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er Winter kündigte sich regnerisch an. Wie schon seit Wochen blieb auch heute der Himmel hinter schweren, grauen Wolken versteckt, die das wenige Tageslicht in sich aufsogen. Der Feierabend konnte erst nach dem Einbruch der Dämmerung beginnen. Und wenn man danach etwas zu erledigen hatte oder nach Hause kam, war es schon nächtlich dunkel.
Anke atmete die herrliche Frühlingsluft ganz tief ein und genoss das gemächliche Treiben am Reitstall bei strahlendem Sonnenschein. Sie versuchte damit Abstand zu dem schrecklichen Erlebnis zu gewinnen, was ihr allerdings nicht so leicht gelang. Ständig sah sie sich in dem einsamen Büro unter Esche liegen, spürte die Panik, die sich in ihr ausgebreitet hatte, von Neuem, als sei sie in einer Zeitschleife hängen geblieben und dazu verdammt, immer wieder das gleiche Grauen durchzumachen. Zum Glück fand sie Rondo in seiner Box vor; er war nicht im Schulbetrieb eingesetzt. Während sie ihn herausführte und zur Anbindestelle führte, trat Robert zu ihr und meinte lächelnd: »Heute reiten wir einen neuen Weg. Du wirst staunen, wie wunderschön unser Wald ist.«
Kullmann fuhr zum Landeskriminalamt zurück, um sich dort seinem Bericht zu widmen. Verzweifelt suchte er nach seiner Lesebrille, bis er sie in der obersten Schublade seines Schreibtisches fand. Sonst hatte ihm Anke diese Arbeit abgenommen, deshalb gehörte der Griff zur Lesebrille noch nicht zu seiner Routine. Sie fehlte ihm sehr, wobei er nicht nur an ihren unermüdlichen Eifer dachte. Er vermisste auch ihr heiteres Wesen, das ihm oft neuen Auftrieb gab. Es wurde höchste Zeit, dass sie wieder im Team mitarbeitete.
Obwohl Kullmann in dieser Nacht wenig geschlafen hatte, fühlte er sich hellwach, als er an diesem Morgen das Büro betrat. Für heute waren die Verhöre von Kurt Spengler und Horst Esche angesetzt. Die Gewissheit, Kurt Spengler des Mordes an seiner Frau überführen zu können, hob seine Laune mächtig an.
Epilog
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