Zu einem ausgewachsenen Problem wurden im Begutachtungsverfahren die von A. R. einbezogenen antileninistischen Erinnerungen oder Kommentare von Zeitgenossen Lenins in seiner mit enormem Aufwand von Wissen und Fleiß betriebenen Sammlung Lenin – Dokumente seines Lebens stilisiert. Im IfML wurde über die Konzentration von A. R. auf das persönliche, private Leben Lenins lebhaft debattiert, sodass der stellvertretende Direktor Ernst Diehl (1928–2004) am 12. November 1973 eine Aussprache vermittelte, wozu A. R. eine schriftliche Vorlage vom 11. Oktober 1973 gab:287
Der Zweck der Arbeit ist die nähere Bekanntschaft mit der genialen, aber liebenswürdigen Persönlichkeit Lenins, seinem Werdegang zum Führer der Werktätigen der ganzen Welt, seinen Freundschaften und Kämpfen, seiner innigen Liebe zu seiner Familie und der Wechselwirkung zwischen ihm und seiner Umgebung. Im Mittelpunkt steht daher die Person Lenins und seine persönliche Sphäre, die aber bekanntlich, wie selten bei anderen Menschen, mit seinem öffentlichen Wirken zusammenfällt. So ist es verständlich, dass die Proportionen der einzelnen Teile der Arbeit nicht mit den Proportionen der üblichen Leninbiographien zusammenfallen können. Das Seitenverhältnis wird sich hier nicht nur nach der unvergänglichen Bedeutung der einzelnen Lebensabschnitte richten können, sondern auch nach der Zahl der Lebensjahre Lenins in diesen Abschnitten. So wird daher schon die Kindheit und Jugend Lenins einen unvergleichlich größeren Raum in der Darstellung einnehmen müssen, als es in den anderen Biographien der Fall ist.
Als Dokumente werden hier alle Materialien betrachtet, die sich unmittelbar mit Lenin beschäftigen, also sowohl urkundliche (Zeugnisse, Ausweise, behördliche Notizen und Berichte), wie auch Briefe von und an und über Lenin sowie schließlich Erinnerungen von seinen Verwandten und Zeitgenossen. Es ist also verständlich und m. E. kein Nachteil, dass auch die bekannten Erinnerungen von N. Krupskaja und Lenins Verwandten breit benützt werden. Es ist aber unvermeidlich, dass auch Äußerungen und Erinnerungen von Menschen aus Lenins Umgebung angeführt werden die nicht bis ans Ende Lenins Weg gegangen, oder ihm sogar feindlich entgegengetreten sind oder aber im Verlaufe der sowjetischen Parteigeschichte mit der Partei in Konflikt geraten sind. Doch wird die Zahl solcher Dokumente sich in Grenzen halten müssen. Wo verleumderische Angriffe auf Lenin enthalten sind, muss ihnen entgegengetreten werden.
Da viele Erinnerungen in mehreren Redaktionen gedruckt sind, wobei für die dabei vorgenommenen Änderungen nicht immer sachliche Gründe sprechen, wird gewöhnlich ihre erste Fassung herangezogen, wenn die nachfolgenden Passagen nicht faktische Berichtigungen vornehmen.
Zum 70. Geburtstag von A. R. gratulierte das ZK der SED, was ihm den Rücken gestärkt haben mag. „Du kannst heute“, so das ZK, „auf mehr als fünf Jahrzehnte erfolgreicher Tätigkeit in den Reihen der Internationalen Kommunistischen Bewegung zurückblicken“.288 „In Anerkennung besonderer Leistungen beim Aufbau des Sozialismus und der Festigung und Stärkung der DDR“ wurde ihm zum selben Anlass der Orden „Banner der Arbeit“ verliehen.289 Im Neuen Deutschland schrieb A. R. am 9. Februar 1974 mit dem Artikel Der Name Floridsdorf ging um die Welt über die Kampferfahrungen der österreichischen Arbeiter und über die Einheitsfront der französischen Arbeiter im Februar 1934, die einen Angriff des Faschismus habe zurückschlagen können, und prangerte die kapitulantenhafte Politik des SPÖ Vorstandes an.290 Floridsdorf nannte Friedrich Wolf (1888–1953) sein in Österreich weithin unbekannt gebliebenes Stück, das, 1935 in Zürich erschienen, ein wichtiger Beitrag zur proletarisch internationalistischen Thematik war. Bekannter wurden die beiden Texte von Anna Seghers (1900–1983) über den letzten Weg des Koloman Wallisch und den Weg durch den Februar und von Erich Weinert.291 A. R. wird Friedrich Wolf vollinhaltlich zugestimmt haben, wenn dieser sein 6. Bild überschreibt: Der Kampf beginnt … Trotz Otto Bauer. Die Februarereignisse hatten auf dem VII. Weltkongress der Kommunistischen Internationale (25. Juli bis 20. August 1935) die Hauptrolle gespielt, worüber A. R. 1965 aufgrund der laufenden Berichterstattung der Basler „Rundschau“ von 1935 und eines 1939 erschienenen, aber gekürzten Protokolls seine Einschätzung veröffentlichte. Der Kongress habe eine große Wende bedeutet, weil er auf den Unterschied zwischen der Massenbasis des Faschismus und seiner Klassenfunktion hingewiesen habe. Dies sei notwendig gewesen, weil sozialdemokratische Theoretiker wie Otto Bauer die Auffassung verbreiteten, der Faschismus stelle eine Bewegung des Kleinbürgertums oder des Lumpenproletariats dar und stehe über den beiden Klassen, dem Proletariat und der Bourgeoisie. Der Kongress orientierte nachdrücklich darauf, dass die Kommunisten zwischen den Herrschaftsformen der Bourgeoisie unterscheiden müssten. Es sei, woran Dimitroff mit Lenin erinnerte, ein großer Irrtum zu glauben, dem Proletariat sei die Form des politischen Regimes gleichgültig, weil bürgerliche Demokratie und faschistische Diktatur nur zwei Herrschaftsformen der Bourgeoisie seien. A. R.: „Der VII. Weltkongress bestimmte daher als die Hauptaufgabe der Kommunisten, der alles andere unterzuordnen war, die Organisierung der Einheitsfront aller Arbeiter zum Kampf gegen den Faschismus“.292
Ende 1974 reichte A. R. eine dritte Fassung seiner Sammlung von Lenindokumenten nochmals beim Reclam Verlag ein. Die durch ihre Arbeiten über Lenin wissenschaftlich ausgewiesenen Mitarbeiterinnen der Leninabteilung des Instituts für Marxismus-Leninismus, Maria Uhlmann (*1928) und Barbara Boehnke, waren ungehalten, dass A. R. die Wünsche auf Veränderungen zu wenig berücksichtig habe, und beharrten in ihrem Gutachten vom 13. Februar 1975 gegenüber dem Reclam Verlag auf ihre im Oktober 1972 niedergeschriebenen prinzipiellen Bedenken zum Manuskript „Lenin – Dokumente seines Lebens“:293
Durch die vorgenommene Bearbeitung wurde der Gesamteindruck jedoch nicht wesentlich verbessert, so dass wir es bedauerlicherweise nicht für möglich halten, dem Verlag die Drucklegung zu empfehlen. Dagegen sehen wir uns nach Durchsicht der vorgelegten dritten Fassung des Manuskripts veranlasst, auf die in unserem Gutachten vom Oktober 1972 gemachten Feststellungen nochmals zu verweisen. […]
Da noch immer Erinnerungen von Feinden, Verrätern und Renegaten in relativ großer Anzahl wiedergegeben werden und in diesen Zitaten entsprechende gehässige Bemerkungen und Verleumdungen enthalten sind, die überdies durch ihre Bildhaftigkeit gut im Gedächtnis haften bleiben, entsteht von Lenin ein in vieler Hinsicht negatives Bild. […].
Auch zur Darstellung von positiven Seiten Lenins, von Eigenschaften, die in zahlreichen Erinnerungen seiner Freunde beschrieben sind, wird auf Erinnerungen von Renegaten zurückgegriffen. […] Doch auch aus Erinnerungen von Kommunisten werden zuweilen Charaktereigenschaften und Persönlichkeitsmerkmale herausgestellt, wie sie die antikommunistische Geschichtsschreibung gern zur Verleumdung Lenins und des Leninismus hervorhebt. […].
Das Fehlen einer der Arbeit zugrundeliegenden Konzeption macht sich auch darin bemerkbar, daß der Darstellung von Ereignissen, die mit dem Thema nicht in unmittelbarer Beziehung stehen, oder bei denen ein kurzer Hinweis ausgereicht hätte, sehr viel Raum geben wird. (Mehrfache Ausführungen über den Spitzel Malinowski, ausführliche Beschreibung der Beilis-Affäre, detaillierte Berichte über die organisatorische Vorbereitung der Zimmerwalder Konferenz u. a.)
[…].
Es soll nicht abgestritten werden, dass Gesundheit und körperliches Wohlbefinden im Leben eines Menschen eine große Rolle spielen, seine Leistungen beeinflussen. Aus den hier zusammengestellten Zitaten gewinnt man jedoch den Eindruck, dass sich der Autor die größte Mühe gegeben hat, jeden Hinweis auf eine Krankheit, ja selbst körperliches Unwohlsein, Schnupfen, Kopfschmerzen u. a. aus Erinnerungen und Briefen herauszusuchen.
Durch diese starke Hervorhebung behält man Lenin als einen immer kranken, nervösen, abgespannten Menschen im Gedächtnis. Auch von N. K. Krupskaja bleibt dem Leser vor allem in Erinnerung, dass sie unter der Basedowschen Krankheit litt. Die zwei Schlusskapitel bestehen zum größten Teil aus Lenins Krankheitsgeschichte. Die Ausführlichkeit bei der Darstellung von Lenins Krankheit, bei dem Abdruck ärztlicher Anweisungen, Analysen, Vermutungen etc. kommt den Schilderungen, die Antikommunisten verbreiten, sehr nahe. […]
Auf die Spitzeltätigkeit von Roman W. Malinowski (1876–1918) war A. R. ausführlicher zu sprechen gekommen, weil Lenin selbst über die Lehren aus dieser Affäre mehrmals geschrieben hatte.294 Der Kiewer Jude Mendel Beilis (1873–1934) war von Antisemiten des Ritualmordes an einem 12jährigen Christenknaben beschuldigt und 1913 freigesprochen worden. Lenin hatte während seines Aufenthaltes in Krakau darüber einen melodramatischen Film mit Krupskaja angesehen und in einem Brief an seine Mutter davon Erwähnung gemacht (16. März 1914).295 Insbesondere waren die Gutachterinnen ungehalten über die häufigeren Zitationen von Nikolai Nikolajewitsch Suchanow (eigentl. Himmer) (1882–1959), Radek, Alexander Nikolajewitsch Potressow (1869–1934), Angelika I. Balabanowa (1878–1965) oder Nikolai W. Walentinow-Wolski (1879–1964) und natürlich von Trotzki. Aus der Trauerrede für Lenin von Stalin (26. Januar 1924) zitierte A. R. mit der Vorbemerkung: „Die Rede Krupskajas machte einen unauslöschlichen Eindruck, sie stand vollkommen auf der Höhe des geschichtlichen Augenblicks. Die anderen Reden konnten sich mit ihr nicht messen. Nur Stalins Rede, in der er, vielleicht nicht für alle merkbar, den Anspruch anmeldete, Lenins Testamentsvollstrecker zu sein, hob sich durch ihre lapidare Wucht aus den übrigen heraus“.296
Die Entscheidung über die Drucklegung fiel durch Roland Bauer, der wohl nicht mehr Direktor des IfML war, aber dessen Meinung als Vizepräsident der Historikergesellschaft der DDR und vor allem als Mitglied des ZK der SED Gewicht hatte. Roland Bauer begründete nach vielen Besprechungen mit A. R. am 26. Jänner 1976 in einem vierseitigen Gutachten, weshalb er das mehrfach überarbeitete Manuskript von A. R. für durchaus veröffentlichungswürdig halte. Auch wenn es schwer zu lesen sei, sei es aber „inhaltlich gut und durch und durch von marxistisch-leninistischen Positionen aus zusammengestellt und geschrieben“. Das Buch möge, so Roland Bauer, bald veröffentlicht werden,
„1. weil es eine wesentliche Bereicherung unserer Literaturangebote zu Lenin und seinem Werk ist. Sicher gibt es in der zahlreichen Literatur über Lenin in der DDR keinen derartigen zusammengefassten dokumentarischen Lebensbericht. 2. Es werden mit so einem Buch Leser der DDR neue, sicher wenig bekannte Seiten und Tatsachen aus dem Leben Lenins erschlossen. Darüber hinaus besitzt es auch eine starke emotionelle Kraft und wird zweifellos bei jedem Leser, besonders bei der Jugend, nicht ohne erzieherische Wirkung bleiben. 3. Steckt sehr viel Arbeit und ‚Herzblut‘ des Genossen Reisberg darin.“
Der amtierende Direktor des IfML Günther Heyden erklärte sich auf Grund dieses Gutachtens gegenüber dem Leiter des Reclam Verlages Hans Marquardt (1920–2004) mit der Veröffentlichung einverstanden (2. Februar 1976).297
Das Buch war über den seminaristischen Gebrauch auf Hochschul- und Fachschulebene hinaus wegen der Vielfalt seiner Belege nützlich. Bertolt Brecht notierte sich beim Blättern jene Stelle, wo A. R. über den Aufenthalt von Lenin im Lesesaal des Britischen Museums mit Referenz auf Krupskaja, Nikolai Semjonowitsch Karshanski (*1879) und Theodor Rothstein (1871–1953) berichtet. Lenin habe dort wie an anderen ausländischen Bibliotheken bis zu fünfzehn Stunden am Tag gearbeitet („Hier hat jeder Leser seinen gesonderten Platz, wo man auf beliebige Weise die bestellten Bücher, seine Exzerpte, Notizenauslegen kann“).298 Walter Wimmer, der 1968 Lothar Berthold als Chefredakteur der BzG gefolgt war, schrieb im Neuen Deutschland (7. Januar 1978) anerkennend: „Die beiden Bände sind im besten Sinne populärwissenschaftliche Literatur, die von der Kraft der Quelle zeugt, der Quelle, aus der das Leben, der Kampf, die Geburt der Idee unmittelbar sprechen“. Für Hartmut Kästner findet durch A. R. „das persönliche, private Leben Lenins eine umfassende und gültige Darstellung“ und ist „ein Beispiel für massenwirksame, spannende Geschichtspropaganda“. Wimmer bemühte sich darum, dass in der BzG die Kommunistische Internationale stärker zur Geltung kam, weshalb bei der BzG das Adjektiv „deutsch“ wegfiel.299 Erwin Scharf (1914–1994), „revolutionärer Sozialist“, Nazihäftling und Freiheitskämpfer in den Reihen der jugoslawischen Partisanen, der 1947 als Zentralsekretär der SPÖ gegen die Verteufelung der Sowjetunion eingetreten war und die Aktionseinheit mit den Kommunisten gefordert hatte und daraufhin von der SPÖ abgesetzt und ausgeschlossen worden war, überzeugte die Biographie. In der Zeitschrift der österreichischen Kommunisten „Weg und Ziel“ brachte er daraus Kostproben wie aus den von A. R. dokumentierten Erinnerungen von Andrej Andrejewitsch Andrejew (1895–1971) über die Feier zum 50. Geburtstag von Lenin, auf der Lenin erst erschienen war, als die Festreden vorbei waren, und er entschieden gegen jeden Personenkult aufgetreten war.300
Gegen das Manuskript von A. R. für sein im Dietz Verlag geplantes Taschenbuch „Von der I. zur II. Internationale. Die Durchsetzung des Marxismus im Kampf um die Wiederherstellung der Arbeiterinternationale“ wurden von Marga Beyer und Jutta Seidel (1931–2017) Einwände vorgebracht, die für A. R. nicht leicht zu entkräften waren. Beide Gutachterinnen waren ausgewiesene Historikerinnen der jüngeren Generation und bestens ausgebildet. Marga Beyer (*1932) schreibt (20. September 1975):301
[…] Die Veröffentlichung einer solchen Arbeit dürfte bei einem sehr breiten Leserkreis – ich denke vor allem an Lehrer, Studenten – auf größtes Interesse stoßen, da es auf diesem Gebiet eine echte Lücke zu schließen gilt. Die Aktualität der Arbeit steht außer Zweifel, da in ihr Fragen der Strategie und Taktik der internationalen Arbeiterbewegung im 19. Jahrhundert, insbesondere die notwendige Einheit der verschiedenen Arbeiterorganisationen auf marxistischer Grundlage angesprochen werden. Das Problem der internationalen Zusammenarbeit und ihrer Formen in Abhängigkeit vom Entwicklungsstand der Arbeiterbewegung darzulegen, dürfte im gegenwärtigen Zeitpunkt ebenfalls auf größtes Interesse stoßen. Hinzu kommt, dass es auf diesem Gebiet ebenfalls gilt, immer massiver auftauchende imperialistische und rechtssozialdemokratische Konzeptionen zurückzuweisen. […]
Die konzeptionelle Hauptlinie der Arbeit besteht darin, die Entwicklung der Arbeiterbewegung in den einzelnen Ländern und die Herausbildung proletarischer Parteien herauszuarbeiten und auf die Gemeinsamkeiten hinzuweisen, die schließlich zur Herausbildung der II. Internationale führten. Er stützt sich dabei auf reichhaltiges, interessantes und noch nicht allgemein bekanntes Faktenmaterial. Darin liegt wohl auch die hauptsächliche Stärke des Manuskripts, offenbar jedoch auch seine wesentlichen Schwächen.
Es gelingt dem Autor noch nicht, das reichhaltige Faktenmaterial theoretisch zu verarbeiten, d. h. den Kampf der marxistischen und revolutionär-proletarischen Kräfte der internationalen Arbeiterbewegung zur Herausbildung einer neuen Internationale auf marxistischen Positionen eindeutig herauszuarbeiten. Die Ursachen dafür sehe ich in einer nicht genügend durchdachten Konzeption, die der Arbeit eigentlich zugrunde liegen müsste und von deren Position aus alles Faktenmaterial eingeordnet und insgesamt gewertet werden müsste. Diese Konzeption müsste vor allem darin bestehen, dass bei einer solchen Arbeit ausgegangen wird von einer prinzipiellen Einschätzung des Platzes, der historischen Rolle der IAA [d. i. Internationale Arbeiter Assoziation] und ihrer Verdienste bei der Vorbereitung proletarischer Parteien und speziell die Tätigkeit von Marx und Engels in ihr gewürdigt wird; Schwerpunkt der nachfolgenden Untersuchung und Darstellung nach Auflösung der IAA müssten Probleme des Weiterwirkens der Ideen der IAA in den einzelnen Parteien und Organisationen, insbesondere der Prozess der immer stärkeren Durchsetzung des Marxismus in den einzelnen Ländern sein; von dieser Position aus sind die Auseinandersetzung zwischen Opportunisten und Marxisten im internationalen Maßstab zu betrachten und schließlich die Entwicklung bis zur Herausbildung der neuen Internationale nachzuweisen. Bei Reisberg fehlt eine solche konzeptionelle Leitlinie. So wird der Ausbreitung des Marxismus in den einzelnen Parteien, ihre programmatischen Grundlagen zu wenig Beachtung geschenkt. Der Abschnitt „Die Verbreitung des Marxismus“ (S. 40–42) müsste unbedingt ausgebaut und als einer der wichtigsten analytischen Punkte im 1. Kapitel betrachtet werden. Die Anstrengungen der besten revolutionären Kräfte in der internationalen Arbeiterbewegung zur Herstellung der Einheit von spontaner Bewegung und revolutionärer Weltanschauung, d. h. das Ringen um die Durchsetzung des Marxismus, gilt es in diesem Abschnitt sichtbar zu machen. Die bereits in der Überschrift angedeutete Feststellung allein genügt nicht, da es sich hierbei um den wichtigsten politisch-ideologischen Reifeprozess in Vorbereitung der II. Internationale handelt. Insgesamt müsste die Anlage der gesamten Arbeit verändert werden und mit einer würdigen Einschätzung der Tätigkeit der I. Internationale (siehe meine konzeptionellen Vorstellungen) begonnen werden. Nur von der Auflösung der IAA auszugehen und den Bakunismus als wesentliche Ursache ins Blickfeld zu rücken, halte ich theoretisch und politisch für falsch. Den prinzipiellen Aussagen über den proletarischen Internationalismus sollte in der Arbeit ein wenig mehr Platz eingeräumt werden.
Das Manuskript endet mit dem Gründungskongress der II. Internationale – leider stehen dafür nur 23 Zeilen zur Verfügung. Hier sollte man dem Autor empfehlen, sich nicht sklavisch an die allgemeine Periodisierung zu halten, sondern den Gründungskongress und dessen Beschlüsse ausführlich zu charakterisieren und seine revolutionären Positionen für den weiteren Kampf der internationalen Arbeiterbewegung nachzuweisen.
So wie das Manuskript jetzt vorliegt, halte ich es noch nicht für ausgereift und eine Veröffentlichung erst nach einer gründlichen Überarbeitung im angegebenen Sinne für möglich. Des Weiteren schlage ich dem Verlag vor, Prof. Dr. Jutta Seidel oder einen ihrer Mitarbeiter hinzuzuziehen.
Einzelbemerkungen:
Ich halte den Titel für nicht genügend aussagend; hinzukommt, dass in dem Buch von Georges Haupt [(1928–1978)] „Programm und Wirklichkeit“ (Luchterhand 1970) das Einleitungskapitel die gleiche Überschrift trägt.
S. 4/5 – Das arbeiterfeindliche Wesen des Anarchismus stärker enthüllen.
16/17 Zum Anwachsen der Arbeiterbewegung gehören auch politische Faktoren, insbesondere ist die Rolle des subjektiven Faktors bei der zunehmenden Organisiertheit des Proletariats, vor allem die Ausbreitung des Marxismus, zu verdeutlichen. Die angeführten Fakten machen diesen Prozess nicht sichtbar.
21 Komm. Arbeiterbildungsverein London; auch Friedrich Leßner (1825–1910) blieb dem Marxismus treu. (Siehe z. B. Lebensdaten von Leßner in: „Ich brachte das Kommunistische Manifest zum Drucker“.)
24/25 Frankreich: zeigen, durch welche Kräfte marxistisches Gedankengut wieder in die französische Arbeiterbewegung eindrang; sonst entsteht der Eindruck, als ob wir es mit einem spontanen Prozess zu tun haben.
26 Verweis auf [Karl] Höchberg [(1853–1885)] erstmalig; vielleicht kann man relativieren oder diesen Punkt ganz weglassen.
29 u. a. – Wir wollen uns einigen, ob wir den Begriff „Deutschland“ oder „Deutsches Reich“ verwenden (siehe: Klassenkampf, Tradition, Sozialismus). Ebenfalls halte ich die häufige Verwendung von „die Deutschen“ – meist sind damit revolutionäre Sozialdemokraten oder die Führung der deutschen Partei gemeint – nicht für korrekt.
30 – Ein Verweis darauf, dass sich im nationalen Rahmen erstmals die SDAP (Eisenacher) auf der Grundlage der marxistischen Erkenntnisse der IAA bildete, halte ich für notwendig.“
Jutta Seidel ging in ihrem viereinhalb Seiten langen Gutachten vom 5. April 1976 noch weiter, zumal sie sowohl in ihrer vor zwei Jahren in Leipzig fertiggestellten Habilitationsschrift über die politischen Beziehungen und die theoretische Zusammenarbeit zwischen der deutschen Sozialdemokratie und der Französischen Arbeiterpartei (Partie ouvrier) beste Literatur- und Quellenkenntnisse bewiesen hatte, als auch mit der sowjetischen Literatur aufgrund ihrer Ausbildung in Moskau und Leningrad vertraut war. Seidel beginnt so:
„Prof. Reisberg behandelt hier ein Thema, das seit vielen Jahren die Aufmerksamkeit der sowjetischen Historiker gefunden hat (von Lur‘je Ende der 20er Jahre bis zu den Gesamtdarstellungen zur I. und II. Internationale in den 60er Jahren und den Monographien und Spezialuntersuchungen von [Igor Michajlovic] Kriwogus und [Boris Grigorevič] Tartakovski), aber auch von der bürgerlichen, vor allem sozialdemokratisch orientierten Geschichtsschreibung öfters aufgegriffen worden ist ([Julius] Braunthal, [Georges] Haupt, [Jeannine] Verdès, [Leo] Valiani u. a.). Das spricht für das große wissenschaftliche Interesse an dieser Problematik, vor allem aber auch für die Brisanz der theoretisch-ideologischen Fragen, die in ihr enthalten und bis heute aktuell sind.“
Seidel nennt in ihrem Gutachten für A. R. den Ostjuden Moissej Lurje, d. i. Alexander Emel (1897–1936), dessen 1929 im Berliner Arbeiterverlag publizierter Leitfaden zur Geschichte der Arbeiterbewegung bis 1914 (110 S.) in der deutschsprachigen Arbeiterbewegung Verbreitung gefunden hat. Solche konkreten historischen Arbeiten waren in dieser Zeit für berufsmäßige Historiker an deutschen Universitäten undenkbar. Emel beginnt mit der großen französischen Revolution, dem Chartismus und der Entstehung des Marxismus mit dem Kommunistischen Manifest. Von der Februarrevolution 1848 in Frankreich und Märzrevolution 1848 in Deutschland beschreibt er die Geschehnisse um die Internationale Arbeiter-Assoziation und die Pariser Kommune, charakterisiert die Lassalleaner und Eisenacher bis zur Einigung in Gotha und schließt mit dem Überblick über die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (1891–1914) und den wichtigsten Kongressbeschlüssen der II. Internationale ab. „Denn erst“, so Emel, „wenn wir die Brücke schlagen von der Vergangenheit zur Zukunft […] erst dann ist der Zweck des Studiums unserer Geschichte erreicht und gerechtfertigt“.302 Ein druckfrisches Exemplar dieses Leitfadens wurde bei einer Wohnungsdurchsuchung von Friedl Fürnberg von der Polizei beschlagnahmt und kam vom Pressebüro der Polizei in die Amtsbibliothek der Bundes-Polizeidirektion Wien.303 A. R. war der Name Moissej Lurje an der Leninschule in Moskau wieder begegnet, weil dieser zu den Angeklagten in der von Generalstaatsanwalt Andrej Januarjewitsch Wyschinski (1883–1954) in Moskau verfolgten Strafsache des trotzkistisch-sinowjewistischen terroristischen Zentrums gehört hatte und am 25. August 1936 mit den anderen Angeklagten erschossen worden war.304 Wyschinski war von 1949 bis 1953 Außenminister der UdSSR und in seinem letzten Lebensjahr Ständiger Vertreter bei der UNO. Seidel nennt als angesprochene und anzusprechende ideologische Fragen den internationalen Charakter der Arbeiterbewegung, die Voraussetzungen, den Inhalt und die Formen der internationalen Zusammenarbeit der Arbeiterbewegung, das Wesen des proletarischen Internationalismus und die Notwendigkeit seiner praktischen Realisierung in der historischen Vielfalt einerseits, die historische Bedingtheit und Abhängigkeit der Formen andererseits, die Auseinandersetzung zwischen Marxismus und Opportunismus der verschiedenen Spielarten um den Inhalt, die Möglichkeiten und Formen des internationalen Zusammenwirkens der Arbeiterbewegung, die Kontinuität der marxistischen Grundlagen der I. Internationale und ihre Einwirkung auf die internationale Arbeiterbewegung bis zur Gründung und bei der Gründung der II. Internationale 1889. Seidel stellt fest:
„In unserer historischen Literatur fehlt bislang eine geschlossene Darstellung dieser komplizierten Entwicklungsetappe der internationalen Arbeiterbewegung zwischen den I. und II. Internationale, ihrer Probleme und Aufgaben, obwohl in einer Reihe historischer Spezialuntersuchungen verschieden wichtige Aspekte bereits ausführliche Beachtung gefunden haben. […] Sie ersetzen selbstverständlich eine zusammenhängende Darstellung keinesfalls. Insofern ist das Anliegen von Prof. Reisberg, eine solche Arbeit vorzulegen, nur zu begrüßen. […] Nach gründlicher Durchsicht des Manuskripts ist jedoch festzustellen, dass die vorhandene Lücke so doch nicht geschlossen werden kann, weil es große Schwächen in der inhaltlichen Konzeption gibt, die durch den unklaren Charakter bzw. die Anlage des Manuskripts in Hinblick auf die Zielstellung verstärkt werden, sodass die Umsetzung insgesamt den Ansprüchen des Themas nicht gerecht wird.“
Zur Erläuterung ihrer ablehnenden Auffassung präzisierte Seidel:
„I. Das Fehlen einer eindeutigen Konzeption, bzw. ihre Schwächen machen sich m. E. vor allem darin bemerkbar, dass
1. die von Marx und Engels erarbeiteten Grundpositionen der Möglichkeiten, Formen und des Ziels der internationalen Zusammenarbeit nach der I. Internationale und der Bedingungen für einen erneuten Zusammenschluss (Herausbildung nationaler Arbeiterparteien und Entwicklung ihrer Zusammenarbeit, Durchsetzung marxistischer Grundpositionen in ihnen) zwar verschiedentlich genannt, aber nicht zur roten Linie der Darstellung werden.
2. folglich die Entwicklung zwischen der I. und II. Internationale primär anhand der Kongress- bzw. Konferenzgeschichten dargelegt wird, ohne die vielfältigen Formen der internationalen Zusammenarbeit, die Aneignung marxistischer Auffassungen, d. h. den Reifeprozess der internationalen Arbeiterbewegung selbst klar ersichtlich zu machen;
3. die inhaltliche Kontinuität – nicht die der Form – zwischen den marxistischen Grundlagen der I. Internationale und ihre Einwirkung auf die Herausbildung der II. Internationale weitgehend verloren geht (die Kontinuität zwischen dem gewählten Ausgangs- und Endpunkt des Themas);
4. die ideologischen Auseinandersetzungen um das Erbe der I. Internationale und um den Charakter und das Ziel des internationalen Zusammenwirkens in neuer Gestalt nicht genügend klar herausgearbeitet werden;
5. oftmals eine Anhäufung von historischen Fakten und vor allem Zitaten dominiert, während die Wertungen der Fortschritte und Rückschläge der hier skizzierten Kongresse und Konferenzen im Hinblick auf die Entwicklung der internationalen Zusammenarbeit nicht differenziert genug erfolgt, bzw. auch Wertungen offenbleiben.
II. Der unklare Charakter des Manuskripts drückt sich nach meiner Auffassung vor allem in dem Hin- und Herpendeln zwischen einer populären Überblicksdarstellung und dem Versuch einer Spezialuntersuchung aus. Diese Diskrepanz im Manuskript wird vor allem bei einem Vergleich des I. und II. mit dem III. Kapitel offensichtlich, und zwar sowohl im Text als auch in den Anmerkungen. Das muss notwendigerweise zu einem Bruch führen.
1. Sollte es sich generell um eine wissenschaftliche Studie handeln, so müsste kritisch vermerkt werden, dass keine neuen Forschungsergebnisse im Vergleich zu den bereits vorhandenen geboten werden, dass darüber hinaus der Forschungsgegenstand nicht vollständig zur Kenntnis genommen und schließlich die Auseinandersetzung mit nichtmarxistischen Interpretationen des behandelten Themas nur in Ansätzen vorhanden ist.
2. Handelt es sich dagegen insgesamt um eine populäre Darstellung vorhandener Forschungsergebnisse, so müsste das auf jeden Fall deutlich gemacht und zusammenhängend diejenigen Untersuchungen genannt werde, auf denen die Darstellung beruht.“
Seidel bestätigt, dass A. R. „zweifellos eine breite Auswertung des Briefwechsels von Marx und Engels mit Vertretern der internationalen Arbeiterbewegung seiner Arbeit zugrunde gelegt habe“. Der Verweis auf die vorhandenen Arbeiten erfolge „nur ungenügend, der Umfang ihrer Auswertung wird so nicht deutlich. In diesem Zusammenhang halte ich es für unbedingt notwendig darauf hinzuweisen, dass ich es nicht für zulässig erachte, wenn in dem Manuskript Quellen aus dem ZPA [Zentrales Parteiarchiv] Moskau des IML oder aus dem IISG [International Institute of Social History] Amsterdam direkt oder indirekt übernommen und zitiert werden, ohne dass diese klar und eindeutig als solche charakterisiert werden.“
In der von A. R. getroffenen Wahl der Überschriften sehe sie, Seidel, ihren Gesichtspunkt bestätigt, dass es sich um eine populäre Darstellung handeln solle. Sie kritisiert, dass in den einzelnen Kapitelabschnitten die Überschriften mehr versprechen, als dann gehalten wird. Und zum Schluss resümiert Seidel:
„Meine Überlegungen gehen im Ergebnis der Durchsicht des Manuskripts deshalb dahin, dass eine Veröffentlichung nur unter der Voraussetzung möglich ist, wenn eine gründliche konzeptionelle Überarbeitung und entsprechende Veränderung des Textes erfolgt.“
Das Gutachten von Seidel drückt kritisches und kompetentes Denken jener Historikergeneration aus, die nach der Befreiung Deutschlands in der DDR ihre Ausbildung erhalten hatte. Intensive Forschungsaufenthalte in der Sowjetunion waren für diese vielseitig geförderten Spezialisten die Regel. Ihren Publikationen haben sie gelehrte Apparate einschließlich der sowjetischen Literatur in extenso beigegeben, wobei die Konkurrenz mit der bürgerlichen Geschichtswissenschaft nicht ohne Einfluss blieb. Propagandistisch denkende und schreibende Historiker wie A. R. ließen sich in kein elitär tuendes Korsett zwängen. Das Renommee als Historiker war A. R. wichtig, es war für ihn aber nicht alles, er konnte und wollte nicht auf seine Erfahrungen als Agitator, Propagandist und Populist verzichten. Und das war gut so! A. R. zog sich nicht beleidigt zurück, er überarbeitete sein Manuskript mit den von Seidel und Beyer gemachten Einwänden und wies nun die benützte und zitierbare Literatur in 380 Anmerkungen aus, auch mit Nennung von Lurje. Im Mai 1979 reichte er sein überarbeitetes Manuskript wieder ein. Die wieder befragte Marga Beyer hatte diesmal keine Einwände, vielmehr empfahl sie die Veröffentlichung. Am 6. März 1980 wurde das Buch Von der I. zur II. Internationale in einer Auflage von 5.000 Stück mit 5,20 Mark (Valutenpreis 6,80) pro Stück ausgeliefert.305 Es war die letzte Veröffentlichung, die A. R. erlebte, und zeigt die ganze Spannweite seiner Reflexion von politischen Ereignissen und Entwicklungen der internationalen Arbeiterbewegung. In der ersten Anmerkung erklärt A. R. selbstbewusst:
„Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine populärwissenschaftliche Überblicksdarstellung, die weniger Anspruch auf neue Forschungsergebnisse erhebt, vielmehr einen wichtigen und in dieser Form in deutscher Sprache noch nicht dargebotenen Abschnitt aus der Geschichte der internationalen Arbeiterbewegung einem breiten Leserkreis näherbringen soll. Daher wird auch auf eine ausführliche Angabe der vorhandenen und benutzten Literatur verzichtet. Der Arbeit liegt primär die Auswertung der Werke von Marx und Engels beziehungsweise ihres umfangreichen Briefwechsels miteinander und mit Vertretern der internationalen Arbeiterbewegung zugrunde. Die Werkausgabe der IML-Institute in Moskau und Berlin enthält auch einen wertvollen wissenschaftlichen Anmerkungsapparat.“
Für das Fernsehen der DDR stellte A. R. am 7. November 1977 einen Leninfilm vor, der auf Filmrollen beruhte, die ein dänischer Fischer vor der dänischen Nordseeküste beim Fischfang gefunden hatte. Es waren seltene Filmaufnahmen aus den Jahren 1919 und 1920 mit Bildern von Lenin. Eindrucksvoll müssen die Bilder von der Rede Lenins vor Soldaten der Roten Armee am 25. Mai 1919 gewesen sein oder bei der Demonstration der Werktätigen auf dem Roten Platz am 7. November 1919, dem zweiten Jahrestag der Revolution.306Aufnahmen von Lenins Grundsteinlegung des Marx-Engels-Denkmals am 1. Mai 1920 und des Denkmals der befreiten Arbeit in Moskau sowie von der Wohnung Lenins im Kreml müssen A. R. begeistert haben.
„Woran arbeiten Sie?“ fragte die Berliner Zeitung A. R. am 10. Dezember 1977. A. R. antwortete, dass er für die Lenin-Dokumentation etwa fünf Jahre gearbeitet habe. Dazu habe er mindestens 500 Bücher benützt und eine Vielzahl von Zeitungen und Zeitschriften, um so „dem Lebensweg und Aktionsradius dieses Heros der proletarischen Revolution gerecht zu werden. Wobei es mir – das sei noch bemerkt – besonders um die tiefe menschliche Seite Lenins ging“. Jetzt plane er eine dreibändige Chronik der Geschichte der KPÖ und ein Taschenbuch über die Geschichte der ersten und zweiten Republik. Dazu kam es nicht mehr. Am 20. Juli 1980 verstarb Arnold Reisberg in Berlin.