abundant

Das Adjektiv, das sich mit ›häufig (vorkommend), reichlich‹ umschreiben lässt, ist das noch gebildetere Gegenstück zu redundant, mit dem es allerdings auch Bedeutungsüberschneidungen aufweist. Beide werden unter anderem genutzt, um bildungssprachlich auszudrücken, dass etwas überflüssig sei. Abundant ist jedoch älter: Seit dem späten 17. Jahrhundert taucht das Wort, das aus lateinisch abundans (›überflutend, übermäßig‹) abgeleitet ist, in deutschsprachigen Texten auf. So informiert 1715 das »Frauenzimmer-Lexicon« von Gottlieb Siegmund Corvinus zum Thema Carfiol (›Blumenkohl‹): »Bey Manns-Personen stimuliret er Venerem, und vermehret derer Frauens-Personen fluorem album, weil er allzu abundant nutriret.« Übersetzt heißt das so viel wie: ›Bei Männern regt das Gemüse die Potenz an, und bei Frauen führt er zu vermehrtem Vaginalausfluss, weil es allzu nahrhaft ist.‹ Dieser wichtige Ernährungshinweis ist natürlich keineswegs abundant.