1.5    Eckpunkte der neuen Version und Struktur des Buches

Die Einarbeitung der Autoren in das neue Project 2016 verlief erst einmal unspektakulär. Große Neuerungen sind auf den ersten Blick nicht erkennbar. Während ein Wechsel von den Vorversionen 2007 auf 2010 riesig war, u.a. konnte man endlich auch bereits im Standard Projektportfoliomanagement anwenden und Projektprozesse abbilden, so waren die Unterschiede von den Versionen 2010 auf 2013 und jetzt auch auf die neue Version 2016 erst einmal überschaubar. Auf den zweiten Blick tut sich aber doch eine ganze Menge. Die Art des Arbeitens im Cloud-Kontext bietet übergreifend völlig neue Einsatzszenarien für Project. Und auch in der sogenannten on-premises-Version werden mit der Version 2016 neue Funktionen bereitgestellt.

Eine Herausforderung für die Autoren ist noch ein weiterer interessanter Aspekt: Microsoft stellt gerade für die Online-Versionen von Project nicht mehr erst alle drei Jahre neue Funktionen bereit. Vielmehr werden laufend und vor allem auch unterjährig neue Funktionen zur Verfügung gestellt. In diesem Buch versuchen wir, so gut wie möglich auf die neuesten Features einzugehen.

Was den Cloud-Kontext betrifft, stellte sich den Autoren natürlich auch eine weitere spannende Frage: Wie können für die verschiedenen Lesergruppen am besten die Unterschiede in Funktion und Arbeitsweise von Project in der on-premises- und Online-Variante abgrenzt werden, ohne die Inhalte des Buches zu sehr aufzuteilen? Hierzu wurde wie folgt vorgegangen:

Zwar unterscheiden sich die Online- und die on-premises-Version von Project bezogen auf die eingesetzte Infrastruktur enorm, die wesentlichen Grundfunktionen und Arbeitsweisen sind jedoch fast identisch. Entsprechend sind die Kapitel, welche die funktionale Anwendung von Project beschreiben, übergreifend für Online und on premises geschrieben. Sollten Unterschiede in Funktion und Arbeitsweise vorhanden sein, so werden diese im Text angemerkt.

Bevor die funktionalen Neuerungen von Project 2016 vorgestellt werden, erhalten Sie im Folgenden zunächst einen sehr allgemeinen Funktionsüberblick.

1.5.1    Allgemeiner Funktionsüberblick

Wenn man Project als Gesamtbegriff für Microsoft Project und Microsoft Project Server oder Project Online nutzt, muss man erst einmal zwei Einsatzgebiete unterscheiden:

Anders ausgedrückt, Microsoft Project ist für den einzelnen Projektleiter das richtige Werkzeug, während der Microsoft Project Server mit der Webclient-Oberfläche Microsoft Project Web App für alle Projektbeteiligten von der Ressource über den Controller bis zum Auftraggeber genutzt werden kann.

Die Funktionsbereiche von Microsoft Project insgesamt, also auch unter Einbeziehung des Microsoft Project Servers oder Project Online, lassen sich wie folgt darstellen (siehe Abbildung 1.2):

Von der Idee über den Projektantrag bis hin zur operativen Realisierung

Abbildung 1.2    Von der Idee über den Projektantrag bis hin zur operativen Realisierung

Um diese Funktionsbereiche der Prozessdarstellung abbilden zu können, baut der Microsoft Project Server seit der Version 2010 auf Microsoft SharePoint Server in der jeweiligen korrespondierenden Version auf. Anders gesagt, wird der Microsoft Project Server bis zur Version 2013 bei der Installation auf den Microsoft SharePoint Server »aufgesetzt«. In der Konsequenz bedeutete dies bis zur Version 2013, dass der Microsoft Project Server nur unter Bereitstellung eines Microsoft SharePoint Servers genutzt werden kann. In der Version 2016 sind Project Server und SharePoint Server noch stärker miteinander verschmolzen, sodass der Project Server gar keine eigene Installation mehr benötigt, auch die Datenbanken von Project und SharePoint sind miteinander verschmolzen.

Eine Übersicht über die neuen Funktionen von Project 2016, des Project Servers 2016 und von Project Online finden Sie in Abschnitt 2.6, »Neue Funktionen in Microsoft Project Server 2016«.

1.5.2    Struktur des Buches

Wie kann man ein Buch optimal gestalten, welches eine sehr vielschichtige Zielgruppe ansprechen soll? Wie umfangreich und wie strukturiert muss dieses Buch sein, das sich sowohl an Einsteiger richtet als auch für erfahrene Anwender und sogar Administratoren des Project Servers interessant sein soll?

Folgende Bereiche und Themen werden in dem Buch abgebildet:

Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, wurden im Inhalt des Buches alle für die Abbildung eines vollständigen Projektlebenszyklus (siehe Abbildung 1.3) von der Idee zum hoffentlich erfolgreichen Projektabschluss notwendigen Elemente aufgeführt und erläutert.

Darstellung des Projektlebenszyklus mit Project Server oder Project Online 2016

Abbildung 1.3    Darstellung des Projektlebenszyklus mit Project Server oder Project Online 2016

Grundsätzlich ist das Buch in vier Bereiche aufgeteilt. Im Einführungsteil wird übergreifend die Ausgangslage im Projektmanagement diskutiert, der Versuch einer Positionierung von Microsoft Project und Project Server unternommen und auch das Thema Implementierung eines Werkzeugs aus strategischer Sicht besprochen.

In Teil 2 wird das Thema Microsoft Project umfangreich behandelt. Anhand einer beispielhaften Story werden nahezu alle Funktionen an Beispielen vorgestellt.

In Teil 3 liegt der Schwerpunkt beim organisationsübergreifenden Projektmanagement auf der Basis von Project Server und Project Online. Manche Themen aus Teil 2 des Buches finden Sie hier erneut, allerdings mit dem Schwerpunkt auf den zusätzlichen Funktionalitäten, die Microsoft Project in Anbindung an den Project Server und Project Online bereitstellt. Auch erweiterte Themen, die nur in Anbindung an Project Server und Project Online zur Verfügung stehen, wie z.B. Anforderungs- und Portfoliomanagement sowie die Arbeit mit den Projektwebsites und dem Berichtswesen, werden in Teil 3 behandelt.

In Teil 4 werden Project Server on premises und Online einander gegenübergestellt sowie die technischen Grundlagen zur Konfiguration und Installation vorgestellt.

Wiederholungen im Buch?

autorWie oben bereits erwähnt, gibt es im Buch einige kleine Überschneidungen, welche von den zwei Varianten lokales und vernetztes Projektmanagement mit Microsoft Project herrühren. In anderen Kapiteln werden manche Inhalte zu anderen Themenkomplexen, wenn auch kurz, wiederholt. Dies ist allerdings durchaus beabsichtigt, da nicht jeder Leser dieses Buch wirklich von Anfang bis Ende durchliest. Für die »Querleser« führen wir in manche Themen einfach noch einmal neu ein, um so ein besseres Verständnis zu gewährleisten.