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Ward, Rachel - Numbers 3
www.carlsen.de
Ein
Chicken House
Chicken House
-Buch im Carlsen Verlag
www.carlsen.de
www.chickenhouse.de
FEBRUAR 2030
»Drachen«
sie
lieben
ADAM
Es ist also wieder so weit
Ignorier ihn einfach, vielleicht geht er dann wieder.
Ich will nicht unter Menschen sein, Sarah. Sie sind alle gleich. Ich ertrage das nicht.
Ich halte das nicht aus.
dunkel
Zuhause
mehr
dir
wird nie besser werden.
könnte
SARAH
»Sarah«
Habe ich das Richtige getan?
Liebe
Liebe, nicht liebte. Ich liebe Adam Dawson.
Sie muss eine andere Zahl finden, eine bessere.
ADAM
vor
Es ist nicht fair.
Drei Männer auf Motorrädern. Leute, denen man besser nichts verrät.
uns
SARAH
ADAM
Wer ist dieser Mann? Welcher Tod fühlt sich so an wie seiner?
Fähigkeiten
fähig
mitwirken
Inseln der Zivilisation.
Fähig. Missverstanden. Verstehen.
SARAH
ADAM
mein
jetzt
SARAH
muss
ADAM
Denk nicht dran. Konzentrier dich.
Ich schaff’s. Ich schaff’s.
Ja, ich krieg sie.
Peng, peng, peng.
Genau wie Mias.
Genau wie Mias.
SARAH
Wenn ich da reingehe, komme ich nie wieder raus.
Was zur Hölle ist das hier für ein Ort?
ADAM
Wo bin ich?
Du darfst es niemandem sagen. Niemandem. Nie.
Du darfst es niemandem sagen.
SARAH
Das ist meine Tochter, meine Mia
Der sicherste Ort in ganz England. Nur ein Weg rein und einer raus.
ADAM
Nein! Nicht jetzt. Noch nicht.
SARAH
Ich sehe sie nicht. Ich hab sie verloren. Sie ist weg.
Ich habe Mia an diesem kalten, einsamen Ort verloren. Ich schreie ihren Namen, immer wieder, bis meine Kehle heiser ist. Meine Stimme wird vom Nebel verschluckt, von den Bäumen und Steinen gehalten.
»Mia! Mia!«
Wie konnte ich sie bloß aus den Augen lassen? Ich habe nur eine Sekunde weggeschaut, schon war sie fort. Der Kies knirscht unter meinen Füßen. Ich verlasse den Weg und laufe zwischen den Gräbern hindurch, um sie herum und über sie hinweg, bis mich der Schmerz wieder stoppt und ich stehen bleiben, mich an einem Stein festhalten muss, die Augen schließe und versuche durchzuatmen.
Wenn ich die Augen wieder öffne, wird sie hier sein. Sie wird mich anlächeln und mir die Arme entgegenstrecken, um sich knuddeln zu lassen.
Ich öffne die Augen. Sie ist nicht da.
Es gibt eine Tür und einen Mann davor und ich sitze in der Falle.
ADAM
Du darfst es niemandem sagen. Niemandem.
Du darfst es niemandem sagen.
Sarah.
SARAH
Und vor allem andern verschließt du die Augen?
Es wird nicht möglich sein.
Es geht ihm gut. Gott sei Dank.
habe
Ich habe Mia an diesem kalten, einsamen Ort verloren. Ich schreie ihren Namen …
Lavendel natürlich, aber auch Dunkelblau. Und alles in Rosa getränkt.
ADAM
Frag mich nicht, was ich in Sauls Augen sehe – ich weiß nicht, ob ich es beschreiben könnte.
Du darfst es niemandem sagen, Adam. Nie.
Du darfst es niemandem sagen, Adam. Nie.
dich
wie
SARAH
Mummy malen.
ADAM
Entweder du hilfst uns … oder wir lassen dich verschwinden.
Diese flimmernde Zahl, der extreme Schmerz, der mit ihr einhergeht, irgendwas stimmt nicht damit …
Nein. Nicht jetzt. Ich brauche Zeit.
SARAH
ADAM
Was soll das?
Ich möchte, dass du mit mir zusammenarbeitest, meine rechte Hand wirst …
Klatsch, klatsch, klatsch.
SARAH
du
Abgehört?
werden
Ich bin nicht mehr allein. Aber es ist nicht Mia, die bei mir ist. Es ist jemand anderes. Sein Gesicht ist dicht an meinem. Ich rieche seinen sauren Atem, sehe die Bartstoppeln an seinem Kinn. Er leckt sich über die Lippen, verpasst aber einen kleinen Tropfen Schleim im Mundwinkel. Er atmet fast genauso schnell wie ich. Ich muss weg. Ich schaue mich nach etwas um, wo ich mich verstecken kann, irgendeinem sicheren Ort. Es gibt überall Verstecke – Bäume, Steine und Büsche. Aber ich kann nicht rennen.
Ich kann nicht mal gehen.
Schmerzen durchströmen meinen Körper, eine Welle nach der andern.
Meine Beine funktionieren nicht. Ich bin hier festgewachsen. Hier, mit ihm. Ich habe noch nie solche Panik verspürt. Ich möchte schreien, aber meine Stimme ist wie gelähmt, verstummt in meinem von Schmerzen bebenden Körper.
Stattdessen hallen meine Schreie überall im Kopf wider. »Hilfe. Hilfe! Hilft mir denn keiner?«
ADAM
muss
Verwirrt, wütend, verängstigt.
Ich
»Du willst was?«
Was?
Sie.
Genau wie Mia …
Genau wie Mia …
Ich fahre auf einem Motorrad. Ich spüre den Wind im Gesicht, den Geruch von Öl in der Nase, das Vibrieren des Motors in meinen Händen und Beinen.
Saul fährt neben mir. Sarah auf dem Rücksitz. Er hebt die Hand zum Gruß an die Schläfe. Ein Knall und ich fliege, dann nichts mehr …
Genau wie Mia …
SARAH
ADAM
aneignen
deine
Komm zurück zu mir. Vertrau Adrian.
Kuss
Psst.
Vertrau niemandem. Ich komm zurück. Kuss
SARAH
die
Wir können sie doch nicht überhitzen lassen.
ADAM
Sie könnten uns abhören.
Sicherheit
Newsome weiß nichts von seinem Zahlen-Klau.
Wenn nicht du, wer dann?
Umgebracht?
Ich sehe sie, Adam. Aber erst in der allerletzten Sekunde. Ich sehe sie in dem Moment, wenn sie die eine Seele verlassen, unmittelbar bevor sie in mich übergehen.
SARAH
Du
wir
ADAM
kann
SARAH
Baby
ADAM
deine
könntest
SARAH
Er hechelt wie ein Hund. Die Speichelblase schwillt an, platzt und rinnt am Kinn runter. Er wischt den Speichel nicht weg. Stattdessen zückt er ein Messer. Der Griff ist aus einer Art Knochen oder Horn, die Klinge leicht gebogen. Es ist ein Jagdmesser.
Ich verstehe nicht, was ich getan habe, warum er so ist.
»Ich hab es schon öfter getan«, sagt er.
Ich glaube es ihm mit jeder Faser meines Körpers.
Wenn ich nur wegrennen könnte. Wenn nur irgendwer da wäre. Aber da ist niemand. Nur er und ich. Er und ich und das Messer.
»Bitte, bitte nicht.«
Ich flehe ihn jetzt an.
Ich flehe um mein Leben.
Er hört nicht zu. Er starrt mit einem wahnsinnigen Funkeln in den Augen vor sich hin.
ADAM
Sie sitzt mit einem Kissen aufgerichtet im Bett, ein Schatten ihrer selbst. Das Gesicht hat sein Aussehen verändert, ihre Augen sind tief nach innen gesunken. Sie winkt mich näher heran. Ich bin erschrocken, wie anders sie aussieht. Vorsichtig klettere ich aufs Bett. Ich will ihr nicht mit meinem Ellenbogen oder Knie wehtun. Sie legt ihren knöchernen Arm um mich und lässt ihren Kopf auf meinem ruhen. Ihr Atem riecht, als ob sie die ganze Chemie, die sie ihr reingepumpt haben, ausatmet. Ich bin verkrampft und unruhig.
»Was ist los, Adam? Was ist mit dir? Du bist ja das reinste Nervenbündel.«
Was los ist? Meine Welt zerbricht. Du bist krank, Mum. Du stirbst, aber niemand spricht drüber.
»Nichts.«
»Entspann dich. Denk an etwas Schönes. Wo würdest du jetzt im Moment gerne sein? Wo sollen wir hingehen, wir zwei?«
Eine Sekunde lang kann ich nicht denken. Ehrlich gesagt will ich so, wie sie ist, nirgends mit ihr sein. Ich würde lieber die Zeit zurückdrehen – bis dorthin, wo sie einfach nur eine Mum war, so wie jeder eine hat: Sie war immer viel lustiger, verrückter und besser.
»Lass uns an den Strand gehen, Mum.«
Der Strand von Weston liegt von unserer Wohnung aus nur ein paar Hundert Meter die Straße runter. Aber er könnte genauso gut am anderen Ende der Welt sein – Mum schafft es im Moment nicht aufzustehen, ganz zu schweigen davon, über die Promenade zu bummeln.
»Ist es sonnig, Adam?«
»Ja, aber nicht zu heiß.«
»Magst du ein Eis?«
»Später, lass uns erst an den Strand gehen. Es ist Flut.«
»Also nur eine lächerliche halbe Meile gehen …«
»Wir gehen nicht, Mum, wir rennen.«
»Genau. Ich werde als Erste da sein.«
»Niemals! Ich bin dir schon meilenweit voraus.«
»Dann warte auf mich. Halt meine Hand.«
»Nein, du musst mich fangen.«
Wir rennen über den flachen Sand auf einen Saum aus flimmerndem Silber zu, einem Silber, das sich fast stumm über den Strand ergießt. Ich werde absichtlich langsamer, bis sie nach meiner Schulter greift – »Hab dich!« –, und dann rennen wir Hand in Hand, immer weiter und weiter hinaus ins Meer …
Wenn du anfängst zu vergessen, wie ich aussehe, wie meine Stimme klingt oder sonst was, mach dir nichts draus. Erinnere dich einfach an meine Liebe. Das ist es, was zählt.
SARAH
Die Klinge ist matt – kalt, grau metallen. Er hält die Spitze an meine Haut. Aber ich kann nicht sprechen. In meinem Mund steckt ein Knebel, ich muss würgen. Ich schaue in seine Augen, flehe ihn mit meinen an. Doch seine Augen sind merkwürdig leer. Er sieht meine Panik nicht, reagiert nicht auf meine Angst. Sie bedeuten ihm nichts.
Bitte stich nicht zu.
Bitte töte mich nicht.
»Ich hab es schon öfter getan …«, sagt er und ich glaube ihm.
Gott, hilf mir.
Und dann gibt es einen Knall. Der Lärm dröhnt in meinen Ohren.
ADAM
»Daniel?«
ist
SARAH
ADAM
geben
eine
Eine
bringen
SARAH
Denk nicht drüber nach. Geh weiter.
ADAM
SARAH
Atme. Atme. Du schaffst das.
Da ist ein Gesicht dicht an meinem.
Da ist eine Hand mit einem Messer.
Es ist mein Albtraum.
ADAM
Atme, atme, atme.
Atme durch die Nase ein und aus durch den Mund.
Ein durch die Nase und aus durch den Mund.
SARAH
Wo ist sie? Halt still, Mia. Bleib in deinem Versteck, wo immer du bist.
Eliza Sansom, 1893–1911. Von Engeln entführt.
Bernard McAllister, der am 19. Februar 1932 Abschied von dieser Welt nahm. Ruhe in Frieden.
Emily Barker, * 1854 † 1943. Geliebte Ehefrau von Rupert und geliebte Mutter von Violet und Isabel.
Atme. Atme. Atme weiter.
Ich weiß es nicht.
»Was?«
Bitte, bitte nicht … Ich hab es schon öfter getan.
Neues Leben. Neues Leben. Was hat das mit ihm zu tun?
Er kann das doch nicht tun. Das passiert doch nicht wirklich.
Atmen. Atmen. Atmen.
ADAM
SARAH
lebendig
Ist
er
ADAM
SARAH
ADAM
Ich muss nur in Kontakt sein, so zum Beispiel. Ich schaue dir in die Augen und greife hinein.
willst
SARAH
ADAM
SARAH
du
reinigen
EPILOG – 2034
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