Sehenswertes
Touristenhotspot East Side Gallery
Oberbaumbrücke: Märkische Backsteingotik, Zinnen und Türme - die Oberbaumbrücke, 1894-96 erbaut, ist zweifelsohne Berlins schönste Spreebrücke. Im geteilten Berlin war sie ein Grenzübergang, den lediglich Westberliner Fußgänger benutzen durften. Auf dem alten Mühlenspeicher am Beginn der East Side Gallery (heute das Clubrestaurant Pirates Berlin) ist noch ein Wachturm der DDR-Grenzposten zu erkennen. Erst seit 1995 rollen wieder U-Bahnen über das Viadukt. + Warschauer Straße. East Side Gallery: „Politik ist die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln“ - solche und andere Sprüche sind hier zu lesen, dazu gibt es jede Menge farbenprächtige, oft mit politischem Symbolkitsch beladene Großbilder. Der rund 1,3 km lange Mauerstreifen, der in der Wendeeuphorie von über 100 Künstlern aus aller Welt bemalt wurde, zieht sich von der Oberbaumbrücke bis zum Ostbahnhof. Die Malereien (2009 erneuert) befinden sich auf jener Mauerseite, entlang welcher einst der Todesstreifen verlief. Anfang 2013 wurden unter Protest mehrere Mauersegmente entfernt, um Platz für eine (angeblich vorübergehende) Baustellenzufahrt zu schaffen. Dem Wohnturm-Hotel-Komplex, der im Entstehen war, fielen auch zwei urgemütliche Strandbars zum Opfer. Mühlenstraße, + Warschauer Straße. www.eastsidegallery-berlin.de. Moskau lässt grüßen: Monumentalbauten an der Karl-Marx-Allee
Schöner wohnen zu Erichs Zeiten:
Stalinbau an der Karl-Marx-Allee
Über 2 km erstreckt sich zwischen Strausberger Platz und Frankfurter Tor die einstige „antiimperialistische“ Prachtmeile des Arbeiter- und Bauernstaates. Vor dem Krieg hieß die heutige Karl-Marx-Allee „Frankfurter Straße“. Nach dem Krieg gab es die Straße zwar noch, doch die Häuser, wie auch jene in den Seitenstraßen, lagen größtenteils in Trümmern. Für ganz Friedrichshain wurden 1945 nur noch 41 % der Gebäude als bewohnbar eingestuft. Am 21. Dezember 1949, zum 70. Geburtstag Stalins, wurde die Straße in „Stalinallee“ umbenannt. Im Rahmen des „Nationalen Aufbauprogramms“ erfolgte am 3. Februar 1952 die Grundsteinlegung der „Arbeiterpaläste“ in der Stalinallee. Mit den sieben- bis neungeschossigen Bauten im stalinistisch-neoklassizistischen Stil wollte man der Wohnungsnot Herr werden, aber noch mehr die Stärke und Ingenieurskunst des neuen Staates repräsentieren und den Sozialismus von seiner schönsten Seite zeigen. Die Fassaden entlang des auf 90 m verbreiterten Boulevards wurden mit ornamentaler Keramik (u. a. aus Meißen), Mosaiken, Säuleneingängen und imposanten Balustraden versehen. Und nach Moskauer Vorgaben sollten auch nationale Elemente - dafür bediente man sich der Schinkelzeit - eingearbeitet werden. Bereits im Januar 1953 waren die ersten Wohnungen bezugsfertig. Rund 40 % der rund 2300 Wohnungen wurden über ein Losverfahren vergeben. Wer 300 Arbeitsstunden für den Wiederaufbau verrichtet hatte, konnte daran teilnehmen. Die hellen und großzügig geschnittenen Wohnungen mit Einbauküche, Müllschlucker, Aufzug, gefliesten Bädern und teils sogar mit Parkettböden waren begehrt. Die Geschäfte in der Allee gehörten zu den bestbestückten im ganzen Land. 1961 wurde die Stalinallee in „Karl-Marx-Allee“ umbenannt. Mit der Umbenennung verschwand auch die hiesige Bronzestatue des Diktators - sie wurde eingeschmolzen, das Metall für Tierfiguren im Tierpark verwendet. Als welches Tier Stalin reinkarniert wurde, ist allerdings nicht bekannt ... Heute tut sich die Karl-Marx-Allee schwer, an ihren einstigen Glanz als attraktive Wohnstraße, Einkaufs- und Flaniermeile anzuknüpfen. Billigdiscounter spiegelten lange Zeit die mangelnde Kaufkraft der Anwohner wider. Erst in jüngerer Zeit zogen auch bessere Geschäfte hierher und entdeckten Galeristen die leer stehenden Gastronomie- und Ladenflächen für ihre Zwecke. 2012 schlug der Berliner Senat die Karl-Marx-Allee als UNESCO-Welterbe vor. Tipp: Wer einen Blick in eine der Wohnungen werfen will, schließt sich am besten einer Wohnungsbesichtigung an, Termine in den Immobilienteilen der Zeitungen.
Computerspielemuseum: Willkommen bei Super Mario, Pacman & Co! Das Museum führt mit über 300 Exponaten (darunter 21 interaktive) in die Geschichte des Computerspiels ein. Man sollte aber nicht nur an den Konsolen daddeln, sondern auch ein bisschen lesen: spannende kulturgeschichtliche Bezüge!
Karl-Marx-Allee 93 A, Weberwiese. Tägl. (außer Di) 10-20 Uhr. 8 €, erm. 5 €. www.computerspielemuseum.de.