4 Nach unten ableitende und den Stuhlgang regulierende Kräuter

4.1 Grundsätzliches

4.1.1 Abführen als therapeutisches Verfahren

Das therapeutische Verfahren, das im Chinesischen Xià Fa 下法 heißt, kann mit (Nach-unten-) Abführen, Purgieren übersetzt werden. Damit werden Schlacken oder aufgestaute struktive Energien, die den freien Energiefluss hemmen oder unterbrechen, über den Darm und die Harnwege nach unten abgeleitet. Das Purgieren beschränkt sich in westlicher Sicht auf den Verdauungstrakt. Die Chinesische Medizin sieht darin jedoch auch eine Entlastung der Zang Fu und des Unteren 3-Erwärmers.

Purgierende Kräuter sollen je nach Befund

Bei dem Nach-unten-Abführen ist die diagnostische Unterscheidung von Hitze und Kälte, Fülle und Leere, Trockenheit und Feuchtigkeit von entscheidender Bedeutung.

Die Kräuter dieser Gruppe lassen sich unterteilen in:

  1. stark abführende Kräuter (Senna, Rhamnus, Rheum)
  2. wärmende Kräuter, die tonisieren und Kälteansammlungen ausleiten ( Kap. 18)
  3. lösende und den Darm befeuchtende Kräuter
  4. Wasser austreibende, drastisch purgierende Mittel: Diese drastisch wirkenden Mittel werden hier nicht einbezogen.

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4.1.2 Volkskrankheit chronische Obstipation

Chronische Obstipation ist eine moderne „Volkskrankheit“, bei der Frauen etwa doppelt so häufig betroffen sind wie Männer, ältere Menschen mehr als jüngere. Von chronischer Obstipation wird schulmedizinisch dann gesprochen, wenn über einen Zeitraum von mindestens 3 Monaten der Stuhlgang regelmäßig 4 Tage ausbleibt. Hinzu kommt, dass die Betroffenen wegen des harten Stuhls stark pressen müssen und das Gefühl haben, nicht vollständig entleert zu sein.

Verstopfung gehört zu den Beschwerden, deren Selbstmedikationsgrad besonders hoch ist. Etwa 35 Millionen Verpackungseinheiten an Laxantien werden jährlich in Apotheken an Endverbraucher abgegeben. Davon werden nur etwa 10 % verordnet. Wirkstoffe pflanzlicher Herkunft stehen besonders hoch im Kurs, da die Konsumenten in ihnen nicht schädliche, weil „natürliche“ Wirkstoffe sehen. Dazu zählen vor allem anthrachinonhaltige Präparate wie Zubereitungen mit Senna, Aloe, Faulbaum und Rhabarberwurzel, also Kräuter, die auch in dieser Gruppe zu finden sind.

Insofern ist höchste Vorsicht geboten bei der Behandlung von Obstipation, um nicht den Missbrauch von Laxantien unwissentlich zu sanktionieren. Biomedizinisch gelten 80–90 % der Fälle als idiopathisch, d. h. ohne feststellbare pathologisch funktionelle oder anatomische Befunde.

Die Hauptursache für die Verstopfung liegt in der Lebensweise, insbesondere in der Ernährung:

Zu den häufigsten Komplikationen einer chronischen Verstopfung zählen Hämorrhoiden, Analfissuren, Rektumprolaps und Divertikel.

Purgativa sind keine akzeptable Alternative zur notwendigen Änderung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten. Hier bedarf es einer eingehenden Beratung der Patienten.

4.2 Abführende und den Stuhlgang stimulierende Kräuter (Purgativa)

Kräuter dieser Gruppe sind kühl bis kalt und bitter. Beide energetische Qualitäten haben eine nach unten gerichtete Wirkung. Sie dienen der Beseitigung von Obstipation, bedingt durch eine Hitze-Fülle-Störung mit pathogener Hitze und Trockenheit. Stauungshitze kann sich auch durch Leber-Qi-Stagnation entwickelt haben. In solchen Fällen verschlimmert sich die Obstipation durch emotionale Anspannung.

Symptome und Befunde
Therapieprinzip

Je nach Situation ist eine Kombination mit befeuchtenden und Säfte aufbauenden Kräutern ( Kap. 18.8) sowie Hitze ausleitenden Kräutern ( Kap. 3.3) sinnvoll.

Wirksamkeitsbestimmende Inhaltsstoffe sind Anthrachinon-Glykoside, sog. Prodrugs, die durch Darmbakterien in die eigentliche Wirkform, die Anthrone, umgewandelt werden. Sie fördern die Darmmotilität und den Feuchtigkeitsgehalt des Stuhls (vgl. KRA 2008). Zu den anthrachinon-glykolidischen Pflanzen zählen Sennesblätter, Rhabarber, Faulbaum, Kreuzdorn und Aloe. Erstmals Paracelsus empfahl Sennesblätter in Kombination mit Lauch und Wermut als Abführmittel.

Sie führen bei längerem Gebrauch zu einer dunklen Verfärbung der Dickdarmschleimhaut (Melanosis coli).

4.2.1 Senna

Siehe  Tab. 4.1.

Tab. 4.1 Monografie Senna.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Senna, fol. Sennesblätter kühl bitter, süß Dickdarm 1–2 g getr. Droge für Mazerat; 1–2 ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
Hitze klärend, laxierend chronische und akute Obstipation mit trockenem Stuhl; abdominelles Spannungs- und Völlegefühl, durch Druck verschlimmert; Fieber
Qi-Obstruktion zerstreuend, Blutungen beendend, Durchblutung der Abdominalarterien steigernd Koliken bei Pankreatitis, Cholezystitis
Qi in Uterus und Adnexien bewegend chronische Amenorrhöe
JÄN 491, SCW 125, KRA (2008), PAH 421, KAR (1995) 80f., BÜH 134, Positivmonografien Kommission E, ESCOP, WHO

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missing link Kontraindikationen

Darmverschluss; akut-entzündliche Darmerkrankungen wie Appendizitis, Colitis; Darmblutungen; schwere Störungen des Wasser- und Mineralhaushaltes; Darmatonie; Kinder unter 10 Jahren; strenge Indikationsstellung in der Stillzeit; Schwangerschaft

4.2.2 Rhamnus frangula

Siehe  Abb. 4.1 und  Tab. 4.2.

Tab. 4.2 Monografie Rhamnus frangula.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Rhamnus frangula, cort. Faulbaum, Rinde kalt bitter, leicht adstringierend Därme, Le, Gb, Ma 0,25–2 g getr. Droge zum Infus, 0,25–4ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
laxierend, Darmperistaltik anregend, Hitze klärend akute und habituelle Obstipation, spastische Obstipation
Qi-Stagnation entgegenwirkend (Leber, Gallenblase) Leber- und Gallenblasen-Qi regulierend Schwellung und Schmerzen im Epigastrium/unter dem Rippenbogen; Leberschwellung Gallenfluss-Stauungen Verdauungsstörungen, Dyspepsie
HIL 221, JÄN 147f., WIL (1959) 135, HOL 178, LPH 121, Positivmonografien Kommission E, ESCOP, WHO
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Abb. 4.1 Rhamnus frangula.

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4.2.3 Rheum palmatum

Siehe  Tab. 4.3.

Tab. 4.3 Monografie Rheum palmatum.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Rheum palmatum, rhiz. Rhabarber, Wurzel kühl-kalt bitter, adstringierend, schwach würzig Därme, Le, Gb, Mi, Ma, He 0,1–4 g getr. Droge* im Dekokt; 6–100 Tropfen Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
laxierend atonische Obstipation
Hitze (in Magen und Dickdarm) klärend Feuchte-Hitze klärend Diarrhöe infolge Feuchte-Hitze, Ikterus
Obstipation mit trockenem Stuhl
Gastritis, Magengeschwüre
Leber- und Milz-Qi, Darm-Qi tonisierend und bewegend (geringe Dosierung) Darmschleimhaut regulierend träge Verdauung, Appetitlosigkeit
Magen- und Darmkatarrhe (in geringer Dosierung)
Gastroenteritis; auch Durchfall (niedrige Dosis)
Hämorrhoiden
Blut-Hitze klärend; Blutungen (durch Hitze) beendend (äußerliche Anwendung) akute Hauterkrankungen (mit starker Rötung !), auch mit Blutung; Hämorrhagien (durch Hitze)
lokale Anwendung: Entzündungen des Mund- und Rachenraums, Fieberbläschen
KAR 82, BÜH 133, HOL 173, WIL (1959) 394f., SCW 254f., HIL 223, JÄN 434, Positivmonografien Kommission E, ESCOP, WHO
* Dosierung (jeweils 3 × tgl.)

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missing link Nebenwirkungen

Elektrolytverlust, Obstipation, Verfärbung des Urins, Pigmenteinlagerungen im Colon, krampfartige Magen-Darm-Beschwerden

missing link Kontraindikationen

Schwangerschaft, Darmverschluss, entzündliche Darmerkrankungen, Kinder unter 12 Jahren

4.2.4 Natrium sulfuricum

Der Vollständigkeit halber seien hier noch die salinischen osmotisch wirkenden Abführmittel wie Glaubersalz, Natriumsulfat (Na2 SO4) und Bittersalz, Magnesiumsulfat MgSO4, erwähnt. Es handelt sich um Mineralien und keine Kräuter. Beide finden traditionell als drastisch wirkende Abführmittel Verwendung. Natriumsulfat ist auch Bestandteil der chinesischen Materia medica und wird als salzig, bitter und kalt eingestuft. Glauber- und Bittersalz wirken über osmotische Kräfte und führen zur Wasserretention im Darm.

Das Glaubersalz (Dosis: 1–3 geh. TL Glaubersalz bzw. 7–14 g in 250 ml lauwarmem Wasser) beginnt nach ca. 30–90 Minuten zu wirken. Es spült innerhalb von 6–8 Stunden den gesamten Verdauungsapparat und reinigt ihn dabei. Über den ganzen Tag sollte stündlich ein Glas sehr warmes Wasser getrunken werden.

4.3 Laxierende (lösende) und den Darm befeuchtende Kräuter

4.3.1 Grundsätzliches

Es handelt sich hier vorwiegend um ölhaltige Samen, die als Quellmittel und einhüllendes Mucilaginosum (Schleimdroge) dienen. Sie erzielen ihre Wirkung bei Obstipation vor allem durch Feuchtigkeitszufuhr bzw. Befeuchtung und helfen so, den Stuhl nach unten zu bewegen. Bei Lein- und Flohsamen kommt es physiologisch infolge der Quellung der in der Samenschale enthaltenen Schleimstoffe zu einer Vergrößerung des Darminhaltes und einer Reizung von Dehnungsrezeptoren, was den Stuhlentleerungsreflex auslöst. Nicht resorbierbare Fasern binden Wasser und erhöhen das Stuhlvolumen.

Quellmittel sind im engeren Sinne keine Abführmittel. Zu ihnen zählen: Außer Lein- und Flohsamen noch Weizenkleie, Agar-Agar und Senfkörner.

Diese Mittel können überall dort angewendet werden, wo stark abführende Kräuter kontraindiziert sind sowie in chronischen Fällen bei Mangel an Körperflüssigkeiten. Dies betrifft Blut-Mangel-Erkrankungen und Qi-Mangel, chronische Erkrankungen mit Auszehrung der Körperflüssigkeiten, häufig bei alten Menschen, sowie bei Kälte. Sie können jedoch auch mit laxierenden Kräutern kombiniert werden.

Symptome und Befunde

Die hier vorgestellten Drogen können über längere Zeit eingenommen werden.

Eine Kombination mit Qi regulierenden und Yang-Qi stärkenden sowie mit Blut nährenden Kräutern ist oft sinnvoll.

Grundsätzlich können alle Arzneien dieser Gruppe durch die schlüpfrige Einhüllung der Verdauungsschleimhaut bewirken, dass die Resorption gebremst wird. Das bedeutet, dass Medikamente (und andere Stoffe) langsamer oder sogar geringer aufgenommen werden können. Dieser Effekt kann aber auch therapeutisch genutzt werden, um die Schleimhaut von Magen oder Darm gegen zu viel Magensäure, aggressive Medikamente oder Entzündungsgifte zu schützen oder um in einer Kräuterrezeptur Magen reizende Kräuter abzumildern.

4.3.2 Cannabis

Siehe  Tab. 4.4.

Tab. 4.4 Monografie Cannabis.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Cannabis sat., sem. Cannabis, Samen (chin. Huo Ma Ren) neutral süß Mi, Ma, Di 9–15 g der Samen (vor der Zubereitung zerstoßen) als Dekokt
Wirkbeschreibung Indikationen
Säfte nährend, Darm befeuchtend trockener Stuhl/Obstipation, bei alten und/oder geschwächten Menschen, oder nach der Entbindung (aufgrund Blutmangel)
Gedärme befeuchtend, Säfte erzeugend laxierend, Milz entlastend habituelle Obstipation, trockener Stuhl durch Abführmittel geschädigtes Kolon
Yin tonisierend, befeuchtend trockener, unproduktiver Husten (bei älteren Menschen), zusammen mit Honig
Darmschleimhaut befeuchtend und einhüllend Hämorrhoiden (infolge Trockenheit und Hitze)
lokale Anwendung Hautentzündungen (Anwendung als Kataplasma/Breiumschlag)
FOL 571, BEN, POR (1978) 135, JÄN 208, YAN 77

missing link Nebenwirkungen

4.3.3 Psyllium

Siehe  Tab. 4.5.

Tab. 4.5 Monografie Psyllium.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Psyllium, sem. (Plantago afra, sem.) Flohsamen neutral süß Därme, Ma 10–30 g gequellt
Wirkbeschreibung Indikationen
Darm befeuchtend, Stuhl erweichend
Darmschleimhaut einhüllend und beruhigend
Darmperistaltik regulierend
trockener Stuhl/milde habituelle Obstipation, temporäre Obstipation aufgrund von Krankheit oder Schwangerschaft
Darmträgheit
Colon irritabile (Reizdarm), Obstipation im Zusammenhang mit Zwölffingerdarmgeschwür oder Divertikulitis, Kurzdarmsyndrom, Colitis ulcerosa
Analfissuren, Hämorrhoiden, nach rektalen Untersuchungen und in der Schwangerschaft
unspezifische Durchfälle
Schleim lösend und ausscheidend Bronchitis, Husten, Drüsenschwellung
Hyperlipidämie, erhöhter Blutzuckerspiegel (Diabetes mell. Typ 2), Gicht, Rheuma
KRA (2000) 48, WIC 534, PWH 244, LPH 127, Positivmonografien Kommission E, ESCOP, WHO
Zubereitung und Dosierung

missing link Kontraindikationen

Stenosen und entzündliche Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt, Darmverschluss, schwer einstellbarer Diabetes mellitus

missing link Wechselwirkungen

Flohsamen sollen ½–1 Stunde vor oder nach der Einnahme von anderen Arzneimitteln eingenommen werden, da sich ansonsten die Aufnahme anderer Arzneimittel aus dem Magen-Darm-Trakt verzögern kann.

4.3.4 Linum

Siehe  Abb. 4.2 und  Tab. 4.6.

Tab. 4.6 Monografie Linum.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Linum, sem. Leinsamen neutral süß Ma, Lu, Mi, Di 20–50 g der Samen als Dekokt
Wirkbeschreibung Indikationen
Gedärme befeuchtend laxierend Hitze klärend Qi tonisierend habituelle Obstipation, trockener Stuhl durch Abführmittel geschädigtes Kolon; Colon irritabile
Leere-Hitze durch Yin-Mangel klärend Yin tonisierend trockener, unproduktiver Husten (bei älteren Menschen), Krampfhusten
Hitze in Magen und Gedärmen klärend Darm befeuchtend und einhüllend Gastritis, Enteritis, Divertikulitis
lokale Anwendung lokale Hautentzündungen (Anwendung als Kataplasma/Breiumschlag)
bronchiale Infekte bei Kindern (Kataplasma)
Entzündungen in Mund, Rachen und Zahnfleisch (Gurgelmittel)
JÄN 325, FEM 257, LPH 206, PWH 208, WILL 150, KRA (2000) 78, BÜH 130, Positivmonografien Kommission E, ESCOP
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Abb. 4.2 Linum.

Dosierung
Äußerliche Anwendung

missing link Kontraindikationen

missing link Wechselwirkungen

verlangsamte oder verminderte Aufnahme und Wirkung anderer Arzneistoffe möglich; 1 Std. Abstand zwischen Einnahme von Leinsamen und anderen Arzneimittel

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4.3.5 Weitere Kräuter, die nach unten ableiten

Siehe regulierende und tonisierende Kräutergruppen.

4.4 Rezepturen

4.4.1 Akute Obstipation (Leber-Qi-Stagnation)

Tab. 4.7 Rezeptur Akute Obstipation.

Kräuter Menge Temperatur Geschmack Wirkung in der Rezeptur
Rhamnus frangula, cort. 30 g kalt bitter, leicht adstringierend Qi-Stagnation lösend Leber-Qi regulierend Darmperistaltik anregend
Rheum palm., rhiz. 20 g kühl-kalt bitter, adstringierend, schwach würzig Hitze in Magen und Darm klärend Qi stärkend und regulierend
Foeniculum, fruct. 10 g leicht warm aromatisch, leicht scharf karminativ Darm wärmend und Qi durchgängig machend
Mentha. pip., fol. 5 g warm-kühl scharf, aromatisch Qi im Abdomen entspannend Qi absinken lassend und regulierend

Akute Obstipation kommt häufig auf Reisen, im Verlauf von Erkrankungen, im Zusammenhang mit Aufregungen oder Ernährungsänderungen vor ( Tab. 4.7).

Zubereitung und Dosierung
Symptome und Befunde
Mögliche Syndrom-Beteiligungen
Therapieprinzip

4.4.2 Chronische Obstipation (Leere-Hitze mit Fülle)

Siehe  Tab. 4.8.

Tab. 4.8 Rezeptur Chronische Obstipation.

Kräuter Menge Temperatur Geschmack Wirkung in der Rezeptur
Cannabis, sem. 30 g neutral süß Säfte nährend Darm befeuchtend
Rhamnus frangula, cort. 20 g kalt bitter, leicht adstringierend Qi-Stagnation lösend Leber-Qi regulierend Darmperistaltik anregend
Althea off., rad. 15 g kühl süß, bitter Hitze aus dem Darm klärend/Darm befeuchtend Magen-Yin nährend
Citrus aurant., pericarp. 10 g warm scharf, aromatisch, bitter Qi der Mitte regulierend und nach unten leitend
Gentiana lut., rad. 10 g kühl (neutral) bitter Qi in Magen und Därmen bewegend Mitte tonisierend, Leber-Qi bewegend
Carum carvi, fruct. 10 g warm aromatisch, etwas scharf karminativ Darm wärmend und Qi durchgängig machend

Zubereitung und Dosierung 2 TL dieser Mischung werden mit ¼ l kaltem Wasser übergossen, 12 Std. einweichen, dann einmal kurz erhitzen (nicht kochen) und abseihen. Abends 1 Tasse Tee lauwarm trinken.

Symptome und Befunde
Mögliche Syndrom-Beteiligungen
Therapieprinzip

4.4.3 Chronische habituelle Obstipation

Linum, sem.
Hausmittel