Treptower Park
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Der Park im Südosten Berlins, direkt am S-Bahnring und an der Spree gelegen, ist eine beliebte Sommerlocation: Hier wird jongliert, gejoggt, geschmust, gegrillt oder auch nur ganz faul auf der Wiese gelegen. Nahe der gleichnamigen S-Bahnstation liegt der Treptower Hafen, von wo Ausflugsschiffe nach Köpenick und zum Müggelsee starten. Spaziert man vom Hafen am Ufer entlang, gelangt man zum idyllischen Biergarten Zenner. Von diesem blickt man auf die Insel Berlin. Zu DDR-Zeiten nannte man sie „Insel der Jugend“ und nochmals früher „Abteiinsel“, da darauf ein romantisches Restaurant im Stil einer Klosterruine (1914 abgebrannt) stand. Der Name der Brücke dorthin, übrigens Deutschlands erste Stahlbetonbrücke (1916), erinnert noch daran. Die Abteibrücke besitzt zwei hübsche Brückentürme. In jenem auf der Insel betreibt kulturALARM e. V. den Club „Insel Berlin“, ebenfalls mit einem netten Biergarten. Eine schöne Terrasse über dem Wasser hat auch das Restaurantschiff Klipper südöstlich der Brücke.
Spaziert man weiter an der Spree entlang, stößt man nach wenigen Schritten auf ein umzäuntes Areal inmitten des Plänterwalds. Hier befand sich einst der Spreepark, ein riesiges Vergnügungsareal mit Riesenrad, Achter- und Wildwasserbahn, Karussells, mit Hunderevuen und Stuntshows, Los- und Imbissbuden und vielem, vielem mehr - heute holt sich die Natur das Areal zurück. Der Spreepark war aus dem „Kulti“, dem VEB Kulturpark Berlin hervorgegangen. Nach der Wende hatte ihn die Spreepark GmbH übernommen. Millionen wurden investiert, der größte Freizeitpark Deutschlands sollte entstehen. Mangels Parkplätzen kamen aber zu wenige Besucher. 2001 musste Insolvenz angemeldet werden. Der Geschäftsführer versuchte daraufhin sein Glück in Peru, 2004 kam er zurück, mit 167 kg Kokain in einem Karussell versteckt (die Vorlage für den Film Achterbahn von 2009). Über das entrückte Karussellleichengelände, vom Stadtmagazin Zitty zum „besten Kiffplatz Berlins“ gekürt, werden Führungen angeboten - wie lange noch, ist allerdings fraglich, da die Anlage bei Redaktionsschluss kurz vor der Zwangsversteigerung stand.
Südwestlich der Puschkinallee liegen die Archenhold-Sternwarte mit dem längsten beweglichen Linsenfernrohr der Welt (21 m) und das Ehrenmal für die gefallenen Soldaten der Roten Armee mit der Monumentalstatue des Großen Soldaten, der mit Kind im Arm und Schwert in der Hand auf einem zerborstenen Hakenkreuz steht. Im Kampf um Berlin ließen allein in den letzten zwei Kriegswochen 22.000 sowjetische Soldaten ihr Leben. 7000 Rotarmisten wurden hier beigesetzt.

Praktische Infos

Anfahrt/Ausflugsschiffe

Der Treptower Hafen liegt direkt an der Haltestelle s16.gif Treptower Park. Von dort zu den Biergärten ca. 1 km zu Fuß. Etwas näher an den Biergärten, an der Sternwarte und dem Spreepark liegt die Haltestelle s16.gif Plänterwald.
Am sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park
Ausflugsschiffe fahren vom Treptower Park (Abfahrt 10, 11, 13.30 u. 15 Uhr von Mitte April bis Anfang Okt., lassen Sie sich die Abfahrtszeiten bestätigen!) über Köpenick zum Müggelsee (Station Rübezahl, Dauer einfach 1:30 Std.) und machen auf dem Rückweg Halt in Friedrichshagen (Ankunft/Abfahrt 11.50, 12.50, 15.20 u. 16.50 Uhr), einfach 10,50 €, retour 14,50 €. Von Köpenick zum Müggelsee (Abfahrt 11, 12, 14.30 u. 16 Uhr) und zurück 10,50 €. Infos unter phone16doubleline.gif 5363600, www.sternundkreis.de.

Öffnungszeiten

Ehrenmal für die gefallenen Soldaten der Roten Armee, frei zugänglich.
Archenhold-Sternwarte, Mi-So 14-16.30 Uhr. 2,50 €, erm. 2 €. Führungen Do 20 Uhr, Sa/So 15 Uhr. Vorträge, Nachttermine zum Sternegucken usw. unter www.sdtb.de.
Ehem. Spreepark, Führungen Sa/So 13 u. 16 Uhr. 15 €. Anmeldung erforderlich unter www.berliner-spreepark.de. März-Okt. hat zudem das Café Mythos Sa/So 11-18 Uhr geöffnet, Nov.-Feb. nur So 11-18.30 Uhr. Das Café befindet sich direkt hinter dem ehemaligen Besuchereingang und wird von Sabrina Witte, der Tochter des einstigen Betreibers, geführt. Nach der Zwangsversteigerung kann sich jedoch alles ändern.
Bootsverleih
Mehrere Anbieter, z. B. Floß & los beim Restaurantschiff Klipper (Preise → Friedrichshagen und Müggelsee, S. 274) oder Rent a Boat Berlin (www.rent-a-boat-berlin.com) bei der Abteibrücke. Ruderboot 8 €/Std., Motorboote 120 €/Tag (Sie können bis Köpenick fahren, gen Innenstadt bis zur Oberbaumbrücke).

Essen & Trinken

Klipper 4 Das Restaurant auf und in dem über 100 Jahre alten Zweimaster serviert Köstlichkeiten aus der eigenen Räucherei, dazu einen internationalen kulinarischen Mix und hausgebackene Kuchen. Hg. ab 10 €. Tägl. 10-1 Uhr. Bulgarische Straße, phone16doubleline.gif 53216490.
Zenner Biergarten 2 In Bayern kann’s auch nicht schöner sein. 1500 Plätze am Wasser. Sa (leider) oft Partystimmung. Daneben das Zenner Restaurant (So Brunch) über einem Burger King. Mo-Fr ab 12 Uhr, Sa/So ab 10 Uhr. Alt-Treptow 14-17, phone16doubleline.gif 5337370.
Unser Tipp: Hafenräucherei Löcknitz 1 Leckere Fischbrötchen! Der Imbiss mit 2 Räucheröfen liegt direkt am Treptower Hafen (Richtung Brücke). Offiziell April-Okt. tägl. 10-18 Uhr, in Wirklichkeit mehr nach Lust und Laune.
Insel Berlin 3 Im Sommergarten gibt’s wechselnde Gerichte vom Kiosk Soulkitchen. Veranstaltungen unter www.inselberlin.de. Alt-Treptow 6.
Essen & Trinken
1Hafenräucherei Löcknitz
2Zenner Biergarten
3Insel Berlin
4Klipper