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Kapitel 1 »Machst du Witze? Das ist dein großer Plan, um das Team zu retten?« Luca Morenos Stimme hallte durch den Konferenzraum, triefend vor Skepsis. Ich holte tief Luft und wappnete mich gegen die Welle des Zweifels, die vom Wide Receiver der Boston Rebels ausging. Meine Finger umklammerten den Laserpointer fester, während ich vor dem Managementteam und den Schlüsselspielern stand. Die Leinwand hinter mir zeigte eine komplexe Reihe von Diagrammen und Grafiken. »Herr Moreno, ich versichere Ihnen, dies ist nicht nur ein Plan. Es ist eine umfassende Strategie, die darauf abzielt, unsere finanziellen Probleme anzugehen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit des Teams aufrechtzuerhalten«, antwortete ich, meine Stimme war trotz der Nervosität in meinem Bauch ruhig. Der Konferenzraum des Rebels' Trainingszentrums war bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Management saß am langen Tisch, ihre Gesichtsausdrücke eine Mischung aus Neugier und Besorgnis. Hinter ihnen lümmelten sich mehrere S
Kapitel 2 »Weißt du, Natalie, als wir Kinder waren, hat Gavin einmal ein ganzes Glas Gurken auf eine Wette hin gegessen«, lachte Owen und lehnte sich in seinem Ledersessel zurück. Ich hob eine Augenbraue, amüsiert von diesem unerwarteten Einblick in Gavin Lawsons Vergangenheit. »Das überrascht mich irgendwie nicht. Er scheint der Typ zu sein, der nie vor einer Herausforderung zurückschreckt.« Owens Büro in der Innenstadt von Boston strahlte eine Atmosphäre von zurückhaltender Eleganz aus, mit seinem Panoramablick auf die Skyline der Stadt und der geschmackvollen modernen Einrichtung. Ich war hergekommen, um Rat zu suchen, wie ich mit Gavins Widerstand gegen meine vorgeschlagenen Änderungen umgehen sollte, aber unser Gespräch hatte eine interessante Abzweigung in die Vergangenheit genommen. »Oh, du hast ja keine Ahnung«, grinste Owen, seine Augen funkelten schelmisch. »Dieser dickköpfige Charakterzug von ihm hat ihn in mehr Schwierigkeiten gebracht, als ich zählen kann. Aber es ist auch
Kapitel 3 »Natalie, ich weiß es zu schätzen, dass du dir die Zeit nimmst, dich mit mir zu treffen«, sagte Coach Ethan Kincaid und deutete auf einen Stuhl in seinem Büro im Trainingszentrum der Rebels. »Ich weiß, wir sind gestern nicht gerade gut gestartet, aber ich denke, es ist wichtig, dass wir unsere Prioritäten aufeinander abstimmen.« Ich nickte und ließ mich in den Stuhl gegenüber seinem Schreibtisch sinken. »Da stimme ich Ihnen voll und ganz zu, Coach. Ich bin hier, um zuzuhören und zu lernen.« Ethan beugte sich vor und stützte seine Ellbogen auf die polierte Holzoberfläche. »Gut. Denn das Erste, was du verstehen musst, ist, dass unsere Offensive Line das Rückgrat dieses Teams ist. Ohne eine solide O-Line wäre Gavin da draußen praktisch eine sitzende Ente.« »Ich verstehe«, erwiderte ich und zog mein Tablet heraus, um mir Notizen zu machen. »Können Sie das näher erläutern? Welche spezifischen Bedürfnisse hat die Offensive Line, die ich beachten sollte?« Ethans Augen leuchteten auf
Kapitel 4 Das Klingeln meines Handys riss mich aus meiner Konzentration. Stundenlang hatte ich mich in Finanzberichte vertieft und versucht, weitere Bereiche zu finden, in denen wir das Budget der Rebels optimieren konnten, ohne das Wohlergehen der Spieler zu gefährden. Ich blinzelte die verschwommenen Zahlen weg und griff nach meinem Handy. Wir müssen deinen Vorschlag besprechen. Green Leaf Café, 14 Uhr. Gavins knappe Nachricht ließ meinen Magen flattern. Ich sah auf die Uhr – 13:15 Uhr. Gerade genug Zeit, um mich frisch zu machen und es zum Café zu schaffen. Während ich mich beeilte, fertig zu werden, rasten meine Gedanken. War er wütend über den überarbeiteten Vorschlag? Oder war es mir endlich gelungen, die Kluft zwischen uns zu überbrücken? Das Green Leaf Café war voll, als ich ankam, die Mittagsmenge lichtete sich langsam. Ich entdeckte Gavin sofort, seine imposante Gestalt war selbst in Zivilkleidung nicht zu übersehen. Er saß an einem Ecktisch, nippte an einer dampfenden Tasse
Kapitel 5 Die Spannung im Raum war greifbar, als Kaela Park auf und ab ging, ihre Absätze auf dem polierten Boden der Trainingseinrichtung der Rebels klackerten. Ich beobachtete sie, während mein Kopf vor möglichen Strategien raste, um den Mediensturm zu bewältigen, der um uns herum ausgebrochen war. »Das ist eine Katastrophe«, murmelte Kaela und fuhr sich mit der Hand durch ihr lockiges braunes Haar. »Wie konnte diese Information durchsickern? Wir müssen dieser Geschichte zuvorkommen, bevor sie völlig außer Kontrolle gerät.« Gavin lehnte an der Wand, die Arme vor der Brust verschränkt. »Deshalb haben wir dich gerufen, Kaela. Wir brauchen deine Expertise, um durch dieses Chaos zu navigieren.« Ich räusperte mich und zog ihre Aufmerksamkeit auf mich. »Ich denke, unsere erste Priorität sollte sein, das Team zu beruhigen. Wenn die Moral sinkt, könnte das unsere Leistung auf dem Feld beeinträchtigen.« Kaela nickte, ihre blauen Augen vor Konzentration geschärft. »Einverstanden. Wir müssen ei
Kapitel 6 Das Klirren der Champagnergläser und das Summen höflicher Unterhaltungen erfüllten die Luft, während ich am Rande des überfüllten Festsaals stand und mich deutlich fehl am Platz fühlte. Die jährliche Wohltätigkeitsgala der Boston Rebels war in vollem Gange, und Spieler, Trainer und Spender mischten sich in einem Meer aus Designerkleidern und maßgeschneiderten Anzügen. Ich strich mein smaragdgrünes Kleid glatt, ein Farbtupfer inmitten des Meeres schwarzer Smokings, und versuchte, so auszusehen, als würde ich dazugehören. »Hast du gehört? Das ist die neue Finanzstrategin«, drang die Stimme einer Frau von nebenan zu mir herüber. Ich tat so, als wäre ich von der Eisskulptur in der Mitte fasziniert, und strengte mich an, mehr zu hören. »Wirklich? Sie sieht furchtbar jung aus. Ich frage mich, was ihre Qualifikationen sind«, erwiderte eine andere Stimme, vor Skepsis triefend. Ich spürte, wie meine Wangen rot wurden, und der vertraute Stich, unterschätzt zu werden, kribbelte auf mein
Kapitel 7 »I ch glaube, ich verliebe mich in ihn, Joss«, gestand ich, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. Die Worte hingen in der Luft meiner Wohnung, schwer von Andeutungen, denen ich mich nicht sicher war, ob ich bereit war, mich ihnen zu stellen. Joss' Augenbrauen schossen nach oben, ihre haselnussbraunen Augen weiteten sich vor Überraschung. »Gavin? Natalie, bist du dir da sicher?« Ich sank tiefer in mein Sofa und drückte ein Kissen an meine Brust. »Nein, ich bin mir über nichts sicher. Das ist das Problem.« Meine beste Freundin beugte sich vor, ihr Gesichtsausdruck eine Mischung aus Besorgnis und Neugier. »Okay, fang von vorne an. Was ist bei dieser Gala passiert?« Ich schloss meine Augen, Erinnerungen an den vorherigen Abend überkamen mich. Das Gefühl von Gavins Hand an meiner Taille, als wir tanzten, die Intensität in seinen blauen Augen, wie mein Herz raste, wenn er sprach... »Es war... anders«, begann ich und rang nach den richtigen Worten. »Wir arbeiten jetzt schon seit
Kapitel 8 »Sei vorsichtig mit Gavin, Natalie«, warnte Owen, seine Stimme leise und ernst, als er sich gegen den Türrahmen meines Büros lehnte. »Er ist zwar engagiert, aber er hat den Ruf, Leute auf Abstand zu halten. Immer auf das Spiel konzentriert, lässt nie jemanden zu nah an sich heran.« Ich blickte von meinem Computerbildschirm auf und versuchte, meine Miene neutral zu halten. »Ich schätze deine Sorge, Owen, aber Gavin und ich haben eine rein professionelle Beziehung. Es gibt nichts, wovor man vorsichtig sein müsste.« Die Augen meines Bruders verengten sich leicht, nicht überzeugt. »Pass einfach auf dich auf, okay? Ich kenne Gavin seit Jahren. Er ist ein großartiger Quarterback und ein loyaler Freund, aber wenn es um persönliche Beziehungen geht? Sagen wir einfach, er hat eine Vorgeschichte, seine Karriere über alles andere zu stellen.« »Verstanden«, erwiderte ich knapp. »Wenn du mich jetzt entschuldigst, ich habe zu arbeiten.« Owen zögerte einen Moment, nickte dann und ging, wobe
Kapitel 9 »Sie kommen mit uns nach Chicago, Hawthorne«, verkündete Coach Kincaid, seine raue Stimme durchschnitt das Geplapper im Konferenzraum. »Es wird Zeit, dass Sie sehen, wie wir auswärts operieren.« Ich blinzelte überrascht, mein Stift schwebte über meinem Notizblock. »Wirklich?« Gavin, der mir gegenüber am Tisch saß, fing meinen Blick auf und grinste. »Willkommen beim Auswärtsspiel-Erlebnis, Natalie. Ich hoffe, du bist bereit für etwas Qualitätszeit mit den Rebels.« Mein Magen machte einen kleinen Salto bei seinen Worten, eine Mischung aus Aufregung und Nervosität durchströmte mich. Ein Auswärtsspiel. Mit Gavin. Und dem Rest des Teams natürlich. Ich schluckte hart und zwang mich, eine professionelle Haltung zu bewahren. »Natürlich, Coach«, sagte ich und straffte meine Schultern. »Ich würde mich freuen, die Abläufe aus erster Hand zu beobachten. Wann brechen wir auf?« Während Coach Kincaid die Details herunterrasselte, konnte ich nicht anders, als noch einen Blick auf Gavin zu we
Kapitel 10 Die digitale Uhr auf dem Nachttisch leuchtete anklagend 2:37 Uhr. Ich starrte an die Decke, während mein Kopf die Ereignisse des Abends in einer Endlosschleife abspielte. Der Nervenkitzel des Spiels, die Feier in der Bar und vor allem dieser Tanz mit Gavin. Ich konnte immer noch den Phantomdruck seiner Hand an meinem unteren Rücken spüren, die Wärme seines Atems an meinem Ohr. Was machst du nur, Natalie? Ich tadelte mich selbst, drehte mich auf die Seite und boxte frustriert in mein Kissen. Das war genau die Art von Komplikation, die ich mir selbst – und Joss – versprochen hatte zu vermeiden. Aber hier lag ich nun, wach in einem Hotelzimmer, meine Haut kribbelte immer noch von Gavins Berührung. Mit einem Stöhnen warf ich die Decke zurück und schwang meine Beine über die Bettkante. An Schlaf war offensichtlich nicht zu denken. Vielleicht würde etwas körperliche Betätigung helfen, meinen Kopf frei zu bekommen. Ich zog mich um und war dankbar, dass ich Sportsachen für diese Rei
Kapitel 11 »Wird er wieder gesund, oder?« Gavins Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, seine Finger umklammerten meine, während wir im sterilen Wartezimmer des Krankenhauses saßen. Ich drückte seine Hand beruhigend und schob meine eigenen Sorgen beiseite, um mich darauf zu konzentrieren, ihn zu trösten. »Luca ist zäh. Wenn jemand das durchsteht, dann er.« Die Ereignisse der letzten Stunden fühlten sich unwirklich an. Eben noch waren wir in einer routinemäßigen Budgetsitzung, im nächsten Moment eilten wir ins Krankenhaus, nachdem wir von Lucas Autounfall gehört hatten. Jetzt, während wir auf Neuigkeiten warteten, hing das Gewicht unserer ungelösten Gefühle schwer zwischen uns. »Ms. Hawthorne? Mr. Lawson? Der Arzt wird Sie jetzt empfangen.«, sprach uns eine Krankenschwester mit einem Klemmbrett in der Hand an. Wir standen auf, Gavins Hand immer noch fest in meiner, als wir der Krankenschwester einen langen Korridor entlang folgten. Der antiseptische Geruch und die grelle Neonbeleuchtung
Kapitel 12 »Raus damit, Nat. Was ist los mit dir?«, forderte Joss und lehnte sich über den Tisch im Green Leaf Café. Ich verschluckte mich fast an meinem Latte. »Was meinst du?« Joss verdrehte die Augen. »Bitte. Du checkst alle fünf Minuten dein Handy und lächelst es an. Außerdem hast du diesen verträumten Blick. Also los, rück raus mit der Sprache.« Ich zögerte und sah mich im Café um. Für einen Wochentag am Morgen war es relativ leer, aber ich fühlte mich trotzdem exponiert. Joss war meine beste Freundin, aber konnte ich ihr wirklich mit diesem Geheimnis vertrauen? »Nat«, sagte Joss sanft, ihr Ton jetzt milder. »Du weißt, dass du mir alles erzählen kannst, oder? Ich bin für dich da, ohne zu urteilen.« Ich holte tief Luft und wappnete mich. »Okay, aber du musst schwören, kein Sterbenswörtchen davon irgendjemandem zu erzählen. Ich meine es ernst, Joss. Keiner Menschenseele.« Joss' Augen weiteten sich und sie nickte feierlich. »Hand aufs Herz. Jetzt spuck's aus!« »Es ist... Gavin«, gab
Kapitel 13 Das Brummen des Busmotors bildete eine beruhigende Geräuschkulisse, während wir uns auf dem Weg nach St. Louis zu unserem Auswärtsspiel gegen die Knights befanden. Ich rutschte auf meinem Sitz hin und her und versuchte, eine bequeme Position zu finden, während ich gleichzeitig einen professionellen Abstand zu Gavin wahrte, der direkt auf der anderen Seite des Ganges saß. Meine Augen schweiften immer wieder zu ihm hinüber und nahmen sein markantes Profil in sich auf, während er Spielaufnahmen auf seinem Tablet studierte. Die Erinnerung an unseren gestohlenen Kuss in der Büroküche hing noch immer nach und machte es schwer, mich auf irgendetwas anderes zu konzentrieren. Ich zwang mich, wegzusehen, und holte mein eigenes Tablet heraus, um einige Finanzberichte durchzugehen. Als ich durch die Tabellen scrollte, spürte ich eine subtile Berührung an meinem Arm. Ich blickte auf und begegnete Gavins Augen. Er nickte in Richtung des hinteren Teils des Busses, eine stumme Frage in sein
Kapitel 14 »Du bist heute Morgen aber ziemlich still«, bemerkte Joss und musterte mich über ihre Kaffeetasse hinweg. »Lange Nacht gehabt?« Ich verschluckte mich fast an meinem Bagel, als meine Gedanken zu den Ereignissen der letzten Nacht zurückwanderten. Gavins Hände auf meiner Haut, seine Lippen auf meinen, wie er mich zum Fühlen gebracht hatte... »Bin nur nervös wegen des Spiels«, log ich und zwang mich zu einem Lächeln. »Du weißt schon, wie das ist.« Joss zog eine Augenbraue hoch, offensichtlich kaufte sie mir das nicht ab, aber bevor sie weiter nachbohren konnte, zog ein Tumult am Eingang des Hotelrestaurants unsere Aufmerksamkeit auf sich. Luca Moreno kam hereingeschritten, sein Arm noch in einer Schlinge, aber er sah viel besser aus als im Krankenhaus. Ein Jubel ging von den im Raum verstreuten Teammitgliedern aus. »Schaut mal, wer von den Toten auferstanden ist!«, rief Brian grinsend. Luca verdrehte die Augen, konnte aber sein Lächeln nicht verbergen. »Es braucht schon mehr als
Kapitel 15 Das Gebrüll der Menge verstummte, als ich meinen Weg durch die Tunnel unter dem Boston Rebels Stadion bahnte, meine Absätze klackerten auf dem Betonboden. Der 24:17-Sieg des Teams gegen den Chicago Frost hätte eigentlich ein Grund zum Feiern sein sollen, aber die unterschwellige Anspannung, die ich die ganze Woche über gespürt hatte, hielt an und nagte an meinem Inneren. Ich stieß die Tür zu den Büros der Geschäftsführung auf und wappnete mich für das, was mich erwartete. Wie erwartet hallte die Stimme von Trainer Ethan Kincaid den Flur entlang, seine Frustration war selbst aus der Ferne deutlich zu hören. »...können nicht weiterhin solche Anfängerfehler machen! Wir sind heute kaum durchgekommen, und wenn wir uns nicht zusammenreißen-« Ich bog um die Ecke und fand Ethan vor einer mit Spieldiagrammen bedeckten Tafel auf und ab gehen, sein Gesicht vor Anstrengung und Wut gerötet. Gavin stand in der Nähe, die Arme verschränkt und die Kiefer zusammengepresst, während mehrere and
Kapitel 16 Die Zahlen auf der Tabelle vor mir verschwammen, als ich auf meinen Computerbildschirm starrte, meine Gedanken überall, nur nicht bei dem Budgetbericht, den ich eigentlich fertigstellen sollte. Ich blinzelte heftig und zwang mich zur Konzentration. Die finanzielle Zukunft der Rebels hing davon ab, dass ich das richtig machte, persönliches Drama hin oder her. Ich saß seit dem Morgengrauen an meinem Schreibtisch und stürzte mich mit einem Eifer in die Arbeit, der an Besessenheit grenzte. Alles, um nicht an Gavin zu denken, an den Schmerz in meiner Brust, der seit unserem Gespräch vor zwei Nächten nicht nachgelassen hatte. Ein Klopfen an meiner Bürotür riss mich aus meinen Gedanken. »Herein«, rief ich, dankbar für die Ablenkung. Sophia Lin, unsere stellvertretende Geschäftsführerin, steckte ihren Kopf herein. »Hey Natalie, hast du einen Moment? Ich wollte die neuen Vertragsvorschläge mit dir durchgehen für-« Sie hielt inne und musterte mein Aussehen. »Alles in Ordnung? Du siehs
Kapitel 17 Der Konferenzraum verstummte, als ich meine Präsentation beendete. Die Schwere der Situation legte sich wie dichter Nebel über alle Anwesenden. Ich stand am Kopfende des Tisches, die Hände fest hinter dem Rücken verschränkt, um ihr leichtes Zittern zu verbergen. Die Gesichter um mich herum reichten von schockiert über wütend bis hin zu zutiefst besorgt. Sophie Lin war die Erste, die das Schweigen brach, ihre Stimme vor Unglauben angespannt. »Zwei Millionen Dollar? Wie ist das überhaupt möglich?« Ich holte tief Luft und wappnete mich. »Die Gelder wurden über die letzten acht Monate hinweg durch eine Reihe kleiner Transaktionen schrittweise abgezweigt. Wer auch immer das getan hat, war clever und hat die Überweisungen in legitimen wohltätigen Ausgaben versteckt.« Trainer Ethan Kincaid schlug mit der Faust auf den Tisch, sodass einige Leute zusammenzuckten. »Verdammt nochmal! Wir sollen Kindern helfen, nicht die Taschen irgendeines Mistkerls füllen!« »Ethan, bitte«, warf Sophie
Kapitel 18 Der Konferenzraum summte vor Anspannung, als ich vorne stand, die Hände fest hinter dem Rücken verschränkt. Ich atmete tief durch und wappnete mich für das schwierige Gespräch, das vor mir lag. »Wie ihr alle wisst, haben wir einige erhebliche finanzielle Unregelmäßigkeiten innerhalb der Organisation aufgedeckt«, begann ich, meine Stimme war trotz der Nerven, die in meinem Magen flatterten, ruhig. »Nach sorgfältiger Überlegung und Analyse haben wir einen Plan entwickelt, um diese Probleme anzugehen und die langfristige Stabilität der Rebels zu gewährleisten.« Ich klickte zur nächsten Folie meiner Präsentation, die eine Reihe von Aufzählungspunkten zeigte, die unsere vorgeschlagenen Maßnahmen umrissen. Der Raum verstummte, als die Teammitglieder die Informationen aufnahmen. »Mit sofortiger Wirkung werden wir einen vorübergehenden Stopp aller Spielerboni einführen«, kündigte ich an und bereitete mich auf die Reaktion vor. »Zusätzlich werden wir eine umfassende Überprüfung aller
Kapitel 19 Das ohrenbetäubende Gebrüll der Menge erfüllte das Stadion, während ich die letzten Sekunden auf der Anzeigetafel verfolgte. Mein Herz pochte in meiner Brust, eine Mischung aus Aufregung und Anspannung durchströmte meine Adern. Als der Summer ertönte und das Ende des Spiels signalisierte, stieß ich einen Atem aus, von dem ich gar nicht wusste, dass ich ihn angehalten hatte. Wir hatten es geschafft. Die Boston Rebels hatten gerade einen entscheidenden Sieg gegen die Portland Thunder errungen. Ich erhob mich von meinem Platz in der Besitzerloge, unfähig, mein Lächeln zu verbergen, als ich unsere Spieler auf das Feld stürmen und sich in Feierlaune umarmen sah. Mein Blick suchte nach Gavin und fand ihn inmitten der jubelnden Menge, seinen Helm hoch über dem Kopf erhoben, während er im Triumph des Teams badete. »Das nenne ich mal ein Spiel!« Owens Stimme dröhnte neben mir und riss mich aus meinen Gedanken. Mein Bruder klopfte mir auf die Schulter, sein Gesicht von einem breiten G
Kapitel 20 »Wir müssen dem zuvorkommen«, sagte Kaela Park mit fester Stimme, während sie in meinem Wohnzimmer auf und ab ging. »Wenn wir die Erzählung nicht kontrollieren, wird es jemand anderes tun.« Ich nickte und spürte, wie das Gewicht ihrer Worte auf meine Schultern drückte. Gavin und ich hatten Kaela am Samstagmorgen als Erstes zu meiner Wohnung gerufen, in der Hoffnung, eine Strategie zu entwickeln, bevor die Dinge außer Kontrolle gerieten. »Du hast Recht«, stimmte ich zu und warf einen Blick auf Gavin. Er saß auf dem Sofa, sein Gesichtsausdruck angespannt, aber entschlossen. »Aber wie machen wir das, ohne die Sache noch schlimmer zu machen?« Kaela hörte auf, hin und her zu gehen, und wandte sich uns mit einem entschlossenen Funkeln in den Augen zu. »Wir fangen damit an, ehrlich zu sein. Nicht über alles, wohlgemerkt, aber genug, um zu zeigen, dass wir nichts Wesentliches verheimlichen.« Gavin beugte sich vor, die Ellbogen auf die Knie gestützt. »Was genau schlägst du vor, Kaela
Kapitel 21 »Bist du dir sicher damit, Nat?«, knisterte Owens Stimme durch mein Handy, gefärbt mit einer Mischung aus Neugier und Besorgnis. »Es sieht dir gar nicht ähnlich, so geheimnisvoll über Abendpläne zu sein.« Ich holte tief Luft, meine Finger umklammerten das Handy fester, während ich in meiner Küche auf und ab ging. Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee und warmen Gebäckstücken erfüllte die Luft, ein starker Kontrast zu der Anspannung, die sich in meinem Magen zusammenballte. »Ich weiß, tut mir leid. Es ist nur... es gibt etwas Wichtiges, worüber ich mit dir reden muss. Persönlich.« Es entstand eine Pause am anderen Ende der Leitung, und ich konnte fast sehen, wie Owen nachdenklich die Stirn runzelte. »In Ordnung«, sagte er schließlich. »Ich werde um sieben da sein. Soll ich etwas mitbringen?« »Nur dich selbst«, antwortete ich und zwang mich zu einem leichten Tonfall, den ich nicht fühlte. »Ich habe alles vorbereitet.« Nach Beendigung des Anrufs lehnte ich mich gegen die Küchent
Kapitel 22 I ch starrte auf mein Handy, dessen Bildschirm von unzähligen Nachrichten und verpassten Anrufen erleuchtet war, die ich Owen in den letzten zwei Tagen geschickt hatte. Jede einzelne blieb unbeantwortet, ein digitales Zeugnis der Kluft, die sich zwischen uns aufgetan hatte. Mit einem Seufzer tippte ich eine weitere Nachricht: Owen, bitte. Wir müssen darüber reden. Ruf mich zurück. Ich drückte auf Senden, wohl wissend, dass sie sich wahrscheinlich zu den anderen in einem Vakuum der Stille gesellen würde. Das Gewicht unseres Streits lastete auf mir und ließ das geräumige Wohnzimmer meiner Innenstadt-Wohnung klaustrophobisch erscheinen. Ein sanftes Klopfen an der Tür riss mich aus meinem Grübeln. Ich öffnete und fand Gavin vor der Tür stehen, Besorgnis in seine Züge gemeißelt. »Hey«, sagte er leise und trat ein. »Irgendein Lebenszeichen von Owen?« Ich schüttelte den Kopf und schloss die Tür hinter ihm. »Nichts. Es ist, als hätte er mich komplett ausgeschlossen.« Gavin zog mich
Kapitel 23 Das stetige Summen des Büros verblasste zu weißem Rauschen, während ich auf den Bildschirm starrte, meine Augen unfokussiert. Die Finanzberichte verschwammen, Zahlen und Diagramme tanzten vor meinen Augen. Ich blinzelte heftig und versuchte, mich wieder zu konzentrieren, aber meine Gedanken schweiften immer wieder zu Owen, zu Gavin, zu dem Geflüster, das mir durch die Flure zu folgen schien. Ein leises Klopfen an meiner Tür schreckte mich aus meinen Gedanken auf. Ich blickte auf und sah Sophie Lin, unsere stellvertretende Geschäftsführerin, mit besorgtem Gesichtsausdruck in der Tür stehen. »Natalie? Haben Sie einen Moment Zeit?«, fragte sie mit sanfter Stimme. Ich nickte und bedeutete ihr, hereinzukommen. »Natürlich, Sophie. Was gibt's?« Sophie schloss die Tür hinter sich und nahm mir gegenüber Platz. Ihre übliche gefasste Art schien leicht aus der Fassung gebracht, und ich spürte einen Anflug von Unbehagen. »Ich wollte mal nach Ihnen sehen«, begann sie, während ihre dunklen
Kapitel 24 Der Stift schwebte über dem knackigen Briefpapier, meine Hand zitterte leicht, während ich versuchte, die richtigen Worte zu finden. Draußen vor meinem Apartmentfenster glitzerte die Skyline von Boston im frühen Morgenlicht, ein starker Kontrast zu dem Aufruhr, der in mir tobte. Ich holte tief Luft, stählte mich und begann zu schreiben. Lieber Owen, ich hoffe, dieser Brief erreicht dich wohlauf. Ich weiß, dass die Dinge zwischen uns in letzter Zeit angespannt waren, und ich kann nicht anders, als mich größtenteils dafür verantwortlich zu fühlen. Die Last all dessen, was passiert ist – meine Beziehung zu Gavin, die Gerüchte bei der Arbeit, der Druck von unserer Familie – es ist alles zu viel geworden. Aber dich zu verlieren, Owen, das ist die schwerste Last von allen. Ich hielt inne und blinzelte die Tränen weg, die drohten, auf die Seite zu fallen. Die Erinnerung an unser letztes Gespräch, seine Enttäuschung und seinen Ärger, schmerzte noch immer. Aber ich machte weiter, ent
Kapitel 25 Die Aufzugtüren glitten mit einem leisen Klingeln auf und gaben den Blick auf den industriell-schicken Flur von Gavins Loftgebäude frei. Mein Herz raste, als ich heraustrat und das Klacken meiner Absätze im stillen Korridor widerhallte. Ich hatte weder angerufen noch eine Nachricht geschickt – ein Teil von mir befürchtete, er könnte mich bitten, nicht zu kommen, wenn ich es täte. Aber nach meinen Gesprächen mit Joss und Carla wusste ich, dass ich das nicht länger aufschieben konnte. Ich erreichte Gavins Tür und zögerte, die Hand zum Klopfen erhoben. Durch das dicke Holz konnte ich die gedämpfte Stimme eines Fernsehansagers hören. Ich holte tief Luft und klopfte dreimal mit den Knöcheln gegen die Tür. Für einen langen Moment herrschte Stille. Dann hörte ich sich nähernde Schritte, und die Tür schwang auf. Gavin stand da, seine Haare leicht zerzaust, in einem ausgeblichenen Rebels-T-Shirt und einer Jogginghose. Seine Augen weiteten sich vor Überraschung. »Natalie?« »Hi«, sagte
Kapitel 26 Die Morgensonne strömte durch die Fenster der Trainingshalle der Rebels, als ich den Flur entlang schritt, meine Absätze klackerten auf dem polierten Boden. Gavin ging neben mir her, seine Anwesenheit war sowohl beruhigend als auch nervenaufreibend. Wir waren dabei, alles zu verändern. »Bereit?«, fragte Gavin, seine Hand streifte meine. Ich holte tief Luft und straffte die Schultern. »So bereit, wie ich nur sein kann.« Wir bogen um die Ecke und betraten Kaela Parks Büro. Die Leiterin der Medienbeziehungen blickte von ihrem Computer auf, ihre Augenbrauen hoben sich überrascht bei unserem gemeinsamen Auftritt. »Natalie, Gavin«, begrüßte sie uns und deutete auf die Stühle. »Wem verdanke ich diesen frühmorgendlichen Besuch?« Ich sah zu Gavin, der mir aufmunternd zunickte. »Kaela, wir brauchen deine Hilfe«, begann ich, meine Stimme war fester, als ich mich fühlte. »Gavin und ich ... wir sind in einer Beziehung. Und wir haben beschlossen, dass es Zeit ist, an die Öffentlichkeit zu
Kapitel 27 Das Blitzlichtgewitter der Kameras war blendend, als Gavin und ich Seite an Seite am Rednerpult standen. Der Presseraum des Boston Rebels Stadions summte vor Erwartung, ein Meer aus eifrigen Gesichtern und erhobenen Händen vor uns. Ich holte tief Luft und wappnete mich gegen den Ansturm der Aufmerksamkeit. »Wie viele von Ihnen vermutet haben«, begann ich, und meine Stimme klang überraschend fest, »sind Gavin und ich heute hier, um die Art unserer Beziehung anzusprechen.« Ein Raunen ging durch die Menge. Ich erblickte Joss in der dritten Reihe, ihren Stift über dem Notizblock positioniert, die Augen scharf und aufmerksam. Gavin lehnte sich leicht zum Mikrofon. »Natalie und ich möchten bestätigen, dass wir in einer festen Beziehung sind.« Der Raum explodierte. Gerufene Fragen überschnitten sich und schufen eine Kakophonie, die uns zu überwältigen drohte. Kaela trat nach vorne, ihre Präsenz befehlend, als sie eine Hand hob, um die Menge zu beruhigen. »Bitte, einer nach dem ande
Kapitel 28 Die Aufzugtüren glitten mit einem leisen Klingeln auf und gaben den Blick auf die imposanten Mahagonitüren des Vorstandssitzungssaals frei. Mein Herz raste, als Gavin und ich einen angespannten Blick austauschten, bevor wir ausstiegen. Die Schwere der Situation lastete auf uns beiden. »Bereit?«, murmelte Gavin und drückte kurz meine Hand. Ich nickte und straffte die Schultern. »So bereit, wie ich nur sein kann.« Tief durchatmend stieß ich die Türen auf. Der Raum verstummte, als wir eintraten, alle Augen richteten sich auf uns. Mein Vater, Richard Hawthorne, saß am Kopfende des langen Tisches, sein Gesichtsausdruck war unleserlich. Um ihn herum saßen andere Mitglieder der Eigentümergruppe und des Führungsteams, ihre Gesichter eine Mischung aus Neugier und Besorgnis. »Natalie, Gavin, bitte nehmt Platz«, sagte mein Vater in einem knappen, professionellen Ton. Als wir uns auf unsere Stühle setzten, konnte ich mich des Gefühls nicht erwehren, als stünden wir vor Gericht. Die Luft
Kapitel 29 »Hast du gesehen, wie Johnson diesen Pass vermasselt hat? Unglaublich!« Die frustrierte Stimme eines unserer Defensivspieler hallte durch die Umkleidekabine, als ich mit meinem Klemmbrett in der Hand hereinkam. Die Luft war dick vor Anspannung, die übliche Vorfreude auf das Spiel war einer spürbaren Unruhe gewichen. Als ich durch den Raum ging, konnte ich die Seitenblicke und das leise Getuschel, das mir folgte, nicht überhören. »Also gut, hört alle zu«, rief ich und versuchte, Selbstvertrauen auszustrahlen, trotz des Knotens in meinem Magen. »Wir haben ein entscheidendes Spiel vor uns, und ich brauche eure volle Aufmerksamkeit.« Das Geplapper verstummte, aber die skeptischen Blicke blieben. Ich konnte förmlich spüren, wie das Gewicht ihrer Beurteilung auf mir lastete. Es war weniger als eine Woche her, seit Gavin und ich unsere Beziehung öffentlich gemacht hatten, und die Folgen waren noch immer deutlich zu spüren. »Ich weiß, es gab in letzter Zeit viele... Ablenkungen«, fu
Kapitel 30 Das Klirren der Gläser und das Gemurmel von Gesprächen erfüllten den privaten Speisesaal in Lucas Bistro. Ich ließ meinen Blick über die Szene schweifen, und eine Wärme breitete sich in meiner Brust aus, als ich das Team sah, das entspannt und fröhlich zusammensaß. Es war ein krasser Gegensatz zur angespannten Umkleidekabine vor nur einer Woche. Luca hatte sich selbst übertroffen und den Raum in einen intimen Zufluchtsort verwandelt. Sanftes Licht warf einen warmen Schein über die rustikalen Holztische, die mit schlichten Mittelstücken aus Kräutern und Wildblumen geschmückt waren. Der Duft von Knoblauch und frischem Brot wehte aus der Küche und ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. »Natalie!«, drang Lucas donnernde Stimme durch das Geplauder, als er sich näherte, ein breites Grinsen im Gesicht. »Was meinst du? Nicht schlecht für eine Last-Minute-Vorbereitung, was?« Ich konnte nicht anders als zurückzulächeln. »Es ist perfekt, Luca. Danke, dass du das gemacht hast.« Er
Kapitel 31 Die Neonlichter der Trainingshalle der Rebels summten über mir, während ich auf die E-Mail auf meinem Handy starrte, mein Herz raste. Die Worte »Senior Financial Strategist« und »National Football League« sprangen mir ins Auge und ließen meinen Kopf schwirren. »Ms. Hawthorne?« Eine Stimme durchbrach meine Benommenheit. Ich blickte auf und sah Sophie Lin, unsere stellvertretende Geschäftsführerin, die mich besorgt ansah. »Geht es Ihnen gut? Sie sehen aus, als hätten Sie einen Geist gesehen.« Ich blinzelte und versuchte, mich zu fassen. »Mir geht's gut, Sophie. Nur... unerwartete Neuigkeiten.« Sie hob eine Augenbraue, Neugier war in ihrem Gesichtsausdruck erkennbar. »Gute oder schlechte Nachrichten?« »Gute, denke ich«, antwortete ich, immer noch dabei, es zu verarbeiten. »Die NFL will mir eine Stelle als Senior Financial Strategist anbieten.« Sophies Augen weiteten sich. »Natalie, das ist unglaublich! Herzlichen Glückwunsch!« »Danke«, sagte ich und brachte ein kleines Lächeln
Kapitel 32 »Also, lasst die Beine pumpen! Drückt drauf, Leute!« Coach Ethan Kincaids Stimme dröhnte über das Trainingsfeld und durchschnitt die schwüle Luft wie ein Messer. Ich beobachtete von der Seitenlinie aus, wie das Team Übungen machte, Schweiß glänzte auf ihren Gesichtern unter der unbarmherzigen Bostoner Sonne. Die Intensität war spürbar – wir waren nur noch Tage vom Meisterschaftsspiel gegen die Las Vegas Scorpions entfernt, und jeder wusste, was auf dem Spiel stand. Meine Augen wanderten natürlich zu Gavin, seine kräftige Gestalt führte die Gruppe an, als sie über das Feld sprinteten. Aber als ich ihn beobachtete, bemerkte ich ein leichtes Stocken in seinem Schritt, ein kaum wahrnehmbares Zusammenzucken, als er sich mit seinem rechten Bein abstieß. Mein Herz zog sich zusammen, Sorge nagte an meinem Inneren. »Er überfordert sich«, sagte eine Stimme neben mir. Ich drehte mich um und sah Luca Moreno, sein übliches entspanntes Grinsen war durch eine besorgte Miene ersetzt. Ich ni
Kapitel 33 »Wir haben es geschafft, Nat! Wir haben es tatsächlich geschafft!« Gavins überschwängliche Stimme erfüllte die ruhige Morgenluft seiner Loftwohnung, seine blauen Augen funkelten vor anhaltender Begeisterung über den Sieg des Vortages. Ich konnte nicht anders als zu lächeln und spürte, wie mich die Wärme seiner Freude durchströmte. »Das haben wir allerdings. Du warst unglaublich da draußen, Gavin. Dieser letzte Pass... ich kann es immer noch nicht fassen.« Gavins Grinsen wurde sanfter, als er die Hand ausstreckte, um eine verirrte Haarsträhne hinter mein Ohr zu streichen. »Hätte es ohne dich nicht geschafft, weißt du. Deine Rede in der Umkleidekabine... sie hat uns den letzten nötigen Schub gegeben.« Wir lagen zusammengerollt auf seiner Couch, das frühe Morgenlicht strömte durch die großen Fenster seiner städtischen Loftwohnung. Die Stadt unter uns erwachte gerade erst zum Leben, aber hier in unserer kleinen Blase schien die Zeit stillzustehen. Ich lehnte mich in seine Berühr
Kapitel 34 Das Brüllen der Menge erfüllte meine Ohren, als ich durch die geschäftige Konzerthalle des Boston Rebels Stadions schritt. Die Energie des Spieltags knisterte in der Luft, eine spürbare Elektrizität, die meine Nerven vor Vorfreude vibrieren ließ. Heute war es soweit - das Meisterschaftsspiel, für das wir so hart gekämpft hatten. Ich warf einen Blick auf meine Uhr und stellte zufrieden fest, dass ich genau im Zeitplan lag. Als Finanzchefin war ich Stunden vor dem Anpfiff eingetroffen, um sicherzustellen, dass alle Last-Minute-Vorbereitungen getroffen waren. Meine Absätze klackerten zielstrebig auf dem Beton, als ich mich auf dem Weg zu den Verwaltungsbüros befand und dem Personal und den Verkäufern zunickte, die bereits fleißig bei der Arbeit waren. »Guten Morgen, Frau Hawthorne!«, rief Brian, unser Ausrüstungsmanager, als er einen mit Ausrüstung beladenen Wagen an mir vorbeischob. »Ein großer Tag, was?« Ich schenkte ihm ein Lächeln. »Der größte, Brian. Alles bereit bei dir?«
Kapitel 35 Das Brüllen der Menge war ohrenbetäubend, als ich mich in meinem Sitz nach vorne lehnte, mein Herz schlug so heftig, dass ich es in meinem Hals spüren konnte. Noch fünf Sekunden auf der Uhr. Die Boston Rebels lagen einen Punkt zurück, die Meisterschaft hing in der Schwebe. Alles, wofür wir die ganze Saison gearbeitet hatten, kam auf diesen letzten Spielzug an. Mit angehaltenem Atem beobachtete ich, wie Gavin das Team zu einer Besprechung zusammenrief. Selbst von meinem Platz auf den Tribünen aus konnte ich die Intensität in seinem Gesicht sehen. Das war es - der Moment, der nicht nur dieses Spiel, sondern möglicherweise seine gesamte Karriere definieren würde. »Was denkst du, wird er ansagen?«, flüsterte Joss neben mir, ihre Augen auf das Feld gerichtet. Ich schüttelte den Kopf, unfähig, meinen Blick von Gavin abzuwenden. »Ich weiß nicht. Ein Laufspielzug wäre sicherer, aber...« Aber das war Gavin Lawson. Der Mann, der sein Vermächtnis darauf aufgebaut hatte, Risiken einzuge
Kapitel 36 »Wir sind die Champions, meine Freunde!«, dröhnte Lucas Stimme durch die Umkleidekabine, gefolgt vom Knallen einer Champagnerflasche. Die schäumende Flüssigkeit spritzte durch den Raum und durchnässte dabei mehrere Spieler. Ich konnte nicht anders als zu lachen, während ich die Szene beobachtete. Die Energie im Raum war elektrisch, eine spürbare Mischung aus Freude, Erleichterung und Ungläubigkeit. Wir hatten es geschafft. Wir waren Champions. Gavin stand inmitten von allem, seine Haare noch feucht von der Dusche, ein breites Grinsen auf seinem Gesicht. Er fing meinen Blick auf und zwinkerte mir zu, was ein Flattern in meiner Brust auslöste. Selbst nach all dieser Zeit hatte er noch immer diese Wirkung auf mich. »Okay, okay, beruhigt euch, ihr Tiere!«, durchschnitt Coach Kincaids raue Stimme das Chaos. Der Raum wurde still, alle Augen richteten sich auf unseren Trainer. Er stand vor uns, seine übliche strenge Haltung gemildert durch das Andeuten eines Lächelns in seinen Mund
Kapitel 37 »Ich habe beschlossen, mich vom Profifußball zurückzuziehen.« Gavins Worte hingen in der Luft des voll besetzten Presseraums, gefolgt von einem Moment fassungslosen Schweigens, bevor sie in eine Kakophonie von Fragen und Kamerablitzen ausbrachen. Ich stand seitlich vom Podium, mein Herz schwoll vor Stolz an, während sich gleichzeitig ein bittersüßer Schmerz in meiner Brust ausbreitete. Dies war das Ende einer Ära, aber auch der Beginn von etwas Neuem. Gavin hob die Hände und forderte Ruhe. »Ich weiß, dass dies für viele von euch überraschend kommen mag, besonders nach unserem Meisterschaftssieg. Aber ich habe immer daran geglaubt, auf dem Höhepunkt aufzuhören, und ich kann mir keinen besseren Weg vorstellen, meine Karriere zu beenden als mit einem Super-Bowl-Sieg.« Ein Reporter in der ersten Reihe stand auf. »Gavin, hängt diese Entscheidung mit deiner Schulterverletzung zusammen?« Ich beobachtete, wie sich Gavins Kiefer fast unmerklich anspannte. Wir hatten uns auf diese Fra
Kapitel 38 Das rhythmische Plätschern des Wassers am Ufer erfüllte meine Ohren, als ich aus dem Auto stieg und meine Arme über den Kopf streckte. Der Duft von Kiefern und frischer Seeluft umhüllte mich und ließ die Anspannung unserer langen Fahrt sofort schmelzen. Gavin kam von der Fahrerseite um das Auto herum, ein jungenhaftes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er unsere Umgebung in sich aufnahm. »Na, was sagst du?«, fragte er und legte einen Arm um meine Taille, um mich eng an sich zu ziehen. Ich lehnte mich an ihn, während meine Augen über die rustikale Hütte schweiften, die zwischen hohen Nadelbäumen eingebettet war. Ihre verwitterte Holzfassade erzählte von unzähligen Sommern, die Familien hier verbracht hatten, um dem Trubel des Stadtlebens zu entfliehen. Ein kleiner Steg ragte in den kristallklaren See hinein und lockte uns, unsere Zehen in sein kühles Wasser zu tauchen. »Es ist perfekt«, hauchte ich und spürte, wie ein Gefühl des Friedens mich überkam. »Wie hast
Kapitel 39 Die geschäftige Energie des NFL-Hauptquartiers in New York City wirbelte um mich herum, als ich durch die gläsernen Türen schritt, meine Absätze klackerten auf dem polierten Marmorboden. Der Sicherheitsmann am Empfang nickte mir anerkennend zu, als ich meinen brandneuen Ausweis zeigte. »Guten Morgen, Frau Hawthorne«, sagte er mit einem Lächeln. »Heute ist ein großer Tag, nicht wahr?« Ich erwiderte sein Lächeln und spürte eine Mischung aus Aufregung und Nervosität in meinem Magen flattern. »Allerdings, Frank. Drück mir die Daumen!« Auf dem Weg zum Aufzug konnte ich nicht anders, als darüber zu staunen, wie viel sich in nur wenigen Monaten verändert hatte. Der Verlobungsring an meinem Finger fing das Licht ein, eine ständige Erinnerung an die unglaubliche Reise, die mich hierher geführt hatte. Die Aufzugtüren öffneten sich mit einem leisen Ping und offenbarten Janet Reeves, die NFL-Kommissarin. Ihre scharfen Augen leuchteten auf, als sie mich sah. »Natalie! Perfektes Timing. I
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