Mein ETF-Plan

Eine gute Geldanlage ist wie ein schön sortierter Kleiderschrank: Der Inhalt muss zu Ihnen und Ihrem Leben passen, aber auch Größe und Qualität sollten stimmen. ETF sind dabei oft die „Basics“. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihr persön­liches Basisdepot aufbauen.

Shorts oder dunkler Anzug – was ist die bessere Wahl? Auf diese Frage kann die Antwort nur lauten: Es kommt darauf an. So wie es nicht das eine Kleidungsstück gibt, das immer für jeden passt, gibt es auch nicht die passende Geldanlage für alle Lebenslagen. Es kommt eben darauf an, was Sie brauchen, was Sie wollen und auch wer Sie sind. In vielen Fällen sind ETF aber besonders gut geeignet, eine renditestarke Vermögensanlage aufzubauen, die sich ohne viel Aufwand führen lässt. Ob das auch für Sie angebracht ist, wie Sie ein Basisdepot aufbauen und welche Sparmöglichkeiten sich in welchen Lebenslagen anbieten, erfahren Sie auf den folgenden Seiten.

Eine einfache und daher gerade auch für Einsteiger geeignete Form, in ETF zu investieren, ist das Finanztest-Pantoffel-Portfolio, das Sie ab Seite 72 näher vorgestellt bekommen. Auch Einsteiger können es problemlos aufbauen. Es lässt sich in sehr vielen Lebenslagen umsetzen und ist für zahlreiche Anlagezwecke geeignet: zum Beispiel um mit einem Sparplan regelmäßig Geld zurückzulegen, etwa zum gezielten Vermögensaufbau für die Altersvorsorge (siehe „Mit dem Pantoffel-Sparplan gut für das Alter vorsorgen“, S. 78). Und selbst in späteren Jahren müssen Sie nicht auf das Pantoffel-Portfolio verzichten, wenn Sie sich aus Ihren Geldanlagen eine zusätzliche Rente genehmigen möchten (siehe „Im Alter noch sinnvoll anlegen“, S. 86). ETF taugen auch für das Anlegen von Vermögenswirksamen Leistungen (siehe „Geschenktes Geld vom Chef in ETF investieren“, S. 82). Und auch Anleger, die Wert darauf legen, ihr Geld nachhaltig, ethisch und ökologisch korrekt anzulegen, können auf ETF setzen (siehe „Nachhaltig investieren mit ETF“, S. 90).

Wie Sie investieren wollen, hängt von Ihrer Risikoneigung ab: Selbstverständlich sollte Ihnen die Sorge um Ihr Geld keine schlaflosen Nächte bereiten. Aber wenn es ausschließlich auf Bankkonten schlummert, weil Ihnen alles andere als zu wagemutig erscheint, verschenken Sie vor allem derzeit Renditechancen. Wenn Sie sich die langfristigen Chancen von Aktien-ETF klarmachen, können Sie den Einstieg wagen.

Anleger mit hoher Risikoneigung kommen dagegen leichter in Versuchung, auf einzelne Aktien zu setzen oder andere wenig aussichtsreiche Anlageformen mit hohen Gewinnversprechen zu wählen – und dadurch viel Geld zu verspielen (siehe „Schluss mit falscher Geldanlage“, S. 35).

Doch es gilt hier genau zu unterscheiden: Ihre (subjektive) Risikoneigung und Ihre (objektive) Risikotragfähigkeit sind zweierlei Dinge – und gerade das Zweite ist für Ihre Geldanlagestrategie wichtig.

  1. Die Risikostruktur einer Geldanlage muss zur Lebenssituation des Anlegers passen. Dabei unterscheidet man zwei Begriffe:
  2. Risikobereitschaft. Darunter versteht man die ganz persönliche Neigung des Anlegers, Risiken einzugehen. Sowohl eine zu hohe als auch eine zu niedrige Risikobereitschaft kann in Sachen Geldanlage negativ wirken.
  3. Risikotragfähigkeit. Bezeichnet den Spielraum für Verluste in den Finanzen des Anlegers. Generell gilt: Je besser das Leben durch andere Einnahmequellen abgesichert ist, desto höher ist die Risikotragfähigkeit.

Ganz klar: Je höher Ihre Risikotragfähigkeit ist, desto stärker können Sie auf Aktien-ETF setzen – mit der Aussicht auf langfristig überdurchschnittliche Renditen. Doch auch Anleger mit schmalem finanziellen Spielraum und vergleichsweise geringer Risikotragfähigkeit können unter Umständen in Aktien-ETF investieren, wenn sie auf längere Sicht dabeibleiben wollen. Damit können sie die Langfrist-Chancen auf mehr Wohlstand nutzen. Denn wie wir inzwischen wissen, bieten Aktien-ETF hohe Gewinnchancen bei vertretbarem Risiko – sofern der Anlagezeitraum nur lang genug ist.

Die Checkliste „Wie schätze ich meine Risikotragfähigkeit ein?“ gibt Ihnen eine grobe Orientierung dazu, wie es um Ihre Risikotragfähigkeit bestellt ist.

     Checkliste  

Wie schätze ich meine Risikotragfähigkeit ein?

Wenn einer oder mehrere der folgenden Faktoren auf Sie zutreffen, haben Sie vermutlich eine höhere Risikotragfähigkeit als der Durchschnitt:

Wenn einer oder mehrere der folgenden Faktoren auf Sie zutreffen, haben Sie dagegen eher eine geringere Risikotragfähigkeit als der Durchschnitt: