Übersichtskarte Ost | Online-Karte
Domstadt mit Kunst, Kultur und Charme in den alten Gassen
■ Stadtinformation Markt 1, 99734 Nordhausen, Tel. 036 31/69 67 97, www.nordhausen.de, Mo–Fr 9–18, Sa 10–13 Uhr
© AWL Images: R. Schmid
Vor der Nordhäuser Rolandsfigur wurden früher Gerichte abgehalten
Ein Bummel durch die belebten Gassen vorbei an den gut renovierten Fachwerkgebäuden aus mehreren Jahrhunderten, zur Stadtmauer und zum Roland bringt dem Gast das passende Gefühl einer liebenswerten Kleinstadt. Der rot gewandete Roland (Kopie, Original im Neuen Rathaus) symbolisiert die bürgerlichen Freiheiten, Macht und Gerichtsbarkeit. Schon 1411 wurde eine erste Fassung erwähnt Die heutige Figur wurde 1717 am Alten Rathaus errichtet, ein um 1610 fertiggestellter Renaissancebau mit geschlossenen Arkaden. Kaiser Friedrich II. erhob die recht bedeutende Handelsstadt 1220 zur freien Reichsstadt. Die dreischiffige spätgotische Hallenkirche St. Blasii fällt wegen ihrer unterschiedlich hohen achteckigen Türme auf. Nach einem Blitzeinschlag wurde der Nordturm 1634 etwas kürzer wiederaufgebaut. Berühmt ist die Traditionsbrennerei für Schnäpse. Gut aufbereitet ist die Geschichte zum KZ Mittelbau-Dora, wo die »Vergeltungswaffe« V2 unter Tage gebaut wurde.
Die HarzCard für 48 Stunden kostet 32 € (Kinder 22 €), für 4 Tage (in einem Kalenderjahr frei wählbar) 57 € (37 €). Damit sind 120 Museen und Freizeiteinrichtungen kostenlos zu besuchen. Erhältlich ist sie bei den örtlichen Tourismusbüros.
| Museum |
Die wirtschaftlichen Wurzeln Nordhausens sind auf 1000 m² zu besichtigen: all die unterschiedlichen Handwerke, denen die Bürger der Stadt über die Jahrhunderte nachgingen, Gewerbe, Industrie und Archäologie. Einst lagerte in dem gotischen Fachwerkhaus Tabak der Zigarrenfabrik.
■ Bäckerstr. 20, Tel. 036 31/98 27 37, Di–So 10–17 Uhr, 5 (Fr nur 2 €), erm. 3 €
| Kirche |
Ein hübsches Fotomotiv bietet der angestrahlte zweitürmige Dom nachts. Er wurde ab 1227, nach der Umwandlung des Frauen- in ein Domherrenstift durch Friedrich II., in frühgotischem Stil umgebaut. Die Seitenwände des Chores dekorieren die überlebensgroßen Stifterfiguren König Heinrich I. und seine Frau Mathilde.
■ Domstr. 5, Tel. 036 31/90 23 43, der Innenraum des Doms wird bis 2018 saniert und kann nicht betreten werden, www.heiligeskreuz-nordhausen.de
| Ausstellung |
Eine Spezialabfüllung des Nordhäuser Kornbranntweins wird hier hergestellt, und das seit 1507. Bei einer Führung wird die Technik der Destillation demonstriert – mit Verkostung. Beliebt sind die Theaterabende und die Adventsausstellungen.
■ Grimmelallee 11, www.traditionsbrennerei.de, Mo–Sa 10–16 Uhr, Führung Mo–Sa 14 Uhr, 7 €, erm. 4 €
© mauritius images: Novarc/H. P. Szyszka
Garten und Neubau der Flohburg, einem der ältesten Gebäude Nordhausens
| Museum |
Nach der Erweiterung auf drei Etagen ist im Nordhauser Museum die Stadtgeschichte höchst unterhaltsam aufbereitet. Die alte Bohlenstube und der Tiefkeller sind ebenso sehenswert wie der Museumsgarten mit Lapidarium. Nettes Bistro.
■ Barfüßerstr. 6, Tel. 036 31/472 56 80, www.nordhausen.de, Di–So 10–17, 5 € (Fr nur 2 €), erm. 3 €
| Kunstgalerie |
In der 1907 errichteten Jugendstilvilla am nördlichen Stadtrand werden Werke der Moderne u.a. von Feininger, Warhol, Miró und Penck gezeigt.
■ Alexander-Puschkin-Str. 31, Tel. 036 31/88 10 91, www.kunsthaus-meyenburg.de, Di–So 10–17 Uhr, 5 (Fr nur 2 €), erm. 3 €
| Mahnmal/Ausstellung |
Die KZ-Gedenkstätte erinnert an das Leiden der mehr als 60.000 Häftlinge in den Rüstungsbetrieben und in den etwa 40 Außenlagern. Die Ruinen der Außenanlagen mit Appellplatz, Resten der Baracken und der Hinrichtungsstätte geben zu denken. Teile der früheren Stollenanlagen unter Tage sind bei einer Führung zugänglich. Die gut konzipierte Ausstellung beeindruckt.
■ Kohnsteinweg 20, Tel. 036 31/49 58 20, www.dora.de, März–Okt. Di–So 10–18, Nov.–Febr. Di–So 10–16, Außenanlagen tgl. bis Sonnenuntergang, Führungen Di–Fr 11 und 14, Sa, So 11, 13 und 15 Uhr, Eintritt frei
Die Serienfertigung der Terrorwaffe A4-Rakete (auch V2 genannt) war in der Heeresanstalt Peenemünde gerade angelaufen, als ein alliierter Bombenangriff im August 1943 sie wieder zum Erliegen brachte. Um künftig vor Luftangriffen sicher zu sein, wurde die Produktion der A4 ins Stollensystem von Kohnstein verlegt, das spätere Lager Dora bei Nordhausen. Innerhalb von nur drei Monaten kamen rund 10.000 Häftlinge aus dem KZ Buchenwald als Zwangsarbeiter in die Stollen südlich des Harzes, um diese zur Waffenfabrik auszubauen. Wie entsetzlich die Bedingungen dort waren, zeigen die Todesraten: Monatlich starben etwa 500 Menschen an Hunger und Erschöpfung. Angesichts des raschen Vorrückens der Alliierten trieb die SS die Häftlinge in die Lager von Bergen-Belsen und Sachsenhausen. Als Einheiten der III. US-Armee das Lager Dora am 11. April 1945 erreichten, fanden sie nur noch einige Hundert Häftlinge.
© Martin Schutt
Bahnhofsplatz 2 Std. 2 €, Kornmarkt 2 Std. 1 €
€€ | Alt Nordhausen
Steaks, große Bierauswahl, einfaches Interieur, in der Altstadt.
■ Altendorf 51/52, Tel. 01 73/325 17 19, www.alt-nordhausen.net, Mi–So 12–14, 17–23, Di 17–23 Uhr, Plan a1 >
€€ | Kneiff-Garten
Der Name erinnert an den einstigen Tabakfabrikanten. Moderne Küche, schattige Außenterrasse.
■ Gerhart-Hauptmann-Str. 6, Tel. 036 31/47 49 05, www.restaurant-kneiffgarten.de, Di–So 11–14.30, Di–Sa auch 18–1 Uhr, Plan nordwestl. a1 >
Rolandsfest Im Juni großer Festumzug.
■ www.rolandsfest-nordhausen.de
Der Lutherweg führt zu Orten, an denen der Reformator wirkte: von Worms im Westen über Bayern bis Sachsen und Magdeburg im Norden. In Nordhausen liegen zwölf Stationen.
■ www.lutherweg.de, auch Luther-to-go-App
© Lookphotos: E. Wrba
Rabensteiner Stollen
| Schaubergwerk |
Mit dem Grubenzug in den Berg zur Steinkohle, in die niedrigen Schächte des 18. Jh. geht’s zu Fuß.
■ Bei Ilfeld-Netzkater, etwa 6 km nördl. an der B 4, Tel. 03 63 31/481 53, www.rabensteiner-stollen.de, Führungen April–Okt. Di–So 10–17, Nov.–20. Dez. So 10.45 und 12, 27. Dez.–März Di–Do, Sa, So 10.45, 12, 13.15 Uhr, 11 €, erm. 6 €
| Höhle |
Sie ist eine der größten Gipshöhlen Deutschlands und seit 1537 bekannt. Von den 2 km Gesamtlänge sind 600 m für Besucher erschlossen. Der sogenannte Große Dom mit 22 m Höhe und einem Durchmesser von 65 m ist der größte Raum. Gegen Kriegsende mussten hier KZ-Häftlinge Zwangsarbeit leisten und u.a. Fahrgestelle für Kampfflugzeuge herstellen.
■ Rund 10 km östl. Nordhausen, Tel. 03 46 53/305, www.hoehle-heimkehle.de, April–Okt. Di–So 10–17, sonst 11–16 Uhr, einstünd. Führungen, 5,50 €, erm. 3,10 €