Chefsache Erster Weltkrieg

Als in Frankfurt 1901 die Stammfirma der Rothschilds mit dem Tode Wilhelm Carl Rothschilds erlosch, waren die Rothschilds trotz der Befürwortung durch Kaiser Wilhelm II. nicht gewillt, ein neues Geschäftshaus in Deutschland zu eröffnen. Das war unerklärlich, da Deutschland zu den drei prosperierendsten Wirtschaftsnationen der Welt zählte. 204

Dass die Rothschilds ihre Macht nicht weiter ausdehnen konnten, ohne dabei den Unmut der unzufriedenen Massen auf sich zu ziehen, war an der Schwelle vom neunzehnten zum zwanzigsten Jahrhundert nicht mehr von der Hand zu weisen. Alle Nationen Europas waren hoffnungslos bei ihnen verschuldet. Es wurde Zeit, sich hinter ihren Agenten und großen Front-organisationen zu verstecken, um endlich gemütlich Golf spielen zu können, während andere die Prügel einsteckten. Als Grund des Niedergangs sollte für die Rothschilds der Erste und Zweite Weltkrieg dienen, in denen wenig Geld offiziell über eine Rothschild-Bank an die Kriegsparteien floss. Wenn Anleihen vor dem Ersten Weltkrieg platziert wurden, dann nicht offiziell als Kriegsanleihen. 1914 organisierten die Londoner Rothschilds in Zusammenarbeit mit den Schröders zwei letzte Anleiheemissionen von Österreich-Ungarn im Gesamtwert von 19,5 Millionen Pfund. 205 Die Kriegsgeschäfte wurden von der Federal Reserve, den Morgans, den Schiffs und den Warburgs übernommen.

Deutschland deckte seine Kriegskosten durch Anleihepapiere, die von der deutschen Reichsbank, kontrolliert von M.M. Warburg, unter Einsatz enormer Propaganda an die Bevölkerung verkauft wurden. Das brachte Deutschland bis 1918 164 Milliarden Reichsmark ein. Auf Rückzahlung konnten die Käufer natürlich nur hoffen, wenn Deutschland den Krieg gewinnen würde. Wie wir wissen, kam es nicht so. Deutschland verlor, doch die Forderungen der Bürger blieben. Stattdessen musste man nun Reparationen zahlen: Dabei ging das echte Geld, d. h. 132 Milliarden Goldmark über den französischen und englischen Staat direkt zurück an die Rothschild-Bank J.P. Morgan. Die Bürger bekamen ihr Geld netterweise auch zurück – indem man es einfach druckte, eine Hyperinflation auslöste und damit alle Ersparnisse des deutschen Volkes wertlos machte. 206

Der gesamte Erste Weltkrieg wurde im Hintergrund durch diplomatische Schachzüge der Zionisten gesteuert. Diese besetzten wichtige Positionen in allen Ministerien der kriegsführenden Länder. Vor allem in Amerika und Russland, den zwei Ländern mit der größten jüdischen Bevölkerung, war ihr Einfluss entscheidend. Der Ausgang des Ersten Weltkriegs basierte auf einem Deal der Alliierten mit dem Zionismus: Israel für die Zionisten im Tausch für den Kriegseintritt der USA an der Seite der Alliierten.

Der zionistische Funktionär Samuel Landman schrieb: „ Während der kritischen Tage des Jahres 1916, als der Abfall Russlands drohte und die jüdische Meinung generell antirussisch war, als das Judentum Hoffnungen hegte, dass ein siegreiches Deutschland unter gewissen Voraussetzungen Palästina den Juden übereignen werde, wurden durch die Alliierten verschiedene Versuche unternommen, Amerika auf seiner Seite in den Krieg zu ziehen. Diesen Versuchen war kein Erfolg beschieden. […] Mr James A. Malcolm (ein britischer Amerika-Experte) […] wusste, dass Woodrow Wilson aus guten, hinreichenden Gründen den Ratschlägen eines überaus prominenten Zionisten die größte Wertschätzung beilegte (dem zionistischen Richter Brandeis vom amerikanischen obersten Bundesgericht). […] Er wusste ferner, dass angesichts der vor der Tür stehenden Ereignisse verschiedene wichtige Führer des Zionismus vom Kontinent nach London gravitierten. Er taxierte und begriff die Kraft und Stärke der jüdisch-nationalen Bestrebungen und ergriff spontan die Initiative, um zunächst Sir Mark Sykes, den Unterstaatssekretär des Kriegskabinetts, und dann Mr. Picot von der französischen Botschaft in London sowie Monsieur Gour von der Ostabteilung des Quai d‘Orsay davon zu überzeugen, dass der beste und vielleicht einzige Weg, den amerikanischen Präsidenten zum Kriegseintritt zu bewegen, darin bestünde, sich die Mitwirkung des zionistischen Judentums zu sichern, indem man ihm Palästina verspräche. 207

Das heißt, 1916 war das später als Inbegriff des Judenhasses gebrandmarkte Deutschland um ein Haar bereit, dem Zionismus seine Heimstätte in Paläs-tina zuzusichern, während Amerika am Anfang mit den Schultern zuckte, als die europäischen Alliierten hilfesuchend an es herantraten. Verkehrte Welt.

Ein Sieg Deutschlands war zu diesem Zeitpunkt deutlich wahrscheinlicher als ein Sieg der Alliierten. Die deutsche Westfront gegen Frankreich und die österreichische Front gegen Italien waren stabil. 208 Zudem stand Deutschland 1916 kurz vor einem Frieden mit dem unterlegenen Russland, der die Alliierten in erhebliche Schwierigkeiten gebracht hätte. Der Vertreter der Deutschen in den Friedensgesprächen war zufälligerweise niemand anderes als Max Warburg. 209 Wen wundert es, dass diese letztendlich doch nicht zu den erwünschten Ergebnissen führen sollten.

Die Blockade des Seewegs durch die Alliierten sollte Deutschland aushungern. Deutschland konnte seine Soldaten allerdings durch die Belgian Relief Commission der Rothschilds und Herbert Hoover vorm Verhungern bewahren. Hätte man mit Russland Frieden geschlossen, wäre das Nahrungsmittelproblem durch die nahezu unendlichen Naturressourcen Russlands gelöst gewesen. Die Alliierten standen also mit dem Rücken zur Wand. Der letzte rettende Anker war für sie der Zionismus. Der damalige Premier Lloyd George bestätigte das 1936 in einer Rede: „ Durch Informationen, die wir von allen Teilen der Welt erhielten, kamen wir zu dem Entschluss, dass es lebenswichtig war, die Sympathien der jüdischen Gemeinschaft zu erlangen. 210 Was Lloyd George mit „jüdischer Gemeinschaft“ meint, erklärt uns James A. Malcolm in einem Dialog mit Sir Mark Sykes. Sykes beklagte sich, dass man die USA nicht zum Kriegseintritt überreden konnte, da die einflußreichen US-Juden PRODEUTSCH waren. Malcolm erzählt:“ Hierauf informierte ich ihn, dass es einen Weg gebe, die amerikanische Judenheit vollkommen für die Alliierten zu gewinnen und sie zu überzeugen, dass allein ein alliierter Sieg zum Vorteil des Weltjudentums sei. Ich sagte zu ihm: ‚Sie fassen das Problem falsch an. Die wohlhabenden englischen Juden, die Sie treffen, und der jüdische Klerus sind nicht die wahren Führer des Judentums. Sie haben den Nationalismus übersehen. Kennen Sie die zionistische Bewegung?‘ Sir Mark gab zu erkennen, dass er sich da nicht auskenne, und ich klärte ihn entsprechend auf und schloss mit den Worten: ‚Sie können sich allein der globalen Sympathie des Judentums versichern, indem Sie Palästina anbieten‘. 211

Der Zionismus und die Rothschilds hatten die amerikanische Regierung im Schwitzkasten. Der Präsident Woodrow Wilson, den man gerade erst für die Federal Reserve breitgeklopft hatte, wurde auf allen Seiten von Zionisten belagert, denen er seine Karriere zu verdanken hatte. Es war allgemein bekannt, dass Kuhn Loeb Co. die Finanzierung von Wilsons Wahlpropaganda übernommen hatte. Nicht, dass die Rothschilds irgendetwas dem Zufall überlassen würden: In einer Verhandlung vor der amerikanischen Senatskomission kam heraus, dass Felix Warburg seinen republikanischen Gegenkandidaten William Howard ebenfalls mit ausreichend Spendengeldern versorgte. 212 Es hätte also keine Rolle gespielt, wie der Präsident hieß. Er hätte Wilsons Rolle auf die gleiche Weise ausgefüllt. Seit der Ära Wilson gab es nie wieder einen US-Präsidentschaftskandidaten, der nicht von den Rothschilds gewünscht war.

Wilson wurde zudem wegen eines Verhältnisses, das er mit der Frau eines Kollegen hatte, erpresst. Diese verlangte von ihm 40.000 Dollar, die er nicht bezahlen konnte. Die jüdische Anwaltsfirma Guggenheim, Untermyer und Marshall übernahm die Bezahlung unter der Bedingung, dass Wilson 1916 den Führer des Exekutiven Komitees für Zionistische Angelegenheiten, Louis Dembitz Brandeis, zum Richter des Obersten Gerichtshofs machte. 213 11

Auch in London baute der Zionismus während des Krieges seinen Einfluss aus. Chaim Weizmann versuchte bereits 1914 , bei Treffen mit dem Finanzminister Lloyd George und dem Abgeordneten Arthur Balfour, Überzeugungsarbeit zu leisten. Kein Zufall, dass diese beiden später die englische Außenpolitik leiten sollten. Der 1914 amtierende britische Premier Herbert Asquith war ein Hindernis, das es zu beseitigen galt. Asquith lehnte den Palästina-Plan als Hirngespinst ab. 214 Lloyd George gelang es am 5. Dezember

1916 die Liberale Partei zu spalten und Asquith zum Rücktritt zu zwingen. Die Rothschild-Presse hatte bereits kräftig Werbung für einen Palästina-Feldzug gemacht. Kurz nachdem Lloyd George ins Amt gekommen war, wurde der Palästina-Feldzug in Gang gesetzt. Die englischen Truppen hatten sich im osmanischen Reich zuvor zurückgehalten und Truppen, die in den Osten verlegt wurden, hatten lediglich defensive Aufgaben gehabt. Nun wurde eine große Angriffsoperation eingeleitet, die die Türken auf der Sinaihalbinsel zurückdrängen sollte. 215 Das bedeutete noch lange nicht die Eroberung Palästinas, doch war es ein Zeichen des guten Willens der englischen Regierung, sich mit dem Zionismus zu verbünden.

Der zweite Schritt zur endgültigen Eroberung Palästinas war eine Generalversammlung in London, die unter strikter Geheimhaltung stattfand. Es liegt nahe, dass hier weitere Schritte geplant wurden. Zu den insgesamt zehn exklusiven Gästen dieser Versammlung gehörten neun Vertreter des Zionismus, u. a. Lord Rothschild, J ames de Rothschild 12 , Chaim Weizmann und ein Vertreter der Regierung, nämlich Sir Mark Sykes. Dieser hatte schon am 16. Mai, in aller Heimlichkeit, das Sykes-Picot-Abkommen unterzeichnet, in dem Frankreich und England das Osmanische Reich unter sich aufteilen sollten, falls der Krieg gewonnen werden würde. 216 Er hatte also auf den Rat von James A. Malcolm gehört.

Lloyd George machte den nächsten Schritt und rekrutierte den Südafrikanischen General Smuts. Dieser war einer der wenigen englischen Generäle, der sich mit einem Palästinafeldzug anfreunden konnte. Er bezog mit Lloyd George und seinen politischen Verbündeten ein Privathaus, um über die zukünftige Militärpolitik des Empires zu beraten. Der Oberkommandierende der britischen Streitkräfte, Sir William Robertson, bekam von diesem Treffen Wind und reagierte empört. Der Feldzug ins Heilige Land war für ihn ein Himmelfahrtskommando. Er sagte dem Premier: „ Es ist meine feste Überzeugung, dass unsere gegenwärtige militärische Situation nicht unbedingt einen offensiven Feldzug zur Einnahme Jerusalems und der Besetzung Palästinas erfordert. 217 Damit lag er goldrichtig, denn die Alliierten hatten an der Westfront schon genug Probleme. Smuts hörte auf den erfahrenen General und machte einen Rückzieher. Für den Zionismus war dies ein Rückschlag.

Die Alliierten standen im Sommer 1917 kurz vor einer Niederlage. Der britische Admiral Sims traf in England ein, als die Gefahr ihren höchsten Punkt erreicht hatte. Sein Fazit war vernichtend: „ Die englische Admiralität gab mir Gelegenheit, mich mit den Tatsachen und Zahlen vertraut zu machen, welche man der Presse vorenthielt. Diese redeten eine sehr deutliche Sprache, und es ging aus ihnen einwandfrei hervor, dass Deutschland den Krieg nach vier bis fünf Monaten gewinnen werde. 218 Lloyd George wusste, dass der Palästina-Feldzug entscheidend war. Er hatte mit dem General Sir Henry Wilson einen neuen Verbündeten eingespannt, der sich sicher war, „ dass – wenn ein richtig guter Plan gründlich ausgearbeitet wird – wir die Türken aus Palästina vertreiben und sie während der Schlamm-Monate sehr wahrscheinlich völlig eliminieren können… 219

Robertson warnte weiter davor, dass ein Palästina-Feldzug ein militärisches Desaster an der Westfront verursachen könnte, doch Lloyd George setzte sich nun endgültig durch. Weizmann kabelte am 9. Oktober 1917 an den Richter Brandeis, dass die englische Regierung sich verpflichtet habe, „eine nationale Heimstätte für das jüdische Volk“ in Palästina einzurichten. 220 Nun, da England endlich das tat, was der Zionismus von ihm wollte, zeigten sich die angeblich antisemitischen J.P. Morgan-Banken endlich wieder spendabel und schmissen die Geldpresse wieder an. Insgesamt wurden von J.P. Morgan rund eine Milliarde Dollar an Kriegskrediten an die Alliierten ausgezahlt. Diese Milliarde aus amerikanischem Federal-Reserve-Papiergeld musste komplett in Gold zurückerstattet werden. Der totale Bestand von Münzgold hatte zu dieser Zeit gerade mal einen Wert von 2 Milliarden. Das bedeutete das offizielle Ende von England als Finanzmacht und den Aufstieg der Federal Reserve zur weltweit führenden Zentralbank. 221

Kurz vor der Eroberung Palästinas schickte Walter Rothschild deutliche Briefe an das Außenministerium des Roundtable-Mitglieds Balfour, die ihm mit einem Augenzwinkern verständlich machen sollten, wie England den Krieg gewinnen konnte:

„Lieber Mr. Balfour,

einen Punkt vergaß ich am Freitag zu erwähnen, doch ich glaube, Sie könnten die Aufmerksamkeit des Premierministers darauf lenken. Während der letzten Wochen brachten die offiziellen und halboffiziellen deutschen Zeitungen viele Erklärungen in dem Sinn, dass bei den Friedensverhandlungen die Mittelmächte die Bedingung stellen müssten, Palästina zu einem jüdischen Siedlungsgebiet unter deutschem Schutz zu machen. Daher halte ich es für wichtig, dass die britische Deklaration all solchen Schachzügen zuvorkomme. Wenn Sie, wie zugesagt, eine Vereinbarung für das von mir vorgeschlagene Gespräch treffen können, dann teilen Sie dies bitte Mr. Weizmann mit, da ich in einer besonderen Angelegenheit für einige Tage verreisen werde und Dr. Weizmann mich rascher erreichen kann, als wenn die Nachricht direkt an mich geschickt würde.“ 222

Bereits im Oktober 1917 wurde Jerusalem im Kampf gegen die Türken übernommen. Die Mission war erfüllt und das Kriegsblatt wendete sich für die Alliierten, obwohl der Feldzug nach Palästina ihnen militärisch schadete und den Krieg weiter in die Länge zog.

Als britische Truppen bereits einen großen Teil Palästinas besetzt hatten und Jerusalem kurz vor der Eroberung stand, schickte Balfour das Papier, das bis heute als Ursprung des Staates Israel bezeichnet wird, an Walter Rothschild.

Die Balfour-Deklaration vom 2. November 1917 :

Verehrter Lord Rothschild,

ich bin sehr erfreut, Ihnen im Namen der Regierung Seiner Majestät die folgende Erklärung der Sympathie mit den jüdisch-zionistischen Bestrebungen übermitteln zu können, die dem Kabinett vorgelegt und gebilligt worden ist:

Die Regierung Seiner Majestät betrachtet mit Wohlwollen die Errichtung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina und wird ihr Bestes tun, die Erreichung dieses Zieles zu erleichtern, wobei, wohlverstanden, nichts geschehen soll, was die bürgerlichen und religiösen Rechte der bestehenden nicht-jüdischen Gemeinschaften in Palästina oder die Rechte und den politischen Status der Juden in anderen Ländern in Frage stellen könnte. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie diese Erklärung zur Kenntnis der Zionistischen Weltorganisation bringen würden.

Ihr ergebener Arthur Balfour

Diese Deklaration war von Vertretern und Befürwortern des Zionismus wie Chaim Weizmann, Mark Sykes und Leon Simon ausformuliert und Balfour zur Unterschrift vorgelegt worden. Es war das Produkt von geheimen, langsam ein-gefädelten Absprachen zwischen einer Handvoll Personen. Deshalb klingt es komisch, wenn behauptet wird, dies sei eine Einverständniserklärung ganz Groß-britanniens zum Palästina-Feldzug gewesen. Vom „jüdischen Volk“ zu sprechen, das mit dieser Erklärung wirklich nichts zu tun hatte, ist noch unpassender.

Gründe für Deutschlands Niederlage aus heiterem Himmel gab es viele: Da wäre als erstes die plötzliche Revolution innerhalb Deutschlands zu nennen. Der Spartakusbund 13 war zionistisch dominiert. Karl Liebknecht war selbst ein halbjüdischer B‘nai B‘rith Bruder, Rosa Luxemburg war Mitglied einer Freimaurerloge. Mit Massenstreiks und Demonstrationen gegen den Krieg schürten sie verheerende Krisen, die die Situation der deutschen Soldaten an der Front verschärften. 223 Die Alliierten und ihre Infiltration waren laut dem US-Autor Thomas D. Johnson die geheime Kraft hinter der Revolution: „ In Wirklichkeit aber wäre die Revolution kaum zur rechten Zeit ausgebrochen, wäre sie nicht durch alliierte und amerikanische Intrigenpropaganda und Geld erregt worden. 224

Der Plan, die deutsche Bevölkerung gegen ihre eigene Regierung aufzuhetzen, stammte aus der Feder von Colonel House . Das in Deutschland verbreitete Propaganda-Material arbeitete viel mit amerikanischer Friedensrhetorik, v. a. von Präsident Wilson, was die Kommunisten nicht zu stören schien. Vor allem Wilsons 14-Punkte-Programm, das die Unabhängigkeit Österreich-Ungarns forderte, sollte bei den Deutschen auf offene Ohren treffen. Den Deutschen wurde vermittelt, dass sie Frieden haben könnten, wenn sie sich ihrer Obrigkeit entledigen würden. 225 Das kriegsmüde Volk rechnete nicht mit den krüppelnden Sanktionen und Repa-rationen, die folgen sollten.

Die Firma Kuhn Loeb & Co. spielte bei diesen Revolten eine entscheidende Rolle. Über den deutschen Israeliten Otto Kahn wurde u. a. die „Freie Zeitung“ in Bern, das Blatt der Deserteure und Landesverräter mit 50.000 Franken unterstützt. Geld floss auch von den kommunistischen Brüdern in Russland nach Deutschland. Nach dem Frieden von Brest im März 1918 brachte der russisch-deutsche Bolschewist und Zionist Adolf Abramowitsch Joffe zehn Millionen Rubel nach Deutschland, die er der USPD und dem Spartakusbund spendete. 226

Ein anderer Grund waren die ergebnislosen Friedensverhandlungen mit Russland, geleitet von Max Warburg. Schon seit 1916 wäre ein Frieden möglich gewesen, denn Russland hatte seine Fühler in die Richtung Deutschlands ausgestreckt. Das unterlegene Russland hatte den Frieden dringend nötig, und er war innenpolitisch gewünscht. Der Zarenberater Raputin war schon immer ein Gegner des Krieges gewesen und begrüßte das deutsche Friedensangebot im Dezember 1916 . Nach dem Entente-Vertrag mit England und Frankreich war es dem Zaren gestattet, einen Separatfrieden zu schließen, wenn feindliche Truppen im Begriff wären, den königlichen Palast zu erobern. Deshalb sollte mit Rasputin und dem Innenminister Alexander Protopopow, den Rasputin für den Frieden gewinnen konnte, ein Aufstand inszeniert werden, der es dem Kaiser erlaubte, Frieden zu schließen.

Dieses Unternehmen wurde aus unerklärlichen Gründen abgebrochen und Rasputin am 30. Dezember 1916 ermordet. 227 Protopopow hatte die Friedensverhandlungen im Herbst 1916 mit Max Warburg als Vertreter des deutschen Reichs geführt. Es ist gut möglich, dass diese Friedensverhandlungen einen Erpressungsversuch des Zionismus darstellten und dass Protopopow bei dieser Möglichkeit in die zionistische Kabale eingespannt wurde. War er der Mann hinter Rasputins Tod?

Die London Times vom 27. Dezember 1917 erwähnt in einer kleinen Meldung, „ dass Dr. Fritz Warburg, der Finanzattaché der deutschen Gesandtschaft dafür bekannt ist, schon seit langem der oberste Direktor des deutschen Korruptionsfonds in Russland zu sein. Seine Treffen mit Protopopoff […] sind mit unbestreitbaren Beweisen aufgezeichnet worden […]“ 228

Trotzdem schien ein Frieden nur eine Frage der Zeit, da der Zar allmählich bereit war, endgültig das Handtuch zu werfen. Auch hier wurde interveniert: Die Februarrevolution stürzte den friedensbereiten Zaren und ersetzte ihn durch eine Putschistenregierung, die den Krieg allerdings nicht beendete, sondern entgegen der populären Volksmeinung zu ihrem Programm erklärte. 229 Nachdem der Zar abgedankt hatte, sollte von Prinz Lvov eine demokratische Regierung nach amerikanischem Vorbild errichtet werden, doch die Lvov-Regierung machte einem neuen radikaleren Regime den Weg frei. 230 Der neue Chef der Übergangsregierung Alexander Kerenski, ein Freimaurer aus dem B‘nai B‘rith-Orden, erklärte den alliierten Endsieg zum obersten Ziel und verheizte im Sommer 1917 hunderttausende Soldaten. 14 Dazu erließ er eine Generalamnestie für Kommunisten, die nach der misslungenen Revolution von 1905 verbannt worden waren. 232 Das lieferte die Grundlage für eine neue Revolution. Ein Verschwörer des Nachfolgeregimes Trotzkis, Christian Rakowskij, sprach 1937 während der stalinistischen Säuberungen bei einem Verhör mit der russischen Geheimpolizei Klartext:

Rakowskij: Kerenski muss die totale Übergabe des Staates an die Kommunisten durchführen und vollendet sie, Trotzki kann ‚unsichtbar‘ den ganzen Staatsapparat übernehmen. Welch sonderbare Blindheit! Das ist die Wirklichkeit der so viel besungenen Oktober-Revolution: Die Bolschewisten übernahmen die Macht, die ‚Jene‘ ihnen auslieferten .

Kuzmin: Sie wagen also zu behaupten, Kerenski sei ein Komplize von Lenin gewesen?

Rakowskij: Von Lenin, nein, aber von Trotzki, ja, besser gesagt: von ‚Jenen‘! …“

Rakowskij erklärt daraufhin, was er mit ‚Jenen‘ meint:

Rakowskij: […] Nicht umsonst ist der alte ‚Bund‘ der jüdischen Proletarier, aus dem alle die Zweige der Revolution in Russland stammen, denen er 90 Prozent seiner Führer gegeben hat, die wahre Partei des ‚Parteilosen‘ Trotzki gewesen. Natürlich nicht der offizielle und öffentliche ‚Bund‘, sondern der geheime ‚Bund‘, der in alle sozialistischen Parteien verzweigt war und deren Führer alle unter seiner Leitung stehen.

Kuzmin: Auch Kerenski?

Rakowskij: Auch Kerenski und einige nicht sozialistische Parteiführer, Führer der bürgerlichen Parteien.

Kuzmin: Inwiefern das?

Rakowskij: Vergessen Sie die Rolle der Freimaurerei in der ersten bürgerlich-demokratischen Phase der Revolution?

Kuzmin: Gehorchte sie auch dem ‚Bund‘?

Rakowskij: Als unmittelbare Stufe darüber, aber in Wirklichkeit gehorchte sie ‚Jenen‘.

Kuzmin: Trotz der marxistischen Welle, die sich erhob, die auch ihre Vorrechte und ihr Leben bedrohte ?

Rakowskij: Trotz Alledem! Natürlich sahen sie die Gefahr nicht. Berücksichtigen Sie, dass jeder Freimaurer mit seiner Einbildungskraft mehr gesehen hat und gesehen zu haben glaubt als das Wirkliche, denn er bildet sich ein, was er wünscht. Dazu ist die zunehmende Anwesenheit von Freimaurern in den Regierungen und Staatsführungen der bürgerlichen Nationen für sie ein Beweis der politischen Macht ihrer Gesellschaft. Berücksichtigen Sie, dass zu jener Zeit die Regierenden aller alliierten Nationen mit ganz wenigen Ausnahmen Freimaurer waren. Das war für sie ein gewichtiges Argument. Sie hatten den absoluten Glauben, dass die Revolution in die bürgerliche Republik nach französischem Typ auslaufen werde […] (Aber) die Freimaurer haben jene erste deutliche Lektion nicht begriffen, nämlich die Große Revolution, in der sie eine bedeutsame revolutionäre Rolle gespielt haben und die die meisten Freimaurer verschlang, voran ihren Großmeister, den Herzog von Orleans, besser gesagt, den König, der auch Freimaurer war, und danach Girondisten, Herbertisten, Jakobiner […] und wenn einige überlebten, so geschah es dank Napoleon Bonaparte und seinem Putsch im Brumaire.

Kuzmin: Wollen Sie damit sagen, dass die Freimaurer bestimmt sind, durch die Hände der Revolution zu sterben, die von ihnen selber herbeigeführt wird?

Rakowskij: Ganz richtig […] Sie haben eine tief geheim gehaltene Wahrheit formuliert. Ich bin Freimaurer, Sie werden es gewusst haben, nein? Also gut. Ich werde Ihnen also das große Geheimnis sagen, dass man immer dem Freimaurer zu enthüllen verspricht – aber das man ihm weder im 25ten, noch im 33ten, noch im höchsten Grade irgend eines der Riten enthüllt. Ich kenne es, selbstverständlich nicht, weil ich Freimaurer bin, sondern weil ich zu ‚Jenen‘ gehöre.

Kuzmin: Und was ist es?

Rakowskij: Die ganze Bildung des Freimaurers und das öffentliche Ziel der Freimaurerei geht dahin, alle notwendigen Voraussetzungen für die kommunistische Revolution zu schaffen und zur Verfügung zu stellen, natürlich unter verschiedenen Vorwänden, die sie unter ihrem bekannten Dreispruch verbergen. Und da die kommunistische Revolution die Liquidation der ganzen Bourgeoisie als Klasse und die physische Liquidation jedes politischen Führers der Bourgeoisie voraussetzt, ist das wirkliche Geheimnis der Selbstmord der Freimaurerei als Organisation und der physische Selbstmord jedes irgendwie bedeutenden Freimaurers…

Damit sollte klar sein, dass die Freimaurer nur eine Frontorganisation sind. Nach dem Sieg über Napoleon und der Besetzung von Paris durch russische Truppen im Jahre 1814 besuchten viele russische Aristokraten Frankreich und brachten die liberalen Ideen der Französischen Revolution nach Russland, indem sie Freimaurerlogen gründeten. 233 Ihnen war nicht klar, dass der liberale Anstrich der Revolution nur eine Täuschung gewesen war.

Rakowskij sagte im gleichen Verhör: „ Was man nicht kennt, das ist die Verbindung von Weishaupt und seinen Anhängern zu dem ersten Rothschild. Das Geheimnis des ersten Ursprunges von dem Vermögen dieser berühmten Bankiers lässt sich damit erklären, dass sie die Schatzmeister der ersten Komintern waren. Es bestehen Anzeichen dafür, dass, als jene fünf Brüder sich in fünf Provinzen des Finanzreichs von Europa teilten, eine geheimnisvolle Macht ihnen half, dieses sagenhafte Vermögen anzusammeln. Es könnten jene ersten Kommunisten aus den Katakomben von Bayern gewesen sein, die über ganz Europa verstreut waren. Andere aber sagen, ich glaube mit größerem Recht, dass die Rothschilds nicht die Schatzmeister, sondern die Führer jener ersten geheimen Kommunisten waren. 234

Kommunismus ist ein Produkt von „Jenen“, d. h. der Rothschilds bzw. der Illuminaten . Rakowskij nennt im späteren Verhör namentlich Lionel Rothschild als einen Teil von „Jenen“. Er erkannte den Grund, dass viele Logenbrüder nicht zur Spitze der Verschwörung gehörten und bestätigte die geheimen Beziehungen des ersten Rothschilds zu den Illuminaten. Deshalb endeten viele Logenbrüder z. B. in der Französischen Revolution auf dem Schafott. Rakowskij – als hochrangiger Freimaurer – verstand, dass Kapitalismus und Kommunismus unter einer gemeinsamen Leitung standen. Egal ob Faschismus, Zentralbanken-Kapitalismus bzw. Monopol-Kapitalismus oder Kommunismus, die Systeme unterscheiden sich nur in Details voneinander und können alle unter dem Begriff „Kollektivismus“ zusammengefasst werden. Wenn man dabei bedenkt, dass diese drei Systeme im letzten Jahrhundert ununter-brochen gegeneinander Krieg führten, obwohl sie sich ideologisch kaum unterscheiden, sollte man misstrauisch werden. Wer das System, auf das wir heutzutage zusteuern, Weltkommunismus nennen will, liegt damit nicht falsch.

Rakowskij, der zwar für „Jene“ arbeitete, doch nie wirklich zu „Jenen“ gehört hatte, verstand, wie das System ab dem zwanzigsten Jahrhundert funktionierte: „ Ich glaube nicht, Sie zu täuschen, wenn ich sage, dass ‚Jene‘ keine von den Männern sind, die als Inhaber von Ämtern in der Politik oder im Bankwesen der Welt auftauchen. Soviel ich verstanden habe, verwenden sie seit der Ermordung von Rathenau – dem Rathenau von Rapallo – in Politik und Finanz nur noch Zwischenmänner. […] Also Namen und Adressen von ‚Jenen‘ weiß ich nicht. Stellen Sie sich vor, Stalin würde heute die Sowjetunion beherrschen, aber ohne Mauern und ohne seine Leibwache, mit nicht mehr Garantie für sein Leben als irgend ein Bürger. Was wäre sein Mittel, um sich vor Attentaten zu bewahren? Das Mittel jedes Konspirateurs, und wenn er noch so viel Macht hat: – Anonymität! 235

Der kanadische Marine-Nachrichtenoffizier William Guy Carr hatte Einsicht in geheime Dokumente des amerikanischen Außenministeriums erhalten. 1955 trug er in seinem Buch „Pawns in the Game‘‘ einschneidende Erkenntnisse über die Weltpolitik zusammen, die er in seinem Leben gesammelt hatte. Carr hatte nach jahrelanger Recherche herausgefunden, dass die Sozialrevolutionäre in Russland nur Figuren („Pawns‘‘) in einem größeren Spiel („in the game‘‘) verkörperten. Er bestätigte genau wie Rakowskij, dass es sich bei diesen globalen Schachspielern nur um die Illuminaten aus Deutschland handeln konnte. Demnach hatte Mayer Amschel Rothschild den Geheimbund vorgeplant und anschließend Adam Weishaupt mit der Umsetzung betraut.

Bereits 1905 hatte Lenin große Geldsummen von der Fabian-Society in London bekommen. 236 Es ist offensichtlich, dass auch die Februarrevolution 1917 ein Produkt der Rothschild-Kommunisten war. Kerenski gab selbst zu, dass seine Regierung „ private Unterstützung durch einige amerikanische Industrielle erhalten hatte “. 237 Der weißrussische General Arsene de Goulevitch zitiert General Alexander Nechvolodov: „ Im April 1917 verkündete Jacob Schiff öffentlich, dass dank seiner finanziellen Unterstützung die Revolution in Russland geglückt ist. 238 Schiff schickte jedoch weiterhin enorme Geldsummen nach Russland, um Kerenski wieder abzusetzen und die Bolschewiken einzusetzen.

Beim Geheimdienst von Nikolaus II. ging folgender Bericht über den 15. Februar 1916 in New York ein: „ Die russische revolutionäre Partei in Amerika hat offenkundig ihre Aktivitäten wieder aufgenommen […] Die Vorgänge dieses ersten Treffens widmeten sich fast ausschließlich der Diskussion von Mitteln und Wegen zum Start einer großen Revolution in Russland […] Das einzig schwierige Problem liegt in der Frage der Finanzierung, doch immer, wenn dieser Umstand angesprochen wurde, teilten einige der anwesenden Apparatschiks den Versammelten umgehend mit, dass diese Frage keinerlei Bedenken wert sei, da reichliche Zuwendungen, wenn nötig, von Personen gestellt würden, die der Bewegung zur Befreiung Russlands wohlwollend gegenüberstünden. In diesem Zusammenhang fiel mehrfach der Name Jacob Schiff. 239 Jede Wette, dass auch Trotzki dieses Treffen besucht hatte. Er hatte zu diesem Zeitpunkt mietfrei auf einem Grundstück der Firma Standard Oil in New Jersey gelebt. 240 Rakowskij legt in seinem Verhör dar, was Trotzki vor der Abreise nach Russland so getrieben hatte: „ Machen wir einen Sprung nach 1914. Hinter dem Attentat auf den Erzherzog steht Trotzki, und das Attentat löst den Europäischen Krieg aus. 241

Arsene de Goulevitch berichtet in seinem Buch „Czarism and the Revolution“ aus einem Tagebucheintrag des General Janin vom 7. April 1917 : „ Im russischen Generalhauptquartier. Langes Interview mit R., der bekräftigte, was ich vorher von M. gehört hatte. Nachdem er auf den Hass der Deutschen gegen ihn und seine Familie hinwies, wandte er sich dem Thema der Revolution zu, die, wie er behauptete, von den Engländern eingefädelt worden sei. Genauer gesagt, von S ir George Buchanan und Lord (Alfred) Milner. In Petersburg wimmele es um diese Zeit von Engländern. Er könne die Straßennamen und Hausnummern angeben, wo britische Agenten einquartiert seien. Es wurde von ihnen berichtet, dass sie während des Aufruhrs Geld an die Soldaten verteilten und sie zum Meutern aufstachelten. In Privatgesprächen wurde mir mitgeteilt, dass Lord Alfred Milner mehr als 21 Millionen Rubel zur Finanzierung der Russischen Revolution ausgab. 242 Alfred Milner, der Mann hinter der Roundtable-Gruppe , sollte England später auf der Pariser Friedenskonferenz repräsentieren. Er hatte sich vor der Revolution persönlich mit Lenin getroffen, der knapp bei Kasse gewesen war und ihm seinen Plan für den Sturz der Romanows dargelegt hatte.

Damit war die erste Phase der Revolution geglückt und Kerenski wurde als Platzhalter für die kommende Oktoberrevolution eingesetzt. Nun konnte Trotzki benutzt werden, den man bereits auf die Regierungsübernahme vorbereitet hatte. Trotzki verließ New York am 27. März 1917 mit einem russischen Pass von Col. Mandell House und Finanzmitteln der Wallstreet. Er wurde von 300 Revolutionären begleitet. Als sein Schiff einen Zwischenstopp im kanadischen Halifax einlegte, wurde Trotzki von den Behörden festgenommen. Das war absolut nachvollziehbar, denn es war bekannt, dass Trotzki die russische Regierung stürzen wollte. Dazu hatte er einen endgültigen Separatfrieden mit Russland angekündigt, um den „imperialistischen Krieg“ zu beenden. Das wäre für die Alliierten an der Westfront katastrophal gewesen. 243 Doch Trotzki wurde bald wieder freigelassen. Colonel House hatte sich um die Angelegenheit gekümmert und eine Freilassung im Namen Wilsons gefordert . Das war auf den ersten Blick ungeheuerlich, denn die USA waren gerade an der Seite Russlands in den Krieg eingetreten und eine Revolution konnte ihnen nicht schmecken. Letztendlich war die Revolution doch zum Vorteil der Alliierten . Um das vorauszusehen, hätte man als kanadischer Grenzbeamter oder Premierminister allerdings um mehr als drei Ecken denken müssen.

Trotzkis Ex-Kollege Rakowskij wusste, welche Bedeutung Trotzki für die Internationale Hochfinanz besaß: „ Wie und warum steigt der unbekannte Trotzki auf und gewinnt auf einmal Autorität über die ältesten und angesehensten Revolutionäre? Ganz einfach, er hat sich verheiratet. Mit ihm kommt nach Russland seine Frau, die Sedowa. Wissen Sie, wer das ist? Das ist die Tochter von Jivotovsky, eng verbunden mit den Bankiers Warburg, den Teilhabern und Vettern von Jacob Schiff, der Finanzgruppe also, die Japan finanziert hat und durch Trotzki nun auch die Revolution von 1905 finanziert. 244

Genau wie Trotzki wurde auch Lenin von den internationalen Bankern ausgestattet. Mit 150 speziell geschulten Revolutionären und mindestens 5 Millionen Dollar fuhr er in einem versiegelten Zug aus der Schweiz ab. Max Warburg finanzierte Lenin nicht nur mit seiner Bank, er arrangierte als Chef des deutschen Geheimdiensts auch die reibungslose Fahrt in das russische Gebiet. 245 Max Warburg hätte als Deutscher oberflächlich eine plausible Rechtfertigung für sein Handeln gehabt, da Lenin den Gegner der Mittelmächte geschwächt hätte. Er versäumte es allerdings, dem Kaiser davon zu erzählen. 246

Die Geldsumme, die allein von Kuhn Loeb Co. für die Revolution aufgebracht wurde, belief sich auf etwa 40 Millionen Dollar. Das New York Journal-American schrieb: „ Jacobs Enkel, John Schiff, schätzt, dass der alte Mann 20 Millionen Dollar für den Sieg der Bolschewiken in Russland ausgab. “ Elihu Root, der Ehrenpräsident des CFR und Rechtsberater von Kuhn Loeb Co., spendete laut Kongressunterlagen vom 2. September 1919 ebenfalls 20 Millionen Dollar, sicherlich nicht sein Privatvermögen. 247

Goulewitch schreibt in seinem Buch: „ Mr. Bakmetiev, der russische Botschafter in den Vereinigten Staaten, sagt uns, dass die Bolschewiken nach dem Sieg zwischen 1918 und 1922, 600 Millionen Rubel in Gold zu Kuhn, Loeb Company transferierten. 248 Vergessen wir nicht, dass schon England all sein Gold an amerikanische Banken lieferte. Gold in Privatbesitz wurde daraufhin in Russland verboten. Jeder Bürger musste sein Gold beim Staat abgeben und bekam dafür nur ein Drittel seines Wertes zurück. 249 15

Dazu hatte der Zar zwischen zwischen 1905 und 1910 mehr als 900 Millionen Dollar auf New Yorker Banken platziert, welche allesamt von den Rothschilds kontrolliert wurden. Anscheinend hatte der Zar größeres Vertrauen in den Geldadel, als in seine eigenen Gefolgsleute. Ebenso lagerte er 80 Millionen Dollar direkt bei der Rothschild Bank in Paris. Nichts von dem Geld wurde jemals an die Zarenfamilie zurückgezahlt. Später tauchten zwei Kläger auf, die behaupteten, zur Zaren-Familie zu gehören, und die das Geld zurückforderten. Das Gerichtsverfahren gegen die Kläger wurde von den Mountbattens finanziert und geleitet, die sowohl mit den Rothschilds, als auch mit dem britischen und dem russischen Königshaus verwandt sind. Sie bekamen das Geld nicht zurück. 250

Nachdem die Bolschewiki die Macht an sich gerissen hatten – nicht durch Unterstützung des Volkes, sondern durch Gewalt, Erpressung und Bestechung – hätte sich das Blatt für die Mittelmächte eigentlich zum Positiven wenden sollen. Trotzki hatte dem Volk nach dem Ende des Putsches den sofortigen Frieden versprochen. Erstens wurde das russische Volk enttäuscht: Die Friedensverhandlungen wurden zwar sofort aufgenommen, doch Trotzki sträubte sich gegen die Annahme der deutschen Friedensbedingungen und zögerte den Friedensvertrag bis zum 3. März 1918 hinaus. Fast hätte sich Trotzki sogar mit einer Forderung nach einem „ revolutionären Krieg gegen den deutschen Imperialismus “ durchgesetzt, was seinen vorherigen Versprechungen komplett widersprach. 251 Zweitens wurden die Deutschen enttäuscht: Der Friedensvertrag war nicht mehr der, den sich die Reichswehr gewünscht hatte. Lloyd George schrieb dazu: „ In Russland enttäuschten die Bolschewiki alle Bemühungen der Deutschen, an den Ernteeinträgen der Ukraine und am Don partizipieren zu können, und Hunderttausende deutscher und österreichischer Soldaten mussten bis zum Ende des Krieges auf russischem Boden zurückgehalten werden, während die Deutschen Schwierigkeiten hatten, die personellen Bedürfnisse an der Westfront aufzustocken. Ich suggeriere nicht, dass dies einzig oder hauptsächlich auf jüdische Aktivitäten zurückzuführen war. Aber ich habe gute Gründe anzunehmen, dass jüdische Propaganda in Russland eine ganze Menge mit den Schwierigkeiten zu tun hatte, denen die Deutschen im südlichen Russland nach dem Frieden von Brest-Litowsk begegneten. 253 Vielleicht wäre der Brester Frieden vom 3. März 1918 noch ein rechtzeitiger Rettungsanker für die Deutschen gewesen. Doch die innere Zersetzung durch revolutionäre Elemente, die zu großen Teilen aus Russland finanziert worden waren, machte Deutschland große Probleme, obwohl man sich an der Westfront auch im Frühjahr 1918 gut behauptete. Ein Sieg war immer noch alles andere als unwahrscheinlich.

Doch da gab es ja noch die Amerikaner. Wie bereits erwähnt, waren die Zionisten hier sehr mächtig. Nach den Pogromen in Russland waren viele Juden nach Amerika geflohen. Die Anzahl der Juden in der amerikanischen Bevölkerung stieg von 250.000 im Jahr 1880 auf drei Millionen im Jahr 1917 . 254 Natürlich gab es unter ihnen auch einige, die sich für die zionistische Sache einspannen lassen wollten. Schließlich war es verständlich, dass man gegen das Land, in dem man verfolgt worden war, einen Groll hegte. Viele der Zionisten waren sich sicherlich nicht dessen bewusst, dass sie Teil eines größeren Plans waren.

Ein Krieg auf Seiten der Entente war in der zionistisch-kontrollierten Presse mehr als unpopulär, da man sich nicht mit dem Gedanken anfreunden konnte, an der Seite Russlands zu kämpfen. Bei der amerikanischen Bevölkerung galt Krieg allgemein als unpopulär. Denn bevor sich die Rothschilds mit der Federal Reserve die englische Kontrolle über die USA zurückholten, waren die USA ein Land, dem nichts ferner lag, als Krieg zu führen – es sei denn zur eigenen Verteidigung. Der amerikanische Botschafter erklärte bei einer Kriegslogentagung in Paris im August 1914 , dass 95 Prozent der amerikanischen Bevölkerung deutschfreundlich gesinnt – also von der Presse beeinflusst – oder gegen die Teilnahme am Krieg waren. Woodrow Wilson bekundete am 4. August 1914 die strikte Neutralität der USA 255 und zog 1916 mit dem Wahlspruch „He kept us out of war“ (Er hielt uns aus dem Krieg heraus) ins Präsidentschaftsrennen, das er siegreich gestaltete. Als Ende 1916 jedoch klar wurde, dass England sich gegenüber dem Zionismus kooperativ zeigte, schwenkte die Presse in Amerika um. Deutschland wurde vom Freund zum Satan. Keine Gräuellüge war der amerikanischen Presse blutig genug: Die Deutschen hatten belgischen Babies die Arme ausgerissen, ein Massengrab nach dem anderen mit willkürlich Ermordeten gefüllt, tausende serbische Soldaten unter Giftgas gesetzt und ihre eigenen Soldaten zerhackt und zu Seife verkocht. 256 Auch Wilson stieg auf diesen Zug auf. Er meinte, dass Deutschland „ gegen die Menschheit […] gegen alle Nationen “ Krieg führe. 257 Klar, dass hier ein großer Teil der amerikanischen Bevölkerung ein Auge zudrückte, als die USA am 7. April 1917 in den Krieg eintraten. Dazu war endlich das judenfeindliche Zarenregime gestürzt worden. Den Juden wurden nach der Februarrevolution alle staatsbürgerlichen Rechte verliehen. Das war, wenn man genauer darüber nachdenkt, schlechtes Timing: Gerade jetzt, wo sich die Juden in Russland wieder frei bewegen durften, war es absolut unangebracht, mitten im Krieg einen jüdi-schen Staat zu fordern, doch genau das passierte in England. Wenn man die zukünftige Geschichte betrachtet, kann man sich bei Wilsons Kriegsbotschaft vom 2. April ein Schmunzeln nicht verkneifen: „ Fühlt nicht jeder Amerikaner, dass sich unserer Hoffnung auf den zukünftigen Weltfrieden durch die wundervollen und ermunternden Dinge, die sich in den letzten Wochen in Russland ereignet haben, Zuversicht hinzugesellt hat? […] die großen, edlen russischen Menschen sind in all ihrer unbefangenen Würde und Macht den Kräften, die für die Freiheit in der Welt, für Gerechtigkeit und für Frieden kämpfen, hinzugefügt worden. “ Wie man sich doch täuschen kann, oder besser: Wie man sein Volk doch täuschen kann. Denn der Kommunismus wurde vom Roten Freund zur Roten Gefahr, war von Anfang an als Antithese zum Kapitalismus geplant worden und wurde dreißig Jahre später Opfer amerikanischer Gräuel- Propaganda.

Deutschland verlor den Ersten Weltkrieg durch den Einfluss der Rothschilds auf die amerikanische Presse, den Zionismus und den Kommunismus. Der russische General Arthur Cherep-Spiridovich schätzte das Vermögen der Familie Rothschild im Jahr 1925 auf 300 Milliarden Dollar, von denen 100 Milliarden im Ersten Weltkrieg erwirtschaftet worden waren. 258

11 Brandeis wurde später zu einem der amerikanischen Vertreter auf der Versailler Friedenskonferenz gemacht.

12 der später in der Armee diente, die Palästina besetzte

13 Adam Weishaupt, der Gründer der Illuminaten, nannte sich auch Spartakus

14 Die Rothschilds zeichneten für dieses Unternehmen eine Anleihe.231

15 Das wurde in Amerika nach der Großen Depression wiederholt.