3. Pickpockets

Die Lufthansa-Maschine landet pünktlich um 9 Uhr auf dem Flughafen London Heathrow. Kugelblitz holt seinen Koffer vom Rollband. Dann muss er durch den Zoll und die Passkontrolle.

Eine große automatische Glastür öffnet sich – und da steht auch schon sein Freund Harry Brown mit ausgebreiteten Armen.

„Hello, my friend!“,1 ruft er. „Welcome to London!“2

„Hi, Harry!“, lacht Kugelblitz. „Es wird mir richtig warm vor Freude!“

 

Er zieht seinen Mantel aus und legt ihn auf den Gepäckwagen über den Koffer und die Tasche mit dem Angelzeug.

Auf dem Weg zum Ausgang herrscht ein ziemliches Gewühle. Zwei etwa fünfzehnjährige Jungen drängen sich dicht an ihnen vorbei. Sie folgen einer mit Schmuck behängten Dame.

Kugelblitz blinzelt überrascht. Täuscht er sich, oder hat der eine Junge eben der Dame blitzschnell in die Tasche gegriffen? Jetzt steckt er einem flinken, rothaarigen Jungen in schwarzer Lederjacke etwas zu. Der flitzt davon. Ein klassischer Fall von Taschendieb-Team-Arbeit.

Bei Kugelblitz klingeln sämtliche Alarmglocken. Er erinnert sich noch lebhaft an den Fall Moskitobande, als ihn dreiste Taschendiebe am Hamburger Hauptbahnhof ausraubten. Seitdem hängt seine goldene Taschenuhr fest an der Kette!

Ein Junge mit dunkelblonden Stoppelhaaren rempelt ihn an und sagt: „Sorry!“

Und dann spürt KK selbst eine Hand in seiner Hosentasche! Blitzschnell greift er zu. Er umfasst ein schmales Handgelenk. Die Hand lässt die goldene Taschenuhr fallen wie eine heiße Kartoffel. Zum Glück hängt sie an der Kette!

 

Der Junge will weglaufen. Aber Kugelblitz bleibt stehen wie ein Fels in der Brandung und hält ihn mit eisernem Griff fest.

„What’s the matter?“,3 erkundigt sich Harry Brown und dreht sich überrascht um.

Er erfasst die Situation sofort: „Ah, a pickpocket! A member of Charly Pickle’s airport gang. Clever kids – but not clever enough for you, Isy!“4

Kugelblitz deutet auf die goldene Uhr.

„Er hatte die Uhr schon in der Hand. Zum Glück hing sie an einer Kette!“

Der Junge flucht und will sich losreißen. Dann dreht er den Spieß einfach um: „Help me! Pickpockets!“,5 kreischt er frech.

Die Leute werden aufmerksam. Inspektor Brown fasst in seine Brusttasche, um seinen Dienstausweis zu zücken und zu beweisen, dass er kein Taschendieb ist, sondern bei der Polizei arbeitet. Dann ruft er empört: „Oh no! My wallet is gone!“6

Jetzt kommt zum Glück ein Polizist der Flughafenpolizei, der Brown gut kennt.

Gemeinsam bringen sie den verdächtigen Jungen ins Polizeibüro, um ihn zu durchsuchen.

 

Es stellt sich heraus, dass es Charly Pickle’s Bruder Johnny Pickle ist.

Die Geldbörse des Inspektors hat er allerdings nicht.

„I’m innocent“,7 sagt er und grinst unverschämt.

„I don’t believe him“,8 seufzt Brown. „But where is my wallet?“9

„Er hat die Brieftasche bestimmt blitzschnell seinem Komplizen gegeben. Und ich weiß, wie der aussieht!“, sagt Kugelblitz.

 

Und dann gibt er den englischen Kollegen eine perfekte Beschreibung:

short red hair, green eyes, blue jeans, black jacket, silver earring: left ear, blue eagle tattoo, yellow socks, age about sixteen, about my size but as thin as a rake.10

Inspektor Brown hat aufmerksam zugehört. Dann sagt er: „I know her. It’s not a boy. It’s a girl.

Her name is Lola. She has bright red hair!“11

Der genauen Personenbeschreibung von Kugelblitz ist es zu verdanken, dass Lola noch am gleichen Tag gefasst wird.

Sie ist gerade dabei, das Schließfach auszuräumen, in dem sie die Tagesbeute der Pickpocket-Bande gebunkert hat.

„One day in London and you’ve already solved your first case, Isy!“,12 sagt Harry Brown anerkennend. „Let’s go to the White Horse Pub and have a nice beer!“13

 

Die Frage an alle Detektive, die sich durch Falschaussagen nicht verwirren lassen:

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