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TEIL IKEEL
01Indelible VIIm Orbit des Planeten PorchaDie Indelible VI schwebte über dem Planeten Porcha. Ihr ferngesteuerter Andockkorridor war ausgefahren und mit dem Shuttle der Schwarzen Flotte gekoppelt, das auf Exo wartete. Im Cockpit der Six blickte Captain Aeson Keel auf ein Holodisplay, auf dem grüner Text in eleganten, von namhaften Designern entworfenen Schriften waberte. Ein Paradebeispiel der modernsten KI-Benutzeroberfläche auf Schiffen.»Alles klar, Kopplung ist abgeschlossen«, informierte Keel seinen Navigator Ravi. »Der Druck ist gut. Die Luft zirkuliert. Ich werd Exo von Bord begleiten.«»Und Sie glauben, das ist der letzte Halt?«, fragte Ravi mit hochgezogener Augenbraue. »Es wird keine weiteren Hindernisse auf dem Weg zur geheimen Flotte der Republik geben?« Und zu Leenah und Garret, dachte Keel. Er lächelte unverbindlich und erhob sich von seinem Stuhl. »Das werden wir sehen.«Exo wartete im Aufenthaltsraum des Schiffes auf ihn. Der Stoßtruppler trug seine glänzende schwarze Rüst
02»Ich schicke ihnen Anweisungen, aber sie antworten nicht«, sagte Bombassa mit zusammengebissenen Zähnen. Er versuchte schon seit geraumer Zeit, sein Team über die S-Komm zu erreichen. »Was soll das heißen, sie antworten nicht?«, polterte Keel lauter als beabsichtigt. »Du bist doch der Teamleiter, oder nicht?«»Ja, ich bin der Teamleiter.« Bombassa war die Verärgerung deutlich anzumerken. »Aber sie reagieren nicht auf meine Funksprüche per S-Komm.«Keel verdrehte die Augen und blickte zum Dach des Cockpits hinauf, als wolle er sagen: Großartig. Einfach großartig. Er betätigte das Funkgerät und versuchte es bei dem anderen Stoßtruppler an Bord. »Exo! Hören dich deine Jungs da drüben im Shuttle?«»Ich krieg auch keinen Funkkontakt zu ihnen. Aber dafür seh ich jede Menge Lancer!«Die Lancer schienen das Shuttle nicht mehr als Bedrohung zu betrachten. Stattdessen nutzten sie es als Deckung. Sie umkreisten es, formierten sich dahinter und starteten eine Angriffswelle nach der anderen, um die I
03Die Landelichter der Indelible VI waren das Einzige, was Keel und seine zusammengewürfelte Crew über die pechschwarze Oberfläche des Asteroiden führte. Es gab keine ferne Sonne, keinen hellen Stern, der sie anstrahlte. Nur einen Felsbrocken, der in der Dunkelheit des Alls umhertrieb.Offenbar war das nicht immer so gewesen. Der gewaltige Landeplatz, auf dem die Six sich niedergelassen hatte, war groß genug, um einen Tiefenraumfrachter samt Versorgungsgüter abzufertigen - und vermutlich hatte er einst genau diesem Zweck gedient. Doch nun waren der Platz und die Landebahn dunkel, und wahrscheinlich funktionierten nicht einmal mehr die Beleuchtungsstreifen.Die gepflasterte Landebahn führte vom Landeplatz zu einer großen Anlage im Inneren des Asteroiden. Die Straße war noch in gutem Zustand, ohne Unebenheiten, Beulen oder Dellen. Auf beiden Seiten standen etwa alle dreißig Meter metallene Lichtmasten, die ebenfalls außer Betrieb waren. Die Männer nutzten die Ultrabeams an den Schienen ihr
04Der »Nichts vergessen« - Raum war klein, und Keel hatte das Gefühl, ein privates Arbeitszimmer zu betreten. Es gab einen Tisch, der bis auf eine alte Tasse und eingetrocknete Wasserränder auf der Oberfläche völlig leer war. Eine Werkbank mit borstigen Reinigungsstangen und schmuddeligen Kisten, die mit Ersatzteilen und Federn vollgestopft waren. Ein Schemel. Sonst keine Möbel. Keel sah sich anerkennend um. Hier hatte Tyrus Rechs offensichtlich seine Waffen gepflegt. Keel hatte eine ähnliche Einrichtung an Bord der Indelible VI, und die benutzte er häufig. Er stupste mit dem Finger eine Kiste an und spähte hinein in eine Sammlung von Ersatzläufen für Projektilwaffen. Andere Kisten enthielten Ersatzabzugsvorrichtungen. Keel nahm eine Drahtbürste in die Hand und ließ die Borsten zwischen seinen behandschuhten Fingern knirschen. Er schüttelte den Stab in der Luft wie einen Bleistift. Hier gab es sicher genug Ersatzteile, dass Rechs daraus fünf oder sechs funktionsfähige Pistolen hätte zu
05Keel stand einige Sekunden fassungslos da, nachdem das Hologramm von Rechs verblasst war. Die Wucht des Ganzen, all das, wovon der alte Mann gesprochen hatte ... er brauchte einen Moment, um das zu verdauen. Er schüttelte die Gedanken an diesen »Casper« ab, von dem Keel sicher war, dass es sich um Goth Sullus handelte - welcher andere Mann besaß eine uralte, gefährliche Macht? Wen sonst hatte Rechs mit größerer Entschlossenheit töten wollen? Dann wurde ihm schlagartig die akute Gefahr für Bombassa und Exo bewusst. »Leute!«, brüllte Keel aus voller Kehle und vergaß dabei völlig, dass er ein Funkgerät besaß. »Hört auf!«»Was schreist du denn so?«, erwiderte Exo über Komm.Keel stürmte in die große Ladehalle, die Munitionskiste unter den Arm geklemmt, die Projektilwaffe in der freien Hand. »Bringt es zurück! Stapelt alles wieder auf!«Doch Exo und Bombassa stürmten bereits aus der Waffenkammer und knallten die Tür hinter sich zu. »Da drinnen ist etwas, Wraith!«, rief Exo. »In der Waffenkam
06Indelible VI Ungmar-System, versteckte Position der EndzeitflotteDie Indelible VI raste direkt auf einen blauen Zwergstern im Ungmar-System zu. »Bist du sicher, dass sie da drin ist?«, fragte Keel. »Ganz sicher?«»Sie ist gut versteckt, nicht wahr?«»Gut versteckt? Ravi, wenn du mir nicht gesagt hättest, dass sie dort ist, hätte ich gedacht, dass die Koordinaten falsch sind.« Er warf einen Blick auf seinen Navigator. »Und ich bin immer noch nicht ganz überzeugt.«Ravi schnaubte nur.Das Cybar-Mutterschiff - vom Haus der Vernunft in der Hoffnung genehmigt und gebaut, als letzte Verteidigungslinie zu dienen; von Goth Sullus für seinen Eroberungsfeldzug durch die Galaxie begehrt; und nach Ravis Meinung unabhängig von ihnen allen operierend - wäre nicht nur ohne exakte Koordinaten, sondern auch ohne ein gehöriges Maß an blindem Vertrauen unmöglich zu finden gewesen. Niemand mit gesundem Menschenverstand würde in einen superheißen blauen Zwerg hineinfliegen. Doch als die Außensensoren der Six
07Vorsichtshalber richteten auch Bombassa und Exo ihre Waffen auf ihren neuen Gefangenen. »Und jetzt?«, fragte der Legionär und blickte den näherkommenden Stoßtrupplern entgegen. »Gehört ihr alle zu dieser Schwarzen Flotte? Ich muss zugeben, ich hatte gehofft, ihr wärt echte Legios.« Er stieß einen resignierten Seufzer aus. »Könnt ihr es wenigstens schnell machen?«»Wir müssen es überhaupt nicht machen«, meinte Keel, während Exo herantrat und dem Mann den Blaster abnahm. »Wir wollten nur sichergehen, dass du keine Gefahr darstellst, bevor wir dich und Garret mitnehmen.«Der Legionär blickte zu dem mageren Code-Slicer auf. »Warum hast du mir nicht gesagt, dass du diese Typen kennst? Du hättest mir wenigstens Bescheid geben können, dass sie kommen!«»Captain Keel hat es mir verboten.«Der Legionär versuchte, aus den Augenwinkeln einen Blick auf Keel zu erhaschen. »Ich nehme an, du bist Captain Keel? Ich bin Hutch.«Garret trat aus seiner Nische, und eine wahre Flut von Informationen sprudelte
08Keel, Exo und Bombassa standen vor der Zelle, in der Leenah gefangen gehalten wurde. Hutch wartete in einiger Entfernung. Dank eines Datenpads, das Garret ihnen mitgegeben hatte, würde sich die Tür mit einem simplen Knopfdruck öffnen lassen. Abgesehen davon, dass sie den Kontakt zu Ravi verloren hatten, lief alles erstaunlich reibungslos. Aber wie lange würde das so bleiben? Ein unbefugter Gefangenentransfer war nicht gerade eine unauffällige Angelegenheit. Wenn dieses CRONUS-Ding blindlings nach ihnen tastete, würde ihm diese Aktion sicher verraten, wo sie sich herumtrieben.Der Timer in Keels HUD zeigte ihm an, dass die Zeit, die er Garret gegeben hatte, abgelaufen war. Hoffentlich hatte der Junge inzwischen Ravi und den Schutz der Bordkanonen der Indelible VI erreicht. Wenigstens er konnte hier rauskommen. Auch wenn Keel nicht glaubte, dass Ravi ihn zurücklassen würde, sollten die Dinge aus dem Ruder laufen.»Okay«, sagte Keel, während sein Finger über dem Entriegelungsknopf des Dat
09Keel betrachtete Prisma und schüttelte den Kopf. »Nicht schon wieder. Dann werden wir dich eben tragen. So schwer bist du nicht.« »Versuch's doch!«, schrie Prisma.»Hutch!«, rief Keel. »Du hast die Hände frei. Trag sie.«Der Nether-Ops-Agent zuckte mit den Schultern. »Ist ja nicht das erste Mal, dass ich ein Mitglied deiner Crew schreiend und strampelnd durch die Gegend schleifen muss.«Er ging zu Prisma hinüber, immer noch leicht humpelnd, und hob sie mühelos hoch, indem er seine großen Arme unter ihre schob und sie fest an seine Brust drückte. »Zeit zu gehen, Kleine.«Leenah legte eine Hand auf Hutchs Bizeps. »Sei sanft zu ihr.«»Keine Sorge.«Bombassa und Exo standen bereits an der Tür, die aus dem Überwachungsraum hinaus und in den langen Gang führte, durch den sie gekommen waren. Exo steckte den Kopf hinaus, zog ihn aber schnell wieder zurück, als eine Salve Blasterfeuer durch die offene Tür zischte und Funken an die gegenüberliegende Wand sprühte. »Sieht aus, als hätte die Party bego
10Bombassa führte das Team ohne weitere Zwischenfälle an den riesigen, erstarrten Titanen vorbei. Doch sie waren noch keine dreißig Sekunden durch den Gang gelaufen, als bereits die nächste Welle des Unheils über sie hereinbrach. Zwanzig Meter vor ihnen tat sich die Decke auf und spinnenartige Bots, jeder so groß wie eine geschlossene Faust, schossen heraus. Sie strömten die Wände hinunter und über das Deck, und rasten in einer riesigen Masse aus Beinen und leuchtend gelben Augen auf die Gruppe zu. Jede der winzigen Maschinen war mit sechs optischen Sensoren ausgestattet.Bombassa und Exo eröffneten das Feuer und jagten heiße Blasterblitze in die Meute. Sogar Leenah half mit Wraiths Blastergewehr mit. Die Bots stoben auseinander und jeder Schuss durchschlug mehrere Maschinen, bevor er auf dem Boden verglühte. Aber es waren so viele. Die verbliebenen Bots schwärmten über ihre gefallenen Kameraden aus wie elektrische Schaltkreise verschlingende tropische Riesenameisen.»Wenn die Kleine nic
11Keel war etwa fünfhundert Meter an der Leiche des abgeschlachteten Moktaars vorbeigegangen, als er den ersten patrouillierenden Cybar-Titan entdeckte. Irgendetwas am Helm der Maschine kam ihm bekannt vor. In seinem Kopf tauchte ein Bild auf ... etwas, das er während seines Studiums an der Legionsakademie in einem Kurs über Militärgeschichte gesehen hatte. Es kam ihm vor wie aus einem früheren Leben. Und in gewisser Weise war es das auch. Es war vor der Victory Company gewesen. Vor Kublar. Vor den Dark Ops. Vor der Mission, die ihn an den Rand der Galaxie geführt hatte. Damals, in diesen Seminaren, hatte er keine Ahnung gehabt, wer Captain Keel war. Wer er sein würde. Er war Leenah noch nicht begegnet. Es war, als würde diese Erinnerung jemand anderem gehören. Aber er war es gewesen, der kerzengerade an seinem Schreibtisch in einem Studentenzimmer der Akademie gesessen und fleißig gepaukt hatte. Er hatte all die Fußnoten gelesen, von denen jeder wusste, dass sie in den Prüfungen nicht
12Keel lud seine Projektilwaffe nach und holte sich seinen Blaster zurück. Außerhalb der Deluvia war es noch genauso ruhig wie bei seiner Ankunft mit Skrizz. »Also gut, Ravi. Hast du irgendeine geniale Idee, wie wir hier rauskommen?«Ravi nickte. »Ja. Kämpfen.«Keel runzelte die Stirn. »Normalerweise sagst du mir bei so einem Satz, wie die Chancen stehen.«»Normalerweise, ja. Aber Ihre Spezies neigt dazu, sich angesichts erdrückender Erfolgsaussichten dem ›Schicksal‹ zu ergeben, sodass es manchmal von strategischem Vorteil ist, diese Berechnungen zurückzuhalten. Das kann die Erfolgswahrscheinlichkeit um bis zu 1,5 Prozent beeinflussen.«Keel zuckte mit den Achseln. »Obwohl ich Legionär bin und du genau weißt, wie gut ich mit dem Rücken zur Wand arbeiten kann?«Ravi führte Keel weiter den Gang entlang. »Natürlich beziehe ich alle Faktoren in meine Berechnungen mit ein, also habe ich auch Ihre besonderen Qualitäten berücksichtigt, Captain Keel.«Keel wartete ab, ob sein Navigator ihm eine konk
TEIL IIDie Schlacht UM utopion
13Siebte Flotte Marinestation der RepublikBantaar-RiffDas Bantaar-Riff war ein Wirbelsystem. Vor langer Zeit war ein verirrter Sternenkörper mit mehreren äußeren Monden des massiven Gasriesen kollidiert, der über die wichtigste Flottenbasis der Republik wachte, und seitdem hatten Zeit, Schwerkraft und Physik die Zerstörung des Systems in einen langsamen Tanz von Mikrowelten und massiven Asteroiden verwandelt, die das bildeten, was alle das »Riff« nannten.Das Flottenhauptquartier der Republik befand sich in den sichelförmigen Überresten eines uralten Mondes. Hohe Verteidigungstürme und skulpturähnliche Impenetrastrahlbauten schmiegten sich in die Ruinen zerklüfteter Welten und großer Felsbrocken, die von Gezeiten eingeschlossen wurden. Unter der Oberfläche dieser schwebenden Felsenstädte erstreckten sich riesige Parks, Gärten und sogar Bauernhöfe, die unter lichtundurchlässigen Kuppeln funkelten. Andockhäfen streckten ihre spindeldürren Arme aus, um kleinere Schiffe der Korvettenklasse
14Audacity Ankunftsdocks der Siebten FlotteBantaar-RiffDie Audacity hatte weniger als sechs Stunden vor dem Angriff im Hafen des Bantaar-Riffs angelegt. Jetzt, da die Sirenen auf der Andockplattform und in den Hangars ertönten, die Raptor-Besatzungen zur Flugleitung eilten und die republikanischen Shuttles mit dem Führungspersonal in Richtung der Myriaden von Schiffen rasten, die den gewaltigen Träger Freedom umgaben, fühlte sich die Besatzung der Hammerhead-Korvette seltsam distanziert von dem bevorstehenden Spektakel.Es war eine lange Reise hierher gewesen. Da sie nicht wussten, welche Systeme noch unter republikanischer Kontrolle standen, hatte sich die Ex-Kriegsgefangenen-Crew auf eine Reihe indirekter Sprünge aus Gebieten verlassen, die von der Schwarzen Flotte kontrolliert wurden. Nach dem Eintritt ins Bantaar-System hatte Captain Desaix beim Anflug auf das Riff eine dringende Nachricht an Admiral Landoo geschickt, in der er ihr Einzelheiten über die Flucht und die Rückkehr seine
15Imperiale Flotte Terror, Abfangjägerkommando der dritten StaffelIm Anflug auf den republikanischen Stützpunkt am Bantaar-RiffLieutenant Commander Kat Haladis trat humpelnd von dem virtuellen Sandkasten zurück, der die feindlichen Streitkräfte innerhalb und im Umkreis des halbmondförmigen Asteroidenfeldes namens Bantaar-Riff zeigte. Dort, bei dem massiven Gasriesen, befand sich das Hauptquartier der Siebten Flotte. Im Zentrum des Halbmondes lag die Beute: der republikanische Superträger, den sie in der Schlacht von Tarrago beinahe erobert hätte. Er war von mehr als neunzig kleineren Schiffen umgeben, von Zerstörern über Fregatten bis hin zu Hilfsträgern und einer Vielzahl von Spezialkorvetten.In einer Stunde würde von ihnen allen nur noch ein riesiges Trümmerfeld übrig sein.Und sie hasste diesen Gedanken. Denn sie würde in dieser Schlacht weder fliegen noch kämpfen.Der Bordarzt wollte sie einfach nicht für den Dienst freigeben. Bis ihr Bein rekonstruiert und kybernetisch verstärkt wer
16Audacity Hyperraum, auf dem Weg nach TarragoWährend die Audacity durch den Hyperraum raste, wurden alle möglichen Reparaturen durchgeführt. Das Feuer auf Deck 3 hatte einiges an Schaden angerichtet, sodass ein paar Systeme überbrückt werden mussten, aber im Wesentlichen waren die Schäden kosmetischer Natur. Desaix war allein auf der Brücke und hielt Wache, als kurz vor Tagesanbruch X mit zwei Tassen Kaffee hereinkam und sich auf dem Navigatorsitz niederließ. Mit Hilfe von Jidoo hatte Desaix dem Major und X Offiziersquartiere zugewiesen, in der Hoffnung, sie sich so vom Leib halten zu können. Doch nun hatte der alte Mann offenbar Schlafprobleme und wünschte sich Gesellschaft.Und das war das Letzte, was Desaix wollte.Die Sache war, dass in Desaix' Kopf die ursprüngliche Audacity in der Schlacht von Tarrago nie in tausend Stücke zerfetzt worden war. In seiner Erinnerung hatte er einfach den Teil herausgeschnitten, in dem sein ursprüngliches Schiff zusammengeschossen, geentert und schlie
17Audacity Auf dem Backbord-Hangardeck der imperialen Dreadnought OverlordTarrago-SystemAls Desaix aus dem vorderen Cockpitfenster blickte, war ihm klar, dass die Stoßtruppler, die sein Schiff umzingelten, es ernst meinten. Das war keine formelle Parade von Legionären oder Marinesoldaten, die sich zum Appell einfanden. Sollte ihnen irgendetwas an der Situation nicht passen, würden sie mit Blasterfeuer antworten.Über Funk wurde die Besatzung der Audacity angewiesen, das Schiff für die Durchsuchung bereit zu machen und von Bord zu gehen. »Mit erhobenen Händen«, fügte der Captain der Stoßtruppler hinzu, der die Aktion überwachte.Einer nach dem anderen verließ das Schiff über die vordere Zugangsrampe, die von der Unterseite der Hammerhead-Sektion der Brücke abging. Desaix stieg als Erster aus, gefolgt von Atumna, Jory, Lieutenant Nadoori, Major Thales, Rocokizzi, Corporal Casso, Owens und X.An Deck des massiven Schiffes wirkten die überwältigenden Ausmaße der Innenräume dieses neuen Gigant
18Das innere Heiligtum des Imperators OverlordOwens trat einen Schritt zurück. Zwei Schritte. Langsam. Zentimeter für Zentimeter. Selbst die Prätorianer-Elitegarde der Stoßtruppler schien wie gelähmt von X' bereitwilligem Geständnis. Sie verharrten in fassungslosem Schweigen. Wahrscheinlich waren viele von ihnen selbst Legios gewesen. Früher einmal.Aber für Owens spielte das alles keine Rolle.Was zählte, war eine Botschaft. Eine Botschaft der Rache für die Verbrechen, die begangen worden waren. Die Verbrechen, von denen Owens gerade gehört hatte, als X sein Innerstes offenbart hatte ... vor dem Imperator.Goth Sullus.Owens würde nicht warten, bis dieser Goth Sullus, dieser Imperator, am Ende von X' Geständnis entschied, dass er die Besatzung und die Passagiere der Audacity und ihre erbärmliche weiße Flagge nicht mehr brauchte.Noch immer wirkte es so, als hätte X noch ein Ass im Ärmel. Aber Owens musste sicherstellen, dass die Nachricht ankam - die Nachricht von dem, was der alte Mann ge
19Operationszentrale Republikanischer Superträger FreedomIn einem Gespräch über Hyperkomm kamen Admiral Landoo und Commander Keller zu einer groben Absprache, die den Schutz Utopions und des Hauses der Vernunft bis zum Sieg über die Schwarze Flotte des Imperiums vorsah. Während Landoo das Kommando über die Armada der Siebten Flotte behielt, übernahm Admiral Ubesk das Gesamtkommando über die Task Force Vereinte Flotten, mit Captain Durad als Verbindungsmann an Bord des Trägers Freedom.Aufklärungskorvetten mit Langstreckensensoren hatten beobachtet, wie die Schwarze Flotte vom Bantaar-Riff abgezogen war und einen Großteil des Stützpunktes in Trümmern zurückgelassen hatte. Die Frage, die sich nach diesem Überraschungsangriff stellte, war, wo die mächtige Flotte als Nächstes zuschlagen würde.»Die Nether Ops sind involviert«, sagte Captain Durad bei der Teambesprechung an Bord der Freedom. »Sie verfolgen einen Plan, der kurz vor dem Absprung vom Bantaar-Riff in Gang gesetzt wurde. Sollten i
2024. Staffel der Republik, »War Ravens«Utopion-SystemGola Ontalay, Commander der 24. Staffel, empfing die Blitzmeldung auf ihrem HUD und auch im Cockpit ihres Raptor B.Das B-Modell der Raptoren verfügte über verbesserte Triebwerke, ein dynamisches ECM-Kampfpaket und einen Waffenoffizier als Beifahrer. Golas Offizier, Rufname Boom Boom, blickte von seinen Instrumenten auf und quittierte die Nachricht mit einer wegwerfenden Handbewegung.»Verstanden«, murmelte Gola über Funk. Dann überprüfte sie mit einem Blick über die Schulter die Formation ihres Geschwaders. Alle Schiffe standen bereit. Ebenso wie die anderen Staffeln und Geschwader, die den mächtigen Angriffstrupp zum Schutz des Trägers bildeten.»An alle Schiffe, hier spricht Raven Leader«, begann sie. »Die Tiefensensoren erfassen drei große und acht kleinere Schiffe, die aus dem Hyperraum kommen. Es ist so weit, Jungs und Mädels. Showtime. Folgt mir.«Sie brachte ihre Maschine auf Abfangkurs und gab Vollgas. Sie mussten die feindlich
21Imperiales Flaggschiff EmperorWährend die Hilfsbrücke in Betrieb genommen wurde, erkundigte sich Rommal über die Kommandokanäle nach dem aktuellen Stand der Dinge bei den Commandern, die sich im Kampf mit der zurückweichenden Siebten befanden. Ein elektrischer Brand auf der Hauptbrücke hatte das Kommandoteam der Emperor und die Einsatzoffiziere der Flotte gezwungen, auf die Nebenbrücke auszuweichen.Eine dringende Nachricht von Captain Vampa, der Befehlshaberin der Terror, erschien auf der Kommunikationsstation, an der Rommal stand.»Admiral«, begann Vampa mit ihrer tiefen Altstimme. »Unsere Sensoren haben die Angriffsflotte der Legion lokalisiert. Sie kehren nicht an Bord der Legionsflotte zurück. Sie sind mit vollem Impuls unterwegs und halten mit Höchstgeschwindigkeit auf unsere Gruppe zu.«Rommal winkte den Sensorenoffizier zu sich. Der Mann, der gerade damit beschäftigt war, sein Team durch eine systemtechnische Neuausrichtung zu lotsen, registrierte die Geste des Admirals und kam
22Cybar-Mutterschiff Utopion-SystemDas Mutterschiff der Cybar, ausgestattet mit einem hochentwickelten Hyperantrieb, drang genau zu dem Zeitpunkt in das Heimatsystem der Republik ein, als CRONUS berechnete, dass ein Vorstoß notwendig sein würde, um die Schlacht zu einem zufriedenstellenden Ende zu bringen. CRONUS hatte Feldberichte von Replikanten-Infiltratoren erhalten, die hauptsächlich in der Siebten Flotte der Republik operierten, und hatte diese Informationen genutzt, um die Schlacht einzuschätzen und eine geeignete Vorgehensweise zu bestimmen.Die Siebte war damit beschäftigt, sich vom Kampfgeschehen zurückzuziehen und für ihre nächste Welle von SSM nachzuladen. Eines von CRONUS' Subsystemen, eine KI namens »Future Perfect Planning«, prognostizierte - völlig korrekt - dass der nächste Raketenangriff auf das mächtige imperiale Kriegsschiff Terror erfolgen würde. Die Quoten sagten eine 85,9-prozentige Chance voraus, dass die Terror effektiv lahmgelegt oder sogar vollständig zerstört
23502. Legion, Bravo Company, dritter Zug Angriffsschiff im Anflug auf das imperiale Flaggschiff Emperor»Oh je, jetzt geht's los«, stöhnte Rebound von seinem Klappsitz aus, auf dem er sich im Sturmtransporter festgeschnallt hatte.»Halt die Klappe, Legio«, schnauzte Sergeant Harmoor, den alle nur Hardcore nannten. »Dann können wir uns eben nicht per HOLO reinschleichen. Das hier ist statistisch gesehen viel sicherer. Zumindest hat man mir das auf der Platoon-Sergeant-Schule gesagt. Sie meinten, ich soll den kleinen Babys, die sich in ihren emotionalen Drähten verheddern, genau das sagen. Haben mir sogar eine Reihe von Zahlen genannt, die irgendetwas bedeuten sollten. Ich hab ihnen gesagt: ›Vergesst die Zahlen. Keiner meiner Legios wird HOLO spielen und sich vor Angst in die Hosen machen. Nein, Sir.‹«Eine nahe Explosion erschütterte den Transporter.»Dreißig Sekunden bis zum Eindringen«, verkündete der Besatzungschef.»Hast du Angst, Rebound?«, fragte Sergeant Harmoor.Der Transporter erzit
EpilogueCHHUN
Epilogue
Legionszerstörer IntrepidAnkalor-System, Tiefenraum-PatrouilleEinige Tage zuvor Major Owens schob Captain Chhun über seinen Schreibtisch ein Glas zu, das bereits mit etwas gefüllt war, das wie faldorianischer Scotch aussah. »Trink einen Schluck. Ich mach mir keine Illusionen, dass dir gefallen wird, was ich dir zu sagen habe, Cohen.«Chhun wusste nicht genau, warum Owens ihn in sein Büro gebeten hatte, aber es hatte förmlich genug gewirkt, dass ihn diese Worte nicht überraschten. In letzter Zeit gab es eine Menge, worüber man unzufrieden sein konnte. Er lehnte die angebotene Gastfreundschaft ab. »Nein, danke, Sir.«Owens nickte, dann streckte er die Hand aus und stellte das Glas wieder vor sich hin. »Na ja, nicht dass es schlecht wird.« Er genehmigte sich einen großen Schluck, und Chhun beobachtete ihn, ob ihm vielleicht ein paar Tropfen in den Bart liefen. Es sah fast so aus, als würde Owen sich Mut antrinken, was seltsam war, denn er war einer der mutigsten Legionäre, die Chhunn je get
Über die autorenJason Anspach und Nick Cole sind zwei Autoren von der Westküste der Vereinigten Staaten, die sich zusammengetan haben, um ihre Science-Fiction-Traumreihe Galaxy's Edge zu schreiben. Jason Anspach ist ein Bestsellerautor, der mit seiner Frau und ihrer eigenen kleinen Legionärstruppe von sieben (kein Tippfehler) Kindern in Puyallup, Washington, lebt. Er wuchs in einer Militärfamilie auf (Go Army!), verbrachte seine Jugend in der Nähe der Joint Base Lewis-McChord und ist in mehreren Wohltätigkeitsorganisationen für Veteranen aktiv. Jason wandert und zeltet gerne im wunderschönen Pazifischen Nordwesten. Im Armdrücken ist er gegen seine ganze Familie ungeschlagen.Nick Cole ist ein mit dem Dragon Award ausgezeichneter Autor, der vor allem für The Old Man and the Wasteland, CTRL ALT Revolt! und die Wyrd Saga bekannt ist. Nachdem er in der US-Armee gedient hatte, zog Nick nach Hollywood, um eine Karriere als Schauspieler und Autor zu verfolgen. Er wohnt mit seiner Frau, einer p
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