74 811 EW.
Béziers ist wohl die am meisten unterschätzte Stadt im Languedoc und eine tolle Überraschung. Sie ist klein genug, um nicht zu überwältigen, besitzt aber dennoch viel Charakter. Die Altstadt auf einem Hügel mit einer hübschen Kathedrale, einer breiten Promenade und malerischen Straßen mit prächtigen Gebäuden eignet sich prima für einen Spaziergang. Béziers blickt auf eine lange Geschichte zurück: Die Stadt wurde von den Römern gegründet und während des Albigenserkreuzzugs zerstört. Heute ist sie bekannt als Geburtsort von Paul Riquet, der den imposanten Canal du Midi baute.
Der Aquädukt des Canal du Midi aus dem 19. Jh. über den Fluss Orb befindet sich am Südrand von Béziers und bietet von oben einen umwerfenden Blick auf die Stadt.
(rue des Écluses; Parken inkl. Audioguide 7 €; 3D-Kino & Laden Mitte März–Okt. 10–19 Uhr) Die berühmten Stufen aus acht Schleusen und neun Toren liegen 1 km südwestlich der Stadt. Das ganze Areal wurde 2017 renoviert und gehört nunmehr zu den Highlights von Béziers. Ein 2 km langer Weg führt von hier bis in die Altstadt. Es gibt ein Restaurant und einen Geschenkeladen, ein 14-minütiger 3D-Film erläutert die Geschichte der Anlage. Wer will, kann auch ein Elektroboot leihen oder an einer Bootstour auf dem Canal du Midi teilnehmen.
Cafés und Restaurants befinden sich um die Place de la Madeleine und in der Nähe der Markthalle.
(04 67 48 04 00; www.hoteldixneuf.com; 19 place Jean Jaurès; DZ 95–145 €;
) Hinter der blassgelben Fassade an der eleganten Place Jean Jaurès verbirgt sich dieses edle, stilvolle und tadellose Hotel. Die zwölf Zimmer sind hell, frisch und luftig und die Badezimmer blitzblank. Im Erdgeschoss befindet sich ein heiteres Café. Parkplätze (11 €) stehen Gästen in einer städtischen Tiefgarage gleich gegenüber zur Verfügung.
(04 67 49 04 47; www.hotelparticulierbeziers.com; 65bis av. du 22 Août 1944; DZ 140–220 €;
) Als ultimative Luxusunterkunft in Béziers ist diese imposante Villa aus dem 19. Jh. unschlagbar. Sie wurde zu einem romantischen, schicken und heimeligen Boutiquehotel mit neun großartig gestalteten und enorm komfortablen Zimmern umgebaut. Hinter dem Haus gibt es einen sehr erholsamen Garten mit einem Swimmingpool. Ein echtes Juwel. Reservierung ist ein Muss.
(04 67 80 20 20; www.lechameauivre.fr; 15 place Jean Jaurès; Menü 20–25 €, Tapas 6,50–9 €, Hauptgerichte 14–24 €;
Di–Sa 12–14 & 18–23 Uhr) Das legendäre „betrunkene Kamel“ ist mit Abstand das schönste Restaurant von Béziers, das zudem die besten Tapas der Stadt serviert – und das wissen auch die Einheimischen, die hier die köstlichen Tapasteller und leckeren Hauptgerichte wegputzen. Tipp für Weingenießer: Die Karte enthält rund 3000 Weine.
Wer einen unvergesslichen kulinarischen Hochgenuss erleben möchte, sollte sich einen Tisch in diesen geheiligten Gourmetoasen auf dem Land reservieren.
Touristeninformation (04 99 41 36 36; www.beziers-in-mediterranee.com; place du Forum;
April–Okt. 10–18 Uhr, Jan.–März bis 17 Uhr) Die Angestellten sind mehrsprachig. Eine Nebenstelle befindet sich an den Écluses de Fonseranes.
Reguläre Züge (bd de Verdun) zwischen Montpellier (13,50 €, 45 Min.) und Narbonne (5,90 €, 15 Min.) halten hier.
49 400 EW.
Die befestigte Stadt auf einer felsigen Bergkuppe, seit 1997 Welterbestätte, wirkt mit ihren zickzackförmigen Zinnen, den gedrungenen Mauern und spitzen Türmchen von fern wie einem Märchenbuch entsprungen – genauso sieht für die meisten wohl eine perfekte mittelalterliche Burg aus.
Die Cité Médiévale, wie die alte, von einer Mauer eingefasste Stadt genannt wird, zieht jedes Jahr über 4 Mio. Besucher an, vor allem im Hochsommer. Die beste Zeit für einen Besuch ist der späte Nachmittag (und wenn möglich im Frühling oder Herbst), um den mittelalterlichen Charme der Stadt wahrhaft schätzen zu können.
Unterhalb der Zitadelle, der Cité Médiévale von Carcassonne am linken Aude-Ufer, liegt die Ville Basse (Unterstadt). Sie besteht aus überwiegend modernen Gebäuden, hat aber ein mittelalterliches Zentrum: die Bastide St-Louis aus dem 13. Jh. an der Place Carnot, um die herum das typische Straßenraster angelegt wurde.
Massive Umbaumaßnahmen im 18. und 19. Jh. schenkten der Unterstadt mehrere majestätische hôtels particuliers (Stadtpalais) und Kirchenbauten sowie die wunderschöne Markthalle, die 1768 errichtet wurde.
Karte offline Google Maps (Eingang durch die Porte Narbonnaise oder die Porte d’Aude; 24 Std.)
Carcassonnes ummauerte Festung auf einem steilen Felsen blickt auf eine über 2000-jährige Geschichte zurück. Die Festungsstadt ist von zwei Mauern und 52 Türmen mit charakteristischen konischen Dächern (vom Architekten Viollet-le-Duc während einer Restaurierung im 19. Jh. hinzugefügt) umringt. Wer die Festungsmauern begehen will, muss Eintritt für Château et Remparts Karte offline Google Maps (Burg und Festungsmauern; www.remparts-carcassonne.fr; 1 rue Viollet le Duc; Erw./Kind 9 €/frei;
April–Sept. 10–18.30 Uhr, Okt.–März 9.30–17 Uhr) zahlen.
Der Hügel, auf dem die Cité Médiévale thront, wurde im Lauf der Jahrhunderte mehrfach befestigt, u. a. von den Galliern, den Römern, den Westgoten, den Mauren, den Franken und den Katharern. Als das Roussillon 1659 von Frankreich annektiert wurde, verlor Carcassonne als Grenzfestung an Bedeutung und begann allmählich zu verfallen. Im 19. Jh. wurde die Stadt von dem Architekten Viollet-le-Duc gerettet, der vielen berühmten mittelalterlichen Bauten Frankreichs wie Notre-Dame in Paris und der Basilika von Vézelay im Burgund seinen Stempel aufdrückte.
Die Zitadelle ist in einem konzentrischen Muster angelegt; die doppelte Wehrmauer und die Türme hielten Belagerungsattacken stand. Eine Zugbrücke gibt es noch am Haupttor, der Porte Narbonnaise Karte offline Google Maps, die ins Innere der Zitadelle führt, ein Labyrinth aus gepflasterten Gassen und Höfen, die heute von Läden und Restaurants gesäumt sind. Der zweite Zugang, die Porte d’Aude Karte offline Google Maps, wurde 1816 schwer beschädigt und hat keine Zugbrücke mehr.
Der gut 1 km lange Gang zwischen den Wehrmauern wird Les Lices genannt und sollte mögliche Angreifer aufhalten. Im Mittelalter wurde er allerdings von den ärmsten Bewohnern Carcassonnes zweckentfremdet; die von ihnen errichteten Hütten und Werkstätten hat Viollet-le-Duc während der Restaurationsarbeiten entfernen lassen. Heute ist der Gang ideal, um den Menschenmassen zu entkommen und die beeindruckende Wehranlage in aller Ruhe zu studieren.
Karte offline Google Maps Unter den diversen Brücken über den Fluss Aude ist der Pont-Vieux, 300 m westlich der Cité Médiévale, die mit Abstand älteste und hübscheste. Die Brücke wurde im 14. Jh. als schnelle Verbindung zwischen Carcassonnes Ober- und Unterstadt errichtet und im 19. Jh. restauriert. Unter den wenigen mittelalterlichen Brücken Frankreichs, die noch erhalten sind, sticht sie durch ihre eleganten Bogen und die kompakte Bauweise hervor. Sie ist nur für Fußgänger geöffnet.
Mehrere Agenturen bieten Bootsfahrten auf dem Canal du Midi an – eine herrliche Art, Carcassonnes Silhouette aus der Ferne in malerischer Landschaft zu bewundern. Der 240 km lange Kanal wurde als Wunder der Technik zur Welterbestätte der Unesco erklärt.
Die größten Anbieter sind Carcassonne Croisière Karte offline Google Maps (06 80 47 54 33; www.carcassonne-navigationcroisiere.com; Port de Plaisance; 1¼-stündige Tour Erw./Kind 8,50/6,50 €;
Juli & Aug. 10.30 & 14 Uhr, April–Juni, Sept.& Okt. 10.30 & 14.30 Uhr) und Le Cocagne Karte offline Google Maps (
06 50 40 78 50; www.bateau-cocagne-canal-carcassonne.fr; Port de Plaisance; 1¼-stündige Tour Erw./Kind 8/6 €;
Juli & Aug. tgl. 14 & 18 Uhr, April–Juni, Sept.& Okt. Mi–Mo 14 & 18 Uhr). Eine Standardtour dauert rund 1¼ Stunden, aber es werden auch längere Fahrten angeboten. Alle Boote starten am Port de Plaisance in der Ville Basse.
(04 34 42 88 32; www.evadeocycles.com; 14 rue Jean Monnet; Fahrradverleih 2 Std./Tag ab 10/19 €;
9.30–12 & 13.30–18 Uhr) Evadeo Cycles verleiht Fahrräder und bietet hervorragende geführte Fahrradtouren an, auf denen lokale Lebensmittel, Architektur, Kultur und Gastronomie erkundet werden. Kinderräder und -sitze, Babyanhänger, Fahrradtaschen und Gepäckanhänger werden ebenfalls verliehen; der einfache Transport zum Canal du Midi kostet ab 25 €.
Karte offline Google Maps (04 68 10 97 04; www.vinsvinos.com; 38 rue Barbès; Weinproben ab 15 €;
Di–Fr 10–18, Sa 9.30–12 Uhr) Die meisten Weine der Kellerei und Probierstube Vins & Vinos stammen aus dem Süden Frankreichs, v. a. aus dem Languedoc-Roussillon und aus der Gegend um Toulouse. Bei Weinproben und anderen Veranstaltungen lernen die Teilnehmer etwas über die verschiedenen terroirs und treffen Winzer.
Karte offline Google Maps (06 42 33 34 09; www.vinenvacances.com; 10 rue du Pont Vieux; Tagestouren 125–145 €) Das erfahrene, Englisch sprechende Unternehmen Vin en Vacances bietet ab Carcassonne Touren im Minibus zu Winzern der Umgebung an.
In der Cité Médiévale gibt es ein paar erstklassige Luxusunterkünfte. Fahrzeuge sind innerhalb der Festungsstadt verboten: Autofahrer müssen ihr Auto außerhalb parken. Alle Hotels haben Träger, die das Gepäck der Gäste durch die Gassen schleppen. Es ist oft praktischer, außerhalb der Festungsstadt zu nächtigen.
(Karte offline; 04 68 25 23 16; www.hifrance.org/auberge-de-jeunesse/carcassonne.html; rue du Vicomte Trencavel, Cité Médiévale; mit Frühstück B 19–25 €, DZ 57 €;
Mitte Dez.–Jan. & Wochenenden im Feb. geschl.;
) Das HI-Hostel liegt mitten im Zentrum der Cité Médiévale, was zwar eine tolle Atmosphäre garantiert, jedoch für all jene, die am Bahnhof 4 km bergab im Nordwesten ankommen, ziemlich unpraktisch ist. Es gibt Schlafsäle mit vier bis sechs Betten, eine geräumige Küche, eine Terrasse und einen Fahrradverleih. Sehr beliebte Unterkunft, deswegen sollte man möglichst früh buchen.
Karte offline Google Maps (04 68 25 31 38; www.astoriacarcassonne.com; 18 rue Tourtel; EZ 35–69 €, DZ 39–95 €;
Rezeption 7–20 Uhr;
) Einen Designpreis wird das effizient geführte Budgethotel mit 22 Zimmern sicher nicht gewinnen, doch für Carcassonne ist es ausgesprochen günstig. Die Zimmer sind klein, aber sauber; nach einem Besitzerwechsel 2018 wurde mit Renovierungsarbeiten begonnen. Das Hotel liegt nur 500 m Richtung Osten vom Bahnhof entfernt und die privaten Parkplätze (5 €, 8 € überdacht) sind ein Bonus. Fahrräder werden für 10 € am Tag vermietet.
Karte offline (04 68 72 08 08; www.pontlevishotel.com; 40 chemin des Anglais; DZ 115–240 €, Suite 210–280 €;
) Das Pont-Levis ist das einladendste Hotel in der Gegend und die Preise sind für den Luxus und die Ausstattung günstig. Die zwölf Zimmer sind adrett und schick (glatte Oberflächen, moderne Bäder, neutrale Farben) und hinten gibt es einen großen Garten mit Pool und himmlischem Blick auf die Cité Médiévale.
(06 23 40 65 34; www.la-maison-vieille.com; 8 rue Trivalle; DZ/FZ 95/125 €;
Mitte März–Mitte Nov.;
) Ein reizenderes B&B wird man in Caracassonne nicht finden. Zu den schönen Zimmern der alten Villa gehören das „Barbacane“ mit Parkettboden und begehbarer Dusche, „Cité“ mit Sichtmauerwerk, „Prince Noir“ mit integriertem Bad, „Dame Carcas“ mit antiker Einrichtung und „La Trivalle“ ganz in Weiß. Im von einer Mauer eingefassten, idyllischen Garten mit Olivenbäumen wird Frühstück serviert. Es liegt günstig zur Altstadt und zur Ville Basse.
Karte offline Google Maps (04 68 71 98 71; www.hoteldelacite.fr; place Auguste-Pierre-Pont, Cité Médiévale; DZ ab 250 €;
) Die prachtvollste Unterkunft in Carcassonne wurde im 19. Jh. im neugotischen Stil erbaut. Die feudalen Zimmer sind individuell ausgestattet, viele mit Holzvertäfelungen und/oder Balken, einige haben eine eigene Terrasse mit Panoramablick. Die Wände der Bibliothek (mit Bar) sind bis zur Decke mit Bücherregalen bestückt. Es gibt auch einen Swimmingpool. Das hauseigene Sternerestaurant, La Barbacane Karte offline Google Maps (Menü 39–85 €, Hauptgerichte 40–52 €;
12.30–13.45 & 19.30–21 Uhr), ist überragend.
Die Place Marcou in der Cité Médiévale ist an drei Seiten von Restaurants gesäumt und in der gesamten Festungsstadt scheint überhaupt jedes zweite Haus ein Café oder Restaurant zu sein. Eine Reservierung ist sinnvoll, besonders zur Mittagszeit. In der Ville Basse sind weniger überfüllte (und günstigere) Restaurants zu finden.
Karte offline Google Maps (place Eggenfelden; Di–Sa 7.30–13.30 Uhr) In der hübschen, von Arkaden umgebenen Markthalle (1768 erbaut) werden lokaler Wein, Käse, Meeresfrüchte sowie Obst und Gemüse verkauft.
Karte offline Google Maps (09 52 15 65 14; 14 place Carnot; Hauptgerichte 13–20 €;
Mo–Mi 12–14, Do–Sa 12–14 & 19–21.30 Uhr;
) Zur Mittagszeit drängen sich in dem lebhaften Lokal Büroarbeiter, was ein gutes Zeichen ist. Es gibt hier unkomplizierte Bistroklassiker, wie überbackenen Camembert, klassisches steak frites (Steak und Pommes frites) oder Tapasplatten sowie auch einige vegetarische Angebote. Die Lage an der Place Carnot ist nicht zu überbieten.
Karte offline (04 68 71 60 63; www.latabledalais.fr; 32 rue du Plô, Cité Médiévale; Menü 20–30 €, Hauptgerichte 22–25 €;
Fr–Di 12–13 & 19.30–21.30 Uhr;
) Küchenchef Jérémy Thomann lässt sich vom Marktangebot und von den kulinarischen Wurzeln seiner Region inspirieren und hat sich mit dem Table d’Alaïs schnell einen Namen gemacht. Die Einrichtung ist zeitgenössisch und die Küche verarbeitet die heimischen Zutaten von kleinen Erzeugern und Bauern auf neue Weise. Auch die Desserts und das vegetarische Angebot sind erste Sahne.
Karte offline (04 68 47 37 80; www.restaurantrobertrodriguez.com; 39 rue Coste Reboulh; Menü 66–105 €;
Di–Sa 12–13.30 & 20–21.30 Uhr) Robert Rodriguez ist ein Künstler (und eine Persönlichkeit), der hochwertige, ausschließlich biologische und regionale Zutaten verarbeitet. In seinem atelier du goût (Atelier des Geschmacks) mit einer zauberhaft altmodischen Einrichtung bereitet er hervorragende Traditionsgerichte des Languedoc mit kreativem Touch zu. Sein cassoulet (ein reichhaltiger Eintopf aus Bohnen, Schweine- und Entenfleisch) ist teuer (36 €), aber absolut göttlich. Ein originelles Restaurant. Reservierung ist ein Muss.
Flughafen Carcassonne (CCF; 04 68 71 96 46; www.aeroport-carcassonne.com) Der Flughafen 5,5 km westlich der Stadt wird von Ryanair genutzt. Verbindungen gibt es mit mehreren britischen und irischen Städten sowie mit Brüssel–Charleroi und Porto in Portugal.
Die Navette Aéroport (Flughafenbus) fährt vom und zum Flughafen (6 €, 30 Min.), verkehrt aber nur zu Ankunfts- und Abflugzeiten. Abfahrt ist am Bahnhof und in der Cité Médiévale.
Der Bahnhof von Carcassonne liegt auf der Hauptstrecke von Toulouse. Die Busse richten sich nach den Schulzeiten, deshalb sind Züge oft die einfachere und schnellere Lösung für Reisende.
Das riesige, mit Dörfchen gesprenkelte und von Flüssen und Schluchten durchzogene Schutzgebiet ist berühmt für seine Artenvielfalt: 2300 Pflanzen- und 2410 Tierarten wurden hier bislang gezählt. Die trockenen und heißen Cevennen haben mit dem mediterranen Küstengebiet mehr gemein als mit der Auvergne weiter im Norden. Sie sind weitgehend von Wald bedeckt, meist Buchen, Eichen und Edelkastanien. Viele Tiere, die aus der Region verschwunden waren – darunter Geier, Biber, Otter, Rehe und Steinadler –, sind durch Wiederansiedlung oder natürliche Migration zurückgekehrt. In Anerkennung seines wertvollen Naturbestands wurde der Nationalpark 1985 von der Unesco als Biosphärenreservat und 2011 als Weltnaturerbe eingestuft. Der Park ist ohne Frage ein Paradies für alle Naturfreunde.
Das hübsche, beschauliche Dorf Florac (2014 Ew.) in einem bewaldeten Tal liegt am Zusammenfluss dreier Flüsse, des Tarnon, der Mimente und des Tarn. Es ist die beste Ausgangsbasis für Ausflüge in den Parc National des Cévennes und den oberen Teil der Gorges du Tarn. Die Altstadt von Florac besitzt mit ihren engen Straßen und eleganten Steinhäusern sehr viel Charme.
Im Winter können sich Skilangläufer auf den Mont Aigoual und den Mont Lozère begeben, in den wärmeren Monaten ist Eseltrekking beliebt. Es gibt ein über 600 km langes Wegenetz, zu dem 200 km Mountainbiketrails sowie ein Dutzend Fernwanderwege (GR; grande randonnée) gehören, darunter der GR70, auch als Chemin de Stevenson bekannt (S. u.).
(04 67 42 59 83; www.aigoual.fr; Valleraugue;
Juli & Aug. 10–19 Uhr, Mai–Juni & Sept. 10–13 & 14–18 Uhr)
Der markante Gipfel des Mont Aigoual (1567 m) erhebt sich 37 km südlich von Florac neben der D18. Das 1894 eröffnete Observatorium auf seiner Spitze ist die letzte meteorologische Bergstation Frankreichs. Besucher können in dem Gebäude etwas über die Wissenschaft der Wettervorhersage und Wolkenbildung lernen. Auch gibt es eine Orientierungstafel, die den Rundumblick auf die zentralen Cevennen und darüber hinaus erläutert. An den besten Tagen schweift der Blick von den Alpen bis zum Mittelmeer und südwärts bis zu den Pyrenäen.
Das Bergmassiv Mont Lozère besteht aus hartem, undurchdringlichem Granit, an dem der Regen in kleinen Bächen hinabströmt. Hier entspringt auch der Tarn, der in seinem ersten Abschnitt durch die spektakulären Gorges du Tarn fließt. Im Winter ist der Mont Lozère (1699 m) in Wolken und Schnee gehüllt, im Frühjahr leuchtet er im Blütenmeer und im Sommer ist er eine herrliche Landschaft aus Heidekraut, Blaubeeren und plätschernden Bächen. Er ist durchzogen von landschaftlich reizvollen Wanderwegen.
Eseltrekking ist eine typische Aktivität in den Cevennen – immerhin auf den Spuren von Robert Louis Stevenson. Mehrere heimische Unternehmen gleich außerhalb von Florac bieten Esel- und Ponyausritte an, ob nur für einen halben Tag oder für mehrtägige Wanderungen mit Übernachtung in ländlichen gîtes (Selbstversorgerhäusern).
(04 66 41 04 16; http://ane-et-randonnee.fr; Castagnols; Eseltrekking 57 €/Tag;
März–Nov.) Gentiâne liegt 39 km östlich von Florac an der D998 und bietet Eseltrekking auf gut markierten Wegen an. Das Unternehmen führt auch ein B&B (DZ 70 €) und einen Campingplatz (kostenlos, 27 € HP/Pers.).
(04 66 45 92 44, 06 32 56 99 56; chantal.tramontane@wanadoo.fr; St-Martin-de-Lansuscle; Eseltrekking 50 €/Tag;
April–Sept.) Unternimmt Eselwanderungen ab dem Gehöft 28 km südöstlich von Florac abseits der D13 inmitten der Cevennen.
Florac ist der Ausgangspunkt zahlreicher Wanderwege. Die Maison du Tourisme stellt reichlich Infomaterial zu Wanderwegen zur Verfügung, die meisten Wege sind nur ein paar Kilometer lang, andere eignen sich als Tagestour. Außerdem kreuzen fünf Fernwanderwege den Parc National des Cévennes: GR4, 6, 7, 70 und 700. Die Karten der Serie IGN Top 25 decken den Park fast gänzlich ab.
Eine der beliebtesten Wanderrouten ab Florac ist der Sentier de Gralhon (7 km, 2½ Std.). Der einfache Rundwanderweg führt hoch zum alten Herrenhaus Gralhon und zum Dorf Monteil und in einer Schleife wieder zurück nach Florac.
Längere Wanderungen führen zu den Gipfeln der Umgebung, z. B. zum Mont Lozère (1699 m), dem höchsten Gipfel in den Cevennen, 14 km nordöstlich von Florac.
(04 66 45 18 31; www.cevennes-evasion.com; 6 place Boyer; Wandern oder Mountainbiketouren mit 3 Übernachtungen ab 280 €;
April–Sept.) Cévennes Évasion im Zentrum von Florac bietet mehrtägige Wanderführungen und Mountainbiketouren an.
(06 83 41 73 08; www.sport-nature-lozere.com; 11 place de l’Esplanade; Höhlenwandern 35–75 €, Canyoning 52–70 €, Klettersteig 35–50 €;
April–Sept. 10–18 Uhr) Für alle halb- und ganztägigen Ausflüge des Abenteuerunternehmens aus Florac wird die Ausrüstung gestellt. Zu den Angeboten gehören Höhlenwandern, Canyoning und Klettersteig-Expeditionen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden.
Robert Louis Stevensons Wanderung von 1878 mit seiner Eselin Modestine ist eine berühmte Geschichte, die der Schriftsteller in seinem Reisetagebuch Reise mit dem Esel durch die Cévennen genau dokumentiert hat.
Seine Route dient heute als Vorlage für den Fernwanderweg GR70, der von Le Puy-en-Velay nach Alès führt und mit 272 km etwas länger als Stevensons Originalstrecke ist. Er ist der berühmteste Wanderweg in den Cevennen und einer der schönsten Fernwanderwege Frankreichs. Er führt von den Wäldern der Cevennen über den Mont Lozère bis zu den landwirtschaftlichen Flächen und Tälern des Gévaudan und des Velay.
Die Websites Chemin Stevenson (www.chemin-stevenson.org) und GR70 Stevenson (www.gr70-stevenson.com) sind gute Informationsquellen für die Planung. Kostenlose Prospekte und Wanderkarten sind unterwegs überall erhältlich. Eine zuverlässige Hilfe ist auch das Buch Frankreich: Cevennen-Stevensonweg GR70 von Veronique Kämper (Stein-Verlag).
Wem das lieber ist, der kann auch ohne Esel unbeschwert wandern, da u. a. La Malle Postale (04 71 04 21 79, 06 67 79 38 16; www.lamallepostale.com; ab 8 €/Gepäckstück) für den Transport sorgt.
Au Pêcher Mignon (04 66 45 14 28; 13ter place Louis Dides; Crêpes & Galettes 10–12 €;
April–Okt. 11.30–14 & 18.30–21 Uhr) in Florac ist keine übliche Crêperie – sie ist bekannt für ihre Gourmet-Crêpes und -Galettes mit allem, was gerade auf dem Markt erhältlich ist. Das Angebot ist klein (zwei oder drei Varianten auf der Tafel), aber alles ist frisch. Die schattigen Tische unter der Markise blicken auf einen plätschernden Brunnen.
Florac ist der praktischste Standort. Ansonsten gibt es in den Cevennen und in der Umgebung etliche gîtes (Selbstversorgerhäuser) und B&Bs; die Maison du Tourisme in Florac hat ein Verzeichnis.
Restaurants und Cafés in Florac sind vor allem in der Rue du Pêcher und der Avenue Jean Monestier zu finden.
(04 66 45 19 66; www.camping-chantemerle.com; Lieu dit la Pontèze, Bédouès; Platz für 2 Pers. 20 €;
April–Okt.;
) Stellplätze am Flussufer, ein privater „Strand“ und ein Lebensmittelladen, ein Restaurant und eine Bar auf dem Gelände sind die Pluspunkte dieses abgeschiedenen Campingplatzes. Er liegt 4,5 km nordöstlich von Florac im Dorf Bédouès am Ufer des Tarn. An der Rezeption werden Kanu- und Kajakverleih und Wanderungen vermittelt. Auch Chalets (ab 400 €/Woche) werden vermietet.
(04 66 45 24 54; www.gite-florac.fr; 18 rue du Pêcher; B 19 €, mit Frühstück 25 €;
Mitte April–Mitte Sept.) Der niedliche kleine gîte richtet sich an Wanderer und Radfahrer, ist in einem Haus aus dem 18. Jh. im Zentrum von Florac untergebracht und wird von den herzlichen Gastgebern Monette und Alain Lagrave betrieben. Die Zimmer sind farbenfroh und gepflegt und haben Gemeinschaftsbäder. Es gibt jede Menge Karten und Wanderführer und die Frühstücksmarmelade wird von Alain persönlich hergestellt.
(04 66 45 10 90; www.lafermedescevennes.com; La Borie; EZ 34–43 €, DZ 43–55 €, FZ 80–95 €;
April–Okt.;
)
Der große Bauernhof hat eine hinreißende Lage an einem Hang 5 km südöstlich von Florac. Im verwinkelten Hauptgebäude stehen 15 rustikale Zimmer verschiedener Größen und Formen zur Verfügung. Mahlzeiten aus dem eigenen Bio-Garten werden ebenfalls angeboten (Frühstück/Abendessen 7/20 €). Je nach Jahreszeit können Gäste beim Ziegenmelken und bei der Herstellung von traditionellem Käse mitmachen. Toll für Familien.
Maison du Tourisme (04 66 45 01 14; www.cevennes-gorges-du-tarn.com; place de la Gare;
Juli & Aug. Mo–Sa 9–12.30 & 14–18.30, So 10–13 Uhr, Sept.–Juni Mo–Sa 9–12.30 & 14–17 Uhr) Das Besucherzentrum in Florac hat zahlreiche Informationen zu Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten im Park. Mehr steht auf www.cevennes-parcnational.fr.
Öffentliche Verkehrsmittel sind relativ rar in den Cevennen: Die einzige regelmäßige Transportmöglichkeit ist der tägliche Bus (außer sonntags), der zwischen Alès und Ispagnac unterwegs ist und auch in Florac hält, sowie der tägliche Bus zwischen Florac und Mende.
Mit dem Auto ist die spektakulärste Strecke von Osten die Corniche des Cévennes, eine Bergstraße, die zwischen St-Jean-du-Gard und Florac 56 km auf den Bergkämmen der Cevennen verläuft.
Autofahrer, die von Mende und aus Richtung Norden nach Florac fahren, biegen in Balsièges von der N106 auf die viel ruhigere und noch hübschere D31 ab. Sie durchquert das wilde Hochland des Causse de Sauveterre und führt dann hinab nach Ispagnac, wo eine Abzweigung nach links wieder zurück auf die Hauptstraße N106 führt.
Tankstellen sind eher selten und liegen weit auseinander. Es gibt welche in Florac und Ste-Énimie, aber sie sind teuer. Es empfiehlt sich also auf jeden Fall, vorher vollzutanken.
12 300 EW.
Mende an den Nordausläufern des Parc National des Cévennes ist die Hauptstadt der Lozère, des bevölkerungsärmsten Departements Frankreichs. Das beschauliche Landstädtchen hat einen hübschen mittelalterlichen Ortskern, der früher von Wehrmauern umgeben war.
Von dem Befestigungswall sind nur ein paar halb versteckte Türme übrig geblieben, aber einige interessante mittelalterliche Gebäude sind noch erhalten. Samstagvormittags findet auf der Place Urbain V vor der Cathédrale Notre-Dame (place Urbain V; 7.30–18 Uhr) ein geschäftiger Bauernmarkt statt.
Während des Zweiten Weltkriegs war Mende (wie auch die übrige Lozère) eine Hochburg der Résistance, die hier einige wichtige Siege über das Vichy-Regime verzeichnen konnte. Die Widerstandskämpfer sprengten vor allem Eisenbahngleise und blockierten Transportwege während der Vorbereitungen für den D-Day. Im ganzen Ort erinnern Tafeln an wichtige Widerstandskämpfer, darunter auch an den damaligen Anführer und Bürgermeister von Mende, Henri Bourrillon, der 1944 verhaftet wurde und in einem NS-Konzentrationslager starb.
(04 66 65 00 04; www.hoteldefrance-mende.com; 9 bd Lucien Arnault; DZ 98–110 €;
) Die renovierte Herberge mit Fensterläden und Schieferdach ist die beste Unterkunft in Mende. Die 38 Zimmer in einer Mischung aus modern und traditionell sind alle mit rustikalen Fliesen ausgestattet, einige haben einen weiten Blick über den Garten und das Tal, drei ihre eigene Dachterrasse. Das Restaurant (Menü 33–59 €) ist ein kulinarischer Genuss. Überdachte/offene Parkplätze kosten 7/5 €.
(04 66 65 12 62; www.restaurant-traiteur-lesanglier.com; 5 av. Foch; Menü 12–23 €, Hauptgerichte 11–16 €;
Mo–Sa 12–13.30 & Do–Sa 19–21 Uhr) Frische Zutaten und günstige Preise sind das Markenzeichen dieses beliebten Restaurants nahe der Kathedrale. Typische Gerichte sind pavé de bœuf de l’Aubrac (Aubrac-Rind) und saucisse de pays (Landwurst). Für den kleinen Hunger gibt’s Salate. Das moderne Erscheinungsbild des Restaurants lässt nicht vermuten, dass sich hinten ein herrlicher Hofgarten verbirgt.
(04 66 32 86 12; http://restaurant-la-cantine.fr; 8 rue St-Privat; Menü 16–26 €;
Mi–So 12.15–13.30 & 19.30–21.30, Di 12–13.30 Uhr;
) In dem beliebten Bistro in einer Kopfsteinpflastergasse werden Menüs mit täglich frischen Bio-Produkten vom Markt auf altmodischem Geschirr serviert, begleitet von Naturwein und Bio-Bier. Reservierung ist ratsam.
Touristeninformation (04 66 94 00 23; www.ot-mende.fr; place du Foirail;
Juli & Aug. Mo–Sa 9–19, So 10–17 Uhr, Juni & Sept. Mo & Mi–Sa 9–12 & 14–18 Uhr, Okt.–Mai Mo–Fr 9–12 & 14–18, Sa 9–12 Uhr;
) Hat kostenlose Audioguides für Stadtrundgänge.
Die Busse fahren am Bahnhof ab, die meisten halten auch an der Place du Foirail neben der Touristeninformation. Der Fahrplan ändert sich während der Schulferien.
Der Bahnhof (av. de la Gare) liegt 1 km nördlich der Stadt am anderen Lot-Ufer.
Die tiefen Schluchten der Gorges du Tarn, die sich über 50 km durch das Hochplateau westlich von Florac ziehen, gehören zu den reizvollsten Naturlandschaften in Südfrankreich. Funkelndes, blaugrünes Wasser bahnt sich seinen Weg zwischen steilen Klippen und Felswänden aus Kalkstein. In dem Gebiet liegen zwei Dörfer: das mittelalterliche Ste-Énimie (eine gute Basis für Kanufahrten und Wanderungen in den Schluchten) und La Malène, das kleiner, aber ebenso hübsch ist und die gleichen Outdooraktivitäten ermöglicht.
Der spektakulärste Abschnitt der Schluchten beginnt in Ste-Énimie und windet sich von dort westwärts nach Le Rozier, wo die Jonte in den Tarn mündet. Auto- und Radfahrer können von der engen und kurvigen Klippenstraße (im Sommer stets mit Verkehrsstau) umwerfende Aussichten genießen, aber die schönste Art, die hinreißende Landschaft zu erleben, ist sicherlich eine Kajak- oder Kanutour.
563 EW.
Das winzige Ste-Énimie am Felshang ist ein bezauberndes Dorf mit einem kopfsteingepflasterten Ortskern samt restaurierter Fachwerk- und Natursteinhäuser, der Église de Ste-Énimie aus dem 12. Jh. und der alten Halle aux Blés (Kornmarkt).
Es liegt 27 km westlich von Florac und 56 km nordöstlich von Millau und ist der zentralste Ausgangspunkt zur Erkundung der Gorges du Tarn. Das Dorf ist ein beliebter Start- und Zielort für Kanu- und Kajakfahrten auf dem Tarn. Zu beachten ist, dass die meisten Aktivitätenanbieter, Unterkünfte und Restaurants nur zwischen April und Oktober geöffnet sind.
Wenn ein Bungee-Sprung von einer 107 m hohen Metallplattform das höchste der Gefühle ist, dann nichts wie hin zu Le 107 (06 87 17 12 12; www.le107.com; Le Cirque des Baumes, La Malène; Bungee-Sprung 90 €;
nach Anmeldung Juli & Aug. Do, Sa & So, April–Juni, Sept. & Okt. So), 20 km weiter südwestlich. Die majestätische Landschaft ist ein spektakulärer Rahmen für den Sprung.
Viele Besucher der Gorges du Tarn entscheiden sich fürs Zelten und haben eine große Auswahl an Campingplätzen entlang der Uferstraße. Die meisten sind von Ostern bis September geöffnet. Es gibt auch einige bewährte Hotels in Ste-Énimie und Le Rozier. Ansonsten bietet sich Florac als Basis an.
(04 66 48 57 36; www.camping-nature-riviere.com; route des Gorges du Tarn; Zeltplatz für 2 Pers. für 2 Nächte 30–38 €, 6-Pers.-Hütten für 2 Nächte ab 118 €;
Ende April–Anfang Sept.;
) Es lohnt sich, auf diesem kleinen Waldcampingplatz 3 km südwestlich von Ste-Énimie für einen Platz am Fluss ein bisschen mehr zu zahlen. Die 57 Zeltplätze unter den Buchen sind jeweils großzügig angelegt. Für Familien gibt es auch Holzhütten und kleine Häuser. Außerdem gibt es eine Bar, einen Lebensmittelladen und Waschmaschinen.
(04 66 48 53 08; www.aubergedumoulin48.com; rue de la Combe; DZ 67–95 €;
April–Mitte Nov.;
) Das solide, bewährte Hotel bietet Drei-Sterne-Komfort, professionelle und freundliche Angestellte und ein exzellentes Restaurant (Menü ab 15 €) mit regionaler Küche. Die Zimmer sind modern, gepflegt und frisch; Nr. 5 bis 8 haben eine eigene Terrasse mit tollem Blick über das Tal.
(04 66 44 25 05; www.maisondemarius.fr; 14 rue Marie et Raymond Martin, Quézac; DZ 70–120 €, FZ 160 €;
April–Okt.;
) Das behagliche Haus in Quézac, 17 km östlich von Ste-Énimie, ist wie ein zweites Zuhause. Die Besitzerin Dany hat die ländlichen Zimmer mit Blumenstoffen, Aquarellen, alten Koffern und frei stehenden Badewannen individuell eingerichtet – die Pompeii-Suite hat sogar einen eigenen Whirlpool samt römischen Wandbildern. Die Gastgeberin bietet auch eine table d’hôte (Menü, 25 €) mit heimischer, saisonaler Küche an.
Die beste Zeit für eine Kanufahrt auf dem Tarn ist der Hochsommer, wenn der Wasserstand niedrig ist und man gemütlich über den zumeist ruhigen Fluss gleitet. Die Tour endet am unpassierbaren Pas de Soucy, einer Felsbarriere etwa 9 km flussabwärts von La Malène. Wer weiterfahren möchte, muss den Transport des Kanus auf die andere Seite der Barriere organisieren.
Preis und Fahrzeit hängen von der Länge der Tour ab. Zu den Zielen ab Ste-Énimie gehören La Malène (ab 21 €, 13 km, etwa 4 Std.) und Cirque des Baumes (ab 23 €, 22 km, etwa 6 Std.). Wer einen noch längeren Ausflug unternehmen möchte, kann sich mit dem Bus weiter flussaufwärts nach Prades, Montbrun oder Ispagnac bringen lassen. Die Rückfahrt ist im Mietpreis enthalten.
In Ste-Énimie und La Malène verleihen von etwa Mitte April bis September oder Oktober Dutzende Anbieter Kanus und Kajaks, darunter Canoë 2000 (04 66 48 57 71; www.canoe2000.fr; La Malène; Einerkajak/Zweierkanu ab 18/34 €;
April–Okt.), Locanoë (
04 66 48 55 57; www.gorges-du-tarn.fr; Castelbouc; Kanu & Kajak ab 16 €/Pers.;
Mitte April–Ende Sept.), Canoë Méjean (
04 66 48 58 70; www.canoe-mejean.com; route des Gorges du Tarn; Kanu & Kajak ab 15 €;
Mai–Sept. 9–18.30 Uhr) und Le Canophile (
04 66 48 57 60; www.canoe-tarn.com; route de Florac; Kanu & Kajak ab 15 €/Pers.;
Juli & Aug. tgl., Mai, Juni & Sept. Sa & So). Die meisten Unternehmen bieten auch Stehpaddeln an.
Wer die Arbeit lieber anderen überlässt, kann sich von Les Bateliers de la Malène (04 66 48 51 10; www.gorgesdutarn.com; La Malène; 92 € für 4 Pers.;
April–Okt. 9–12 & 13.30–17 Uhr) in einem traditionellen Kahn 8 km weit die Schlucht hinunterpaddeln lassen.
Okzitanisch, die ganz eigene Sprache des Languedoc, ist eine alte, eng mit dem Katalanischen verwandte Sprache. Die langue d’oc war einst in weiten Teilen Südfrankreichs verbreitet, während die langue d’oïl im Norden vorherrschte (die Wörter oc und oïl bedeuteten in den jeweiligen Sprachen „ja“).
Das Okzitanische erlebte im 12. Jh. seinen Höhepunkt. Doch dann wurde das Languedoc vom französischen Königreich annektiert und die langue d’oïl zur offiziellen Amtssprache erklärt. Dadurch verlor das Okzitanische seine Bedeutung als Hochsprache und wurde nur noch von Mittellosen und Ungebildeten gesprochen.
Trotz Bemühungen der herrschenden Elite, das Okzitanische auszumerzen, überlebte die Sprache – in erster Linie dank ländlicher Gemeinden, die sich ihre regionale Identität bewahren wollten. Im 19. Jh. erlebte sie dann eine literarische Renaissance. Initiiert wurde diese von dem Dichter Frédéric Mistral, der im provenzalischen Dialekt des Okzitanischen schrieb.
Heute ist Okzitanisch in Südfrankreich noch immer weit verbreitet und wird nach Schätzungen von etwa 610 000 Personen gesprochen. Rund eine weitere Million verfügt über Grundkenntnisse. Es gibt sechs offiziell anerkannte Dialekte: lengadocian (Languedokisch), lemosin (Limousinisch), auvernhat (Auvergnatisch), provençau (Provenzalisch), vivaroaupenc (Vivaro-Alpinisch) und gascon (Gaskognisch); zur Letzteren gehört auch der aranesische Unterdialekt, der in Teilen des spanischen Katalonien gesprochen wird.
(04 66 45 20 75; rue Basse; Menü 15–20 €, Hauptgerichte 12–17 €;
April–Okt. Di–So 12–13.30 & 19–20.30 Uhr) Das reizende und einfache Restaurant lockt Gäste mit freundlichem Service und veführerischen, überwiegend regionalen Gerichten an. Empfehlenswert sind die patate lozérienne (Kartoffelgratin mit Beilage nach Wahl) oder Grillwurst. Die Preise sind angesichts der Qualität des Essens erstaunlich niedrig. Ein Bonus ist die schattige Terrasse.
(09 82 37 70 57; rue du Front du Tarn; Menü 16–20 €, Hauptgerichte 13–18 €;
April–Okt. Fr–Mi 12–13.45 & 19–21, Do 19–21 Uhr) Präsentation und vornehmes Getue spielen die zweite Geige – hier dreht sich alles um den Geschmack. Die Gerichte bestehen aus heimischen Erzeugnissen. Zu den Highlights gehören das Steak vom Aubrac-Rind mit hausgemachten Pommes frites, riesige Salate und geräucherte Forelle.
(04 66 45 66 71; www.eden-bar-restaurant.com; St-Chély-du-Tarn; Menü 15–19 €, Hauptgerichte 8–18 €;
Juli & Aug. 12–22 Uhr, April–Juni & Sept. Do–So bis 20.30 Uhr) In dem lebhaften Bar-Restaurant am Tarn spielt fast jeden Abend Livemusik (hauptsächlich Rock), entweder drinnen oder auf der Freiluftbühne gegenüber der Terrasse. Spezialität ist hier Pizza (zwölf Varianten), aber es gibt auch Pasta und Salate. Es liegt 4,5 km südwestlich von Ste-Énimie.
Touristeninformation (04 66 48 53 44; www.cevennes-gorges-du-tarn.com; route de Mende;
Juli & Aug. Mo–Sa 9.15–12.15 & 14–18, So 9–13 Uhr, April–Juni & Sept. Di–Sa 10–12.15 & 14–17 Uhr, Okt.–März geschl.) Hat Infomaterial zu den Gorges du Tarn.
Mit einem eigenen Fahrzeug lassen sich die Schluchten am besten erkunden. Im Juli und August verkehren täglich drei Shuttlebusse zwischen Florac, Ste-Énimie und Le Rozier (2 €).
Die Grands Causses sind ein Teil derselben geologischen Formation, die auch das Zentralmassiv im Norden bildet. Die im Sommer glühend heißen und im Winter den Winden ungeschützt ausgesetzten Plateaus speichern nur wenig Feuchtigkeit, da das Wasser durch den Kalkstein hindurchsickert und so im Untergrund im Lauf der Jahrhunderte eine Welt entstehen ließ, die ein Paradies für Höhlenkletterer ist.
Die Flüsse Tarn, Jonte und Dourbie haben tiefe Schluchten in das 5000 km2 große Plateau geschnitten und auf diese Weise vier causses (wie die Hochebenen hier heißen) geschaffen: Sauveterre, Méjean, Noir und Larzac, alle mit eigenen geologischen Formen. Alle vier sind gespenstisch leer – bis auf einen gelegentlichen Schäfer mit seiner Herde – und bieten tolle Möglichkeiten für Wanderer und Mountainbiker, die stundenlang unterwegs sein wollen, ohne irgendjemanden zu treffen.
In den wilden Gorges de la Jonte leben verschiedene Raubvogelarten, die dort ihre Kreise ziehen.
Das Städtchen Millau ist der wichtigste Ausgangspunkt für die Erkundung dieser wilden, menschenleeren und abenteuerreichen Plateaus.
Der nördlichste causse ist ein sanftes, hügeliges Plateau, hier und da sieht man ein paar abgelegene Bauernhöfe und es gibt viele Wanderwege. Jedes mögliche Stückchen fruchtbarer Boden ist kultiviert, sodass die unregelmäßigen Weizenfelder ein kompliziertes Muster in der Landschaft entstehen lassen.
Der Causse Méjean ist die höchste, aber auch ödeste und einsamste der Hochebenen. Begrenzt wird er von den Gorges du Tarn im Norden und den Gorges de la Jonte im Süden. Im Osten ragt er hoch über Florac empor. Er besteht hauptsächlich aus kargem Weideland, das durch fruchtbarere Senken unterbrochen wird, in denen Bäche gluckernd durch Karsttrichter, Schächte und Spalten im Kalkstein verschwinden.
Durch diese Kombination von Kalkstein und Wasser ist eine spektakuläre unterirdische Landschaft entstanden, besonders in der Höhle Aven Armand.
(04 66 45 61 31; www.aven-armand.com; Hures-la-Parade, Causse Méjean; Erw./Kind 12,50/8,30 €, Kombiticket mit Chaos de Montpellier-le-Vieux 17/12,50 €;
Juli & Aug. 9.30–18 Uhr, Ende März–Juni & Sept.–Anfang Nov. 10–12 & 13.30–17 Uhr) In der Höhle Aven Armand wartet die weltgrößte Ansammlung von Stalagmiten, darunter eine Säulengalerie namens Forêt Vierge (jungfräulicher Wald). Farbige Beleuchtung schafft eine unheimliche Atmosphäre. Eine Standseilbahn bringt Besucher in die 60 m tiefer liegende Unterwelt. Führungen dauern rund eine Stunde. Es werden auch Kombitickets angeboten, die den Besuch der Felsformationen Chaos de Montpellier-le-Vieux auf dem Causse Noir einschließen.
Der „Schwarze Causse“ unmittelbar östlich von Millau ist berühmt für den Chaos de Montpellier-le-Vieux.
(05 65 60 66 30; www.montpellierlevieux.com; Le Maubert; Erw./Kind 7/4,90 €, Kombiticket mit Aven Armand 17/12,50 €, Touristenbahn 4,40/3,70 €;
Juli & Aug. 9.30–18.20 Uhr, Ende März–Juni & Sept.–Anfang Nov. 9.30–17 Uhr) Das Schluchtenlabyrinth 18 km nordöstlich von Millau und oberhalb der Gorges de la Dourbie wurde durch Wassererosion über unzählige Jahrtausende geschaffen. So ist eine mehr als 120 ha große Fläche mit bizarren Kalksteinformationen entstanden, die phantasievolle Namen wie „Sphinx“ und „Elefant“ tragen. Fünf ein- bis dreistündige Wanderrouten führen durch das Gebiet – wem das zu mühsam ist, der kann die Touristenbahn nehmen. Es gibt auch eine Seilrutsche für Kinder (16 €) und einen Klettersteig (32 €).
Kombitickets mit dem Aven Armand auf dem Causse Méjean sind ebenfalls erhältlich.
Der Causse du Larzac ist der größte der vier causses. Charakteristisch für ihn sind endlose Horizonte und steinige Steppen, in denen ein paar mittelalterliche Dörfer auftauchen – diese Hochebene heißt auch die „Französische Wüste“.
Hier und da liegen altehrwürdige Wehrdörfer wie Ste-Eulalie de Cernon, lange Zeit Hauptort der Region Larzac, und La Cavalerie. Beide wurden von den Templern erbaut, einem Ritterorden, der während der Kreuzzüge zu Ruhm gelangte.
Die spektakulären, 20 km langen Gorges de la Jonte verlaufen in ostwestlicher Richtung von Meyrueis nach Le Rozier und bilden dabei eine Trennlinie zwischen dem Causse Noir und dem Causse Méjean. Hier herrscht weitaus weniger Verkehr – im Sommer ist es etwas bevölkerter – als an den berühmteren Gorges du Tarn.
(04 66 45 60 20; www.grotte-dargilan.com; Dargilan; Erw./Kind 11,50/7,50 €;
Juli & Aug. 10.15–18 Uhr, April–Juni & Sept. 10.30–17 Uhr, Okt. 14–16 Uhr) Die Grotte de Dargilan, gleich südlich der Gorges de la Jonte, wird wegen ihrer auffälligen Färbung auch La Grotte Rose (die rosa Grotte) genannt. Der faszinierendste Moment der einstündigen, 1 km langen Führung durch den riesigen Stollen mit seinen zahlreichen Stalagmiten und Stalaktiten ist ein völlig unerwarteter Ausgang auf einen spektakulären Felsvorsprung mit schwindelerregendem Blick auf die Schlucht tief unten.
(05 65 62 69 69; www.vautours-lozere.com; Le Truel; Erw./Kind 6,80/3 €;
Juli & Aug. 9.30–18.30 Uhr, April–Juni, Sept. & Okt. Di–So 9.30–17 Uhr) Vogelbeobachter sollten die Maison des Vautours direkt westlich von Le Truel an der D996 nicht versäumen. Die über 200 wieder angesiedelten Geier nisten dort an den steilen Felswänden. Von der Beobachtungsstation aus sieht man die Vögel über die Gorges de la Jonte kreisen, zudem gibt es eine Liveübertragung von den Brutstätten. Im Museum befinden sich verschiedene Ausstellungen zu den fünf Geierarten, die in der Gegend leben.
22 000 EW.
Millau (sprich: mi-jo) liegt am Zusammenfluss des Tarn und der Dourbie zwischen dem Causse Noir und dem Causse du Larzac und ist in ganz Frankreich berühmt für Handschuhproduktion. Die Stadt ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen und Abenteueraktivitäten, besonders Drachen- und Gleitschirmfliegen, da die Thermik dafür ideal ist.
In den Grands Causses sind zahlreiche Aktivitäten möglich; Drachen- und Gleitschirmfliegen, Felsklettern, Wandern und Radfahren werden in Millau angeboten.
Die hohen Felswände der Gorges de la Jonte (S. o.) sind ein weltweit bekanntes Ziel für Kletterer. Felsklettern, Canyoning, Klettersteige und Höhlenwanderungen gehören zu den Aktivitätsangeboten von Horizon (05 65 59 78 60; www.horizon-millau.com; 6 place Lucien Grégoire; Felsklettern/Canyoning/Klettersteig/Höhlenwanderung 150/45/45/33 €, Tandem-Gleitschirmflug ab 60 €;
Bürozeiten Juli & Aug. 9.30–19 Uhr, Sept.–Juni bis 12 Uhr) und Roc et Canyon (
05 65 61 17 77; www.roc-et-canyon.com; 55 av. Jean Jaurès; Felsklettern/Canyoning/Klettersteig/Rafting/Höhlenwanderung ab 30/40/34/34/32 €;
Juli & Aug. 9–19 Uhr, Sept.–Juni 10–17 Uhr).
(05 65 61 61 54; www.leviaducdemillau.com; A75, Millau; Führungen Erw./Kind 4,50/2,50 €;
Besucherzentrum Juli & Aug. 9–19.30 Uhr, April–Juni, Sept. & Okt. 9.30–18.30 Uhr, Nov.–März 10–17 Uhr)
Die Mautbrücke Viaduc de Millau schwebt nahezu schwerelos 343 m über dem Tarn-Tal und ist somit eine der höchsten Straßenbrücken der Welt. Das Besucherzentrum Viaduc Expo am nördlichen Ende (in Brocuéjouls, etwa 5 km westlich des Zentrums von Millau) erläutert die Geschichte des Brückenbaus und bietet 45-minütige Führungen an (auf Anfrage auf Englisch). Es gibt auch eine gehobene Cafeteria und man kann zu einem Aussichtspunkt laufen, um die erstaunlichen Dimensionen der Brücke voll zu erfassen.
Die Brücke wurde vom britischen Architekten Norman Foster entworfen und 2004 eröffnet. Sie ist ebenso ein Wunder der Vorstellungskraft wie der Technik: Sieben schlanke Masten stützen 2,5 km der Autobahn A75 ab und trotz der gewichtigen Konstruktion (127 000 m³ Beton, 19 000 t Stahl, 5000 t Kabel) sieht die Brücke so zierlich wie ein Spinnfaden aus.
(05 65 59 01 08; 16 rue Droite; Erw./Kind 3,70 €/frei;
Juli & Aug. 10–12 & 14–18 Uhr, Mai, Juni & Sept. Fr–Mi 10–12 & 14.30–18 Uhr) Der mittelalterliche, quadratische Turm aus dem 12. Jh. mit einem achteckigen Glockenturm aus dem 17. Jh. obenauf ist das Wahrzeichen der Altstadt von Millau. 210 Stufen führen bis zur Spitze hinauf, wo ein Rundumblick auf die Stadt, die Umgebung und an klaren Tagen auf den monumentalen Viaduc de Millau wartet.
(06 23 63 88 66; www.duverbike.com; av. de Millau Plage; Mountainbikeverleih halb-/ganztags 16/25 €, geführte Mountainbiketouren halb-/ganztags 35/55 €, Parkeintritt für Mountainbikes für 1/3 Std. 4/7 €;
Juli & Aug. 10–20 Uhr, Sept.–Juni bis 18 Uhr) Duverbike verleiht nicht nur Mountainbikes, sondern bietet auch geführte Touren an und hat einen 5000 m2 großen Mountainbikepark mit Senken, Bodenwellen, Spalten, Böschungen und Rampen (mit Schaumstoffgrube darunter).
(05 65 60 16 59; www.chateau-de-creissels.com; place du Prieur, Creissels; DZ 94–142 €, Suite 143–168 €;
Anfang März–Ende Dez.;
) Die Gästezimmer des Schlosses in Creissels, 2 km südwestlich von Millau an der D992, liegen im Turm aus dem 12. Jh. (Parkettboden, Kamin, Ölgemälde) und in neuen Anbauten (moderne Duschen, abgebeizter Holzboden, Designerlampen, z. T. Balkon und Blick auf den großen Garten). Exzellente Regionalküche (Menüs ab 28 €) wird im backsteinernen Gewölbekeller des Restaurants und auf der Terrasse mit Panoramablick serviert.
(05 65 60 13 16; www.restaurantmillau.com; 10 bd de la Capelle; Menü 17–38 €, Hauptgerichte 1726 €;
Di–So 12–13.30 & 19–21.30 Uhr;
) Das beste Restaurant in Millau besteht aus einem romantischen Gastraum unter Steingewölbe und einer schattigen Straßenterrasse mit Lichterketten. Es veredelt die deftige Küche der Region: auf Holzfeuer gegrillte trenèls (gefüllte Schafsmagenpäckchen) mit aligot (Kartoffelbrei mit geschmolzenem Schafskäse), Rippchen vom Aubrac-Rind mit Roquefort-Sauce und pikanter Hasenbraten vom Spieß (im Winter). Es gibt auch ein vegetarisches Menü (24 €)
Die Touristeninformation (05 65 60 02 42; www.millau-viaduc-tourisme.fr; 1 rue du Beffroi;
April–Sept. Mo–Sa 9–12.30 & 14–17.30, So 10–16 Uhr, Okt.–März Mo–Sa 9.30–12.30 & 14–17.30 Uhr) von Millau stellt Karten und Informationen zum Wandern, Radfahren und zu Abenteueraktivitäten auf den Grands Causses bereit.
Mit einem eigenen Fahrzeug (oder zu Fuß) kommt man am besten voran. Es fahren in der Gegend zwar Busse, aber die Fahrpläne sind oft unregelmäßig, besonders außerhalb des Hochsommers – Informationen hat die Touristeninformation in Millau.
Die meisten Zugverbindungen (rue de Belfort) von/nach Millau wurden durch SNCF-Busse ersetzt. Eine der verbliebenen Zugverbindungen ist die zwischen Millau und Clermont-Ferrand (20,50 €, 4½ Std., 1-mal tgl.).
Staubiges Buschland, rötliche Ortschaften und glühende Sommertemperaturen verleihen Roussillon, auch Französisch-Katalonien genannt, ein ausgesprochen spanisches Flair. Zur Landschaft gehören quirlige Badeorte und Küstendörfer am Mittelmeer, aber auch verlassene Abteien und Ruinen von Katharerburgen inmitten duftender Macchia im Landesinneren. Das Tech- und das Têt-Tal westlich von Perpignan, der einzigen Stadt im Roussillon, sind eine berauschende Mischung aus malerischen Dörfern und hinreißenden Berglandschaften.
Die Geschichte des Roussillon ist untrennbar mit derjenigen Spaniens verknüpft. Nach einer Blütezeit als Teil des Königreichs Mallorca fiel es im ausgehenden Mittelalter unter die Herrschaft von Aragon.
1640 revoltierten Katalanen auf beiden Seiten der Pyrenäen gegen die Herrschaft im fernen Madrid. 1659 wurde mithilfe des Pyrenäenvertrags schließlich Frieden geschlossen, die Grenze zwischen Spanien und Frankreich ein für alle Mal festgelegt und das Roussillon, bis dahin der nördliche Teil Kataloniens, zur großen Entrüstung der Einheimischen an Frankreich abgetreten.
Auch wenn das Roussillon nicht mehr offiziell zu Katalonien gehört, hat es sich doch viel von der katalanischen Identität bewahrt. Der Volkstanz sardane wird immer noch aufgeführt und die katalanische Sprache, die eng mit dem Provenzalischen verwandt ist, ist recht verbreitet.
123 000 EW.
Zwischen den Bergen der Pyrenäen erstreckt sich das moderne Perpignan rund um die Altstadt mit ihrem engen Gassenlabyrinth, palmengesäumten Plätzen und maroden gelb, pfirsich- und orangefarben gestrichenen Mietshäusern.
Perpignan (auf Katalanisch Perpinyà) war einst Hauptstadt des Königreichs Mallorca, dessen Herrschaftsbereich sich nordwärts bis nach Montpellier erstreckte und die gesamten Balearen umfasste. Am südlichen Ende der Altstadt wacht noch immer der Palast der mallorquinischen Könige über den Ort.
Perpignan liegt 13 km westlich der Mittelmeerküste und 38 km nördlich der spanischen Grenze; dank dieser Nähe werden in der Stadt auch viele Fiestas gefeiert.
Die Altstadt von Perpignan wird grob begrenzt von den Ringstraßen Boulevard des Pyrénées im Westen, Boulevard Thomas Wilson im Norden, Boulevard Anatole France im Osten und Boulevard Henri Poincaré im Süden. Am Westrand fließt der seichte Kanal der Stadt.
Karte offline Google Maps (04 68 34 96 26; www.ledepartement66.fr/99-palais-des-rois-de-majorque.htm; 4 rue des Archers; Erw./Kind 4/2 €;
Juni–Sept. 10–18 Uhr, Okt.–Mai 9–17 Uhr) Perpignans beeindruckendstes Bauwerk, der Palast der Könige von Mallorca, dominiert ein riesiges Gelände südlich der Altstadt. Die 1276 errichtete Burg wurde später mit massiven roten Backsteinmauern nachgerüstet, die der Militärbaumeister von Ludwig XIV., Vauban, entworfen hat. Die sternförmige Festung ist heute nur spärlich eingerichtet, aber ihre strategisch ausgeklügelten Verteidigungsanlagen vermitteln immer noch einen Eindruck von der Macht der mallorquinischen Herrscher. Die Aussicht von den Wehrmauern reicht über die Dächer Perpignans bis zur Küste.
Karte offline (04 68 66 19 83; www.musee-rigaud.fr; 21 rue Mailly; Erw. 8–10 €, Kind frei;
Juni–Sept. 10.30–19 Uhr, Okt.–Mai Di–So 11–16.30 Uhr) Das Museum in zwei eleganten hôtels particuliers direkt in der Altstadt wurde 2017 komplett renoviert und gilt nun als führende Kultureinrichtung der Stadt. Die Galerien bestehen aus drei Abteilungen: gotisches Perpignan, barockes Perpignan und modernes Perpignan. Zu den Highlights zählen Porträts des in Perpignan geborenen Malers Hyacinthe Rigaud (1659–1743) sowie Gemälde und Skulpturen von Aristide Maillol (1861–1944), der in Banyuls-sur-Mer geboren wurde.
Karte offline Google Maps (place Gambetta; 7.30–18 Uhr) Perpignans Altstadt schmücken mehrere faszinierende Kirchen, die eindrucksvollste ist die Cathédrale St-Jean, deren Bau von 1324 bis 1509 dauerte. Die Kathedrale hat eine einfache Fassade aus Backstein und glatten, unregelmäßig angeordneten Flusskieseln und wird von einem provenzalischen schmiedeeisernen Glockenkäfig gekrönt.
Die feinen Steinmetzarbeiten und das kunstvolle Altarbild im Inneren sind typisch katalanisch und die einfache Marienstatue mit Kind im nördlichen Schiff ist eine verehrte Reliquie. Neben der Kathedrale befindet sich ein wunderbarer Kreuzgang.
Das Dorf Roquefort (voller Name Roquefort-sur-Soulzon) gab dem berühmten Blauschimmelkäse, der aus Schafsmilch in Höhlen der Umgebung hergestellt wird, seinen Namen. Selbst wenn man kein Feinschmecker ist, lohnt sich der Ausflug hierher, allein schon wegen der hübschen Lage zu Füßen eines majestätischen Kalksteinplateaus.
Es gibt sieben Produzenten mit dem Siegel Appellation d’Origine Protégée (AOP) in Roquefort, drei von ihnen (Gabriel Coulet, Papillon und Roquefort Société) bieten Kellerbesichtigungen an. Die Keller der vier anderen Produzenten sind der Öffentlichkeit nicht zugänglich, aber sie haben alle Läden, wo der Käse probiert und gekauft werden kann.
Der streng riechende Roquefort mit blau-grünen Adern, die von mikroskopisch kleinen, auf Sauerteigbrot gezüchteten Pilzen namens Penicillium roqueforti hervorgerufen werden, gilt als einer der ältesten der Region. 1407 gewährte Karl VI. den Dorfbewohnern das exklusive Recht zur Herstellung des Roquefort und im 17. Jh. verhängte das Oberste Gericht des Parlaments von Toulouse schwere Strafen für Käsehersteller, die den Namen widerrechtlich benutzten. Der Roquefort war der erste französische Käse, der 1925 sein eigenes AOC-Gütesiegel erhielt – das 1996 in Appellation d’Origine Protégée (AOP) umbenannt wurde.
Der Käse reift in natürlichen, aber vergrößerten Höhlen am Berghang, wo ein Luftzug (fleurine) das blaue Penicillium roqueforti zur Vermehrung im Weißkäse anregt.
Der Legende nach wurde der Käse zufällig erfunden. Ein Junge aus dem Dorf soll von einem schönen Mädchen abgelenkt worden sein und daraufhin einen Käselaib in einer der Höhlen des Ortes vergessen haben. Als er zurückkehrte, war der Käse mit Schimmel überzogen, der sich dann aber als ziemlich lecker erwies. Heute ist der Roquefort mit einer jährlichen Produktionsmenge von 19 000 t nach dem Comté der zweitbeliebteste Käse in Frankreich.
Die Touristeninformation (05 65 58 56 00; www.roquefort-tourisme.fr; av. de Lauras;
Juli & Aug. Mo–Sa 9.30–18.30, So 11–18 Uhr, Sept., Okt. & April–Juni Mo–Sa 9.30–12.15 & 13–17.30 Uhr, Nov.–März Mo–Fr 9.30–12.15 & 13–17 Uhr) bietet kostenlose Käseproben und Informationen zu den Kellern der Stadt an. Wir empfehlen die Roquefort Société (
05 65 58 54 38; www.roquefort-societe.com; 2 av. François Galtier; Erw./Kind 6/4 €;
April–Okt. 10–12 & 13.30–17 Uhr, Nov.–März 10–12 & 13.30–16.30 Uhr), den größten Produzenten von Roquefort, der einstündige Führungen durch die Höhlen einschließlich Verkostung der drei Hauptsorten des Unternehmens anbietet.
(04 68 34 63 32; www.hifrance.org/auberge-de-jeunesse/perpignan.html; 3 allée Marc Pierre; B/2BZ/4BZ mit Frühstück 21/43/80 €;
Rezeption 8–11 Uhr & Mitte April–Mitte Okt. 17–21 Uhr, Mitte Okt.–Mitte April Hostel geschl.;
) Das moderne, gut geführte HI-Hostel liegt günstig gleich nördlich des Parc de la Pépinière, 300 m westlich vom Busbahnhof. Die nach Geschlechtern getrennten Schlafsäle sind einfach, aber gepflegt; die Privatzimmer haben eine Dusche, aber keine eigene Toilette und es gibt eine Selbstversorgerküche.
(04 68 61 42 10; www.campanile.com; 18 bd Jean Bourrat; DZ 69–75 €;
) Das Hotel mit toller Lage gilt nach einer umfassenden Renovierung nun als eine der Top-Adressen in Perpignan. Die Zimmer sind hell, modern und gut ausgestattet und die Badezimmer blitzblank. Ein hoteleigener Parkplatz kostet 15 €.
(04 68 34 87 48; www.nyxhotel.fr; 62bis av. Général de Gaulle; EZ/DZ/3BZ ab 83/92/102€;
) Das gut geführte Hotel etwa 500 m vom Bahnhof und nur zehn Minuten zu Fuß von der Altstadt entfernt hat 17 kleine, aber komfortable Zimmer mit schimmernden Stoffen und Motiven rund um das Thema Sonne, Mond, Tag und Nacht. Zwei haben jeweils eine 20 m2 große Terrasse, eines verfügt über einen Whirlpool. Zum Frühstück (10 €) gehören u. a. Speck und Eier sowie hausgemachte Marmelade.
Karte offline (www.facebook.com/hallesvauban; 37–39 quai Vauban; Hauptgerichte ab 9 €; Di & Mi 9–20, Fr & Sa 8–23, So 8–15 Uhr) Wenn doch nur jeder Markt wie dieser wäre! Die renovierte Halle, ein Tempel für frische, heimische Erzeugnisse, ist einer jener Orte, wo man eigentlich nur schnell ein Stück Gebäck kaufen will, aber eine Stunde später mit Wurstwaren, reifem Obst, Süßwaren und fünf verschiedenen Käsesorten wieder hinausgeht. Zahlreiche Stände verkaufen hervorragendes Essen, von Suppen und Salaten bis zu Sushi und gegrilltem Fisch.
Karte offline (06 47 53 59 13; www.facebook.com/torcatisenville; allées Maillol, bd Wilson; Hauptgerichte 13 €;
Di–Sa 12–14 & 19–21 Uhr) Der einladende feste Imbisswagen verkauft herzhafte, vollständig hausgemachte Burger in vielen Variationen und erhebt den bescheidenen Doppeldecker zu einem Kunstwerk. Die vegetarische Variante ist spitze, besonders zusammen mit hausgemachten Pommes frites und karamellisierten Zwiebeln.
Karte offline Google Maps (04 68 51 22 25; www.lesaint-jean.com; 1 rue Cité Bartissol; Menü 19–32 €, Hauptgerichte 22–32 €;
Mo & Di 12–14.30, Mi–Sa 12–14.30 & 19–22.30 Uhr) Le St-Jean hat eine beschauliche Lage im Schatten der gleichnamigen Kathedrale und einen zauberhaften gepflasterten Innenhof mit Magnolien. Es ist eine der besten Adressen Perpignans für kreative französische Küche. Das Rindermedaillon in Banyuls-Sauce hält lange am Gaumen an. Das Mittagsmenü ist mit 19 € preiswert.
Karte offline (04 68 38 56 82; www.restaurant-le17-perpignan.fr; 17 rue de la Révolution Française; Menü 16–23 €, Hauptgerichte 16–23 €;
Mai–Sept. Di–Sa 12–14 & 19.30–21.30 Uhr, Okt.–April Mo–Mi 12–14, Do–Sa 12–14 & 19.30–21.30 Uhr) Der Fisch plumpst praktisch vom Markt direkt in dieses nett möblierte Restaurant im Herzen der Altstadt von Perpignan mit einer ebenso netten Straßenterrasse. Der Service ist aufmerksam und hilfsbereit bei der Weinauswahl.
In den ausgedörrten Ebenen des Languedoc und Roussillon haben die Katharer zahlreiche Burgen hinterlassen. Die ultrafromme christliche Sekte wurde im 12. Jh. verfolgt und schließlich von den Truppen von Papst Innozenz III. während der Albigenserkreuzzüge zerschlagen.
Die Burgen, die auf Felshügeln im ockerfarbenen Buschland kauern, sind enorm beeindruckend, aber viele zerfallen bereits zu Staub. Sie können auf einer ausgedehnten Tagestour von Perpignan oder Carcassonne aus besichtigt werden. Im Sommer viel Wasser mitnehmen und einen Hut aufsetzen, da es hier sehr heiß ist!
Das Château de Peyrepertuse (04 30 37 00 77; www.chateau-peyrepertuse.com; Duilhac-sous-Peyrepertuse; Erw./Kind 7/4 €;
Juli & Aug. 9–20 Uhr, April–Juni & Sept. 9–19 Uhr, März & Okt. 10–18 Uhr, sonst 10–16.30 Uhr) ist die größte der Katharerburgen; sie liegt 51 km über die D117 nordwestlich von Perpignan. Ebenfalls besuchenswert ist das Château de Quéribus (
04 68 45 03 69; www.cucugnan.fr; Cucugnan; Erw./Kind 7/4 €;
Juli & Aug. 9–20 Uhr, Mai, Juni & Sept. 9.30–19 Uhr, April & Okt. 10–18 Uhr, Nov.–März 10–17 Uhr) auf einem 728 m hohen Felshügel. Es liegt 42 km über die D117 nordwestlich von Perpignan. In der gleichen Gegend, 63 km nordwestlich von Perpignan ebenfalls über die D117, steht das turmbewehrte Château de Puilaurens (
04 68 20 65 26; www.chateau-puilaurens.com; Lapradelle; Erw./Kind 6/3 €;
Juli & Aug. 9–19 Uhr, Mai, Juni & Sept. 10–18 Uhr, April & Okt.–Mitte Nov. 10–17 Uhr), das wohl die spektakulärste der Katharerfestungen ist. Die kleinste Katharerburg ist das Château d’Aguilar (
04 68 45 51 00; www.tuchan.fr; Tuchan; Erw./Kind 4/2 €;
Juli & Aug 10–19 Uhr, Mai, Juni & Sept. 10.30–17.30 Uhr, April & Okt. 11–17 Uhr, Feb. & März 11–16 Uhr), 35 km über die D12 nordwestlich von Perpignan.
Wer in die Pyrenäen weiterfährt, sollte sich das Château de Montségur nicht entgehen lassen, eine weitere klassische (und bedeutende) Katharerfestung.
Mit dem Passeport des Sites du Pays Cathare (4 €) gibt es 1 € Ermäßigung auf das Eintrittsgeld zu 21 Stätten in der Region, auch zum Château d’Aguilar, Château de Peyrepertuse, Château de Quéribus und Château de Puilaurens. Erhältlich ist er in allen 21 Stätten. Die Burgen sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zu erreichen, ein eigenes Fahrzeug ist also notwendig.
Cafés und Bars konzentrieren sich an der Place de la République und in deren Umgebung sowie an beiden Kanalufern. Die Avenue du Général Leclerc ist eine dynamische Kneipen- und Amüsiermeile. Die Halles Vauban mit ihren zahlreichen sympathischen Bars mit durchmischter Klientel ist ebenso beliebt.
Karte offline Google Maps (04 68 51 82 65; www.lacafetiere66.com; 17 rue de l’Ange;
Mo 13–19, Di–Sa 8–19 Uhr)
Das Aroma frisch gemahlenen Kaffees weht aus dieser wunderbaren Rösterei, die Bohnen verkauft und auch phantastischen Espresso braut, der am Tresen oder an einem der drei kirschroten Straßentische getrunken wird. Loser Tee und Gourmetschokolade sind ebenfalls eine Spezialität hier.
Karte offline (04 68 34 79 57; www.facebook.com/acotedubenaqui; 33 av. du Maréchal Leclerc;
Tapas 19–23 Uhr, Bar 19–2 Uhr) Es mag zwar von außen nichtssagend aussehen, aber keine Sorge: Das Ben Aqui ist eine wunderbare und romantische Bar mit einer lebhaften Atmosphäre und einigen feinen, besonderen Drinks (ab 3 €) sowie exzellenten, traditionellen Tapas (ab 5 €).
(04 68 64 24 04; www.lafabrik66.com; 53 av. du Général Leclerc;
Mo–Fr 11.45–24, Sa 17–2 Uhr) Wein aus dem Roussillon, Bier aus Frankreich und Spanien, Rumcocktails und klassische spanische Tapas werden in dem riesigen Bar-Restaurant mit hinreißendem Fliesenboden serviert. Die verglaste und von Sonnenschirmen beschattete Straßenterrasse ist an warmen Abenden proppenvoll.
Touristeninformation (04 68 66 30 30; www.perpignantourisme.com; place de la Loge;
Juni–Sept. Mo–Sa 9.30–19, So 10–16 Uhr, Okt.–Mai Mo–Sa 9–18, So 10–13 Uhr) Liegt gleich westlich der Altstadt auf einem überdachten Abschnitt des Kanals.
Alle Überlandbusse im Departement Pyrénées-Orientales haben einen Einheitspreis von 1 €. Der Busbahnhof von Perpignan (04 68 80 80 80; bd St-Assiscle) liegt neben dem Bahnhof (bd St-Assiscle).
Der Flughafen Perpignan (PGF; 04 68 52 60 70; www.aeroport-perpignan.com; av. Maurice Bellonte) liegt 5 km nordwestlich des Stadtzentrums. Flugverbindungen gibt es u. a. mit Charleroi (Ryanair), Paris, Bastia und Lille (Air France) sowie Nantes (Volotea).
Die Linie 7 der Navette Aéroport (Flughafenbus; einfach 1,30 €) verkehrt zwischen Flughafen und Place de Catalogne am Nordwestrand der Altstadt (20 Min., Mo–Sa alle 30 Min., So 3-mal).
Häufige Direktzüge fahren zu Städten in Frankreich und in Spanien:
In den von Höhlen durchsetzten Felsen über Tautavel, 34 km nordwestlich von Perpignan an der D117, wurden jede Menge prähistorische Objekte gefunden, darunter ein menschlicher Schädel in der Arago-Höhle, dessen Alter auf 450 000 Jahre geschätzt wird (einer der ältesten Funde dieser Art in Europa). Das faszinierende Musée de Préhistoire de Tautavel (Prähistorisches Museum von Tautavel; 04 68 29 07 76; www.450000ans.com; av. Léon Jean Grégory, Tautavel; Erw./Kind 8/4 €;
Juli & Aug. 10–19 Uhr, Sept.–Juni 10–12.30 & 14–18 Uhr) führt zurück in die prähistorische Vergangenheit und zeigt die Rekonstruktion einer Höhle in Originalgröße, versteinerte Knochen, Werkzeuge sowie multimediale Exponate.
Es gibt keine öffentlichen Verkehrsmittel hierher, ein eigenes Fahrzeug ist also notwendig.
7885 EW.
In der reizenden, kleinen Stadt Céret, die sich nicht weit vom Tech-Tal entfernt in die Ausläufer der Pyrenäen schmiegt, verbirgt sich eine Überraschung: eines der besten Museen für moderne Kunst in Frankreich. Etliche der namhaftesten Künstler des 20. Jhs., vom Kubismus bis zum Neorealismus, spendeten eigene Werke und trugen so zu einer großartigen Sammlung bei.
Im Frühjahr und Sommer finden hier lebhafte Feste statt.
(04 68 87 31 92; www.musee-ceret.com; 8 bd Maréchal Joffre; Erw./Kind 5,50/3,50 €;
Juli–Sept. 10–19 Uhr, Okt.–Juni Di–So bis 17 Uhr) Das Roussillon hatte seine künstlerische Glanzzeit um die Wende vom 19. zum 20. Jh., als Fauvisten und Kubisten sich von den leuchtenden Farben und der sonnenverwöhnten Landschaft magisch angezogen fühlten. Das wunderbare Museum wurde 1950 von Pierre Brune und Frank Burty Haviland gegründet, die Freunde wie Picasso, Matisse, Georges Braques und Chaïm Soutine überredeten, ihnen Werke zur Verfügung zu stellen. Das Ergebnis ist eine der hochkarätigsten Sammlungen moderner Kunst außerhalb von Paris. Die Ausstellung ist ein wirkliches Vergnügen und verdient entsprechend Zeit.
Cérets künstlerische Verbindungen reichen zurück bis 1910, als der katalanische Bildhauer Manolo Hugué, der Maler Frank Burty Haviland und der Komponist Déodat de Séverac sich hier niederließen. 1911 folgten ihnen Pablo Picasso, Georges Braque und weitere Lichtfiguren des Fauvismus und Kubismus – hauptsächlich, um den horrenden Mietpreisen und der erdrückenden Atmosphäre im Pariser Künstlerviertel Montmartre zu entkommen.
Alle große Namen der Zeit haben irgendwann in Céret Station gemacht, manchmal nur auf Stippvisite, manchmal für länger. Die Liste liest sich wie ein Who’s who der modernen Kunst, darunter André Masson, Max Jacob, Juan Gris, Raoul Dufy, Jean Cocteau, Chaïm Soutine, Amedeo Modigliani, Marc Chagall, Salvador Dalí und Joan Miró.
Seit der Gründung des Museums 1950 bedachten viele dieser Künstler (oder ihre Erben) das Haus mit Schenkungen und würdigten so die Bedeutung, die Céret für ihre künstlerische Entwicklung hatte (allein Picasso spendete 57 Werke, darunter aber nur ein Gemälde – ein Stillleben mit Schädel und Krug).
Zu den herausragenden Werken zählen das bewegende Bild Der Krieg (1943) von Marc Chagall, 29 Keramiktassen, die von Picasso mit Stierkampfszenen bemalt wurden, und die berühmte kubistische Ansicht von Céret, die Chaïm Soutine 1919 malte. Es gibt noch sehr viel mehr zu entdecken …
Es gibt mehrere Unterkünfte in der Stadt und ihrer Umgebung, aber da Céret nicht weit von Perpignan entfernt liegt, nur 30 km nordöstlich, kann der Ort auch gut als Tagesausflug besucht werden.
(04 68 87 12 30; www.hotelarcadesceret.fr; 1 place Picasso; DZ 60–78 €;
) Das unscheinbare Hotel ist wunderbar preisgünstig und eine tolle Basis, um Céret und das Museum für moderne Kunst zu erkunden. Die Zimmer sind anspruchslos mit einfachen Möbeln und schlichten Bädern ausgestattet, aber es wird derzeit renoviert. Die besten Zimmer blicken auf den Hauptplatz, die Place Picasso mit ihren jahrhundertealten Platanen. Frühstück kostet 8 €, Parken 6 €.
(04 68 83 15 88; www.relais-des-chartreuses.fr; 106 av. d’en Carbouner, Le Boulou; EZ 70–81 €, DZ 80–190 €, Suite 210–275 €;
) Le Relais des Chartreuses ist ein herrliches Refugium aus dem 17. Jh. mit 15 eleganten Zimmern in einem Haus im katalanischen Stil. Alles Überflüssige wurde zugunsten einiger Antiquitäten weggelassen. Außerdem gibt es einen schicken Pool, ein Restaurant nur für Hotelgäste und einen entzückenden Garten. Es liegt 12,5 km östlich von Céret über die D618.
(04 68 95 47 41; 12 rue St-Ferréol; Menü 20–41 €;
Di–Sa 12.15–13.45 & 19.45–21 Uhr) Cérets bestes Restaurant ist rundum eine Freude. Küchenchef Fred hat sich mit seinen kreativen Versionen traditioneller Gerichte einen wohlverdienten Ruf erworben. Das Angebot reicht von gegrillter Entenbrust bis zu frischem Fisch und pochierten Birnen mit Hibiskussirup. Es liegt direkt im Ortszentrum.
Touristeninformation (04 68 87 00 53; www.vallespir-tourisme.fr; 5 rue St-Ferréol;
Nov.–April Mo–Sa 9–12.30 & 14–17 Uhr, Mai, Juni, Sept. & Okt. bis 18 Uhr, Juli & Aug. Mo–Sa 9–19, So 9–13 Uhr) Hat Tipps für Wanderungen in der Region.
Die Buslinien 340, 341 und 342 fahren von/nach Perpignan (1 €, 35 Min., Mo–Sa bis zu 10-mal tgl., So bis zu 3-mal). Die Busse fahren in der Nähe der Touristeninformation ab.
Obstgärten bedecken den unteren Teil des Têt-Tals. Hinter der strategisch günstig gelegenen Festungsstadt Villefranche-de-Conflent, wo das Tal in Richtung spanisches Katalonien und Andorra aufsteigt, wird die Landschaft wilder, offener und hügeliger. Auf der Strecke liegen zahlreiche malerische Dörfer.
Bei einer Fahrt durch das Têt-Tal lohnt sich auf jeden Fall der Besuch des Bergdorfs Eus, 12 km nordöstlich von Villefranche-de-Conflent. Die Anfahrt zum Dorf auf einer ruhigen Straße durch Weinreben ist landschaftlich sehr schön. Es ist eines der malerischsten Dörfer in der Region. Enge, verwinkelte Straßen führen zu einer mittelalterlichen Kirche, von der aus ein herrlicher Blick auf die Pyrenäen zu genießen ist.
223 EW.
Das Dorf Villefranche-de-Conflent, eine Welterbestätte der Unesco, hat eine atemberaubende Lage zwischen hohen Felswänden am Zusammenfluss der Têt und des Cady. Die Festung, die von Vauban erbaut wurde, beherrscht das Tal, auch sind die Festungsmauern des Dorfs begehbar. Ab Villefranche fährt die berühmte Bergbahn Train Jaune (S. u.) durch die Pyrenäen fast bis zur spanischen Grenze.
Villefranches mächtiges Fort Liberia (04 68 96 34 01; www.fort-liberia.com; Erw./Kind 7/3,80 €;
Juli & Aug. 9–20 Uhr, Juni & Sept. 10–19 Uhr, März–Mai & Okt. 10–18 Uhr) überragt das ganze Dorf. Es wurde 1681 von Vauban errichtet und 1850 bis 1856 von Napoleon III. massiv ausgebaut. Besucher können umherspazieren und sich Ecktürme, Wehrmauern, den Bergfried, das Pulvermagazin sowie das ehemalige Gefängnis anschauen. Ein Shuttlebus ab dem Dorf (Erw./Kind hin & zurück 11/5,50 €) erspart den steilen Aufstieg über 844 Stufen in einem Tunnel oder den 20-minütigen Fußmarsch auf einem Pfad.
Die Touristeninformation (04 68 96 22 96; www.tourisme-canigou.com; 2 rue St-Jean;
Juli & Aug. 9.30–18.30 Uhr, Juni & Sept. Di–So 9.30–17 Uhr, Okt.–Mai Di–Sa 10–12 & 14–17 Uhr) hat umfangreiches Infomaterial zu Stadt und Tal.
Die Buslinien 240 und 241 verbinden Villefranche-de-Conflent mit Perpignan (1 €, 1¼ Std., Mo–Sa 7-mal tgl., So kein Betrieb). Sie fahren auch nach Vernet-les-Bains (1 €, 15 Min., Mo–Sa 10-mal tgl., So kein Betrieb). Es ist außerdem möglich, mit dem Regionalzug aus Perpignan (1 €, 50 Min., bis zu 8-mal tgl.) anzureisen.
1430 EW.
Der kleine Kurort Vernet-les-Bains ist im Sommer gut besucht, im restlichen Jahr ziemlich ausgestorben. Im späten 19. Jh. erfreute er sich bei britischen Aristokraten großer Beliebtheit. Besucher sind unweigerlich von der herrlichen Kulisse des Mont Canigou, der über dem Tal emporragt, überwältigt. Ohne Frage ist das schroffe Terrain ein phantastisches Wandergebiet.
Vernet ist ein großartiger Ausgangspunkt für Mountainbike- und Wandertouren, insbesondere zum Mont Canigou (2784 m). Wer nicht den ganzen Weg laufen möchte, kann sich mit dem Geländewagen in die Berge bis nach Les Cortalets (2175 m) fahren lassen; von dort gelangt man in drei bis vier Stunden zum Gipfel und wieder zurück. Lokale Anbieter von Fahrten mit dem Geländewagen sind Garage Villacèque (04 68 05 51 14; louis.villaceque@orange.fr; rue du Conflent; einfache Strecke 30 €/Pers.;
Juni–Sept.) und Canigou En 4x4 (
04 68 05 99 89; www.canigou-en-4x4.com; einfache Strecke 30 €/Pers.;
nach Vereinbarung).
Es gibt nur wenige Unterkünfte in und um Vernet; aber die Touristeninformation (04 68 05 55 35; www.vernet-les-bains.fr; 2 rue de la Chapelle;
Mo–Fr 9–12 & 14–17 Uhr) hat Tipps zu saisonal geöffneten gîtes (Selbstversorgerhäuser).
Die Buslinien 240 und 241 verbinden Vernet-les-Bains mit Perpignan (1 €, 1½ Std., Mo–Sa 7-mal tgl., So kein Betrieb). Sie fahren auch nach Villefranche-de-Conflent (1 €, 15 Min., Mo–sa 10-mal tgl., So kein Betrieb). Die Busse fahren in der Nähe der Touristeninformation ab.
Die leuchtend gelbe Bergbahn Le Train Jaune (04 68 96 63 62; www.ter.sncf.com/occitanie/loisirs/patrimoine-culture/train-jaune; place de la Gare; einfach 4,20–22,10 €) mit dem Spitznamen le canari (Kanarienvogel) zuckelt von Villefranche-de-Conflent (427 m) durch spektakuläre Pyrenäenlandschaft bis nach Latour de Carol (1231 m). Es ist eine der berühmtesten Bahnstrecken Frankreichs mit jährlich 400 000 Passagieren. Reservierungen sind nicht möglich. Es ist daher ratsam, bereits eine Stunde vor Abfahrt einzutreffen. Die Bahn hält planmäßig an acht der 22 Bahnhöfe; auf Wunsch können Passagiere auch an den anderen Stationen aussteigen.
In Latour de Carol kann man zurück nach Villefranche fahren oder nach Toulouse oder Barcelona umsteigen.
Die Felsformationen Orgues d’Ille-sur-Têt (04 68 84 13 13; http://lesorgues.ille-sur-tet.com; chemin de Regleilles, Ille-sur-Têt; Erw./Kind 5/3,50 €) gehören wohl zu den bemerkenswertesten geologischen Erscheinungen in Okzitanien, blieben aber bisher von Touristen eher unbemerkt. Sie bestehen aus einer Gruppe von „Feenschloten“, die durch Erosion des weicheren Sandsteins über dem härteren Fels entstanden sind und somit vereinzelte Fialen hinterließen. Die bis zu 15 m hohen Felsnadeln sind konisch geformt und von relativ flachem Gestein aus härterem Fels gekrönt. Je nach Sichtweise sehen sie wie gigantische Phallen, Orgelpfeifen oder übergroße Pilze aus.
Sie stehen etwa 2 km nördlich von Ille-sur-Têt (ausgeschildert).
Die Côte Vermeille (zinnoberrote Küste), benannt nach ihren roten Felsen, verläuft von Collioure Richtung Süden bis nach Cerbère an der spanischen Grenze, wo die Ausläufer der Pyrenäen ins Meer abfallen. Eingezwängt zwischen Mittelmeer und Bergen und umgeben von Weinpflanzungen bietet der Küstenabschnitt kleine Felsbuchten und Fischerhäfen.
Die größte Stadt hier ist Collioure. Port-Vendres, 3 km weiter südlich, ist der einzige Natur- und Tiefwasserhafen des Roussillon. Er wurde schon in der Antike von griechischen Seefahrern genutzt. Bis zur Unabhängigkeit der ehemaligen französischen Territorien in Nordafrika in den 1960er-Jahren war er ein wichtiges Bindeglied zwischen den Kolonien und dem Mutterland. Port-Vendres ist immer noch ein bedeutender Fracht- und Fischereihafen, wo alles – von kleinen Küstenkuttern bis zu radarbestückten Hochseeschiffen – zu sehen ist. Außerdem gibt’s einen großen Jachthafen und reichlich Möglichkeiten für schöne Strandspaziergänge.
Busse und Züge fahren von Perpignan aus regelmäßig die Küste entlang. Autofahrer können der schönen Küstenstraße bis hinunter nach Banyuls folgen.
3096 EW.
Collioure, wo Boote vor den pastellfarbenen Häusern im Wasser schaukeln, ist der kleinste und malerischste Badeort an der Côte Vermeille. Berühmt wurde der einstige Hafen von Perpignan Anfang des 20. Jhs., als er die fauvistischen Künstler Henri Matisse und André Derain, später auch Picasso und Braque inspirierte.
Heute gibt es im Ort über 30 Galerien und Ateliers, davon viele in der Rue de la Fraternité. Berühmt sind auch der Wein und die begehrten Sardellen aus Collioure. Wie die meisten Strände an der Côte Vermeille besteht auch Collioures Strand aus Kies, er ist aber dennoch nett zum Planschen.
(04 68 82 06 43; www.ledepartement66.fr/98-chateau-royal-de-collioure.htm; Port Plaisance; Erw./Kind 4/2 €;
Juli & Aug. 10–19 Uhr, Sept.–Juni 9–17 Uhr) Die Burg von Collioure wurde zu großen Teilen zwischen 1276 und 1344 von den Grafen von Roussillon und den Königen von Aragon errichtet. Später wurde sie vom mallorquinischen Hof eingenommen, wobei die Außenmauern im 17. Jh. von Vauban hinzugefügt wurden. Die Innenausstattung ist spärlich, aber die Mischung aus französischen und spanischen Architekturstilen ist faszinierend und der Blick auf die Küste herrlich. Auf dem Gelände finden das ganze Jahr über Konzerte und Theateraufführungen statt.
(04 68 82 10 19; 4 route de Port-Vendres; Erw./Kind 3/2 €;
Juni–Sept. 10–12 & 14–18 Uhr, Okt.–Mai Mi–Mo 10–12 & 14–18 Uhr) Zeichnungen von Booten von Matisse und Édouard Pignon sowie Gemälde von Küstenlandschaften von Henri Martin und Henri Marre gehören zu den Highlights dieses kleinen, lohnenswerten Museums. Es besitzt eine gute Sammlung von Gemälden hauptsächlich aus dem 20. Jh. und richtet regelmäßig Ausstellungen lokaler Künstler aus.
(www.lemoulindecollioure.com; Parc Pams) Der landschaftlich schönste Weg zu dieser Windmühle aus dem 14. Jh. ist ein Spaziergang durch Oliven- und Mandelhaine ab dem Fort St-Elme auf dem 950 m langen Cami del Port de Sant Telm (etwa 20 Min.). Eine andere Möglichkeit ist ein steiler, 150 m langer Weg ab dem Musée d’Art Moderne. Vom erhöhten Sockel der Mühle bietet sich ein Blick auf Boote, Felsküste und das leuchtend blaue Mittelmeer.
(rue de l’Église) Der mittelalterliche Glockenturm der Kirche am Nordende des Hafens diente einst auch als Leuchtturm. Die rosafarbene Kuppel – ein Wahrzeichen der Skyline von Collioure – wurde erst 1810 hinzugefügt.
Anfang des 20. Jhs. zogen die leuchtenden Farben und das gleißende Licht eine Gruppe von Künstlern nach Collioure, die Les Fauves („wilde Tiere“) genannt wurden und mit kräftigen Farben arbeiteten. In der Touristeninformation ist eine kostenlose Karte des Chemin du Fauvisme erhältlich. Der Wanderweg hat neun Stationen, die als Motive in Werken von Henri Matisse und seinem jüngeren Kollegen André Derain auftauchen.
(04 68 82 05 63; www.cellierdominicain.com; place Orphila; Kellereiführung 2 €;
April–Sept. Mo–Sa 9–12 & 14–18 Uhr) In dem ehemaligen Klosterkeller lagern heute edle Tropfen von über 150 Winzern aus der Gegend. Die 40-minütigen Führungen mit anschließender Weinprobe finden von Juni bis September donnerstags um 16 Uhr auf Französisch und Englisch statt.
(04 68 82 19 50; www.hotel-stpierre-collioure.fr; 16 av. du Général de Gaulle; DZ 55–70 €;
Feb.–Okt.;
) Ein Schnäppchen! Meerblick hat das gut geführte Hotel zwar nicht zu bieten, dafür jedoch mit die fairsten Preise in Collioure, sogar im Hochsommer. Die Einrichtung ist klar und frisch, wenn auch etwas nichtssagend, aber mit nur 17 Zimmern – einige mit Balkon – wirkt es auch dann nicht überfüllt, wenn es komplett belegt ist.
(04 68 82 05 81; www.hotel-casa-pairal.com; impasse des Palmiers; DZ ab 125 €;
) Das Haus aus dem 18. Jh. mit einem abgeschlossenen, nach Jasmin und Rosen duftenden Garten mit beheiztem Swimmingpool und einem Springbrunnen hat 27 Zimmer, die im historischen Stil jeweils individuell eingerichtet sind. Die Zimmer Nr. 4, 22, 26 und 27 sind modernisiert worden. Frühstück (16 €) wird unter einem 100 Jahre alten Magnolienbaum serviert. Das Hotel liegt günstig im Stadtzentrum und 250 m vom Strand entfernt.
Collioure hat so viele Besucher, dass es sich einige der schick aussehenden Restaurants am Hafen leisten können, schlechtes Essen zu servieren. In den Seitenstraßen im Zentrum verbergen sich jedoch mehrere gute Adressen.
(04 68 82 90 91; 18 rue Rière; Tapas 5–14 €;
Mitte Juni–Mitte Sept. 11–14 & 18–22.30 Uhr) Chez Paco ist eine schicke Tapasbar in einer Seitenstraße abseits der Massen am Hafen. Die Tapas (Käse, Fleisch, Fisch und Wurst) sind abwechslungsreich und lecker, der Service ist hervorragend und die Atmosphäre cool. Die Bedienung kennt sich mit Wein aus, von dem es ein umfängliches Angebot gibt.
(04 68 82 10 74; 2 rue Rière; Menü 18–38 €, Hauptgerichte 16–28 €;
12–14 & 19–22.30 Uhr) Das schlichte katalanische Bistro im unübersichtlichen Altstadtviertel setzt auf die Qualität der Zutaten: Seebrassen-Tatar, Kabeljau mit Miesmuscheln und Austern, Große Kammmuscheln in cremiger Sauce und natürlich die berühmten Anchovis aus Collioure.
(04 68 98 09 76; www.le-cinquieme-peche.com; 16 rue Fraternité; Menü 21–62 €;
Di–Sa 12.15–13.45 & 19.30–21 Uhr) In diesem kreativen Restaurant in der Altstadt verbinden sich die japanische und die französische Küche. Masashi Iijima bereitet nach Saison wechselnde Tagesgerichte mit ausgesuchten Erzeugnissen vom Markt zu. Das Angebot reicht von frischem Fisch bis zu gefüllter Kalbsbrust in Sojasauce. Das Lokal ist klein und bei Einheimischen und Besuchern gleichermaßen beliebt – Reservierung ist daher ratsam.
(04 68 82 02 27; www.leneptune-collioure.com; 9 route de Port-Vendres; Menü 29–99 €, Hauptgerichte 18–45 €;
April–Okt. 12–14 & 19.30–22 Uhr, Nov.–März Do–Mo 12–13.30 & 19.30–21.30 Uhr;
) Was hier mehr überzeugt – das Ambiente oder das Essen –, lässt sich schwer sagen. Die Uferterrasse (im Winter überdacht und beheizt) mit Panoramablick auf die strahlend blaue Bucht und die roten Dächer von Collioure ist schlichtweg überwältigend, während in der Küche Speisen aus fangfrischem Steinbutt bis frisch gekochtem Hummer zubereitet werden. Der formelle Stil des Restaurants verlangt entsprechende Kleidung.
Touristeninformation (04 68 82 15 47; www.collioure.com; place du 18 Juin;
Juli–Sept. 9.15–18.45 Uhr, April–Juni & Okt. Mo–Sa 9.15–18.45, So 10–17.30 Uhr) An der Nordseite des Ortes in der Nähe des Quai de l’Amirauté. Bietet auch Stadtführungen an (7 €).
Regelmäßige Züge (rue du Lavoir) verbinden Collioure mit Perpignan (6,10 €, 20 Min., stündl.) und Banyuls-sur-Mer (2,40 €, 7 Min., stündl.).
4749 EW.
Das Küstenstädtchen Banyuls war ursprünglich ein Fischereihafen, ist aber heute hauptsächlich für seine Weine bekannt (Banyuls, Banyuls Grand Cru und Collioure). Die Reben wachsen auf den steilen, felsigen Terrassen rund um den Ort. Diese sind von Trockenmauern eingefasst, um das Wasser zu halten und Erosion zu verhindern.
Es ist ein hübscher Ort mit drei tollen Kieselstränden (Centrale, Les Elmes und Centre Hélio Marin), mit klarem, türkisfarbenem Wasser und einem größeren Meeresschutzgebiet, der Réserve Naturelle Cerbère-Banyuls, 6 km südöstlich der Stadt, samt Schnorchel- und Tauchmöglichkeiten. Banyuls ist auch eine praktische Zwischenstation auf dem Weg nach Spanien, 14 km weiter südlich.
(www.ledepartement66.fr/60-le-site-de-paulilles.htm; D914; Direktorenhaus 9–13 & 14–21 Uhr)
Das 35 ha große Küstengebiet, teils Industriedenkmal, teils Naturschutzgebiet, beherbergt eine ehemalige Dynamitfabrik und liegt entsprechend abgelegen. Das Werk wurde 1870 von dem Nobelpreisstifter Alfred Nobel aufgebaut und 1984 geschlossen. Eindrucksvolle Fotos im ehemaligen Direktorenhaus zeigen das harte Leben und den engen Zusammenhalt der katalanischen Arbeiter. Der hier produzierte Sprengstoff machte den Weg frei für den Panama-Kanal, die transsibirische Eisenbahn und den Mont-Blanc-Tunnel. 3,2 km nördlich von Banyuls-sur-Mer.
(04 68 88 73 39; www.biodiversarium.fr; 1 av. Pierre Fabre; Erw./Kind Aquarium 9,50/7,50 €, Kombiticket mit Jardin Méditerranéen 12/10 €;
10–12.30 & 14–18 Uhr) Das Aquarium am Südende der Strandpromenade von Banyuls wurde 2017 modernisiert und beherbergt faszinierende mediterrane Meeresbewohner, von Seepferdchen bis hin zu Seeanemonen. Ein Kombiticket gewährt auch Einlass in den Jardin Méditerranéen du Mas de la Serre (route des Crêtes; Erw./Kind nur Garten 6/4 €, Kombiticket mit Biodiversarium 12/10 €;
Juli & Aug. 10–12.30 & 14–18 Uhr, April–Juni & Sept. Mi–So 14–18 Uhr, Okt.–März geschl.).
(04 68 98 36 92; www.terresdestempliers.fr; route des Crêtes;
Ende März–Anfang Nov. 10.15–19.30 Uhr) Weine aus Banyuls lassen sich am besten in diesem Weingut, 1,5 km westlich der Küste über die D86, probieren. Bei der kostenlosen, 30-minütigen Führung werden die jahrhundertealten Eichenfässer besichtigt. Führungen auf Englisch (5 €) beginnen um 14.30, 16 und 17.30 Uhr.
(04 68 88 17 35; www.aquablue-plongee.com; 5 quai Georges Petit; Tauchen ab 39 €, Ausrüstungsverleih 6 €/Tauchgang, Schnorchelausflüge ab 20 €;
April–Anfang Nov., nach Vereinbarung) Die Réserve Naturelle Cerbère-Banyuls ist bei Unterwasserfotografen sehr beliebt, da sich hier Krebse, Hummer, Seesterne, Zackenbarsche, Anemonen, Gefleckte Lippfische, Mönchsfische, Tintenfische, Seebrassen, Seewölfe, Aale, Orangenbaumkorallen und Quallen tummeln. Die Erkundung des kristallklaren Gewässers ermöglicht Aquablue Plongée, das Tauchen und Schnorcheln sowie PADI-Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene anbietet.
(04 68 88 34 25; www.kayakmer.net; 11 quai Georges Petit; Ausflüge ab 30 €;
nach Vereinbarung) Das angesehene Unternehmen organisiert geführte Kajaktouren an der Côte Vermeille.
In dem Badeort gibt es reichlich Unterkünfte, die nur in der Saison geöffnet sind, und mehrere ganzjährig betriebene Hotels. Die besten Restaurants von Banyuls liegen an der Promenade.
(04 68 88 03 12; www.restaurant-la-littorine.fr; Plage des Elmes; Menü 26–56 €, Hauptgerichte 25–40 €;
12–13.30 & 19–21 Uhr) Das beste Restaurant von Banyuls liegt mit seiner sonnigen, glasumschlossenen Terrasse direkt am Strand und bietet zu den schmackhaften mediterranen Gerichten eine Auswahl von über 200 Weinen aus dem Languedoc-Roussillon an. Das Hôtel des Elmes (gleicher Besitzer) über dem Restaurant vermietet 31 lichte Zimmer (ab 80 €), einige mit erstklassigem Meerblick.
Touristeninformation (04 68 88 31 58; www.banyuls-sur-mer.com; 4 av. de la République;
Juli & Aug. 9–19 Uhr, Sept.–Juni Mo–Sa 9–12 & 14–18 Uhr) An der Strandpromenade.
Züge (av. de la Gare) verbinden Banyuls-sur-Mer mit Perpignan (7,70 €, 30 Min., stündl.) über Collioure (2,40 €, 7 Min.).