Dramatisch, mit tief eingekerbten Tälern und majestätischen Gipfeln am Horizont, zeigt sich der Schwarzwald nur vom Rhein her, also von Süden und Westen. Ganz anders dagegen von Osten. Wer vom Bodensee kommend die Hegauvulkane passiert hat, sich aus dem Donautal oder von der rauen Alb nähert, der erlebt als Tor zum Schwarzwald eine Landschaft sanfter Hügel und weiter Horizonte, mit Kornfeldern und frühmorgens wabernden Nebelschwaden: die Baar. In ihrer Mitte liegen die alte Residenzstadt Donaueschingen mit der im Schlosspark beginnendenDonau und die Doppelstadt Villingen-Schwenningen, wo der Neckar entspringt und auch der Landrat des Schwarzwald-Baar-Kreises sitzt. Bis zur Gründung des Großherzogtums Baden (1806) hatten die Fürsten zu Fürstenberg und die Habsburger auf der Baar das Sagen, St. Georgen und Schwenningen wurden vom Haus Württemberg regiert. Letztere waren bis in die jüngste Zeit Hochburgen der Uhrenfabrikation - Museen und Souvenirläden entlang der Deutschen Uhrenstraße (www.deutsche-uhrenstrasse.de) erinnern an dieses Kapitel Schwarzwälder Industriegeschichte. Im Süden der Baar laden die tief in die Hochebene eingeschnittenen Schluchten von Gauchach und Wutach zum Wandern ein. Unter Volldampf kann man die Region dann Richtung Schweiz verlassen: mit der Sauschwänzlebahn, einer der schönsten Museumsbahnen im Land.
Furtwangen 9200 Einw., 870 m ü. d. M.
Geografisch wie historisch ist Furtwangen das Herz der Schwarzwälder Uhrmacherei. Mit dem Deutschen Uhrenmuseum gibt es eine exzellente Ausstellung von Zeitmessern, und im Sommer treffen sich hier die Experten zur größten Antikuhrenmesse Europas.
Es ist ein weiter Weg durch den Wald. Der Bus klettert über Berg und Tal und ist kaum schneller, als es die schon lange stillgelegte Bregtalbahn war. Dann endlich signalisieren zwei Wohnsilos am Waldrand, dass wir in Furtwangen angekommen sind. Bis 1978, als ihm Meßstetten den Rang ablief, war Furtwangen die am höchsten gelegene Stadt Westdeutschlands. Doch was heißt hier Stadt? Es gibt kein Krankenhaus und kein Theater, keine Disco und kein Finanzamt, und sogleich nach Geschäftsschluss klappt Furtwangen die Bürgersteige hoch. „Die gute wirtschaftliche Situation“ mache die Stadt dennoch lebenswert, erklärt der Bürgermeister und verweist auf die enge Zusammenarbeit von Schulen und Industrie. Letztere besteht aus mittelständischen Familienbetrieben der Sparten Feinmechanik, Apparatebau und Elektronik, viele mit Tradition und irgendwie aus der Uhrenherstellung entstanden. Ist die Globalisierung in Furtwangen noch nicht angekommen? Doch, auch hier bleiben die Uhren nicht stehen. Die letzte noch aktive Uhrenmanufaktur im näheren Umkreis, Hanhart in Gütenbach, gehört inzwischen der Schweizer Unternehmerfamilie Gaydoul-Schweri. Ohne die Uhren wäre auch die Hochschule Furtwangen (HFU) für Wirtschaft, Informatik und Technik nie entstanden, denn sie begann 1850 als Großherzoglich Badische Uhrmacherschule. Auf dem Gelände der HFU, deren Bauten und Parkplätze sich entlang der Breg reihen, gibt es tatsächlich etwas Campusatmosphäre. Dass die HFU in den üblichen Rankings so gut abschneidet, mag vielleicht auch daran liegen, dass den Studierenden mangels Abwechslung gar nichts anderes übrig bleibt, als fleißig zu lernen. Nur zum Skifahren gibt es reichlich Gelegenheit, denn der Winter ist hier oben lang und kalt. In Furtwangen, so das Bonmot, habe das Studienjahr zwei Wintersemester. Deshalb befindet sich hier auch ein Skiinternat, in dem die Medaillengewinner von morgen Schule, Berufsausbildung und Leistungssport unter einen Hut zu bringen versuchen.
Hier entspringt die Breg
Vorwahl 07723
InformationTourist-Information, beim Uhrenmuseum, Lindenstr. 1, 78120 Furtwangen, 92950, www.furtwangen.de und www.dasferienland.de. Mo-Fr 9-12.30 und 14-17 Uhr, Sa 10-12 Uhr.
Veranstaltungen Am letzten Augustwochenende Antik-Uhrenbörse mit Trödelmarkt, www.antik-uhrenboerse.info.
Anfang Sept. startet der Schwarzwald-Bike-Marathon mit mehr als tausend Teilnehmern. Die 120-km-Strecke gilt als das anspruchsvollste Mountainbikerennen in Deutschland. www.schwarzwald-bike-marathon.de.
Übernachten/EssenKolmenhof. An der Bregquelle. Familiär geführter, kinderfreundlicher Betrieb mit 20 Gästebetten. Sauna, Fitnessraum, Solarium, Spielplatz, als umweltfreundlich ausgezeichnet. In der Gaststätte werden Forellenspezialitäten, Wild und Gütenbacher Bergkäse angeboten. Hauptgericht bis 20 €. Gaststätte Sept.-Mai Mi ab 14 Uhr und Do geschlossen. DZ 95-105 €. Katzensteig, Neuweg 11, 07723/93100, www.kolmenhof.de.
Naturfreundehaus Brend. Das Haus mit etwa 50 Betten in 15 Zimmern steht auf dem Furtwanger Hausberg Brend (1148 m) und ist damit ideal für Wanderer und Mountainbiker. Separater Aufenthaltsraum für Hausgäste. Gaststätte Mo Ruhetag. Bett 25 €, DZ 60 €.Auf dem Brend 5, 07723/803, www.naturfreundehaus-brend.de.
Sehens- und Erlebenswertes
Uhrenmuseum: 1852, zwei Jahre nach Gründung der Uhrmacherschule, bat Direktor Robert Gerwig die Bevölkerung, der Schule doch alte Uhren als Muster zu spenden. Das war der Grundstock für eine Sammlung von inzwischen 8000 Zeitmessern und mechanischen Musikautomaten. Das Spektrum reicht von der Präzisionspendeluhr zum reiskornkleinen Atomchronometer und vom „Jingle Bells“ spielenden Christbaumständer bis zur Knödeluhr, deren Stundenmännchen Knödel verdrückt.
Bei der HFU, Robert-Gerwig-Platz 1, www.deutsches-uhrenmuseum.de. Tägl. 10-17 Uhr, April-Okt. 9-18 Uhr, Führung tägl. 11 Uhr. Eintritt 5 €.
Gasthaus Arche: Das seit den 1950er Jahren kaum noch veränderte und 1977 geschlossene Gasthaus liegt von Triberg kommend am Ortseingang. Mit seinen schlichten Fremdenzimmern, der Gaststube samt historischem Orchestrion und der Freiluftkegelbahn ist es ein Museum für den Fremdenverkehr der Nachkriegszeit.
Katzensteigstr. 1, www.geschichtsverein-furtwangen.de. Leider nur So 14-17 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet. Eintritt 2 €.
Linachtalsperre: Im abgeschiedenen Linachtal 8 km südöstlich von Furtwangen staut eine höchst ungewöhnliche Konstruktion das Flüsschen Linach zu einem kleinem See. Eine Reihe von Halbkegeln aus Eisenbeton stemmt sich, mit Querstreben verstärkt, leicht schräg dem Wasserdruck entgegen. Diese denkmalgeschützte Staumauer aus den 1920er Jahren ist nach einer Generalsanierung nun wieder dicht und begehbar. Ein etwa 2,5 km langer Pfad umrundet den See, es gibt ein Gasthaus und einen schlichten Badeplatz, sogar einfache Boote sind auf dem See erlaubt.
Betondenkmal Linachtalsperre
www.voehrenbach.de/linachtalsperre/
Wandern und Radfahren
Gipfelstürmer erwandern von Furtwangen via Raben den Hausberg Brend mit Aussichtsturm und Alpenblick. Weiter auf dem Westweg kommt man zur spätgotischen Martinskapelle mit der Bregquelle, wo nach Meinung von Lokalpatrioten die Donau beginnt. Auf dem Berg wie an der Quelle laden Gasthöfe zur Stärkung. Der Westweg geht weiter durch den Wald und über die europäische Wasserscheide. Vorbei an der Elzquelle und dem Furtwänglehof, einem der ältesten Schwarzwaldhöfe weit und breit, geht es zum Hochmoor des Naturschutzgebiets Bringlirain und zur Rehaklinik Katharinenhöhe. Am Waldrand vor dem Wanderparkplatz Escheck (B 500) zweigt rechts ein mit blau-weißer Raute markierter Weg ab, der am Hang des Katzentals entlang wieder nach Furtwangen führt (insgesamt 15 km, knapp 4 Std. Gehzeit).
Mit dem Fahrrad empfiehlt sich eine Tour über Neukirch und die Kreisstraße K 5752 zur Hexenlochmühle. Hier ist der Schwarzwald besonders finster, denn von Ende Oktober bis in den Februar dringt kein Sonnenstrahl auf den tief eingeschnittenen Talgrund vor. Als Sägewerk gebaut und seit 1839 in Familienbesitz, ist die Mühle heute ein in dieser Abgeschiedenheit nicht erwartetes Souvenirkaufhaus, das über www.hexenlochmuehle.de sogar online verkauft. Ungefähr 500 m nach der Hexenlochmühle kann man das Rad am Behahof stehen lassen und zu Fuß zum Balzer Herrgott aufsteigen, einem in eine Buche eingewachsenen Christushaupt. Über das Wildgutachtal, die Pfaffenmühle und Gütenbach - Faller-Fans machen hier noch einen Abstecher zum TV-Bauernhof im Fallengrund - kommt man nach gut 20 km wieder nach Furtwangen.
furtwangen.org
Dass Furtwangen die höchste Suizidrate der Nation hat, ist ein zwar längst widerlegtes, doch umso hartnäckigeres Gerücht. Unter dem Arbeitstitel „furtwangen.org“ wollte der Drehbuchautor und Regisseur Hans-Christoph Blumenberg darüber eine schwarze Komödie drehen, eine Idee, welche die baden-württembergische Filmförderung für förderwürdig hielt. Doch da verstanden die Furtwanger überhaupt keinen Spaß und protestierten. Es gehe ja wohl nicht an, einen Film, der ihre Stadt durch unrichtige Behauptungen schlechtmache, mit öffentlichen Mitteln zu fördern. Beliebt sind in Furtwangen hingegen die regelmäßigen Außenaufnahmen zur SWR-Serie „Die Fallers“, deren „Fallerhof“ in dem zur Stadt gehörenden Fallengrund steht.
Triberg 4800 Einw., 684 m ü. d. M.
Die weltgrößte Kuckucksuhr und Deutschlands höchster Wasserfall, dazu ein unschlagbares Angebot an Souvenirs. Finden wir hier den Schwarzwald wie aus dem Bilderbuch?
Die weltgrößte Kuckucksuhr im Eble-Uhren-Park
Busreisegruppen und auffallend viele amerikanische Touristen scheinen Triberg zu einem Schwerpunkt ihrer Suche nach dem authentischen Schwarzwalderlebnis erkoren zu haben. Vielleicht ist ja Ernest Hemingway dafür verantwortlich, der das Ursprüngliche liebte und die Spannung suchte. 1922 war er in Triberg zu Gast, berichtete darüber (nicht nur positiv) im Toronto Star und verarbeitete seine Schwarzwaldzeit in Schnee auf dem Kilimandscharo. Oder machte die Großherzogin Stephanie Triberg salonfähig, als sie 1815 mit großem Gefolge dem Wasserfall ihre Aufwartung machte? Heutigen Touristen weist die schnurgerade bergauf führende Hauptstraße den Weg zumWasserfall, dessen Kasse etwa 300.000 Besucher im Jahr zählt. Der Wiederaufbau nach dem großen Stadtbrand (1826) gab Triberg ein städtisches Gepräge. Zwischen Marktplatz und Wasserfall passiert man etliche Souvenirgeschäfte mit Kuckucksuhren, Holzschnitzereien und Teddybären, dazwischen die „Schinkenstraße“ und Werbung für „Original Black Forest Cakes“. Hinter dem Rathaus, zwischen Stadtkirche und Kurhaus, findet man noch die Felsplattform, auf der einmal die Triberger Burg stand.
So weit, so gut. Doch unter der Oberfläche kriselt es. Die florierenden Entwicklungsachsen am Oberrhein und entlang der Autobahn Stuttgart - Singen stellen den Raum Triberg ins Abseits. Die Zeiten, da Triberg den weltweit ersten elektrisch angetriebenen Skilift eröffnete (1909) oder auf dem Bergsee die Europameisterschaften im Eiskunstlauf stattfanden (1925), sind lange vorbei. Betriebe machen dicht, Läden stehen leer. Dass ein Ort binnen zwei Generationen ein Drittel seiner Einwohner verliert - und der Trend geht weiter abwärts -, ist in Baden-Württemberg trauriger Rekord. Eine Wende sollte die Erlebniswelt Triberg bringen, ein Großprojekt, bei dem die Gäste mit einer Miniaturausgabe der Schwarzwaldbahn um den Wasserfall fahren und die Hauptstraße unter ein Plexiglasdach kommen sollte. Nach dem Ausstieg der beiden Privatinvestoren fehlte der Gemeinde das Geld, um das Vorhaben zu verwirklichen. Das stattdessen auf dem Erlebnisweltgelände erichtete Parkhaus sorgte mit speziellen „Männerparkplätzen“ für Aufsehen, nämlich zwei erschwert zugängliche Parkflächen (an denen natürlich auch Frauen ihre Parkkunst zeigen können).
KinoKronenlichtspiele. Ja, Triberg hat noch ein Kino, und dieses zeigt nicht einfach nur Blockbuster, sondern ein durchaus anspruchsvolles Programm. Schulstr. 37a, www.kronenlichtspiele.de.
Kuckucksuhren Der Eble-Uhren-Park (an der B 33, www.eble-uhren-park.de) lädt zur Begehung der weltgrößten Kuckucksuhr. Die Uhrenfabrik Hubert Herr (Hauptstr. 8, www.hubertherr.de) lässt in ihrem Verkaufsraum beim Schnitzen von Kuckucksuhren zuschauen. Uhrengehäuse stellt auch noch Cornel Hilser her, dessen Fabrikverkauf (www.cuckooclocks24.com) man an der B 33 in Nussbach findet.
Veranstaltung Wenn anderswo die Weihnachtsmärkte abgebaut werden, fängt der Triberger Weihnachtszauber erst an. Zwischen Weihnachten und Silvester, mit Illumination und volkstümlichen Bühnenshows am Wasserfall. Programm unter www.weihnachtszauber-triberg.de, Eintritt 12 €.
Übernachten/EssenParkhotel Wehrle. Mitten im Ort. Schon Hemingway hat hier gewohnt und sich in der Küche seine Forellen braten lassen. Mit Stilmöbeln eingerichtete Themenzimmer, Gästehaus mit Wellnesszentrum. DZ 150-185 €.Gartenstr. 24, 07722/86020, www.parkhotel-wehrle.de.
Jugendherberge. Auf einem Bergrücken am Stadtrand gelegen. Das 1993/94 grundlegend sanierte Haus hat 125 Betten in 25 Zimmern (überwiegend Sechsbettzimmer), alle mit Waschbecken. Spielplatz, Grillstelle, Streetballfläche, Tischtennis und Parkplatz sind vorhanden. 20 Gehminuten vom Zentrum. Bett 20-30 €.Rohrbacher Str. 35, 07722/4110, http://triberg.jugendherberge-bw.de.
Zur Staude. Ein imposantes, altes Bauernhaus auf einer Lichtung zwischen Triberg und St. Georgen. Hier liegt Ihnen der Schwarzwald zu Füßen. Die Zimmer im 1. Stock sind einfach, zweckmäßig und rustikal ausgestattet, eine Treppe weiter wird es edler und moderner. Neben dem Haupthaus wurde eine Sauna gebaut. Die Küche setzt auf badisch-schwäbische Traditionsgerichte von Wiese, Wald, Feld und Fluss. Hauptgericht bis 20 €. Di Ruhetag. DZ 85-105 €. Gremmelsbach, Obertal 20, 07722/4802, www.gasthaus-staude.de.
Bäckerei Krachenfels. Kaffee, Kuchen, Pizza, Salate und Sandwiches in poppiger Einrichtung mit Barhockern und Sesselchen, dazu eine Spielecke für Kinder. Am Marktplatz, www.krachenfels.org.
Sehens- und Erlebenswertes
Wasserfall: Ein stetes Rauschen gehört zu Triberg einfach dazu. Denn am Ortsrand, gleich neben der B 500, stürzt die Gutach in mehreren Kaskaden insgesamt 162 m abwärts - Deutschlands höchster Wasserfall. Schon der letzte österreichische Obervogt und erste badische Oberamtmann Karl Theodor Huber erkannte 1805 das touristische Potenzial des Naturwunders und ließ Wege und Stege anlegen, an denen heute Tafeln über Tiere, Pflanzen und Besonderheiten informieren und freche Eichhörnchen ihren Wegezoll einfordern. Am Haupteingang gibt es einen v. a. auf Kinder zielenden Naturerlebnispark, am Spazierweg Richtung Bergsee kann man im Hochseilgartenan Seilen und auf schwankenden Stegen von Gipfel zu Wipfel balancieren.
Wasserfall: Tägl. bis ca. 22 Uhr zugänglich und beleuchtet. Eintritt 3,50 €. Hochseilgarten: 0172/7410283, www.forestfun.de. Ostern-Okt. tägl. ab 10 Uhr, sonst ab 13.30 Uhr; bei schlechtem Wetter vorher anrufen. Eintritt je nach Tour 11-17 €.
Schwarzwaldmuseum: In einigen Bereichen schon etwas angestaubt, in anderen neu und großzügig eingerichtet, gibt die Ausstellung einen Überblick über Handwerk, Gewerbe und Brauchtum im Triberger Raum. Uhrmacher, Feilenhauer, Schnefler und eine Strohflechterin sind als Puppen in ihren Werkstätten zugange. Glasbläserkunst, Trachten und Fasnachtsmasken sind zu bestaunen, den früheren Sitzungssaal des Heimatvereins hat der Holzschnitzer Karl Josef Fortwängler (1876-1960) mit heroischen Gestalten geschmückt - sein zweites großes Werk neben dem Triberger Ratssaal. Eine Dokumentation erklärt den Bau der Schwarzwaldbahn, in einem begehbaren Bergwerksstollen leuchten kostbare Mineralien in ultraviolettem Licht. Der SABA-Raum versammelt alte Radiogeräte dieser einst in Triberg entstandenen Marke. Höhepunkt des Museums sind seine Musikautomaten: Drehleiern, Orchestrien, eine mechanische Bauernkapelle und von Notenrollen unsichtbar gesteuerte Reproduktionsklaviere sind zu sehen und auch zu hören.
Wallfahrtstr. 4, www.triberg.de. Tägl. 10-17 Uhr, Mai-Sept. bis 18 Uhr; Nov.-Ostern Mo geschlossen. Eintritt 5 €.
Deutschlands höchster Wasserfall
Wallfahrtskirche Maria in der Tanne: Hätte Triberg nicht den Wasserfall, wäre das barocke Gotteshaus (erbaut 1699-1705) sein Wahrzeichen. Die Wallfahrt gilt einem Gnadenbild, dem wundersame Heilungen zugeschrieben werden. Der in der Marienquelle (am Fels hinter dem Chor) vom Aussatz geheilte Schneidermeister Friedrich Schwab soll zum Dank die von einem unbekannten Meister geschnitzte Statue in die Höhlung einer Tanne gestellt haben. Unter der Türschwelle des zur Kirche gehörenden Mesnerhauses wurde bei Renovierungen ein Krug mit Silbermünzen gefunden, die nun im Museum ausgestellt sind.
Der letzte Weg - Richtstatt mit Aussicht
Wer hier am Galgen starb, hatte zwar keinen schönen Tod, doch bei seinen letzten Atemzügen wenigstens einen schönen Ausblick, denn die Richtstatt der Herrschaft Triberg befand sich am 1024 m hohen Kesselberg. Allzu oft musste der Scharfrichter den weiten Weg zu seinem Arbeitsplatz aber nicht antreten. Der letzte, 1721 errichtete Galgen soll nur zweimal benutzt worden sein, bis die Josephinischen Reformen 1786 die Todesstrafe in den österreichischen Landen und damit auch in Triberg abschafften. In der Form einer Teppichstange ähnich, bestand der Galgen aus zwei steinernen, mit Eisenbändern verstärkten Pfeilern, die mit einem hölzernen Querbalken verbunden waren. Das überaus solide Werk, an dem noch Jahreszahl, Wappen und Steinmetzzeichen zu erkennen sind, hat bis heute überdauert. Ein Wanderweg läuft mitten über die Hinrichtungsstätte und damit auch über die Gräber der Erhängten. Der Galgen steht an der K 5728 von Villingen nach Schönwald zwischen der Kreuzung mit der L 175 Furtwangen - St. Georgen und dem Wanderparkplatz Stöcklewald. Spaziergänge in der Umgebung der Richtstatt führen zum Rasthaus am Aussichtsturm Stöcklewald (1 km, www.stoecklewaldturm.de,Di Ruhetag) oder zum Gasthof Hirzwald (www.hirzwald-triberg.de, Do Ruhetag) und weiter zur Brigachquelle (2 km) am Hirzbauernhof.
Berühmtheiten im Kunstcafé Kippys
St. Georgen 13.000 Einw., 862 m ü. d. M.
Von der Stadt der Plattenspieler zu einem Zentrum für moderne Kunst - St. Georgen positioniert sich neu zwischen Stuttgart und Basel.
Mit beschaulicher Schwarzwaldgemütlichkeit kann St. Georgen nicht aufwarten. Es empfängt am Bahnhof wie an der Bundesstraße mit Fabrikgebäuden. Wohnen und Arbeiten sind hier räumlich eng verschränkt. Auch nach dem Ende von Uhrmacherei und Phonotechnik (aus St. Georgen kamen die DUAL-Plattenspieler) florieren mittelgroße Betriebe wie ebm-papst (Antriebstechnik), Grässlin (Zeitschaltuhren) und Schmidt (Feintechnik). Den Ortskern bildet eine in den 1970ern gebaute Sichtbetonlandschaft mit Rathaus, Tiefgarage, Ladenzeilen und zugigen Freiflächen. Längst verschwunden ist jenes Benediktinerkloster, dem die Stadt nahe der Rhein-Donau-Wasserscheide und dem Scheitelpunkt der Schwarzwaldbahn ihren Namen verdankt. Einige Holzskulpturen und Tafelbilder aus dem Konvent sind noch in der evangelischen Stadtkirche ausgestellt - als großformatige Fotografien. Die Reformation (St. Georgen gehörte 1536-1806 zum protestantischen Württemberg) und der Dreißigjährige Krieg machten der Abtei den Garaus. Statt eines alten Klosters bietet die Stadt dem Touristen heute neue Kunst. Wobei die Sammlung Grässlin sich nicht auf einen einzigen Ausstellungsraum beschränkt, sondern an vielen Stellen der Stadt präsent ist.
Vorwahl 07724
InformationTourist-Information, im Rathaus, Hauptstr. 9, 78126 St. Georgen, 87194, www.st-georgen.de. Mo-Fr 9-12.30 und 14-17.30 Uhr, Mai-Sept. auch Sa 10-12 Uhr.
ÜbernachtenHotel Kammerer. Zentral bei der evangelischen Stadtkirche, älteres Haus, doch gut in Schuss gehalten, sonnige Südhanglage mit Blick auf den Stadtpark. Unterschiedlich große Zimmer, unter der Woche viele Geschäftsleute, Bistrobar mit einfachen Gerichten. DZ 90 €.Hauptstr. 23, 07724/93920, www.hotel-kammerer.de.
Ferienhaus Brigachmühle. Restaurierte Hofmühle mit Mühlrad und Mahlgang. Drei rustikal eingerichtete Zimmer, Küche, Terrasse, für bis zu 4 Pers. Dez./Jan. und Juni-Okt. 320 €/Woche, sonst 45 €/Tag.Brigach, Untertal 3, Vermietung über den Verkehrsverein, 07724/949892, www.schwarzwaldmühlen.de.
Essen & TrinkenMein Tipp:Kippys. Das Bistro des Kunstraums (→ Sammlung Grässlin, s. u.) bietet Pasta, Panini, Salate und andere kleine Gerichte der italienischen Küche, an manchen Tagen auch Pizza oder im Winter mal Fondue. Hauptgericht bis 15 €. Mo-Fr 9-14 und 17-24 Uhr, Sa/So sowie Dienstagabend geschlossen. Museumstr. 2, 948802, www.sammlung-graesslin.eu.
Die Schwarzwaldbahn - mit Doppelschleifen den Berg bezwingen
Die Schwarzwaldbahn verbindet auf einer 149 km langen Strecke Offenburg mit Singen. 1873 vollendet, war sie Vorbild für die Gotthardbahn und viele andere Gebirgsbahnen. Dabei gilt besonders der Abschnitt zwischen Hornberg und St. Georgen, auf dem die Gleise einen Höhenunterschied von fast 448 m überwinden, als technisches Meisterstück. Die Trasse über Schiltach und Schramberg wäre einfacher gewesen. Doch dort hätte die Strecke über württembergisches Gebiet geführt, und davon wollte der badische Großherzog für seine Staatsbahn nichts wissen. Der Eisenbahnbauer Robert Gerwig (1820-1885) meisterte den Anstieg mit 37 Tunneln und zwei Doppelschleifen, welche die 11 km Luftlinie von Hornberg nach St. Georgen auf 26 Bahnkilometer verlängern. Dabei klebte Gerwig, der später auch die Höllentalbahn plante, seine Strecke regelrecht an die Hänge und vermied Viadukte und Talquerungen, weshalb sich die Schwarzwaldbahn so harmonisch in die Landschaft einfügt.
Mehr über die Schwarzwaldbahn gibt’s unter www.schwarzwaldbahn.net. Hier oder bei der Tourist-Information erfährt man auch die Termine von Dampflokfahrten.
Sehens- und Erlebenswertes
Sammlung Grässlin: Die mit einer Fabrik zu Vermögen gekommenen Grässlins, nämlich Mutter Anna und ihre vier als Galeristen und Kuratoren gut vernetzten Kinder, sammeln seit 1981 sperrige Gegenwartskunst, die sie meist von den Künstlern selbst erwerben, solange andere über deren Schaffen noch die Nase rümpfen. Zum Beispiel vom lange verkannten Martin Kippenberger, der gleich einige Jahre bei seinen Mäzenen in St. Georgen lebte und arbeitete. Mittelpunkt der Sammlung ist der Kunstraum, ein schlichter, weißer Würfel von 200 m² Stellfläche gleich neben den Grässlin’schen Fabrikgebäuden. Dazu kommen die Räume für Kunst, quer über die Stadt verstreute Ladenlokale, welche die Eigentümer für kurz oder lang den Grässlins als Ausstellungsräume überlassen. Selten wurde Kunst so überzeugend in eine Stadt integriert.
Kunstraum: Museumstr. 2, www.sammlung-graesslin.eu. Do-So nach Vereinbarung, Tel. 9161805. Eintritt mit Führung 9 €. Der aktuelle Ausstellungskatalog, u. a. im Kippys zu kaufen, ist zugleich Führer zu den Räumen für Kunst.
Froschmuseum: Die Sammelleidenschaft der Familie Grässlin gilt nicht nur zeitgenössischer Kunst. In Sabine Grässlins Froschmuseum wollen wohl 2000 grüne Hüpfer wach geküsst werden. Neben Figuren und Figürchen aus Keramik, Metall, Plastik und Plüsch gibt es noch alle erdenklichen Accessoires zum Thema, etwa froschige Servietten oder einen froschförmigen WC-Sitz.
Deutsches Phono Museum: Das Museum zeigt die technische Entwicklung von den Edinson’schen Stanniol- und Wachswalzen über das Grammophon zum Hi-Fi-Plattenwechsler. Im Vordergrund stehen dabei die St. Georgener Firmen DUAL und PE, auch Kuriositäten wie das Tefiphon und ein Plattenwechsler für Schellacks sind zu sehen. In einer Extraschau werden Uhren ausgestellt.
Heimatmuseum: Zwischen neueren und neusten Gebäuden hält mitten in der Stadt das „Schwarze Tor“ als letztes Bauernhaus die Stellung. Drinnen erfährt der Besucher, wie die Menschen im Schwarzwald wohnten und arbeiteten. Mit viel Liebe wurde das 1803 gebaute Haus mit alten Möbeln und Utensilien eingerichtet. Stube, Schlafkammer, die Küche, dazu eine Uhrmacherwerkstatt und Werkzeuge der Holzbearbeitung und Strohflechterei, auch zwei Webstühle wurden aufgebaut.
Bahnhofstr. 37, www.st-georgen.de → Freizeit. Sa 13-16 Uhr (Okt.-April nur erster Sa im Monat), Juni-Sept. zusätzlich Di 9.30 Uhr Sonderführung. Eintritt 2 €.
Villingen-Schwenningen 80.000 Einw., 704 m ü. d. M.
Eine Stadt im Doppelpack: Die europäische Wasserscheide und die badisch-schwäbische Kulturgrenze trennen die ungleichen Teilstädte Villingen und Schwenningen.
Die nach ihrem Autokennzeichen gern VS abgekürzte Doppelstadt entstand 1972 als von oben verordnete Zwangsehe zweier sehr ungleicher Partner: hier das altehrwürdige Villingen, eine Gründung der Zähringer, badisch und katholisch; dort das erst mit seiner Uhrenindustrie zu Bedeutung gekommene Schwenningen, württembergisch und protestantisch, ein Underdog und lange als „größtes Dorf“ Württembergs belächelt. Beide sind bis heute geografisch klar getrennt und 5 km voneinander entfernt, haben unterschiedliche Telefonvorwahlen und Lokalzeitungen. Villingen liegt an der Brigach, Schwenningen am Neckarursprung, zwischen ihnen ist also auch noch die europäische Wasserscheide.
Villingen
Villingen ist die touristisch interessantere der beiden Teilstädte. Als Alte Stadt mit einem Repertoire an kulturgeschichtlichen Klassikern wie Münster, Rathaus, Stadtbefestigung und Patrizierhäusern hat es schon lange seinen festen Platz in den Reiseführern. Gegründet von den Zähringern, kam Villingen 1336 zu Österreich und genoss, so ganz am Rande des Habsburgerreichs gelegen, bis ins 18. Jh. ein großes Maß an Selbstständigkeit. Erst die österreichische Verfassungsreform im 18. Jh. und der bald darauf im Zusammenhang mit den Napoleonischen Kriegen erfolgte Übergang an Baden reduzierten die Stadt auf ein kleines Rädchen in einer zunehmend zentralistischen Staatsverwaltung.
Aus der Vogelschau gut zu erkennen ist das für die Stadtgründungen der Zähringer typische, annähernd rechtwinklige Achsenkreuz der beiden Hauptstraßen, welche die vier Stadttore miteinander verbinden. Noch erhalten sind das Obertor, Riettor und Bickentor, abgerissen wurde das Niedertor. Auch wo die Mauer fehlt, kann man den Verlauf der Stadtbefestigung anhand des Altstadtrings und der Grünanlagen noch gut nachvollziehen. Für die Landesgartenschau wurde dieser Grüngürtel wie auch das Brigachufer verschönert und aufgewertet. Vor allem Obere Straße und Rietstraße sind als Fußgängerzone und Einkaufsmeile die gute Stube der Stadt, der Münsterplatz ist ihre politische und spirituelle Mitte.
Das um 1130 begonnene Liebfrauenmünster vereint Stilelemente von der Romanik (Hauptportal) bis zur Moderne (Bronzetüren). Besonders gelungen ist die Ostseite mit dem gotischen Chor und den beiden ungleichen Türmen. Innen fällt der Blick auf die steinerne, mit Reliefs biblischer Szenen geschmückte und von vier Statuen getragene Kanzel. In der linken Turmkapelle wird das wundertätige Nägelinskreuz (14. Jh.) verehrt, das die Stadt vor Krieg und Feuer bewahren soll. Das Alte Rathaus, welches im Kern aus dem frühen 13. Jh. stammt, wurde im 16. Jh. im Stil der Renaissance umgestaltet. Künftig soll hier die altehrwürdige Städtische Altertümersammlung mit Meisterstücken der Zünfte und dem Münsterschatz im Rahmen eines kunstgewerblichen Museums neu präsentiert werden. Unterhaltsam bis süffisant präsentiert der 1992 vom Schonacher Bildhauer Klaus Ringswald geschaffene Münsterbrunnen Szenen aus Villingens Vergangenheit. Ähnlichkeiten mit Personen der Zeitgeschichte seien rein zufällig, heißt es.
Villingens Münsterbrunnen
Franziskanermuseum: Das Stadtmuseum hat drei Themenbereiche. Die Dauerausstellung im ehemaligen Franziskanerkloster, in dem sich auch Foyer, Cafeteria und der in der früheren Klosterkirche eingerichtete Konzertsaal befinden, ist der Stadtgeschichte gewidmet, wenngleich Kategorisierung und Präsentation eher kulturwissenschaftlichen als historischen Prinzipien folgen. Im Kapitelsaal mit seinem schönem Netzgewölbe lernen wir unter dem Motto „Nicht nur Kraut und Rüben“ die Städtische Altertümersammlung als Beispiel gründerzeitlichen Sammeleifers kennen. Die beiden oberen Etagen des Hauses spannen den Bogen von der sakralen Kunst (die mittelalterlichen Bildteppiche gehören zu den wertvollsten Exponaten) über den Alltag (in der Küche darf man Gewürze schnüffeln) zu den Anfängen des Fremdenverkehrs und zum Aufstieg und Niedergang von SABA und Kienzle, den einst größten Firmen der Stadt.
Eine Galerie verbindet das Klostergebäude mit dem sog. Waisenhaus. In dessen Souterrain ist das Fürstengrab aus dem Magdalenenberg (616 v. Chr.) nachgebildet, das der frühkeltischen, v. a. von der Heuneburg bekannten Kultur zugerechnet wird. Die oberen Etagen gehören der Schwarzwaldsammlung des Fabrikanten und Sammlers Oskar Spiegelhalder (1864-1925), der alles aufkaufte, was irgendwie mit Hausindustrie und Volkskunde zu tun hatte und ihm erhaltenswert schien, von Uhrenschildern und Trachten bis zu ganzen Stuben oder der Werkstatt eines Löffelschmieds.
Rietgasse 2, www.villingen-schwenningen.de → Kultur → Museen. Di-Sa 13-17 Uhr, So ab 11 Uhr. Eintritt 3 €.
Vorwahl 07721
InformationTourist-Information, im Franziskanerkloster, Rietgasse 2, 78050 VS-Villingen, 822340, www.villingen-schwenningen.de und www.tourismus-vs.de. Mo-Sa 10-17 Uhr, Sa ab 9 Uhr, So ab 11 Uhr. Freundlich und kompetent. Es gibt u. a. einen Faltprospekt mit Stadtplan, Stadtrundgängen in Villingen und Schwenningen sowie den für Touristen wichtigsten Adressen. Mai-Okt. Mi 15 Uhr und ganzjährig Sa 14 Uhr veranstaltet die Tourist-Info Stadtführungen (4 €).
Übernachten
1
Bosse
2
Rindenmühle
3
Jugendherberge
4
Hotel Bären
Essen & Trinken
5
Café Dammert
6
Kaffehaus Villa
7
Pulvertürmle
8
Gasthaus Ott
9
Schlachthof
E-Bike- und FahrradverleihFahrrad-Center Singer, am City-Rondell, Kronenstr.34, 35897, www.fahrrad-singer.de. Zwei Pedelecs verleiht auch die Tourist-Information.
Veranstaltungen Im 19. Jh. wurde Villingen zu einer Hochburg der Fasnet. Hauptfigur ist der Narro oder Maschgere, ein Weißnarr mit Lindenholzmaske und schweren, auf Riemen gefassten Schellen, die beim Narrensprung erklingen. Höhepunkt des närrischen Treibens ist der Umzug am Fasnachtsdienstag.
Übernachten/EssenHotel Bären4 Kleines, von den Eigentümern selbst geführtes Hotel in der Altstadt (Fußgängerzone). Zeitgemäß und gemütlich eingerichtete Zimmer und Appartements mit WLAN und TV, Garage, Aufzug, unter der Woche vorwiegend Geschäftsleute. DZ 90-100 €.Bärengasse 2, 07721/2069690, www.hotel-baeren.biz.
Rindenmühle2 Familiäres und kinderfreundliches Hotel, direkt am Kurpark hübsch gelegen, mit eigenem Garten. Wohnlich eingerichtete Zimmer im Landhausstil. Regional verankerte und ökologisch orientierte Küche mit Zutaten aus dem eigenen Garten. Hühner, Gänse, und Kaninchen züchtet Küchen- und Hotelchef Martin Weißer selbst. Hauptgericht 20-35 €. Restaurant So und Mo geschlossen. DZ 110-135 €. Am Kneippbad 9, 07721/88680, www.rindenmuehle.de.
Bosse1 Das Hotel im Kurgebiet überzeugt mit seinen Themenzimmern. So nächtigt man in „Kairo“ wie einst die Pharaonen. Oder wenigstens so ähnlich, denn natürlich gibt es zeitgemäße Bäder und sogar WLAN. Im Restaurant Spezialitäten von den Weiden und Gewässern des Schwarzwalds. Hauptgericht 20-25 €. Kein Ruhetag. DZ 90-105 €. Oberförster-Ganter-Str. 9-11, 07721/58011, www.hotel-bosse.de.
Stadtpark am Brigachufer
Jugendherberge Villingen3 Die Jugendherberge steht am nordwestlichen Stadtrand in Waldnähe. 133 Betten, überwiegend Vier- und Sechsbettzimmer. Teilweise sind je zwei Zimmern Dusche und WC direkt zugeordnet. Bett 20-30 €. St. Georgener Str. 36 (Bus 6, Haltestelle Triberger Straße), 07721/54149, http://villingen-schwenningen.jugendherberge-bw.de.
Pulvertürmle 7 Frische Zutaten sind für Koch und Inhaber Michael Widlowski-Küfer das Wichtigste. Seine Spezialität sind Fleischgerichte vom Grill, sei es ein schwäbischer Zwiebelrostbraten oder ein Cordon Bleu mit Appenzeller, dazu knackige Salate. Hauptgericht 10-25 €. Mo Ruhetag. Gerberstr. 35, 21640, www.pulvertuermle.de.
Schlachthof 9 Schön an der Brigach gelegen mit großer Außenterrasse, die Gaststube mischt klassische und rustikale Möbeln mit modernem Design. Deutsche Küche mit regionalen Spezialitäten, z.B. gepökelte Rinderzunge), auch Wunsch auch laktosefreie Zubereitungen. Hauptgericht 10-25 €. Di-Fr 12-14 und ab 18 Uhr, Sa nur abends, So nur mittags. Schlachthausstr. 11, 8787935, www.schlachthof-vs.de/.
Gasthaus Ott 8 Traditionslokal mit vielen gemütlichen Winkeln und Nischen. Ob zum ungezwungenen Essen oder zum Bier, das Ott zählt für Jung und Alt zu den bevorzugten Adressen in Villingens Altstadt. Spezialität Rösti, Hauptgericht 8-25 €. Kein Ruhetag. Färberstr. 36, 28844, www.ott-vs.de.
Café Dammert 5 Kaffee, üppige Torten und Snacks in einem gelungen modernisierten Fachwerkhaus. Tägl. 8.30-19 Uhr, Fr bis 21 Uhr. Rietstr. 30, www.cafe-dammert.de.
Kaffeehaus Villa6 Kaffee- und Teespezialitäten in einem trendigen und einmaligen Ambiente, WLAN-Hotspot. Mo-Fr 8.30-19 Uhr, Sa bis 17 Uhr, Färberstr. 23, www.villa-vs.de.
Am Abend Abendliche Ausgehmeile ist die Färberstraße. Hier zeigt sich Villingen international: vom Irish Pub bis zur Bar Down Under, dazwischen für den Hunger je nach Geldbeutel und Geschmack Kapadokia, Shivas Garden, Don Antonio und das stylische Zuma.
Lesetipp Stefan Ummenhofer, Alexander Rieckhoff: Ringfahndung. Hummels sechster Fall. Mit einem Wochenendhäuschen am Villinger Germanswald geht für Hubertus Hummel ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Dieser wird jedoch bald zum Albtraum: Auf dem Trimm-dich-Pfad entdeckt der Lehrer einen Toten.
Schwenningen
Naturschutzgebiet Schwenninger Moor
Schwenningen tut sich schwerer, bei Touristen Interesse zu wecken. Seine früheren Werbeträger sind nur Schatten ihrer einstigen Größe: Der Eishockeyclub SERC Wild Wings spielt nach Konkurs und Lizenzentzug (2003) nur noch in der Zweiten Liga. Von der Schwenninger Uhrenindustrie, deren mechanische Wecker allmorgendlich weltweit Millionen müder Menschen aus dem Schlaf rissen, haben nur einige wenige Spezialfirmen für Zeiterfassungssysteme und ein Museum überlebt. Mit Polizeihochschule, Berufsakademie und einer Filiale der Hochschule Furtwangen profiliert sich Schwenningen jetzt als Bildungsstandort. Für die Landesgartenschau 2010 wurde der Stadtpark Möglingshöhe, wo sich auch die historische Neckarquelle befindet, gründlich verschönt und aufgemöbelt.
Einzelne Fachwerkbauten (Heimatmuseum, Pfarrhaus, Vogtshaus) und ein Ensemble restaurierter Bauernhäuser (neben der Oberdorfstraße) zeigen noch, dass Schwenningen vor der Ansiedlung der Uhrenfabriken (ab 1858) ein eher bescheidenes Dorf war. So fehlt denn auch eine putzige Altstadt mit Zinnen und Türmen. Stadtmitte ist ein für den unbeschwerten Konsum der Generation Golf gebautes Ensemble mit C&A, dem Einkaufszentrum City-Rondell, einer überdachten Ladenzeile, dem Busbahnhof und leeren, zugigen Freiflächen, auf denen man Militärparaden oder Popkonzerte abhalten könnte. Schmuckstücke sind dagegen einige spätexpressionistische Bauten wie das Kino Capitol (1927), die Post (1925/26, heute BW-Bank) und v. a. das Rathaus (1926/28) des Paul-Bonatz-Schülers Hans Herkommer, das in manchen Details gleichermaßen an eine Kathedrale wie an die schräge Filmkulisse im Cabinet des Dr. Caligari erinnert.
Heimat- und Uhrenmuseum: Das in einem alten Fachwerkhaus untergebrachte Schwenninger Heimatmuseum ergänzt die Ausstellung im Villinger Franziskanerkloster. Sahen wir dort Keltengräber, werden hier Grabfunde der Alamannenzeit ausgestellt. Ja sogar das Gesicht einer Beigesetzten wurde rekonstruiert. Der 1. Stock gehört mit Schwarzwälder Glas, Möbeln und ganzen Stuben der Volkskunde und dem Kunsthandwerk. Im 2. Stock kontrastieren doch eher schlichte Schwarzwalduhren mit den edlen Werken einer „Kultur-historischen Stätte der Zeitmesskunst“ - so ist die Auswahl aus der Sammlung des Uhrenfabrikanten Hellmut Kienzle betitelt.
Kronenstr. 16, www.villingen-schwenningen.de → Kultur → Museen. Das Museum war bei Redaktionsschluss wegen mangelhaftem Brandschutz geschlossen.
Uhrenindustriemuseum: Wer in die Württembergische Uhrenfabrik Bürk Söhne eintreten will, muss zunächst seine Karte in eine Stempeluhr schieben. Willkommen im Werk! Transmissionen rotieren, hier wird gebohrt, dort gestanzt, die betagte Maschinerie läuft wieder - doch im Unterschied zu früher nur dann, wenn die Arbeiter Lust und Laune haben. Die sind nämlich schon lange Rentner und pflegen ihren früheren Beruf nur noch als Hobby. Hergestellt werden Wecker, made in Germany: Manufakturkaliber, auf historischen Maschinen gefertigt und im Museumsladen zum Stückpreis von 45 € zu bestellen, Lieferzeit ein Jahr, denn die Nachfrage ist groß. Im Besucherlabor kann man an großen Modellen die Mechanik eines Weckers erforschen und sich dann selbst als Uhrmacher versuchen. Dazu gibt es Geschichten, erzählt und auf Tafeln geschrieben, wie es früher zuging im Werk. Erlebte Sozialgeschichte.
Luftfahrtmuseum: Nachdem er jahrelang nur für andere Museen Flugzeuge restaurierte und nachbaute, eröffnete Manfred Plumm hier 1988 sein eigenes Museum und verwirklichte damit einen Lebenstraum. Plumms 1:1-Modelle werden von flugfähigen Maschinen ergänzt, z. B. der russischen Antonov 2, einem riesigen Doppeldecker.
Flugplatz Schwenningen, Spittelbronnerweg 62 (Bus 8/8a ab dem Schwenninger Busbahnhof), http://sfg-schwenningen.de. Di-So 9-19 Uhr, Nov.-Febr. bis 17 Uhr. Eintritt 4 €.
Schwenninger Moos: Hier sammelt sich das Wasser für den Neckar. Auch wenn sich die offizielle Neckarquelle im Stadtpark befindet, gilt doch das Hochmoor hinter der Eissporthalle als Ursprung des schwäbischsten aller Flüsse. Torfabbau und Entwässerungsgräben hatten das Moor nahezu austrocknen und verwalden lassen, bis der Naturschutz sich um eine Wiederbelebung bemühte und die Abflussgräben verbaute. So wächst das Moor nun wieder und mit ihm Moose und typische Moorpflanzen. Ein 3,5 km langer, bei Joggern und Spaziergängern beliebter Rundweg führt um das Feuchtbiotop herum. Tafeln am Wegrand erzählen vom Lebensraum Moor und seinen Problemen.
www.schwenningermoos.de. Zu Fuß 20 Min. ab dem Schwenninger Bahnhof. Wer mit dem Auto unterwegs ist, parkt am Stadion bei der Südwestmesse.
Vorwahl 07720
InformationTourist-Information, im Bahnhof, 78050 VS-Schwenningen, 821208, www.villingen-schwenningen.de und www.tourismus-vs.de. Mo-Sa 9-17 Uhr, So 9-12 Uhr. Wie bei der Tourist-Info in Villingen gibt es auch hier einen Faltprospekt mit Stadtplan, Stadtrundgängen und wichtigen Adressen für Touristen.
Essen & TrinkenCafé-Bistro Vau. Das in der Schalterhalle eines ehemaligen Postgebäudes eingerichtete Lokal mit einem langen Tresen als Blickfang wird gerne von Geschäftsleuten wie auch Studenten besucht. Knappe Auswahl an warmen Gerichten, dazu Salate, Sandwiches, Kuchen und für den Abend eine lange Liste von Cocktails, Whiskeys und Weinen. Hauptgericht 10-20 €. Tägl. ab 9.30 Uhr, warme Küche 12-14 und 18-23 Uhr. Friedrich-Ebert-Str. 18, www.restaurant-vau.de.
Mein Tipp:Café X-touch. Das trendige Café in der Jugendstilvilla des Fabrikanten Bürk ist zugleich Verkaufsraum für schickes bis extravagantes Interieur. In einem Nebenraum kann man sich den Kopf frisieren lassen. Mittags auch warme Tagesgerichte (bis 10 €). Di-Fr 8.30-18.30 Uhr, Sa 7.30-17.30 Uhr. Neben dem Uhrenindustriemuseum, Bürkstr. 35.
Am AbendExpressguthalle. Coole In-Location für Partygänger, die sich gern der elektronischen Tanzmusik hingeben. Der Club im Schwenninger Bahnhof ist gewöhnlich Do-So ab 22 Uhr geöffnet, die zugehörige Bistrobar Ostbahnhof sogar tägl. ab 16 Uhr. Erzbergerstr. 20, www. expressguthalle.de.
Donaueschingen 21.000 Einw., 686 m ü. d. M.
Außer für den Donauanfang ist die von Einheimischen schlicht „Donau“ genannte Stadt auch für ihr Reitturnier bekannt. Die Avantgarde zeitgenössischer Musik trifft sich zu den Donaueschinger Musiktagen, Bierfreunde trinken das hier gebraute Fürstenberger.
Die Geschichte Donaueschingens ist eng mit den Fürsten zu Fürstenberg verbunden, die es 1723 anstelle von Stühlingen zu ihrer Residenz machten. Sie ließen neben dem Schloss und der Stadtkirche auch allerlei Gebäude der fürstlichen Verwaltung errichten, die bis heute das Stadtbild prägen. Die Bautätigkeit der Bürgerschaft trieb der verheerende Stadtbrand im Sommer 1908 voran. In kürzester Zeit wurden die zerstörten Häuser zwischen Rathaus und Brigach durch Neubauten ersetzt. Der fürstenbergische Bauinspektor und Karlsruher Architekturprofessor Josef Graf verwirklichte hier eine ihm eigene Mischung aus mittelalterlichen Bauzitaten, Jugendstilornamenten und kubischen Baukörpern, die bereits Ideen des Bauhauses vorwegnahmen. Grafs Bauweise wird vor Ort etwas irreführend gern als Donaueschinger Jugendstil bezeichnet.
Noch immer zählen die Fürstenbergs mit einem geschätzten Vermögen von 700 Mio. Euro zu den reichsten Familien in Deutschland, wobei sich ihre Unternehmensgruppe v. a. auf ausgedehnten Waldbesitz, die Holzverarbeitung sowie diverse Immobilien und Finanzanlagen stützt. Mit ihren prächtigen Bällen, den Nobelkarossen, edlen Pferden und als Förderer prestigeträchtiger Kulturprojekte leisten sich Fürstens eine Hofhaltung, die auch unter dem Hochadel selten geworden ist und aus den laufenden Einnahmen nicht mehr bezahlt werden kann. So verkauft man schon seit geraumer Zeit das sprichwörtliche Tafelsilber: hier ein Schloss, dort eine Burg, immer mal wieder ein Stückchen Wald, den berühmten Weinkeller, die Musikaliensammlung, die Hofbibliothek, Kunstschätze (darunter eine Handschrift des Nibelungenliedes) und zuletzt auch die gewinnträchtige Brauerei. Oft griff das Land den darbenden Herren unter die Arme und blätterte dabei viele Millionen auf den Fürstentisch.
Vorwahl 0771
InformationTourist-Information, Karlstr. 58, 78166 Donaueschingen, 857221, www.donaueschingen.de. Mai-Sept. Mo-Fr 9-18 Uhr, Sa 10-14 Uhr und So 11-13 Uhr, sonst Mo-Fr 9-17 Uhr. Stadtführungen (4 €) gibt’s im Sommer jeweils Sa um 10.30 Uhr. Anmeldung bis zum Vortag um 18 Uhr erwünscht.
Baden Strandbad am Campingplatz Riedsee (s. u.). Oder bei schlechtem Wetter bzw. in der kühlen Jahreszeit in der Bad Dürrheimer Therme Solemar, dem „schönsten Meer im Schwarzwald“ (Huberstr. 8, 07726/666292, www.solemar.de).
E-Bike- und Fahrradverleih Radcenter Rothweiler, Max-Egonstr. 11, 13148, www.rotrad.de.
Veranstaltungen Das vom städtischen Kulturamt veranstaltete Musik- und Kleinkunstfestival Hörba(a)r findet im Mai in der Donauhalle statt. www.donaueschingen.de.
Drachentage: Immer in ungeraden Jahren treffen sich am ersten Maiwochenende Drachenbauer, -piloten und -clubs auf dem Donaueschinger Flugplatz, um vor begeisterten Zuschauern ihre Drachen steigen zu lassen. www.dc-baar.com.
CHI-Reitturnier (Internationales S. D. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturnier): Traditionsreiches Reitturnier im Schlosspark, vier Tage im Sept. mit Dressur, Springreiten und Fahrsport. www.chi-donaueschingen.de.
Donaueschinger Musiktage: Forum zeitgenössischer Musik mit Weltruf, das schon von Thomas Mann literarisch verewigt wurde. Am dritten Oktoberwochenende, Programm unter www.donaueschingen.de/musiktage ,Tickets bei der Geschäftsstelle, Karlstr. 58, 857266.
Übernachten****Wyndham Garden2 Das örtliche Nobelhotel wird v. a. von Geschäftsreisenden besucht. Es steht am Südufer der Brigach und etwa 10 Gehminuten vom Rathaus. Imposante Eingangshalle mit Wasserfall und Karpfenteichen, Wellnessbereich, Spielzimmer für Kinder, Nightclub, Businesslounge mit Internetzugang. Aufmerksames Personal, Infocounter mit Tipps und Kartenservice. Für das Gebotene erstaunlich günstig: DZ 90-140 €.Hagelrainstr. 17, 0771/8986440, www.wyndhamgardendonaueschingen.com.
Übernachten
1
Naturfreundehaus
2
Wyndham Garden
3
Zum Hirschen
Essen & Trinken
4
Café Hengstler
5
Bräustüble
6
Toscana
Öschberghof. Das 1976 vom Supermarktmagnaten Karl Albrecht zwischen Donaueschingen und Bad Dürrheim gebaute Wellness- und Golfresort wurde inzwischen geliftet und durchgestylt. Klare Formen, warme Töne und edle Materialien. Zwei Golfplätze, Wellnesswelt mit 25-m-Becken und Schnickschnack wie Schneeiglu und Schwebeliegen. DZ ab 270 €.Golfplatz 1, 0771/840, www.oeschberghof.com.
Zum Hirschen3 Familiengeführter Traditionsgasthof, geräumige Zimmer mit Schreibtischchen und WLAN-Anschluss, die Einrichtung ist nicht mehr ganz neu, teilweise Balkon. DZ 80-85 €.Herdstr. 5, 0771/8985580, www.hotel-zum-hirschen.de.
Naturfreundehaus Baar1 Etwas außerhalb im Grünen gelegen, Zimmer mit ein bis vier Betten, Etagendusche/-WC, Bewirtung, Spielwiese vorm Haus. DZ 55 €.Alte Wolterdinger Str.72, 0771/2985, www.naturfreunde-donaueschingen.de.
Böhmischer Barock an der Donauquelle
CampingCamping Riedsee. Ebenes Wiesengelände mit Schatten spendenden Bäumen an einem Baggersee (→ S. 143). Die Stellplätze für Touristen sind vorne in der Nähe der Rezeption, wo auch alle wesentlichen Einrichtungen zu finden sind. Der hintere, größere Platzteil ist von Dauercampern belegt. Sanitärhäuser mit Einzelwaschplätzen, Tennishalle, Laden, Kneipe, Strandbad. 2 Pers. plus Stellplatz 20 €.Am Riedsee 11 (Zufahrt über die Ausfahrt Pfohren der B 31), 0771/5511, www.riedsee-camping.de.
Essen & TrinkenToscana 6 Gehobene italienische Küche mit breitem Angebot, das weit über das übliche Pizza-Pasta-Saltimbocca hinausgeht. Hauptgericht 10-25 €. Mo Ruhetag. Max-Egon-Str. 25, 14180.
Bräustüble 5 Die Brauereigaststätte mit der ganzen Bierpalette vom Fass, dazu Dinnele und deftige Brotzeit, ja sogar Fisch und Kinderteller. Terrasse, regelmäßige Events mit Livemusik. Hauptgericht 10-20 €. Am Dianabrunnen, Postplatz 1-4, www.bräustüble-donaueschingen.de.
Café Hengstler 4 Tolle Lage im Zentrum, Terrasse. Freundliche Bedienung, allerdings sollte man nicht nur zu Stoßzeiten Zeit mitbringen. Die Torten (Hausspezialität „Hengstlertorte“) und Getränke sind gut und günstig, auch Sandwiches, Toast, Weißwürste, Maultauschen und andere einfache warme Gerichte. Tägl. bis 18.30 Uhr. Karlstr. 45, www.hofkonditorei-hengstler.de. Anschließend sitzt man dann nebenan auf der Terrasse des Eiscafés Vivaldi.
Am AbendOkay Club. Seit langem der angesagte Dancefloor auf der Baar. Aufgelegt wird Disco-Mainstream. Nebenan bedient das dazugehörige Dancing Ocean ein etwas älteres Publikum. Do-Sa ab 21 Uhr. Raiffeisenstr. 13, www.okay- nightlife.de.
Im selben Gebäude findet man auch Delta Tau Chi - The Animal House, einen Rockschuppen mit Livegigs und gelegentlichen Gothic Nights. Fr/Sa ab 21 Uhr. Raiffeisenstr. 13, www.delta-animalhouse.de.
Sehens- und Erlebenswertes
Stadtkirche St. Johann: Die Kirche mit den Zwiebelturmzwillingen wurde 1723 gebaut, als Fürst Joseph Wilhelm Ernst die Residenz nach Donaueschingen verlegte. Baumeister Franz Maximilian Kanka stammte aus Prag, und so ist das Gotteshaus im böhmischen Barockstil ausgeführt. Äußerlich wenigstens, denn der Innenraum hat bei Renovierungen und Umbauten viel von seiner barocken Pracht eingebüßt. Das kostbarste Ausstattungsstück ist eine spätgotische Madonna aus dem Jahre 1522. Über dem Hochaltar im Rokokostil (1749) prangt die fürstliche Krone.
Schloss: Das als Barockanlage begonnene Schloss erhielt seine heutige Gestalt bei einem Umbau in den Jahren 1893-1896. Man fügte die Nordflügel hinzu und belebte die Südfassade durch den vorspringenden Mitteltrakt mit Balkon und die mächtige Kuppel. Dabei wurden, wie bei den Prachtbauten der Gründerzeit üblich, allerlei Elemente aus älteren Baustilen kopiert und miteinander kombiniert (Stichwort Historismus). Allerdings orientierten sich die Architekten in Donaueschingen v. a. an französischen Vorbildern, was angesichts der deutsch-französischen Rivalitäten damals alles andere als selbstverständlich war, jedoch dem Geschmack der aus der französischen Adelsfamilie Talleyrand-Périgord stammenden Fürstin Dorothée („Dolly“, 1862-1948) entsprach. Dies setzt sich bei der Innenausstattung fort: Ein Rundgang durch die Empfangs- und Repräsentationsräume ist zugleich ein Gang durch die Entwicklung der Einrichtungskultur des französischen Adels im 18./19. Jh. Die Stile Régence, Louis-quinze, Louis-seize und Empire zeigen die ganze Bandbreite des Rokokomobiliars und -dekors sowie die französische Spielart des Klassizismus. An den Wänden hängen Gobelins und gestrenge Porträts der fürstlichen Vorfahren, auch das Edelporzellan fehlt nicht. Im Festsaal wurden 1921 mit den „Kammermusikaufführungen zur Förderung der zeitgenössischen Tonkunst“ die Donaueschinger Musiktage geboren.
www.fuerstenberg-kultur.de. Die öffentlichen Führungen an ausgewählten Sonntagen müssen vorab bei der Tourist-Information, 857221, gebucht werden. Eintritt 10 €.
Die Donauquelle - dem Kaiser sei Dank
Schlosspark: Der im englischen Stil gestaltete Park mit seinen Baumriesen, Blumenrabatten und Statuen wurde Ende des 18. Jh. angelegt. Nach langem Streit um Wegerechte und die öffentliche Nutzung des Parks herrscht nun wieder Frieden zwischen Spaziergängern, Gassigehern, Rollstuhlfahrern, Joggern und Radlern sowie zwischen Fürstenfamilie und Bürgern.
Donauquelle: Die von einer Steinbalustrade eingefasste Quelle (→ Kasten) befindet sich am Nordwestrand des Parks und erstrahlt nach gründlicher Renovierung in frischem Glanz. Über dem Becken zeigt Mutter Baar ihrer anmutigen Tochter Donau, wo’s Richtung Schwarzes Meer langgeht. Die Skulpturengruppe wurde 1895 vom Karlsruher Akademieprofessor Adolf Heer geschaffen. Das Tempelchen an der Stelle, wo das unterirdisch geführte Quellwasser in die Brigach mündet, hat sogar Kaiser Wilhelm II. persönlich entworfen.
Streit um die Donauquelle
„Brigach und Breg bringen die Donau zuweg“, besagt die Schulweisheit -entgegen der Geografenregel, dass der längste Zufluss als Quellfluss gilt. Doch warum ist die Quelle nicht bei der Martinskapelle oberhalb von Furtwangen, wo die Breg als der längere von beiden Zuflüssen entspringt? Furtwanger Lokalpatrioten beschilderten diesen Quell trotzig als „Donau-Quelle“. Doch da ist eben noch die Karstquelle im Donaueschinger Schlosspark. Irgendwann im 13. Jh. benannten die Eschinger ihr Dorf klugerweise in Donaueschingen um. 1493, die Fürstenberger hatten den Ort gerade übernommen, schrieb Hartmann Schedel in seiner Weltchronik: „Die Thonaw, der berümbtist fluß Europe entspringt auß dem Arnobischen berg bey anfang des Schwarzwalds in einem Dorff Donaueschingen genannt.“ Und sechs Jahre später kam Kaiser Maximilian auf Besuch, dem zu Ehren die Fürstenberger an ihrer Donauquelle ein rauschendes Fest veranstalteten. Damit war die Sache gelaufen, und die Furtwanger hatten nicht mehr auch nur den Hauch einer Chance.
Damals mäanderte das frisch entsprungene Donaubächlein in die Brigach, noch bevor sich diese mit der Breg vereinigte. Mit der Schaffung des Schlossparks wurde das Bächlein nach dem Quelltopf verrohrt und unterirdisch in die begradigte Brigach geführt. Dies stiftete zwar Verwirrung, weil die „Donauquelle“ nun scheinbar keine Verbindung mehr mit der Brigach und damit der Donau hatte, aber das half den Furtwangern auch nicht. Zuletzt gaben es zwei Ministerien und der Landesgeologe dem Donaueschinger Bürgermeister schriftlich und amtlich: Die Donau beginnt mit dem Zusammenfluss von Breg und Brigach. Und die Donauquelle liegt abseits vom Fluss im Schlosspark. Basta!
Fürstlich Fürstenbergische Sammlungen: Andere alte Museen mögen sich aus den Kunst- und Wunderkammern adliger Herren und reicher Bürger entwickelt haben, doch die 1868 im Karlsbau eröffneten Fürstenbergsammlungen waren von Anfang an als lehrreiche Ausstellung gedacht, um das Volk zu bilden. Die naturkundliche Abteilung präsentiert sich noch weitgehend so, wie Fürst Karl Egon III. sie 1868 einrichten ließ, und ist damit auch ein Museum für ein Museum. Ausgestopfte Tiere aus aller Welt, Missgeburten, in Spiritus eingelegte Schlangen, das Skelett eines Urpferds und allerlei Fossilien füllen die Vitrinen. Die Kunstgalerie hat ihre großen Attraktionen leider verloren. Die berühmtesten, als „nationales Kulturgut“ geschützten Werke gingen als Leihgabe an die Stuttgarter Staatsgalerie, andere wanderten ins Magazin oder wurden verkauft. Zu sehen sind heute vor allem Gipsabgüsse von Statuen der klassischen Antike, wie sie früher als Anschauungsmaterial für den Unterricht die Säle vieler Kunstakademien schmückten. Unter dem Etikett Fürstenberg Zeitgenössisch wurde jedoch eine neue Abteilung mit Werkgruppen aufstrebender Gegenwartskünstler eingerichtet. Last, not least widmet sich das Museum der Geschichte und Kultur des Hauses Fürstenberg. Als kleine Rache an jenem Mann, der dafür sorgte, dass das Fürstentum Fürstenberg 1806 von der Landkarte verschwand, wird hier auch Napoleons Reiseurinal gezeigt.
Am Karlsplatz 7, 86563, www.fuerstenberg-kultur.de. April-Nov. Di-Sa 10-13 und 14-17 Uhr, So 10-17 Uhr. Eintritt 5 €.
Museum Biedermann: Ihr erstes Kunstwerk brachte die gerade 18-jährige Margit Biedermann noch auf einem Fahrrad nach Hause. Sie hatte es gegen eine Armbanduhr und eine Schachtel Zigaretten eingetauscht. Inzwischen besitzt sie neben einigen Hundert Objekten zeitgenössischer Kunst auch ein eigenes Museum. Der klassizistische Bau am Eingang des Schlossparks wurde einst mit Unterstützung des Fürsten Karl Egon II. für die Donaueschinger Museumsgesellschaft errichtet, ein längst untergegangener Klub bürgerlicher Honoratioren, die sich zu gelehrten Vorträgen und Lesungen trafen. Der sorgfältig restaurierte, in Beige- und Grautönen gehaltene Spiegelsaal mit seiner Kassettendecke, dem mächtigen Kronleuchter, den goldgerahmten Spiegeln und den mit floralen Ornamenten verzierten Pilastern war zudem Schauplatz von Konzerten und Bällen. Nun ist das um einen Anbau erweiterte Haus eine Hülle für wechselnde Ausstellungen aus dem Fundus der Biedermannschen Kunstsammlung. Anspruchsvolle Kunst, die mit neuen Impulsen gleichermaßen Herz und Verstand ansprechen will, verspricht die Sammlerin. Ein kleiner Ausstellungsraum ist jenen Produkten gewidmet, mit denen die Biedermanns ihr Geld verdienen: Implantate und Instrumente für Wirbelsäulen- und Unfallchirurgie.
Fürstlich Fürstenbergische Brauerei: Rund 300 Mitarbeiter brauen in direkter Nähe zur Donauquelle die traditionellen Biersorten Pilsener und Export, aber auch Weizen-, Light- und alkoholfreie Biere sowie Mixgetränke, die unter den Markennamen Fürstenberg, Riegeler, Qowaz und Bären auf den Markt kommen.
Brauereibesichtigungen samt Bierprobe sind nach Anmeldung ( 86206, www.fuerstenberg.de) Mo-Fr um 14.30 Uhr möglich.
Umgebung von Donaueschingen
Riedseen: Die landschaftlich reizvoll gelegenen Baggerseen zwischen den Donaueschinger Ortsteilen Allmendsdorf und Pfohren sind bei Menschen wie Wasservögeln beliebt. Blässhühner, Stockenten und ihre etwas exotischeren Verwandten paddeln übers Wasser, Kormorane, Störche und Reiher suchen frischen Fisch, Surfer lassen sich vom Wind treiben. Am treffend so genannten Badesee befinden sich Strandbad und Campingplatz, der von diesen durch ein Waldstück getrennte Fischbachweiher ist seit Langem ein inoffizieller FKK-Badeplatz.
Anfahrt mit dem Auto über Pfohren, ab dort ausgeschildert.
Römerbad in Hüfingen: Schon früher hatte man in Hüfingen immer wieder römische Reste gefunden, doch erst 1820 gelang es, das auf einer römischen Straßenkarte vermerkte Brigobannis mit Hüfingen zu identifizieren. Karl Egon II., Fürst zu Fürstenberg, veranlasste daraufhin die Ausgrabung des Bades und den Bau eines den Scheunen der Baar nachempfundenen Schutzdaches, dessen Gebälk heute selbst unter Denkmalschutz steht. Doch um ehrlich zu sein, für den Laien geben die spärlichen Mauerreste des Militärbades nicht viel her. Da ist in Schleitheim (→ S. 165) oder Badenweiler (→ S. 256) mehr zu sehen. Immerhin ist der Grundriss des Gebäudes am Hüfinger Galgenberg gut zu erkennen. Vom Umkleideraum gingen die Badegäste in das ca. 25 °C warme Tepidarium, in dem sie sich akklimatisierten und reinigten. Das Caldarium, der Raum mit den Heiß- und Kaltwasserbecken, hatte ein blau-gelbes Fußbodenmosaik. Im Kaltbad, dem Frigidarium, endete das Badevergnügen. Ein paar erklärende Tafeln zu Brigobannis, die lebensgroße Puppe eines Legionärs und natürlich Souvenirs, das war’s dann. Vor dem Bad gibt es noch einen Kräuterlehrpfad und ein Kneipp’sches Wassertretbecken.
Am Südufer der Breg, Schosenweg. Hüfingen ist von Donaueschingen gut mit Bus und Bahn erreichbar. Mai-Okt. So (in den Sommerferien tägl.) 14-17 Uhr. Eintritt 2 €.
Die Gauchachschlucht
Naturparadies Gauchachschlucht
Die Wutachschlucht wird als “Grand Canyon” des Schwarzwalds vermarktet und entspechend oft begangen. Ihre kleine Schwester, die Gauchach-Schlucht, ist zwar nicht ganz so bekannt, aber kaum weniger spetakulär.
Die Gauchach entspringt im Krähenbacher Wald nördlich von Dittishausen, fließt an Döggingen vorbei und mündet unweit der Wutachmühle in die Wutach. Die eigentliche Gauchachschlucht beginnt unterhalb von Döggingen, wo sich der Bach tief in den Muschelkalk gefressen hat. Wegen der steilen Hänge und des schwierigen Zugangs ist die Schlucht in einem naturnahen Zustand geblieben, gänzlich unerschlossen sind die tief eingekerbten Seitentäler. Esche und Ahorn dominieren den Wald, das Totholz bietet allerlei Insekten, Spechten und anderen Höhlenbrütern besten Lebensraum, selbst Eisvögel tummeln sich in der Schlucht. Die tonigen Keuperlagen der Steilfelsen enthalten fossilierte Tiere und Pflanzen, doch verbietet der Naturschutz hier das Hämmern und Sammeln versteinerter Abdrücke früheren Lebens.
Wandern
Tour 4: Durch die Gauchachschlucht
Karte: Freizeitkarte des Landesvermessungsamts Baden-Württemberg im Maßstab 1:50.000, Blatt 509 Waldshut-Tiengen. Wege: Die Tour ist für Kinderwagen, Kleinkinder und Mountainbikes nicht geeignet. In teilweise schwierigem und schlüpfrigem Gelände braucht man Trittsicherheit und Kondition. Bei großer Nässe, Schnee und Eis ist die Schlucht nicht passierbar. Ausrüstung: Wanderschuhe, strapazierfähige Kleidung. Wegen der hochgradigen Zeckengefahr empfiehlt es sich, die Haut zu bedecken und nach der Wanderung eine entsprechende Körperkontrolle durchzuführen. Strecke/Dauer: 12 km/4 Std. hin und zurück. Markierung: Blaue oder gelbe Raute auf weißem Grund. Übernachten/Essen: Naturfreunde Wanderheim Burgmühle. Bietet 50 einfache Übernachtungsplätze und ist auch bei Studenten der Unis Freiburg und Tübingen beliebt. Die Küche serviert Hausgästen und Passanten Deftiges wie Schlachtplatte, aber auch vegetarische Gerichte. Kein Handyempfang, Parkplatz 1 km entfernt. Übernachtung mit Halbpension 30 €, Kinder 20 €. Ende März bis Anfang Nov. Mo Ruhetag. Bachheim, 07654/553, www.gauchachschlucht.de.
Fußgänger beginnen die Tour am Bahnhof Döggingen1 und folgen zunächst den Schildern durch den Ort Richtung Gauchachschlucht. Der übliche Weg ist im Abstieg zur Schlucht jedoch extrem rutschig. Ich empfehle deshalb, am Ortsende von Döggingen den markierten Wanderweg nach rechts in Richtung Guggenmühle2 zu verlassen. Die romantisch im offenen Tal gelegene Mühle hat ihren Namen vom Kuckuck: Der hieß auf Mittelhochdeutsch gauch, auch der Bach ist also nach ihm benannt. Wir queren Letzteren bei der Mühle auf einer morschen Holzbrücke, folgen dem Gewässer abwärts durch Wiesen und Wald und überqueren es auf einem schmalen Steg, um danach nahe einer Kapelle 4, die an die vor langer Zeit nach Hochwassern aufgegebene Lochmühle erinnert, wieder auf den Hauptweg zu treffen. Dieser kommt vom Wanderparkplatz3 im Süden von Döggingen. Nach gut 1:30 Std. treffen wir auf ein früheres Turbinenhaus und die Burgmühle5. Tafeln gestalten den nächsten und relativ bequem zu begehenden Abschnitt als Waldlehrpfad. Der Kanadiersteg 6, eine überdachte Holzbrücke, markiert das Ende der Gauchach, die hier in die Wutach mündet. Man kann nun umkehren, die Wanderung wutachaufwärts fortsetzen oder den Weg links zur noch 15 Min. entfernten Bushaltestelle an der Wutachmühle nehmen.
Löffingen 7500 Einw., 804 m ü. d. M.
Löffingen liegt am sanft ansteigenden Übergang von der Baar zu den Schwarzwaldbergen und eignet sich gut als Ausgangspunkt zur Erkundung der Wutachschlucht.
Staffelgiebelgemütlichkeit in Löffingen
Leffinga, wie es damals hieß, wurde im 13. Jh. durch die Grafen von Fürstenberg zur Stadt ausgebaut. Die Stadtmauer, deren Verlauf anhand von Häuserzeilen noch gut zu erkennen ist, formt ein 200 m langes und 150 m breites Oval, durch das sich in leichtem Bogen die Hauptstraße zieht. Im Zentrum stehen Rathaus, Kriegerdenkmal und der Brunnen des Stadtheiligen Demetrius. In den kleinen, meist zweigeschossigen und traufständigen Häuschen der Nebenstraßen waren früher Ackerbürger zu Hause, welche die Straße zugleich als Wirtschaftshof nutzten. Die bei einem Umbau barockisierte Stadtkirche St. Michael lädt zu einer besinnlichen Pause ein. Ihre drei Hauptaltäre schuf 1775 der Rokokobildhauer Matthias Faller. Auch die Altarbilder gehen auf nur einen Maler, den Freiburger Simon Göser, zurück, sodass der Kirchenraum wie aus einem Guss wirkt.
Vorwahl 07654
InformationTourist-Information, Rathausplatz 14, 79843 Löffingen, 07652 1206-8350, www.hochschwarzwald.de/Loeffingen. Mo-Fr 9-12 und 14-17.30 Uhr, Mi nachmittags geschlossen. Mit Stadtbücherei und kleinem Heimatmuseum.
Übernachten/EssenLandhotel Ochsen. Familiengeführtes Traditionshaus im Herzen der Stadt. Modern eingerichtete Zimmer, Küche mit regionalen Gerichten und einigen Spezialitäten aus Griechenland, woher die Chefin stammt. Terrasse, Garage für Motorräder. Hotelier Peter Faißt ist selbst Biker, auch wenn er im Sommer nur am dienstäglichen Ruhetag Gelegenheit zu seinem Hobby findet. Hauptgericht bis 20 €. DZ 90 €. Rathausplatz 12, 07654/327, www.landhotel-ochsen.de.
Landhotel Tanneneck. Das an ein Reitsportzentrum angebundene Hotel liegt zwischen Löffingen und Dittishausen . Außer bei Reitern ist das Tanneneck auch bei Hundehaltern beliebt, denn Fiffi ist hier willkommen und erhält auf Wunsch sogar Vollpension mit Frischfleisch. Ein kleines Wellnesszentrum mit Kosmetik, Massage, Sauna und Solarium rundet das Angebot ab. DZ 90-100 €.An der Burg 1, 07654/91050, www.landhotel-tanneneck.de.
Sehens- und Erlebenswertes
Heimatmuseum: Das Museum geht auf die bereits 1846 gegründete Museumsgesellschaft zurück, in der die Löffinger Bürger neben politischen Diskussionen auch ihr historisches Erbe und Wissen pflegten. Blickfang ist ein aus einem Alamannengrab geborgenes Skelett. Auch ein Mammutzahn regt zum Staunen an. Ansonsten gibt’s Exponate zur Geologie und Frühgeschichte, Fossilien, ein bisschen Volkskunde, mittelalterliche Waffen und eine alte Feuerwehrspritze - ganz so, wie man sich ein Heimatmuseum eben vorstellt.
Im Haus der Tourist-Information. Mo-Fr 9-12 und 14-17.30 Uhr. Eintritt frei.
Schwarzwaldpark: Als Mischung aus Zoo und Freizeitpark ist der Schwarzwaldpark ein v. a. bei Familien mit kleineren Kindern beliebtes Ausflugsziel. Allerdings kosten die Sommerrodelbahn, die Wildwassertour, die Fahrt mit dem Bobkart, der Bagger und andere Fahrvergnügen und Spielgeräte zusätzlich zum Eintritt noch einmal extra und sind nicht im besten Zustand. Ob hier das Preis-Leistungs-Verhältnis noch stimmt? An Tieren sind einheimische Arten wie auch Exoten vertreten. Bisons ziehen über die Löffinger Prärie, Rothirsche streifen durch den Wald, Kängurus hüpfen, Steinböcke springen, Wölfe rudeln und Berberaffen toben. Der SWR3-Schwarzwaldelch fehlt allerdings weiterhin, und die einst wenig artgerecht gehaltenen Bären durften nach Mecklenburg umziehen. Auf dem Falkenhof leben in Anbindehaltung Eulen und Greifvögel, die sich bei Flugschauen frei bewegen dürfen.
Der Park liegt 1,5 km außerhalb, Mo-Sa kommt ab und an der SBG-Bus 7259 vom Löffinger Bahnhof vorbei. www.schwarzwaldpark-loeffingen.de. April-Okt. 10-17 Uhr (Juli-Sept. bis 19 Uhr). Tageskarte 10 €, Kinder 8 €, Fahrgeschäfte und Spielgeräte kosten extra.
Wallfahrtskirche Winterschneekreuz: Das neoromanische Gotteshaus auf einer Kuppe neben der Bundesstraße ist fast schon ein Wahrzeichen Löffingens. Nebenan steht die ganz aus Holz errichtete Vorgängerkapelle. Ein schattiger Kreuzweg verbindet beide mit der Stadt. Der Überlieferung nach gelobte hier einst ein im Schneesturm verirrter Wanderer, für seine Errettung ein Kreuz zu errichten. Mit Erfolg. Zum Pilgerziel wurde das Winterschneekreuz dann Ende des 18. Jh., als im benachbarten Vorderösterreich mit den Josephinischen Reformen die Prozessionen und Wallfahrten stark eingeschränkt wurden, während im fürstenbergischen Löffingen die religiösen Volksbräuche wie eh und je zelebriert werden durften.
Bonndorf 6800 Einw., 845 m ü. d. M.
Auch Bonndorf ist ein guter Ausgangspunkt für die Entdeckung der gerade mal 5 km entfernten Wutachschlucht. Mittelpunkt des auf einer sanft geneigten Hochfläche gelegenen Städtchens ist das barocke Schloss.
Ende des 16. Jh. zunächst als Wasserschloss erbaut, diente es später den Fürstäbten von St. Blasien als Sommerresidenz. Heute birgt das Gemäuer auch ein ungewöhnliches Museum. Mag andernorts das Narrentreiben zumindest offiziell am Aschermittwoch enden, währt die Fasnet in den Narrenstuben des Bonndorfer Schlosses das ganze Jahr über (Do-Sa 10-12 und 14-17 Uhr, So nur nachmittags, Eintritt frei). Hier werden die vom Puppendoktor und Narren Theo Hany gebastelten Fasnachtsminiaturen ausgestellt. Im Schlossgewölbe lernen wir dann die Trachten und Masken in Originalgröße kennen, darunter die des „Pflumeschluckers“, Hauptfigur der hiesigen Fasnet und zugleich Namenspatron der Bonndorfer Narrenzunft. Hinter dem Schloss lädt der Kurpark mit dem Japanischen Garten zum Flanieren ein. Dieser ist keine Marotte von anno dazumal, sondern wurde im Zuge der Renaturierung des hier fließenden Ehrenbachs neu geschaffen. Vielleicht hofft man ja auf japanische Urlauber.
Das Schlösschen der Fürstäbte in Bonndorf
Vorwahl 07703
InformationTourist-Information, Martinstr. 5, 79848 Bonndorf, 7607, www. bonndorf.de. Mai-Okt. Mo-Fr 9-12 und 14-18 Uhr, Sa 10-12 Uhr; Nov.-April Mo-Fr 9-12 und 14-17 Uhr, Mittwochnachmittag geschlossen. Vermittlung von Unterkünften, Verkauf von Wanderkarten, Verleih von Rucksäcken!
Übernachten/EssenMöhringer’s Schwarzwaldhotel. Wer sich beim Anblick des Hauses an die Spielzeugwelt der Modelleisenbahnlandschaften erinnert fühlt, liegt nicht ganz falsch. Das Möhringer’s wurde einst als Bahnhofshotel gebaut und gehört noch heute den Nachkommen jenes Franz Möhringer, der seine Lehrerstelle zugunsten der damals unstandesgemäßen Liaison mit einer Wirtstochter aufgab und als Obernarr jahrzehntelang die Bonndorfer Fasnet prägte. Mit Hallenbad und Außenbecken, Sauna, Dampfbad, Massage, Beautyservice und Solarium setzt das Hotel voll auf den Wellnesstrend. Die Zimmer im rückseitigen Anbau und im Neubau sind etwas größer als jene im Altbau. DZ 130-180 €.Rothausstr. 7, 07703/93210, www.schwarzwaldhotel.com.
Hotel Germania. Das Haus wurde anno 1900 vom Großonkel des heutigen Besitzers eröffnet. Einfaches, rustikales Restaurant im Schwarzwaldstil. Probieren Sie die Rehplätzle mit Apfelschnitzen und Schupfnudeln. Freundliche, helle Gästezimmer, Terrasse. , Hauptgericht 10-20 €. Mo Ruhetag. DZ 70-90 €. Martinstr. 66, 07703/281, www.germania-bonndorf.de.
Ökotipp: Gasthof Sommerau. Pferde und Rinder auf satten Weiden, Sonnenplätze auf einer Lichtung inmitten mächtiger Tannen, Ruhe und nochmals Ruhe und das nächste Dorf kilometerweit weg: So liegt der Gasthof Sommerau im Steintal zwischen Bonndorf und Schluchsee. Nach einem Brand wurde das Gehöft Anfang der 90er wieder aufgebaut - nicht als Kopie, sondern als heller und gemütlicher Neubau in landschaftstypischer Holzbauweise. Gehobene regionale Küche mit französischem Einschlag, z. B. Wolfsbarsch in Olivenöl und Vanille zu karamellisiertem Fenchel und Basmatireis. Morgens begleitete Ausritte auf den hauseigenen Pferden. , Hauptgericht 20-30 €. Restaurant Mo/Di Ruhetag, Reservierung erwünscht. DZ 110-130 €. Sommerau, 07703/670, www.sommerau.de.
Jugendherberge Bonndorf. Die aus mehreren älteren Gebäuden bestehende Jugendherberge liegt 1 km westlich des Stadtzentrums unmittelbar am Wald. Betten überwiegend in Vier- und Sechsbettzimmern, Waschmaschine und Trockner vorhanden. Bett 20-30 €.Waldallee 27, 07703/359, http://bonndorf.jugendherberge-bw.de.
Die Wutachschlucht
Die Erkundung der wildromantischen Wutachschlucht verspricht gleichermaßen sinnliche Erlebnisse wie einen Lehr-Gang durch die Erdgeschichte. Viele seltene Tier- und Pflanzenarten haben hier einen inzwischen geschützten Lebensraum gefunden.
Als „Seebach“ entspringt die künftige Wutach in 1450 m Höhe am Osthang des Feldbergs und schlängelt sich durch das Bärental zum Titisee, den sie als Gutach („gute Ach“) verlässt. Der Übergang vom widerständigen Urgestein des Hochschwarzwalds in die Buntsandsteinzone macht sie nach der Vereinigung mit der Haslach zur „wütenden Ach“, die nun kraftvoll vorwärtsdrängt und sich immer tiefer ins weiche Felsgestein frisst. 77 km nach dem Titisee mündet der Fluss bei Waldshut in den Rhein.
Die eigentliche Wutachschlucht beginnt nach Aufnahme des Rötenbachs bei der Burgruine Stallegg. Besonders sehenswert ist der Abschnitt zwischen dem ehemaligen Bad Boll und der Wutachmühle. Die Vermarktung als „Grand Canyon des Schwarzwaldes“ mag übertriebene Erwartungen wecken, doch zählt die Schlucht zu den wenigen weitgehend naturbelassenen Tälern Mitteleuropas und ist zudem erdgeschichtlich einer der jüngsten natürlichen Einschnitte in die Oberfläche unseres Planeten. Die rührigen Aktivisten des Schwarzwaldvereins legten dereinst den Wanderpfad durch die Schlucht an, ja hämmerten ihn streckenweise als schmale Terrasse aus dem Fels; heute räumen und reparieren sie regelmäßig die von Hochwasser lädierten Passagen. Mit Forstamtmann Martin Schwenninger hat die Wutach zudem einen hauptamtlichen Naturschutzwart, neudeutsch „Ranger“ genannt. Um ein Haar wäre die Wutachschlucht in den 1960er Jahren übrigens in einem See versunken. Hartnäckiger Widerstand der Naturschützer verhinderte damals den Bau einer 60 m hohen Staumauer.
Kampf um die Wasserscheide: Informationstafeln am Weg frischen vage Erinnerungen an den Erdkundeunterricht auf: Wo die Wutach heute bei Achdorf scharf gen Süden abknickt, floss sie in grauer Vorzeit als sog. Feldbergdonau hoch über ihrem heutigen Bett gemächlich geradeaus durch die Blumberger Pforte und das Aitrachtal zur Donau. Vor rund 20.000 Jahren, also während der letzten Eiszeit, soll es gewesen sein, dass sich ein Bächlein von Süden, vom Rhein her, anpirschte. Die Kraft dieser Ur-Wutach rührte aus dem stärkeren Gefälle, und mit der rückschreitenden Erosion fiel sie schließlich der Feldbergdonau in die Seite, zapfte sie an und lenkte sie zum tiefer gelegenen Hochrhein um. Die lahme Feldbergdonau verwandelte sich so in die tosende Wutach und grub sich tief in den Fels ein. In unserer Zeit hat sich der Kampf um die Wasserscheide in den Raum Neustadt verlagert, wo die Donau zugunsten des Rheins immer weiter an Terrain verliert.
Wildflusslandschaft Wutachschlucht
Geologie: Auf ihrem Weg durchschneidet die Wutach mehrere geologische Schichten. Die älteste Schicht, das sog. Grundgebirge, besteht aus Gneis und Granit, durchsetzt von Vulkangesteinen wie Porphyr, Quarz, Glimmer und Feldspat. Sie begleiten die Wutach vom Quellgebiet bis etwa zum Räuberschlössle. Weiter flussabwärts durchschneidet die Wutach Sedimente aus dem Erdmittelalter, die als Deckgebirge über dem Grundgebirge liegen: erst Buntsandstein, dann Muschelkalk, der von unterhalb der Schattenmühle bis zur Gauchachmündung reicht. In der Umgebung der Wutachmühle begleiten die Ton- und Mergelgesteine der Keuper-Epoche die Wutach, bei Aselfingen beginnen die Jurakalke.
Tiere und Pflanzen: Kleinräumige Klimaunterschiede und ganz unterschiedliche Böden schaffen vielfältige Lebensräume. Auf den exponierten Südhängen gedeihen wärmeliebende Arten und Relikte aus der postglazialen Wärmeperiode, während sich auf den kühlen Nordhängen Überbleibsel der eiszeitlichen Vegetation wohlfühlen. Der nährstoffreiche Talgrund trägt eine üppige Kraut- und Staudenflora. Springkraut und Pestwurz bedecken den Boden, Moos umhüllt die Baumstämme als zottiger Pelz. An manchen Stellen haben Erdrutsche den Wald aufgelockert und Lebensraum für lichtliebenden Niederwuchs geschaffen. Von den etwa 2800 in Süddeutschland nachgewiesenen Pflanzenarten kommt jede zweite auch in der Wutachwelt vor, darunter Raritäten wie Hirschzunge, Silbertaler und an lichten Stellen der Wälder sogar der Frauenschuh. Außerdem tummeln sich über fünfhundert verschiedene Spezies Schmetterlinge im Tal, von den rund hundert Vogelarten sind als Promis Wanderfalke und Eisvogel zu erwähnen. Nicht zu vergessen sind die Salamander und Blindschleichen, die unseren Weg kreuzen, die Nattern und Ottern, die vor unserem Tritt die Flucht ergreifen, und die Kröten und Frösche, die munter draufloskonzertieren.
Wandern
Wo soll’s denn langgehen?
Die rührigen Aktivisten des Schwarzwaldvereins legten dereinst den Wanderpfad durch die Schlucht an, ja hämmerten ihn streckenweise als schmale Terrasse aus dem Fels; heute räumen und reparieren sie regelmäßig die von Hochwasser lädierten Passagen. Mit Forstamtmann Martin Schwenninger hat die Wutach zudem einen hauptamtlichen Naturschutzwart, neudeutsch „Ranger“ genannt. Üblicherweise wird der Fluss in drei Etappen erwandert: vom Bahnhof Kappel-Gutachbrücke zur Schattenmühle (10 km), von der Schattenmühle zur Wutachmühle (13 km) und von der Wutachmühle nach Grimmelshofen (11 km). Die Route ist zudem Teil des Qualitätswanderwegs Schluchtensteig (www.schluchtensteig.de), der den Südschwarzwald in sechs Tagesetappen von Stühlingen ins Wehratal quert.
Von Mai bis Okt. fahren Sa/So Wanderbusse von Bonndorf und Löffingen zur Schattenmühle und Wutachmühle. Unter der Woche wird die Wutachschlucht von den regulären SBG-Linien bedient. Als Wanderkarte eignet sich die Freizeitkarte des Landesvermessungsamts Baden-Württemberg im Maßstab 1:50.000, Blatt 509 Waldshut-Tiengen. Für die Pfade an der Wutach braucht man Wanderschuhe und strapazierfähige Kleidung. Wegen der Zeckengefahr empfiehlt es sich, die Haut zu bedecken und nach der Wanderung eine entsprechende Körperkontrolle durchzuführen. Weitere Informationen findet man unter www.wutachschlucht.de und www.schluchtensteig.de.
Tour 5: Wutachoberlauf - vom Bahnhof Kappel-Gutachbrücke zur Schattenmühle
Wege: Die Tour ist für Kinderwagen und Mountainbikes nicht geeignet, aber leichter als der mittlere Teil der Wutachschlucht. Schwierigste Passage ist der kurze Abstieg gleich zu Beginn der Tour. Strecke/Dauer: 10 km/3 Std. Markierung: Erst blaue Raute auf weißem Grund, ab der Haslachmündung Symbol Schluchtensteig, d. h. grüne Raute mit blau-roten Innereien auf weißem Grund. Übernachten/Essen:Schattenmühle. Der einzige Gasthof direkt in der Wutachschlucht wurde nach einem Brand völlig neu aufgebaut. Die Zimmer sind einfach eingerichtet, doch mit Du/WC. Biker finden eine Garage, Erste-Hilfe-Werkzeug und den fachkundigen Rat des Wirts. In der Gaststube und dem Biergarten servieren Kellnerinnen in Fantasietracht mit Bollenhut nahrhafte Gerichte wie z.B. Röstivariationen. DZ 40-60 €. Schattenmühle 1, Löffingen Göschweiler, 07654/1705, www.schattenmuehle.de. Information: www.wutachschlucht.de, www.schluchtensteig.de.
Die Tour beginnt am stillgelegten BahnhofKappel-Gutachbrücke 1, wo früher die Nebenstrecke nach Bonndorf von der Höllentalbahn abzweigte und heute der Bus zwischen Neustadt und Bonndorf hält. Man folgt der Straße ein Stück bergab und passiert die Bahnbrücke. Sie wurde aus dem Buntsandstein gebaut, der unseren Weg noch bis zur Schattenmühle begleiten wird, und zählt mit 35 m Höhe und 64 m Spannweite zu den größten Steinbrücken Deutschlands. Bei der Infotafel nach der Unterführung geht es steil durch Dickicht die Böschung hinab zum Bach, dem der Pfad als weicher Nadelteppich entlang dem rechten Ufer folgt. Bei der
Zipfelsäge2 wechseln wir auf die linke Talseite. Der jetzt bequeme Forstweg quert die Gleise und läuft dann etwas oberhalb ungefähr parallel zu denselben, umrundet den Schwändeholztobel und die Felsnase des Finsterbühls, um vor dem nächsten Tunnel wieder auf die rechte Bahnseite zu wechseln - immer mit schöner Aussicht aufs Tal. Dann der Abstieg zur Rötenbachmündung 3. Gleich an der Brücke trifft man auf den von Norden kommenden Rötenbachweg, auf der anderen Bachseite lädt eine Freifläche im Schatten mächtiger Bäume zum Picknick ein.
Dann wieder ein Anstieg zum Stausee und Kraftwerk Stallegg 4. Nachdem der innovationsfreudige Fürst Karl Egon III. bereits seit 1889 im Schloss mit Glühbirnen und einem Dynamo experimentiert hatte, versorgte Badens ältestes Flusskraftwerk ab 1895 die fürstliche Brauerei, das Schloss und 3480 Wohnungen in Donaueschingen mit elektrischem Strom. Die Überlandleitung zur 20 km entfernten Residenzstadt war damals ebenso revolutionär wie die Bogenstaumauer aus Beton. Nach einer längeren Pause ist das Kraftwerk wieder am Netz, leider ist es nicht mehr zu besichtigen. Auch die Gaststätte, die den Besuchern früher im Obergeschoss „Brause in allen Geschmacksrichtungen“ offerierte, hat längst geschlossen.
Der Schwarzwaldverein schlägt Brücken
Vorbei an der Stallegger Tanne, einem bald 50 m hohen und 250 Jahre alten Riesen, geht es zur Stallegger Brücke5, wo der Fahrweg Lenzkirch - Löffingen kreuzt. Ein Holzschild weist den Weg zum Räuberschlössle 6. Auf dem steilen Nägelefelsen hausten dereinst die Herren von Blumegg. Früher konnte man gleich nach der Burg zum Fluss hinuntersteigen und unten weiterwandern, doch ist diese Route nun gesperrt, und der Abstieg führt nur zur Gündelwangener Brücke und zur B 315. Wir halten uns stattdessen auf einem bequemen Forstweg und erreichen 45 Min. nach der Burg die im Winter sonnenlose Schattenmühle 7.
Über den Wanderparkplatz auf dem anderen Ufer bietet sich noch ein Abstecher (1km) in die Lotenbachklamm an, eine enge Schlucht mit romantischen Wasserfällen, mächtigen Felsbrocken und steilen Stiegen. Im klaren Wasser tummeln sich Forellen. Etwa 20 Min. nach der Schattenmühle wird die B 315 8 erreicht, von der man mit dem SBG-Bus wieder an den Ausgangspunkt oder nach Bonndorf bzw. Neustadt kommt.
Tour 6: Mittlere Wutach - von der Schattenmühle zur Wutachmühle
Wege: Die Tour ist nicht ohne und deshalb für Kinderwagen, Kleinkinder und Mountainbikes nicht geeignet. Aufgrund des teilweise schwierigen und schlüpfrigen Geländes sind Trittsicherheit und Kondition nötig. Bei großer Nässe, Schnee und Eis ist die Schlucht nicht passierbar. Strecke/Dauer: 13 km/4:30 Std. Markierung: Symbol Schluchtensteig, d. h. grüne Raute mit blau-roten Innereien auf weißem Grund. Übernachten/Essen: Wanderheim Burgmühle→ S. 145. Kiosk Wutachmühle: Versorgungsstation beim Wanderparkplatz mit einfachen Gerichten wie z. B. Linseneintopf oder Wienerle. WC! Geführte Touren: Im Sommer führt Wutach-Ranger Martin Schwenninger Gruppen durch den mittleren Teil der Schlucht. Auskunft und Anmeldung 07703/919472.
Startpunkt ist die Schattenmühle1 an der Straße Löffingen - Bonndorf. Alternativ kann man die Tour auch in Bonndorf beginnen. Von der Schattenmühle führt der Wanderweg zunächst am nördlichen Wutachufer entlang und trifft dann auf die alte Reiselfinger Landstraße. Man muss sich vorstellen, dass früher Pferde- und Ochsenkarren diesen holprigen und steilen Weg meistern mussten. Sie kamen aus Ober-Dietfurt2, wo die moosüberwucherten Grundmauern eines Gasthofs und eine zerfallene Brücke an den bis 1873 einzigen Verbindungsweg zwischen den Gemarkungen Löffingen und Bonndorf erinnern. Auf dem Reiselfinger Kreuzweg passiert man einen hübschen Wasserfall und kommt dann zur Dietfurter Brücke 3. Die Schilder weisen den Weg nach Bad Boll über die Brücke, doch man kann ebenso gut auch auf dem linken Ufer bleiben und die Wutach auf der Bad Boller Brücke queren. Auf dem Gelände des ehemaligen Kurbads Boll(→ Kasten S. 156) erzählt ein Infopavillon die kuriose Geschichte des Orts, ein hübscher Wegweiser mit Eule4 verdient Beachtung. Hier münden Querwege von Bonndorf über Boll sowie von Löffingen über Reiselfingen in die Wutachschlucht. Wir halten uns auf der Allee des Kurparks, passieren die Kapelle5 und eine Talau, deren üppige Feuchte im Sommer mächtigen Pestwurz sprießen lässt. Oben verliert sich im Dickicht die Burgruine Alt-Tannegg.
Nun verengt eine „Felseneck“ genannte Kalkwand das Tal, und der Weg, jetzt nahezu alpinen Charakters, führt steil hinauf und oben als Galerie entlang der zum Teil überhängenden Felswand. Ein Kreuz erinnert an einen hier 1906 verunglückten Engländer. Dann geht es wieder hinunter zu einer Lichtung mit Grillplatz und der Schurhammer-Hütte 6, wo an Sommerwochenenden manchmal Getränke verkauft werden. Wieder klettert der Weg in die Talwand, während unten ein Großteil des Wutachwassers im Kalk des Flussbetts versickert.
An die Tücken des Flusses erinnert der historische Rümmelesteg7, benannt nach dem Bahninspektor Karl Rümmele, der die Schlucht gangbar machte. Der Steg ist noch immer im rechten Uferfelsen verspannt, ragt aber ins Leere, denn sein jenseitiger Aufleger wurde irgendwann von den Fluten davongespült. Bei Niedrigwasser jedoch, wenn das Wasser in diesem Abschnitt weitgehend versickert ist, kann man das verbliebene Rinnsal beinahe trockenen Fußes durchwaten. Vorbei am Ausstieg gen Bachheim kommen wir zum Wutachaustritt8, also jener Stelle, wo das vorher versickerte Wutachwasser wieder aus den Spalten einer Felswand quillt und sich ins Flussbett ergießt. Am Kanadiersteg9 treffen wir auf die Gauchachschlucht mit dem von Döggingen kommenden Wanderweg (→ Tour 4, S. 144). Der Weg rückt nun etwas vom Ufer ab und erreicht den WanderparkplatzWutachmühle10 an der Straße Bonndorf - Hüfingen.
Paradies mit Vergangenheit
Eine verfallende Kapelle kündet vom Heilbad Boll - einem Ort, den es nicht mehr gibt und der umso mehr die Fantasie anregt. Wo heute das Auengrün wuchert, vergnügte sich dereinst feine Gesellschaft, flanierten Vons und Zus durch Parkanlagen oder gondelten auf künstlichen Weihern. Kaum zu glauben, dass hier am Ufer der Wutach einmal jenes gewaltige Kurhotel stand, das die vergilbten Fotos im Infopavillon zeigen.
Die längst wegen zu hoher Nitratwerte ungenießbare Schwefelquelle lockte seit dem späten Mittelalter Badegäste, die hier Linderung von Hautkrankheiten und Rheuma fanden. 1887, die Höllentalbahn war gerade eröffnet, kaufte der Freiburger Bürgermeister Karl Schuster die Quelle samt altem Badehaus und ließ ein Kurbad für gehobene Ansprüche errichten, das zeitgenössische Quellen als überaus „behaglich und komfortabel“ beschreiben. Ein eigenes Wasserkraftwerk erzeugte nun elektrischen Strom, mit dem abends auch Park und Wasserfall illuminiert wurden. Und wer das Boller Mineralwasser auch nach der Kur nicht missen mochte, konnte es sich, in Flaschen abgefüllt, nach Hause schicken lassen.
1894 übernahm der Londoner „Bad Boll Fishing Club“ den Kurbetrieb. Denn die Wutach gehörte zu den fischreichsten Gewässern des Schwarzwalds - besonders Forellen gab es en masse -, und es waren die Mitglieder des Clubs, die das wilde Flusstal für Angler und Wanderer erschlossen. Mit dem Ersten Weltkrieg brach das Unternehmen zusammen. Dafür war nicht der Krieg, sondern die flussaufwärts in Neustadt eröffnete Fürstlich Fürstenbergische Papierfabrik verantwortlich, die ihre Abwässer direkt in den Fluss leitete und diesen in eine giftige Kloake verwandelte, in der kein Fisch mehr überleben konnte.
Das Kurhotel diente dann als Tagungsstätte, später als Klinik. 1975 brannte es aus. Pläne, die Ruine zu einer Wanderherberge umzubauen, scheiterten am Widerstand der Naturschützer, sodass schließlich das Land Baden-Württemberg das ehemalige Kurbad aufkaufte und abtragen ließ. Außer der Kirche und der Allee erinnert noch ein Infopavillon an den Badeort. Den schmiedeeisernen Konzertkiosk des Parks rettete der damalige Bürgermeister von Löffingen vor dem Abriss, indem er ihn bei Nacht und Nebel zerlegen und abholen hieß. Er ziert heute den Löffinger Eisweiher.
Tour 7: Wutachflühe - von der Wutachmühle nach Grimmelshofen
Wege: Mit leichten Variationen ist die Strecke auch mit dem Rad passierbar. Strecke/Dauer: 19 km/5 Std., abgekürzt 11 km/3 Std. Markierung: Symbol Schluchtensteig, d. h. grüne Raute mit blau-roten Innereien auf weißem Grund. Übernachten/Essen: DerLandgasthof Scheffellinde ist nicht ganz so alt wie die Ammoniten in der Fassade und Vitrine des Gastraums, hat aber doch viel Geschichte. Über den Stammtisch wacht der verstorbene Seniorchef Gustav Wiggert - als großformatiges Ölporträt. Auch Scheffel und Josefine beobachten, in Öl geronnen, das Geschehen. Gutbürgerliche Küche, u. a. mit Wild und Fisch; für schöne Tage gibt’s neben dem Haus eine Terrasse. Hauptgericht bis 20 €. Mo und Dienstagmittag Ruhetag. DZ 70 €. Blumberg-Achdorf, Lindenstr. 8, 07702/9472, www.scheffellinde.de.
Am Bahnhof Lausheim-Blumegg gibt es den Gasthof Wutachschlucht, wo Wanderer auf den Dampfzug warten können. Selbstbedienungsterrasse und einfache Gerichte wie Bratwurst oder Schnitzel mit Pommes. Mo/Di Ruehtag. 07744/379. Information: www.wutachschlucht.de, www.schluchtensteig.de.
Museales Räderwerk der Mühle im Weiler
Die letzte Etappe der Wutachwanderung führt anfangs durch eine eher liebliche und wenig dramatische Landschaft. Von der Wutachmühle 1 folgen wir auf der Südseite des Flusses ein Stück der Straße und verlassen diese auf dem ersten Feldweg nach links (wer mit dem Rad unterwegs ist, nimmt erst die Abzweigung in der Serpentine). Dieser verengt sich zu einem Trampelpfad, der bald wieder auf einen breiteren Weg trifft und an der Aselfinger Brücke 2 die Wutach berührt. Wir überqueren diese aber erst in Achdorf 3. Im Dorf erinnert der Gasthof Scheffellinde an Joseph Victor von Scheffel (1826-1886), der mit dem „Ekkehard“ den Bestsellerroman des 19. Jh. schrieb. Der junge Scheffel, damals Hofbibliothekar in Donaueschingen, kam nicht nur der liebreizenden Landschaft wegen oft nach Achberg, er hatte auch ein Auge auf die Wirtstochter Josefine geworfen. Am Ortsende geradeaus sieht man die Blumberger Pforte, durch welche die Wutach einst zwischen Eichberg (im Norden) und Buchberg (im Süden) als Feldbergdonau gen Osten floss. Heute knickt sie bei Achberg nach Süden. Wer mit dem Rad unterwegs ist oder Kräfte sparen will, folgt dem Fluss auf der buckligen und wenig befahrenen Straße Richtung Fützen.
Der Wanderweg Schluchtensteig jedoch macht in seinem wohl anspruchsvollsten Abschnitt einen 10 km langen Umweg vorbei am Schleifenbach-Wasserfall 4 und über eine Treppenleiter hinauf nach Blumberg 5, von dort dann wieder bequemer auf den Buchberg 6 (880 m ü. d. M.). Der aussichtsreiche Abstieg führt durch Magerwiesen und Wacholderheide zur Straße Fützen - Achdorf. 600 m nach der Bahnunterführung zweigt links der mit „Blumegg“ beschilderte Abstieg7 ins Wutachtal ab. Die Muschelkalkfelsen verengen sich hier zur Wutachflühe, einer 150 m tief eingeschnittenen Schlucht mit Wasserfällen und Felstürmen, von der Wutach umschäumt und umtobt. Eine sonnige Kiesbank lädt zur Mittagspause. An den Betriebstagen der Museumsbahn mag man am Viadukt 8 der Wutachtalbahn aufs rechte Flussufer wechseln und den Gasthof Wutachschlucht am Bahnhof Lausheim-Blumegg 9 ansteuern. Der Wirt oder ein Infokasten verrät, ob auch die Mühle im Weiler (10, → S. 162) geöffnet ist. Fährt kein Zug, ist auch die Mühle zu, und man bleibt am Viadukt besser auf dem linken Ufer, wo die Tour in Grimmelshofen11 endet. Ab hier verliert das Wutachtal seinen landschaftlichen Reiz, viel befahrene Bundesstraßen begleiten den Fluss auf seinen letzten Kilometern bis zum Rhein. Mit dem Bus kommt man von Grimmelshofen nach Blumberg und Donaueschingen.
Blumberg 10.000 Einw., 704 m ü. d. M.
Am Treffpunkt von Randen, Baar und Schwarzwald liegt Blumberg hoch über dem Wutachtal im Durchlass zwischen Eichberg und Buchberg. Die mit Abstand größte Attraktion ist die „Sauschwänzlebahn“.
Die Kernstadt entlang der Hauptstraße wirkt eher zufällig zusammengewürfelt: im Osten Industriebauten, autogerechte Einkaufszentren und lange Reihen winziger Siedlerhäuser im Stil der 30er Jahre, im Westen Dorfcharakter und dazwischen ein mit vielen Grünflächen aufgelockertes, städtischeres Zentrum. Urlauber verirren sich allerdings nur selten hierher - die ins Wutachtal hinunterdampfende Museumsbahn startet außerhalb im Ortsteil Zollhaus.
Sauschwänzlebahn - mit Volldampf durch die Landschaft
Geschichte: Aus dem 17. Jh. hören wir erstmals vom Bergbau in Blumberg. Eisenerz wurde im Tagebau oder aus primitiven Stollen gewonnen, es gab Schmelzöfen und ein Hammerwerk. Kamele (!) besorgten den Transport der für die Verhüttung benötigten Holzkohle. Doch die Eisenherstellung blieb eine Episode, denn das Erz war von minderer Qualität und dem Hammer mangelte es an Wasserkraft.
1934 reaktivierte das um Autarkie und Aufrüstung bemühte Naziregime den Bergbau. In einer nahe dem Bahnhof aus dem Boden gestampften Fabrik wurde das Erz aufbereitet und dann per Bahn zur Verhüttung ins Saarland geschickt. Arbeiter wurden im Ruhrgebiet und im Saarland angeworben oder als politisch unsichere Kantonisten hierher beordert. Italiener kamen hinzu, schließlich Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter. Von einem Bauerndorf mit gerade 700 Seelen wuchs Blumberg binnen kürzester Zeit auf die zehnfache Größe an, hatte mit Ausnahme eines Kinos aber keinerlei städtische Infrastruktur - kein Schwimmbad und kein Schlachthaus, keine Straße war gepflastert.
Der Boom währte nur kurz. Im April 1942 befahl der frisch ins Amt gekommene Reichsminister für Bewaffnung und Munition Albert Speer die Einstellung des Betriebs in Blumberg. Nun, da halb Europa besetzt war, stünden Deutschland - so Speer - „reichere Erzvorkommen zur Verfügung als in Blumberg, so daß der Einsatz unserer Arbeitskräfte an anderer Stelle nutzbringender für die Kriegswirtschaft erfolgen kann.“ Die Anlagen wurden demontiert und ins besetzte Russland verschickt, in die bombensicheren Stollen zog eine Firma, die Plexiglaskanzeln für Flugzeuge herstellte. Auch die Teves, aus der mit dem Automobilzulieferer TRT das heute größte Unternehmen in Blumberg hervorging, begann damals in den Stollen. Am 25. Mai 1945 sprengte die französische Armee das Bergwerk. Bis in unsere Tage erhalten geblieben sind einige Hallen des Südwerks (hinter dem Parkplatz der Museumsbahn).
Sept. auch Mo-Do 13-17 Uhr. Berät und vermittelt auch die Arrangements rund um die Fahrt mit der Sauschwänzlebahn. Leider und gibt es keinen Infoschalter im Bahnhof. Dort werden vor Abfahrt der Museumsbahn nur die Tickets verkauft.
Übernachten/EssenHirschen. Der dreistöckige Neubau an der Hauptstraße hat von den Gasthöfen das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Im Restaurant treffen sich die örtlichen Honoratioren, Reisegruppen schunkeln in „Hirschenwirts Dorfplatz“, dem „Eventraum im Schwarzwaldstil“. Familie Salomon bietet auch Pauschalangebote für ein oder zwei Tage mit Programm. Hauptgericht bis 20 €. Restaurant Sonntagabend und Mo geschlossen. DZ 80-110 €, für Wanderer, Radler und Biker ermäßigt.Hauptstr. 72, 07702/2657, www.hirschen-blumberg.de.
Löwen. Verkehrslärm bringt hier allenfalls die Sauschwänzlebahn, die das Dorf umkreist. Die Küche des rustikalen Landhotels setzt auf Wild aus eigener Jagd und badische Spezialitäten. Fahrradverleih. Hauptgericht bis 20 €. Kein Ruhetag. DZ 80-85 €. Epfenhofen, Kommentalstr 2, 07702/2119, www.loewen-epfenhofen.de.
Lesetipp Günter M. Walcz:Doggererz in Blumberg - zur Geschichte des Blumberger Bergbaus. Erhältlich bei der Tourist-Information.
Sehens- und Erlebenswertes
Straußenfarm: Mehr als hundert Strauße tummeln sich in den Auslaufgehegen des Steppacher Hofs, zu dessen Menagerie auch noch Pferd und Esel, Kühe und Schafe, Federvieh und natürlich ein Hund gehören. Im Hofladen sind v. a. Straußenfleisch und -wurst begehrt, Vegetarier können Federn, Leder, ja sogar Straußeneier-Lampen als Souvenir erstehen.
Der Hof liegt zwischen Zollhaus und Riedöschingen neben der Bahn, Zufahrt über Riedöschingen oder vom Kreisel am Bahnhof Zollhaus. 41127, www.steppacherhof.de.
Eisenbahnmuseum: Untergebracht im ehemaligen Güterschuppen des Bahnhofes Blumberg-Zollhaus, der selbst Gegenstand musealer Erhaltung ist, führt die Ausstellung durch die Entstehungsgeschichte der Wutachtalbahn und präsentiert Erinnerungsstücke aus dem Alltag der Dampfeisenbahnzeit, z. B. Uniformen, Schilder und Signale. Ein Modell zeigt den Betrieb auf der Wutachtalbahn, der Führerstand einer Dampflokomotive ist originalgetreu nachgebaut, wir erfahren Einzelheiten zum Gleisbau. Im Freigelände laden ein alter Dieseltriebwagen und das aus Konstanz stammende Reiterstellwerk zur Besichtigung ein.
Geöffnet jeweils 1 Std. vor und nach Abfahrt der Museumsbahn. Der Eintritt ist im Fahrpreis enthalten.
Die Sauschwänzlebahn
„Die Linie Waldshut - Immendingen ist die wichtigste der in neuerer Zeit (1887-1890) im südlichen Baden auf Veranlassung der deutschen Reichsregierung hergestellten Eisenbahnverbindungen, deren Zweck es ist, militärische Bewegungen an der Südgrenze des Reichs auf ununterbrochen durch deutsches Gebiet laufenden Geleisen zu ermöglichen“, belehrt uns ein Reisebuch der Kaiserzeit.
1871 hatte Deutschland den Krieg gegen Frankreich und damit das Elsass gewonnen - und ward fortan von der Sorge getrieben, der geschlagene Gegner sinne auf Revanche, um die Schlappe auszuwetzen. In kürzester Zeit musste es also möglich sein, Truppen aus dem Hinterland an die französische Grenze zu bringen. Doch die Hochrheinbahn Singen - Basel führte auch über Schweizer Gebiet und kam somit für Truppen- und Materialtransporte nicht infrage. Deshalb entschieden die Militärs im fernen Berlin, eine Umgehung zu bauen. Am 20. Mai 1890 dampfte der erste Zug über die damals im Volksmund „Kanonenbahn“ genannte Trasse zwischen Hochrhein und Donautal.
Die Strategen hatten von den Streckenplanern verlangt, dass die neue Bahn auch die schwersten verfügbaren Eisenbahngeschütze transportieren können müsse. So wurde die höchstzulässige Steigung auf maximal 1 % beschränkt. Nun beträgt der Höhenunterschied zwischen dem heutigen Stühlinger Ortsteil Weizen und der in Luftlinie 9,6 km entfernten Station Blumberg-Zollhaus jedoch 231 m, was eine Steigung von 2,4 % ergeben hätte. Um ihre Vorgabe einzuhalten, verlängerten die Ingenieure mit Bögen, Kehrschleifen und Deutschlands einzigem Spiraltunnel die Strecke auf 26 km - eine strategische Fehlentscheidung, welche die gerade in dieser Zeit enorme Leistungssteigerung der Lokomotiventechnik außer Acht ließ. Mit den vielen in Tunneln oder auf mächtigen Viadukten laufenden Windungen und Schleifen war die deswegen in diesem Abschnitt „Sauschwänzlebahn“ genannte Strecke zwar schön anzuschauen, für den Reiseverkehr aber wenig attraktiv, da zu langsam und zu teuer, denn die Bahn berechnete den Fahrpreis ja nach Streckenlänge. Und dann kam auch noch der Siegeszug des Automobils ... Nach einem kurzlebigen Experiment mit dem „Schie-Stra-Bus“, der sowohl auf der Straße wie auch auf Schienen fahren konnte - die Technik erwies sich als Flop -, stellte die Deutsche Bundesbahn am 22. Mai 1955 den Zugverkehr zwischen Blumberg und Weizen ein.
Allerdings war die „Kanonenbahn“ noch in den Kriegsszenarien der NATO für Truppen- und Materialtransporte vorgesehen und wurde deshalb weiter instand gehalten. Erst 1977 wurde die Strecke zwischen Blumberg und Weizen zur Museumsbahn, sicherlich Deutschlands schönster und erfolgreichster, die heute mehr Fahrgäste befördert als seinerzeit im regulären Betrieb.
Die Sauschwänzlebahn startet in Blumberg von Mai bis Sept. Mi/Sa/So um 10 und 14 Uhr nur im August auch donnerstags 10 Uhr; mit ausgedünntem Fahrplan auch im Okt. Hin- und Rückfahrt kosten je nach Tag 16-24 €, für Kinder die Hälfte. Mehr Informationen und den aktuellen Fahrplan finden Sie im Internet unter www.sauschwaenzlebahn.de.
Sto AG: Am Bahnhof Weizen, Endstation der Sauschwänzlebahn, ragt das Verwaltungsgebäude der Sto AG wie ein angesägter Schiffsbug in die Landschaft. Die futuristische Fabrik, die gedämmte Fassadensysteme, Putze, Farben, Akustiksysteme, Bodenbeschichtungen und Materialien für Betoninstandsetzungen herstellt, wurde vom englischen Stararchitekten Mikal Wilford entworfen, der auch die Stuttgarter Staatsgalerie kreierte.
Museumsmühle im Weiler: 1 km vom Bahnhof Lausheim-Blumegg der Sauschwänzlebahn steht eine der ältesten Mühlen Deutschlands. Es gab sie bereits 1366, als ein gewisser Heinrich von Blumegg sie an den Egloff von Wolffurt verkaufte. Von außen betrachtet sieht die Mühle aus wie ein Haus auf Rädern mit drei Achsen. Mit drei Mühlrädern und fünf Mahl- und Stampfwerken ist sie eine echte Rarität. Die hintereinander angeordneten Wasserräder erlauben, unterschiedliches Mahlgut gleichzeitig zu verarbeiten. Es wurden Getreide und Ölfrüchte gemahlen, Hanf für die Produktion von Leinen zerstampft, Knochenmehl für die Seifensieder gemacht und Kalkstein zu Gips zerkleinert, ein Rohstoff, mit dem man früher auch die Äcker düngte. Innen gefällt die sorgsam geschnitzte Fratze des Kleiekotzers an der Auswurföffnung für die vom Mahlgut abgesonderte Kleie. Er sollte die bösen Geister vertreiben.
Besichtigungen sind gewöhnlich am Wochenende von 14 bis 16 Uhr möglich. Auskunft über die Termine beim Mühlenführer Ernst Albert ( 07703/520) oder unter www.landkreis-waldshut.de → Kultur → Museen. Eintritt 3 €.
Stühlingen 5000 Einw., 501 m ü. d. M.
Badens kleinste Altstadt? Mit drei Straßen und einem Platz wäre Stühlingen ein Kandidat. Und mit einem guten und preiswerten Gasthof bietet es sich als Standort für die Entdeckung der Umgebung an.
Wo sich die schmale Wutachschlucht zu einem breiten Tal weitet, das auch von den Seiten kommende Verkehrswege aufnimmt, liegt Stühlingen auf dem Westufer zwischen Fluss und Schlossberg: im Tal die Unterstadt, das sog. Dorf, mit der Pfarrkirche, am Hang die mittelalterliche Oberstadt und hoch oben am Berg das Schloss. Die beiden Ortsteile wuchsen erst im 19. Jh. zusammen.
Das Dorf unten am Fluss, wo sich die Verkehrswege kreuzten und die Ackerflächen befanden, diente früher v. a. der Versorgung von Oberstadt und Burg mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Im 19. Jh., als die Nähe zum Schloss und der Schutz durch Hanglage und Stadtmauer keine Standortvorteile mehr waren, konzentrierte sich die Entwicklung auf das Dorf. So bekam auch dieser Teil Stühlingens mit klassizistischen Verwaltungsbauten wie dem Steueramt (Hauptstr. 2) oder dem fürstlichen Rentamt (Nr. 10, jetzt Apotheke) ein städtisches Gesicht. Am Platz vor der Krone, wo freitags der Markt abgehalten wird, verfällt die vom Weilerbach gespeiste Untere Mühle. Auf ihrer Rückseite erkennt man noch die stattliche Zehntscheuer und eine weitere Mühle, die zum Wohnhaus umgebaut wurde. Fußgänger können hier durch einen steilen Hohlweg zum Kloster und zur Oberstadt aufsteigen.
Zwar sind die beiden Tore der beschaulichen Oberstadt längst abgerissen und ist die Stadtmauer nur noch stellenweise als Rückwand von Häusern erkennbar, doch lässt sich der Grundriss der winzigen, ummauerten Altstadt gut ausmachen. Die gewöhnlich dreigeschossigen Häuser mit straßenseitiger Traufe sind aus Bruchsteinen gemauert, nur fürs Obergeschoss und den Dachgiebel wurden auch Fach- werkkonstruktionen gewählt. Die Gerberstraße, früher Judengasse, war das Quartier der Juden, bis diese im 17. Jh. vertrieben wurden. Das Rathaus wurde 1904 nach einem Brand am alten Platz und in historisierender Gestalt neu aufgebaut.
Loretokapelle in der Klosterkirche Stühlingen
Geschichte: Um 1120 begegnet uns Stühlingen in den Urkunden als Hauptort einer Landgrafschaft. Die fiel 1251 an Graf Heinrich I. von Lupfen. Als 1582 der letzte Spross aus dem Hause Lupfen-Stühlingen starb, wurde die Grafschaft von den Erbmarschällen zu Pappenheim gekauft - genau die, die wir seit Schiller alle kennen. 1620-1623, der Dreißigjährige Krieg hatte gerade begonnen, ließ Erbmarschall Maximilian die Burg Hohenlupfen zu einem Schloss umgestalten - ein äußerlich schlichter Bau, der mitsamt der ganzen Grafschaft über die Heirat von Maximilians Tochter Maximiliana zu den Fürstenbergern kam. 1716-1723 erlebte Stühlingen als Residenz der nun gefürsteten Fürstenberger seine Glanzzeit. Dann verlegte die Herrschaft ihren Sitz jedoch nach Donaueschingen, und ein langsamer Abstieg setzte ein. 1857 verlor das inzwischen badisch gewordene Stühlingen das Bezirksamt, bald darauf auch das Amtsgericht, das Steueramt sowie das Notariat, und zu schlechter Letzt nahmen die Nazis dem Ort 1935 gar sein Stadtrecht (das Stühlingen allerdings später von der Bundesrepublik wieder bekam).
Wie der Bauernkrieg begann
Stühlingen gilt als Ausgangspunkt des Bauernkriegs. Am 23. Juni 1524 verweigerten Bauern ihre Dienstpflicht und zogen protestierend vor die Burg. Der Überlieferung nach hatte die Gräfin mitten zur Erntezeit den Untertanen befohlen, Schneckenhäuschen zu sammeln, damit die Mägde Garn darauf wickeln konnten. Tatsache war, dass den Bauern vor lauter Diensten und Abgaben nicht mehr genug zum Leben blieb, wo doch außer den Stühlingern auch die Klöster St. Blasien, Schaffhausen und Rheinau, das Spital zu Waldshut, die Grafen von Sulz, jene von Klettgau und die Herren von Ofteringen Rechte in der Landgrafschaft hatten und die Bauern so dem Würgegriff gleich mehrerer Obrigkeiten ausgeliefert waren. Graf Siegmund, der zugleich Vasall und Landvogt der Habsburger war, wusste seinen mächtigen Lehnsherrn hinter sich und gab den Beschwerden der Bauern nicht nach. Worauf die Unruhen sich wie ein Flächenbrand durch Schwarzwald, Baar und Hegau ausbreiteten, bis die Herren mithilfe eines gegen die Aufrührer ins Feld geschickten Söldnerheeres im Juli 1525 wieder die Oberhand gewannen.
Vorwahl 07744
InformationVerkehrsamt, im Rathaus, Schlossstr. 9, 79780 Stühlingen, 53234, www.stuehlingen.de. Mo-Fr 8-12 Uhr, Do zusätzlich 14-18 Uhr.
Übernachten/EssenLandgasthof Rebstock. Deutschlands ältester Gasthof? Schon 1368 wurden hier Gäste verköstigt und beherbergt, und irgendwie altdeutsch wirkt auch die Gaststube mit ihren dunkel gebeizten Wandtäfern und den wuchtigen Deckenbalken. Hell dagegen die Zimmer, ob nun im Hauptgebäude oder im einige Schritte entfernten Gästehaus, auf dessen Rückseite es auch eine Sonnenwiese mit Forellenteich und Kinderspielplatz gibt. Als Highlights erinnert man sich später der Degustation in der hauseigenen Brennerei oder der Golfrunde im Club Oberalp, wozu Familie Sarnow ihre Stammgäste einzuladen pflegt. Hauptgericht bis 25 €. Kein Ruhetag. DZ 75-80 €. Schlossstr. 10, 07744/92120, www.hotel-rebstock.de.
Café Einstein. Der preiswerte Mittagstisch wird von Berufstätigen aller Klassen goutiert. Von der Terrasse Blick aufs Kleinstadtstraßentreiben. Tägl. außer Di ab 10 Uhr. Hauptstr. 6, 5689, http://www.einsteincafelounge.de.
Ökotipp: Gasthof Schwanen. Wer hätte hier neben der B-315-Rennbahn einen Gourmet-Tipp vermutet? Ein Schwan weist den Weg, auch im Restaurant finden sich allerlei Schwäne, passend zum Laura-Ashley-Stil mit ländlich-naivem Look. Die Küche setzt auf eigene Kreationen aus örtlichen Zutaten. Wie wär’s mit einem getrüffelten Süppchen vom Schwaninger Topinambur oder den Wildschweinravioli an Nüsslisalat in Hagebuttenvinaigrette? Oder einfach nur eine Vesper im Biergarten? Hauptgericht 15-25 €. Restaurant Mai-Sept. Do-Di abends, Sa-Di auch mittags; Okt.-April Fr-Di abends, So auch mittags. Reservierung erwünscht. DZ 80 €. Schwaningen, Talstr. 9, 07744/5177, www.gasthaus-schwanen.de.
Sehens- und Erlebenswertes
Schloss Hohenlupfen
Landmaschinenmuseum: Auch Städter mögen schon einmal alte Emailleschilder und Traktoren gesehen haben. Wie aber sieht ein Dreiradschlepper aus? Oder ein Maiskolbenentferner? Alltägliche und kuriose Landmaschinen nebst anderen Artefakten des bäuerlichen Alltags von anno dazumal trug der inzwischen verstorbene Rebstockwirt Roland Porten zusammen. Zu sehen sind sie hinter dem Landgasthof auf drei Stockwerken Ausstellungsfläche in einer umgebauten Scheune.
KlosterkirchemitLoretokapelle: Als Maximilian Franz zu Fürstenberg (1634-1681) auf einer Italienreise schwer erkrankte, gelobte er, der Jungfrau von Loreto eine Kapelle zu errichten, falls er gesund in die Heimat zurückkehren würde. So geschah es dann auch, und im Oktober 1681 wurde die neue Kapelle am Schlossberg geweiht. Vom Papst mit frommen Brüdern und großzügigen Ablässen ausgestattet, entwickelte sie sich schnell zu einer beliebten Wallfahrtsstätte. 1737 lud Fürst Joseph Wilhelm Ernst die Kapuziner zur Errichtung eines Klosters nach Stühlingen ein. Da dem Fürst die Mittel fehlten, wurde nur ein für die Zeit bescheidener Konvent errichtet. Die Kapelle integrierte man in den Neubau der Klosterkirche. Ein kunstvolles Eisengitter mit dem Wappen der fürstenbergischen Stifter grenzt als Chorschranke die beiden Bauteile voneinander ab. Mit der Säkularisation wurde das Kloster 1802 aufgehoben und sein Inventar versteigert. Erst 1927 gelangte der Orden wieder in den Besitz der Gebäude. Heute leben hier Kapuzinerpatres und Schwestern der Reuter Franziskanerinnen. Nicht nur die Kongregation ist gemischt, auch Gäste beiderlei Geschlechts sind willkommen, die hier eine Woche oder länger „Kloster auf Zeit“ leben und erleben wollen.
Kapuzinerkloster Stühlingen, Loretoweg 12, 93993, www.kapuziner.de. Kirche und Kapelle sind immer geöffnet, das Kloster selbst ist nicht zu besichtigen.
Schloss Hohenlupfen: Das Schloss gehört noch immer dem fürstlichen Haus und kann nicht besichtigt werden. Weihnachten feierten Fürstens hier, sagen die Einheimischen, doch den Rest des Jahres sei das Schloss nur selten bewohnt. An den Bergfried aus dem 12. Jh. schmiegen sich die zwei Flügel des Pappenheimer Baus (1620-1623). Nordöstlich erstreckt sich die Vorburg mit einem Wirtschaftsgebäude und der wappengeschmückten Einfahrt.
Vom Kloster führt ein ausgeschilderter Pfad in 10 Min. zur Burg. Mit dem Auto folgt man den Schildern von der Oberstadt gen Blumberg.
Umgebung von Stühlingen
Die Thermen von Juliomagus, Schleitheim
Auch ein Reiseführer hat seine Grenzen. Werfen wir trotzdem einen kurzen Blick darüber hinaus: in den Klettgau, die schweizerisch-deutsche Grenzregion zwischen Stühlingen, Schaffhausen und Tiengen. Der Klettgau ist ein traditionsreiches Weinland - ein Erbe der Römer, die hier viele Siedlungsspuren hinterließen. Vorzügliche Spätburgunder oder Blauburgunder, wie sie auf der Schweizer Seite heißen, empfehlen sich als Souvenir, denn außerhalb der Region sind sie kaum zu bekommen.
Schleitheim (1700 Einw. ) liegt gleich gegenüber von Stühlingen. Sehenswert sind dort das Museum des Gipsbergwerks im Industriegebiet Oberwiesen sowie das Heimatmuseum mit der exotischen Geschichte der Schleitheimer Täufer. Leider sind beide Museen bislang nur am ersten Sonntag des Monats geöffnet. Rund um die Uhr zugänglich sind die Thermen von Juliomagus, einer Römerstadt vor den Toren Schleitheims. Eine Halle schützt die Ausgrabung, auf Knopfdruck schallt die Führung aus den Deckenlautsprechern.
Keine halbe Autostunde ist es von Stühlingen zum Rheinfall und nach Schaffhausen. Mehr dazu lesen Sie in H.-P. Siebenhaars „Bodensee“ aus dem Michael Müller Verlag.