Das Languedoc ist übersät von spektakulären Bauwerken, die spannende Einblicke in die Geschichte der Region vermitteln.
Im 2. Jh. n. Chr. gehörte das Languedoc zur Provinz Gallia Narbonensis, einer strategisch wichtigen Region des gallorömischen Reichs. Ihre Hauptstadt war Narbonne, die beeindruckendsten römischen Ruinen stehen jedoch in Nîmes, darunter der erstaunlich gut erhaltene Tempel Maison Carrée und Les Arènes, das Amphitheater mit 20 000 Plätzen. Nicht weit davon floss frisches Trinkwasser auf dem Weg von Uzès nach Nîmes über den dreistöckigen Aquädukt Pont du Gard, ein Musterbeispiel römischer Baukunst.
Auch nach den Römern behielt das Languedoc seine Rolle als Grenzland bei, wovon die vielen Burgen und Festungen zeugen – allen voran die Cité von Carcassonne mit den unverwechselbaren, von „Hexenhüten“ gekrönten Wehrtürmen und die unnahbaren Felsenfestungen der Katharer, einer ultraorthodoxen christlichen Glaubensbewegung, die von Rom im Rahmen der Albigenserkreuzzüge im 13. Jh. ausgerottet wurde.
Die Nachbarregion, das Roussillon, gehörte während des Mittelalters weitenteils nicht zu Frankreich sondern zu Katalonien. Perpignan wurde 1231 zur Hauptstadt des Königreichs Mallorca erklärt. Aus dieser Periode stammt das sehr spanisch anmutende, imposante Palais des Rois de Majorque, in dem die mallorquinischen Königsfamilien residierten. Eine Burg bescheideneren Ausmaßes, das Château Royal, steht im nahe gelegenen Collioure. Die enge Verbindung des Roussillon zu Katalonien zeigt sich bis heute in férias, die ihren festen Platz im Veranstaltungskalender der Region haben.