Kapitel 4

Die Wurzeln des Narzissmus in der Erziehung

IN DIESEM KAPITEL

  • Die Ursprünge des Narzissmus erkennen
  • Mit Narzissmus verbundene Erziehungsfaktoren
  • Das Selbstwertgefühl von Kindern stärken
  • Herausfinden, ob man selbst zu einem Problem beiträgt

Die meisten Menschen bemühen sich nach Kräften, mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln das Beste zu erreichen. Was die Erziehung betrifft, so wollen die meisten Eltern – von wenigen Ausnahmen abgesehen – das Beste für ihre Kinder und tun ihr Möglichstes, um sie gut zu erziehen.

Auch wenn es wahrscheinlich Hunderttausende Erziehungstipps und -ratschläge gibt, haben Eltern diese Ratschläge nicht ständig im Kopf, vor allem dann nicht, wenn sie nach zahllosen schlaflosen Nächten erschöpft sind und ihr zehn Monate altes Kind um drei Uhr morgens zu schreien beginnt. Auch haben die meisten nicht die in Erziehungsratgebern gepredigte perfekte Geduld, wenn ihr Fünfjähriger im Supermarkt einen Wutanfall bekommt.

Eltern sein war noch nie leicht und ist auch heute eine anspruchsvolle und schwierige Aufgabe. Es gibt viel mehr Haushalte mit nur einem Elternteil, mehr Familien, in denen beide Elternteile arbeiten, Probleme in den Schulen und bei der Kinderbetreuung. Außerdem ist der Einfluss der modernen Medien auf Kinder unbestreitbar.

Ich schreibe dieses Kapitel mit Wohlwollen und Mitgefühl. Obwohl bestimmte Erziehungspraktiken mit einem höheren Maß an Narzissmus in Verbindung zu stehen scheinen, wenden Eltern sie wahrscheinlich an, ohne sich der langfristigen Auswirkungen bewusst zu sein. Dieses Kapitel erklärt die wichtigsten problematischen Erziehungspraktiken, bietet einige Lösungen an und endet mit einem Fragebogen für Eltern, die sich fragen: »Ziehe ich einen Narzissten groß?«

Ein Narzisst wächst heran

Wie werden Menschen zu Narzissten? Ist Narzissmus ein vererbter Charakterzug? Oder wird er anerzogen und vorgelebt? Die Antwort lautet: beides.

Die begrenzte genetische Verbindung

Es ist bekannt, dass die meisten Persönlichkeitsmerkmale und emotionalen Störungen zum Teil genetisch vererbt werden. Leiden beispielsweise viele Mitglieder Ihrer erweiterten Familie unter Angstzuständen oder Depressionen, besteht auch für Sie ein erhöhtes Risiko, dass Sie auf Stress mit Angstzuständen oder Depressionen reagieren.

Liegt Narzissmus in der Familie? Zumindest eine kleinere Studie hat diesen Gedanken bis zu einem gewissen Grad bestätigt. Die Forscher untersuchten zwei Faktoren des Narzissmus:

  • Der erste Faktor bezieht sich darauf, wie Narzissten sich selbst wahrnehmen, nämlich die Grandiosität oder Großartigkeit, das heißt der Glaube, großartiger zu sein als andere.
  • Der zweite Faktor bezieht sich auf die Interaktion mit anderen Menschen, insbesondere die Auswirkungen des Anspruchsdenkens, also die Überzeugung, dass man eine besondere Behandlung und Privilegien verdient.

Im Rahmen der Studie wurden zwei Gruppen von Zwillingen untersucht, eineiige und zweieiige. Alle Zwillingspaare wuchsen gemeinsam in ihrem Elternhaus auf. Die Ergebnisse wiesen darauf hin, dass bei eineiigen Zwillingen die Wahrscheinlichkeit größer war, dass beide Kinder Merkmale von Grandiosität und Anspruchsdenken zeigten, als bei zweieiigen Zwillingen. Das unterstützt die Hypothese, dass zumindest ein Teil des Narzissmus vererbt wird.

Mit Zwillingsstudien lassen sich Fragen zur Vererbbarkeit beantworten, weil eineiige Zwillinge fast identisches genetisches Material besitzen und in der gleichen Umgebung aufgewachsen sind. Zweieiige Zwillinge wachsen ebenfalls in einem ähnlichen Umfeld auf, haben aber weniger gemeinsames Erbgut. So kann man etwaige Unterschiede im Charakter oder im Verhalten auf die Genetik oder auf Lern- oder Umwelteinflüsse zurückführen.

Obwohl die Studie über die Vererbbarkeit narzisstischer Eigenschaften auf einen gewissen genetischen Einfluss hindeutet, ist ihre Aussagekraft doch begrenzt. Eine Einschränkung ist der Bezug auf eine kleine Stichprobengröße. Außerdem weiß ich als Mutter von eineiigen Zwillingen, dass gleich aussehende Zwillinge viel mehr Aufmerksamkeit von anderen erhalten als zweieiige Zwillinge. Vielleicht ist es also zumindest teilweise die zusätzliche Aufmerksamkeit und nicht die Genetik, die narzisstische Züge bei eineiigen Zwillingen unterstützt.

Selbst wenn die Gene eine Rolle spielen, sind die Eltern damit nicht aus dem Schneider. Unterm Strich deuten die meisten Beweise auf bestimmte Erziehungspraktiken hin, von denen man annimmt, dass sie zur Entwicklung von Narzissmus beitragen.

Es gibt konkurrierende Theorien über die Entwicklung von Narzissmus: die Theorie des sozialen Lernens und die psychoanalytische Theorie. Obwohl ich beide Theorien vorstelle, neige ich eher zur Theorie des sozialen Lernens, weil diese Theorie auf empirischen Belegen, einschließlich formaler Forschungsstudien, beruht. Die psychoanalytische Theorie über die Ursachen des Narzissmus stützt sich in erster Linie auf klinische Erkenntnisse aus der Arbeit mit Patienten. Klinische Erkenntnisse werden aus individuellen Interaktionen mit Patienten gewonnen und gelten als weniger belastbar als empirische Erkenntnisse. Beide Theorien bieten jedoch umfangreiche Erklärungen dafür, wie sich Narzissmus bei Kindern entwickeln kann.

Die bedeutende Rolle der elterlichen Erziehung

Die Art und Weise, wie Kinder von den Menschen, die sich um sie kümmern, behandelt werden, hat großen Einfluss auf ihre Entwicklung.

Ich beziehe mich auf die Erziehung im weitesten Sinne und schließe in den Begriff Elternschaft alle ein, die sich um Kinder kümmern. »Eltern« können bei dieser Sichtweise Mütter, Väter, Großeltern, Adoptiveltern, Cousins und Cousinen, Geschwister, enge Freunde oder sogar Lehrer sein. Der Einfluss, den jede dieser Bezugspersonen auf ein Kind hat, wird durch die Dauer, die Qualität und die Intensität der Interaktionen bestimmt.

Goldene Sterne für das Atmen: Gefährliche Überbewertung

Kinder werden als etwas Besonderes geboren und sollten grundsätzlich alles bekommen, was sie als Säuglinge brauchen. Sind sie nass, werden sie gewickelt; haben sie Hunger, werden sie gefüttert; sind sie müde, lässt man sie schlafen. Wenn sie quengelig sind, werden sie geschaukelt oder anders abgelenkt. In den ersten Monaten der Entwicklung kann man es mit der Fürsorge und Pflege nicht übertreiben.

Je weiter Kinder heranwachsen, desto größer wird ihre Welt. Wenn sie mit mehr Menschen in Kontakt kommen, mehr Erfahrungen außerhalb des Elternhauses machen und schließlich mit einer Vielzahl von Menschen und Umgebungen in Beziehung treten müssen, kann es zu Überbewertungen kommen, die nicht förderlich sind. Dabei ist die Überbewertung von Kindern ein entscheidender Wegbereiter für Narzissmus.

Was genau macht die Überbewertung eines Kindes aus? Die Eltern fangen damit an, dass sie ihre Kinder als perfekt ansehen und ihnen deshalb besondere Privilegien zugestehen. Sie haben nicht nur das Gefühl, dass ihre Kinder etwas Besonderes sind, sondern sie sind auch davon überzeugt, dass ihre Kinder besser als andere Kinder sind. Genau dieses »besser als andere« ist besonders besorgniserregend, weil es Überlegenheit impliziert, eine Schlüsselkomponente des Narzissmus.

Diese Überbewertung ist ebenfalls in der Grundschule und überall dort anzutreffen, wo Kinder an Aktivitäten teilnehmen, die ihre Einzigartigkeit in den Vordergrund stellen – wenn sie beispielsweise Collagen mit dem Titel »Alles, was an mir toll ist« basteln oder von ihren Lehrern unabhängig von der Qualität ihrer Arbeit Sticker, Stempel und Lob für ihre Leistungen erhalten.

Eltern, die ihre Kinder überbewerten, nehmen es anderen Erwachsenen sehr übel, wenn sie es wagen, ihre kostbaren Kleinen zu kritisieren. Solche Eltern beschweren sich häufig bei Lehrern, Schulleitern oder Trainern, wenn ihr Kind nicht die Art von positiver Rückmeldung erhält, die ihr kleiner Liebling oder ihre süße Maus ihrer Meinung nach »verdient« haben.

Diese Überbewertung führt zu dem, was man als Helikopterelternschaft bezeichnet: Helikoptereltern engagieren sich zu sehr für ihre Kinder und neigen zu Überbehütung. Sie beaufsichtigen jede Aktivität und beschützen ihre Kinder selbst vor kleinen Schwierigkeiten und letztlich vor der Realität der Welt. Beispiele für Helikopterelternschaft sind:

  • Beaufsichtigung aller Spielverabredungen (niemals anderen die Betreuung der Kleinen überlassen)
  • Übermäßige Sorge um die Sicherheit des Kindes, selbst bei risikoarmen Aktivitäten
  • Kämpfe der Kinder ausfechten
  • Trophäen für die bloße Teilnahme vergeben
  • Beim Sport nicht die Punkte zählen, aus Angst, Gefühle zu verletzen
  • Schon in der Grundschule Hausaufgaben für die Kinder machen
  • Eingreifen, um ein Kind vor Frustration zu bewahren
  • Trainer belehren und auf mehr Einsatzzeit für ihr Kind drängen
  • Lehrern sagen, was sie unterrichten sollen
  • Sich bei den Lehrern über jede Note ihres Kindes beschweren
  • Kinder chauffieren, auch wenn es sicher und einfach ist, zu Fuß zu gehen
  • Bewerbungsaufsätze für den Hochschulzugang für ihre Schulabgänger schreiben
  • Sich bei Hochschulprofessoren über die Noten ihrer erwachsenen Kinder beschweren

Leider geben all diese Handlungen liebevoller Eltern und Erziehungsberechtigter deren Kindern keine Gelegenheit, das wahre Leben zu erfahren. Indem sie ihre Kinder überbewerten und überbehüten, verhindern Eltern, dass ihre Kinder sich kontinuierlich auf die Realität des Erwachsenseins vorbereiten können.

Kinder brauchen Gelegenheiten zum Scheitern, wenn der Einsatz gering ist. Nur so können sie lernen, später im Leben mit unvermeidlichen Frustrationen umzugehen.

Niemals Nein sagen: Nachgiebige Kindererziehung

Mein jüngster, frühreifer zweijähriger Enkel spielt furchtbar gerne mit Fernbedienungen. Manchmal darf er auch anderswo damit spielen (ich nenne hier keine Einzelheiten). In meinem »intelligenten Haus« gibt es jedoch Fernbedienungen für alle möglichen Geräte, und wenn eine von ihnen verstellt wird, hat mein nicht ganz so intelligentes Ich manchmal Mühe, sie wieder mit den anderen »intelligenten Geräten« zu verbinden.

Als ich sah, wie mein Enkel mit einer Fernbedienung spielte, die ihm von einer anderen ungenannten Quelle gegeben wurde, war ich – vorsichtig ausgedrückt – sehr besorgt. Da ich mich nicht in die Erziehung einmischen wollte, habe ich mich zurückgehalten. Als mein Enkel das nächste Mal zu Besuch kam, griff er sofort nach der ersten Fernbedienung, die er sah. Er bat mich, sie für ihn zu holen, weil er nicht rankam. Ich erklärte ihm freundlich, dass Fernbedienungen in Omas Haus »tabu« seien und dass das die Regel in Omas Haus sei. Er gab einen kleinen Beschwerdelaut von sich, den ich aber einfach ignorierte, und schließlich gab er auf. Er schaut oft sehnsüchtig auf die Fernbedienungen, aber er fasst sie nicht mehr an.

Ach, wenn es für Betreuer doch nur so einfach wäre, Regeln konsequent durchzusetzen. Es kann erstaunlich schwierig sein, standhaft zu bleiben. Kinder sind außerordentlich geschickt darin, ihre Eltern darauf zu trainieren, ihnen zu geben, was sie wollen. Sobald sie in der Lage sind zu quengeln, wenden sie ausgeklügelte Manipulationen an, ohne lange überlegen zu müssen. Und Eltern mögen es nicht, wenn ihre Kinder unglücklich sind. Also geben sie nach.

Leider hat es schreckliche Folgen, wenn man es nicht schafft, Grenzen zu setzen und Nein zu sagen. Aus meiner Erfahrung als Psychologin kann ich Ihnen sagen, wie viele Kinder ich im Laufe der Jahre gesehen habe, die ihre Eltern völlig unter Kontrolle hatten. Wie sie das geschafft haben? In der Regel, indem sie Lärm machten. Eine Menge Lärm. Schreckliche Geräusche, so schrecklich wie Fingernägelkratzen auf einer Kreidetafel.

Haben Sie schon einmal in einem Flugzeug gesessen, während ein Baby schreit? Dieses Geräusch hat etwas außerordentlich Unangenehmes an sich. Unser Instinkt sorgt dafür, dass wir uns durch das Schreien eines Babys gestört fühlen. Es ist ein Notsignal, das Babys am Leben erhält.

Es ist also verständlich, warum Eltern dem Weinen ihrer Kinder nachgeben, vor allem in der Öffentlichkeit. Aber wenn Kinder immer bekommen, was sie wollen, und nie ein Nein hören, besteht die Gefahr, dass sie unausstehliche, narzisstische Jugendliche und Erwachsene werden.

Wenn Eltern das unangenehme Verhalten ihrer Kinder ignorieren, versäumen sie es, ihnen die Fähigkeiten zu vermitteln, die für das Erlernen von Selbstbeherrschung notwendig sind.

Aufgrund zahlreicher Forschungsergebnisse ist belegt, dass Selbstbeherrschung und die Fähigkeit, mit Frustrationen umzugehen, für eine gesunde Entwicklung entscheidend sind.

Nachgiebige Elternschaft wurde mit den folgenden Auswirkungen auf Kinder in Verbindung gebracht:

  • Geringere schulische Leistungen
  • Aggression
  • Substanzmissbrauch
  • Erhöhtes Risiko für Kriminalität
  • Schlechte Selbstbeherrschung
  • Emotionale Ausbrüche
  • Narzissmus

Nachgiebige Erziehung bedeutet nicht nur, dass man Wutausbrüchen nachgibt (obwohl das sicherlich ein Aspekt ist). Sie ist auch dadurch gekennzeichnet, dass man jede Konfrontation mit dem Kind vermeidet, wenig Regeln aufstellt und keine Konsequenzen durchsetzt. Das schlimmste Vergehen nachgiebiger Erziehung ist, wenn man seinen Kindern erlaubt, die Rechte anderer zu verletzen. Das geht deutlich in Richtung Narzissmus!

Andere Faktoren, die Narzissmus nähren

Obwohl die empirische Forschung einen Zusammenhang zwischen übermäßiger Verwöhnung und Überbewertung von Kindern und Entwicklung von Narzissmus aufzeigt, wurden auch andere Faktoren ermittelt, die zur Entstehung von Narzissmus beitragen können. Zu diesen Faktoren, die größtenteils aus klinischen Erkenntnissen abgeleitet wurden, gehören die Vernachlässigung von Kindern, die Überbewertung von Prestige, eine geringe emotionale Verbundenheit zwischen Eltern und Kindern sowie jede Form von Missbrauch.

Darüber hinaus wirken diese Faktoren wahrscheinlich zusammen und führen dazu, dass manche Kinder zu viel von sich selbst halten, was Gefühlen von Grandiosität den Weg ebnet.

Vernachlässigung von Kindern

Neben der Erfüllung ihrer körperlichen Grundbedürfnisse brauchen Kinder auch emotionale und seelische Fürsorge, um zu reifen Erwachsenen heranwachsen zu können. Dazu gehören Bedürfnisse nach Sicherheit, Wärme und Geborgenheit. Doch nicht alle Kinder bekommen, was sie brauchen. Wenn ihnen die Erfüllung dieser Grundbedürfnisse vorenthalten wird, kann dies zu narzisstischem Verhalten führen. Denn der Zustand der Entbehrung führt dazu, dass sich das Kind nach Macht, Kontrolle und Zuwendung sehnt. Um diese Dinge zu erhalten, fordert das Kind möglicherweise eine besondere Behandlung. Leider scheitern diese Bemühungen oft.

Vernachlässigung ist die unterlassende Form der Kindesmisshandlung. Vernachlässigung bedeutet, dass das Kind nicht ausreichend mit Nahrung, Unterkunft, Fürsorge, Bindung und Begleitung versorgt wird. Als Misshandlung oder Missbrauch werden aktivere, strengere und strafende Verhaltensweisen der Betreuungsperson eingestuft. Die Misshandlung kann körperlich und/oder emotional sein.

  • Körperliche Vernachlässigung bedeutet, dass nicht genügend Nahrung, Kleidung oder Unterkunft zur Verfügung gestellt wird.
  • Medizinische Vernachlässigung ist jegliche Unterlassung einer angemessenen vorbeugenden Versorgung sowie die Nichtbeachtung von Krankheiten.
  • Schulische Vernachlässigung ist die fehlende Fürsorge, dass Kinder die Schule besuchen oder gut lernen.
  • Emotionale Vernachlässigung wird selten gemeldet, kann aber der größte Risikofaktor für spätere emotionale Entwicklungsprobleme wie Depressionen, Angstzustände, Verhaltensprobleme, schlechte Schulleistungen und Narzissmus sein.

Kinder brauchen den Austausch mit Erwachsenen, um sich normal entwickeln zu können. Wenn sie keine Rückmeldung erhalten und für längere Zeit allein gelassen werden, suchen sie nach anderen Möglichkeiten, um sich zu beruhigen oder Trost zu finden. Die Selbstberuhigung kann viele Formen annehmen, zum Beispiel:

  • Nuckeln an Fingern oder Daumen, Decken oder Kleidung
  • Hin-und-her-Schaukeln (»Hospitalismus«)
  • Nägel oder Nagelhaut abkauen
  • An den Haaren ziehen, Haare zwirbeln oder ausreißen

Die meisten Kleinkinder greifen zu einer oder mehreren Arten der Selbstberuhigung. Anlass zur Sorge gibt das, wenn diese Verhaltensweisen über längere Zeiträume hinweg auftreten. Übermäßiges Selbstberuhigungsverhalten kann ein Anzeichen für die Entwicklung emotionaler Probleme sein. Als Teenager greifen diese Kinder möglicherweise zu Drogen, Alkohol oder Selbstverletzung, um sich zu beruhigen.

Vernachlässigung scheint mit dem verletzlichen Typus des Narzissmus verbunden zu sein. Anfällige Narzissten reagieren überempfindlich auf Kritik, sind egozentrisch und gehemmt, haben aber grandiose Fantasien, die sich vermutlich nicht erfüllen werden. Weitere Informationen über die verschiedenen Arten von Narzissmus finden Sie in Kapitel 2.

Prestige statt Anstand

Wenn Eltern ihren Kindern beibringen, dass es im Leben am wichtigsten ist, dass man gewinnt, mit welchen Mitteln auch immer, dann ist das ein weiterer Faktor, der die Entwicklung von Narzissmus fördert. Eltern leben diese Werte vor, indem sie beispielsweise mit teuren Autos angeben, die sie sich eigentlich gar nicht leisten können, oder indem sie andere ausnutzen, sich vordrängeln und falsche Altersangaben machen, um für ihre Kinder billigere Eintrittskarten zu bekommen.

Diese Eltern glauben, dass es in der Schule in Ordnung ist, eine gute Note durch Schummeln zu erreichen, solange man damit ungestraft davonkommt. Und wenn ihr Kind sich in der Schule bei den Fundsachen »bedient«, wird es als clever gelobt und nicht als Dieb bezeichnet. Bestechung oder Betrug, um das Kind in eine angesehene Schule zu bringen, sind ebenfalls Zeichen für Privilegien statt Anstand.

Eltern, die übergroßen Wert auf Prestige legen, haben auch mit Plagiaten kein Problem. Und wenn das nicht Erfolg versprechend erscheint, weil viele Schulen inzwischen über Software verfügen, die Plagiate erkennt, behelfen sie sich damit, andere für die Erledigung der Arbeit zu bezahlen. Gehen Sie einfach online und suchen Sie nach »Wer schreibt meinen Aufsatz?«

Einer der besten Aspekte beim Schreiben eines Buches ist, dass ich nach verwandten Gesichtspunkten des Themas recherchieren kann und dabei unweigerlich auf faszinierende Kleinigkeiten stoße. Ich wusste zum Beispiel, dass man jemanden dafür bezahlen kann, einen Aufsatz zu schreiben, aber mir war nicht klar, wie viele Websites ganz unverhohlen für diese Form des Betrugs werben. Die Preise liegen zum Teil bei mindestens 35 Euro pro Seite – unglaublich. Mit der zunehmenden Verbreitung der Technologie der künstlichen Intelligenz werden die Möglichkeiten zum Schummeln möglicherweise immer größer.

Kindern die kalte Schulter zeigen

Gefühlskalte und distanzierte, aber fordernde Eltern ziehen unter Umständen verletzliche narzisstische Kinder groß. Solchen Eltern fehlt es an Wärme. Sie benutzen ihre Kinder, um ihre eigenen narzisstischen Bedürfnisse zu befriedigen, indem sie sich im Glanz der Begabungen und Leistungen ihrer Kinder sonnen.

So werden musikalisch begabte Kinder oft gebeten, vor den Freunden der Eltern aufzutreten, und dann wird ihnen gesagt, dass sie wieder verschwinden sollen. Die Aufführung ist eine reine Show für das Ego der Eltern und nicht dazu gedacht, das Talent des Kindes zu würdigen. Wenn das Kind die Erwartungen nicht erfüllt, werden die Eltern manchmal wütend oder lehnen es ab. Das Kind lernt, dass sein Status in der Familie an seine Fähigkeit gebunden ist, perfekt zu sein und andere zu beeindrucken. Es erfährt nicht die bedingungslose Liebe, die Kindern Sicherheit und Geborgenheit gibt. So legen die Eltern den Grundstein für späteren Narzissmus.

Bedingungslose Liebe ist nicht gleichbedeutend mit übermäßigem Lob oder Überbewertung eines Kindes. Es bedeutet, dass das Kind unabhängig von seinem Verhalten geliebt wird. Verhaltensweisen können gelobt oder kritisiert werden, aber das Kind erfährt trotzdem Liebe.

Missbrauch

Obwohl die Überbewertung von Kindern am stärksten zur Entwicklung von Narzissmus beiträgt, führt das andere Extrem manchmal zu ähnlichen Ergebnissen. Dies mag etwas widersprüchlich erscheinen, macht aber durchaus Sinn. Denn narzisstisches Verhalten kann ein Versuch sein, negative Selbstbilder zu korrigieren, die sich infolge von Missbrauch entwickelt haben.

Misshandelte Kinder unterliegen oft dem Irrglauben, dass sie es irgendwie verdient hätten, bestraft zu werden. Dieser Glaube führt zu einem tiefen Gefühl der Scham. Diese Scham motiviert Verhaltensweisen, mit denen sie ihr zerbrechliches Selbstwertgefühl aufrechterhalten wollen, um sich nicht verletzlich zu fühlen. Beispielsweise verhält sich das missbrauchte Kind anderen gegenüber abweisend, um weiteren Schamgefühlen zu entgehen.

Einige Untersuchungen an Studenten haben ergeben, dass frühkindlicher Missbrauch mit verletzlichem Narzissmus einhergeht. Studenten, die von ihren Bezugspersonen körperlich misshandelt wurden, zeigten starke Aggression, wenn ihr Ego bedroht war. Mit anderen Worten: Sie hatten die dünne Haut und den schnellen Zorn eines verletzbaren Narzissten.

Kinder mit gesundem Selbstwertgefühl ausstatten

Dies ist kein Erziehungsratgeber, sondern ein Buch über Narzissmus. Die meisten Untersuchungen stellen jedoch einen direkten Zusammenhang zwischen Narzissmus und Erziehungspraktiken her. Und die meisten Menschen wollen kein narzisstisches Kind großziehen.

Die folgende Aufstellung enthält Erziehungsstrategien zur Förderung widerstandsfähiger, nicht narzisstischer Kinder, die ein solides Selbstwertgefühl haben. Bei diesen Punkten handelt es sich um grundlegende, dem gesunden Menschenverstand entsprechende Praktiken der Kindererziehung. Wenn sie konsequent angewendet werden, helfen sie, das Ego der Kinder gesund zu entwickeln.

  • Vermitteln Sie Einfühlungsvermögen. Sprechen Sie mit Ihren Kindern darüber, wie sich andere Menschen in bestimmten Situationen fühlen. Wenn Ihr Kind sich beispielsweise danebenbenimmt und ein anderes Kind verletzt, analysieren Sie die Situation sorgfältig und sprechen Sie darüber, wie sich beide Seiten fühlen müssen.
  • Lassen Sie kleine Frustrationen zu. Ermutigen Sie Ihr Kind, zu warten, unangenehme Aufgaben zu erledigen und schwierige Situationen zu meistern. Reden Sie darüber, wie es sich anfühlt, mit Frustration umzugehen, und wie man sie überwinden kann. Leben Sie Ihrem Kind den Umgang mit Frustration vor, indem Sie mit ihm sprechen, wenn Sie beispielsweise in einem Stau stecken. Sagen Sie beispielsweise: »Ich bin frustriert, wenn ich warten muss, aber dann denke ich, dass es gar nicht so schlimm ist; ich werde trotzdem an meinem Ziel ankommen.«
  • Kritisieren Sie die Handlungen, nicht die Kinder. Alle Kinder benehmen sich mal daneben. Wenn Ihr Kind Mist baut, kritisieren Sie das Fehlverhalten, nicht das ganze Kind. Eine handlungsspezifische Rückmeldung sagt nichts über das gesamte Wesen des Kindes aus. Sagen Sie nicht »Du böser Junge hast an die Wand gemalt«, sondern »Ich mag es nicht, wenn du an die Wand malst; das verunstaltet die Wand. Bitte hilf mir, es abzuwischen.«
  • Bewerten Sie Misserfolge als Chance zum Lernen. Wenn Sie oder Ihr Kind einen Misserfolg erleben, weisen Sie darauf hin, wie man aus dieser Erfahrung lernen kann. Fällt Ihr Kind zum Beispiel bei einem Test durch, können Sie überlegen, was die Gründe dafür sind, und Ihrem Kind helfen, sich besser auf den nächsten Test vorzubereiten.
  • Lernen Sie, nein zu sagen und es auch zu meinen. Der Tonfall ist wichtig. Seien Sie freundlich, aber bestimmt. Lassen Sie sich nicht von dem Gejammer und den Tränen Ihres Kindes verleiten. Bleiben Sie entschlossen. »Nein« ist eines der wichtigsten Worte, die Eltern beherrschen müssen.
  • Stellen Sie Hausregeln auf und setzen Sie sie konsequent durch. Versuchen Sie, einige Regeln in Ihrem Haus aufzustellen und sich an sie zu halten. Die Regeln sollten die Werte Freundlichkeit, Respekt und Zusammenarbeit widerspiegeln. Jeder versagt gelegentlich bei der Durchsetzung von Regeln, aber Konsequenz ist das Ziel.
  • Hilfe bei der Hausarbeit. Selbst Vorschulkinder können lernen, ihr Spielzeug aufzuheben. Das Zuhause ist ein Ort der Zusammenarbeit, jeder hilft mit. Später kann die Hausarbeit mit einer Belohnung verknüpft werden, etwa mit einem Taschengeld, einem Lob oder einer Aktivität, die dem Kind besonderen Spaß macht. Manche Familien ziehen es jedoch vor, von ihren Kindern zu erwarten, dass sie auch ohne Belohnung mithelfen, weil Hausarbeit ein Teil der gemeinsamen Verantwortung in einem fürsorglichen Haushalt ist.
  • Sorgen Sie für angemessene Aufsicht. Kinder müssen überwacht werden, vor allem in den ersten Jahren. Kleine Kinder brauchen klar definierte Grenzen, wo sie sich aufhalten dürfen. Zum Beispiel können sie im Garten spielen, aber noch nicht auf der Straße. Wenn sie älter werden, können diese Grenzen ausgeweitet werden. Behalten Sie die Freundschaften ihres Kindes im Auge und lernen Sie die Eltern der Kinder kennen, mit denen es spielt. Verringern Sie die Überwachung, wenn Ihr Kind entsprechende Fähigkeiten entwickelt. Wenn es sich nicht verantwortungsvoll verhält, verstärken Sie die Überwachung nach Bedarf.
  • Lehren Sie Selbstbeherrschung. Sagen Sie einem Kind niemals, dass es nicht in Ordnung ist, ein bestimmtes Gefühl zu haben. Bieten Sie vielmehr Strategien an, wie man mit starken Gefühlen angemessen umgehen kann. Es ist zum Beispiel in Ordnung, frustriert zu sein, aber es ist nicht in Ordnung, andere zu schlagen oder anzuschreien (es sei denn, es handelt sich um einen klaren Fall von Selbstverteidigung). Es ist völlig normal, ab und an zu weinen, aber lautes Weinen in einem Restaurant kann bedeuten, dass man eine kurze Zeit draußen verbringen muss, um sich zu beruhigen. Vermitteln Sie außerdem Bewältigungsstrategien, wie tiefes Durchatmen oder die Aussage, dass schlechte Gefühle nur vorübergehend da sind. Wenn Sie die Gelegenheit dazu haben, können Sie auch vorleben, wie Sie selbst mit starken Gefühlen umgehen.
  • Loben Sie das Bemühen und nicht das Ergebnis. Wenn Sie bemerken, dass Ihr Kind sich sehr bemüht, nehmen Sie sich die Zeit, seine Bemühungen zu loben. Eine Überbetonung der Ergebnisse fördert die Überbewertung des Erfolgs gegenüber der Ausdauer. Es hat sich gezeigt, dass Ausdauer ein sehr wichtiger Indikator für eine positive emotionale Entwicklung und späteren Erfolg und Glück im Leben ist.
  • Bringen Sie Ihren Kindern Manieren bei. Sprechen Sie schon früh darüber, wie man »bitte« sagt, wenn man nach etwas fragt, und wie man sich bedankt, wenn man etwas bekommen hat. Wenn sie älter werden, zeigen Sie ihnen, wie man jemandem die Tür aufhält, andere höflich grüßt, andere nicht herumkommandiert und miteinander spielt. Da die meisten Kinder im Alter von zwölf Jahren bereits ein Mobiltelefon besitzen, sollte auch die Handy-Etikette gelehrt werden. Das »Phubbing«, also das Herumhantieren mit dem Telefon in Gesellschaft, sollte eingeschränkt werden. Kinder müssen lernen, wie man sich unterhält, um als Erwachsene erfolgreich zu sein. Phubbing, ob von Kindern oder Eltern, ist einfach unhöflich und hat einen starken Beigeschmack von Anspruchsdenken.
  • Erklären Sie Ihrem Kind, dass es sich entschuldigen muss, wenn es einen Fehler gemacht hat. Leben Sie dieses Verhalten selbst vor. Jeder macht Fehler. Nutzen Sie diese als Gelegenheit zur Selbstreflexion. Bringen Sie Ihrem Kind bei, sich zu entschuldigen, wenn es die Gefühle anderer verletzt hat, egal ob absichtlich oder unabsichtlich, oder wenn es eine Regel bricht. Achten Sie auch darauf, dass die Entschuldigung aufrichtig gemeint ist und nicht die Schuld anderen zuschiebt.
  • Lieben Sie Ihr Kind. Liebe bedeutet Aufmerksamkeit, Umarmungen, Fürsorge und Wärme. Liebe heißt nicht, dass Sie Ihrem Kind nachgeben oder ihm jeden Wunsch von den Lippen ablesen. Liebe ist beständige Zuwendung. Wärme in der Erziehung führt zu einem hohen Selbstwertgefühl, nicht zu Narzissmus.
  • Erziehen Sie Ihr Kind zur Bescheidenheit. Ich weiß, dass Ihr Kind etwas Besonderes und wichtig für Sie ist, aber Überbewertung ist die Hauptursache für Narzissmus. Leben Sie vor, wie Sie für die Gaben des Lebens dankbar sind. Dankbarkeit geht Hand in Hand mit Demut. Ja, Ihr Kind ist etwas Besonderes und hat vielleicht unglaubliche Qualitäten, aber Demut ist eine Stärke, die Ihrem Kind in der Zukunft guttun wird. Demut wird als emotionale Stärke stark unterschätzt.

Es gibt viele Faktoren, auf die Sie keinen Einfluss haben, während Sie Ihr Kind großziehen. Zum Beispiel kann die Vererbung einige Eigenschaften Ihres Kindes vorbestimmen. Darüber hinaus beeinflussen soziale Medien, Technologie, die Nachbarschaft und die Schule die Entwicklung Ihres Kindes. Auch zufällige Ereignisse in der Welt, wie Kriege, Unfälle, Naturkatastrophen, Rezessionen oder Pandemien, können sich auf die Entwicklung Ihres Kindes auswirken. Dennoch haben die Eltern bei der Kindererziehung eine starke Position. Nutzen Sie diese Macht mit Bedacht.

Ziehen Sie einen Narzissten groß? Ein aufschlussreicher Fragebogen

Kinder sind von Natur aus egozentrische kleine Menschen. Je nach Alter und Entwicklungsstand ist ein gewisses Maß an Narzissmus normal. Aber wenn sie heranwachsen und reifer werden, sollten sie beginnen, auch andere als Menschen zu betrachten.

Machen Sie sich Sorgen, dass Sie Ihr Kind vielleicht zu einem Narzissten erziehen? Beantworten Sie die Fragen in Tabelle 4.1.

Kreuzen Sie die Fragen an, die auf Sie als Elternteil zutreffen.

 1.

Mein Kind hat immer das Recht auf das Beste von allem.

 2.

Ich ignoriere das Fehlverhalten meines Kindes so gut ich kann.

 3.

Wenn mein Kind etwas Besonderes tut, beispielsweise den Kindergarten abgeschlossen hat, überhäufe ich es mit Lob und Geschenken. Schließlich ist man ja nur einmal Kind.

 4.

Ich halte mein Kind für etwas Besseres als andere Kinder.

 5.

Ich lasse mein Kind nicht »bitte« und »danke« sagen.

 6.

Ich gebe meinem Kind grundsätzlich alles, was es will.

 7.

Ich schenke meinem Kind viel gezielte Aufmerksamkeit, wahrscheinlich mehr als die meisten Kinder bekommen.

 8.

Ich kann es nicht ertragen, wenn mein Kind weint, und gebe meistens nach.

 9.

Ich lasse zu, dass mein Kind mich unterbricht und das Gespräch an sich reißt.

10.

Wenn mein Kind in einen Konflikt gerät, greife ich ein und bereinige das Problem.

11.

Wenn ich vor meinem Kind einen Fehler mache, versuche ich ihn zu vertuschen oder zu ignorieren. Ich gebe nie einen Fehler zu.

12.

Meine Kinder sind immer an der Entscheidungsfindung in unserer Familie beteiligt. In der Regel gewinnen sie, wenn es darum geht, was wir kaufen, wohin wir zum Essen gehen oder in den Urlaub fahren.

13.

Ich sage meinem Kind, dass es kindisch ist zu weinen.

14.

Wenn mein Kind wütend ist, versuche ich es zu ignorieren. Ich möchte nicht in einen Konflikt mit meinem Kind geraten.

15.

Mein Kind kommt aus einer sehr erfolgreichen Familie, und ich erwarte von ihm, dass es genauso erfolgreich ist.

16.

Ich versuche, mein Kind vor allen Frustrationen abzuschirmen.

17.

Ich möchte immer der beste Freund meines Kindes sein.

18.

Ich lasse meine Kinder in der Nachbarschaft frei herumlaufen.

19.

Ganz ehrlich, ich lasse mein Kind Videospiele spielen, damit ich mich nicht mit ihm beschäftigen muss.

20.

Ich fühle mich nicht wohl dabei, mein Kind zu umarmen, zu küssen und ihm zu sagen, dass ich es liebe.

Tabelle 4.1: Elterliche Praktiken, die zu narzisstischen Kindern führen

Zählen Sie die Kreuze, die Sie im Fragebogen gemacht haben. Es gibt keine offizielle Mindestpunktzahl, aber je mehr Aussagen Sie ankreuzen, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie einen Narzissten großziehen.

Nicht verzweifeln, es ist nie zu spät, andere Erziehungsakzente zu setzen. Wählen Sie ein oder zwei Punkte aus, die Ihnen besonders auffallen. Versprechen Sie zum Beispiel, dass Sie darauf achten werden, wie viele Stunden Ihr Kind vor dem Bildschirm verbringt, und probieren Sie, diese Zahl ein wenig zu verringern. Oder nehmen Sie sich vor, Ihrem Kind jeden Tag etwas mehr Zuneigung zu schenken.

Versuchen Sie nicht, alles auf einmal zu ändern. Führen Sie Änderungen langsam ein und beobachten Sie, was passiert. Es hat keinen Sinn, Ihre Erziehungsmethoden übermäßig zu kritisieren; dadurch fühlen Sie sich nur noch schlechter. Ich bin mir sicher, dass Sie nur das Beste für Ihre Kinder wollen.

Wenn Sie Ihre Erziehungsmethoden nicht hinsichtlich der Praktiken reflektieren, die bei Kindern zu Narzissmus führen, werden Sie vielleicht die Eltern eines egozentrischen, großspurigen Menschen sein, der Aufmerksamkeit und Beifall einfordert, ohne sich viel Mühe zu geben. Das macht weder Ihnen noch anderen wirklich Spaß.