Ist Bio-Fleisch wirklich besser für die Umwelt als Fleisch aus konventioneller Produktion? Ja, denn „Bio“ und „Öko“ sind gesetzlich geschützte Begriffe bei Lebensmitteln, was bedeutet, dass gesetzliche Mindeststandards festgelegt sind. Wo „Bio“ drauf steht, ist also auch Bio drin. So sind beispielsweise bestimmte Dünge- und Pflanzenschutzmittel verboten, wie auch Gentechnik.
Es gibt aber Unterschiede zwischen den einzelnen Bio-Siegeln. Demeter, Naturland, Bioland arbeiten, anders als zum Beispiel Aldi, sogar nach noch höheren Standards, als die Europäische Union sie vorgibt. So erlauben sie weniger Tiere pro Hektar. Ein Tier hat also mehr Platz als bei anderen Bio-Siegeln. Konventionelles Futtermittel darf gar nicht oder nur im Ausnahmefall genutzt werden. Die Betriebe müssen komplett ökologisch arbeiten. Wer also Bio-Möhren anbaut, muss auch die Tiere auf dem Hof nach Bio-Verbands-Kriterien halten.
Die Tiere, von denen das Bio-Fleisch stammt, wurden also artgerechter gehalten als die Tiere in der konventionellen Fleischproduktion. Wem beim Fleischgenuss das Tierwohl am Herzen liegt, der sollte sich also für Bio entscheiden, auch wenn es teurer ist als konventionelles Fleisch. Eine Übersicht der Bio-Siegel findest du über den nebenstehenden QR-Code.
Mit Blick auf die Nachhaltigkeit sollte man in jedem Fall auf Fleisch verzichten, das (noch dazu ohne Siegel) aus weit entfernten Ländern eingeflogen wurde. Wildfleisch aus Europa kann eine gute Alternative für nachhaltigeren Fleischgenuss sein.34 Aber auch wenn es viele nicht hören wollen: Der erste Schritt zu einem nachhaltigeren Fleischkonsum ist und bleibt, weniger davon zu konsumieren.
Infos dazu, ob und wie du Fleisch aus regionaler Produktion erkennen kannst, findest du auf Seite 94.