit ihren großen Blättern schützen den Boden vor zu großem Sonneneinfall bzw. Austrocknung sowie vor zu starkem Regen, und verhindern so die Erosion des Bodens. Auf diese Weise garantiert das Milpa-System insgesamt eine effektive, d. h. ertragreiche und relativ sichere Ernte. Der Feldbau erfolgt bis heute oft mit dem Pflanzstock, der den Boden nicht so stark zerstört wie der Pflug und somit ökologisch effektiver ist. Von Mitte Januar bis April wird der Boden vorbereitet und – so Diego de Landa –, »wenn der Regen beginnt, bringen sie die Saat in den Boden; hierfür tragen sie einen kleinen Sack auf dem Rücken, und mit einem spitzen Stock graben sie ein Loch in die Erde, sie legen fünf oder sechs Körner hinein, die sie mit demselben Stock zuschütten. Ein erstaunlicher Anblick ist es, wie die Pflanzen sprießen, sobald es regnet.«92

Je nach Region wurden unterschiedliche Anbauweisen praktiziert. In Bergregionen wurde an den Berghängen Terrassenfeldbau betrieben und dadurch eine größere Anbaufläche erreicht. Für diese Terrassenfelder schüttete man Erde auf. An den unteren Grenzen der Felder errichtete man jeweils Mauern, die nicht nur als Stütze und Schutz vor Erosion dienten, sondern auch für eine gleichmäßige Verteilung des Regenwassers sorgten. Zur Weiterleitung des Wassers wurden aber ebenso Kanäle angelegt. Durch den Terrassenfeldbau konnte man selbst sehr steile Berghänge bewirtschaften. In den von Flussüberschwemmungen heimgesuchten Feuchtgebieten des Tieflandes legte man inselartige Felder, sogenannte Hochäcker an. Diese Hochäcker entstanden, indem man Erde in Wasserflächen aufschüttete und diese Anlagen dann durch Kanäle regulierte. Zur Ableitung des überschüssigen Wassers legte man Drainagen an. Schließlich ist der Anbau im eigenen Garten zu erwähnen: In den Städten und Dörfern hatten die meisten Wohnhäuser einen Garten. Mit zunehmender Entfernung vom Stadtzentrum wurden die Abstände zwischen den Häusern immer größer, sodass oft genügend Platz nicht nur für den Anbau von Mais, Bohnen, Kürbis, Kakao oder Gewürz- und Heilkräutern, sondern auch von Nutzbäumen wie dem Amapola- oder Brotnussbaum vorhanden war. Man spricht deshalb von den »Gartenstädten« der Maya. Archäologisch eindeutig und anschaulich nachgewiesen wurden solche Gärten bei der Ausgrabung des Dorfes Joya de Cerén (El Salvador), das 590 n. Chr. von einem Vulkanausbruch zerstört wurde.

Neben dem landwirtschaftlichen Anbau nutzten die Maya das große Angebot an Früchten im Regenwald, wie zum Beispiel die des Avocadobaumes, des Papayabaumes oder der Schwarzen Sapote. Der Wald lieferte Holz, das primär als Brennstoff zum Kochen der Speisen wichtig war, aber ebenso für die Herstellung von Keramik und Stuck sowie für den Hausbau. Dafür wurden im Zuge des Bevölkerungswachstums und dem damit verbundenen größeren Holzverbrauch teilweise so große Waldteile abgeholzt, dass man von einer regelrechten Umweltzerstörung und entsprechend gravierenden Folgen sprechen kann. Bestes Beispiel dafür ist die Stadt Copán, wo die Abholzung der Wälder nachweislich einer der Faktoren war, die zum Untergang der Stadt geführt hatten.93

An Haustieren gab es nur Hund, Truthahn und Bienen. Die Jagd mit Speeren, Blasrohr oder Fallen auf Rehwild, Kaninchen und diverse Vögel sowie – an den Meeresküsten – der Fang von Fischen, Muscheln und anderen Meerestieren sorgten aber für einen abwechslungsreichen Speiseplan.

Ein wichtiger Ort des regionalen und alltäglichen Handels waren die Märkte, wie schon Landa feststellte: »[…] und auf den Märkten handelten sie mit allem, was dieses Land gab. Sie borgten, verliehen und bezahlten höflich und ohne Wucherzinsen.«94 Diese Märkte spielen bis heute eine bedeutende Rolle nicht nur im Handel, sondern generell im sozialen Alltagsleben der Maya. Das überregionale Handelssystem bzw. der Fernhandel der Maya reichte bis zur Golfküste Mexikos sowie bis Zentral- und Westmexiko und andererseits bis Panama. Gehandelt wurden Gebrauchsund Luxusgüter, Lebensmittel, Sklaven sowie die Rohstoffe für eine Reihe der Konsumgüter. Zu den Gebrauchsgütern zählten zum Beispiel Keramik, Werkzeuge oder Kleidung. Transportiert wurden die Handelsgüter zu Fuß oder mit Booten auf Flüssen, Seen und auf dem Meer. Lasttiere fehlten, wie schon Landa es formulierte: »Ihre Maultiere und Ochsen sind die Menschen.«95 Ging man zu Fuß, trug man die Last in Tragkörben auf dem Rücken, unterstützt von einem Kopfband für den Korb und mit einem Gehstock. Dargestellt ist so eine Szene des Warentransportes auf dem Wandgemälde eines Tempels in Calakmul.96

Vom Handel übers Meer haben wir einen Bericht der ersten spanischen Augenzeugen: Kolumbus und seine Mannschaft trafen, wie sein Sohn Hernando berichtet, auf ihrer vierten Entdeckungsfahrt 1502 an der Küste von Honduras auf ein Handelsboot der Maya –

»ein Kanu, so groß wie eine Galeere und acht Fuß97 breit, aus einem einzigen Stück […] In der Mitte hatte es ein Dach aus Palmblättern ähnlich wie die Gondeln von Venedig […] zum Schutz derer, die sich darunter befanden […] vor Regen und Unwetter. Unter diesem Dach befanden sich die Kinder der Frauen, die Möbel und die Handelswaren […] wie einige Decken und Hemden aus Baumwolle, ohne Ärmel, gewebt und mit verschiedenen Farben gefärbt, Handarbeiten, einige Lendenschurze der gleichen Art, mit denen sie ihre Scham bedecken, einige Decken mit denen sich die Indianerinnen des Kanus zudeckten. Als Proviant hatten sie einige Wurzeln und Körner […] und viele Mandeln98, dass sie in Neuspanien als Geld verwenden. Diese schätzten sie als sehr wertvoll ein, denn als […] sie merkten, dass einige dieser Mandeln zu Boden fielen, bemühten sie sich diese aufzulesen als wären es ihre Augäpfel.«99

Während die einfache Bevölkerung Tauschhandel betrieb, waren Kakaobohnen ebenso wie Jade, Spondylusmuscheln, Obsidian, aber auch Salz, Baumwollstoffe oder besonders kunstvoll gestaltete Keramik das Zahlungsmittel der gesellschaftlichen Elite. Diese Luxusgüter waren gleichzeitig Handelsgüter und als solche bei der High Society in Zentralmexiko sehr beliebt. Luxus- und Gebrauchsgüter sowie jeweils ein gewisser Teil der Ernteerträge waren als Tribut bzw. Steuer an den Herrscher und den Adel abzuliefern. Während von den Azteken detaillierte Tributlisten erhalten sind, wissen wir über das Tribut- und Steuerwesen der klassischen Maya-Zeit wenig.

»Von der erregenden Wirkung der Denkmäler«: Kunst und Handwerk

Von der erregenden Wirkung der Denkmäler selbst, wie sie so dastehen in der Tiefe eines tropischen Waldes, schweigend und feierlich, von fremdartigem, wundersamen Entwurf, prächtig gemeißelt, reich an Schmuck, abweichend von den Bildwerken aller anderen Völker […] – von dieser Wirkung, sage ich, werde ich mir nicht anmaßen, eine Vorstellung zu vermitteln.100

So John Lloyd Stephens über seine Entdeckung der Stelen von Copán101, die in der Tat zu den Meisterwerken der Maya-Kunst gehören. Dabei muss man sich bewusst sein, dass die Maya die Kunst ausschließlich in einem religiösen Kontext sahen, während im Unterschied dazu bei uns die Ästhetik eine entscheidende Rolle spielt. Zum einen wurde ein großer Teil der Kunstwerke für rituelle Zwecke hergestellt, vom Tempelgebäude über Götterbilder bis hin zur Keramik, die bei bestimmten Riten Verwendung fand, zum Beispiel als Weihrauchgefäße oder als Grabbeigabe. Zum anderen stellen die Kunstwerke vorwiegend religiöse Themen dar, wie zum Beispiel mythologische oder rituelle Szenen sowie Darstellungen von Gottheiten. Selbst die Darstellungen der Herrscher und der Ereignisse während ihrer Regierungszeit sind in einem religiösen Kontext zu sehen, zum Beispiel die Inthronisation oder die Darbringung von Blutopfern. Und schließlich wurden nicht nur einige Materialien wie Jade als numinos bzw. heilig angesehen, sondern ebenso die Kunstwerke selbst. Sogar die Herstellung von Götterbildnissen war ein religiöser bzw. ritueller Vorgang, wie Diego de Landa von den postklassischen Maya in Yukatan berichtet:

»Eine Sache, die diese armen Leute für äußerst schwierig und mühselig hielten, war, Götzenbilder aus Holz herzustellen, was sie ›Götter schaffen‹ nannten; und daher hatten sie eine besondere Zeit bezeichnet, um sie zu schaffen und dies war der Monat Mol oder auch ein anderer, wenn der Priester ihnen sagte, dass dies genüge. Diejenigen, die diese Götzenbilder machen wollten, konsultierten zuerst den Priester, und nachdem sie sich bei ihm Rat geholt hatten, gingen sie zu jenem, dessen Amt es war, sie herzustellen, und sie sagen, dass diese Handwerker sich immer entschuldigen, weil sie fürchteten, dass sie oder ein Familienangehöriger sterben oder sie tödliche Krankheiten heimsuchen müssten. Wenn sie ihr Einverständnis erklärten, so begannen die Chaces, die sie auch hierfür wählten, der Priester und der Handwerker mit dem Fasten. Während sie fasteten, holte derjenige, dem die Götzenbilder gehören sollten, selbst oder mit Hilfe von anderen im Wald das Holz, das immer Zedernholz war.«102

Danach wurde eine Strohhütte errichtet, in der sie alles Nötige für die Herstellung unterbrachten. Dann »schlossen sich die Chaces, der Priester und die Handwerker ein. Und sie begannen ihr Werk, Götter zu schaffen, wobei sie sich häufig in die Ohren schnitten, jene Teufel mit dem Blut bestrichen und ihren Weihrauch vor ihnen verbrannten; und so harrten sie aus bis zum Ende, während man sie mit Essen und dem Notwendigsten versorgte. Und sie durften nicht mit ihren Frauen verkehren und nicht einmal an sie denken; es durfte sogar kein anderer zu jenem Ort kommen, wo sie waren«.103

Alle Monumentalbauten der Maya wurden ohne Werkzeuge aus Metall errichtet, nur mit Werkzeugen aus Stein, d. h. mit Messern und Äxten aus Feuerstein und Obsidian. Zum anderen fehlten Zug- und Reittiere wie Pferd oder Esel. Nicht zuletzt deshalb verwendete man keine Räder104. Sowohl das Fehlen von Metallwerkzeugen als auch von Zugtieren erschwerte ein Bauvorhaben erheblich und setzte die Freistellung entsprechend vieler Arbeiter voraus.

Die Wohnhäuser der einfachen Bevölkerung und die Prachtbauten der High Society in den Städten hatten dasselbe Grundriss-Schema, nämlich die sogenannte Hofgruppe. Dabei gruppierten sich mehrere Häuser bzw. Gebäude um einen Innenhof. Diese Hofgruppen wurden auf Plattformen aus Lehm oder – vor allem im Tiefland – aus Stein errichtet, um die Gebäude vor eindringendem Wasser zu schützen. Die Gebäude der Stadtzentren wurden meist aus Kalkstein errichtet, je nach regionalen Vorkommen aber auch aus Tuffstein wie in Copán oder Sandstein wie in Quirigua. Das Stadtzentrum bestand aus großen rechteckigen, gepflasterten und mit Kalkmörtel überzogenen Plätzen, um die sich Tempel, Paläste und andere Gebäude wie Wohngebäude der Oberschicht, Speichermagazine, Schwitzbäder gruppierten. Jede größere Stadt verfügte über einen Ballspielplatz. Das Stadtzentrum war durch eine Abwasserkanalisation vor Überschwemmungen in der Regenzeit sowie vor Trinkwassermangel in der Trockenzeit durch Wasserreservoirs gesichert. Alle Gebäude waren farbig, meist rot bemalt und mit Reliefs, Stuckmasken oder Wandgemälden geschmückt.

Sowohl die einzelnen Stadtteile als auch die Städte untereinander waren durch ein Straßensystem verbunden. Eine solche fünf bis zehn Meter breite Straße (sakbe = »weißer Weg«, Pl. sakbeoob) wurde angelegt, indem man eine Geröllschicht aus kleinen Steinen zwischen zwei Begrenzungsmauern aufschüttete und diese mit Kalkmörtel überzog. Solche Straßen ermöglichten einerseits einen besseren Transport von Handelswaren, andererseits den Austausch diplomatischer Beziehungen und erwiesen sich zudem im Kriegsfall von Vorteil. Zudem dienten sie auch als Prozessionsstraßen für rituelle Zwecke. Sie konnten durchaus über 100 km lang sein, wie zum Beispiel die Straße zwischen Cobá und Yaxuná.

Nicht selten wurden und werden die Pyramiden der Maya mit denen des Alten Ägyptens verglichen. Wie im Alten Ägypten waren auch bei den Maya die meisten Pyramidenbauten Grabstätten ihrer Herrscher. Allerdings bestehen auch gravierende Unterschiede: nicht nur, dass beide Kulturen ihre Bauten zu unterschiedlichen Zeiten errichteten, die Maya-Pyramiden dienten zudem als Basis für Tempel, die auf ihnen errichtet wurden. Diese waren meistens aus Holz und haben sich im Unterschied zu den Pyramiden aus Stein nicht erhalten.

Die Pyramidenbauten waren gestuft und innen meist mit aus diversen Steinen bestehendem Schüttmaterial aufgefüllt. Außen waren sie mit Kalk verputzt, farbig bemalt und nicht selten mit Stuckreliefs geschmückt. Der Kalk für die Stuckreliefs wurde in Schichtöfen gebrannt. Ein besonderes Kennzeichen war die Überbauung von Pyramiden – sozusagen nach dem Prinzip der russischen »Puppe in der Puppe«. So war es durchaus üblich, dass ein Herrscher über die Grabkammer des Dynastiegründers oder seines Vorgängers einen Tempel zu dessen Ehren errichtete, der dann wiederum von seinem Nachfolger durch einen weiteren vergrößert wurde. Weiter charakteristisch für etliche Tempelgebäude sind Dachkämme, die das ganze Gebäude höher erscheinen ließen und die ebenfalls mit Stuck versehen sowie farbig bemalt waren. Für die Puuc-Region sind Tempeleingänge in Form eines Schlangenmaules typisch.

Ein weiteres typisches Kennzeichen der Maya-Gebäude ist das »falsche Gewölbe«, auch Kraggewölbe genannt. Dieses wird – im Unterschied zum echten Gewölbe oder Rundbogen, die beide bei den Maya-Bauten nicht vorkommen – durch auskragende bzw. aufeinander zugeschobene Steinplatten gebildet und durch einen größeren Stein abgeschlossen. Ein falsches Gewölbe ist steil, da es seine Stabilität durch massive Außenmauern erhält. Dadurch sind die Räume entsprechend schmal.

Zur Monumentalkunst der Maya zählt außerdem der Architekturschmuck in Form von Fassadenschmuck wie Reliefplatten, Steinköpfen von Gottheiten oder Türstürzen beispielsweise. Aus Tikal sind drei Türstürze aus Holz aus dem Tempel I und IV erhalten, die in Abbildungen und Inschriften von den Siegen der Herrscher Yich’aak K’ak und Yik’in Chan K’awiil berichten. Die Türstürze befinden sich heute im Museum der Kulturen Basel. Sie sind insofern etwas Besonderes, weil sie zu den wenigen Maya-Kunstwerken aus Holz gehören, die sicht trotz des feuchtwarmen Klimas bis heute erhalten haben. Die bekanntesten Beispiele der Monumentalkunst der Maya sind die Stelen, die meist Herrscher darstellen und auf Inschriften über die besonderen Ereignisse ihrer Regierungszeit berichten.

Buchstäblich wahre Kunstwerke schufen die Maya im Bereich der Keramik, vergleichbar durchaus mit den Keramiken der Alten Welt und das, obwohl die Maya keine Töpferscheibe kannten. Keramikobjekte gab es je nach ihrer Funktion in unterschiedlichster Art. So wurde Ess- und Trinkgeschirr für den einfachen Gebrauch im Alltag, für festliche Anlässe, als Luxusgut oder Opfergabe hergestellt. Als Opfergaben dienten ferner Deckelgefäße, Tonfiguren oder Weihrauchgefäße in Form von Schalen oder Götterfiguren. Die einfache Bevölkerung verwendete für den Alltag einfaches Ess- und Trinkgeschirr. Bei der Oberschicht dagegen war aufwendig bemaltes und verziertes Keramikgeschirr in Gebrauch, sowohl bei den täglichen Mahlzeiten als auch bei großen Festen. Zudem diente es als Luxushandelsgut und als Geschenk, mit dem der Herrscher (Ver-)Dienste von Adligen, den Herrschern von Vasallenstädten und anderen belohnte.

Die Künstler dieser Luxuswaren stammten aus der Oberschicht, und waren gesellschaftlich hoch angesehen. Sie lebten an den Maya-Höfen, hatten dort ihre Werkstätten, eigene Gottheiten als Schutzpatrone und eine eigene Tracht. Diese Werkstätten prägten jeweils eigene Malstile aus: Bekannte Maler signierten ihre Keramik und ihre Schüler übernahmen ihren Malstil – ähnlich wie in der europäischen Kunst. Die Keramikstile unterschieden sich je nach Zeit und Region. So stammen aus der Zeit der Frühen Klassik, als Teotihuacán politisch maßgebend war, die für diese Stadt typischen großen, zweiteiligen Weihrauchgefäße. Der obere Teil stellt dabei eine Maske bzw. einen Kopf mit riesigem Kopfschmuck dar. Ebenso aus der Frühen Klassik stammen schwarze Weihrauchgefäße sowohl in Form einer Figur als auch von Deckelgefäßen mit eingeritzten geometrischen Verzierungen. Zum anderen gibt es aus der Frühen Klassik Deckelgefäße mit rötlicher, cremig-weißer und schwarzer Bemalung. Dabei sind am Gefäßrand stilisierte Schlangenköpfe dargestellt und der Knauf des Deckels ist in Tierkopfform gestaltet, zum Beispiel in Form eines Vogels, Hirsches oder Jaguars. Für die Spätklassik ist mehrfarbige Keramik typisch, die sich in ihrer künstlerischen Qualität durchaus mit der des antiken Griechenlands messen kann. Ein Spezifikum ist die vor allem in Calakmul und im Mirador-Becken verbreitete Keramik im Codex-Stil der Spätklassik, so genannt wegen der stilistischen Ähnlichkeit mit den Codices. Bei dieser sind auf Tellern, Bechern oder Vasen auf beigefarbenem Untergrund Schriftglyphen und mythologische Szenen in schwarzer und roter Farbe dargestellt. Die Texte auf einer Reihe von Vasen berichten über Ereignisse der Herrscherdynastie von Calakmul. Auch Tikal und Uaxactún zeichneten sich in der Spätklassik durch einen besonderen Stil aus: Teller, die auf orangefarbenem Grund die Figur eines Tänzers mit ausgebreiteten Armen (wahrscheinlich der Maisgott) in einem Kreis von Pseudoschriftzeichen in roter und schwarzer Farbe darstellen. Im Tal von Sula (Honduras) wurden in der Spätklassik Flöten diverser Art in Form von Menschen oder Tieren hergestellt. Schließlich sind noch die realistisch dargestellten Tonfiguren der Insel Jaina zu erwähnen.105

Da eine Töpferscheibe fehlte, wurden die Gefäße in Spiralwulsttechnik hergestellt: Man fertigte aus dem Ton zunächst Spiralwülste, die man bei Tellern nebeneinander oder bei Bechern übereinander zusammenfügte. Das Ganze wurde erst luftgetrocknet und dann mit Engobe, einem Gemisch aus Tonmineralmasse und Wasser, beschichtet. Anders als eine Glasur, die den Maya unbekannt war, eignete sich eine Engobe-Schicht besser für eine feinere Bemalung. Danach konnte man die Keramik mit ebenfalls aus Engobe hergestellter schwarzer, roter, weißer, brauner oder gelber Farbe bemalen oder nach dem Brand in sogenannter Fresko- oder Frischmalerei, bei der man auf die mit Löschkalk erstellte Malgrundlage mehr, d. h. auch grüne oder blaue Farben auftragen konnte. Die Technik der Freskomalerei wurde vor allem in der Frühen Klassik und in der Postklassik angewendet. Gemalt wurde mit unterschiedlich dicken Pinseln aus Tierhaaren oder Agavenfasern. Eine weitere Möglichkeit der Verzierung war statt der Malerei das flachreliefartige Einritzen von Darstellungen und Motiven. Die Keramik wurde schließlich im offenen Feuer im Freien gebrannt, Brennöfen hat man bisher nicht gefunden.

Was für uns der Goldschmuck ist, war bei den Maya der Jadeschmuck. Während es im Maya-Gebiet kaum Goldarbeiten gab, hatte Jade für die Maya nicht nur einen materiellen Wert als Luxus- und Handelsgut, sondern auch einen religiösen Wert. Denn es wurde aufgrund seiner grünen, den Pflanzen entsprechenden Farbe dem Maisgott zugeordnet und war damit ein Symbol für Leben. Mit Jade bezeichnet man unterschiedliche Gesteinsarten bzw. Mineralien, vor allem Nephrit und Jadeit. In Mesoamerika kommt Jade nur als Jadeit, nicht als Nephrit vor. Im weitesten Sinne gelten für die mesoamerikanischen Kulturen darüber hinaus Steine mit Grünfärbung wie Albit oder Diopsid als Jade. Das gesamte in Mesoamerika verarbeitete Jadeit stammte aus dem Tal des Río Motagua. Schon die Olmeken, später auch Teotihuacán und die anderen Kulturen Mesoamerikas importierten Jade aus dem Maya-Gebiet. Die Jadeitblöcke bearbeitete man mit flachen, harten Holzstücken, Schnüren sowie Bohrern aus Holz oder Vogelknochen sowie mit entsprechenden Schleifmitteln wie Obsidianpulver oder Sand. Das Ergebnis ist von der Qualität her durchaus mit der Jadekunst des Alten China zu vergleichen – mit dem Unterschied, dass in China Eisenwerkzeuge für die Verarbeitung von Jade zur Verfügung standen. Jade wurde einerseits für Schmuck, andererseits für Opfer- und Grabbeigaben verwendet. So wurden Ketten, Pektorale, Ohrpflöcke, Anhänger, Arm- und Fußbänder, Gürtel sowie Einzelteile der Kleidung als Jadeschmuck hergestellt. Totenmasken mit Porträts des Verstorbenen oder von Gottheiten, Statuetten, Gefäße und ebenso Schmuck aus Jade brachte man als Opfer dar oder gab diese dem Verstorbenen mit ins Grab. Ein bekanntes Schmuckstück ist die sogenannte Leidener Plakette, die sich heute im niederländischen Reichsmuseum für Völkerkunde in Leiden befindet. Sie wurde an der Karibikküste Guatemalas in der Nähe von Puerto Barrios gefunden. Man vermutet, dass sie aus Tikal stammt. Die Plakette, vielleicht ein Gürtelschmuck, ist 21 cm lang, ca. 8 cm breit und ca. 1,5 cm dick. Auf der einen Seite ist ein Maya-Herrscher mit Zepter und großem, aus Masken bestehendem Kopfschmuck abgebildet. Vor ihm auf dem Boden liegt ein gefesselter Kriegsgefangener. Auf der anderen Seite befindet sich eine Inschrift mit dem Datum der Langen Zählung 8.14.3.1.12 (17. September 320 n. Chr.), dem Datum der Inthronisation eines Herrschers namens Null-Mond-Vogel. Dieser Name taucht aber nicht in der Herrscherliste von Tikal auf, sodass die Herkunft der Plakette aus Tikal nicht eindeutig belegt ist. Die Totenmaske aus Grab 160 in Tikal aus der Zeit der Spätklassik gilt als eine der schönsten ihrer Art: Sie ist mosaikartig aus vielen Plättchen zusammengesetzt und besteht größtenteils aus dem grünlichen Stein Diopsit, die Ohrpflöcke sind aus Jadeit. Die roten Lippen und roten Glyphen des Kopfschmuckes sind aus roten Muschelschalen, die lebendig wirkenden Augen aus Perlmutt und die Pupillen aus schwarzem Pyrit. Der Künstler erzielte ausdrucksstarke, strenge Gesichtszüge. Ähnlich wie aus Jade gibt es auch Schmuckstücke, Figürchen und Plaketten aus Muscheln. Zu erwähnen sind ferner uns seltsam erscheinende Geräte aus Feuerstein, sogenannte »exzentrische Flints«, in abstrakter oder figürlicher Form, die als als Opfergabe dienten.

Textilien haben sich aus der klassischen Zeit aufgrund des feuchtwarmen Klimas bis auf einige Funde von Stoffresten (zum Beispiel in Río Azul) keine erhalten. Gewebte Stoffe dienten zur Herstellung von Bekleidung und Decken. Sie wurden einerseits für den Eigengebrauch, andererseits als Handelsware oder Tributleistung verwendet. Das Spinnen und Weben war Aufgabe der Frauen. Ix Chel, die Mond- und Fruchtbarkeitsgottheit war auch die Göttin der Webkunst. Mit einem Spindelstab, der mit einem aus Vogelknochen bestehenden Spinnwirtel versehen war, wurde die Baumwolle zu Fäden gesponnen und anschließend gefärbt. Gefärbt wurde zum Beispiel mit dem aus den Pflanzen der Gattung Indigofera hergestellten Indigo, mit dem aus der Cochenille-Laus stammenden Karmin-Farbstoff oder der aus der Purpurschnecke gewonnenen violetten Farbe. Der Webstuhl bestand aus einem sogenannten Rückenband- bzw. Hüftwebrahmen. Dabei ist das eine Ende des Webstuhls am Gürtel der Weberin, das andere Ende an einem Baum befestigt, wie man es heute noch sieht. Die so hergestellten Stoffe besaßen schon fertige Ränder, die nicht extra genäht werden mussten. Es gab keine maßgeschneiderte Kleidung, denn man trug diese einfach um den Körper gewickelt.

Als Musikinstrumente sind vor allem Trommeln und Pfeifen zu nennen. Landa beschreibt folgende Instrumente der postklassischen Maya in Yukatan:

»Sie haben kleine Trommeln, die sie mit der Hand schlagen, und eine weitere, die dumpf und traurig klingt und die sie mit einem länglichen Stab schlagen […]; und sie haben große und dünne Trompeten aus hohlen Baumstämmen, an deren Ende lange und gekrümmte Kalabassen angebracht sind; sie haben ein weiteres Musikinstrument aus der Schale einer ganzen Schildkröte […].

Sie haben Pfeifen aus den Röhrenknochen von Hirschen, große Schneckentrompeten und Rohrflöten, und mit diesen Instrumenten spielen sie den Tanzenden auf.«106

Von den Tänzen beschreibt Landa einen »sehenswerten« wie folgt:

»Hierfür findet sich ein großer Kreis von Tänzern zusammen, wozu Musik erklingt, und in deren Takt treten zwei aus dem Kreis heraus: Der eine trägt ein Bündel Wurfpfeile und tanzt mit ihnen in aufrechter Haltung; der andere tanzt hockend, wobei beide dem Takt des Kreises folgen; und der eine schießt die Wurfpfeile mit ganzer Kraft auf den anderen ab, während dieser sie sehr geschickt mit einem kleinen Holzstab abfängt. Nachdem alle Pfeile verschossen sind, tanzen sie dem Takt folgend in den Kreis zurück, und andere treten heraus, um das gleiche zu tun.«107

61Hier wird der Begriff »Herrscher« statt »König« vorgezogen, da er allgemeiner und nicht durch die Geschichte und Kulturen der Alten Welt vorbelastet ist.

62Im Yukatan der postklassischen Zeit war halach winik (»wahrer Mann«) die Bezeichnung für den Herrscher.

63Bis Ende des 4. Jahrhunderts war nur die Bezeichnung ajaw (wörtlich: »der mit der kraftvollen Stimme«, Plural ajawo’ob) für den Herrscher üblich. Mit der wachsenden Zahl von Adligen am Hof grenzte sich dann der Herrscher mit dem Titel k’uhul ajaw von diesen ab.

64s. S. 190 f.

65s. S. 79.

66Vgl. Sabine Kubisch: Das Alte Ägypten. Von 4000 bis 30 v. Chr., Wiesbaden 2017, 83 ff.

67Diego de Landa 2017, 56.

68Ebd.

69Ebd., 90.

70Ebd., 75.

71Ebd.

72Ebd., 70.

73Ebd.

74Ebd.

75Ebd., 59.

76Ebd., 60.

77Dies erfolgte, indem man ein Brettchen vorne an der Stirn und am Hinterkopf befestigte (Anm. der Autorin).

78Diego de Landa 2017, 57 f.

79Ebd., 58.

80Ebd., 60 f.

81Ebd., 58f.

82Gemeint sind die Mütter (Anm. der Autorin).

83Ebd. 91f.

84Diego de Landa 2017, 92.

85Ebd., 86.

86John Lloyd Stephens 1980, 53.

87Diego de Landa 2017, 84 f.

88Gemeint sind Jaguarfelle (Anm. der Autorin).

89Diego de Landa 2017, 83 f.

90Dieser Abschnitt beschränkt sich auf die Kennzeichen und Methoden der Wirtschaft, eine detaillierte Beschreibung der für die Wirtschaft relevanten Pflanzen und Tiere s. S. 26.

91Diego de Landa 2017, 56 f.

92Ebd., 65.

93s. S. 85.

94Diego de Landa 2017, 4.

95Ebd., 64.

96s. S. 72.

971 Fuß = ca. 30 cm.

98Gemeint sind Kakaobohnen.

99Hernando Colón 1749, 104, dt. Übers. U. Peters.

100John Lloyd Stephens 1980, 78.

101s. S. 83.

102Diego de Landa, 155 f.

103Ebd., 156 f.

104Allerdings war das Rad in Mesoamerika nicht unbekannt, wie Tonfiguren zeigen.

105s. S. 101.

106Diego de Landa 2017, 63 f.

107Ebd., 63.