7. Treffen in der alten Scheune

Hinter der alten Scheune an der Themse zieht Nebel auf. Ein Fahrzeug mit abgeblendeten Scheinwerfern nähert sich dem Scheunentor. Ein Mann steigt aus und schließt das alte Vorhängeschloss auf. Das Tor quietscht in den rostigen Angeln, als er es jetzt so weit öffnet, dass der Fahrer den Wagen hineinfahren kann.

Dann schließt er es wieder. Nur ein schwacher Lichtschein, der durch die Ritzen der Bretterwand fällt, verrät, dass sich nun zwei Männer in dem alten Schuppen befinden.

Die beiden Männer unterhalten sich halblaut. Sie sind in Gaunerkreisen als Joe und Humphrey bekannt. Zwei Männer, die für alles zu haben sind, wenn der Preis stimmt.

„Get them out, Joe!“,1 befiehlt Humphrey.

Joe öffnet den Kofferraum und holt drei leblose Körper heraus.

„Are they dead?“,2 erkundigt sich Humphrey erschrocken.

„No, they aren’t. Just a little bit sleepy“,3 grinst Joe. „They will wake up in a few moments. Don’t panic!“4

Joe legt die schlaffen Körper auf das Stroh in der Ecke. Es sind die königlichen Hunde, nach denen inzwischen von Scotland Yard fieberhaft gefahndet wird.

 

Die beiden holen jetzt noch eine Kiste Bier aus dem Wagen und setzen sich dann neben die schlafenden Hunde ins Stroh.

Sie sind mit ihrem Tagewerk zufrieden.

Gestern haben sie jeder 1000 Pfund für ihre Rollen als Tierfreund und Tierpfleger in der Bank bekommen. Heute noch mal jeder 1000 Pfund dafür, dass sie dieser Schlafmütze von königlichem Hundeausführer die Corgis weggenommen haben. Ein Kinderspiel! Und für morgen wurden ihnen noch mal je 1000 Pfund dafür versprochen, dass sie auf einem Kohlenschlepper von der Tower Bridge bis zur Westminster Bridge fahren und dabei genau um 15.33 Uhr eine Tasche aus dem Wasser fischen, die sie selbst vorher unauffällig hineinwerfen sollen.

Es ist ihnen klar, dass ihr Auftraggeber mit seinen Aktionen Ungesetzliches bezweckt. Aber Joe und Humphrey stellen keine Fragen, wenn es ein ordentliches Sümmchen zu verdienen gibt.

 

Es raschelt im Stroh. Die Hunde gähnen und beginnen sich zu strecken. Müde blinzeln sie ins Licht.

„Look, our puppies are waking up!“,5 ruft Joe begeistert.

„That’s good!“,6 murmelt Humphrey zufrieden. Er mag Hunde. Eine Zeit lang war er als Junge mit einem jungen Schäferhund als Landstreicher unterwegs. Es hätte ihm Leid getan, wenn den Hunden etwas passiert wäre. Auch wenn er diese fetten Corgis nicht besonders mochte.

Humphrey kramt in der alten Baseballtasche, in der ein paar Dosen Hundefutter stecken. „Have you got a tin-opener, Joe?“,7 erkundigt er sich.

Joe holt ein großes Schweizer Messer heraus. An dem befindet sich fast alles, was ein Mensch zum Überleben braucht – auch ein Dosenöffner.

 

Die Hunde stehen zunächst auf wackligen Beinen. Aber dann stürzen sie sich gierig auf das Futter. Joe und Humphrey sehen ihnen gönnerhaft zu.

„By the way: Do you know the guy who kidnapped Lord Nelson for Mr X?“,8 erkundigt sich der tierliebe Humphrey nach einer Weile.

„No, I don’t“,9 antwortet Joe und nimmt noch einen Schluck aus der Bierflasche.

„I hope that they treat all the horses well“,10 bemerkt Humphrey besorgt.

„Rasputin says they sell them on the black market in Eastern Europe.“11

„Hm“, murmelt Joe. „Mr X loves bets and races – but I don’t think that he likes horses.“12

Humphrey und Joe haben den geheimnisvollen Boss noch nie gesehen. Aber sie wissen auch so, dass er ein gewissenloser Spielertyp ist, der Wetten und Pferderennen liebt und dafür notfalls über Leichen geht. Dass er die Pferde an eine internationale Pferdemafia in Osteuropa verkauft, wie Joes Kumpel Rasputin vermutet, ist ihm durchaus zuzutrauen.

 

Nun die Fragen an alle Detektive, die den Unterschied zwischen Whiskas und Chappi kennen:

Hier gehts zu den Lösungen