Die Sicherheit der Gemeinschaft vermittelt den Nymphen Geborgenheit. Einsame Vögel ohne Kontakt leiden unter Dauerstress und werden häufig zu Schreiern.
Das Leben eines Nymphensittichs verläuft selten ruhig und gleichmäßig. Balz und Mauser sind die wichtigsten hormongesteuerten Ereignisse, die Ihren kleinen Freund bewegen. Das Balz- und Brutverhalten lässt sich durch einige Haltungsanpassungen sehr gut beeinflussen (Kasten >). So sollten Sie Ihren Vögeln immer zwölf Stunden Nachtruhe gönnen sowie jede Möglichkeit eines dunklen Verstecks, in das sie sich zurückziehen können, verhindern. Auch zu viele ölhaltige Samen fördern Balzhandlungen.
Die jährlich stattfindende Mauser ist für unsere Nymphen lebensnotwendig und gewährleistet die Flugfähigkeit. Während der Mauser bilden die Kerlchen ihr Gefieder neu, dies ist ein unglaublicher Materialaufwand für so ein kleines Tier. Neben dem Juckreiz, den der Vogel aufgrund des abgenutzten alten Gefieders verspürt, wird er auch von Müdigkeit geplagt und ist leicht reizbar. Wenn Deckgefieder und Schwungfedern gemausert werden, benötigt Ihr Nymphensittich mehr Ruhe und Pausen als sonst. Senioren leiden stark unter der Mauser und benötigen manchmal sogar tierärztliche Unterstützung, um diesen Stoffwechselkraftakt gut zu überstehen. Füttern Sie in dieser Zeit zusätzlich sehr viel Frischkost und bieten Sie den Nymphen zweimal wöchentlich eine Messerspitze Eiweiß eines 20 Minuten lang gekochten Hühnereis an.
Achtung Mausert einer Ihrer Nymphen nicht einmal jährlich oder gerät die Mauser ins Stocken, so muss dies tierärztlich untersucht werden.
Willi lebte 36 Jahre in seiner Familie. Er war vermutlich der älteste Nymphensittich Deutschlands.
Die Situation ist beängstigend: Mitten in der Nacht werden Sie durch lautes Geschrei und die Geräusche der im Käfig flatternden und umherspringenden Nymphensittiche geweckt! Für dieses Verhalten, das in der Fachsprache als »Nightfright« oder »Nachtschreck« bezeichnet wird, sind unsere Miniaturkakadus bekannt. Ein Geräusch oder das Licht eines vorbeifahrenden Autos hat die Vögel erschreckt. Im Freiland würden sie jetzt auffliegen. Im Käfig stoßen sie an das Gitter und geraten in Panik.
Wichtig ist, dass Sie nun Ruhe bewahren. Schalten Sie das Licht an und vergewissern Sie sich, dass kein Vogel verletzt ist. Sind sie sehr panisch, so werden Sie im ersten Moment nicht als vertraute Person erkannt. Nähern Sie sich also langsam dem Käfig und sprechen Sie mit ruhiger Stimme. Hat sich einer der Nymphen mit dem Flügel im Käfiggitter oder in einem Spielzeug verhakt, nehmen Sie ein Handtuch und stützen Sie den kleinen Vogelkörper, bis Sie den eingeklemmten Körperteil lösen können. Vorsicht, Ihr Nymphe ist in Panik und wird versuchen, Sie zu beißen! Während dieser Aktion sollten Sie auf keinen Fall sprechen, denn der verängstigte Vogel würde am nächsten Tag Ihre Stimme mit diesem Erlebnis in Verbindung bringen und kann das Vertrauen zu Ihnen verlieren. Ein Nachtlicht für Kinder hilft, diese Situation zu vermeiden.
Besonders ältere Nymphensittiche, die schon unter Altersgebrechen wie zum Beispiel einer eingeschränkten Sicht leiden, können sich in solchen Situationen arg verletzen. Entfernen Sie daher bei Oldies abends das Spielzeug und decken Sie ihren Käfig mit einer leichten, dunklen Decke ab. Manche Senioren sind aber auch im Lauf ihres langen Lebens so gelassen geworden, dass sie sich durch nichts mehr aus der Ruhe bringen lassen.
Nach der langen Winterzeit ist frisches Grünfutter aus der Natur für Nymphensittiche eine herrliche Abwechslung. Dafür lassen sie sogar das Körnerfutter stehen, eine ideale Diät also!
Ihre eleganten Australier leben den Winter über ausschließlich in der Wohnung und können Wind und Wetter erst ab dem späten Frühjahr genießen, wenn Sie den Käfig für einige Stunden auf den Balkon oder die Terrasse stellen. Um das Immunsystem der Vögel rechtzeitig für die Sommersaison zu mobilisieren, empfiehlt sich eine Frühjahrskur mit frischen Kräutern. Basilikum, Petersilie und Sauerampfer in Kräutertöpfchen aus dem Bioladen sind meist das ganze Jahr über verfügbar und eignen sich gut zur Vitaminversorgung während des Winters. Vogelmiere wächst nahezu ganzjährig, und Hirtentäschelkraut gehört zu den ersten Wildkräutern des Frühjahrs, die Sie den Nymphen anbieten dürfen. Ein besonderer Leckerbissen ist wilder Sauerampfer. Er blüht nur wenige Wochen im Frühjahr und lässt sich nicht lagern, trocknen oder einfrieren. Da er wie Vogelmiere schon nach wenigen Stunden welkt, sollten Sie die Reste dieser Kräuter abends aus dem Vogelheim entfernen. Feuchte Vogelmiere bleibt in einem Plastikgefäß im Kühlschrank bis zu einer Woche frisch. Ausgesät im Topf ist sie ein prima Leckerbissen für zwischendurch. So können Sie den Nymphen jeden Tag eine kleine Freude machen. Kräuter sind reich an Vitaminen und Mineralien, die der Vogelorganismus bestens verwerten kann. Natürlich dienen diese energiearmen Leckerbissen gleichzeitig als perfektes Beschäftigungsfutter. In einem Weidenkorb an einem Deckenhaken präsentiert, regt es die Nymphen zum Fliegen und Schaukeln an. Wundern Sie sich nicht, wenn Ihre Australier nun weniger Körnerfutter zu sich nehmen, denn die klugen Vögel ziehen die Frischkost oft dem trockenen Körnerfutter vor. So ist die Frühjahrskur mit Kräutern nicht nur Vitaminspritze und willkommene Abwechslung, sondern auch eine freiwillige Diät für ungewollte Dickerchen!
Nymphensittiche sind trotz ihres zierlichen Körperbaus erstaunlich robust. Erst spät zeigen sie dem Halter, dass sie sich unwohl fühlen oder gestresst sind. Prüfen Sie daher genau, ob sich Ihr Freund in seiner Umgebung wohlfühlt.
Tut gut |
Besser nicht |
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Nymphensittiche stehen im Freiland am Ende der Nahrungskette, sie sind also das Futter für Beutegreifer. Greifvögel suchen sich innerhalb eines Schwarms natürlich zuerst die Tiere als mögliche Opfer aus, die einfacher zu fangen sind, also schwache und kranke Vögel, aber auch solche, die durch ihre Färbung besonders auffallen. Unser kleiner Kakadu hat daher im Lauf seiner Evolution gelernt, sich so lang wie möglich zu verstellen und sich eine Krankheit nicht anmerken zu lassen.
Dieses Verhalten zeigen auch unsere Heimvögel, und wir Halter stellen oft viel zu spät fest, dass mit unserem gefiederten Freund etwas ganz und gar nicht stimmt. Hat ein Nymphensittich nicht mehr die Kraft, seine Krankheit zu verheimlichen, so ist diese Krankheit bereits weit fortgeschritten und dem Vogel geht es sehr schlecht. Mit anderen Worten: Ihr Nymphensittich muss sofort zum Tierarzt, denn Sie sehen nicht den Beginn seiner Erkrankung, sondern das drohende Ende des Vogels!
Geschwollene Augen weisen auf eine Bindehautentzündung hin. Auch um eine Chlamydiose auszuschließen, muss der Vogel schnell zum Tierarzt.
Einen kranken Vogel erkennen Deutliche Krankheitsanzeichen sind ein ständig aufgeplustertes Gefieder, wodurch der Vogel versucht, sich warm zu halten, das Sitzen mit geschlossenen Augen auf beiden Beinen, weil er zu schwach ist, um das Gleichgewicht zu halten, plötzliche Gewichtsab- oder -zunahme aufgrund von gestörter Verdauung oder Stoffwechselproblemen und Schwanzwippen (Atmungsprobleme).
Den kranken Vogel behandeln Isolieren Sie den kleinen Kerl für die Dauer der Behandlung von der Gruppe und setzen Sie ihn einzeln in einen Krankenkäfig (z.B. den Quarantänekäfig, >) inein ruhiges Zimmer. Bieten Sie dem Tier Wärme mit einem Infrarot-Wärmestrahler an. Decken Sie aber eine Hälfte des Käfigs mit einem Handtuch ab, sodass Ihr Patient zwischen Wärme unter dem Lichtkegel und Kühle im abgedeckten Bereich wählen kann. Achten Sie darauf, dass der Vogel ausreichendtrinkt; bei einem gesunden Nymphensittich sind das fünf bis zehn Milliliter am Tag. Da Nymphen auf Zusätze im Wasser sehr empfindlich reagieren können und das Wasser verweigern, empfiehlt es sich, Vitamine und Aufbaupräparate, die der Tierarzt verordnet hat, direkt mit einer Einwegspritze ohne Nadel in den Schnabel zu geben.
Wann zum Tierarzt? Sehr viele Krankheiten entstehen bei Nymphensittichen durch Fehl- oder Mangelernährung. Deshalb sollten Sie die genaue Diät für Ihren kranken Vogel mit dem Tierarzt absprechen. Bei körperlichen Veränderungen wie beschleunigtem Schnabelwachstum muss in jedem Fall eine umfangreiche Diagnostik mit Blutentnahme erfolgen, um die Stoffwechselwerte zu überprüfen. Stellt Ihr Tierarzt eine ansteckende Infektion bei dem kleinen Patienten fest, so müssen Sie auchalle anderen Nymphen in Ihrem Bestand tierärztlich untersuchen lassen. Dies gilt auch dann, wenn ein Nymphe stirbt, selbst wenn der Vogel schon sehr alt war. Nur so kann man ausschließen, dass weitere Vögel erkrankt sind.
Die Gewichtskontrolle ist ein wichtiges Hilfsmittel bei der Gesundheitsvorsorge. Über- und Untergewicht sind immer ein ernst zu nehmendes Alarmzeichen!
Hat sich der Nymphensittich verletzt, so müssen Sie schnell und umsichtig handeln. Nehmen Sie ein sauberes Baumwollhandtuch und fixieren Sie den Vogel vorsichtig in Ihrer Hand. Ihre Handfläche liegt auf dem Rücken des Nymphen, mit Daumen und Zeigefinger halten Sie das Köpfchen von hinten. Nun können Sie mit der anderen Hand vorsichtig die Verletzungen begutachten. Bleiben Sie ruhig und sprechen Sie dabei nicht mit dem Vogel. Er steht unter Schock und wird unter Umständen die Angst, die er jetzt empfindet, später mit Ihrer Stimme verbinden. Blutet Ihr Nymphensittich sehr stark, versorgen Sie die Wunde und bringen den Vogel sofort zum Tierarzt.
Notfallapotheke Für den Fall einer Verletzung darf eine gut ausgestattete Notfallapotheke in keinem Vogelhaushalt fehlen. Das sollte sie enthalten:
› Blutstillende Watte zur Versorgung kleiner Risse und Kratzer.
› Dreiprozentige Eisen-III-Chlorid-Lösung für sehr stark blutende Wunden, die mit einem sterilen Tupfer auf die Wunde gepresst wird, bis Sie den Arzt erreicht haben. Vorsicht, die Lösung brennt und der Kakadu wird schreien und versuchen zu beißen!
› Mullbinden, ein sauberes Baumwollhandtuch, eine saubere Schere und eine Pinzette zum Entfernen kleiner Fremdkörper sowie Wattestäbchen.
› Kochsalz-Lösung (Infusionslösung, Apotheke), zum Reinigen und Spülen von Wunden.
› 5-ml-Einwegspritzen ohne Nadel zum Spülen der Wunden und zum Eingeben von Medikamenten.
› Einen herkömmlichen Infrarot-Wärmestrahler, um den verunglückten Papagei, der meist unter Schock steht, warm zu halten.
Nymphensittiche haben mit über 25 Jahren eine relativ hohe Lebenserwartung, und es ist unwahrscheinlich, dass sie diese lange Zeit ohne Krankheit erleben werden. Um eine optimale Gesundheitsvorsorge zu garantieren und um Erkrankungen frühzeitig zu entdecken, sollte jeder Nymphensittich einmal jährlich von einem Facharzt untersucht werden.
Wichtig Notieren Sie sich vor dem Besuch alles, was Sie den Tierarzt fragen wollen.
Fahrt zum Tierarzt Verwenden Sie eine einfache Transportbox, in die Sie ein altes Handtuch legen; es sollte ungestreift sein, denn Streifen sind in der Natur ein Warnmuster, und keine großen Schlaufen (Verletzungsgefahr) haben. Eine Sitzstange sorgt für die nötige Bequemlichkeit. Sprechen Sie mit dem Tierarzt ab, ob Ihr Nymphensittich nüchtern zur Untersuchung erscheinen soll.
Ist Ihr Vogel krank oder verletzt, halten Sie ihn während der Fahrt warm und dunkel, damit er sich ausruhen kann. Vermuten Sie eine Kopfverletzung, sollte er kühl und dunkel sitzen, bis Sie den Arzt erreicht haben. Verwenden Sie in solchen Fällen eine abgedunkelte, schmale Box, damit der Vogel möglichst ruhig sitzt und wenig Bewegungsspielraum hat, um einen Schock zu vermeiden.
Nehmen Sie den Kot der letzten 24 Stunden auf einem Stück Zeitungspapier mit, denn er gibt dem Tierarzt wertvolle Informationen über die Verdauung Ihres Nymphen. Decken Sie an heißen Tagen die Box mit einem feuchten Handtuch ab, damit es dem Australier nicht zu warm wird, und bieten Sie ihm in einem Napf Wasser an.
Beim Tierarzt Der Tierarzt wird den Vogel gründlich von außen betrachten, einen Abstrich von der Kloake und vom Rachenraum machen und ein Blutbild nehmen. In seltenen Fällen muss bei Verdacht auf eine ernsthafte Erkrankung eine Endoskopie vorgenommen werden. Lassen Sie sich dann genau erklären, unter welcher Krankheit Ihr Vogel leidet und wie Sie ihm daheim helfen können. Merksatz: Keine Medikation ohne eine vernünftige Diagnose. Der Tierarzt wird Ihnen auch eventuell nötige Handgriffe zur Verabreichung von Medikamenten zeigen. Wichtig ist, dass Sie die Lagerung und Dosierung der Medikamente kennen, denn einige Arzneien müssen im Kühlschrank aufbewahrt werden und sind nur für kurze Zeit haltbar.
Lassen Sie sich vom Tierarzt einen Kontrolltermin nennen, damit überprüft werden kann, ob sich der Nymphensittich erholt hat. Wieder zu Hause, muss der kleine Patient bis zu seiner Genesung einzeln in einem ruhigen Raum sitzen.
Ältere Nymphensittiche müssen häufiger dem Tierarzt vorgestellt werden, denn sie können unter altersbedingten chronischen Erkrankungen wie Arteriosklerose, Diabetes oder Arthrose leiden. Eine gute Medikation erlaubt den Oldies einen schmerzfreien und ruhigen Alltag.
Leider gibt es in der Papageienhaltung mittlerweile zahlreiche Viruserkrankungen, die zum Beispiel durch Paramyxo- oder PBFD-Viren (>) ausgelöst werden und für alle Papageien ansteckend sind. Während sie den Vögeln schwer zu schaffen machen, sind sie für Menschen völlig ungefährlich. Mithilfe zuverlässiger Virustests wissen Sie bald, ob Ihr Kakadu an einer dieser Krankheiten leidet. Viele Nymphen sind Träger eines der Viren und können es auf andere Papageien übertragen, erkranken jedoch selbst nicht.
Bei allen genannten Krankheiten müssen Sie Ihren Vogel zum Tierarzt bringen. |
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KRANKHEIT |
SYMPTOME |
URSACHEN/BEMERKUNGEN |
PBFD-VIRUSINFEKTION |
Feder- und Hornveränderungen, mit jeder Mauser schlimmer werdend, Durchfall, Apathie, Appetitlosigkeit |
PBFD-Virus, ein Circovirus; Vögel ohne Symptome können Überträger sein |
PM-VIRUSINFEKTION |
Gleichgewichtsprobleme, Zuckungen, Störungen des Zentralnervensystems |
Paramyxo-Viren (PMV); es gibt mehrere Typen der Erreger; Impfstoffe sind derzeit in der Erprobung |
PSITTAKOSE/PAPA-GEIENKRANKHEIT |
Geschwollene Augen, rotes Augenlid, Federverlust in der Augenumgebung, Sinusitis, giftgrüner Uratanteil (Salze der Harnsäure), Durchfall |
Chlamydophila psittaci; die Psittakose ist auf Menschen übertragbar |
FETTLEBER |
Dunkle, schmierig aussehende Federn, Schnabelüberwuchs, Rupfen |
Vielfältige Ursachen, aber v. a. Mangelernähung |
NIERENERKRANKUNG |
Vermehrter Durst, sehr wässriger Kot, Federrupfen an Beinen und Unterbauch, Juckreiz |
Zink- oder Bleivergiftung, bakterielle Infektionen, Fehlernährung; kann unbehandelt langfristig zu schmerzhafter Gicht führen |
PILZINFEKTION |
Abmagerung, Durchfall, Dehydrierung Hungerattacken |
Macrorhabdus ornithogaster; der Pilz verursacht die »Megabakteriose« |
DAUEREIERLEGEN |
Weibchen sitzt am Boden und kann sich nicht mehr auf dem Ast halten brüchige Knochen, Legenot, Diabetes |
Falsche Haltungsbedingungen, massives Übergewicht, Dauerbalz |
DIABETES |
Exzessives Trinken, vermehrtes Ausscheiden von Urin, plötzlicher starker Gewichtsverlust nach vorherigem Übergewicht, kalte, blasse Haut |
Übergewicht durch Fehlernährung, Vererbung, Behandlung mit Hormonen bei dauereierlegenden Weibchen; tritt bei Nymphensittichen häufiger auf als bei allen anderen Papageien, bei Weibchen häufiger als bei Männchen, bei übergewichtigen Vögeln eher als bei schlanken |
ZINK- ODER |
Vermehrter Durst, Erbrechen, wässriger Durchfall, Krämpfe, Lähmungen |
Benagen von und Spielen mit bleioder zinkhaltigen Gegenständen |
SINUSITIS |
Federverlust in der Augenumgebung, geschwollene Augen mit eitrigem Ausfluss, geschwollenes Gesicht |
Bakterielle Infektionen; Vorsicht: Verwechslung mit Psittakose möglich! |
Nymphensittichküken betteln auch dann noch weiter, wenn der Kropf schon voll ist. Diese Eigenschaft haben sie gemein mit den großen Kakadus.
Sie haben sich für die Haltung eines Pärchens entschieden, und beide Vögel harmonieren sehr gut miteinander. Sobald sie geschlechtsreif sind (ab etwa zwölf Monaten), werden sie Ihnen bald zu verstehen geben, dass sie brüten möchten. Dies sollten Sie aber frühestens zulassen, wenn sie zwei Jahre alt sind, da die Weibchen dann komplett ausgewachsen sind. Brutlustige Vögel untersuchen jede Regalecke und nehmen dunkle Ritzen und Spalten unter Möbeln interessiert in Augenschein.
Bevor die umtriebigen Australier zur Brut schreiten dürfen, sollten Sie sich Gedanken über den Verbleib der Jungvögel machen.
Nymphensittich-Nachzuchten aus der Heimvogel-haltung haben den Vorteil, dass sie den Menschen als Sozialkontakt bereits kennen und akzeptieren. Die Vögel sind im Wohnzimmer groß geworden und haben somit schon vor dem Übergang in eine neue Haltung durch ihre Eltern gelernt, sich in diesem Lebensraum zurechtzufinden.
Schließen Sie sich jetzt am besten einem Vogelverein an, denn Sie möchten die Nymphensittich-Geschwister nicht gemeinsam abgeben. Der zukünftige Halter Ihrer Nachzuchten kann seinen Zweitvogel dann aus einer anderen Zucht hinzukaufen, und Sie vermeiden die Gefahr der Inzucht.
Bieten Sie den Nymphen einen Nistkasten aus dem Zoofachhandel (Größe 30 x 30 x 30 cm) an, den Sie im oberen Bereich des Käfigs von außen an eine Öffnung an das Gitter hängen. Füllen Sie ihn fünf bis sieben Zentimeter hoch mit Buchenholzgranulat als Nistmaterial. Sieben Sie zuvor die sehr kleinen Teile und Feinpartikel aus, damit die Jungvögel den Staub später nicht einatmen.
Das Männchen hat seinem Weibchen nun sicherlich schon eine Weile den Hof gemacht. Mit schlankem Körper, abgestellten Flügeln und angelegter Haube folgt es der Partnerin überallhin und zeigt ihr durch sein melodisches Singen, wie gern es sie hat. Schließlich gibt das Weibchen seinem Werben nach, und es kommt zur Kopulation. Diese kann auch ohne direkte Brutabsichten während des ganzen Jahres stattfinden und fördert die Paarbindung. In der Balzzeit wird jedoch viel häufiger kopuliert.
Nymphensitticheltern teilen sich das Brutgeschäft. Auch der Vater versorgt die Jungvögel liebevoll und verteidigt sie gegen Eindringlinge.
In Abständen von jeweils zwei Tagen legt das Weibchen bis zu sieben weiße Eier (bis 25 mm lang). Deren Bebrütung dauert 18 bis 21 Tage. Normalerweise brütet das Weibchen tagsüber und das Männchen nachts. Da die Männchen die Weibchen auf dem Nest nicht füttern, müssen beide Altvögel die Höhle ab und zu zum Fressen verlassen.
Für die Aufzucht der Jungen bieten Sie den Eltern Futter mit optimaler Zusammensetzung an (>). Die Jungen wachsen in den ersten drei Wochen sehr schnell und erreichen nahezu zwei Drittel ihres späteren Gewichts als erwachsener Vogel. Da die Eiablage das Weibchen ausgezehrt hat, hängen Sie eine Sepiaschale an das Käfiggitter. Nach vier Wochen sind die Jungvögel voll befiedert und beginnen, ihre Umwelt zu erkunden.
Wenn Hilfe nötig ist Obwohl Nymphen in der Regel sehr gute Eltern sind, kann es Probleme geben. Sie sollten die Jungvögel bei Gedeihstörungen möglichst nicht wegnehmen. Füttern Sie notfalls mit Handaufzuchtfutter (Tierarzt, Zoofachhandel) zu. Nehmen Sie dazu Einwegspritzen ohne Nadeln.
In sehr seltenen Fällen beißen oder rupfen die Altvögel ihre Jungen, wenn sie durch ihre Umgebung gestresst sind. Wenn dies eintritt, müssen Sie die Jungvögel sofort aus dem Nest nehmen und selbst mit der Hand aufziehen.
Manche Weibchen legen weiter Eier, obwohl das Gelege bereits vollständig ist, oder sie beginnen sofort nach dem Ende der ersten Brut mit dem nächsten Gelege. Langfristig entkräften diese Weibchen und sterben.
HOHEN HORMONSPIEGEL SENKEN Lassen Sie das Weibchen 14 Stunden dunkel schlafen, reduzieren Sie sein Gewicht auf einen vom Tierarzt empfohlenen Wert. Verhindern Sie, dass es am Tag in dunkle Löcher und Höhlungen schlüpfen kann.
BERATUNG Konsultieren Sie einen Verhaltensberater, um die Haltung anzupassen.
STERILISATION Sehr selten muss das Weibchen durch eine OP unfruchtbar gemacht werden.