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Tischkarten, weiße Schleifen, das blaue Strumpfband, das alte Spitzentaschentuch ihrer Großmutter, der Tischschmuck … wenn sie an ihr Gepäck dachte, wurde ihr schlecht. Ein einziger Koffer allein für die künstlichen Blumen! Hoffentlich fand sie einen Träger, der sie nicht übers Ohr hauen wollte. Als sie vor einem halben Jahr den Palazzo, die Kirche und einen Pfarrer mit starken Nerven ausgesucht und die ersten Vorbereitungen getroffen hatte, war sie an einen Dienstmann geraten, der ihr weismachte, eine zarte Frau wie sie könne unmöglich das leichte Handgepäck mit eigener Muskelkraft befördern. Er hatte tatsächlich donna tenera gesagt, und prompt war sie auf seinen italienischen Charme reingefallen. Bis zur Tür des Palazzos hatte er dann so viel von seinen mutterlosen Kindern, den Kosten für die Beerdigung seiner geliebten Gattin und der teuren Medizin, die sein Vater benötigte, erzählt, dass Maria sich genötigt gesehen hatte, das vereinbarte Honorar zu verdoppeln. Dass er anschließend beschwingten Schrittes auf die Tür des Devil’s Forest, eines düsteren Pubs in der Calle degli Stagneri, zuging, hatte ihr zu denken gegeben. Und dass er, als sie eine Stunde später wieder daran vorbeilief, noch immer dort an der Theke stand, erst recht. So was sollte ihr nicht noch einmal passieren.
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